Spieleverlage groß und klein...

  • Hi!


    Im Spielbox-Forum ist derzeit eine heftige Diskussion am laufen, die auch mein Gemüt ein wenig erhitzt.


    Anlass war mal wieder der Service eines Spieleverlags, in diesem Fall Lookout Games. Es ging grundsätzlich erstmal nur darum, dass jemand keine Antwort auf eine Ersatzteilanfrage bekam und im Spiebox-Forum einfach mal nachgefragt hat.


    Darum entbrannte eine hitzige Debatte, was Spieleverlage so alles zu leisten hätten und was nicht.


    Wenn ihr das verfolgt habt, sagt doch mal eure Meinung dazu. Steh ich da allein, wenn ich behaupte, dass Kleinverlage unter anderen, schützenswerteren Bedingungen arbeiten als Großverlage? Und muss man ein Spiel von einem Verlag wie Lookout Games nicht unter anderen Gesichtspunkten bewerten, als eines von Ravensburger oder Amigo?


    Wie steht ihr zu dem D.I.Y.-Gedanken, den ich beim Punk/Hardcore lieben gelernt habe und ihn in der Spielwelt wieder gefunden hab?


    Ist es nicht was anderes, wenn ich "Die Baumeister von Arkadia" kaufe oder "Phoenicia" von JKLM?

  • Hallo ode,


    mir persönlich ist es egal, ob der Verlag groß oder klein ist: Ich erwarte beim Kauf ein vollständiges Produkt! ..und nur darauf kommt`s mE an!


    Größere Verlage haben natürlich einen höheren Qualitätsstandard und schon alleine deswegen treten weniger Produktionsbedingte Fehler aus, als dies bei Kleinverlagen manchmal der FAll ist. Auch ist der schnelle (!) Support bei Großverlagen natrürlich wegen der Masse an mehr Mitarbeitern einfach oft besser, als dies bei einem Kleinverlag der Fall ist: Da brauchst du nurmal Sommerzeit zu haben und schon ist nur noch die Hälfte der Leute da.......


    Ich finde es auch nicht "ok", dass Marc den Vorfall einfach so schildert, denn das wirkt auf mich -und das sagte ich bereits in der Spielbox- irgendwie "an-den-Pranger-stellend", da er keinen Input von anderen erwartet. Wie gesagt: "Es wirkt auf mich so", was aber nicht gleichzeitig auch heißen mag, dass es so gemeint war!
    Hätte er einen Input erwartet, dann hätte er explizit an die Community eine Frage stellen sollen...hat er aber nicht! -> ist jedenfalls meine Meinung ;)


    Gleichzeitig finde ich es aber "unter aller Sau" (und ich muss es leider so direkt formulieren) wie da wiedermal auf einen "eingedroschen" wird und eine Sache hochgekocht wird.


    Andererseits: Wenn die Leute, die momentan auf Marc verbal "einprügeln" sonst keine anderen Probleme haben, dann bin ich ehrlichfroh (= Ernst gemeint)........ :weia:


    Die Reaktion der Leute hat auf mich schon fast was wie "Sommerloch-Charakter": Kein aktuelles Spiel zu besprechen? Kein sonstiges Thema vorhanden? Na dann auf ihn mit Gebrüll!


    Wie gesagt: Das Hochgekoche finde ich gnadenlos übertrieben und ich möchte mich auch in der Spielbox diesebzüglich daran (=dem Hochgekoche) nicht beteiligen. -> aus diesem Grund antworte ich hier auf dein Posting und gehe nicht in der Spielbox auf deine Postings ein, welche als "Rattenschwanz" hinter dem ganzen Hochgekoche zu finden sind! -> ohne dies inhaltlich zu werten - lediglich möchte ich mich nicht an dem Hochgekoche beteiligen und habe daher Marc direkt geantwortet.


    Gruß
    Braz

    4 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Ich persönlich hatte da ehrlich nicht viel dran auszusetzen, was Marc geschrieben hat. Nur als nachher der Lookout-Mitarbeiter geantwortet hat (teilweise fühlte er sich doch arg auf den Schlips getreten...) fand ich die Antworten dirket darauf doch ziemlich schlimm. Mir ist es wichtig, dass die Leute bei Lookout da nicht denken so was wäre repräsentativ.


    Deine Meinung zu den Spielen teile ich ausnahmsweise mal nicht, aber das müss ja auch nicht so sein.


    Und um genau zu sein, ist das Spiel von Marc (nur als Beispiel für ein "unvollstäniges" Spiel) ja auch spielbar, also nicht unbedingt total "unvollständig", oder? Geht es nicht in letzer Konsequenz darum, dass Spiel spielen zu können, auch wenn mal die ein oder andere Karte fehlt (was bei der Masse an Karten bei ZvZ ja echt nicht auffällt oder gar durch einmischen von benutzen Karten wieder zu regeln wäre)? Oder muss immer 100%ig die Materialliste stimmen? Dann sollten die von Lookout vielleicht auch den Weg von Ystari und Huch gehen und "Zirka"-Angaben machen...


    Mir persönlich ist so eine Kleinverlaglandschschaft wichtig, und auch, dass es Fehler, Unvollständigkeiten, tollen Service und einfach nachzubestellende Karten gibt, auch, wenns mal wieder länger dauert...


    ;)

  • Vielleicht bin ich ja der einzige Dumme hier, aber was ist bitte D.I.Y.? (D)ebile (I)ncompetent (Y)oung???


    Bitte um Aufklärung.


    Sonst bin ich der Meinung, daß alle mal klein angefangen haben. Natürlich muß man auch von einem kleinen Verlag erwarten können, daß er so schnell er kann reagiert. Wem das zu lange dauert, der darf halt keine Spiele dort kaufen. Ich habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht - wenn Material gefehlt hat, dann habe ich es bekommen. Mit Ausnahme von Krankheit oder Urlaub sind die Kleinverlage meist sogar flexibler und schneller. Da ist der Kontakt zum Kunden noch größer/ direkter. Größere Strukturen bringen nämlich meist auch einige Nachteile mit sich. Gerade bei Unternehmen, die schnell wachsen bleiben die Strukturen und neuen Notwendigkeiten auf der Strecke. Ein Ystari kann z.B. ab einem bestimmten Punkt nicht mehr so weiter machen, wie ein Kleinverlag. Aus einem Hobby wird dann meistens auch eine gewerbliche Sache mit "Gewinnerzielungsabsicht". Meist muß man dann auch noch in finanzielle Vorleistung gehen, da man die Strukturen eigentlich meistens vor dem Erfolg schaffen muß, um den Erfolg dann auch zu managen und auszubauen.


