[2014] Orleans

  • Orleans ist ein Spiel an das ich vor der Spielemesse 2014 große Erwartungen gestellt habe, zumal es zu einer handvoll Neuigkeiten gehörte, die mich wirklich interessierten.
    Vom Setting her befinden wir uns im Mittelalter und auf unserem persönlichen Tableau befinden sich verschiedene Gebäude in denen wir Aktionen ausführen können, sofern wir 2-3 passende Arbeiterchips dort platzieren. Vom Grundsatz her verbleiben einmal platzierte Arbeiterchips in dem Gebäude, bis sich alle erforderlichen Arbeiter dort versammelt haben. Welche Arbeiterchips ich benötige, wird unter jedem Gebäude angezeigt.


    Arbeiterchips? Kann man die essen? Besser nicht, denn diese bestehen aus ziemlich dünnen, runden Pappchips die man mitunter auch schon mal auf seinem Tableau übersehen kann. Jeder startet mit 4 verschiedenen Arbeiterchips. Zunächst sammelt man bis zu 8 davon in einer "neutralen Zone" bevor man diese den Gebäuden zuordnet. Interessant an dem Spiel ist, dass man besagte Arbeiterchips aus einem Sack zieht und dass jeder seinen eigenen Sack hat (auch weibliche Mitspielerinnen *hüstel*... ).


    Neben den persönlichen Dorftableaus haben wir noch einen gemeinsamen Plan auf dem Ortschaften zu sehen sind, die durch Flüsse und Wege miteinander verbunden sind. Jeder Spieler startet mit einem "echten" Holzarbeiter in Orleans. Auf den Flüssen und Wegen liegen meistens 1-2 Ressourcenplättchen, von denen man 1 einsammeln darf, wenn man seine Arbeiterfigur zu einem anderen Ort bewegt. Eingesammelte Plättchen werden allerdings nicht aufgefüllt, dahersollte jeder seines Weges gehen, um bei einer solchen Reise nicht leer auszugehen. Dennoch kann sich eine ertraglose Reise lohnen, da in jedem Ort, mit Ausnahme von Orleans (wo wir alle starten) nur eine einzige Hütte gebaut werden darf.


    Als nächstes fällt uns eine Fortschrittsleiste auf, die in verschiedene Bereiche unterteilt ist. Hier stapeln sich weitere Arbeiterchips. Dem geneigten Lese fällt auf, dass Dorfgebäude mit der Fortschrittsleiste verknüft sind. Immer wenn ich die passenden Arbeiterchips in einem meiner Dorfgebäude beisammen habe, generiere ich einen neuen Arbeiterchip und rücke auf der dazu passenden Fortschrittsleiste einen Schritt vorwärts. Nur auf der Wissensleiste geht das ein wenig schneller, aber die ist auch im Vergleich zu den anderen am längsten. Meine Arbeiterchip haue ich dann mit dem neu generierten Chip in mein Säcklein.
    Häh? Na ist doch ganz einfach:
    Beispielsweise kann ich in der Burg mit 3 verschiedenen Arbeitern einen Ritter anwerben. Der Ritter und die 3 eingesetzten Arbeiterchips wandern alle in meinen Sack. Falls ich den Ritter jemals aus dem Sack herausziehe, kann ich ihn mitunter für Aktionen auf dem Plan mit den Ortschaften einsetzen. Dort kann ich eine Schiffsreise tätigen, mit dem Planwagen durch die Gegend eiern oder ein Haus bauen. Ja ja, der moderne Ritter ist ziemlich friedlich und hat neben dem Kampf, der bei diesem Spiel allerdings gar nicht gefragt ist, auch noch andere Qualitäten. Es fehlt nur noch dass er bügelt und den Abwasch erledigt :-). Andererseits waren Reisen im Mittelalter durchaus nicht ungefährlich und so ist es gut, wenn man hier einen Ritter zum Schutz dabei hat. Auf der Fortschrittsleiste der Ritter bekomme ich auch noch einen schönen Vorteil, denn hier darf ich bis auf den vorletzten Schritt immer einen Arbeiterchip mehr aus dem Sack herausziehen und das ist wahrlich nicht schlecht. Bei maximalem Ritterfortschritt sind das immerhin bis zu 8 Plättchen! Natürlich haben auch die anderen Fortschrittskategorien ihren Reiz, da ich mitunter neue Gebäude mit neuen Aktionsmöglichkeiten in mein Dorf bauen kann, Geld erhalte, Wissen anhäufe, mich auf der Bauernleiste vorwärts bewege (was Ressourcen und ggf. Geld einbringt oder mich sogar Geld kosten kann falls ich hier eindeutig hinten liege) oder Technologieplättchen bekomme. Gerade die Technologieplättchen scheinen sehr lukrativ zu sein. In jedes Gebäude ersetzt bis zu 1 Technologieplättchen dauerhaft einen benötigten Arbeiterchip! Hier lassen sich über kurz oder lang mehr Aktionen erzeugen, da ich weniger Arbeiterchips einsetzen muß. So ein Technologieplättchen kann sogar einen hochwertigen Ritter oder Gelehrten ersetzen und nicht nur das kleine arbeitende Volk.


