Vinhos: Bonus bei Weinberg-Kauf & Co?

  • Nabend,


    ein paar Nachfragen zu Vinhos:


    1) Bekommt man sämtlichen Bonus beim Weinberg-Kauf nur, wenn der Weinberg der erste Weinberg ist, der in einem der vier Gebiete der Spielerablage gelegt wird? Wenn ich also konkret den zweiten (passenden) Weinberg aus Trás-os-montes lege, bei dem ich einen +2 Bonus auf die Ausstellungspunkte bekomme, wenn ich ein Wein davon auf der Weinmesse präsentiere, habe ich dann zukünftig immer nur noch einen +2 Bonus oder direkt einen +4 Bonus?


    2) Wenn ich beim Weinberg-Kauf einen Weinkeller oder ein Weingut dazu bekomme, muss ich es dann zwingend auf das Gebiet des eben gekauftes Weinberges legen oder dürfte ich Weinkeller oder Weingut auch in einem anderen Gebiet platzieren?


    3) Wenn ich bei einer Weinmesse Experten-Plättchen nutze, die ich dann anschliessend zurück unter die Experten auf dem Spielplan legen muss, in welcher Reihenfolge passiert das? In Spielreihenfolge oder werden die erst verdeckt gemischt und dann ungesehen unter die entsprechende Stapel gelegt?


    4) Darf ich Experten-Plättchen auch während Manager-Bonusaktionen spielen und die damit in Kombination damit nutzen? Welchen Sinn haben dann noch ungenutzte Experten-Plättchen nach der letzten Weinmesse, wenn nur noch abschliessend reihum mögliche Manager-Bonusaktionen folgen, sofern man die Weingeschenke dazu aufbringen kann, um die Manager-Bonusaktion zu nutzen?


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • zu 1)
    Ja, nur wenn Du sozusagen ein neues Viertel Deines Spielbretts damit belegst. Somit also kein Bonus von +4 im von Dir genannten Beispiel. Allerdings darfst Du, wenn Du möchtest, den 2. Roten oder den 2. Weißen eines Gebietes auch als neues Weingut legen, anstatt es auf dem bereits vorhandenen Weingut zu platzieren.


    zu 2)
    Japp; Weinkeller und Weingut kommen in die entsprechende Region.


    zu 3 und 4 habe ich momentan keine Antwort.

  • So, dann liefere ich mal die Belege nach.


    zu Frage 1:
    "2 Trás-os-montes: The Player receives 2 additional Fair Points if he presents a Trás-os-montes wine at the Fair."
    Es geht also nicht um die Anzahl - sondern nur um die Herkunft des Weines.


    zu Frage 2:
    "5 Lisboa: When he places the first Lisboa Vineyard in an Estate, the Player receives 1 Winery and places it in that Estate."
    und
    "3 Dão: When he places the first Dão Vineyard in an Estate, the Player receives 1 cellar and places it to cover that Estate’s warehouse."


    zu Frage 3:
    ...gibt es nach den Regeln keine Antwort:
    "a. All Players discard the played Wine Expert Tiles and put them at bottom of the appropriate decks."
    In welcher Reihenfolge dies geschieht, steht dort nicht...


    zu Frage 4:
    Ja, man darf seine Experten in der Endrunde, also beim finalen verschieben der Manager-Fässer, noch nutzen. Unter "End of the game":
    "Players can use the abilities of their face-up Wine Experts."

  • Danke für die Antworten.


    Steht zwar (bis auf 3) alles in den Regeln, nur war ich mir nicht sicher, ob es nicht doch noch eine Ausnahme gibt, die es dann doch erlaubt und nicht mehr erinnert oder wiedergefunden habe. Bis auf die +4 statt +2 bei Trás-os-montes haben wir es dann richtig gespielt, wobei diese zwei weiteren Ausstellungspunkte jetzt keine entscheidende Bedeutung bei uns hatten, der Vorsprung war so oder so zu dem Zeitpunkt gross genug.



    => Wie lange hat bisher bei Euch die Regelerklärung im Kreise von Erstspielern gedauert, die noch wirklich gar nichts von den Spielabläufen vorab kannten? Eine Stunde mit Klärung aller Rückfragen und Einbeziehung aller Details mit gezeigten Beispielen halte ich für zu lang, auch wenn es mir nicht so lang vorkam als Erklärer. Die Partie lief danach aber durchaus rund. War allerdings auch eine reine Vielspielerrunde.


    Ich hatte zunächst einen groben Überblick gegeben, um was es überhaupt geht und wie und wo man grob Geld und Siegpunkte machen kann und wie lange das Spiel dauert. Dann den Aktionsmechanismus und die einzelnen Aktionen erklärt, wobei ich wo es dann nötig wurde Produktionswert und Weinwert erklärt habe. Dann übergeleitet zur Weinmesse mit den Managern und Bonusaktionen und abschliessend die Sonderfunktionen der Provinzen.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Änlich wie bei Euch - eine Stunde, würde ich vermuten. Es ist auch (leider?) so, daß man nicht Komponente A ohne Komponente B und C erklären kann.


