Neue Regeln für DARK DARKER DARKEST

  • Leider zu spät - wenn ein Spiel heutzutage erst mit Regelversion 1.x spielbar ist, dann fällt es wohl bei vielen Spielern verständlicherweise direkt durch. Es gibt ja genug Spiele die bereits "out of the box" ohne Regelk(r)ampf funktionieren. Schade, dass Queen Games hier so übereilt gehandelt hat. Wie immer ist die Essen-Deadline mehr Fluch als Segen - was man als Erstgeschäft in Essen womöglich verdient (Dank des Messe-Hypes etc.), legt man später für Nachbesserungen doppelt drauf - das kann doch auf Dauer keine gewinnbringende Strategie sein?

  • Prinzipiell gebe ich dir recht, allerdings habe ich das Spiel bei einem BGG Contest gewonnen - freiwillig kaufe ich mir solche Sargdeckelgroßen Schachteln heute nicht mehr ohne vorher ausführlich darüber gelesen zu haben wie es denn so ist. Und jetzt steht das Riesentrumm bei mir zu Hause herum und irgendwann möchte ich es auch einmal spielen ... sonst nimmt es ja nur Platz weg ;)

  • Das Spiel war mMn auch mit der ersten Regelversion gut spielbar, wenn die Regeln auch die ein oder andere Unklarheit mit sich brachten. Die aktualisierten Regeln "streamlinen" wohl eher z.B. das "entrapped", welches das Spiel vorher recht abrupt beenden konnten. Wobei das natürlich auch die Playtester hätten bemerken müssen.

  • Leider zu spät - wenn ein Spiel heutzutage erst mit Regelversion 1.x spielbar ist, ...


    Früher war das doch nicht besser. Heutzutage ist es für Verlage leichter, verbesserte Regeln publik zu machen und unzufriedene Kunden / Nicht-Käufer/-innen zurückzugewinnen. DDD ist noch kaufbar , daher finde ich es gut, wenn verbesserte Regeln nachgereicht werden und sehe dies nicht als zu spät an.

  • Das Problem das fängt (bei mir) aber schon damit an, dass ich die neuen Regeln meist nur als Download zum selbst ausdrucken zur Verfügung gestellt bekomme. Ich bevorzuge aber originale Regelhefte mit optimalem Druck und Heftung, und kein zusammengetackertes Dokument dass mein Drucker ausgespuckt hat. Mag kleinlich sein, aber ich störe mich an solchen ästhetischen Mängeln, und sei es nur die Anleitung, schon sehr. Andere mögen das anders sehen, für mich ist es ein grober Mangel der mich vor einem Spiel abschrecken kann. Eine gute Anleitung gehört für mich bspw. genauso zu einem guten Spiel wie hochwertiges Material oder ansprechende Mechaniken.


    Ich habe das Spiel auch beim BGG Contest gewonnen, und ungespielt direkt weiterverkauft. Ich habe weder die Zeit noch die Muse noch zu wenig Spiele um darauf zu warten dass ein Spiel seine Reife bei den Erstkäufern erlangt und man es sich mühsam mit FAQs und seitenweisen Regeldiskussionen bei bgg etc. erarbeiten muss, bis irgendwann vielleicht mal eine neue Regelversion rauskommt nach der das Spiel problemlos spielbar wird. Dafür ist meine Zeit inzwischen einfach zu knapp, und andere Spiele machen das einfach wesentlich besser (löbliches Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: Russian Railroads - 24! Seiten, liest sich aber geschmeidig wie ein Roman, und das Spiel ist bis auf ein paar minimale Unklarkeiten direkt spielbar gewesen), und daher halte ich mich nicht länger mit Spielen mit groben Mängeln auf. Und ganz am Ende des Tages muss ich wohl auch eingestehen dass ich wohl nicht die Zielgruppe für dieses Spiel bin, bzw. niemanden in meiner Spielgruppe finden würde der Interesse daran hätte es auszuprobieren.

  • Zumal QueenGames ja nicht für sich den Charme des Kleinverlegers, der neben Hauptberuf und Familie abends noch die Anleitung zusammentippert, für sich beanspruchen kann. Oder DDD jetzt ein wirklicher Meilenstein der Spielgeschichte wäre, wo sich das Einarbeiten mehr bezahlt macht als bei anderen Spielen...

