TV Serien Teil 2...

  • Ich bin ja kein Trekkie und habe diese Serie auch nie gesehen. Aber es ist für mich nur sehr schwer nachzuvollziehen, dass Seth MacFarlane irgendwas von Qualität produziert.

    Tatsächlich hat Orville auf imdb eine 8,0 sowie auf Rotten Tomatoes 86% Audience Score.

    MacFarlaine ist selbst ein Trekkie und das merkt man der Serie schon extrem an, natürlich gibt es die typischen kleinen plumpen Slapstick Einlagen (die aber immer weniger werden und in S3 wohl kaum noch vorhanden sind), aber die Grundthemen der Serie sind ein würdiger Nachfolger von TNG, da werden tatsächlich moralische und ethische Probleme aufgeworfen, die dann sinnvoll gelöst werden wollen.
    Durch den großen Erfolg hat MacFarlaine die Möglichkeit den Slapstick immer weiter herunterzufahren, weil er merkt, dass die Serie ernst genommen wird.

    Dazu kommen natürlich auch viele Gastauftritte von Star Trek Schauspielern bis hin zu Liam Neeson und Charlize Theron.

  • Ich erwarte nicht, dass ein Studio zu einem Franchise konstant einen genialen Kracher nach dem nächsten produziert, nicht in der Schlagzahl... die Perlen wären keine Perlen, wenn man sie dauernd geliefert bekäme.

    Aber wäre es nicht viel wünschenswerter, wenn ein Franchise nur aus Perlen (die man nicht dauernd geliefert bekommt) bestünde? Wer braucht denn den ganzen Ausschuss zwischendrin? Im Falle von Star Wars wäre ich jedenfalls viel glücklicher mit einer Trilogie mit drei Jahren Abstand zwischen den Filmen und mit 10-15-20 Jahren Abstand zur nächsten Trilogie. Dann ist das wieder ein Event – "Oh, neues Star Wars!" – und man könnte sich Gedanken machen, wie eine zeitgemäße Story in dem Universum aussehen könnte. Stattdessen wird halt tonnenweise Krempel an die Wand geworfen und im Nachhinein geschaut was kleben bleibt.

    Also erstens wird nicht produziert, was (vermeintlich) besonders gut ist (wobei dann auch immer die Frage ist, wie man "gut" misst -- -Kritikermeinungen? User Scores auf Rotten Tomatoes?, da gibt es ja keine objektiven Kriterien, die man nur abhaken muss), sondern was Erfolg hat... und wenn die Studios vorher wüssten, was Erfolg hat, würden sie nichts anderes mehr produzieren.

    Zeitlicher Abstand ist kein Garant dafür, dass etwas gut wird. Es wird auch nicht gut dadurch, dass es ein Event ist... wie lange hat man auf Episode I-III gewartet? War das ein Event? Sicherlich. War das dadurch automatisch gut? Sicherlich nicht, es war gerade mal mittelmäßig (aber natürlich sehr erfolgreich, nicht aber weil es so gut gemacht war, siehe Episode VII-IX, die waren auch erfolgreich, aber alles andere als gut gemacht, gleichzeitig hat man daran gesehen, dass es noch schlechter geht als bei den Prequels).

    Krempel an die Wand werfen ist es mehr oder weniger immer, auch Mandalorian war "Krempel an die Wand werfen", der Krempel war halt im ersten Anlauf erfolgreich, was meinst Du, wie es mit Boba Fett als Startserie ausgehen hätte. Und so toll ist Mandalorian erzählerisch auch nicht, siehe das Pitch Meeting dazu, das sehr schön den Finger in die Wunde legt.

  • Zeigt eigentlich nicht schon die seitenweise Diskussion hier, dass SW scheinbar noch immer viel Relevanz hat, welche nicht einzig und alleine nur auf der alten Trilogie basieren kann?

    Also bei all der Kritik, scheint ja auch irgend etwas richtig gemacht zu werden.

    Und scheinbar schauen ja auch die größten Kritiker sich dann trotzdem wieder die neuen SW-Inhalte an und das wird mit Andor wohl auch wieder so sein.

  • Aber gilt das nicht für alle Franchises?

