Planet Steam vs. Angriff! vs Chaos in der alten Welt

  • Da ich grade sowohl an Planet Steam als auch an Angriff für den gleichen Preis rankäme wie Warhammer Chaos in der Alten Welt regulär kostet, bin ich nun ein wenig in Versuchung.
    Natürlich gibts bei allen drei Mankos bzw Unsicherheiten, ob sie mir wirklich taugen.


    Planet Steam:
    Mit dem Spiel liebäugele ich ja schon seit seiner ersten Vorstellung. Meine größte "Angst" bei diesem Spiel ist, dass es sich mehr nach einem Siegpunkte-generierenden Mechanismus anfühlt, man eigentlich nur noch am Rechnen ist (oder zumindest sein sollte, wenn man nicht haushoch verlieren will) und es den Flair einer Mathe-Aufgabe hat.
    Es gibt Eurogames, die mir gut gefallen - Agricola, Through the ages, Im Schutze der Burg sind ein paar Beispiele. Ich bin mir nur eben nicht sicher, ob Planet Steam auch in diese Kategorie fällt. Die Box, die Artworks, das Setting und das Material würden mich ja schon sehr verlocken.



    Angriff!:
    Gut, da gibts eigentlich nur ein Manko, und das heißt "Wargame". Nicht dass es mich stören würde, ich hab bloß für dieses Genre so gut wie keine Mitspieler (Tide of Iron: dreimal gespielt in drei Jahren...).



    Chaos in der alten Welt:
    Könnte ich genauso gut irgendwann mal kaufen. Außerdem stört mich da der angeblich recht dominante Euro-Charakter. Irgendwie reizt es mich zwar aufgrund des Themas und aufgrund der Tatsache, dass man einen Chaosgott spielt. Auf der anderen Seite hält mich aber jedesmal diese Siegpunkt-Geschichte und diese Platziererei von besseren Arbeitern in Form von Kultisten davon ab.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Sind alles drei gute und deshalb empfehlenswerte Spieler innerhalb ihres Genres.


    Planet Steam kann schon sehr verkopft werden, wenn man es denn verkopft spielen will. Die ersten Partien sind klare Lernpartien, um zu sehen, wie der Markt reagiert und wie man antizyklisch dazu Gewinne machen kann. Eine grosse Optimierungsaufgabe rund um einen Rohstoffemarkt mit einiges an indirekter Mitspielerinteraktion. Hat man die Abhängigkeiten erstmal verstanden, wird es weniger verkopft und macht auch mehr Spass, agieren statt zu reagieren. Ob Deine Spielrunden bis dahin durchhalten, das weiss ich nicht.


    Wenn Du eh kaum bis keine Mitspieler für Angriff hast, warum dann überhaupt in Betracht ziehen? Dann lieber nochmal im vierten Jahr ein viertes Mal Tide of Iron spielen.


    Chaos in der alten Welt ist ein reines Eurogame-Mehrheitenspiel im Amitrash-Gewand. Die Karten und die Würfelkämpfe bringen ein wenig Chaos in den Spielablauf, der sich durch die völlig vier verschiedenen Götter je nach Rolle total anders spielt. Eigentlich kennt man das Spiel erst, wenn man mindestens einmal jeden Gott ausgetestet hat. Steckt viel Wiederspielreiz drin. Allerdings hat es eine direkte Mitspielerkonfrontation, die nicht jeder verkraftet.


    Tipp: Warte bis zum Herner Spielewahnsinn und hoffe, dort alle drei Spiele anspielen zu können und entscheide dann.


    Cu/Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zitat

    Angriff!: Gut, da gibts eigentlich nur ein Manko, und das heißt "Wargame". Nicht dass es mich stören würde, ich hab bloß für dieses Genre so gut wie keine Mitspieler (Tide of Iron: dreimal gespielt in drei Jahren...).


    Liegt es am Genre oder an der Tatsache das man be Tide of Iron einen langen Aufbau hat und auch eine relativ lange Spieldauer?


    Bei Angriff! Ist es ja so das man für das erste Szenario nur eine Hand voll Regeln braucht, und deise sind danna auch mit Bsp. in 10min. erklärt. Also könnte es eine gute alternative für Tide of Iron sein, wenn es nicht nur am Thema liegt. Denn letzten Endes sind beides eben Wargames.


    Bei Planet Steam muss ich ravn einfach 100% zustimmen. Dieses Spiel will nicht nur einmal gespielt werden, da es erst mit der Zeit an Reiz gewinnt.


    Zu Choas in der alten Welt kann ich nicht viel sagen da ich es noch nicht gespielt habe.

  • Zitat

    Original von Uzi
    Bei Planet Steam muss ich ravn einfach 100% zustimmen. Dieses Spiel will nicht nur einmal gespielt werden, da es erst mit der Zeit an Reiz gewinnt.


    Interessant.


    Ich hab's bisher nur 1x gespielt, und da hatte es keinen sonderlichen Reiz auf mich ausgeübt.
    Anscheinend sollte ich da bei Gelegenheit nochmals ran?


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Mit dem Spiel liebäugele ich ja schon seit seiner ersten Vorstellung. Meine größte "Angst" bei diesem Spiel ist, dass es sich mehr nach einem Siegpunkte-generierenden Mechanismus anfühlt, man eigentlich nur noch am Rechnen ist (oder zumindest sein sollte, wenn man nicht haushoch verlieren will) und es den Flair einer Mathe-Aufgabe hat.