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  • Genau - Queen Games hat sich hier auf unbekanntes Terrain begeben (relativ komplexes Mini-Spiel) und prompt daran verhoben: das fing bei der schlecht geführten Kickstarter-Kampagne ja schon früh an (die Kickstarter-Funding Summe war zeitweise ja sogar deutlich auf dem Rückmarsch, und konnte nur noch mit vereinten Kräften und Zugeständnissen von Queen Games wieder auf Kurs gebracht werden) und endete schliesslich mit einem Spiel dass out-of-the-box nur mit tiefgründiger Regelrecherche im Internet spielbar ist und zudem noch einige ärgerliche Druckfehler etc. enthält. Hier kam Queen Games das Kickstarter-Modell natürlich massiv zu gute - niemals hätten soviele Leute das Spiel später im Laden blind gekauft, nach dem doch recht verhaltenen Feedback vielerorten. So hatten Sie immerhin die Finanzierung im trockenen, nur die Mitfinanzierer leider ein unreifes Spiel in den Händen.


    Nice try, better luck next time (nur schade für den netten Autor David, der nach Panic Station hier sein nächstes "Regel-Gate" erfahren musste).

    Einmal editiert, zuletzt von Elektro ()

  • ... und endete schliesslich mit einem Spiel dass out-of-the-box nur mit tiefgründiger Regelrecherche im Internet spielbar ist und zudem noch einige ärgerliche Druckfehler etc. enthält...


    Ein Spiel, dass erst mit tiefgründiger Regelrecherche spielbar ist, halte ich auch für schlichtweg mangelhaft. So schlimm hatte ich DDD nicht wahrgenommen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass auch früher Spiele mit schlechten Regeln veröffentlicht wurden und ich ein Nachreichen von besseren Regeln grundsätzlich erstmal gute finde.

  • Zumal QueenGames ja nicht für sich den Charme des Kleinverlegers, der neben Hauptberuf und Familie abends noch die Anleitung zusammentippert, für sich beanspruchen kann. Oder DDD jetzt ein wirklicher Meilenstein der Spielgeschichte wäre, wo sich das Einarbeiten mehr bezahlt macht als bei anderen Spielen...


    Stimmt leider...


    Zumal man beim Autor David Ausloss als Verlag auch schon vorgewarnt sein sollte, nach dem "Panik Station Regel Wunder"


    David ist auf BGG sehr bemüht, seine Spiele zu erklären und das schätze ich auch sehr, aber ich habe schon ein bisschen den Eindruck, dass hier Spiele halbfertig bzw. mit sehr bescheidenem Regelwerk abgeliefert werden. Bei Queen Games hätte ich hier schon ein bisschen mehr Sensibilität in diese Richtung erwartet...

    Einmal editiert, zuletzt von Mixo ()

  • Was ist mir denn da entgangen?


    Schau einfach mal bei BGG nach und zähl die Regelversionen, die David nach und nach hochgeladen hat. Da bekommt man schon ein bisschen den Eindruck, dass einfach einmal ein Spiel "rausgeballert" wurde und nach und nach die Regeln durch die Betatester (=Kunden) verbessert worden sind.

  • Dafür ist meine Zeit inzwischen einfach zu knapp, und andere Spiele machen das einfach wesentlich besser (löbliches Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: Russian Railroads - 24! Seiten, liest sich aber geschmeidig wie ein Roman,


    An der Regel für RRR wurde auch sehr lange und intensiv gearbeitet. Wenn man mal den Prozess wie diese Regel(oder auch andere Regeln von Hans im Glück) entstanden ist, wenn auch nur am Rande, mitbekommen hat erkennt man welch enormer Aufwand und welche Akribie nötig ist um nahezu perfekte Regeln zu schreiben zu versuchen....

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich bevorzuge aber originale Regelhefte mit optimalem Druck und Heftung, und kein zusammengetackertes Dokument dass mein Drucker ausgespuckt hat. Mag kleinlich sein, aber ich störe mich an solchen ästhetischen Mängeln, und sei es nur die Anleitung, schon sehr.


    Ich bin auch Ästhet, finde aber Living-Rules generell nicht nur hilfreich, sondern auch notwendig.
    Daher habe ich mir schon vor einigen Jahren einen A3-Laserdrucker zugelegt, mit dem ich aus Internet-Regeln nahezu perfekte Regelhefte erzeugen kann.
    In letzter Zeit bin ich dazu übergegangen, mir immer mehr Regelhefte auf mein iPad zu laden, was einige Vorteile gegenüber jeder Papierversion hat.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.