    Wie jemand darauf regaiert, wenn er mal nicht sofort eine Nachricht bekommt ist jedem selber überlassen und nicht kommentierungswürdig. In einer freien und vernetzten Welt kann man dafür halt auch das Internet nutzen. Früher wurde halt mit einem Bericht in der Bild-Zeitung gedroht ;)


    Ich finde es immer schwer Meinungen und Aussagen von Leuten, die man nur im Internet "kennt" zu beurteilen. Man kennt deren Humor nicht und außerdem fehlen einem massenhaft "Informationen" (Mimik, Gestik, gesellschaftlicher Hintergrund, Umfeld, ...) zu der Person, die eine Wertung der Aussage meist erst möglich machen. Schwierig.


    Außerdem muß man sich auch der Verantwortung bewußt sein, die man durch das Äußern von Meinungen im Internet auf sich lädt. Am Ende finde viele das geschilderte Verhalten von Lookout Games noch doof und boykottieren deren Spiele - will man das? Sicher nicht!


    Insgesamt wird in der heutigen Zeit viel gemeckert und auf andere mit dem Finger gezeigt. Wir sollten zu einer gewissen Gelassenheit zurück finden. Aber die Konsumgesellschaft fordert ihre Opfer :)


    Ein bißchen mehr Verständnis für sein Umfeld und einfach mal einen Kreis um sich schlagen und versuchen die Dinge in diesem Kreis selber zu beeinflussen. Und anschließend versuchen den Kreis größer zu ziehen. Uns würde es allen besser gehen...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Zitat

    Original von ode
    Und um genau zu sein, ist das Spiel von Marc (nur als Beispiel für ein "unvollstäniges" Spiel) ja auch spielbar, also nicht unbedingt total "unvollständig", oder? Geht es nicht in letzer Konsequenz darum, dass Spiel spielen zu können, auch wenn mal die ein oder andere Karte fehlt (was bei der Masse an Karten bei ZvZ ja echt nicht auffällt oder gar durch einmischen von benutzen Karten wieder zu regeln wäre)? Oder muss immer 100%ig die Materialliste stimmen? Dann sollten die von Lookout vielleicht auch den Weg von Ystari und Huch gehen und "Zirka"-Angaben machen...


    Hallo ode,


    ich möchte es einmal so formulieren, denn eine ähnliche Situation hatten wir einmal im Spieletreff und einer der Beteiligten vertrat diese Meinung, über die man natürlich "streiten" kann, aber dennoch im Kern den Sachverhalt trifft. Es ging um eine Regelauslegung und er sagte, da die Regel in diesem Fall nicht eindeutig war, dass man schließlich sich die Regel so auslegene kann wie man sich nun drauf einigt und im Grunde die Regel ja lediglich eine Art "Hilfe das Spiel zu spielen" darstellt. Was man tatsächlich mit dem Spielmaterial macht, bleibt ja immernoch dem Käufer belassen ;) ...im Grunde bräuchte man die Spielanleitung im extremsten Fall ja eh nicht....wie gesagt: Sie dient nur als Hilfe zur Darstellung, wie es der Autor mit dem vorliegenden Material gemeint hat.....man kann sie aber auch weglassen.....extrem formuliert ;)


    Was hat das alles nun mit "unserem" Fall zu tun?! E)
    Nun, im Grunde brauche ich bei einem Spiel auch keine Spielregel, denn ich habe das Material und ich kann damit machen was ich will....wie gesagt: "im Grunde..."!


    Also: Im Grunde hätte Marc auch ohne die 3 Karten spielen können, aber:


    - weiß ich, ob die fehlenden Karten die Balance des SPiels stören?
    - weiß ich, ob es ohne diese 3 Karten zu einem Dead-End im Spiel kommt?
    - sind die 3 Karten gar spielentscheidend


    Im Grunde könnte ich auf die 3 Karten also verzichten? Wenn ich drauf verzichten könnte...wieso sind sie dann bei einem "normalen" Spiel dabei? Man könnte sie doch gleich weglassen und spart Produktionskosten...


    Noch dazu kommt, dass Marc das Spiel nicht kennt und sich gerade solche Gedanken ja zu Beginn des Spiel und dem Regelstudium macht.


    Und Kleinverlag hin oder her: Ich kaufe ein vollständiges Produkt und dafür hat der Kleinstverlag, Kleinverlag und Großbetrieb eigentlich auch dafür zu sorgen, dass es so ist.
    Ich arbeite bei einem Pharmaunternehmen und wenn Leute eine Packung Aspirin mit 20 Stück Tabletten kaufen und es sind "nur" 17 drinn und 3 fehlen, dann ist mir das als Endverbraucher egal, ob die Firma eine kleine Pharmaklitsche oder ein Großunternehmen ist: Das Produkt ist als solches ausgeschrieben und so kaufen ich es auch!


    Nochmal: Sicherlich ist der "Endcheck" bei einem großen Unternhemen vielleeicht ausgereifter, als bei einem FragorGames mit einer Auflage von ShearPanic von 300 o.ä. und einem eigen laminierten Spielplan, als dies bei Kosmos der Fall ist -> Dennoch habe ich Anspruch auf ein 100% iges Produkt!


    Ob ich deswegen ein Auge zudrücken könnte, bloß weil es sich um einen Kleinverlag handelt?! Sicherlich, dennoch erwarte ich eigentlich schon ein Feedback innerhalb der nächsten 2 Wochen, was ansch. bei ihm nicht der FAll war.
    Um es klar zu formulieren: Es ist eigentlich üblich im Beruf eine Mail innerhalb von 48Stunden zu beantworten - und sei es, dass man einen automatischen Reply bekommt mit "Sind z.Zt. nicht im Büro. Kommen am xyz wieder".


    Ich will hierbei LookoutGames nicht verurteilen, aber 2 Wochen kein Feedback abzugeben ist zum Glück in der Spielebranche nicht die Regel!