    Generell schon.
    Ich hatte ja kürzlich schonmal den schönen Artikel zitiert, in dem es um die Probleme von Franchises geht, über JAhre hinweg relevant und für alle Gruppen ansprechend zu bleiben, mit dem schönen Zitat: "Top Gun 2 ist vor allem deshalb so erfolgreich, weil es nicht Top Gun 5 ist."

    Trotzdem KANN ein Franchise auch lange erfolgreich bleiben. Star Trek hat das in den 90ern bewiesen und drei sehr gute Serien über 14 Jahre lang im Fernsehen gehalten. Und je nachdem, wie man zu Enterprise steht (ich mochte sie ja) sogar über 18 Jahre.

    Übrigens ist SOLO der einzige Star-Wars-Film von Disney, der mir auch nur halbwegs Spaß gemacht hat, und den ich nicht völlig verunglückt fand. Hängt halt auch immer davon ab, was einem die Dinger geben.

  • Ich könnte mir zum Beispiel total gut eine Serie vorstellen, die aus Sicht der Besatzung eines imperialen Sternenzerstörers erzählt ist. So eine Art "böses" StarTrek-Setting mit Schiff, Captain und Crew und Imperium statt Föderation. Das müsste dann so erzählt sein, wie die Mafia-Serien auch. Ein internes Machtgeflecht aus Treue und Verrat auf Seiten der Bösen.

    Da könnten dann natürlich entsprechende Charaktere bei sein, die auch schonmal moralische Bedenken haben und ggf. manche Einsätze durch "Inkompetenz" sabotieren, weil sie nicht WOLLEN, dass das Imperium erfolgreich ist (das würde dann ein wenig Battlestar Galactica Feeling ermöglichen). Das das dann nicht rauskommt sorgt dann für die entsprechende Spannung in der Serie und kann auch für böse Momente sorgen, wenn der Sternenzerstörer als Blockade für einen Planeten eingesetzt wird oder so und die Stormtrooper und Piloten und / oder Brückencrew dann Kontakt zu Einheimischen und/oder einheimischen Herrschern bekommen, mit denen man umgehen muss.

    So etwas wäre für Star Wars mal was Neues, was dennoch viele alte Elemente aufgreifen könnte, ohne sich einfach nur zu wiederholen.

    Das wär supergut, aber ich hab den Eindruck allzuviele Grautöne sind auf Seiten des Imperiums nicht gewünscht/geplant. Insgesamt funktioniert das Konstrukt purer Bedrohung vermutlich auch besser als gesichts- und emotionsloser Machtapparat. Toll fänd ichs trotzdem. ;)



    Zum Vergleich der neuen Star Wars- und Marvelserien: Obwohl mir das Star Wars-Setting besser gefällt habe ich das Gefühl, bei den Marvelserien wird sich auf einer grundlegenden Ebene mehr Mühe gegeben, es ordentlich zu machen. Das Gefühl fehlt bei OWK und Boba Fett teilweise etwas und wird durch die Unterstellung ersetzt, dass da einfach irgendwas gemacht wurde was mit Star Wars zu tun hat weil eh egal ist obs gut wird oder nicht und weil man davon ausgeht, dass es sowieso geschaut wird.

    Liegt vielleicht auch an der höheren Erwartung die ich an Star Wars habe, aber habe kürzlich irgendwo gelesen, das MCU wäre so erfolgreich, weil man sich darauf verlassen könne, dass eine gewisse Grenze der Qualität nie unterschritten wird. So fühlt es sich für mich auch an und das würde ich mir für Star Wars auch wünschen. Wenns dann zwischendurch noch richtige Perlen gibt, umso besser!

  • Dass da mal Perlen zwischen sind, die die Qualität einer Serie wie "The Expanse" haben - oder dass man mal mutig ist, Neues zu wagen... das ist eher unwahrscheinlich. Man produziert halt was, das funktioniert(e) und zukünftig was, das ähnlich ist.

    Expanse ist in erster Linie mal eine gute, erfolgreiche Buchserie gewesen bevor es an die TV-Serie ging. Andere Voraussetzungen.