    Und was gibt es noch? Ach ja wir haben noch ein interessantes Tableau für die Allgemeinheit auf dem sich ausgediente Arbeiterplättchen versammeln, für die ich überwiegend Geld erhalte, in einem Fall aber auch alternativ ein Wissen bekommen kann. Hier gibt es verschiedene Ansammlungen von Arbeiterplättchen. Der letzte, der einen Arbeiterchip auf eine solche "Ansammlung" platziert bekommt darüber hinaus auch noch ein wertvolles Plättchen für die Schlußwertung und das kann, je nach Fortschritt auf der Wissensleiste, bis zu 6 Siegpunkte wert sein...


    Was mich auch nach mehreren Spielen nicht ganz überzeugt hat sind die Ereignisplättchen. Jede Runde wird davon eines zum Rundenbeginn aufgedeckt und zum Rundenende hin ausgeführt. Da das Spiel endet, sobald die letzte Ereigniskarte ausgeführt wurde, gibt es hier wenig Überraschungen. Leider widerholen sich manche Ereignisse bis zu 3x darunter gute wie auch schlechte. Am Ende des Spiels hagelt es Siegpunkte für eingesammelte Ressourcenplättchen (1 für Korn bis hin zum kostbaren Tuch das mir 5 SP einbringt) sowie 1 Siegpunkt pro Münze. Zum Schluß zähle ich meine gebauten Gebäude auf dem "Ortsplan" plus seltene Endwertungsplättchen und multipliziere diese Summe entsprechend des Fortschritts auf der Wissensleiste. Dabei hat sich gezeigt, dass in unseren Spielen der glückliche Sieger zwischen 120 - 160 Siegpunkte errungen hat.


    Fazit:
    Schon in der ersten Partie zeigte sich, dass meine hohen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Jede weitere Partie entpuppte sich immer mehr als langweiliges Solitärpuzzle bei dem nicht der geringste Spielspaß aufkam. Dennoch gab ich dem Spiel neue Chancen aber das änderte nichts daran, dass das Spiel auf mich unausgegoren wirkt und ihm eine größere redaktionelle Überarbeitung gut getan hätte. Bei den Ereignissen fehlt die Würze, die Gebäude sind teilweise so was von stark und leider auch das genaue Gegenteil davon aber am unerträglichsten fand ich die Spiellänge. Für das was das Spiel bietet dauerte es mir selbst in einer schmalen 3er Besetzung mit erfahrenen Spielern zu lang. Am Anfang gehen die Aktionen schnell von der Hand doch je mehr Arbeiterchips alle aus dem Sack herausziehen desto größer wird die Wartezeit auf seinen Spielzug und das empfand ich zum Ende hin als ganz schönen Krampf. Ich will das Spiel gut finden aber es ist in meinen Augen bestenfalls mittelmäßig. Dabei gefällt mir der Mechanismus mit dem Sack aus jenen welchen man seine Arbeiterchips herauszieht was durchaus Freude und Leid bedeuten kann wenn zum Beispiel der dringend benötigte Bauer oder ein anderer Arbeiter einfach nicht erscheint. Vielleicht hat man es auch nicht anders verdient weil man in der Runde zuvor 1-2 davon entsorgt hat. Dafür zieht man dann in der nächsten Runde gleich 3 an der Zahl und weiß wiederum nichts damit anzufangen bis man endlich den universellen Mönch aus dem Sack zieht der alle Aufgaben erledigen kann. Klasse...aber leider nicht genug. Ich würde es mal wieder mitspielen aber von meiner Einkaufsliste habe ich Orleans ersatzlos gestrichen. Den Messehype kann ich zwar nicht nachvollziehen, dennoch freute es mich, dass ein Kleinverlag scheinbar den Geschmack der breiten Masse getroffen hat.


    BGG-Wertung: 5/10


    #Orleans #dlp #Spiel2014


    Achtung: Ein kleiner Spoiler zu 2 Strategien


    [pclist][+] Fortschrittsleisten [+] "Chipbuildingmechanismus" [+] erweiterbares Tableau
    [-] schwache Ereigniskarten [-] Spieldauer zu langatmig [-] zu wenig Aktionsmöglichkeiten für Gelehrte [-] Grafik spricht mich nicht an [-] mieserable Balance der Gebäude [-] sehr dünne Pappplättchen: Besonders die Arbeiterchips kann man auf seinem Tableau übersehen[/pclist]

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  • Hallo velvre,
    mich würde mal interessieren was Du erwartet hast und warum - welche Erwartungen sind enttäuscht worden?


    Gruß vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Da habt ich gedacht, jemand könnte mir mal erklären, warum Orléans bei dem Fairplay-Ranking auf der Messe so gut abgeschnitten hat, und dann kommt auch wieder nur ein "ist Mittelmaß".


    Keine Kritik am Ersteller des Thread, ganz im Gegenteil. Mir ging's auf der Messe ähnlich. Nach den ganzen Vorschusslorbeeren für das Spiel (für ein Spiel aus einem eher kleinen Verlag!) habe ich es mir in Essen angeschaut, mit Leuten gesprochen, die es gerade gespielt haben ... und irgendwie wenig gefunden, was mein Interesse untermauert hätte. Was ich in Essen etwas abschreckend fand, war die grafische Aufmachung (okay, sicher auch die Geschmackssache) und das Verhältnis zwischen (hohem) Preis und (unterdurchschnittlicher) Materialqualität. Dünne Papp-Chips über sehr große eigene Spielpläne schubsen. Nun ja. Da ich es aber nie selbst gespielt habe (bei DLP war immer alles voll), ist das Spiel dennoch irgendwie auf der "interessant"-Liste geblieben. Irgendeinen Grund muss es ja doch geben, warum es viele so toll finden. Oder ist das alles nur ein von der Fairplay initiierter Messe-Hype?! Hat dlp etwa nur dem Fairplay-Team am meisten Rezensionsexemplare geschenkt? :evil:

  • Zitat: "(unterdurchschnittlicher) Materialqualität. Dünne Papp-Chips"


    Ich dachte wir reden hier von einem dlp-Spiel und nicht von alea. Ich persönlich finde solche Behauptungen nämlich sehr gewagt. Für mich ist das Material im besten Sinne Durchschnitt und absolut ausreichend.


