1830 Lookout Games: Verschobene Stanzbogen Einzelfall oder Auflagenproblem?

  • Zitat

    Original von Warbear
    Aber ich fürchte, das Du eine so festgefahrene (falsche) Vorstellung hast, daß Du keinerlei Argumente an Dich ranlassen willst.
    Deshalb will ich es jetzt auch gut sein lassen, denn Du wirst Deine Meinung wohl kaum ändern (wollen), egal wie gut irgendwelche Argumente sind.
    Schade drum ...


    Da muss ich dir widersprechen :)


    Dank deinen Ausführungen kann ich eine andere Denkweise mehr und mehr nachvollziehen, welche sich mir bisher Aufgrund zu geringer Erfahrung in diesem Bereich der Brettspiele nicht erschlossen hat. Wenn ich dir einfach sagen würde, was meine komplexesten Spiele sind, würdest du wohl zuerst lachen und dann fragen, wo da etwas komplexes sein soll ?(


    Ich kann meine Meinung aufgrund von Argumenten sehr wohl ändern und bin in Bezug auf das Thema hier auch gerade dabei. Dass man trotz des PC-Programmes noch Spielmaterial in der Hand hält, habe ich schon verstanden. Für mich hat es sich nur so gelesen, als würde das Programm einem Spieler sagen, wie lukrativ oder unlukrativ eine Gesellschaft ist. Aber du meinst ja einfach nur quasi das Gehalt, dass ein Spieler bekommt, wenn ich das nun richtig verstehe.


    Ich selbst habe leider noch keine Partie 1830 spielen können. Ich war zwar zu einer Runde eingeladen, musste dann aber krankheitsbedingt absagen. Ich hatte aber im Vorfeld die Möglichkeit, mich in die Regeln einzulesen. Mir kam die Anleitung mehr wie ein Schul-Geschichtsbuch vor und ich habe nie einen Punkt darin gefunden, der mich als Spieler anspricht.


    Trotzdem möchte ich sehr gerne einmal eine Runde 1830 wagen weil ich nachvollziehen möchte, worin der Reiz dieses Spieles für so viele Spieler besteht.


    Von daher hast du, Warbear, mit deinen Argumenten nicht nur meine Meinung beeinflusst und geändert, sondern mir auch Lust auf das Spiel gegeben. Von daher einfach mal ein Danke von einem Spielelaien :prost:

  • Zitat

    Original von GangZda
    Ich finde den Ansatz von Tyrfing sehr gut, wenn er sagt, dass das Spiel auch schon beim ersten Spiel was "bringen" muss.


    Nur um das mal zu konkretisieren:
    Ich denke dass ist eine Anforderung an ein modernes Spiel auf dem heutigen Markt - ich glaube nicht, dass sich ein neues Spiel eine allzu große Einstiegshürde erlauben kann.
    Im Kern also das vielzitierte "Easy to play, hard to master" - Einstieg niedrig aber dennoch Tiefe bieten.
    1830 hat bestimmt Tiefe, aber ebenso bestimmt keinen einfachen Einstieg.


    Ich finde es auch nicht schlimm, dass es "hart" ist im Sinne dass man Leute gnadenlos abschießen kann (und sollte).
    Unschön werden dann nur evtl. die Konsequenzen: Dann sollte das Spiel zügig zu Ende gehen.


    Auch wundert es mich teilweise, dass man sich vortrefflich durch Unerfahrenheit an Kleinigkeiten selbst abschießen kann ohne dass ein anderer Spieler hier einem eine Falle gestellt hätte.
    Die gesamte Hierarchie der Gleisplättchen hätte bspw. ein paar grober Einleitungsworte bedurft, dass bspw. meine NYC die ersten Plättchen teilweise schon für die Ewigkeit legt hätte ich jetzt nicht erahnt.


    Andersrum könnte man jetzt natürlich argumentieren, dass auch schon die ersten Züge relevant sind (was eigtl. gut ist).
    Ich wundere mich bspw. dass die meisten Gesellschaften nur wenige gute Startzüge haben und würde von einem modernen Design erwarten, dass erstmal jede Anfangsrichtung gangbar ist und es evtl. erst vom Kontext abhängt.
    Hier gibt es anfangs schon Züge, die dir das Spiel nachhaltig verschlechtern. Das muss in meinen Augen nicht sein.
    Von einem guten Design erwarte ich, dass es mir viele Freiheiten läßt und alle (viele?) dieser Freiheiten auch Sinn ergeben.


    Hier habe ich das Gefühl, dass ich zwar frei bin, aber viele meiner Freiheiten in erster Linie Torheiten sind, fast egal wann ich sie mache.
    Gut, mit wachsender Spielerfahrung habe ich das dann gelernt, dass das einfach Torheiten sind und mache sie nicht mehr - schöner finde ich es aber, wenn der Spieledesigner diese Arbeit für mich tut.