    Zitat

    Original von ode
    "Oder muss immer 100%ig die Materialliste stimmen"


    Natürlich muss sie das! und zwar ganz entschieden! Weiß ich "dummer User/Endverbraucher", ob gerade meine fehlenden Karten essentiell waren oder das Spielgleichgewicht stören? ..oder gar zu einem Deadend führen?
    Woher soll denn ich das wissen?


    Nochmal: Natürlich muß der Materialplan/-stückzahl stimmen! Ganz klares JA


    Zitat

    Original von Sankt Peter
    Ein bißchen mehr Verständnis für sein Umfeld und einfach mal einen Kreis um sich schlagen und versuchen die Dinge in diesem Kreis selber zu beeinflussen.


    Da stimme ich dir zu und bin schon deiner Meinung. Selbst bleibe ich eigentlich auch immer "geschmeidig" ;) ....aber gerade bei nicht vollständigen Produkten jedweder Art und einem verspäteten Support - da kann ich auch ungeschmeidig werden, denn Spiele sind nicht gerade billig und bei mir hört es eben an manchen Stellen auf.....gerade wenn der Support zu wünschen übrig läßt. <- und das beziehe ich jetzt nicht auf LookoutGames, denn die haben mE einen sehr guten Support und gehen immer schnell auf Regelfragen etc. im Internet ein! Dies war eher allgemein zu verstehen!


    Gruß
    Braz

    5 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Okay, da kommen wir wohl nicht überein. :denk:


    @ St. Peter: (D)o (I)t (Y)ourself


    Ich kenns vom Punk oder Hardcore. Leute bringen ihre Platten selber raus, ganz allein, ohne Plattenfirma. Oder sie machen ein kleines Plattenlabel, da aber alles allein, vom Aufnehmen, bis zum Cover falten und so weiter. Oder man macht sein eigenes Fanzine und schreibt. Oder man orgenisiert Konzerte... Sinn der Sache ist, es allein, unabhängig zu machen, ohne das da zum Schluß die große Kohle bei rum kommt und am Ende macht man es für alle anderen. So entsteht eine Subkultur, eine Gesellschaft von Gleichgesinnten oder -interessierten, die zusammen etwas schaffen, was sonst nicht zu schaffen wäre...

  • Hallo ode,


    danke für die Aufklärung. Kannte die Abkürzung nicht.


    Zu den Kleinverlagen: Natürlich sollte jemand, der Geld von einem Dritten für eine Leistung haben möchte auch eine ordentliche und übliche Leitung erbringen. Trotzdem geht es gerade in dieser nicht gerade von Millionären strotzenden Branche auch um Nachsicht, Einsicht und Umsicht.


    Mich stört eine schlechte Spielanleitung mehr (weil eigentlich vermeidbar), als das Fehlen einer Karte. Die kann ich nachbestellen und bekomme sie meist auch. Klar wäre es schön, wenn die Karte nicht einfach zugeschickt wird, sondern man vorher auch ein Feedback auf seine Anfrage/ Bitte erhält. Das sollte schon zeitlich drin sein.


    Was mir allerdings nicht ganz klar ist, ist der Punkt, daß man das in einem Forum "diskutieren" möchte. Was soll dabei rauskommen. Besser wäre es doch dem Verlag ein Feedback zu geben, was einen stört. Dann besteht zumindest die Chance der zukümftig größeren Kundenorientierung...


    Ich persönlich gehe nie mit großen Erwartungshaltungen an solche Sachen heran. Man - auwachen: wir leben in Deutschland!!! Keine Erwartung = keine Enttäuschung. Ganz einfach!!! Dafür manchmal auch eine Überraschung, wie z.B. Peter Eggert, der mir Neujahr ein fehlendes Teil zuschickt. Oder Richard von histogame, der blitzschnell die neuen Counter für Friedrich geschickt hat... Das freut ein dann...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Zitat

    Original von ode
    Hi!
    Wenn ihr das verfolgt habt, sagt doch mal eure Meinung dazu. Steh ich da allein, wenn ich behaupte, dass Kleinverlage unter anderen,schützenswerteren Bedingungen arbeiten als Großverlage? Und muss man ein Spiel von einem Verlag wie Lookout Games nicht unter anderen


    Gesichtspunkten bewerten, als eines von Ravensburger oder Amigo?


    Meine 2 Cents:


    Zu der Diskussion in der Spielbox will ich gar nix schreiben,ich lese da nur interessiert mit.


    Zu deiner Frage bezüglich Kleinverlagen generell:


    Ich finde Kleinverlage in keiner Weise "schützenswerter" als die Großen.
    Die Größe des Unternehmens sollte nichts mit der Qualität bzw. dem Umgang mit Kunden zu tun haben und ich finde es sehr bedenklich hier zu sagen ok, das ist eine kleine Firma, da muss die Qualität nicht so passen usw.
    Kleine Firmen/Verlage sollten sich durch innovative Konzepte,frische Ideen,herzlicheren Umgang mit Kunden von den Großen abgrenzen aber
    nicht durch schlechtere Qualität,dass halte ich für den falschen Weg.


    Wobei die Qualitätskontrollen generell nicht unfehlbar sind,egal welcher Verlag.Entweder ich bin so ein Pechvogel oder ich erwische immer die fehlerhaften Exemplare.
    Ein paar Beispiele meiner Käufe der letzten 6 Monate:


    Keythedral: Plättchen auf der falschen Seite bedruckt.
    Guatemala Cafe: ein braunes Schiff fehlt,dafür habe ich eine rote Hütte zuviel.
    Caylus Magna Carta: ein blauer Arbeiter fehlt.
    Runebound 2 Edition: 1 Markt Karte fehlt.
    Khronos: Einige Holzzylinder sind so unsauber geschnitten dass man sich winzige Schiefer einzieht wen man sie nur berührt Generell sind alle Holzteile extrem grob gearbeitet. Die Münzen sind komplett schief bedruckt,bei einigen erkennt kaum mehr den Wert der Münze.
    Dungeoneer 2: In der Anleitung fehlt komplett die Beschreibung für den Solomodus der hinten auf der Packung angepriesen wird. (der ist nur in der Anleitung von Dungeoneer 1 dabei.)


    Man muss dazu aber auch sagen,dass (fast) all diese kleinen Problemchen von den Verlagen,egal ob groß oder klein, mehr als zufriedenstellend gelöst wurden.