    Interessant finde ich auch die Wertung zum Thema Preis - gerade vor dem Hintergrund des Kleinverlagdaseins von dlp. Es ist müßig, jedes Mal wieder aufs neue aufzeigen zu müssen, wie ein solcher Kleinverlag kalkulieren muss.


    Zu guter letzte finde ich die finale Aussage schlichtweg unverschämt! Hier hat sich jemand keine Gedanken über die Fairplay-Aktion gemacht und posaunt dann derartiges heraus. Da macht es auch das Teufelchen am Ende nicht besser!


    PS: Die Grafik finde ich übrigens überaus gelungen. Aber ich mag halt den Zeichenstil von Clemens und Grafik ist nun einmal Geschmackssache.

  • Hallo!


    Ich hab auf spielbar auch schon zu dem Thema gepostet.


    Eine Sichtweise: Natürlich kann und muss es dem Endkunden egal sein, ob es ein Kleinstverlag oder ein Riesenunternehmen ist. Spiel ist Spiel und der Inhalt in der Schachtel muss stimmen.


    Andere Sichtweise: Die Spieleszene ist so klein und intim, dass der "Einblick" in die Verlage eine differenzierte Beurteilung ermöglicht.


    Was hilft: EInfach einmal ein durchschnittlich umfangreiches Spiel in perfekter Ausstattung (von einem eropäischen Produzenten!) anbieten lassen. 1000 oder 2000 Stk. Und den Grafiker bezahlen. Und den Lektor. Und den Übersetzer. Und den Messestand. Und das Lager. Viel Spaß! ;)


    @Gestaltung: Das ist natürlich eine Geschmacksfrage, aber wir haben versucht, einmal etwas anderes zu probieren. Das kam bisher ganz gut an, ist aber sicher kein gefälliger Mainstream.


    Schöne Grüße,
    Klemens

  • Auf der Messe in Essen gab es sehr viele Spiele von Kleinverlagen, die im Bereich 35-40 EUR gekostet haben. Ohne dass das gleich immer "made in China" wäre. In Sachen Preis/Leistung bei Komponentenqualität und Ausstattung finde ich z.B. den PD-Verlag (Spiele von Mac Gerdts: Hamburgum, Antike (Duellum), Navegador, Concordia) seit Jahren sehr vorbildlich, da gibt's z.B. immer noch ein Heftchen mit historischen Hintergründen gratis dazu und das alles zweisprachig deutsch/englisch. Viele andere Verlage könnte man auch nennen. Argentum, Artipia, Iron Games, usw. Es scheint also irgendwie doch zu gehen. Und solange das so ist, erlaube ich mir, die 45 EUR, die dlp für Orléans haben wollte, teuer zu nennen.


  • @Gestaltung: Das ist natürlich eine Geschmacksfrage, aber wir haben versucht, einmal etwas anderes zu probieren. Das kam bisher ganz gut an, ist aber sicher kein gefälliger Mainstream.


    Schöne Grüße,
    Klemens


    Oh! Nun bin ich echt erstaunt Klemens, da ich deine Gestaltungen ziemlich gut finde (z. B. bei Luna, Pergamon, Agricola und Orat et Labora). Bei Orleans habe ich deinen Stil (leider) nicht erkannt. :( Das zeigt letztendlich dass tatsächlich etwas anderes ausprobiert wurde. :) Mir persönlich waren die Farben teilweise etwas zu blass (besonders auf dem Ortsplan) aber es muß und kann natürlich nicht jedem gefallen...


    Hallo velvre,
    mich würde mal interessieren was Du erwartet hast und warum - welche Erwartungen sind enttäuscht worden?


    Gruß vom
    Spielteufel


    Salute Spielteufel!
    Wie jedes Jahr vor der Spielemesse habe ich mich intensiv mit Neuerscheinungen auseinander gesetzt und dabei sondiert, was mich persönlich anspricht. In diesem Jahr waren das weniger als 5 Spiele. Eines dieser wenigen war Orleans. Im Vorfeld fand ich den Mechanismus mit den Arbeiterchips interessant und was man mit den verschiedenen Arbeiterchips anstellen kann und wie man sich allmählich etwas aufbaut, in dem man höherwertige Personen bekommt (Ritter, Gelehrter, Mönch). Alles drumherum erzeugte für mich den Eindruck eines rundum gelungenen Spiels, dass ich fast blind gekauft hätte, obwohl ich das schon lange nicht mehr mache. Dabei habe ich natürlich ein Spiel erwartet, dass mir persönlich überdurchschnittlich gut gefällt und Spaß macht und in jeder Besetzung gut funktioniert.