  • Zum Vergleich der neuen Star Wars- und Marvelserien: Obwohl mir das Star Wars-Setting besser gefällt habe ich das Gefühl, bei den Marvelserien wird sich auf einer grundlegenden Ebene mehr Mühe gegeben, es ordentlich zu machen. Das Gefühl fehlt bei OWK und Boba Fett teilweise etwas und wird durch die Unterstellung ersetzt, dass da einfach irgendwas gemacht wurde was mit Star Wars zu tun hat weil eh egal ist obs gut wird oder nicht und weil man davon ausgeht, dass es sowieso geschaut wird.

    Liegt vielleicht auch an der höheren Erwartung die ich an Star Wars habe, aber habe kürzlich irgendwo gelesen, das MCU wäre so erfolgreich, weil man sich darauf verlassen könne, dass eine gewisse Grenze der Qualität nie unterschritten wird. So fühlt es sich für mich auch an und das würde ich mir für Star Wars auch wünschen. Wenns dann zwischendurch noch richtige Perlen gibt, umso besser!

    Hat vielleicht auch was damit zu tun, dass der Pool, aus dem sich das MCU bedienen kann, deutlich breiter aufgestellt ist. Ich bin kein großer Comic-Kenner, aber nach meinem Eindruck gibt es da ja keine Scheu, Superhelden immer und immer wieder neu zu erfinden. Und außerdem sind es dabei vielleicht gerade die nörgelnden Superfans, die am tiefsten in der Materie drin stecken und die man mit einem Auftritt eines obskuren Villains aus dem C-Roster der Marvel Geschichte eben nicht vergrault sondern sogar begeistert. Star Wars muss halt scheinbar mit jedem weiteren Produkt eine Generation mittelalter Nostalgiker bedienen, deren ganzen Begeisterung für die Welt auf drei Filmen aus den 70ern und 80ern fußt.

  • Dass da mal Perlen zwischen sind, die die Qualität einer Serie wie "The Expanse" haben - oder dass man mal mutig ist, Neues zu wagen... das ist eher unwahrscheinlich. Man produziert halt was, das funktioniert(e) und zukünftig was, das ähnlich ist.

    Expanse ist in erster Linie mal eine gute, erfolgreiche Buchserie gewesen bevor es an die TV-Serie ging. Andere Voraussetzungen.

    Cowboy Bebop war auch eine hervorragende Vorlage, und dann kam die Realverfilmung...

  • Expanse ist in erster Linie mal eine gute, erfolgreiche Buchserie gewesen bevor es an die TV-Serie ging. Andere Voraussetzungen.

    Cowboy Bebop war auch eine hervorragende Vorlage, und dann kam die Realverfilmung...

    Naja dat is aber auch Äpfel mit Birnen^2 ^^ Animes haben noch nie als Realverfilmungen getaugt und ich weiß auch nicht woher immer der Drang kommt das immer wieder versuchen zu müssen (siehe z.B. OP was wohl als nächstes dran glauben muss...) :whistling:

  • Hat vielleicht auch was damit zu tun, dass der Pool, aus dem sich das MCU bedienen kann, deutlich breiter aufgestellt ist.

    Der Pool an Charakteren und damit verbundenen Geschichten ist das eine, aber dümmliche Dialoge und Charakterentscheidungen, fehlende Chemie der Darsteller, peinliche Verfolgungs"jagden" mit Kindern, usw. sind das andere.

  • Cowboy Bebop war auch eine hervorragende Vorlage, und dann kam die Realverfilmung...

    ...die mMn dennoch um Längen besser ist als OWK oder Boba Fett.

    Da kann ich mich an keinen Moment erinnern in dem ich fassungslos dasaß und mich gefragt habe was die da eigentlich tun und warum.

  • Cowboy Bebop war auch eine hervorragende Vorlage, und dann kam die Realverfilmung...

    ...die mMn dennoch um Längen besser ist als OWK oder Boba Fett.

    Da kann ich mich an keinen Moment erinnern in dem ich fassungslos dasaß und mich gefragt habe was die da eigentlich tun und warum.

    Cowboy Bebop war auch eine hervorragende Vorlage, und dann kam die Realverfilmung...

    Vorlage kenn ich nicht, Realverflimung fand ich gut hat mich super unterhalten.

    Ich hab mal in die Anime Vorlage reingeschaut, naaaaajaaaa......... X/

    Denke das sehen Cowboy Bebop Fans deutlich anders...