    Zitat

    Original von ode
    Ist es nicht was anderes, wenn ich "Die Baumeister von Arkadia" kaufe oder "Phoenicia" von JKLM?


    Würde ich für mich ganz klar mit einem "Nein" beantworten.
    Die meisten Kunden von Kleinverlagen sind doch eher die Hardcore Spieler/Sammler Fraktion.
    Ich zähl mich da mal frech dazu und mein Standpunkt ist da ganz klar. Ich bin gerne bereit wesentlich mehr für ein innovatives Spiel von einem Kleinverkag zu latzen.
    Allerdings bin ich da auch pingelig,ich gewissem Maße sehe ich mich auch als Sammler und setze die Vollständigkeit einfach als selbstverständlich voraus.
    Mir ist klar dass Kleinverlage beim Spielmaterial oft nicht so klotzen können und toleriere da auch einen unsauber gefalzten Spielplan,etwas schiefe Karten usw.
    Fehlende Teile toleriere ich allerdings nicht. Wenn dann in einen angemessen Zeitraum (4 Wochen) keinerlei Reaktion auf mein Ersuchen um Ersatz kommt wäre der Verlag für mich gestorben, ohne wenn und aber.
    Ich habe keine Lust auf ein Spiel von einem Verlag bei dem ich immer ein ungutes Gefühl beim Kauf habe dass ich bei einem Packfehler des Verlages keinen Ersatz bekomme bzw. nur extrem mühsam nach monatelangen Nachfragen.

    Don´t Panic!

  • Hiho,


    Also ich finde nicht das man bei kleinen Verlage andere Masstäbe ansetzen sollte. Allerdings finde ich das breittreten von solchen Threads immer ätzend. Da schreibt jemand an einen Verlag und wenn er in 3 Stunden keine Antwort bekommen hat, stellt er es ins Spielboxforum.


    a) Sowas ist unterste Schublade
    b) "Müllt" aus meiner sicht das Forum voll (da es mich absolut nicht interessiert)


    Atti

  • Ich finde das Ursprungsposting in Spielbox-online ganz in Ordnung, ich hätte es in vorliegenden Fall ähnlich gemacht. Den nachfolgenden Thread finde ich dagegen überflüssig und weitgehend daneben (inclusive der Verlagsmeinung). Aber wir haben freie Meinungsäußerung, und das steht bei mir höher als eventuelle Zensur idiotischer Postings. Etwas mehr Gelassenheit und Toleranz und etwas weniger Empfindlichkeit wäre auch hier hilfreich ...


    Generell sind für mich Kleinverlage nicht anders zu behandeln als größere Verlage (überhaupt: wo wäre da denn die Abgrenzung?). Sie nehmen am Geschäftsleben teil und haben sich daher den entsprechenden Regeln zu unterwerfen.


    Ich beziehe meine zahlreichen Cosims schon seit zig Jahren von Kleinverlagen aus USA. Ich würde nie akzeptieren, wenn da in einem Spiel mal ein Counter fehlen würde (was für eine absurde Vorstellung). Wenn mal was fehlte oder falsch war (was bei einem Kleinverlag schon eher mal vorkommen kann), wurde meine Reklamation fast immer umgehend zu meiner Zufriedenheit behandelt, nach dem Motto: der Kunde ist König, und ich möchte ihn behalten. Ganz selten war etwas Druck nötig, so wie in diesem Fall (wo schon eine kurze Antwort genügt hätte, daß die Reklamation bearbeitet wird) ...
    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Vollste Zustimmung zu Braz erstem Posting (weiter hab ich nicht gelesen weil ich das spielbox-Forum schon durchgelesen hab ;)). Ich möchte vlt noch anfügen dass der gute Mann von Lookout einfach nicht so reagieren darf...das zerstört Sympathien. Da schluckt man einfach seinen Ärger über den Kunden runter und antwortet höflich. Das hat nix mit buckeln zu tun sondern zeigt dass man über solchen Kleinigkeiten steht.

  • Nein, das ist höchst menschlich... Das ist ja auch kein Profi, sondern ein Familienmensch, mit Job, der nebenbei auch noch Spiele produziert...


    Ich bin etwas erschüttert, was ich hier für Meinungen zu lesen bekomme. Da weiß ich gar nicht, woher so Leute wie die von Lookout die Muße nehmen da noch weiter zu machen... Hut ab! Denn ich denke mal, das ist ein kleiner Teil von dem, was die regelmäßig um die Ohren geballert bekommen. Also, jetzt nicht von euch, sondern grundsätzlich von der Spielerschaft.


    Scheint wohl so, als wäre der Szenegedanke bei Spielern doch nicht so verbreitet wie ich dachte.


    Jetzt stellt euch mal vor, so Kleinverlage würden unter ähnlichen Gewinnerwartungen produzieren und verkaufen, so dass die ansatzweise das entlohnt bekommen, was die leisten - wieviel müsste man dann für solche Spiele bezahlen? Für Kleinverlage, die ihre Spiele so produzieren und verkaufen, dass bei ihnen unter dem Strich gerade mal keine roten Zahlen stehen, gelten die üblichen Marktgesetze nicht und ich finde, daher sind auch die Erwartungen, die der Kunde stellen kann nicht damit gleichzusetzen.


    Aber gut. Jedem seine Meinung.

  • Zitat

    Original von ode
    Jetzt stellt euch mal vor, so Kleinverlage würden unter ähnlichen Gewinnerwartungen produzieren und verkaufen, so dass die ansatzweise das entlohnt bekommen, was die leisten - wieviel müsste man dann für solche Spiele bezahlen?


    Nichts weil dann wären sie mir zu teuer und ich würde sie nicht kaufen. So läuft es nunmal: Wenn ich etwas von einer Firma kaufe dann gebe ich mein Geld aus um eine Gegenleistung zu bekommen, die möglichst fehlerfrei sein sollte. Wieviel man zu zahlen dafür bereit ist sei jedem sein Privatvergnügen. Dazu kommt der Wettbewerb durch andere Firmen, die den Preis mitbestimmen. Das ist halt (soziale) Marktwirtschaft und ich finde daran nichts schlechtes.


