Glasstraße - Wie viele Punkte sind üblich?

  • Hallo miteinander!


    Ich habe "Die Glasstraße" mittlerweile acht mal spielen können, und zwar in unterschiedlichen Gruppen von zwei bis vier Spielern. Wir haben dabei jeweils die "normale" Version gespielt (Die Spielregel schlägt ja auch ein längeres Spiel mit 5 Runden vor). In meinen acht Partien lagen die Endstände normalerweise jeweils bei 15 bis 25 Punkten. Ausreisser nach oben kamen vielleicht mal knapp über die 30 Punkte...


    Vor kurzem habe ich mich nun mit einem Freund unterhalten, und er erzählte mir, dass er Glasstraße nun auch zum ersten Mal spielen konnte (ebenfalls in der Normal-Version). Ich habe ihn dann aus Neugierde gefragt, wie er denn so abgeschnitten hat, und er erzählte mir dann, dass er mit über 50 Punkten gewonnen habe. Da bin ich doch wirklich fast vom Stuhl gefallen. Er wiederum fiel aus allen Wolken, als ich ihm erzählte, dass ich selber mit Mühe und Not an die 30 Punkte komme. Ich kenne den betrefflichen Mitspieler recht gut und er ist jetzt nicht einer von der Sorte, der bei sowas groß angeben oder lügen würde. Auf die Frage, wie der Punktestand zustandegekommen ist, sagte er mir, dass er viele punkteträchtige Gebäude im privaten Angebot hatte, die er dann in Ruhe bauen konnte. Dabei waren wohl auch die Gebäude, die Punkte für verbaute Ziegel und verbautes Glas bringen, und damit hat er wohl ordentlich abgesahnt (und noch mit weiteren Gebäuden). Eventuell war es also extremes Glück beim Gebäude-Nachziehen mit dem Lehensherr...


    Aber skeptisch gemacht hat mich die Sache nun schon. Ich wollte daher einfach mal fragen, wie die Punktestände bei Euch so aussehen....
    Welche Punktzahlen erzielt ihr so im Schnitt?


    Grüße,
    Martin

  • Bei allen meinen Runden waren es auch so zwischen 15 und 25 Punkten. 30 würde ich schon als Ausreißer betrachten und 50 für unmöglich.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • In einer Dreier-Runde mit zwei Erstspielern lagen die Erstspieler so um 18-21 Punkte, während derjenige, der uns das Spiel erklärt und schon öfters gespielt hat, bei über 30 Punkten gelandet ist. Auf jedenfall mit gut 10 Punkten Abstand gewonnen hat.


    Ich selbst hatte auf ein Gebäude gesetzt, was Gebäude mit Glas belohnt hat, aber leider kam dann kaum noch ein Glasgebäude ins Spiel. Zunächst wollte ich eigentlich ein Siegpunkte-für-Nahrungs-Gebäude bauen, das aber selbst beim Bau meine Nahrung aufgezehrt hätte. Zum Glück konnte ich dann noch ein Gebäude ergattern, was mir Punkte für zusammenhängende See-Felder gab und damit noch ein paar Punkte machen. Der siegreiche Mitspieler hatte auf ein Gebäude gesetzt, was den Besitz von Kohle belohnte und hat dann beide Ressourcen-Räder Kohle auf Maximum bringen können. Soweit ich mich recht erinnere.


    Auffällig an Glasstrasse fand ich, dass es eben keine für Uwe Rosenberg Spiele typischen mehrstufigen Materialveredlungen erlaubt, sondern auf die Grundrohstoffe konzentriert und man daraus in Kombination baut. Zumal das Spiel auch recht schnell vorbei war, also viel Zeit für Gebäudeaufbau und Nutzung blieb da nicht. Durch die zufällige Auslage und die nicht immer abzuschätzenden Aktionskarten der Mitspieler kommen da zwei Glücks- oder Unwegbarkeits-Komponenten ins Spiel, die einem es selbst schwieriger machen, ungestört optimal zu bauen und zu punkten.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen... Dann weiß ich ja schonmal, dass ich mich grob in den richtigen Dimensionen bewege ^^.


