TV Serien Teil 2...

  • #AlmostFly habe ich auf zwei Tage weggesnackt. Richtig gute deutsche Serie, über die Anfänge des Hiphop´s und schließlich Deutsch-Raps. Man hört zwar Kritikpunkte wie zum Beispiel, dass die Crew alles viel zu schnell kann (rappen / scratchen / producen). Aber hey, es ist ne erfrischende kleine Serie, die halt knackig auf 6 Folgen alles erzählen will. Dazu noch schön Coming of Age, womit man mich eigentlich immer catchen kann.

  • Es ist halt ne Serie und keine Dokumentation. Natürlich wird da dramaturgisch gearbeitet. Macht aber vermutlich nichts, weil die Message ja wichtig ist und nicht, wer da einen Fehler machte und wer nicht.

    Als Serie finde ich sie auch hervorragend, aber hier ging es ja gerade um den (pseudo-)dokumentarischen Anspruch.

    Wer historische Authentizität verspricht, kann sich nicht oder nur sehr bedingt auf dramaturgische Zwänge berufen.

    Sieht man ja auch an der Diskussion oben, der erste Einwurf war, dass die Probleme nicht in den "naturwissenschaftlichen Darstellungen des AKW und des Störfalls" lägen. Genau das stimmt aber nicht, ist aber bei vielen hängen geblieben, weil die Serie ja zunächst gerade mit der Authentizität spielt.

    How HBO Got It Wrong On Chernobyl
    I was hoping HBO would have the courage and integrity to do their homework about radiation and consult even 1 nuclear scientist or radiobiologists. Or even…
    www.forbes.com

    Gerade, dass der Reaktor wie eine Atombombe riesigen Ausmaßes explodieren könnte, war ein zentraler Plotpoint und zugleich naturwissenschaftlich Unsinn.

    Da kann man auch gleich "Inglorious Bastards" im Geschichtsunterricht mit der Begründung zeigen, dass die Nazis ja schon schlimm waren. Wie gesagt, tolle Serie, naturwissenschaftlich oder historisch korrekt sicher nicht.

    HBO-Serie: Chernobyl
    In der Serie "Chernobyl" über den schwersten nuklearen Unfall der Menschheitsgeschichte wird zu dick aufgetragen - trotz guter Schauspieler.
    www.sueddeutsche.de

    Einmal editiert, zuletzt von m4xx ()

  • WENN die Serie sich so verkauft, dass sie historisch akkurat sei, dann wäre das natürlich doof. Insgesamt bergen solche "Projekte" halt die Gefahr, dass Leute das einfach für bare Münze nehmen. Es gab vor einiger Zeit das Sophie Scholl-Projekt auf Instagram, das dasselbe Problem hatte - es war halt dramaturgisch aufgebohrt und verlor dadurch Authentizität. Wenn ich mich recht erinnere, gab es auch einige Änderungen, die schlicht unnötig waren...

  • WENN die Serie sich so verkauft, dass sie historisch akkurat sei, dann wäre das natürlich doof. Insgesamt bergen solche "Projekte" halt die Gefahr, dass Leute das einfach für bare Münze nehmen. Es gab vor einiger Zeit das Sophie Scholl-Projekt auf Instagram, das dasselbe Problem hatte - es war halt dramaturgisch aufgebohrt und verlor dadurch Authentizität. Wenn ich mich recht erinnere, gab es auch einige Änderungen, die schlicht unnötig waren...

    Ich hab nicht ohne Grund RSP gerufen. Für diese vermeintlichen Fehler findet man ohne Ende Atomlobbyisten die sie kritisieren. Der Serie geht es aber u.a. auch darum zu zeigen was damals befürchtet wurde. Die reale Bedrohung durch Tschernobyl war groß genug auch ohne Atombomben-Explosionsgefahr. Die obige Darstellung in Forbes ist ebenfalls ziemlich umstritten. Aber das ist schlicht außerhalb von RSP nicht diskutierbar und endet am Ende in "meine Atomphysiker - Deine Atomphysiker".