  • Daher habe ich mir schon vor einigen Jahren einen A3-Laserdrucker zugelegt, mit dem ich aus Internet-Regeln nahezu perfekte Regelhefte erzeugen kann.


    8o was kostet so ein Teil?


    In letzter Zeit bin ich dazu übergegangen, mir immer mehr Regelhefte auf mein iPad zu laden, was einige Vorteile gegenüber jeder Papierversion hat.


    gute Idee, sollte ich auch mal machen. Welchen PDF Reader verwendest du auf dem iPad?

    2 Mal editiert, zuletzt von Elektro ()

  • Ohne jetzt DDD oder gar Queen games verteidigen zu wollen (DDD steht auch schon lange leider ungespielt in meinem Regal)


    Der Vergleich zu früher hinkt leider ein wenig, da Spiele damals nicht annähernd so komplex waren wie heute. Ein Malefiz, ein Risiko oder ein CLuedo sind wesentlich einfacher zu vermitteln, als heutzutage ein Descent,ein Zombicide oder ähnliche kaliber. Das macht es nicht besser, wenn Regeln unverständlich sind, das ist ein No-Go, gar keine Frage. Aber das nach und nach Regelwerke nachgebessert werden, liegt halt (auch) darin begründet.

    Nur noch Fischkrieger (und Blogger...)


  • 8o was kostet so ein Teil?


    Ich kenne die aktuellen Preise nicht, aber das ist der springende Punkt.
    Es hängt jedenfalls stark von Qualität und Ausstattung ab, und da bin ich recht anspruchsvoll.
    Ich habe einen OKI C830 mit zusätzlichen Einzugsfach, der kostete vor ein paar Jahren ca. 1500 Euro.


    Für den Broschürendruck braucht man dann auch noch einen Hefter mit langem Arm - den hatte ich mir aus USA besorgt, da ich damals in Deutschland keinen gefunden hatte.



    gute Idee, sollte ich auch mal machen. Welchen PDF Reader verwendest du auf dem iPad?


    Good Reader, der kann nicht nur PDFs.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Das Problem ist wirklich nicht neu. Amigo hatte für Union Pacific ein neu gedrucktes Regelheft nur sehr kurz nach der Auslieferung rausgehauen, weil einige Passagen nicht funktionierten. Und die Anleitung von Descent 2 ist um länger besser als die von Descent 1, weil die Verlage (auf beiden Seiten des Ozeans) besser geworden sind was das betrifft. Es muss halt im Fokus stehen.
    Auch Hans im Glück hatte es lange Zeit schleifen lassen. Schaut euch nur die Anleitung für Morgenland an, oder als neustes Beispiel Hawaii, was ja nur 2 Jahrgänge her ist. Der Verlag muss sich hinsetzten und sagen das sie es besser machen wollen. Hans im Glück macht das nun seit Essen 2012. Und das echt super gut. Und dennoch musste ins FAQ Seite für RRR nachgelegt werden.
    Bei Queen scheint dies eine niedrigere Prio derzeit zu haben, oder hatte es für dieses Spiel. Lookout musste das bei Naufragos auch erleben. Pegasus hatte da schon bei Robinson Crusoe einiges verbessert, aber da ist immer noch Potential nach oben, aber bei der Komplexität echt eine Frage von Zeit und damit Geld.


    Aber: ... zum Glück haben wir hier noch keine Verhältnisse wie bei der meisten Software, oder besser Bananenware, wo das Produkt erst beim Kunden reift. Die Spiele sind dennoch spielbar.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Ein weiteres Negativbeispiel ist der Kickstarter-Dungeoncrawler "Myth" - das scheint mit dem beiliegenden Regelheft wirklich kaum spielbar (die Reviews auf BGG lesen sich teilweise wie Horrorgeschichten). Mir scheint als investiere man vor allem bei Kickstarter-Spielen (verständlicherweise) sehr viel Zeit in das Marketing und Bling Bling drumherum, vergisst aber dabei gerne mal dass das Spielerlebnis mit dem Regelbuch steht und fällt, bzw. nimmt sich einfach zu wenig Zeit dafür heraus.


