Spielertyp!

  • Dieser Beitrag entsteht unter anderem weil ich heute mit meiner Freundin ( zu 2 )
    3 Stunden Agricola gespielt habe.


    Hatten danach in einem schönen Gespräch über Menschentypen, Spielertypen geendet.


    Kurz zu uns zwei. Ich gehöre eher zu den Menschen die Geschichten lieben, die mit den Thema eines Spiele verschmilzen. Man kann auch sagen ich bin ein Freund des Realismuses. Weshalb ich auch eine Vorliebe für Strategiespiele habe.


    Meine Freundin ist perfektionistin und liebhaberin von Geschichten und sie hat Spaß dabei alles genau zu berechnen.


    Das Problem bei unsere 2 Partie Agricola war das es einfach viel zu viel zu tun gab. Sie hat dann echt bei jedem Zug abgewogen was wohl am besten ist. Mich hat das nach etwa 2 Stunden so auf die Palme gebracht das ich nebenher am Computer RftG gespielt hab.


    Jetzt wollt ich mal wissen was seit ihr den für Spielertypen und was spielt ihr den für Spiele?


    Ich liebe die Vielfalt. Deshalb bin ich vielleicht auch bei allen Spielen gut aber nicht sehr gut :)
    Wie ist das bei euch?

  • Weibstück sofort rausschmeißen!!! :blumen:


    Oder ist es etwa ernst? :blumen2:


    Ach sooo.... Jeztzt verstehe ich! Ihr habt drei Partien Agricola gespielt! Nicht nur eine... Dann ist ja alles klar... Was für ein schöner Abend!


    Nein, jetzt mal ehrlich: Ich will auch immer eintauchen. In die Geschichte, den Hintergrund, die Bilder. Wenn ich mit nem Kumpel Blue Moon spiele, dann schleudern wir uns den thematisch geprägten Satz, der unten auf der Karte steht wie bei einem Ringkampf engegen, bevor wir sie ablegen. Dabei fällt mir ein: Mit ihm hab ich auch schon lange nicht mehr gezockt...


    Ich spiel eigentlich alles, bevorzuge aber die ausufernden Strategiebrenner... Da darf es dann gerne auch mal drei Tage lang 7 Ages sein... Kommt aber eher selten vor... :sos:

  • Spielen muss Spass machen ansonsten ist es vertane Zeit - zumindest für mich. Dazu gehört ein zur Spielrunde passendes Spiel. Das kann dann im Extremfall aber auch bedeuten, dass wir uns im Spiel einigen, die Partie abzubrechen oder abzukürzen, wenn es keinen Spass (mehr) macht. Ausnahmen sind da teils die Neugier-Erstpartien, um zu schauen, ob es eventuell doch noch besser wird und der Funke überspringt. Da heisst es dann eher Augen zu und durch, um die Erfahrung mitzunehmen.


    Ansonsten achte ich (mehr als früher) darauf, keine Spiele vorzuschlagen, von denen ich eh weiss, dass ein Teil der Spielrunden damit nichts anfangen kann und nur lieblos mitspielt. Weil das schadet dann nur der gesamten Spielrunde und an sich gute Spiele bekommen einen falschen Ruf ab, der es schwierig macht, die in anderer Zusammensetzung nochmals auf den Tisch zu bringen. Kreative Partyspiele mit jemanden spielen wollen, der solche Spiele absolut nicht mag, ist schlicht blöd für alle Beteiligten. Dann lieber abwarten, bis sich eine passende Spielrunde findet.


    Deshalb lieber vorab abstimmen, was man gemeinsam (!) spielen will. Wobei ich Neuheiten generell bekannten Spielen vorziehe, auch in der Hoffnung, mal wieder einen absoluten Kracher zu entdecken. Wobei die x-te Partie Wizard rein zur Entspannung, wenn niemand mehr was neues lernen mag, auch ganz nett sein kann.