  • WENN die Serie sich so verkauft, dass sie historisch akkurat sei, dann wäre das natürlich doof. Insgesamt bergen solche "Projekte" halt die Gefahr, dass Leute das einfach für bare Münze nehmen. Es gab vor einiger Zeit das Sophie Scholl-Projekt auf Instagram, das dasselbe Problem hatte - es war halt dramaturgisch aufgebohrt und verlor dadurch Authentizität. Wenn ich mich recht erinnere, gab es auch einige Änderungen, die schlicht unnötig waren...

    Es wird halt an einigen Stellen stark impliziert, letztlich aber egal, weil es ja auch hier im Thread der Ausgangspunkt war ("warum wird das nicht in Geschichte gezeigt?").

    Fände die Serie im Geschichtsunterricht jedenfalls ohne intensive Kommentierung/Einordnung eher deplatziert, gehört aus meiner Sicht stattdessen n den Deutsch- oder Englischunterricht, weil es eben eine großartige Metapher ist, wiw im Feuilleton der FAZ stand.

  • Wenn Fakten im Geschichtsunterricht eine Rolle spielen würden, dann wäre der Geschichtsunterricht sehr kurz. Mal davon abgesehen, dass es für den Geschichtsunterricht unerheblich ist, ob da ein paar wissenschaftliche Fakten überdramatisiert wurden oder nicht - es geht darum, wie Ereignisse *erlebt* wurden - und das stellt die Serie ziemlich akkurat dar. Wenn das jungen Menschen beim Geschichtsverständnis hilft, nur zu. Besser, als wenn sie Braveheart schauen.

  • Die Serie im Unterricht zu zeigen, IST deplaziert... außer, dass sie halt genau das tut, was Geschichtsunterricht EIGENTLICH soll: Interesse für Geschichte vermitteln. Wenn der Lehrer das unterrichtsübergreifend (Geschichte / Politik) z.B. nutzt, um einerseits das Interesse für so ein historisches Ereignis - und damit für Geschichte insgesamt (Khmer Rouge, Der lange Marsch, Tian´anmen-Massaker, RAF etc.) zu entfachen und gleichzeitig die Serie als Beispiel dafür genutzt wird, den Wahrheitsgehalt von Medien kritisch zu überprüfen, wäre das ein großartiges Unterrichtsprojekt.

    Mehr dazu dann ggf. besser im eigenen Thread ;)

  • Hat sich schon jemand Cyberpunk: Edgerunners angeschaut? Würde mich interessieren wie ihr es findet evtl. auch mit Kenntnis des Videospiels...

  • Da heutzutage ja sehr schnell eine dramatisierte Nacherzählung eines historischen Events etc. veröffentlicht wird, ist das vielleicht tatsächlich ein gefährliches Pflaster. Zum Tod der Queen schießt auch The Crown wieder die Netflix-Charts hoch. Bestimmt werden auch die Dokus und Reportagen im TV gerne gesehen, aber es scheint dennoch eine Demographie zu geben, die sich lieber mittels einer nacherzählten Drama-Serie informiert.

  • Wenn Fakten im Geschichtsunterricht eine Rolle spielen würden, dann wäre der Geschichtsunterricht sehr kurz. Mal davon abgesehen, dass es für den Geschichtsunterricht unerheblich ist, ob da ein paar wissenschaftliche Fakten überdramatisiert wurden oder nicht - es geht darum, wie Ereignisse *erlebt* wurden - und das stellt die Serie ziemlich akkurat dar. Wenn das jungen Menschen beim Geschichtsverständnis hilft, nur zu. Besser, als wenn sie Braveheart schauen.

    Dann sind wir sehr schnell bei gefühlten Wahrheiten, wie gesagt, dann gleich Inglorious Bastards zeigen...

    Ich hab nicht ohne Grund RSP gerufen. Für diese vermeintlichen Fehler findet man ohne Ende Atomlobbyisten die sie kritisieren. Der Serie geht es aber u.a. auch darum zu zeigen was damals befürchtet wurde. Die reale Bedrohung durch Tschernobyl war groß genug auch ohne Atombomben-Explosionsgefahr. Die obige Darstellung in Forbes ist ebenfalls ziemlich umstritten. Aber das ist schlicht außerhalb von RSP nicht diskutierbar und endet am Ende in "meine Atomphysiker - Deine Atomphysiker".