    Für mich ist das ein bedenklicher "Trend" - klar will jeder was vom (Kickstarter-)Kuchen abhaben, aber wenn dadurch die Qualität der Spiele leidet ist das schlecht für das Hobby. Die Blase dehnt sich ja nach wie vor weiter aus, ich bin nur gespannt wann sie denn platzt - oder anders ausgedrückt: wie hoch ist der eigene Toleranzlevel für missratene Kickstarterprojekte? die Spieler aus Übersee scheinen da gefühlt einen etwas höheren Schwellwert zu haben, anders kann ich mir diese teilweise enormen Funding-Summen für Brettspiel/Minis-Projekte sonst nicht erklären.


  • Für mich ist das ein bedenklicher "Trend" - klar will jeder was vom (Kickstarter-)Kuchen abhaben, aber wenn dadurch die Qualität der Spiele leidet ist das schlecht für das Hobby. Die Blase dehnt sich ja nach wie vor weiter aus, ich bin nur gespannt wann sie denn platzt - oder anders ausgedrückt: wie hoch ist der eigene Toleranzlevel für missratene Kickstarterprojekte? die Spieler aus Übersee scheinen da gefühlt einen etwas höheren Schwellwert zu haben, anders kann ich mir diese teilweise enormen Funding-Summen für Brettspiel/Minis-Projekte sonst nicht erklären.


    Zum Glück ist dieser Trend freiwillig und keiner wird gezwungen, ihn mitzumachen.
    Die Spieler aus Übersee sind einfach mehr als wir, und bei uns sind die meisten der Englischen Sprache nicht mächtig - daher ein eindeutiges Übergewicht in Richtung USA, Canada, Königreich und Aussieland.
    Und wenn ich mir den letzten Hype ansehe - Tuscany (die Erweiterung zu Viticulture): 3,734 Backer mit je ungefähr $100 Einsatz ... na so viele sind das dann auch wieder nicht! Die Blase wird nicht platzen - weil's einfach gar keine ist. Kickstarter (und ähnliche Plattformen) sind einfach ein Instrument des Internets und seit es sich etabliert hat, wird es bleiben. :)

  • Zitat von Elektro

    Ein weiteres Negativbeispiel ist der Kickstarter-Dungeoncrawler "Myth" - das scheint mit dem beiliegenden Regelheft wirklich kaum spielbar


    Ich gehe davon aus, das die deutsche Version diverse Kinderkrankheiten bei Myth auskuriert haben wird. Myth wird in Deutschland eine Koproduktion zweier Genreverlage und wird hoffentlich vernünftig überarbeitet...ich drücke beide Daumen, immerin ware ich schon länger auf meine deutsche Version...

    Nur noch Fischkrieger (und Blogger...)

  • Welche Verlage sind denn bei Myth im Boot?


    Gibt es schon einen ungefähren Erscheinungstermin für die deutsche Ausgabe?

  • Die Blase wird nicht platzen - weil's einfach gar keine ist. Kickstarter (und ähnliche Plattformen) sind einfach ein Instrument des Internets und seit es sich etabliert hat, wird es bleiben. :)


    Ich denke schon dass irgendwann die kritische Masse von Leuten erreicht sein wird, die plötzlich merken dass Kickstarter vielleicht doch nicht das ideale "Einkaufsmittel" für Spiele darstellt, und Ihr Kauf- bzw. Support-Verhalten diesbezüglich stark überdenken werden. Ich stolpere derzeit jedenfalls immer häufiger über kritische Stimmen zu Kickstarter-Spieleprojekten - viele Spieler wollen das Funding stark reduzieren bzw. stärker selektieren, da sie mit einigen Projekten wohl nicht so ganz zufrieden waren und die Spiele, ohne Hype und ganz nüchtern betrachtet, wohl niemals regulär gekauft hätten. Bei Kickstarter werden Spiele gefunded die man vermutlich nicht aus dem Regal gezogen hätte, zu Preisen die man im Laden wohl selten oder nie bezahlen würde. Dass die Plattformen dadurch aussterben denke ich auch nicht - aber die Funding-Projekte werden es wohl nicht mehr so leicht haben wie bisher.


    Irgendwann kommt eben die grosse Ernüchterung, was man mit diesen ganzen (häufig unausgereiften) Spielen im Regal eigentlich anstellen soll - es gibt doch bereits viele gute bzw. bessere (und vor allem redaktionell professionell bearbeitete) Spiele die regulär zu haben sind, und über die man häufig bessere kaufentscheidende Informationen im Vorfeld erhält. Die Marketing-Maschinerie von Crowdfunding ist ein Monster, dass sich über den Verstand von uns Hobbypspielern hermacht und ihn dabei zeitweise komplett lahmlegt (man muss nur mal die Kommentarsektionen von erfolgreichen Kickstarter-Projekten durchstöbern - da überschlagen sich die Backer teilweise vor Lob und Hype und Hudelei). Man lässt sich eben von der Masse mitreissen - ein Lemmingverhalten, allenthalben.