    Bin eher ein mittelmässiger Spieler, weil mir teils der Spielspass wichtiger als der Sieg ist. Wenn ich jetzt x Minuten alle Optionen durchrechnen müsste, um besser auf Sieg zu spielen, entscheide ich mich lieber spontan intuitiv und meist dann auch suboptimal falsch. Kann aber ebenso auch sein, dass ich mich in meiner Entscheidungsfindung "aufhänge" und diese Denkpausen subjektiv als gar nicht so lang empfinde - bin ja schliesslich im Entscheidungsdilemma gut beschäftigt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Bei mir steht auch der Spielspaß - sprich die gemeinsame Spielzeit im Vordergrund. Der Sieg wird zwar grundätzlich anvisiert, das "Spielen" ist mit aber doch wichtiger als das Gewinnen.
    Thematische Spiele reizen mich i.d.R. mehr als abstrakte ("Eintauchen"), wobei ich mich auch bei letzteren durch tolle Mechanismen faszinieren lassen kann.
    Meine Frau und meine Tochter können mit abstrakten Spielen eher weniger anfangen. Hier steht auch der "Gewinnerwille" weit mehr im Vordergrund... ;)


    Zitat

    (RAVN:) Ansonsten achte ich (mehr als früher) darauf, keine Spiele vorzuschlagen, von denen ich eh weiss, dass ein Teil der Spielrunden damit nichts anfangen kann und nur lieblos mitspielt. Weil das schadet dann nur der gesamten Spielrunde


    Dem kann ich mich auch anschließen. Wir haben oft versch. Spielertypen am Tisch sitzen (Oma, Opa, Onkel, Tante, Kinder, befreundete Familie(n) und Spieleabende - da ist ein flexibles Umdenken gefragt und eben auch mal das Partyspiel oder ein einfaches Stichspiel hervorgeholt.
    Gute Erfahrungen habe ich aber auch mit ungewöhnlichen Spielthemen gemacht (z.B. "It's Alive", Untergang von Pompei, Filou, Finstere Flure, o.ä.)


    Wichtig ist mir in erster Linie der Spaß am (sinnvollen und geistreichen) Zusammensitzen und wenn bei einem Spiel Emotionen bei den Mitspielern - sei es bei Agricola, Caylus, Graffiti, Tick-Tack-Boom, Maori, Bohnanza, Yspahan oder Schach - sichtbar werden, die man vorher so nie geahnt hätte... ;)

  • Hm...also ich würde sagen, ich kann mich gut auf andere einstellen. So nach und nach habe ich meine Familie (früher absolute Nichtspieler) zum spielen gebracht. Ich spiele auch gerne konfrontative Spiele und sogenannte "Ärgerspiele", da ich mich nicht persönlich angegriffen oder verletzt fühle. Leider gibt es in meiner Spielegruppe auch Leute, mit denen man solche Spiele besser nicht spielt.... Ich probiere auch gerne neue Spiele aus und bin eher der strukturierte als chaotische Spieler. Ich denke gerne nach, neige zum Grübeln. Da mir das aber bewusst ist, wird die eine oder andere Entscheidung, den Mitspielern zu liebe, auch etwas schneller getroffen (Vasco da Gama...da könnte ich grübeln und grübeln und grübeln). Meine erste Partie Imperial, ein hervorragendes Spiel, habe ich in voller Besetzung mit lauter "Grübelern" gespielt und es war grauenvoll. Danach dachte ich mir *Sch*Spiel, nie mehr wieder. Ich habe mich denoch hinreissen lassen, es mit Anderen zu spielen und musste Meinung zugunsten des Spiels ändern.