  • Zum Vergleich der neuen Star Wars- und Marvelserien: Obwohl mir das Star Wars-Setting besser gefällt habe ich das Gefühl, bei den Marvelserien wird sich auf einer grundlegenden Ebene mehr Mühe gegeben, es ordentlich zu machen. Das Gefühl fehlt bei OWK und Boba Fett teilweise etwas und wird durch die Unterstellung ersetzt, dass da einfach irgendwas gemacht wurde was mit Star Wars zu tun hat weil eh egal ist obs gut wird oder nicht und weil man davon ausgeht, dass es sowieso geschaut wird.

    Liegt vielleicht auch an der höheren Erwartung die ich an Star Wars habe, aber habe kürzlich irgendwo gelesen, das MCU wäre so erfolgreich, weil man sich darauf verlassen könne, dass eine gewisse Grenze der Qualität nie unterschritten wird. So fühlt es sich für mich auch an und das würde ich mir für Star Wars auch wünschen. Wenns dann zwischendurch noch richtige Perlen gibt, umso besser!

    Hat vielleicht auch was damit zu tun, dass der Pool, aus dem sich das MCU bedienen kann, deutlich breiter aufgestellt ist. Ich bin kein großer Comic-Kenner, aber nach meinem Eindruck gibt es da ja keine Scheu, Superhelden immer und immer wieder neu zu erfinden. Und außerdem sind es dabei vielleicht gerade die nörgelnden Superfans, die am tiefsten in der Materie drin stecken und die man mit einem Auftritt eines obskuren Villains aus dem C-Roster der Marvel Geschichte eben nicht vergrault sondern sogar begeistert. Star Wars muss halt scheinbar mit jedem weiteren Produkt eine Generation mittelalter Nostalgiker bedienen, deren ganzen Begeisterung für die Welt auf drei Filmen aus den 70ern und 80ern fußt.

    Kommt mir auch so vor... und man darf auch einfach mal nicht vergessen, dass Episode IV-VI ein absoluter Glücksfall war, nicht nur, was das Drehbuch und Konzept anging, sondern auch beim Setdesign, bei der Musik, oder bei den Schauspielern -- man muss sich nur mal alte und neue Interviews mit Mark Hamill anschauen, der hat zwar keine große Kinokarriere hingelegt, aber sich sowohl als Voice Actor, als auch als Theaterdarsteller einen Namen gemacht. Bei der Urtriologie standen einfach die Sterne richtig (no pun intended).

  • ...die mMn dennoch um Längen besser ist als OWK oder Boba Fett.

    Da kann ich mich an keinen Moment erinnern in dem ich fassungslos dasaß und mich gefragt habe was die da eigentlich tun und warum.

    Vorlage kenn ich nicht, Realverflimung fand ich gut hat mich super unterhalten.

    Ich hab mal in die Anime Vorlage reingeschaut, naaaaajaaaa......... X/

    Denke das sehen Cowboy Bebop Fans deutlich anders...

    Gut möglich, aber die bewerten ja auch eher die Vorlagentreue als die reine Qualität der Serie für sich stehend würde ich vermuten.

  • Da kann ich mich an keinen Moment erinnern in dem ich fassungslos dasaß und mich gefragt habe was die da eigentlich tun und warum.

    An so einen Moment kann ich mich bei Obi-Wan aber auch nicht erinnern ...

    Ich empfand so in beiden Szenen in denen

  • Trotzdem KANN ein Franchise auch lange erfolgreich bleiben. Star Trek hat das in den 90ern bewiesen und drei sehr gute Serien über 14 Jahre lang im Fernsehen gehalten. Und je nachdem, wie man zu Enterprise steht (ich mochte sie ja) sogar über 18 Jahre.

    Wobei Erfolg ja sehr relativ ist. Ich würde mal behaupten, dass man in den 90ern noch viel niedrigere Anforderungen an eine Serie gestellt hat und diese halt im linearen TV lief.

    Wirklich unerfolgreich scheint Disney ja auch nicht zu sein, selbst wo sie einen Streaming-Service damit betreiben müssen.