    Ich selbst z.B. habe Tuscany übersprungen, weil ich Viticulture bisher nur 2-3x gespielt habe. Ich mag das Spiel sehr, aber für Erweiterungen habe ich in der Regel einfach keine Zeit mehr. Ich habe zuviele andere gute Spiele die auch regelmässig gespielt werden wollen. Nur ganz wenige Spiele kommen bei mir in den Genuss der Erweiterung (z.B. Dominion, Pandemie und Cuba). Jamey von Stonemaier Games ist dabei sicherlich einer der vorbildlichsten Kickstarter-Charaktere, und seine Kampagnen beeindrucken durchaus. Es gibt aber leider zu wenig Jameys, dafür umso mehr random Joe's die alle überzeugt davon sind dass Ihr Spiel marktreif ist, was aber leider oft nicht der Fall ist.

    4 Mal editiert, zuletzt von Elektro ()

  • Der Vergleich zu früher hinkt leider ein wenig, da Spiele damals nicht annähernd so komplex waren wie heute. Ein Malefiz, ein Risiko oder ein CLuedo sind wesentlich einfacher zu vermitteln, als heutzutage ein Descent,ein Zombicide oder ähnliche kaliber. Das macht es nicht besser, wenn Regeln unverständlich sind, das ist ein No-Go, gar keine Frage. Aber das nach und nach Regelwerke nachgebessert werden, liegt halt (auch) darin begründet.


    Warrior Knights (1985) wurde noch bei der Produktion ein "Errata" beigelegt, dennoch lies die Regel bei uns einige Fragen offen, die wir per Hausregel geschlossen haben (aber ein sehr schönes Spiel). Supremacy (1984) wirkte einfach unausgereift in den Siegbedingungen und damit dem Spielziel. "The Fury of Dracula" (1987) hatte ich mir damals mehrmals im Laden angesehen, aber mir wurde eher vom Kauf abgeraten vom Ladenbesitzer (daher habe ich mich sehr über die Neuauflage gefreut und sofort zugeschlagen). Und dann noch die CoSims... Ist A&A der MB Serie nicht etwas unbalanced und sehr abhängig vom Ausgang der ersten 3 Runden? Es gab in der Vor-Internet-Zeit durchaus mehr als Malefiz & Co.


    Bei DDD hätte ich intensivere Regelprüfungen von Queengames erwartet (bitte fragt nicht, woher meine Naivität stammt ) und war vorab am überlegen, das Spiel blind zu kaufen. Jetzt interessiert mich natürlich, wie sich die neuen Regeln spielen. Gutz möglich, dass kickstart & Messe da zu Druck geführt haben und das Spiel einfach zu früh herausgebracht wurde.

  • (...)Der Vergleich zu früher hinkt leider ein wenig, da Spiele damals nicht annähernd so komplex waren wie heute. Ein Malefiz, ein Risiko oder ein CLuedo sind wesentlich einfacher zu vermitteln, als heutzutage ein Descent,ein Zombicide oder ähnliche kaliber. (...)


    Das ist dreimal bullshit: Erstens sind Descent oder Zombicide sicher keine "Kaliber", sondern doch eher von einfacher bis mittlerer Komplexität. Zweitens sind Malefiz, Risiko und Cluedo vielleicht sogar typische Vertreter eine bestimmten Periode (wobei Malefiz um ein vielfaches älter ist), aber Descent und Zombicide sind sicher keine typischen Vertreter der aktuellen Spielegeneration. Und drittens gab es schon lange vor "heute" - eben früher - auch komplexe Spiele. So sind viele 18xx-Spiele in den 80igern entstanden, was doch sicher ohne Zweifel "vor dem Internet" war?

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  • [quote='Tequila','http://www.unknowns.de/wbb4/index.php/Thread/6667-Neue-Regeln-für-DARK-DARKER-DARKEST/?postID=78724#post78724']


    Bei DDD hätte ich intensivere Regelprüfungen von Queengames erwartet (bitte fragt nicht, woher meine Naivität stammt ) und war vorab am überlegen, das Spiel blind zu kaufen. Jetzt interessiert mich natürlich, wie sich die neuen Regeln spielen. Gutz möglich, dass kickstart & Messe da zu Druck geführt haben und das Spiel einfach zu früh herausgebracht wurde.