    Vielleicht entscheidest Du Dich mal: war es ein vermeintlicher (!) Fehler, dass das Kraftwerk wie eine Nuklearbombe explodieren und drei Großstädte in hunderten Kilometern Entfernung zerstören würde (was übrigens kein einziger Atomphysiker behauptet hat -- also nein, die Atomlobbyisten spielen hier keine Rolle), oder ging es der Serie nur darum zu zeigen, was damals irreal befürchtet wurde? Beides zusammen geht nämlich nicht.

    Und falls letzteres: woher wissen die Autoren, was russische Atomphysiker damals befürchteten (das ist nämlich auch ein Anspruch auf historische Authentizität), und wieso äußert diese irrealen Befürchtungen ausgerechnet die Figur der als wissenschaftlich hochkompetent gezeichneten Atomphysikerin so prominent?

    Schließlich: wenn die reale Bedrohung schon groß genug war, warum wird irreale Gefahr der Explosion so in den Vordergrund gestellt, warum muss man dermaßen übertreiben und verstellt damit den Blick auf die tatsächlichen Gefahren?

  • Schließlich: wenn die reale Bedrohung schon groß genug war, warum wird irreale Gefahr der Explosion so in den Vordergrund gestellt, warum muss man dermaßen übertreiben und verstellt damit den Blick auf die tatsächlichen Gefahren?

    HBO ist eben nicht der History Channel ;) HBO braucht Quote

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern ()

  • Schließlich: wenn die reale Bedrohung schon groß genug war, warum wird irreale Gefahr der Explosion so in den Vordergrund gestellt, warum muss man dermaßen übertreiben und verstellt damit den Blick auf die tatsächlichen Gefahren?

    HBO ist eben nicht der History Channel ;) HBO braucht Quote

    Bin ich absolut bei Dir, war auch sehr unterhaltsam... aber das war Death of Stalin auch, und den würde ich auch nicht im Geschichtsunterricht zeigen.

  • #MareofEasttown Hat mich sehr gut unterhalten, sogar meine Frau ist mal nicht eingeschlafen, obwohl die gar nicht auf Crime steht. Aber sind ja immer wieder zwischenmenschliche Sachen eingeworfen worden, es hat sich nicht ausschließlich alles um den Fall gedreht. Trotzdem immer latent spannend und hatte dann doch einige Twists parat. Was mich jedoch gestört hat gegen Ende bzw. die Auflösung des Falles


    Nichtsdestotrotz hoffe ich dann doch irgendwie, dass da nochmal was von Mare Sheehan kommt, Kate Winslet hat die Gute schon toll verkörpert.

  • Naja, da ist es wie so oft - es muss halt ein bisschen rumkonstruiert werden, damit der Zuschauer nicht sofort selbst drauf kommt. Fand die Serie nett, aber hauptsächlich wegen der Figuren. Hat mich jetzt aber nicht so gecatcht wie etwa ein #Hightown oder ein #CityOnAHill.


    (Ich krieg das mit den Hashtags nicht auf die Kette hier - ich dachte, das Script erkennt das automatisch?!)

    Einmal editiert, zuletzt von Imagine ()

  • Das stimmt wohl. Die Spannung wurde ja auch etwas rausgenommen, da man aufgrund der Folgenlänge ahnen konnte, dass es das noch nicht gewesen ist.


    Da ich WOW gerade noch habe, werde ich mir auf jedenfall #CityOnAHill reinziehen, danke schon mal für den Tipp.

  • Die HDR-Serie gefällt mir ganz gut - auch wenn sie irgendwie etwas all over the place ist mit ihren vielen Handlungssträngen - da würde ich mir manchmal wünschen, dass es an einem Strang etwas konsequenter weiter geht, als überall nur zu teasern, was alles passieren KÖNNTE.


    An den inhaltlichen Lücken im Vergleich zur literarischen Vorlage störe ich mich jetzt nicht - aber das habe ich auch schon bei den 3 originalen Filmen nicht getan (beim Hobbit sehr wohl, weil mir das zu sehr ausschlachten war)

  • Erste Folge war so ... meh. Vorhersehbar, klischeehaft (Ehrlich? Ein witziger stotternder Sidekick? Wie 70er sollte das werden?) und recht uninspiriert.