    Das meiste geht, denke ich, aus meinem Bericht hervor. Enttäuscht war ich von Anfang an her von der Grafik (mein Gesamteindruck war "magsch net") und insbesondere den superflachen und winzigen Arbeiterchips. Im Vergleich dazu hat man einen ziemlich großen Stoffbeutel in dem man richtig gut herumwühlen kann aber die Arbeiterchips sind so winzig, dass man kaum etwas in seinen Stoffbeutel hat. Kann man alle Arbeiterchips hinausziehen muß man kontrollieren, ob nicht doch ein winziger Chip irgendwo unten in einer Ecke hängen geblieben ist. Hier hätte ich beispielsweise runde Holzplättchen in den entsprechenden Farben (mit oder ohne Aufkleber) deutlich besser gefunden. Besonders eine 3er Partie kam mir so vor als wäre diese zäh wie Kaugummi. Selbst eine Mitspielerin fragte sich dann auch wann das Spiel endlich enden würde und stieg leider während der vorletzten Ereigniskarte aus. Okay da war es dann auch schon 0:30 Uhr und Sie war schon seit einer Stunde total müde und hielt dann nicht mehr durch.... Vielleicht war es einfach nur die falsche Uhrzeit aber es ist kein gutes Zeichen wenn man das Spielende herbeisehnt und das Spiel ansich kaum bis gar keine positiven Emotionen und/oder Spaß hervorruft. Vielleicht bin ich auch selbst schuld daran, weil ich absichtlich versucht habe die "Badhausstrategie" zu knacken und daran gescheitert bin.


    Erlesene Grüße,
    velvre


    P.S.: Der Verlag hat inzwischen auf das "übermächtige" Badhaus reagiert, daher verweise ich auf den Link von dlp: http://www.dlp-games.de/content/orleansfaq

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  • Die "Made in China" Keule auszupacken war wohl etwas polemisch. Ganz abgesehen davon stimmt die Qualität aus China mittlerweile auch (verflixt nocheinmal).


    Natürlich sind die 45,- für Orléans nicht wenig Geld. Und es ist dir natürlich auch erlaubt, das als teuer zu bezeichnen :P Es ist nur ein Preis, der nicht zustande kommt, weil Reiner grinsend vor den Kalkulationsprogramm sitzt und sich denkt: "4 mm weniger Pappe und 10 Euro mehr Geld ... die Auflage verkauf ich sowieso in Essen ... ich hab ausgesorgt" ... er entsteht durch viele verschiedene Faktoren. Und was ich bisher an Einblick in die Umsetzung von Spielen hatte, war die Motivation hinter der Preisgestaltung noch nie Gier oder der Wunsch irgendwen über den Tisch zu ziehen.


    Zum Glück wird niemand gezwungen, Spiele zu kaufen. :) Wenn du das Gefühl hast, dass das Spiel nicht deinen Geschmack trifft, zu teuer ist und dich optisch nicht anspricht, dann brauchst du es nur nicht zu kaufen. Das ist das Wunderbare an dem breiten Angebot.


    Liebe Grüße,
    Klemens

  • uf der Messe in Essen gab es sehr viele Spiele von Kleinverlagen, die im Bereich 35-40 EUR gekostet haben. Ohne dass das gleich immer "made in China" wäre. In Sachen Preis/Leistung bei Komponentenqualität und Ausstattung finde ich z.B. den PD-Verlag (Spiele von Mac Gerdts: Hamburgum, Antike (Duellum), Navegador, Concordia) seit Jahren sehr vorbildlich, da gibt's z.B. immer noch ein Heftchen mit historischen Hintergründen gratis dazu und das alles zweisprachig deutsch/englisch. Viele andere Verlage könnte man auch nennen. Argentum, Artipia, Iron Games, usw. Es scheint also irgendwie doch zu gehen. Und solange das so ist, erlaube ich mir, die 45 EUR, die dlp für Orléans haben wollte, teuer zu nennen.

    Ich denke Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen, denn Kleinverlag ist nicht gleich Kleinverlag; während ein Concordia mit einer Startauflage von, meiner Einschätzung nach, mindestens 5.000 Stück an den Start ging, gehe ich davon aus dass die Auflage von Orleans signifikant niedriger gewesen sein wird. Ich schätze es werden nicht mehr als maximal 2.000 Exemplare gewesen sein, eher weniger. Und genau in diesem Bereich unterscheiden sich die Stückkosten sehr signifikant, was dann zu einem höherem VK führt.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Es ist nur ein Preis, der nicht zustande kommt, weil Reiner grinsend vor den Kalkulationsprogramm sitzt und sich denkt: "4 mm weniger Pappe und 10 Euro mehr Geld ... die Auflage verkauf ich sowieso in Essen ... ich hab ausgesorgt"


    Es ist fast schon witzig zu nennen, dass du mir Polemik vorwirfst und dann sowas schreibst...


    Das mit "made in China" war z.B. auf Quined Games bezogen, die ihre Preise von ~35 EUR für "Massilia" oder "The Golden Age" sicher auch deshalb realisieren können, weil sie meines Wissens in China herstellen lassen. Die habe ich schon absichtlich nicht genannt bei den von mir aufgelisteten Verlagen, weil ich mich nicht dem Vorwurf aussetzen lassen wollte, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.