    Ersmal vorweg. Irgendwie bin ich wohl sowas wie befangen. Seit Essen ist DDD DAS Spiel das bei mir am häufigsten auf dem Tisch liegt. Ungefähr die Hälfte der mittlerweile über 35 Partien habe ich allerdings solo (als 4-Spieler-Game) bestritten. Ich habe meine Partien auf BGG geloggt und David Ausloos hat mich darauf hin (mit ein paar anderen) angefragt, ob ich bei der Regelüberarbeitung mithelfen wolle.


    Die neuen Regeln spielen sich gar nicht mal so anders. Sie sind einfach viel verständlicher aufgebaut.. und decken ganz viele Spezialfälle ab. Ich glaube der grosse Vorteil der neuen Regel besteht darin, dass man sie - wenn man sie mal gelesen und verstanden hat - schlichtweg (fast) nicht mehr braucht. Und wenn doch, steht das Gesuchte drin und zwar an der Stelle wo man es vermutet hat.


    Das Spiel an sich gefällt mir deshalb so gut, weil ich noch kein vergleichbares Koop-Spiel in meiner Sammlung habe. Es ist zwar ein Optimierungsspiel.. aber man muss extrem aus dem Moment heraus agieren. Eine langangelegte Strategie wird normalerweise nicht zum Erfolg führen, da meist immer was passiert, das man nicht auf dem Radar hatte. Es ist wirklich ein "Horror-Haus". Immer wenn man denkt, man ist auf dem sicheren Weg zum Sieg, fängt die Scheisse erst so richtig zu dampfen an. Nach all meinen Spielen habe ich noch nicht erlebt, dass sich ein Spiel "wiederholt" hat. Der Wiederspielreiz ist meiner Meinung nach extrem hoch.


    Wer aber mit "Glücksanteilen" so gar nichts anfagnen kann: Finger weg! Es wird viel gewürfelt. Man kann war mit seinem Wurf meist was halbwegs geschicktes anfangen, aber es kann auch mal so richtig versch.... laufen. Unsere Win-Lose-Ratio liegt mittlerweile (mit zusätzlichen erschwerenden Elementen aus der Kickstarter Box) bei ca. 70:30. Bitte, bitte sagt nicht, dass wir nur Glück hatten ;)


    Die neue Regel macht das Spiel auf alle Fälle "flüssiger". Die meisten Unsicherheiten, die ich mir auf BGG mühsam erarbeiten musste, sind mit ihr abgedeckt.


    Fazit: Die alte Regel gar nicht erst lesen, sondern sofort mit der neuen Version loslegen. .... und dann gehts nur noch darum, was Gloria Gaynor schon vor Jahren gesungen hat: I will survive!

    Einmal editiert, zuletzt von Scubaroo ()

  • ...Es ist wirklich ein "Horror-Haus". Immer wenn man denkt, man ist auf dem sicheren Weg zum Sieg, fängt die Scheisse erst so richtig zu dampfen an. .... und dann gehts nur noch darum, was Gloria Gaynor schon vor Jahren gesungen hat: I will survive!


    Danke für Deinen Beitrag! Da juckt es mich doch sehr, einen Finger Richtung "Bestellung bestätigen" vorzurücken....


  • Das ist dreimal bullshit: Erstens sind Descent oder Zombicide sicher keine "Kaliber", sondern doch eher von einfacher bis mittlerer Komplexität. Zweitens sind Malefiz, Risiko und Cluedo vielleicht sogar typische Vertreter eine bestimmten Periode (wobei Malefiz um ein vielfaches älter ist), aber Descent und Zombicide sind sicher keine typischen Vertreter der aktuellen Spielegeneration. Und drittens gab es schon lange vor "heute" - eben früher - auch komplexe Spiele. So sind viele 18xx-Spiele in den 80igern entstanden, was doch sicher ohne Zweifel "vor dem Internet" war?


    Während aber früher (tm) komplexe Spiele eher die Ausnahme waren (und, bis auf wenige Ausnahmen eben eher dem entsprachen, was heute Descent und Konsorten sind), sind heute diese Art Spiele eher die Regel. Ja, auch damals(tm) gab es diverse CoSims und andere "echte" schwere Kaliber, aber Otto Normalspieler spielte meistens halt Leichtgewichte (Spiel des ebens, fang die Maus, Bermuda Dreieck und so weiter und so fort)


    MBs Gamemasterserie war da schon ein Meilenstein, gar keine Frage, aber eben auch die Ausnahme...