    Da liegst du nicht ganz falsch. Wenn dir solche Art von Spielen nicht liegen, dann ist PS wohl weniger was für dich.


    Zitat

    Gut, da gibts eigentlich nur ein Manko, und das heißt "Wargame". Nicht dass es mich stören würde, ich hab bloß für dieses Genre so gut wie keine Mitspieler (Tide of Iron: dreimal gespielt in drei Jahren...).


    Die Frage ist was du willst. Ich würde jede Wette eingehen das im Umkreis von 30km genügend "Wargamer" wohnen, so das du quasi Full-Time-Wargaming betreiben könntest - diese Leute muss man nur finden ... sollte aber wirklich kein Problemdarstellen ... man muss halt nur wollen.
    Wenn du allerdings damit rechnest es nicht zu spielen, lohnt's sich nicht. CoH ist imo eins der besten leichten Wargames der letzten Jahre.
    PS: Ich wohne ~20km von Köln :) - vieleicht hilft das ! :)



    Zitat

    Chaos in der alten Welt:


    Kann ich nix zu sagen.

    Atti

  • Ich kann nur was zu Planet Steam sagen. Mir gefällt das sehr gut. Aber deine Befürchtungen sind sicherlich richtig. Fragt sich, wie schlimm das wirklich ist? Wenn du Spiele wie Funkenschlag, Automobile (bei dem man ähnlich viel rechnen muss, das mir aber nicht halb so gut wie PS gefällt), Le Havre oder Loyang magst, dann kannst du PS auch kaufen. Den Markt kann man auch aus dem Bauch spielen. Wenn das alle machen ist das auch okay. Hinzu kommt, dass PS einen wirklich netten Mechanismus mit den Tanks hat. Das macht wirklich Spaß da zu basteln...


    Wenn du noch keine Wirtschaftsspiele von diesem Charakter kennst, dann würd ich vielleicht mit Funkenschlag anfangen. Das ist wirklich ein super Spiel bei dem man ein wenig rechnen muss...

  • Hm, der Herner Spielewahnsinn klingt ja ganz nett. Aber das ist leider n ganzes Stück weg - ich bin in aller Regel entweder in Erlangen oder in Hannover zu finden. In beiden Fällen ist Herne nicht wirklich um die Ecke.


    Dann will ich mich mal die bisherigen Antworten etwas kommentierten, so ne Fernbeurteilung ist ja schließlich nicht ganz einfach.


    Bei Tide of Iron liegts definitv am Genre. Viele meiner Mitspieler spielen vorzugsweise Euros, hin und wieder lassen sie sich aber mal zu was anderem überreden. Spiele, die reine Konfrontation, keinerlei Siegpunkte und dann auch noch den WW2 als Thema haben, sind nicht gern gesehen.
    Allerdings muss ich zugeben, dass ich wohl schon den einen oder anderen Gegner finden könnte - in der Tabletopszene ist man solchen Spielen eher zugetan als in der Brettspiele-Szene. Aber wenn ich die Wahl zwischen Tide of Iron oder Warhammer 40k hab, spiel ich halt doch lieber Warhammer 40k.


    Chaos in der alten Welt fliegt dann erstmal raus.
    Direkte Konfrontation stört mich nicht, aber n Eurogame im Warhammer-Universum... na ich weiß nicht. Werds erstmal ausprobieren bevor ich dafür Geld auf den Tisch lege.


    Zum Thema Planet Steam:
    Es ist nicht so, dass mir komplexe Euros grundsätzlich nicht liegen. Wenn schon Euros, dann komplexe. Keltis und Co fass ich nicht mal mit Handschuhen an. Es ist halt die Frage, wie sich das Spiel anfühlt. Agricola hat ja trotz allem Flair, Im Wandel der Zeiten ebenso, Roads&Boats oder Antiquity auch. Ra dagegen - schnarch. Man könnte genauso gut um Papierschnippsel mit Zahlen drauf spielen, würde für die Atmosphäre keinen Unterschied machen.
    Ich hab kein Problem damit, mir Gedanken zu machen (und hin und wieder mal keine coolen Angriffseinheiten zu haben... *schnüff*), aber ich erwarte von nem Spiel, dass es Flair hat und mich in seine "Welt" hineinzuziehen vermag. Kann es das nicht, werd ich es einmal, mit viel Überredungskunst vielleicht noch ein zweites Mal spielen.
    Und diesen Punkt kann ich Planet Steam einfach nicht abschätzen.



    Edit:
    Die Spiele, die Ode aufgeführt hat, hab ich durch die Bank noch nicht gespielt. Le Havre würde mich interessieren, das werd ich sicherlich mal noch ausprobieren. Funkenschlag hatte ich mal überlegt zu kaufen, mittlerweile ist mein Interesse daran allerdings deutlich zurückgegangen, es interessiert mich nur noch am Rande.


    Hier mal noch der Link zu meiner Sammlung, vielleicht hilft das etwas:
    http://www.boardgamegeek.com/collection/user/Perturabo?own=1&subtype=boardgame&gallery=large&ff=1

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dirtbag ()