    @Klaus_Knechtskern: Startauflage 5000 von Concordia scheint mir etwas hoch gegriffen, so schnell, wie das letztes Jahr schon kurz nach Essen ausverkauft war. Die paar Spiele-Freaks, wie sie das Forum hier bevölkern, kaufen die Geschäfte nicht so schnell leer. Aber sei's drum, Concordia ist nur das erfolgreichste Spiel der von mir aufgezählten Kleinverlage. Dann nimm von mir aus die letzten Titel von Argentum oder IronGames, die haben sicher auch keine Riesenauflage und trotzdem gemäßigtere Preise. Orléans war meiner Meinung nach dieses Jahr in Essen preislich ganz klar am oberen Rand des Spektrums vergleichbarer Spiele. Ohne viele Argumente zu liefern, die den hohen Preis begründet hätten.

  • Startauflage 5000 von Concordia scheint mir etwas hoch gegriffen, so schnell, wie das letztes Jahr schon kurz nach Essen ausverkauft war. Die paar Spiele-Freaks, wie sie das Forum hier bevölkern, kaufen die Geschäfte nicht so schnell leer. Aber sei's drum, Concordia ist nur das erfolgreichste Spiel der von mir aufgezählten Kleinverlage. Dann nimm von mir aus die letzten Titel von Argentum oder IronGames, die haben sicher auch keine Riesenauflage und trotzdem gemäßigtere Preise. Orléans war meiner Meinung nach dieses Jahr in Essen preislich ganz klar am oberen Rand des Spektrums vergleichbarer Spiele. Ohne viele Argumente zu liefern, die den hohen Preis begründet hätten.

    Du verkennst hier, dass die erste PD/Rio Grande Auflage in den 5000 enthalten ist, daher denke ich die Zahl ist keineswegs zu niedrig angesetzt. Ich kenne weder Preis noch den Materialumfang der letzten Titel von Argentum oder Irongames, kann ergo hier nicht vergleichen, aber die von mir beschriebene Tatsache der massiv sinkenden Stückkostenignorierst Du leider völlig.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • velvre: wie lange dauern bei euch die Partien? Welche Wartezeit auf den Spielzug, man macht eine Aktion dann ist der nächste Spieler dran, oder?


    Gruss
    civman


    Ave civman!
    Die Partien mit Erklärung dauerten so ziemlich genau 2 1/2 Stunden, wodurch das Spiel aus meiner Sicht durch das Badhaus und den daraus resultierenden Doppelaktionen arg in die Länge zieht. Dabei war es fast immer so, dass jemand in der ersten Runde das Badhaus gebaut hat. Ohne Erklärung waren es ca. 2 Stunden, wobei immer relativ unerfahrene Spieler dabei waren. Ich denke, man kann das die Spieldauer sicherlich auf 65-90min herunterbrechen sofern alle mit den Spielregeln und den Funktionen der Gebäude gut vertraut sind und die Spielzüge der anderen für Überlegungen der eigenen Züge nutzen, was bedingt möglich ist. Allerdings verschlingt auch die Planung der Aktionen bei manchen Spielern viel Zeit, falls alle Optionen und Möglichkeiten durchdacht werden. Am Anfang ist das kein Problem, da jeder nur 4 Arbeiterchips hat.


    Ja, nach der Planung führt jeder 1 Aktion durch und dann ist der nächste Spieler am Zug. Das geht so lange reihum, bis alle gepasst haben.

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  • Nach bisher 2 Partien finde ich nach wie vor, dass mir Orléans sehr gut gefällt, und ich bereue den Kauf nicht.


    Allerdings ist auch jeglicher Hype vollkommen an mir vorübergegangen, da ich dieses Jahr komplett unvorbereitet nach Essen kam und von Orléans nur wusste, dass ich beim Quersurfen bei Trictrac mal eine Überschrift zu diesem Spiel gesehen hatte. Einen Hype finde ich auch übertrieben, auch für ein sehr gutes Spiel.


    Für mich ist Orléan eine sehr gelungene Variante des Deckbuilding. Durch Chips statt Karten sowie durch die Forderung nach bestimmten Kombinationen, um Aktionen durchführen zu können, hebt es sich wohltuend von den ganzen Dominion-Klonen ab.



    Unsere Partien waren weder öde lang noch langweilig, zu viert in 2 Stunden inkl. Erklärung durchgespielt. Die in Ansätzen ausgeprägte Interaktion durch die Bewegung auf der Landkarte und den Wettbewerb um fast weggekaufte Chipkategorien fanden wir auch groß genug, um den Gedanken an Multiplayer-Solitaire nicht aufkommen zu lassen, auch wenn weitgehend jeder auf seinem Tableau agiert.


    Wenn ich einen Änderungswunsch hätte, dann wäre das (neben dem 5. Spieler) eine bessere Erkennbarkeit von auf den Tableaus platzierten Chips gegenüber dem Hintergrund, etwa, indem die Chipsymbole im Hintergrund semitranparent gestaltet wären. So wie es ist, ist es besser als etwa beim Suchspiel Key Market, bietet aber grafisch Potential nach oben - auch, wenn mir der Zeichenstil gut gefällt.


    Zum Thema Preis möchte ich nur sagen, dass 5 EUR Unterschied nun nicht die Differenz zwischen teuer und billig markieren können. Jeder möge selbst entscheiden, was einem ein Spiel wert ist. Ich für meinen Teil kaufe kaum mehr, ohne vorher probegespielt zu haben, und weiß dann, ob ich etwas kaufe, das ich mag, auch wenn es vielleicht ein paar Euro mehr kostet, oder mir einen billigen Preis für ein im Schrank verstaubendes Spiel spare.

