Ruhrgebiet vs. Afrika

  • Ich möchte mir EIN Spiel gönnen, zur Wahl stehen entweder "The Great Zimbabwe" oder "Ruhrschifffahrt 1769-1890".



    Preislich geben sich die Spiele nicht viel, Materialqualität dürfte bei "Ruhrschifffahrt 1769-1890" um Längen besser sein. Darum geht es aber auch nicht. Meine Frage an die, die beide Spiele ausprobieren konnten: Welches ist das bessere Spiel, unter Berücksichtigung, dass es hauptsächlich zu zweit gespielt wird. Kleine Begründung wäre nett.


    Und eine kleine Zusatzfrage: Liegen bei dem Splotter Spiel eigentlich deutsche Regeln bei?



    Danke vorab!




    :winke:

  • Ich habe beides gespielt, aber keines der beiden zu zweit. Hätte gerade auch arge Probleme, das Spielerlebnis "herunterzuinterpolieren". Ruhrschiffahrt erinnert mich ein bisschen vom Spielgefühl her an gute Wallace-Wirtschaftsentwicklungsspiele wie Brass, da hier sehr schön das Thema mit den Spielmechaniken verwoben wird. Anders als Brass braucht es aber hier keine merkwürdigen Sonderregeln. Man steht ständig vor Entscheidungen und muss kurzzeitige Benefits (Einkommen) mit langfristigen strategischen Entscheidungen (Weiterentwicklung und Freischalten von Handlungsmöglichkeiten) abwägen und insbesondere die Spielreihenfolge gut im Blick haben. Auch dass sich das Spielfeld mehr und mer "verbraucht" und die Spieler selber für "Nachschub" potentieller Ressourcen verantwortlich sind, ist eine schöne dynamische Komponente. Nach einer einzigen Session würde ich aber nicht behaupten wollen, dass ich alles an dem Spiel komplett einschätzen könnte.


    The Great Zimbabwe hat ebenfalls einen guten Mechanismus für die Spielreiehenfolge und ein sehr interessantes Geldversteilungssystem. Durch die Kombination von Landgegebenheiten (Vorkommen von Rohstoffen, Nutzung durch Produktionsstätten und Entfernungen für den Transport) enthält hier es eine weitere Dimension im Gegensatz zu dem Flussverlauf der Ruhr. Interessante Effekte sind weiterhin das Festlegen von eigenen Preisen für Ressourcen und natürlich der interessante Mechanismus für die Festlegung der eigenen zu erreichenden Siegpunkte in Abhängigkeit der gewählten Helferlein. Hier könnte ich mir aber im Spiel zu zweit vorstellen, dass die Spielreihenfolgebestimmung und die Spezialiistenauswahl evtl. nicht so dolle kommen. Aber auch hier kann ich nur eine Probepartie beurteilen.


    Das hilft Dir wahrscheinlich jetzt kaum weiter, oder?

  • Zitat

    Original von unittype001


    Das hilft Dir wahrscheinlich jetzt kaum weiter, oder?


    Doch, das hat geholfen. Danke!



    Hab mich jetzt für Ruhrschifffahrt entschieden. Ein Stück deutsche Industriegeschichte auf dem Spieltisch finde ich dann doch reizvoller, und ich mag Brass. Außerdem hat Zimbabwe irgendwie was von einem Excel-Spreadsheet.



    :winke:

  • Also, der Vergleich mit Brass ist eher in sofern okay, weil Ruhrschifffahrt auch ein Spiel dieser Art. Mechanisch verbindet die Spiele wenig. Ich habe gestern eine halbe Partie gespielt (dauerte irgendwie länger als gedacht zu zweit und ich musste zur Arbeit abends - daher leider abgebrochen) und will jetzt auch nicht sagen, dass ich alles einschätzen kann, aber ich weiß jetzt worum es geht.


    Leider ist das Spielmatial nicht in allen Belangen gelungen - rein spieltechnisch. Was wieviele SP wann wo bringt ist nirgendwo als in der Regel zu finden und es gibt auf keine Rundenübersicht. Ein wenig schade und es erschwert den Einstieg sehr. Ich denke aber, dass das alles Sachen sind, die man im 2ten Spiel dann drauf hat. Auf das ich nach der Partie gestern ziemlich brenne!!! Gefiel unwahrscheinlich gut!

  • Also ich hab heute mal versucht die Anleitung von Ruhrschifffahrt zu lesen. Ich wusste zwar dass 16 Seiten auf mich warten, musste aber dann doch die Anleitung erstmal wieder zur Seite legen. Sie ist, so finde ich zumindest, sehr trocken geschrieben und merkwürdig aufgebaut. Mag sein, dass sich der Regelschreiber was dabei gedacht hat. Aber ersteinmal 5 Seiten zu lesen um dann zur Spielvorbereitung zu kommen ist schon recht ungewöhnlich. Und selbst dann geht es erstmal mit den Grundlagen weiter bevor man zum Spielablauf kommt. Ich werde in den nächsten Tagen wohl wieder die Anleitung zur Hand nehmen und hoffe, dass ich dann mehr Durchhaltevermögen haben werde, denn ich glaube schon das es das Spiel wert ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Pantoffel ()

  • Das Spiel ist in der Tat "etwas sperrig" und kann nicht "mal eben in 5 Minuten" erklärt werden.


    Wir haben uns durch diverse Regelversionen gekämpft - alle unbefriedigend. Schließlich haben wir den den bekannten Aufbau gewählt. Leider machte der gewohnte Ablauf in Spielrundenreihenfolge keinen Sinn.


    In der kommenden Woche gibt es ein FAQ auf der Spielworxx-Seite. Vielen Dank für die Unterstützung!


    Uli

  • Am Besten man baut sich zum Regelverständnis das Spiel auf und beginnt dann auch beim Lesen das Spielmaterial zu bewegen. Manchmal wären kleine Klarstellungen noch hilfreich gewesen, wie zum Beispiel: "Lagerhäuser in Kohlelagern dienen nur zur Generierung von Siegpunkten am Ende des Spiels und haben keine Auswirkung während des Spiels". ;)


  • Ehrlich gesagt ist das Spiel von den Regeln her einfach. Ich sehe auch kein Problem den vorderen Regelteil in die Beschreibung des Spielrundenablaufs zu integrieren. So habe ich mir das Spiel erklärt - mit unnötigem rumgeblätter... Und so habe ich es auch in der Spielrunde erklärt.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich finde den Aufbau der Regel im Grunde sehr gelungen. Also, das didaktische Konzept dahinter. Man bekommt erstmal ein paar Basics und dann die Regeln zum genauen Umgang damit.


    Das ist die Art und Weise wie ich immer Spiele erkläre.