    Gut; man kann die Manager am Anfang weglassen - und auch die Weinmesse. Dann laufen die Spieler aber ins Messer, weil sie z.B. keine passenden Experten für die Messe haben, usw.
    Es ist schwierig. Vielleicht sollte man das Spiel so erklären:
    - Aktionen und Weinproduktion vorneweg.
    - Im zweiten Jahr gibt es das erste Mal die Möglichkeit, bei den Managern zu "punkten" - also erklärt man nun die Manager.
    - Nach dem dritten Jahr kommt die erste Weinmesse. Jetzt erklärt man die Weinmesse und wie es danach weitergeht.


    Nun ein Roll-Back und das Spiel nochmal vom Start weg beginnen. Das entzerrt die Situation, denke ich. Oder sogar einfach weiterspielen, wenn die Spieler da entspannt sind (obwohl sie nicht "perfekt" Spielen konnten).

  • Gute Idee, wenn die Spielrunde dem zustimmt, mit nicht allen Regeln ins erste Spiel zu starten. Viel mehr als ein Austesten der Möglichkeiten und Zusammenhänge ist so eine erste Partie sowieso nicht. Zumindest war es für mich in meiner Erstpartie eher ein Blindflug nach dem Motto "mal machen und schauen was passiert" und Strategien kann man dann eher später entwickeln - in der zweiten Spielhälfte oder in kommende Partien. Weil einmal verstanden ist Vinhos überraschend einfach zu spielen vom Ablauf her - nicht vom Sieg!


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich muss zugeben, ich bin ein Spieler, der eigentlich vor dem Spiel alle Regeln kennen will. Meistens führt das dazu, daß ich
    a) mir die Regeln im Vorfeld schon selbst durcharbeite (es steht normalerweise fest, was wir spielen werden)
    b) das Spiel dann auch erklären darf... ;)


    Dabei erkläre ich es dann so, wie ich es gerne hätte: Alle Regeln auf einen Schlag - und dann wird gespielt. Das kann aber, je nach Spiel, hart sein.


    Bei God's Playground sind wir also dieses Mal anders vorgegangen, haben einfach Runde 1 Schritt für Schritt gespielt - und dann Alles zurück auf Anfang und los. Das hat sehr gut funktioniert!


    Wenn ich mir anschaue, daß ich bald auch Im Wandel der Zeiten oder Vinhos Spielen möchte (noch nicht Alle aus der Runde kennen Vinhos), dann überlege ich ganz stark, ob ich da nicht auch so vorgehen möchte. Beide Spiele glänzen durch viele Regeln, die lange zum Erklären brauchen, aber gleichzeitig bieten sie es auch an, nach und nach die Regeln zu erklären, da eine nach der Anderen in Kraft tritt...

  • Ich äußere mich hier mal als Betroffener. Für alle, die's noch nicht wissen sollten, ich bin aus [Tom]s Runde.


    Ich mag es gar nicht, mir eine Stunde lang (Spiel-)Erklärungen anzuhören.
    Das geht so weit, daß ich VINHOS schon längst gespielt hätte, wenn mich nicht die Aussicht, so lange einer einzelnen Person beim Reden zuhören zu müssen, so gruseln würde. Ich hätte es mir schon fast selbst gekauft, nur, um das nicht ertragen zu müssen!


    Ich lerne nicht gut durch's Zuhören. Das weiß ich schon seit Schulzeiten. Lernen ist was hochindividuelles; manche lernen durch's selber lesen, andere durch's machen, der dritten würde es helfen, die Regeln zu singen... Ich kann einer monotonen Sprache wie der Deutschen einfach nur sehr schwer länger als eine Viertelstunde folgen, vor allem, wenn die Beispiele stets fiktiv bleiben. Dann schweifen meine Gedanken ab, dann will ich das Gehörte anwenden, dann will ich sehen, was passiert, wie sich die Figuren auf dem Brett bewegen, will die Karten, von denen die ganze Zeit geredet wird, in der Hand halten...
    Wenn schon erklären, warum dann nicht das oft genug bereits aufgebaute Spiel zur Erklärung nutzen, in dem man z.B. eine Beispielpartie absolviert?
    Dauert aus meiner Erfahrung auch nicht länger als die Stunde Erklärung, aber da könnte ich wesentlich besser folgen.