  • Wobei Erfolg ja sehr relativ ist. Ich würde mal behaupten, dass man in den 90ern noch viel niedrigere Anforderungen an eine Serie gestellt hat und diese halt im linearen TV lief.

    Das sehe ich anders. Wenn ich an Sci-Fi Serien der 90er denke, denke ich an Start Trek TNG, Depp Space 9 und Babylon 5. Alle drei Serien waren sehr, sehr stark geschrieben (wahrscheinlich mit einem knappen Sieg für Babylon) und könnten heute immer noch aktuelle Serien pulverisieren.

    Warum?
    Ich denke da gibt es zwei große Unterschiede: erstens (das betrifft primär TNG und DS9 mit abstrichen) die Serienlänge und Art. Ist mal eine "Planet of the Week" Folge schlecht, zieht das bei 24 Folgen nicht die Handlung der ganzen Serie runter. Heute bekommen wir 6-8 Folgen mit einem Handlungsstrang. Ist dieser Mumpitz, ist es gleich die ganze Serie.
    Zweitens waren die Sachen großteils einfach stark geschrieben und das fehlt mir in aktuellen Serien, da kommt es mir so vor, als seien Action, Spannung, CGI und Vermarktung einfach wesentlich wichtiger als Charakterentwicklung und das erzählen einer interessanten Geschichte.

  • genau das ist es, was das Publikum heutzutage haben will

    Glaub ich noch nicht mal (wir sind ja immerhin auch Publikum). Wenn man sich mal Game of Thrones ansieht wie gut die Serie ankam und wie mies die letzten beiden Staffeln von einem Großteil des Publikums bewertet wurden, weil sie schlecht geschrieben waren. The Wire gilt immer noch als beste Serie mit den höchsten Scores eben weil sie thematisch so dicht ist. Orville kam viel besser als Discovery an, weil Charaktere besser ausgestaltet waren und die Geschichten interessanter trotz einem Bruchteil des Budgets.
    Ich denke das Publikum hätte gerne besser geschriebene Serien, aber die Hersteller setzen auf Masse statt Klasse. Würde man heute wieder mal eine Serie mit 24 Folgen rausbringen, die sich Zeit nimmt die Charaktere einzuführen und die interessant wäre, würde das funktionieren - ich gebe den Glauben an die Menschheit nicht auf ;)

  • Würde man heute wieder mal eine Serie mit 24 Folgen rausbringen

    Ich persönlich finde es ja eine große Errungenschaft, dass man Serienstaffeln nicht mehr auf 20 Folgen oder mehr streckt. Aber die 8 bis 10 Folgen müssen dann halt auch fokussiert und gut sein, wie z.B. ein Stranger Things, House of Cards, Midnight Mass oder The Sinner.


    Solche Serien wischen nach meinem persönlichen Geschmack mit 90% der 90er Serien den Boden auf.
    Aber das ist wie immer Geschmacksache und ich war auch nie ein großer Fan der früheren Endlosserien.

  • Weil das zeigt, dass Geschmäcker verschieden und Deine Sicht nicht unbedingt der mehrheitlichen Einschätzung zur Qualität der Serie entspricht.

    Was ich auch nicht behauptet habe.

    und ich Dir auch nicht unterstellt habe ;)

    Finde aber schon relevant, mal darauf hinzuweisen, dass die recht große Zielgruppe der Bebop-Fans das ganze eher fürchterlich fand, und von Erfolg gekrönt war die Serie nun auch nicht gerade.

  • genau das ist es, was das Publikum heutzutage haben will

    Glaub ich noch nicht mal (wir sind ja immerhin auch Publikum). Wenn man sich mal Game of Thrones ansieht wie gut die Serie ankam und wie mies die letzten beiden Staffeln von einem Großteil des Publikums bewertet wurden, weil sie schlecht geschrieben waren. The Wire gilt immer noch als beste Serie mit den höchsten Scores eben weil sie thematisch so dicht ist. Orville kam viel besser als Discovery an, weil Charaktere besser ausgestaltet waren und die Geschichten interessanter trotz einem Bruchteil des Budgets.
    Ich denke das Publikum hätte gerne besser geschriebene Serien, aber die Hersteller setzen auf Masse statt Klasse. Würde man heute wieder mal eine Serie mit 24 Folgen rausbringen, die sich Zeit nimmt die Charaktere einzuführen und die interessant wäre, würde das funktionieren - ich gebe den Glauben an die Menschheit nicht auf ;)