  • Es ist fast schon witzig zu nennen, dass du mir Polemik vorwirfst und dann sowas schreibst...


    Missverständnis - Ich meinte das "polemisch" auf meine eigene Aussage bezogen. Deutlicher wäre gewesen "Die "Made in China" Keule auszupacken war wohl etwas polemisch von mir." Das "verflixt" wa demnach auch an mich gerichtet, weil eben das beliebte China Argument aus Qualitätssicht nicht mehr wirklich greift wie vor wenigen Jahren.


    Polemik vorzuwerfen und dann so zu schreiben hätte tatsächlich einen gewissen Unterhaltungswert.


    Grüße,
    Klemens

  • Mir hat meine Erstpartie in 2er-Runde ausreichend viel Spielspass bereitet, dass ich es nochmals spielen möchte. Selbst besitzen muss ich es hingegen nicht, da fehlte dann doch der letzte Funke Faszination in den doch etwas gleichförmigen 18 Spielrunden. Meiner Erstpartie laste ich zudem an, dass ich mich anfangs in zu übermütigen Gebäudebau verrannt habe ("was ich früh habe, kann ich lange nutzen"), mir im Gegenzug aber ausreichend viele Figurenchips fehlten und ich auch zu wenig davon ziehen durfte. Diesen Rückstand konnte ich dann auch nicht mehr aufholen.


    Den Glücksfaktor empfand ich schon als spürbar, denn wer viel im Sack hat, zieht nicht immer das, was er brauchen könnte. Muss man mögen. Zumal sich dieser Glücksfaktor in seinen Auswirkungen noch potenzieren kann, wenn man durch falsche Figurenchips dann keine sinnvollen Aktionen machen kann und dadurch weiter zurückfällt. Mal sehen, wie sich das in Folgepartien auswirkt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Meine Erstpartie zu viert die ca. 2 1/4 Stunden gedauert hat und die ganzen negativen Kritiken ließen mich doch ein wenig an diesem Spiel zweifeln. Die Erstpartie erschien mir auch ein wenig als zu lange und obwohl ich das Badehaus benutzt habe (da wußte ich noch nicht das es übermächtig sein soll ;)) wurde ich nur zweiter. Ich hätte bestimmt gewonnen, wenn ich es gewußt hätte ;)


    In einer heutigen Partie zu dritt wollte ich es wissen. Macht mir das Spiel Spaß oder wird es träge und öde. Ich hatte schon damit gerechnet das Spiel demnächst in die Kleinanzeigen setzen zu müssen aber die heutige Partie hat mich doch überzeugt. . Wir beendeten die Partie mit 138/128/104 Punkten. Den letzten Platz machte der Spieler mit dem Badehaus, mit der offiziellen abgeschwächten Variante. Dieser hat aber nicht umbedingt dadurch verloren, sondern hatte bei der Pest eher das Pech genau die Falschen Gefolgsleute rauszuziehen, während die anderen keine großen Schaden erlitten. Mit 90 Minuten erschien die Partie auch nicht als zu lange.


    Das Spiel bleibt also meiner Sammlung erhalten.

  • Hallo velvre,
    mich würde mal interessieren was Du erwartet hast und warum - welche Erwartungen sind enttäuscht worden?


    Gruß vom
    Spielteufel


    Salute Spielteufel!
    Wie jedes Jahr vor der Spielemesse habe ich mich intensiv mit Neuerscheinungen auseinander gesetzt und dabei sondiert, was mich persönlich anspricht. In diesem Jahr waren das weniger als 5 Spiele. Eines dieser wenigen war Orleans. Im Vorfeld fand ich den Mechanismus mit den Arbeiterchips interessant und was man mit den verschiedenen Arbeiterchips anstellen kann und wie man sich allmählich etwas aufbaut, in dem man höherwertige Personen bekommt (Ritter, Gelehrter, Mönch). Alles drumherum erzeugte für mich den Eindruck eines rundum gelungenen Spiels, dass ich fast blind gekauft hätte, obwohl ich das schon lange nicht mehr mache. Dabei habe ich natürlich ein Spiel erwartet, dass mir persönlich überdurchschnittlich gut gefällt und Spaß macht und in jeder Besetzung gut funktioniert.


    Das meiste geht, denke ich, aus meinem Bericht hervor. Enttäuscht war ich von Anfang an her von der Grafik (mein Gesamteindruck war "magsch net") und insbesondere den superflachen und winzigen Arbeiterchips. Im Vergleich dazu hat man einen ziemlich großen Stoffbeutel in dem man richtig gut herumwühlen kann aber die Arbeiterchips sind so winzig, dass man kaum etwas in seinen Stoffbeutel hat. Kann man alle Arbeiterchips hinausziehen muß man kontrollieren, ob nicht doch ein winziger Chip irgendwo unten in einer Ecke hängen geblieben ist. Hier hätte ich beispielsweise runde Holzplättchen in den entsprechenden Farben (mit oder ohne Aufkleber) deutlich besser gefunden. Besonders eine 3er Partie kam mir so vor als wäre diese zäh wie Kaugummi. Selbst eine Mitspielerin fragte sich dann auch wann das Spiel endlich enden würde und stieg leider während der vorletzten Ereigniskarte aus. Okay da war es dann auch schon 0:30 Uhr und Sie war schon seit einer Stunde total müde und hielt dann nicht mehr durch.... Vielleicht war es einfach nur die falsche Uhrzeit aber es ist kein gutes Zeichen wenn man das Spielende herbeisehnt und das Spiel ansich kaum bis gar keine positiven Emotionen und/oder Spaß hervorruft. Vielleicht bin ich auch selbst schuld daran, weil ich absichtlich versucht habe die "Badhausstrategie" zu knacken und daran gescheitert bin.