    Hinsichtlich der Unwägbarkeits-Komponente: Die gibt es auf jedenfall, aber das Spiel ist meiner Ansicht nach trotzdem alles andere als willkürlich. Es gilt vielmehr abzuwägen, wieviel Risiko man bei der Kartenauswahl eingeht...

  • Unsere erste Partie zu zwei ist 26 : 19,5 ausgegangen. Also auch im scheinbar üblichen Rahmen. 50 Punkte kann ich mir in richtig gespielt auch schwer vorstellen. Vielleicht solltest Du mal eine Partie mit ihm zusammen spielen um zu schauen, ob ihr nach den gleichen Regeln spielt.


    Mein Mitspieler hatte das Spiel nämlich zunächst auch so verstanden, dass man in jeder der vier Runden, 3x Karten aus fünfen ausspielt. Also nicht, wie eigentlich richtig pro Runde 3 von 5 Karten (bzw. durch "Kopie" auch mehr oder zu zweit spielt ja einer definitiv alle fünf Karten), sondern er wollte quasi in jeder Runde drei volle Durchgänge spielen :). Damit würde ich dann auch locker die 50 Punkte schaffen.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Dann ist die Regel an dieser Stelle aber erst mal missverständlich. Ich zitiere mal S.5:


    "Eine Partie besteht aus vier Bauperioden. Jede Bauperiode besteht aus drei Kartenrunden. Euch steht in jeder Bauperiode der vollständige Satz an Personenkarten zur Verfügung. Sucht euch geheim aus diesen 15 Personenkarten 5 Fachkräfte aus.
    Nehmt sie auf die Hand und legt die restlichen 10 Karten verdeckt zur Seite."


    Gut, danach wird natürlich noch erwähnt, dass in einer Kartenrunde nur EINE Karte pro Spieler gespielt wird. An der Stelle hat sich dann bei mir auch die eigene Vorstellung über die Realität geschoben, ich konnte mir wohl einfach nicht vorstellen, dass nur 3x4 Karten gespielt werden. dann wurde also pro Bauperiode 3 mal nacheinander je mit einem Fünfersatz gespielt. so bestimmt auch bei dem erwähnten 50 Punkte Spieler.


    Interessant ist vielleicht, dass das Spiel dann (zumindest zu zweit) immer noch funktioniert. Die Wälder verschwinden schnell, und mit den Abholzkarten versucht man sich nur noch aus zu manövrieren. Und die Punktezahl kommt schnell über 50 genauso wie die Spielzeit ordentlich expandiert.
    Jetzt muss ich das Spiel doch gleich nochmal richtig spielen...

  • Hmm, ich finde die Regel gar nicht so unklar formuliert, aber offensichtlich ist sie das wohl, wenn gleich mehrere Leute das in der gleichen Form falsch verstehen. Ich wundere mich nur warum. Du hast vermutlich recht, dass der Begriff Kartenrunden vielleicht hier direkt erklärt werden sollte.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Das Problem liegt meist beim Spieler/Leser. Ich bemerke öfter, wie ich einfach über Kleinigkeiten in Regeln hinweglese oder sie falsch interpretiere, weil ich meine, den Mechnismus zu kennen (Bei Nations z.B. die erste Runde mit zwei Ereignissen gespielt, bei Quwixx immer alle Ergebnisse zwingend verarbeiten lassen, usw.). Im Nachhinein wird dann natürlich klar, wie es aufgebaut ist.

  • Also zu zweit haben wir nicht mal eine Stunde gebraucht, im ersten Spiel. Ich denke, das geht sogar noch schneller.


    Aber allgemein, hängt das doch sehr vom Spiel ab, oder? Ich muss doch nicht zwingend jenseits der 400 Punkte wie bei Russian RailRoads landen, nur damit das Spiel gut ist.
    Früher haben wir beispielsweise stunden lang gesiedelt um auf 18 Punkte zu kommen und das hat durchaus Spaß gemacht. (Aus heutiger Sicht halte ich SIedler für ein herausragendes Spiel, spiele es aber dennoch nur noch ungerne :)). Aber Siegpunkte / Stunde sind für mich definitiv kein Bewertungskriterium für Spiele.