    Nur noch Fischkrieger (und Blogger...)


  • Während aber früher (tm) komplexe Spiele eher die Ausnahme waren (und, bis auf wenige Ausnahmen eben eher dem entsprachen, was heute Descent und Konsorten sind), sind heute diese Art Spiele eher die Regel. Ja, auch damals(tm) gab es diverse CoSims und andere "echte" schwere Kaliber, aber Otto Normalspieler spielte meistens halt Leichtgewichte (Spiel des ebens, fang die Maus, Bermuda Dreieck und so weiter und so fort)


    MBs Gamemasterserie war da schon ein Meilenstein, gar keine Frage, aber eben auch die Ausnahme...


    Unabhängig von eurer Diskussion, würde ich einmal die These in den Ring schmeißen, dass sich an "Otto Normalspieler" nicht wirklich viel verändert hat

  • Während aber früher (tm) komplexe Spiele eher die Ausnahme waren (und, bis auf wenige Ausnahmen eben eher dem entsprachen, was heute Descent und Konsorten sind), sind heute diese Art Spiele eher die Regel. Ja, auch damals(tm) gab es diverse CoSims und andere "echte" schwere Kaliber, aber Otto Normalspieler spielte meistens halt Leichtgewichte (Spiel des ebens, fang die Maus, Bermuda Dreieck und so weiter und so fort)


    Diese "schweren Kaliber" gab's damals nur von amerikanischen Firmen wie hauptsächlich Avalon Hill - als deutsche Produktionen gab's sowas praktisch nicht.
    Das war auch der Grund, weshalb ich damals ziemlich "Amerika-lastig" wurde.


    MBs Gamemasterserie war da schon ein Meilenstein, gar keine Frage, aber eben auch die Ausnahme...


    Das waren damals vegleichsweise nur sowas wie amerikanische Eurogames, mehr nicht.
    Besonders anspruchsvoll fand ich die nicht, aber es waren halt Figürchen satt drin, und das war das neue.
    Da es kaum Importläden gab, hatte ich sie direkt in Übersee bestellt.
    Als Meilenstein würde ich sie eigentlich nicht bezeichnen wollen ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • @Tequila
    Aber lass uns dann Äpfel mit Äpfel und Birnen mit Birnen vergleichen. Bei Spielen gab es früher auch Regellücken, unausgereifte Regeln / Mechaniken und Fehler in der Produktion (die z.T. mit Errata ausgeglichen wurden) - so wie heute auch. Und da hast Du Dir einen Schnellschuss erlaubt, der daneben ging. Macht aber nichts.
    Ob Bermuda Dreieck eine Birne ist, was heutztage eine komplexe Birne ist und welche Birnen der "Otto Normalspieler" mag und ob er mehr Birnen isst als früher, das wollte & will ich gar nicht erörtern. Dass heute mehr Spiele auf den Markt kommen, von den Verlagen und auch durch crowdfunding ohne Verlage, ist ja Fakt. Auch dass das Folgen hat in der Spielentwicklung und Regelprüfung. Aber Elektro hat da zu schon eingiges geschrieben, was ich teile.


  • Ich denke schon dass irgendwann die kritische Masse von Leuten erreicht sein wird, die plötzlich merken dass Kickstarter vielleicht doch nicht das ideale "Einkaufsmittel" für Spiele darstellt, und Ihr Kauf- bzw. Support-Verhalten diesbezüglich stark überdenken werden.


    Aber warum denn? Lass mir doch meine Freude! Ich hab diese Woche 18OE bekommen - ein Spiel dass ohne eine Plattform wie Kickstarter unmöglich zu realisieren gewesen wäre! Kein Verlag hätte sich das getraut bzw. leisten können! Auch Viticulture, Alien Frontiers und A Study In Emerald fallen vermutlich in diese Rubrik - wie viele andere Kickstarter Spiele auch. Die großen Verlage setzen auf Bewährtes, die abgelehnten, riskanten und/oder mutigen Projekte werden auf Kickstarter realisiert. Da gibt's keine Blase. Wer's nicht will, kann es lassen. Alles ist freiwillig. Niemand wird gezwungen. Alle sollten eigentlich glücklich sein - die Spieler, die ein Spiel über Kickstarter bekommen das es sonst nie gegeben hätte und auch die Spieler, die ihre Spiele wie gewohnt bei den großen Verlagen kaufen.
    Win-Win. ;)

  • Die großen Verlage setzen auf Bewährtes, die abgelehnten, riskanten und/oder mutigen Projekte werden auf Kickstarter realisiert.


