[Spiele-Jahrgang 2014] Medieval Battle

  • Wow, da war ich aber überrascht...


    Medieval Battle ist das neue Essen-Spiel von Andrzej Kurek, ein 2-Personen Kriegsspiel ohne jeden Glückseinfluss. Ich habe es aus Neugier im Mathtrade bekommen und wollte es eigentlich verkaufen, aber nach erstmaligem Spielen (deutlich verloren...) bin ich sehr angetan. Kennt jemand das Spiel und hat schon eine Meinung?


    Ich kenne mich mit CoSims nicht aus, kann eigentlich nicht einmal deutlich sagen, was eine CoSim ist - und aus der Position würde ich Medieval Battle als kurze, knackige CoSim ohne Glück bezeichnen.


    Jeder spielt eine mittelalterliche Armee, bestehend aus insgesamt 9 (?) verschiedenen Kampfeinheiten (Schwert,-Axtkämpfer, Bogenschützen, dazu alles beritten und zu Fuß). Es wird aus verschiedenen Modulen der Hexfeld-Kampfplatz aufgebaut, da gibt es eine große Vielfalt - sowohl Größe als auch Beschaffenheit betreffend. Es gibt Ebenen-,Wald-,Hügel- und Bergfelder. Auf den Berg könenn nur Einheiten ohne Pferd, dazu ist es verschieden schwierig, die einzelnen Feldertypen zu betreten. Am Anfang stellt sich jeder Spieler nach einsicht des Terrains eine Armee zusammen. Man jat hierfür Rekrutierungspunkte, die Einheiten je nach Stärke verschiedene Rekrutierungskosten. Das macht jeder erst einmal geheim für sich und nur die fertige Armee wird dann dem Gegner präsentiert. Auch hier hat man SEHR viele Möglichkeiten, es gibt. ca. doppelt so viele Einheiten wie man rekrutieren kann.


    hat jeder seine fertige Armee, positioniert jeder immer abwechselnd eine EInheit auf der Karte. Hier gibt es bestimmte Abstandsregeln: Jeder hat eine Art Kampfwagen, dessen Zerstörung dem Gegner Punkte bringt. Außerdem gibt es auf dem Schlachtfeld mehrere Orte, durch Fahnen gekennzeichnet, deren Besetzung ebenfalls Punkte bringt. Die Einheiten dürfen am Start nur in einem gewissen Abstand zum Schlachtwagen des Gegners und zu den Fahnen positioniert werden. Das ist etwas fummelig, aber schon sehr wichtig. Schon vor Spielbeginn werden zwei wichtige Entscheidungen (Zusammenstellung und Aufbau der Armee) getroffen. Und dann geht es los. Jede Armee hat feste Aktionspunkte, z.B. berittene Einheiten mehr als uberittene. Man ist immer abwechseld mit einem einzelnen kurzen Zug dran und verbraucht die APs der aktivierten Einheit. Das finde ich super gemacht, kannte ICH zumindest so bisher nicht: Hat eine Einheit 4 Punkte, ist Ihre Form ein Fünfeck mit jeweils 4,3,2,1,0 Punkten auf einer Kante (Bei 3 Punkten ein Viereck etc.). Man dreht die Einheit immer so, dass die übrigen Punkte zum Spieler zeigen. Der Kampf ist auch toll (und glücksfrei) gelöst. Zu jeder Einheitenart gibt es eine Kampfkarte, auf der vermerkt ist, wie ein Kampf gegen jede andere Einheit ausgeht. Es gibt keinen Effekt, eine Verletzung oder den Tod - manchmal werden auch beide Kämpfer verletzt. Ist eine Einheit verletzt, wird sie auf die Rückseite gedreht (1 statt 2 Ritter - also eher eine dezimierte Einheit als eine Verletzung). Dazu gibt es noch beeinflussende Faktoren: Wer im Kampf höher steht, hat einen Vorteil. Wer unverletzt ist, hat einen Vorteil. Steht eine berittene Einheit nicht auf ebenem Land, hat sie einen Nachteil. Im Kampf legt man die antsprechende Kampfkarte auf den Modifizierungsbogen und verschiebt für jeden beeinflussenden Faktor die Karte. Ein berittener Schwertkämpfer kann z.B. im Kampf mit einem unberittenen Axtkämpfer diesen verletzen, bleibt selbst unverletzt. Steht jetzt aber der Axtkämpfer auf einem Hügel (höher), ist im Gegensatz zum Reiter unverletzt und dazu steht der Reiter noch im Wald, wird sein leichter Sieg mehrfach modifiziert und er stirb. Das ist wirklich klasse gemacht, und absolut kein Glück. Wenn man noch Bewegungspunkte frei hat, kann man auch jedem kampf (Außer beschuss durch Bogenschützen) ausweichen und sich zurückziehen. Bei Fernkämpfen gelten etwas andere Regeln, die Bogenschützen können dann z.B. nicht selber verletzt werden, sondern höchstens nicht treffen. Aber auch das weiß man vorher, wenn man alles bedenkt.


    Was ist, wenn Einheiten keine Punkte mehr haben? Dann können Sie nur stehen bleiben und sich nur verteidigen - ein leichtes Opfer, wenn man gut geplant angreift. Jeder Spieler hat aber insgesamt fünf kleine Zeitmarker. Statt einer anderen Aktion, kann man auch einen marker abgeben und jede Einheit bekommt wieder die vollen Aktionspunkte. Den kann man einsetzen, sobald z.B. 2 Einheiten keine Punkte mehr haben, die unter Beschuss stehen und dringend weg müssen. Wenn man mit den APs besser hauhaltet, kann man aber auch z.B. 11 Einheiten Bewegen und immer noch Restpunkte haben, um reagieren zu können. Auch hier kann man toll taktieren.


    Das Spiel endet, wenn jemand 5 Punkte erreicht hat (Wagen des Gegners zerstören 3 Punkte, Flagge besetzen 1-2 Punkte), beide nacheinander passen oder sich keiner mehr bewegen kann. Wenn es dumm läuft und man schon alle zeiotmarken aufgebraucht hat, der Gegner sich aber noch bewegen kann, muss man tatenlos zusehen, wie er Fahne um Fahne besetzt und gewinnt.


    Nach EINEM Spiel bin ich sehr positiv gestimmt, ich spiele aber auch wenige Kampfspiele und somit fehlt mir etwas die Vergleichbarkeit.