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  • Unsere erste Partie zu zwei ist 26 : 19,5 ausgegangen. Also auch im scheinbar üblichen Rahmen. 50 Punkte kann ich mir in richtig gespielt auch schwer vorstellen. Vielleicht solltest Du mal eine Partie mit ihm zusammen spielen um zu schauen, ob ihr nach den gleichen Regeln spielt.


    Mein Mitspieler hatte das Spiel nämlich zunächst auch so verstanden, dass man in jeder der vier Runden, 3x Karten aus fünfen ausspielt. Also nicht, wie eigentlich richtig pro Runde 3 von 5 Karten (bzw. durch "Kopie" auch mehr oder zu zweit spielt ja einer definitiv alle fünf Karten), sondern er wollte quasi in jeder Runde drei volle Durchgänge spielen :). Damit würde ich dann auch locker die 50 Punkte schaffen.


    Hey, guter Gedanke! Das muss ich meinen Kumpel bei nächster Gelegenheit wirklich mal fragen. Ich halte das durchaus für möglich, da ich selber die Regelstelle auch etwas unglücklich formuliert fand. Klar, es steht da schon genau drin, aber beim ersten Lesen war bei mir auch erstmal die Frage "Äh, okay... wie oft wähle ich nun Karten?"... Beim genaueren Lesen war es dann klar, aber der Begriff "Kartenrunde" weckt da irgendwie falsche Assoziationen...



    Bei der ersten Partie Dungeon Lords wäre ich in grenzenlosen Jubel ausgebrochen bei so einer Punktzahl :D


    Haha, das erinnert mich an meinen größten Regelschnitzer aus meinen spielerischen Anfangstagen. Falls ihr mal was zu lachen haben woll, hier mein Session-Report zu meiner ersten Partie Dungeon Lords (auf englisch)t: http://www.boardgamegeek.com/t…in-my-horrible-first-game


    Ums kurz zu machen, die erste Antwort auf den Report lautete: "Actually, each player starts the game with three gold, three food, three imps, and three tunnels. I think you'll find the game much easier if you remember this next time."

  • Ist das nicht eigentlich etwas frustig 2-3 Stunden zu spielen und dann mit <20 Punkte abzuschließen???


    Da hilft eine einfache Hausregel: "alle Punkte werden mit 10 multipliziert" - und schon ist der Frust weg. :D


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ist das nicht eigentlich etwas frustig 2-3 Stunden zu spielen und dann mit <20 Punkte abzuschließen???


    Da ich bei diesem Spiel in der genannten Zeit locker 3 bis 4 Partien spiele sehe ich da kein Problem. Auch nicht mehrmal <20 Punkte zu haben.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Mein erstes Kennenlernenspiel habe ich mit 16 Punkten abgeschlossen. Der Sieger (auch erstes Spiel für ihn) hatte 21 Punkte.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Jetzt mal ganz prinzipiell eine Frage zu dem Spiel:


    Findet ihr es nicht fast schon belanglos? Also, unter dem Aspekt Planung & Strategie?
    Ich war schon ein wenig enttäuscht von dem Spiel. Der Karten-Auswahl-Mechanismus und die beiden Ertragsräder sind Klasse Mechanismen, keine Frage - aber das Spiel insgesamt ist für meinen Geschmack dann doch viel zu kurz - zu klein. Sehe ich das alleine so, oder empfindet ihr das auch so? Ich würde mir da mehr wünschen, bzw. habe mir da mehr erhofft...

  • Jetzt mal ganz prinzipiell eine Frage zu dem Spiel:


    Findet ihr es nicht fast schon belanglos? Also, unter dem Aspekt Planung & Strategie?
    Ich war schon ein wenig enttäuscht von dem Spiel. Der Karten-Auswahl-Mechanismus und die beiden Ertragsräder sind Klasse Mechanismen, keine Frage - aber das Spiel insgesamt ist für meinen Geschmack dann doch viel zu kurz - zu klein. Sehe ich das alleine so, oder empfindet ihr das auch so? Ich würde mir da mehr wünschen, bzw. habe mir da mehr erhofft...