    Das mit dem schlecht geschrieben ist halt so eine Sache, siehe GoT... da waren von Anfang an die gleichen Leute am Werk -- wer hätte absehen können, dass sie die letzten beiden Staffeln so versauen? Ich hab den Eindruck, dass hier ganz viel Hindsight Bias vorherrscht... wenn was erfolgreich war, hat man von Anfang an sehen können, dass es super geschrieben ist, wenn es floppt, hätte man von Anfang an wissen können, dass es schlechte geschrieben war?

    The Mandalorian ist wahrlich kein erzählerisches Wunderwerk, kam aber trotzdem super an... war das gut geschrieben? Oder hat das Gesamtpaket einfach nur einen Nerv getroffen? Vermute eher letzteres...

  • War das nicht ne Verarsche? Oder ist das hier gerade eine? :/

    Hatte durchaus einen ernsten Kern. Ich finde dass Perry Rhodan super viele interessante Plots zustandegebracht hat und als Science Fiction jedenfalls um Längen besser ist als Star Wars. Eine Serie hätte enormes Potential, insbesondere auch im Hinblick auf die hier ebenfalls thematisierte Problematik im Hinblick auf Charaktertiefe und durchdachte Storylines.

  • Das mit dem schlecht geschrieben ist halt so eine Sache, siehe GoT... da waren von Anfang an die gleichen Leute am Werk -- wer hätte absehen können, dass sie die letzten beiden Staffeln so versauen?

    Ich sehe da schon einen Unterschied. Die ersten Staffeln waren alle an den Büchern orientiert, die Martin noch ohne den "Druck" einer Millionen-Öffentlichkeit verfassen konnte. Schon die Bücher wurden gegen Ende etwas schlechter, und danach war Martin nur noch mit der Serie beschäftigt. Ich vermute mal, dass das ein Grund für die nachlassende Qualität der Story sein könnte.

  • Das mit dem schlecht geschrieben ist halt so eine Sache, siehe GoT... da waren von Anfang an die gleichen Leute am Werk -- wer hätte absehen können, dass sie die letzten beiden Staffeln so versauen?

    Ich sehe da schon einen Unterschied. Die ersten Staffeln waren alle an den Büchern orientiert, die Martin noch ohne den "Druck" einer Millionen-Öffentlichkeit verfassen konnte. Schon die Bücher wurden gegen Ende etwas schlechter, und danach war Martin nur noch mit der Serie beschäftigt. Ich vermute mal, dass das ein Grund für die nachlassende Qualität der Story sein könnte.

    Das ändert aber doch nichts an meiner Aussage, im Gegenteil... sowas kann doch immer passieren, private Änderungen, Zeitgeistwechsel, etc. Im Endeffekt gibt es keine Erfolgsgarantien, auch wenn man die besten Leute anheuert und die 7 Staffeln großartige Arbeit leisten. Du sprichst rückblickend, hinterher ist man eben immer schlauer.

  • Wobei Erfolg ja sehr relativ ist. Ich würde mal behaupten, dass man in den 90ern noch viel niedrigere Anforderungen an eine Serie gestellt hat und diese halt im linearen TV lief.

    Wirklich unerfolgreich scheint Disney ja auch nicht zu sein, selbst wo sie einen Streaming-Service damit betreiben müssen.

    Nein, die Ansprüche waren damals genau so hoch wie heute, die Seh- und Sendegewohnheiten waren allerdings andere. Aber es gab eben für jede Star-Trek-Serie auch ein Above and Beyond, für jedes Babylon 5 ein Timecop.
    Man darf nicht vergessen, dass die Sender in jeder neuen Season gut und gerne 10 und mehr Sci-Fi Piloten haben produzieren lassen, von denen dann vielleicht ein oder zwei in Serie gingen. Pro Jahr und Sender. Wie viel davon sind wirklich "erfolgreich" gewesen? Wie viele kennt man heute noch? Wer kennt noch Dark Skies, Tekwar, Space Rangers, Earth 2, Trax, Meego, Space Precint, oder Seaquest?!? Es gibt unzählige Serien, die, wenn es gut lief, eine Season lang ausgestrahlt wurden, mit ganz viel Glück mal zwei, wenn sie günstig zu produzieren waren. Es gab damals, vor dem Internet, ganze Zeitschriften nur für Sci-Fi-Serien, so viele gab es, und fast alle davon waren äußerst kurzlebig. Und selbst viele damalige Erfolgsreihen wie Farscape oder Sliders kennen junge Leute heute nicht mehr, weil sie nach ihrer Absetzung nichts mehr hinterlassen haben.