    Erlesene Grüße,
    velvre


    P.S.: Der Verlag hat inzwischen auf das "übermächtige" Badhaus reagiert, daher verweise ich auf den Link von dlp: http://www.dlp-games.de/content/orleansfaq


    [/quote]


    Hallo Velvre,
    okay, ich hatte die gleichen Erwartungen wie Du und ich fand sie erfüllt.
    Zu den Ereignissen: es gibt 6 verschiedene je dreimal - da kann man sich drauf vorbereiten, dann treffen sie einen nicht, ist man nicht vorbereitet, tun sie schon weh. Das scheint mir ausreichend, Dir nicht.
    Die Graphik hat mir gefallen - Dir nicht - okay das ist Geschmackssache, wobei ich auch finde, dass man die Arbeiterchips teilsweise schlecht sieht.
    Bei der Erwartung "ein überdurchschnittliches Spiel" ist es natürlich eine Frage des Maßstabes. Mir hat es genügend Spaß gemacht, dass ich es sehr gut finde. Den "Aus-dem-Beutel-Zieh-Mechanismus" finde ich neu und gelungen und die Herausforderung, dafür zu sorgen, dass nicht zu viele Chips im Beutel sind - indem ich sie gegen Siegpunkte (Gold) oder Bücher auf dem Gute-Segnungen-Feld entsorge (und zwar die richtigen und nicht die, die ich benötige) finde ich herausragend genug, dass ich es wieder und wieder spielen möchte.
    Somit kann ich verstehen, dass Deine Erwartungen nicht erfüllt wurden, aber dem Spiel dennoch nur 5 von 10 Punkten zu geben, das hat mich doch überrascht. Aber offensichtlich war Deine Enttäuschung doch zu groß, um mehr Punkte zu geben.


    Gruß vom
    spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Ich habe das Spiel auf der Messe getestet und mir hat es nicht besonders gefallen. Es hat zwar einen interessanten Mechanismus (Bagbuilding) ist letztlich aber nur ein zähes Solitärpuzzle. Nichts für mich.

  • Meine Frau hat uns gestern in einer Viererpartie (für uns beide jeweils die dritte, mit zwei Neulingen) dermaßen nass gemacht, dass wir - obwohl ich zu derlei letztlich meist ungerechtfertigter Angstmacherei eigentlich gar nicht tendiere - etwas Sorge vor einer potenziell dominanten Strategie bekommen haben.


  • Meine Frau hat uns gestern in einer Viererpartie (für uns beide jeweils die dritte, mit zwei Neulingen) dermaßen nass gemacht, dass wir - obwohl ich zu derlei letztlich meist ungerechtfertigter Angstmacherei eigentlich gar nicht tendiere - etwas Sorge vor einer potenziell dominanten Strategie bekommen haben.



    Danke für deinen Bericht. Ich gelange immer mehr zu der Einschätzung, dass gerade bei Orleans neue Spieler einen ziemlich starken Nachteil haben (was ja nicht zwangsläufig neu bei Spielen ist). Dennoch sieht es so aus, als müßte man hier die anderen Mitspieler ganz genau im Auge behalten um frühzeitig gegensteuern zu können, vor allem, da die Plättchen wie z. B. Technologieplättchen endlich sind, d. h. man müßte gute Kombinationen frühzeitig entschärfen, was vielleicht dazu führt, dass man zu sehr mit "entschärfen" beschäftigt ist und weniger damit eine eigene Strategie zu fahren. Das ist natürlich alles sehr theoretisch. Berichtet doch mal weiter von euren Spielerlebnissen.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Danke für deinen Bericht. Ich gelange immer mehr zu der Einschätzung, dass gerade bei Orleans neue Spieler einen ziemlich starken Nachteil haben (was ja nicht zwangsläufig neu bei Spielen ist). Dennoch sieht es so aus, als müßte man hier die anderen Mitspieler ganz genau im Auge behalten um frühzeitig gegensteuern zu können, vor allem, da die Plättchen wie z. B. Technologieplättchen endlich sind, d. h. man müßte gute Kombinationen frühzeitig entschärfen, was vielleicht dazu führt, dass man zu sehr mit "entschärfen" beschäftigt ist und weniger damit eine eigene Strategie zu fahren. Das ist natürlich alles sehr theoretisch. Berichtet doch mal weiter von euren Spielerlebnissen.


    Gegensteuern müssen finde ich ja unproblematisch - eine indirekte Interaktivität ist ja begrüßenswert. Aber mein Eindruck ist halt, dass die beschriebene Strategie nur durch gemeinsames identisches Vorgehen der anderen Mitspieler gestoppt werden kann - und das wäre dann schon ein Problem.

  • Gegensteuern müssen finde ich ja unproblematisch - eine indirekte Interaktivität ist ja begrüßenswert. Aber mein Eindruck ist halt, dass die beschriebene Strategie nur durch gemeinsames identisches Vorgehen der anderen Mitspieler gestoppt werden kann - und das wäre dann schon ein Problem.