    Ich möchte das Ganze an dieser Stelle aber noch ein wenig relativieren. Bei mir haben Kleinverlage einen Bonus. Die Spiele können auch ruhig ein wenig teurer sein oder die Antwort auf eine Mail mal 2 Wochen dauern - Fehler im Produkt selbst schrecken mich aber eher ab (deshalb hab ich auch erst die 2. Auflage von DZVZ gekauft).


    Es ändert jedoch nichts an der Tatsache dass jeder der sich ins Wirtschaftsleben stürzt sich auch der Konsequenzen bewußt sein muss und das Andere es genauer nehmen als ich (was ihr gutes Recht ist).
    Angenommen ich habe eine tolle Spielidee. Dann muss ich ja nicht unbedingt eine Firma gründen. Wenn ich keine Gewinnerwartung habe dann kann ich das Ganze auch als Schnittvorlage ins Internet stellen und vlt noch um Spenden bitten - das würde ich dann als "Szenebildung" verstehen und niemand könnte sich wirklich über Fehler oder Mailantworten beschweren. Ansonsten kann man sich an andere Verlage wenden die gute Spiele meist auch produzieren.


    Unter Umständen hätte ein Spiel wie DZVZ dann nie das Licht der Welt erblickt (zu kleine Zielgruppe)...aber dann wäre es eben so gewesen. Dennoch danke an Lookout dass sie das Spiel (und andere) verwirklicht haben - es ist nicht selbstverständlich.


  • Kleinverlage und "Szene" haben für mich nichts miteinander zu tun.
    In dem Moment in dem ich einen Verlag gründe,tue ich das aus wirtschaftlichen Gründen und um hoffentlich Gewinn zu erzielen.
    Ab diesem Moment hat man aber auch gewisse Pflichten die zu erfüllen sind,unabhängig von der Größe.


    Ich finde es sehr bedenklich Kleinverlagen da jetzt quasi einen Freischein zu geben nur weil sie klein sind.
    Ich hätte absolut keine Freude wenn mir ein Teil fehlt und mir der Verlag mitteilt dass er zu klein für einen Teileservice ist und vielleicht gleich auch noch das D.I.Y Prinzip nutzt um mir eine Anleitung zu senden wie ich mir das benötigte Teil aus dem nächsten Baum selber schnitze.


    Abgesehen davon ab wann ist ein Verlag nicht mehr so klein dass man von Qualitätsmängel absieht?
    Lookout ok,die sind klein,wie schauts aus mit Truant,Eggert etc?



    Ich muss sogar gestehen dass ich mir von den Kleinverlagen meist sogar noch ein bisschen mehr erwarte.
    Ich sehe viele Kleine als "Edelschmieden" jetzt platt vergleichbar mit kleinen Sportwagenherstellern.
    Die sind teurer, dafür habe ich etwas Besonderes.
    Durch den gehobenen Anspruch den solche Spiele meist haben spreche ich natürlich auch Leute an denen Service wesentlich wichtiger sein wird als dem durchschnittlichem Mainstream Kunden.
    Und bei diesem heiklen Thema Kunden eine sehr patzige Antwort entgegen zu rotzen wie in der Spielbox, halte ich marktwirtschaftlich nicht für sehr klug.


    Oder um es kurz zu sagen:
    Wenn ich Geld mit meinem Produkt verdienen will, muss ich auch die versprochene Leistung erbringen,egal wie groß mein Betrieb ist.

    Don´t Panic!

  • ...und genau darin liegt der Unterschied!


    Denn offensichtlich ist der Verlag nicht dazu da um nur Geld zu verdienen. Der Verlag wurde ganz sicher nicht aus wirtschaftlichen Gründen und zum Geldverdienen gegründet!!! Das ist ein ganz großer Unterschied!!! Das hier ist ein kleiner (offensichtlich) Ein-Mann-Betrieb, ein Fan, der sich aufgerafft hat Spiele rauszubringen, die es bei Amigo oder sonstwo nicht gibt! Ohne seinen nebenberuflichen Einsatz, seine Spielerpassion, sein Fan-Sein würde dieser Spieleverlag nicht existieren!!!


    Aber egal um welchen Klein(st)verlag es sich hier handelt (um vom Beispiel LOOKOUT wegzukommen), es sind die Leute, die hier ihre ganze Energie reinlegen - NICHT UM DAMIT DAS GROßE GELD ZU VERDIENEN!!! - die den Unterschied machen. Damit will ich keinen großen Spieleverlag abstrafen... Auch da sitzen Leute, die nen guten Job machen! Aber die kriegen ausschließlich dafür Geld!


    Zitat

    Oder um es kurz zu sagen:
    Wenn ich Geld mit meinem Produkt verdienen will, muss ich auch die versprochene Leistung erbringen,egal wie groß mein Betrieb ist.


    Und so was kann man nämlich nicht kurz sagen, denn es ist falsch!


    Seht ihr denn nicht, wofür ihr bei solchen Spielen das Geld ausgebt? Es ist nicht das Produkt "Spiel XY" mit X Männchen, Y Pöppeln und einem supergeildesignten Spielbrett! Ihr gebt den Leuten für ein Spiel 30€, dass ein anderer Verlag, der unter wirtschaftlichen Bedingungen arbeitet, gar nicht erst machen würde! Ihr gebt den Leuten, die sich nebenbei den Arsch aufreissen, damit ihr ein Spiel bekommt, das es von Schmidt nicht geben würde, euer Geld, damit die keine Miesen machen, wenn sie ein Spiel anbieten, dass sonst nicht existiert hätte - nach dem ihr aber verrückt seid!


    Was würde denn heute die Hälfte der Spieler machen, wenn die zwei bekloppten Franzosen nicht gesagt hätten: "Okay, kein Verlag will unser Spiel? Machen wirs selber! Gibts zwar keine Kohle dafür, aber es gibt das Spiel! Das wird vielen Leuten, die wie wir denken viel Freude bereiten!"


    Man muss sich davon lösen, das Produkt Spiel zu betrachten. Ihr bekommt für die 30€ kein Produkt Spiel, sondern gebt den Kleinverlagen die Möglichkeit ihre Kosten wieder reinzuholen und vielleicht ein wenig mehr, damit die das wieder in das nächste tolle Spiel stecken können.