    Ich denke, dass ist ein entscheidende Punkt für die Existenzberechtigung von Kickstarter/Startnext/usw. Natürlich gibt es einige Verlage wie Queen Games die Kickstarter als neuen Vertriebsweg (insbesondere in USA) nutzen. Für mich ist es aber eher die Gelegenheit, Spiele außerhalb des Mainstreams zu erhalten. Bestes Beispiel ist doch auch Blocky Mountain, was ja bekanntlich von einigen etablierten Verlage aufgrund seiner Besonderheiten abgelehnt wurde. Ich denke, es gibt hier durchaus genug Raum (und eben auch Geld) für eine Ko-Existenz - und das auch langfristig.


  • Aber warum denn? Lass mir doch meine Freude!


    Oje, bitte nicht falsch verstehen! Ich will doch niemanden die Freude an seinen Kickstarter-Spielen nehmen :)


    Ich finde es prinzipiell ja sogar gut dass es diese alternative Möglichkeit gibt (habe es ja selbst schon ausprobiert - und war dabei recht zufrieden). Ich sehe nur auch die Risiken und Schwächen dieses Systems, und stelle derzeit eben vermehrt fest, dass viele Backer unzufrieden sind über die Projekte die sie unterstützt haben. Ist die Erwartungshaltung womöglich oft zu hoch gesteckt? Ich denke nicht - man sollte auch an ein Kickstarter-Spiel eine hohe Erwartung hegen dürfen, wie bei regulär veröffentlichten Spielen auch.


    Es ist für mich vor allem eine Frage der Qualität - wenn Kickstarter-Spiele eine vergleichbare Qualität wie bei der klassichen redaktionellen Bearbeitung haben, dann ist das eine tolle Sache. Bei vielen Spielen, auch in der jüngeren Vergangenheit, ist das aber nicht der Fall. Die kritischen Stimmen mehren sich, was dazu führen wird dass die Spieler vorsichtiger mit ihrem "Kickstarter-Budget" umgehen werden (wer einmal auf die Nase fällt, ist beim nächsten mal womöglich vorsichtiger). Was wiederum dazu führen könnte dass einige Spiele ihr Funding-Goal nicht erreichen werden. Was wiederum dazu führen könnte dass einige Projekte in der Qualität steigen, weil sie überarbeitet / verbessert werden müssen um genug potentielle Backer davon zu überzeugen.


    Am Ende des Tages kann es also zur von dir bereits angesprochenen Win-Win Sitation kommen (manchmal muss man aber erst durch das Tal der Tränen gehen um das Ende des Regenbogens zu finden) ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Elektro ()

  • Auch Viticulture, Alien Frontiers und A Study In Emerald fallen vermutlich in diese Rubrik


    Emerald und die Neuauflagen von Alien Frontiers hätten sicherlich auch auf anderem Weg finanziert werden können. Wallace ist ja auch wieder zu seinem Subskriptionssystem zurückgekehrt...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.


  • Emerald und die Neuauflagen von Alien Frontiers hätten sicherlich auch auf anderem Weg finanziert werden können. Wallace ist ja auch wieder zu seinem Subskriptionssystem zurückgekehrt...


    Stimmt. Ist aber genau das gleiche: Ich habe Martin Wallace Geld gegeben und er hat mir dafür 3 Spiele versprochen (sein Vorteil: er zahlt keine Gebühren mehr an Kickstarter). Das geht aber nur deswegen ohne Plattform, weil Martin einen sehr guten Namen in der Szene hat.


    Alien Frontiers 4. Edition war perfektes Marketing: ein $2000 Goal? Lächerlich, der ganze Kickstarter-Zinnober war nur dazu da, um Buzz zu erzeugen! Hat aber perfekt funktioniert; die Vorbesteller/Backer bekommen exklusives Zeugs und der Produzent hat die gesamte Auflage vorfinanziert.


    Also auch wenn es anders gegangen wäre: warum sollte ein Kleinauflagenverlag das Risiko eingehen, wenn es doch nicht nötig ist?