    Ich sehe das Spiel nicht als belanglos an, sondern freue mich über ein reizvolles Spiel, dass ich locker in einer Stunde spielen kann. Mir gefällt das Auswählen der Rollenkarten sehr, dann auch die Spannung beim Aufdecken der Karten, ob ich allein eine Karte ausspielen konnte. Und die Spannung, ob ich meine Wunschgebäude gebaut bekomme, gefällt mir auch.
    Ich habe das Spiel jetzt mittlerweile etwa 20 mal gespielt ( in 2-er, 3- er und 4- er Besetzung) und allen Mitspielern hat es sehr gefallen. Viele haben gesagt, es gefalle ihnen besser als z.B. "Agricola", weil es einfacher und schneller geht.
    Ich spiele auch Agricola, Ora et labora und Caverna sehr gern, bin aber auch froh, dass ich mit "Die Glasstraße" mal einen kürzeren Vertreter an der Hand habe. Was das Spiel sicher nicht ist: ein Strategiespiel! Aber planen kann ich meine Züge schon - ich muss halt nur einschätzen können, welche 3 Aktionen pro Runde ich auf jeden Fall durchführen muss und sollte auch Plan B in der Tasche haben, wenn mir ein Mitspieler ein bestimmtes Gebäude vor der Nase wegkauft. Aber wenn ich in den ersten Zwei Runden jeweils den Lehnsherr nehme, habe ich meist schon eine tolle Auswahl an Gebäuden, die ja nur ich bauen kann...


    Ciao Gabi

  • Hallo Gabi,


    Danke für die Einschätzung. Bei uns kommen halt vermehrt und bevorzugt Spiele wie AGRICOLA und die anderen Vertreter der anspruchsvollen Strategiespiele auf den Tisch...
    Da war GLASSTRASSE leider ein Fehlkauf... *schulterzuck*

  • :Buddler:


    sooo, #Glasstraße solo - viel gehadert und immer bei 16 - 17 VP rumgeiert :carrera:


    ...jetzt hat es "KLICK" gemacht und nach 2x 25VP jetzt grad die 26VP geholt, ich näher mich den "Outstanding" 30VP im solo an...

    #Glassstraße empfinde ich mit seinen aüßerst schlanken Solo-Regeln sehr gut geeignet, wenn man SOLO die reine High-Score Jagd mag :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Ich habe jetzt mal eine Frage an die Rosenberg-Kenner-Gemeinde

    Wie ordnet ihr #Glasstraße im Rosenberg Kosmos ein,

    ich vermute das die Aktionsauswahl mit den Karten, im Mehrspielerspiel #Glasstraße "umstritten" für Die-Hard-Planer werden lässt.

    Solo fällt das ja flach. Das Solo-Spiel ist durchaus "Planbarer" und ich hat mit dem Ressourcen-Rad den 90+ Gebäuden und dem Bebauungsplan, mit der Option "abzuholzen" Parts, die "Uwe" ja auch in diversen anderen "Klassikern" verwendet.

    Grundsätzlich interessiere ich mich für einen weiteren Rosenberg, aber bin da immer noch unentschlossen.

    Kann man sagen das #Glasstraße die Essenz eines Rosenbergs ist wenn man die recht "Eigenwillige" Aktionsauswahl über die Karten außen vor lässt, oder ist #Glasstraße nur der "geistige Vorgänger" von #OranienburgerKanal ???

  • Ich glaube es hat am ehesten noch Ähnlichkeiten mit Ora et Labora. Oranienburger Kanal kennen ich leider noch nicht, aber uns gefällt Glasstsrasse sehr gut (10/10) und wir finden Ora et Labora als „spiritual predecessor“ auch als 10/10 :). Dort hat man auch das Ressourcen-Rad (anders aber ähnlich) und die Kartenauswahl und Interaktion durch die Worker auf eigenen und fremden Tableaus/Karten….

    Einmal editiert, zuletzt von chize ()