    Ich kenne eine Band, die hat mal gesagt: "Wir haben ein Album, und die Leute nicht. Also geben uns die Leute 500$ und wir nehmen das Album dann auf und spielen es auf ein Tape und jeder der für die 500 gezahlt hat, kriegt ein Tape."


    Das Beispiel - wurde so praktiziert und zwar Anfang der 90er von einer genialen Band namens "Metroschifter" aus Louisville, Kentucky - gab es kürzlich auch in der Spielezene: Midgard! Von Lutz Stepponat (oder wie wird der geschrieben). Der hat auch gesagt: "Ich hab hier dieses Spiel aber keine Kohle. Wenn ich genug Vorbestellungen kriege kann ich es produzieren und ihr kriegt es dann.


    Das ist dann Subkultur... Und hat mit Marktmechanismen wie ihr sie wollt nix zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von ode ()

  • Wir reden aneinander vorbei;)


    Ich will nicht bestreiten dass die Kleinverlage eher auf idealistischer als unbedingt gewinnbringend arbeiten.
    Was mich stört ist die Aussage dass Kleinverlage allein durch die Tatsache dass sie wenig mit ihren Produkten verdienen von allen Qualitätsstandards freigesprochen werden sollen.


    So ala:
    He du hast zwar jetzt mal gut 60 Euro für dein Game gelatzt und he, wird sind ein Kleinverlag da kann schon mal vorkommen dass ein paar Counter fehlen.
    Ersatz? Nö,ich bin so klein und schaukle hier alles alleine,keine Zeit für sowas. Und wie kommst du überhaupt auf die blöde Idee Ersatz zu wollen wenn ich mit den blöden Spiel sowieso nix verdiene.
    Bastle dir doch deine Counter selber und sei froh dass ich mir überhaupt die Mühe antue exotische Spiele auf dem Markt zu bringen.


    Genau dass finde ich den falschen Weg.
    Gerade Kleinverlage haben die Chance ihre Nische zu finden mit einer Kundenschicht die durchaus bereit auch mal nen Hunni für ein Spiel auf den Tisch zu legen.
    Allerdings will der Kunde für sein Geld auch zumindest sicher sein, ein komplettes Spiel zu bekommen,bzw. die Garantie das Fehler ausgebessert werden.Nur aus Liebe zu dem Verlag wird sich auf Dauer keiner mit mangelhaften Produkten/Support abspeisen lassen.


    Ich muss sagen ich wäre stocksauer wenn ich wüsste dass ein Verlag zwar tolle Games hat aber keinen Service bietet und Nachfragen im Sand verlaufen lässt.
    Da würde ich nix mehr kaufen,einfach weil mir das Risiko zu hoch ist viel Geld für ein Spiel auszugeben dass nicht komplett und (für mich) dann relativ wertlos ist.
    Das mag jetzt pingelig erscheinen aber ich leg auf sowas großen Wert.
    Kommt ja auch keiner auf die Idee ein Buch gut zu finden in dem 50 Seiten fehlen die nicht handlungsrelevant sind und sich dann nur nicht zu beschweren weil der Herausgeber ein Indie Label ist.

    Don´t Panic!

  • Hallo ode,



    sorry, aber den Vergleich Band <-> Kleinverlag kannst du hier in diesem und auch anderen Zusammenhängen meines Erachtens (!) überhaupt nicht bringen, da er schlicht falsch bzw auch unpassend ist.
    Ich schätze deine Meinungen wirklich sehr, aber in diesem Fall kommen wir wohl nicht zusammen ;)


    Grund:
    Eine kleine Band tourt herum, um sich den Leuten bekannt zu machen, ihrem Hobby zu fröhnen, aber auch um ein wenig Kohle für Benzin, Instrumente etc. zu bekommen. Als Dank bekommt sie jedes Wochenende sensationellen Applaus und das ist oft der Antrieb/Motor weiter auf duie Bühne zu gehen und sich bejubeln zu lassen. Sie stellen quasi ihr Können selbst (!) zur Schau.


    Ein Kleinverlag arbeitet an einem SPielkonzept, wägt Kosten und Einnahmen ab und geht -wenn er denkt, dass es sich lohnt (!)- in Produktion. Ich glauben nicht, dass ein Kleinverlag ein Produkt auf dem Markt bringen würde, nach dem Motto: "Hey, ich habe ein super Spiel. Na das wird die Leute aber freuen. Hmm... ob ich dafür Kohle bekomme oder berühmt werde? Wohl bei einem Spiel nicht, aber hey, ist egal. Ich bin gut drauf und will das den Leuten herüber bringen...."
    Schau dir z.B. Lutz Stepponat an: Der tourt mit seinem Midgard-Spiel von Lande, um Promotion zu machen, ABER gerade deswegen, weil er Kohle für die Produktion des Spiels benötigt und seine Kosten Nutzen-Rechnung stimmt! Gerade aus diesem Grund kannst du das SPiel schon jetzt ordern und bezhalen, obwohl es noch gar kein Spiel gibt oder gab ()vielleicht gibt es das Midgard auch mitlerweile....k.A.)


    Nehmen wir nun einmal an, dass ein Studie/Student (keine Kohle, manchmel viel Zeit) auf ein Konzert für 10 Silberlingen geht. Gefällt ihm das Konzert nicht, dann trifft er dennoch viele Leute, kann was trinken, der Abend ist vielleicht schön...hey, was solls: Konzert hat ja nur i.d.R. 10 Silberlinge gekostet.
    Der gleich Typ ist zufällig Rollenspieler und spielt öfters Midgard. Nun kauft er sich das neue Spiel von Lutz Stepponat, für -k.A. ca. 40 Euronen(?!) - er muss also dafür schon länger sparen- packt es daheim aus und stellt am SPieleabend fest, dass eine Karte -lass es eine Charakterkarte sein- fehlt. Ich bin mir sicher, schon allein wegen der ausgegebenen Kohle und dem "versauten Abend" (Vielleicht war die Karte essentiell, eine Spielercharakterkarte, oder ein wichtiger Ort im Spiel...) er würde sich weitaus mehr ärgern, als über die schlechte Band am Vorabend, die wahrscheinlich noch genug Zuspruch von Anderen an diesem Abend gefunden hat und derweil lustig und selbstzufrieden nach Hause trollt.


