Leute, die spielen, aber nicht gewinnen wollen?

  • Dirtbag,
    bist Du Dir bewußt, daß viele Argumente hier im Thread nahelegen, daß Du mit dieser Spielweise anderen das Spielvergnügen vielleicht genauso beschädigst, wie diejenigen, die "unbedingt gewinnen wollen"?


    Nehmen wir erneut KINGSBURG als Beispiel. Es kann ja sein, daß andere Spieler ihren Zug auf der Erwartung aufbauen, daß Du sieg-orientiert spielst und also eben die Kapelle baust. Durch den Bau der Barrikade nimmst Du ihnen vielleicht Holz weg - mit dem sie aber gerechnet haben. Natürlich ein konstruiertes Beispiel.



    Aber das ist genau das, was mich an den Spielern, die nur irgendeinen Zug machen, anstatt einen sieg-orientierten, so stört. Man kann das eigene Spiel nicht darauf abstimmen. Es ist, als ob ein weiterer Würfel am Tisch sitzt...

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  • Desweiteren kann natürlich ein Mitspieler, der neu in einem anspruchsvollen Spiel ist, erkennen, dass die anderen Mitspieler mit angezogener Handbremse spielen - und sich beleidigt fühlen, weil sie meinen, er hätte es nicht drauf! ^^

  • Ich richte meine Spielweise nach Spiel und Mitspielern. Sitze ich mit lauter Spielern am Tisch, die das Spiel kennen und auf einen neuen Siegpunkte-Höchststand hinarbeiten, werde ich selbiges versuchen. Spiele ich mit Personen, deren Stärken und Schwächen mir gut bekannt sind, werde ich diese berücksichtigen.
    Spiele ich ein Spiel, was mir nicht sonderlich gefällt und indem ich in dieser Aktionsrunde sowieso als Letzter meine Arbeiter platziere, dann nehme ich mir durchaus auch mal die Freiheit heraus, einen suboptimalen Zug zu wählen - sofern dies die Mitspieler nicht in ihrem Spielerlebnis negativ beeinflusst.


    Nur weil ich hier vehement für die thematische Seite eintrete, bedeutet das noch lange nicht, dass ich nicht in der Lage wäre, objektiv zu urteilen. ;)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dirtbag ()

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer


    Spiele ich ein Spiel so, daß meine Züge mit Blick auf das Spielziel (=Sieg) ausgerichtet sind, oder mache ich einfach irgendwas, damit mein Zug beendet ist und der nächste an die Reihe kommt, während ich von meinem Urlaub erzähle?


    Das ist doch die eigentliche Frage von Boudie.


    Schön, dass du meine Ausgangsfrage noch mal auf den Punkt gebracht hast!
    Denn ich habe ursprünglich diese Leute gemeint, die eben nicht Sieg-orientiert (oder wie immer man das auch nennen will) spielen.
    Und hier schließe ich grundsätzlich mal die Partyspiele aus, denn "Eselsbrücke", "Tabu" oder "Nobody is perfect" stellen auch für mich eher das Genre da, in dem der Spaß und das Miteinander im Vordergrund stehen und der Sieg meist nur so nebenbei erwähnt ist oder einfach nur den Punkt markiert, an dem das Spiel beendet ist und nach dem etwas neues kommt.


    Aber ich erwarte auch grundsätzlich von meinen Mitspielern, dass sie ihre Züge so durchführen, dass ich das Gefühl habe, sie verfolgen damit eine Absicht (sofort erkennbar oder erst später - aber sie spielen auf ein Ziel hin, haben einen Plan bzw. eine Strategie). Wenn mir jemand zu erkennen gibt, dass er nur "mitspielt", dann geht mir selbst schon der Spaß am Spiel flöten, dann ist ein Sieg ein Farce.


    Ach ja, schon mal vielen lieben Dank für die vielen Antworten - ich konnte noch gar nicht alle lesen, aber was ich bisher überflogen habe, war höchst interessant.


    Gruß, Boudie

    :kaffee: Ich kümmere mich mal um die Frauenquote hier....