    Ich glaub einfacher ist es, wenn ich es an einem Kartenspiel wie RFTG erkläre:
    Viele mögliche Karten (viele Freiheiten) sind die eine Sache, die andere ist, dass möglichst alle Karten einen sinnvollen Einsatzzweck haben. Es sollte möglichst keine Karten geben, die nicht irgendeinen Zweck haben. Zwar mag es Karten geben, die nur in speziellen Kontexten Sinn ergeben, aber eine die so gut wie immer schlecht ist würde ich am liebsten garnicht im Spiel finden.
    Ich bin mir nicht sicher, ob das hier der Fall ist - andererseits: das Spiel ist alt und "darf" das in gewissen Grenzen. Aber eben auch nur, wegen seines Kultstati und dem diesbezüglichen "Vertrauensbonus".

  • Zitat

    Original von Tyrfing


    Im Kern also das vielzitierte "Easy to play, hard to master" - Einstieg niedrig aber dennoch Tiefe bieten.
    1830 hat bestimmt Tiefe, aber ebenso bestimmt keinen einfachen Einstieg.


    Welches Potenzial in dem Spiel steckt, hat z.B. Henning Kantner in seiner "Doktorarbeit" "1830 - Advanced Strategies & Common Mistakes" hervorragend dargestellt. Dieser Artikel ist wirklich jedem, der die ersten Hürden von 1830 gemeistert hat, zu empfehlen.


    Ich hatte vor ein paar Monaten das Vergnügen, mit Henning eine Partie 1889 (1830 in Japan) via Dropbox und Rails zu spielen. Ein Mitspieler unserer Spielerunde, der gerade die ersten Gehversuche mit 18xx absolvierte, hatte mich zu diesem Spiel animiert, an dem auch sein Bridgepartner teilnehmen sollte. Nach den ersten paar Zügen dachte ich nur noch: Holla was geht hier ab?! (Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass Henning ein so versierter 18xx-Spieler ist) Aber zum Glück hat man bei einer solch gemächlichen Spielweise (ein Zug pro Tag) genügend Zeit, sich auf das Spiel einzustellen und auch ein paar für mich neue Tricks zu adaptieren. So blieb die Partie bis zum Ende spannend, auch wenn ich dann natürlich den kürzeren gezogen habe.


    Später habe ich in anderer Besetzung nochmal 1889 (diesmal auf dem Brett nur mit Rails als Moderator) und in der Folgewoche 1830 gespielt. Ich ärgere mich immer noch über mich und die grinsenden Gesichter meiner Mitspieler, als ich am Ende der ersten Aktionerunde nach der Pappe "meiner" Gesellschaft greifen wollte und mir mit entsprechender Schadenfreude zu verstehen gegeben wurde, dass bei 1830 eine Gesellschaft mit 60% floated (bei 1889 halt mit 50%). Da war das Spiel schon innerhalb der ersten 20 Minuten (von 3,5h) gelaufen :aufgeb: . Hat aber trotzdem Spaß gemacht :train:


    Klaus

  • "Das Teil (Korrekturbogen) kann bei Lookout kostenlos mitbestellt werden."
    @Herbert
    @PzVIE
    Danke, ich bin ruhig, aber irritiert. Was muss da denn korrigiert werden? Ich habe eben einmal nachgeguckt. Kostenlos MITbestellt, vielleicht ja - aber so wie es im Shop aufgebaut ist, muss man die Portokosten tragen, wenn man nur den Bogen will.
    Ist das denn irgendeine Verbesserung, die man nicht braucht - oder sind die Plättchen wirklich fehlerhaft? Dann würde ich mich nämlich wundern, denn ich habe noch NIE irgendetwas bezahlt, wenn ich fehlendes oder fehlerhaftes Material von einem Verlag bekommen habe. Das Spiel kostet immerhin knapp 50 Euro - da kann man für mein Empfinden ein Fehlerfreies Spiel erwarten - zumal in einer späteren Auflage.


    Dabei geht es ja scheinbar NICHT um die hier diskutierten verschobenen Stanzungen - die kommen als "Fehler" noch hinzu, oder? Es wäre nett, wenn mir jemand sagen kann, was der Bogen korrigiert, damit ich die Wichtigkeit einschätzen kann - und ggf., ob ich dafür eine Portozahlung angemessen finde.


    Vielen Dank!

  • Bei mir funktioniert der Link / Download nicht. Wo finde ich das Dokument?

  • Bei mir funktioniert der Link / Download nicht. Wo finde ich das Dokument?

    Internet Archive Wayback Machine


    btw: Zitate kann man kürzen...

  • @Sir Pech https://web.archive.org/web/20…1211Guide%20to%201830.pdf funktioniert auf jeden Fall. Du musst halt im Kalender der Waybackmachine auf eine Dateiversion (fetter Punkt) klicken.

  • Henning ist leider einen Monat nach meinem damaligen Post verstorben und seine Seite daher auch schon länger offline. Aber, wie schon geschrieben, findet man das Dokument mit etwas suchen immer noch.


    Klaus