    Vielleicht entschärft man diese Strategie schon deutlich in dem man nicht zulässt, dass sie den Pulverturm kaufen kann... Das dürfte schon einen großen Unterschied machen ob man 1-2 oder 1-4 Personen pro Runde "entsorgt". Ich bin gespannt auf weitere Tests von euch.

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  • Ich muss leider bestätigen was LemuelG geschrieben hat. Die beschriebene Strategie scheint tatsächlich zu stark zu sein.
    Ich habe leider keine Beschreibung gefunden wie ich Spoiler Funktion nutze, bzw. wie das geht, deshalb


    Einmal editiert, zuletzt von yzemaze ()

  • Ich habe leider keine Beschreibung gefunden wie ich Spoiler Funktion nutze, bzw. wie das geht

    Entsprechenden Text tippen, markieren und auf das Spoiler-Icon (durchgestrichenes Auge) klicken. Alternativ vor den Text ein [ spoiler ] und am Ende [ /spoiler ] setzen (jeweils ohne Leerzeichen). Ich hab's mal gefixt.

  • Den Tip hätte man ja auch gleich ins Wiki eintragen können... Danke für den Hinweis.

    Recht hast du. Danke, dass du dich dessen angenommen hast. :)

  • Mach ich ich doch gern, bist ja schließlich noch neu im Moderatorengeschäft :D ... und weg...

    Pfffft. Wiki lebt vom mitmachen aller. Ich bezweilfe nur, dass dort jemand reinguckt, der die Spoiler-Funktion im Editor nicht findet ;)

  • Hi,


    Ich kann aber nicht sehen wo das was "nicht Ausbalanciert" ist? - Das ist doch das gleiche wie bei der Gauklerstrategie bei DFvF, wenn man alle Gaukler bekommt, dann gewinnt man.... boahhh ... wie unbalanciert!


    Scheinbar wird von manchen erwartet das man bei einem Spiel, ganz egal was man macht, immer in etwa die selbe Punktezahl rauskommen muss. Wie langweilig ist das bitte? Das heisst doch im umkehrschluss, das es völlig egal ist was man macht, weil man sowieso keinen oder nur wenig einfluss auf seie Punktezahl hat ...
    Zudem halte ich den "ich hab gegen meine Frau verloren, das Spiel muss unbalanciert sein"-Schluss für ziemlich voreilig.


    Atti

    Einmal editiert, zuletzt von Attila ()

  • Zudem halte ich den "ich hab gegen meine Frau verloren, das Spiel muss unbalanciert sein"-Schluss für ziemlich voreilig.

    Dito. Da springt sofort mein groupthink-BS-Detektor an.

  • Das ist zugegeben sehr pointiert, aber wurde so ja nie gesagt.


    Ja, das wurde so nicht gesagt, aber den eindruck könnte man haben. (Und ja, es ist pointiert. Es darf sich auch *jeder* persönlich angegriffen fühlen. :) ).


    Atti

  • Ob Orléans gut ausbalanciert ist oder nicht, darüber braucht man sich doch überhaupt nicht mehr streiten. Ist doch schon längst gegessen. Durch die offizielle Änderung der Badehaus-Regel hat der Verlag es doch selbst bereits zugegeben, dass das Spiel, so wie es in Essen verkauft wurde, eben nicht gut ausbalanciert war.

  • Durch die offizielle Änderung der Badehaus-Regel hat der Verlag es doch selbst bereits zugegeben, dass das Spiel, so wie es in Essen verkauft wurde, eben nicht gut ausbalanciert war.


    Auch hier lohnt es sich mal wieder, die Quelle auch mal zu benutzen. "Zugeben" klingt meines Empfinden nach etwas anders. Es ist im Sinne des Erfinders, dass es auch starke Orte gibt (wohl vergleichbar wie bei Glen More). Aber da jeder spielen soll, wie er mag, gibt es hier nun eben eine Regelergänzung(!) für erfahrene Spieler (und für spätere möglicher Erweiterungen).


    Hier der Auszug aus dem FAQ der dlp-games-Webseite, der ich so auch zustimme:


    Das Badehaus-Syndrom


    Das Badehaus ist stark. Ist es zu stark, gar übermächtig? Oder nur gefühlt zu stark, weil man noch zu wenige andere Strategien ausprobiert und optimiert hat? Wie auch immer, es hat in den letzten Tagen reichlich Diskussionen um das Badehaus gegeben und wir haben überlegt, wo das Problem liegt und wie man es lösen kann.


    Es liegt in der Natur von Spielen wie Orléans, dass Strategien und Kartenkombinationen als stark oder übermächtig empfunden werden. Diskussionen über mächtige Strategien, übermächtige Karten und – zumindest gefühlt – unausgewogene Kartenkombinationen wird es sicherlich weiterhin geben. Warum auch nicht, schließlich ist es Sinn und Zweck, zu versuchen, im Spiel die beste Strategie herauszufinden und zu optimieren – was natürlich nur gelingt, wenn die anderen Spieler es zulassen.


    Hundertprozentige Ausgewogenheit ist weder möglich noch das Ziel, denn schließlich wäre es langweilig, wenn es egal wäre, welche Karte oder welche Kartenkombination man wählt und man doch immer beim gleichen Ergebnis landen würde.