    Um es auf den Punkt zu bringen: Eine Band spielt vor Leute, "verkauft" dort ihr Produkt, nämlich sich selbst und ihre Songs und bekommt neben ein bischen Kohle, um zum nächsten Gig zu fahren, natürlich noch viel Applaus und Zuspruch.


    Ein Spiel ist hingegen für mich eine geschlossene Einheit, ob von einem Kleinverlag oder Großunternhemen.
    Der AUftritt einer Band sollte zwar auch ein vollständiges Produkt sein, aber mal ehrlich: Wenn dem Basisiten eine Seite fehlt, das Fällt der Menge eh nciht auf.....


    Beide Sachen sind meiner Meinung nach grundverschieden, da sie wirklich andere, nicht miteinander vergleichbare, Produkte darstellen, die in der Öffentlichkeit zudem unterschiedlich entlohnt und aufgenommen werden.


    Aus diesen Gründen hinkt der idealistische Vergleich Band - Kleinverlag brutal! -> ist jedenfalls meine Meinung
    -> Denn Kleinverlag hin oder her: Er will die Kosten für das derzeitige Spiel (denn der Kleinverlag ist so klein und geht wahrscheinlich bei einem Spiel in Vorleistung!) einholen und nicht sagen: Hey, schaut euch das SPiel an, mal gucken wieviel Kohle ich dafür einhole und ob es sich aus der eingespielten Kohle für ein neues Spiel reicht.


    ..und zum Thema "Erwartungshaltung": Hey, ich kaufe ein abgeschlossenes System, eine Gedankenwelt in klein, ein Ideenbündel, eine "Zauberbox", die mich 90 Minuten evtl. fesselt, ABER ich kaufe halt auch eine abgeschlossene Einheit bei einem Spiel (=Box/Schachtel drum herum mit vielen Pöppels und anderen Countern, quasi eine abgeschlossene Einheit etc.). Da erwarte ich als Käufer, dass diese Einheit vollständig ist -> schon alleine des Spiels und Spielvergnügen wegen. Einem kleien Jungen, der gerade mal 40 SIlberlinge geblecht hat, dem willst du bei einem fehlenden Teil sagen: Hey, mach mal halblang. Das SPiel ist von einem Kleinverlag, da muss man schon Abstriche machen, egal ob deine grün/gelbe Pokemon nun drin ist oder verrammdöselt wurde...hey, es ist ein Kleinverlag. gut du hast vielleicht nicht viel Kohle, aber der Verlag schließlich auch nicht......
    Also wo ziehst du die Grenze:
    Verlag: Ab wann ist ein Großverlag "Großverlag" und bis wann bleibt ein Kleinverlag "Kleinverlag"
    Käufer: Hat jnd, der wenig Kohle auf dem Konto hat und länger sich auf ein SPiel freut mehr Rechte ein vollständiges Produkt, so wie es ausgeschrieben ist, zu erwerben, als der "gesättigte Mitfünfziger mit Porsche und viel Kohle in der Tasch".


    Wo ziehst du die Grenzen? Sowohl der Verlag hat einen Anspruch, wie auch der Käufer des Spiels. Und bei diesen Ansprüchen und Erwartungshaltungen kannst du mE keine Linie/Grenze ziehen und das machst du im Moment!


    ist jedenfalls meine Meinung
    Gruß
    Braz


    P.S. ...und dabei will ich nicht andere Meinungen "niederschmettern" (um gleich einmal das Emotionale ausder Sache zu nehmen). Es ist halt nur meine Meinung, die ich vertreten. Solltest du eine andere haben, bitte... ;)

    10 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Interessante Meinung....


    Die Frage,die sich mir beim Lesen aufgedrängt hat ist folgende:


    Was treibt eigentlich einen Menschen an ein Spiel zu veröffentlichen?


    Ruhm, Geld, Langeweile, Spaß, ... (Reihenfolge beliebig)?


    Immerhin geht er meist ein finanzielles Risiko ein und investiert viel Zeit und Nerven, um sich am Ende noch jahrelang mit dem Support rumzuschlagen. Und dann hört er sich noch was vom Verbraucher an, wenn irgendetwas schief geht.


    Also, was treibt solche Menschen an?


    Übrigens: Unabhängig von dem Antrieb jedes Einzelnen kann man natürlich als Konsument nicht darauf differenziert eingehen. Meistens kennt man ja die Beweggründe auch nicht. Und 40 Euro für ein Spiel bleiben halt 40 Euro.


    Dann lieber so etwas wie die P500 Liste von GMT. Finanzielles Risiko = 0 und trotzdem gut entwickelte und produzierte Spiele.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    ... Dann lieber so etwas wie die P500 Liste von GMT. Finanzielles Risiko = 0 und trotzdem gut entwickelte und produzierte Spiele.


    ... und ein - aus meiner Sicht - bisher sehr gut funktionierender Service (insbesondere, wenn mal was schief gelaufen ist) ...
    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • @ Antiriad:


    Da will ich mal eben ein Mißverständnis klären: Diesen Freibrief will ich den Kleinverlagen ja gar nicht gewähren. Nur einen Background schaffen, dass man versteht, welches Gedankenkonstrukt hinter so einer Kleinstspieleschmiede steht und warum eine Antwort auf ne Mail oder ähnliche Serviceleistungen auch mal länger dauern. Klar, wenn der Service nichnt stimmt, und die Spiele ständig falsch ausgeliefert werden, dann würde ich da auf kurz oder lang auch nicht mehr kaufen. Trotzdem finde ich die Idee "Kleinverlag" super und finde auch, dass da etwas anderes hinter steht als bei einem Verlag, der Spiele rausbringt um Geld zu verdienen.


    Und beachten wir die tatsächliche Situation: Die Kleinverlage haben echt einen tollen Service! Es gibt ja nun wirklich seltenst mal was zu beanstanden und dann wird einem da oft weitergeholfen!


    Beachtet man nun, unter welchen Umständen das passiert, kann man doch nur noch den Hut ziehen!



    @ Braz: Der Vergleich ist absolut passend, aber nicht auf eine tourende Band, sondern auf deren Platten. Den Vergleich, den ich oben gezogen habe, hatte ich nur auf die Songs (zusammen ein Album) der Band gemünzt.