    Warum man sich da bei der Indio-Kultur bedient hat, statt was eigenes aufzubauen, ist mir auch noch schleierhaft. Und von den ollen Kamellen "Hunde auf dem Schrottplatz" und "Chinese Takeaway" will ich gar nicht erst anfangen. Wer will so was in Star Wars sehen?!? Als nächstes schleicht sich jemand durch den Hintereingang ins Kino rein oder kriegt einen Kaffeebecher war "Warsbucks" mit seinem Namen drauf. :rolleyes:

    Immerhin der ältere Konzernboss war cool. Mein Liebster Charakter bisher. Mal sehen, was da noch kommt, aber bisher setzt sich fort, dass Disney-SW einfach uninspiriert bleibt ...

  • Mehr in Richtung? Das ist die Vorgeschichte :D

    Ich versuche möglichst nicht zu spoilern und du haust direkt Klartext raus ...

    Ja sorry, aber das ist mir zu empfindlich. Der Typ heißt Andor. Die Serie heißt Andor. Das ist doch wohl seit Jahren klar, dass das dieselbe Rolle ist.

  • Ich versuche möglichst nicht zu spoilern und du haust direkt Klartext raus ...

    Ja sorry, aber das ist mir zu empfindlich. Der Typ heißt Andor. Die Serie heißt Andor. Das ist doch wohl seit Jahren klar, dass das dieselbe Rolle ist.

    Ich wünsche mir immer noch ein Crossover mit Star Trek und Diego Luna als "Andor, der Andorianer". :D

  • Ich versuche möglichst nicht zu spoilern und du haust direkt Klartext raus ...

    Ja sorry, aber das ist mir zu empfindlich. Der Typ heißt Andor. Die Serie heißt Andor. Das ist doch wohl seit Jahren klar, dass das dieselbe Rolle ist.

    Das setzt voraus, dass jemand den Film gesehen hat. Die meisten bestimmt schon, klar, aber es gibt sicher auch genug Leute, die es nicht getan haben und sich vorab nicht über die Serie informiert haben.

    Auf der anderen Seite: wenn es so klar ist, warum denkst du ich hätte es nicht gewusst? 8o

    OK, ich verstehe. Es erschien dir lustig und du hast einfach in die Tasten gehauen. Mache ich auch oft.

    Von meiner Seite wollte ich aber möglichst wenig schreiben und auf die Vergleiche verzichten. Wenn ich ein Wort über Obi-Wan verliere wird es im Bashing (meinerseits) der Serie enden.

  • Das ist doch eine prima Gelegenheit, auf diesen genialen Move im NY Times-Kreuzworträtsel hinzuweisen:

    https://www.reddit.com/r/oddly…_the_better_of_two_scifi/

    Die haben eh immer coole Rätsel. :)
    Auf diesen Kommentar sei noch hingewiesen:

    "What's also fascinating is that the down solution with 'It's a Trap', being a StarWars reference, only works with the across solution of 'Star Trek'"

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • #WinningTime (auf WOW/sky)


    habe mir Wow eigentlich wegen House of Dragons zugelegt, aber allein wegen dieser (Drama/Basketball)-Serie im 70er Look hat sich das Abo schon gelohnt.

    Es geht um den Aufstieg des NBA-Teams der LA-Lakers zu einer Dynasty und insbesondere um Magic Johnson und Jerry Bus (den Besitzer).Letzterer wird brilliant von John C Reilly gespielt.

    Erinnert aufgrund seines Retrolooks entfernt an Madman imho und ist für jeden Basketballfan ein Muss (jedenfalls nach den ersten zwei Folgen). Insbesondere wenn einem die Charaktere (Pat Riley, Jerry West etc.) etwas sagen, ist das wirklich grandios.

    Allerdings würde ich sagen, dass die Serie bisher auch abseits des Basketballs als Portrait der 70er funktioniert, da bisher noch gar kein Basketballspiel vorkam und Themen wie Sexismus und Rassismus in den 70ern aufgezeigt werden...

  • Winning Time spielt zum größten Teil in den 80ern, und ich hoffe Mal schwer, dass der Look sich von dem in Mad Men unterscheidet, es liegen immerhin knapp 20 Jahre dazwischen. ;)

    Danke für den Tip, das wird Mal geschaut.