    Und wenn Ihr schon gerne erst alles erklärt - bitte, bitte, bitte nicht davon ausgehen, daß die Zuhörer etwas davon verstanden oder behalten hätten! Untersuchungen bei Vorträgen zu Folge können Zuhörer im Schnitt etwa 20% bis 30% des Gesagten erinnern. Falls Eure Mitspieler nach Eurem einstündigen Vortrag also tatsächlich größtentels mitspielen können, dann ist das bereits schon eine enorme, weit überdurchschnittliche Leistung. Und auf ihre Nachfragen dann mit einem "Habe ich doch erzählt" zu reagieren, nützt nichts, weil sie sowieso zwei Drittel vom Erzählten nicht mehr wissen... :sos:


    Ich schließe mit einem Anekdote:

    Zitat

    Als ein Unterhändler aus Athen vor der Ratsversammlung der Spartaner eine lange Rede gehalten hatte, herrschte Schweigen. Dann stand ein Spartaner auf und sagte: „Deine Rede war so lang, dass wir den ersten Teil vergessen haben. Und den zweiten haben wir nicht verstanden, weil wir den ersten vergessen haben.“


    PS: zB
    Wir behalten:
    10% der Information, die wir hören
    20% der Information, die wir lesen
    30% der Information, die wir sehen
    50% der Information, die wir sehen und hören
    70% der Information, die wir verbal wiedergeben
    90% der Information, die wir selbst ausführen

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Da seht ihr mal, womit ich zu kämpfen habe!


    Oftmals muss ich Sternenfahrer dran erinnern, daß er sich die Schuhe wieder anzieht, ehe er abends wieder geht!! :box:


    Zitat

    70% der Information, die wir verbal wiedergeben


    Selbst Schuld! Ab jetzt wiederholt ihr alle gefälligst jeden Satz der Regeln, den ich euch erzähle!!!
    Abgesehen davon halte ich das Alles für eine schlichte Ausrede, um das eigene Versagen im Spiel zu erklären...
    8-)


    Jetzt aber ernsthaft:


    Das ist ein Thema, über das ich, wie gesagt, schon häufiger mit S. diskutiert habe. Ich werde dann immer böse, wenn ich im Laufe des Spiels von einer Regel erfahre, die erst am Ende wichtig wird. Er möchte dagegen nicht den ganzen Berg an Regeln hören, sondern gerne erst Stück für Stück.


    Ich empfinde die neue Methode, das "Anspielen", als sehr guten Kompromiss! :)

  • Vorgelesene Regeln mag ich überhaupt nicht. Besonders wenn man merkt, dass der Vorleser selbst noch so seine Mühen hat, das Vorgelesene zu verstehen. Da muss ich arg aufpassen, nicht nach dem x Satz abzuschalten im monotonen Sing-Sang der Worte.


    Mit eigenen Worten und mit Hilfe des Regelheftes als Gedächtnisstütze frei vorgetragene Erklärungen, bei denen auch direkt das Spielmaterial einbezogen wird und damit auch optisch was passiert, finde ich wesentlich besser. Nur muss der Erklärer dazu das Spiel selbst erst einmal verstanden, besser selbst gespielt haben, um es auch so vermitteln zu können, dass es nicht zu langatmig in den Erklärungen wird und man die Erklärungen auch versteht.


    So eine Vorbereitung ist aber keine Selbstverständlichkeit, kann ich also auch nicht einfach so einfordern. Aber irgendwie kommt es meist hin, dass zumindest einer ein Spiel schon kennt und dann einer Spielrunde auch erklären kann. Erstmal mit x Personen sich durch die Spielregeln zu wühlen, in der Hoffnung, dass man zusammen dann das neue Spiel verstanden hat, ist nicht mein Ding. Dann lieber was spielen, was jemand erklären kann oder was alle kennen.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zitat

    Original von ravn
    Mit eigenen Worten und mit Hilfe des Regelheftes als Gedächtnisstütze frei vorgetragene Erklärungen, bei denen auch direkt das Spielmaterial einbezogen wird und damit auch optisch was passiert, finde ich wesentlich besser. Nur muss der Erklärer dazu das Spiel selbst erst einmal verstanden, besser selbst gespielt haben, um es auch so vermitteln zu können, dass es nicht zu langatmig in den Erklärungen wird und man die Erklärungen auch versteht.
    Cu / Ralf


    So (siehe oben ) mache ich es meistens, das macht es anschaulich für alle Mitspieler.


    Auf jeden Fall wird die Regel erstmal komplett nach obiger Methode vorgetragen, auch wenn die Aufmerksamkeit einiger Mitspieler mit der Zeit nachläßt, bleibt zumeist das wichtigste hängen und die Spieler können alle dem Spiel folgen, wenn auch nicht immer mit optimaler Spielweise, aber wir spielen in erster Linie zum Vergnügen und erst an zweiter Stelle kommt der Wille zum Sieg.


    Einige Mitspieler lernen gerne jedes mal ein neues Spiel kennen, andere würden gerne öfter ein bereits bekanntes Spiel spielen, man kann es nicht allen recht machen.


    Vinhos erkläre ich in ca. 45 Minuten und für Dominant Species habe ich beim letzten mal ca. 20 Minuten gebraucht und der Neuling in der Runde hat auch noch gewonnen.

  • Zitat

    Original von f-p-p-m
    Vinhos erkläre ich in ca. 45 Minuten und für Dominant Species habe ich beim letzten mal ca. 20 Minuten gebraucht und der Neuling in der Runde hat auch noch gewonnen.


    Mit den Spinnen oder mit den Insekten?

  • yzemaze

    Hat das Label erledigt hinzugefügt.