    Wenn ich dein Beispiel übernehmen würde, mit dem abgeschlossenen Produkt, wäre der Vergleich so, dass nachdem das Spiel fertig wäre, der Autor damit auf Spieletour geht und in vielen Städten Deutschlands Eintritt dafür nimmt, dass er Spieleabende macht, wo dann sein Spiel gespielt wird.


    Denn die Band hat auch die Platte fertig und geht dann auch Tour. Manchmal auch nicht, aber im Regelfall ist es so.


    Zum Thema Erwartung? Genau das ist es was ich meine: Du kaufst ein abgeschlossenes System? Und eben davon muss man sich lösen! Wenn man sieht was dahinter steht. Und genau da ist auch die Grenze. Im Spielbox-Forum hat Christian von Huch das auch noch mal weiter erläutert. Es gibt Verlage, die haben zwei Angestellte (!!) dafür, also Leute, die nur ihr Geld damit verdienen, dass sie Mails beantworten und Ersatzteile rausschicken! Wenn ein Verlag so was nicht hat, dann ist da sicherlich eine Grenze erreicht!



    Und weiter will ich noch sagen, dass diese Diskussion zwar schon emotional und wichtig ist, aber nichts was ihr zu dieser Thematik sagen könntet, würde mich schlecht über einen von euch denken lassen. Das ist nur ein Gespräch über ein Hobbythema!


    Gut, für mich ist es im Grunde schon etwas mehr, da ich einen Großteil meiner Jugend so verbracht hab: Also im Konstrukt Subkultur als jemand, der sich der DIY-Kultur verschrieben hat. Ich hab früher Konzerte organisiert, hab in einer Band gespielt und Songs aufgenommen und die als Tape selber vertrieben. Konzerte selber gebucht und da mit der Band dann hingefahren und so weiter. Für mich hat das ideellen Wert.


    Aber das heißt nicht, dass das für andere auch so sein muss.


    Und für mich ist es immer etwas Besonderes, wenn ich eine Platte von einem Kleinstlabel in der Hand halte - mit selbstgefertigtem Cover, selbstgeklebtem Beiblatt, Schweiß am Produkt, quasi. Und mit einigen Spielen ist es heute auch so: Wenn ich "Il Principe" von Mind the Move auf der Messe kaufe ist das was anderes, als das gleiche Ding von Amigo zu sehen. Wenn ich Guatemala Cafe auspacke sehe ich den Unterschied zu Risiko oder Monopoly oder ähnlichen Massenprodukten... Und ich weiß woher so was kommt und wie geil ich das finde, dass es Leute gibt, die so was für uns machen...


    Und genau da fängt bei mir das Verständnis an, dass ich auf drei Karten für ein Spiel auch mal ein paar Wochen länger warte...

  • Zitat

    Original von ode
    Und genau da fängt bei mir das Verständnis an, dass ich auf drei Karten für ein Spiel auch mal ein paar Wochen länger warte...


    Hallo ode,


    na das ist aber ein andere Punkt, ob ich dem Kleinverlag einfach mehr Zeit für den Service einräume (was ich auch tue, denn das schrieb ich ja auch schon oben "Auch ist der schnelle (!) Support bei Großverlagen natrürlich wegen der Masse an mehr Mitarbeitern einfach oft besser, als dies bei einem Kleinverlag der Fall ist: Da brauchst du nurmal Sommerzeit zu haben und schon ist nur noch die Hälfte der Leute da......."), oder ob ich beim Kauf eines Spiels mal über fehlende Teile einfach so hinwegsehe....nach dem Motto: Ist ja "nur" ein Kleinverlag, den will ich nun nicht auch noch mit meiner fehlenden Karte belasten. Auch gehe ich -ob Kleinverlag oder nicht- nicht davon aus, dass das Spiel nun unvollständig ist. Beim Kauf erwarte ich ein vollständiges Spiel, egal ob Kleinverlag oder Großbetrieb.
    Beim Service räume ich da hingegen beim kleinverlag schon Abstriche ein, was aber i.d.R. sogar überhaupt nciht der FAll ist und ich sogar eher die Erfahrung machte, dass gerade bei Kleinverlagen der Service besser ist, weil einfach der Kontakt direkter ist.


    viele Grüße
    Braz


    P.S.:
    "Und weiter will ich noch sagen, dass diese Diskussion zwar schon emotional und wichtig ist, aber nichts was ihr zu dieser Thematik sagen könntet, würde mich schlecht über einen von euch denken lassen. Das ist nur ein Gespräch über ein Hobbythema!"
    Jo, sehe ich genauso und ich bin froh, dass die Diskussion hier nicht so hitzig wie in der Spielbox geführt wird! ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Ja, da bin ich dann entweder falsch verstanden worden oder ich hab das falsch ausgedrückt.


    Einen Freibrief kriegt niemand.


    Nur der Background ist bei den verschiedenen Verlagen anders. Und meines Erachtens nach, besteht da ein großer Unterschied. Klar sollten die Spiele vollständig sein. Und ein wenig weiter geht das schon, als nur Verständnis für längere Wartezeiten, sondern in meinen Augen auch Unterstützung. Ich kauf mir lieber ein Spiel vom Kleinverlag als vom großen Wirtschaftsunternehmen. Gut, am Ende zählt, ob ich das Spiel mag, aber müsste ich mich entscheiden, würde ich immer den Kleinverlag unterstützen.


    Na, und schlussendlich ist es bei mir auch so, dass ich weniger das Produkt Spiel sehe, als auch alles was so bei kleinen Verlagen dahintersteckt. Das ist mir persönlich auch wichtig und daher finde ich es auch schön, wenn man so Leute auf Messen oder in Foren trifft und denen sagt, wie toll man das findet, was die nebenberuflich - nicht zuletzt auch für mich, den Spielenerd - machen.

  • Jetzt kommen wir auf einen Nenner;)
    Ich hatte es ähnlich wie Braz aufgefasst,dass du über fehlerhaftes Material einfach hinwegsehen willst.


    Die Tatsache dass man Kleinverlagen evtl. eine längere Reaktionszeit einräumen sollte falls mal was schiefgeht kann ich nur bestätigen.
    Obwohl gerade die meist sehr flott sind, zB. mein fehlendes Teil bei Guatemala Cafe habe ich auf der Homepage von Eggertspiele reklamiert und nach 3 Tagen, (ich wohne wohlgemerkt in Österreich) war das Teil im Briefkasten.

    Don´t Panic!