    Es gab unglaublich viel Mist in dem Genre, auch in den 90ern, und das, worüber wir hier heute reden, ist tatsächlich der Rahm, den wir uns von ganz oben abschöpfen.

    Also nein, die Anforderungen waren nicht niedriger.

    Wobei Erfolg ja sehr relativ ist. Ich würde mal behaupten, dass man in den 90ern noch viel niedrigere Anforderungen an eine Serie gestellt hat und diese halt im linearen TV lief.

    Das sehe ich anders. Wenn ich an Sci-Fi Serien der 90er denke, denke ich an Start Trek TNG, Depp Space 9 und Babylon 5. Alle drei Serien waren sehr, sehr stark geschrieben (wahrscheinlich mit einem knappen Sieg für Babylon) und könnten heute immer noch aktuelle Serien pulverisieren.

    Auch wenn ich deiner Analyse zustimme, dass "eine miese Folge heute mehr Schaden anrichtet als in den damaligen Procedurals", würde keine der Serien heute mehr irgendwas pulverisieren, dafür sind sie zu altbacken. Ich liebe B5, und sie ist hervorragend geschrieben, aber abgesehen von den schlecht gealterten CGIs würde sie in der Form auch erzählerisch heute nicht mehr funktionieren, weil die Sehgewohnheiten sich geändert haben. (Ich bin jedenfalls gespannt, was Straczynski mit seinem B5-Reboot macht, an dem er gerade für The CW sitzt.) B5 war die erste Sci-Fi Serie, die in der Form eine Serial-Struktur hatte, statt der sonst gängigen Procedural-Struktur und hat damit Neuland betreten. Heute ist die Serial-Struktur aber nahezu Standard bei Sci-Fi-Serien (genug, dass ein Procedural wie Strange New Worlds total auffällt), die Dramaturgie hat sich weiterentwickelt, und B5 als urvater wirkt da inzwischen ein bisschen holperig.


    Das beste Beispiel dafür ist doch Battlestar Galactica - die Serie war nur so erfolgreich, weil die Macher den Stoff an das moderne Publikum angepasst haben. Hätten sie die genau so produziert wie in den 70ern, wäre die gnadenlos abgesoffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Above and Beyond war eigentlich ziemlich gut gemacht, insbesondere erzählerisch. Hat halt nicht so gezündet beim Publikum, aber das lag anders als bei sowas wie Seaquest nicht an der Qualität der Drehbücher.

    Beim BSG Remake hat man vor allem den Story-Zuschnitt völlig geändert, verstehe aber nicht, was das mit Sehgewohnheiten zu tun haben soll - die Serie hatte damals schon einen übergreifenden Handlungsbogen und ist im Großen und Ganzen auch nicht so schlecht gealtert, sieht man mal von ein paar Ausreißern ab.

    Das Remake verbreitet im Gegensatz dazu ganz bewusst diese Paranoia-Stimmung und den "politischen Struggle", was ja dann auch im Brettspiel sehr schön eingefangen ist.

    Klar macht man Serien heute technisch nicht mehr wie in den 70ern, aber die Story Arcs hätte man mehr oder weniger beibehalten können und hätte eine durchschnittliche SF-Actionserie (mal abgesehen von dem christlich-mythologischen Quatsch am Ende, ist aber auch ein offenes Geheimnis, dass das dem überraschenden Erfolg geschuldet war, weshalb die Drehbücher zum Ende hin in Rekordgeschwindigkeit zusammengedengelt wurden).

    Strukturell nichts anderes hat Supernatural fürs Mystery-Genre gemacht und war damit sehr erfolgreich.

    3 Mal editiert, zuletzt von m4xx ()