  • So ein wenig kenne ich das auch; ich selbst spiele gerne mal aus dem Bauch heraus, aber dann gleich drei Spiele und nach dem Motto "Probieren geht über Studieren" (Sowas kostet mich auch gerne mal mein Spiel, keine Frage).
    Meine Freudin ist da eher grüblerisch veranlagt und möchte möglichst keine Spielfehler machen und überlegt daher auch eher mal etwas länger über einem Zug.
    Fataler Weise tut sie das natürlich am ehesten, wenn wir beide spielen, da sie sich dann nicht unter Druck gesetzt fühlt, wie mit "fremden" Spielern.


    Es gib Spiele, da funktioniert das ohne Probleme: Wie zum Beispie Dominion; denn da hat man den gesamten Zug der Mitspieler über Zeit, sich über die eigene Hand Gedanken zu machen. Andere Spiele, wie Agricola, würfeln ja praktisch laufend neu, und erst, wenn man selbst an der Reihe ist, muss man Abwägen, was geht und was nicht?


    Ganz krass wurde es bei Warlord, einem schnellen Kartenspiel, bei dem ich gewohnt bin ein Spiel in 15 Minuten zu spielen, und wir fast 2 Stunden gespielt haben.


    Naja, ich selbst bin auch "gebranntes Kind", da ich viel Blood Bowl gespielt habe. Da habe ich mir angewöhnt, jede Planung nur bis zum ersten Würfelwurf zu machen; ab da weiß man nicht mehr, was passiert... ^^

  • Ich denke, auch innerhalb eines Spiels muss man da differenzieren. Schließlich gibt es da Entscheidungen, die ganz eindeutig und grundlegend spielentscheidend sind, und wo auch die Mitspieler Verständnis haben müssen, wenn man da ein Minütchen überlegt. Aber so eine Situation kommt in den meisten Spielen eben nur sehr selten vor. Ein Großteil der Entscheidungen, die man zu treffen hat, sind das derweil eben nicht - und da sollte man dann im Sinne seiner Mitspieler auch ein bisschen aufs Tempo drücken.

  • Hi


    als Spielertyp bin ich eher der Arbeitertyp.


    Wenn ich zum ersten Mal ein Spiel spiele dann ist "Try & Error" angesagt. Ich spiele zwar nicht ganz blind drauf los, übertreibe aber nicht damit mir meine(n) Zug/Züge üermäßig zurecht zu denken.
    Ob ich am Ende oben oder unten stehe ist mir an sich egal. Je weiter oben, desto besser, der Vorteil einer Niederlage ist, wenn man trotzdem nach dem Spiel denkt... hui da steckt aber Potential drin, vor allem wenn man sieht wie die Mitspieler sich durch das Spiel spielten, dann zündet es. so z.Bsp geschehen bei Agricola.
    Bei einem Sieg kommt manchmal zu sehr der Siegbonus zum Tragen, da bin ich vorsichtiger geworden, weil man evtl schon das ganze Spiel ausgelotethat und nix mehr hinterher kommt.


    Wenn ich das Spiel dann beim nächsten Mal Spiele und ich die Stukturen schon kenne, dann fange ich an zu optimieren und es wird auch schon mal etwas intensiver über den Zug gegrübelt, wenn es denn noch etwas zu grübeln gibt. Bei Einfach Genial oder Zug um Zug ist die Tiefe jetzt nicht wirklich gegeben, die finde ich dennoch nett ( nicht im Sinne von nett = kleiner Bruder von scheixxe), weil mich die Spiele auf Grund des vielfältigen Verlaufes in Abhängigkeit mit den Spielerunden immer wieder ansprechen. Sind beide schnell erklärt und der Erfahrungsvorsprung wiegt nicht unbedingt zu schwer. Da spiele ich auch eher aus der Routine oder dem Bauch heraus


    Spötter könnten nun zwischen den Zeilen gelesen haben, dass ich keine Blitzbirne im Ausloten einer optimalen Strategie bin... mist....egal, steh ich zu, ich arbeite mich eher an die Ziele/Spiele/Siege heran.
    (Zumal die Strategie nicht optimal sein muss, sie muss nur besser als die der/s Gegner/s sein :) )