• Wir haben 2x #Naishi gespielt. Schönes 2-Personen-Kartenspiel mit ansprechendem Tiefgang und kurzer Spieldauer (15 Minuten). Hat uns gut gefallen und reiht sich in diese Spiele wie Faraway, Castle Combo, … gut ein. Empfehlung.

    Was könnt ihr berichten?

    An dieser Stelle auch noch ein Danke an bisher bereits 328 Unterstützer. Noch nicht ganz die Hälfte vom Zielwert… Wer noch nicht unterstützt hat findet hier die Möglichkeit:

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."

    Meine Spiele: Klick mich

  • Da es heute wohl nicht mehr dazu kommt etwas zu Spielen, hier ein Mini Überblick. Während Montags bis Freitags nichts auf dem Tisch kam, gab es gestern dann:

    1x #Kassettenkerker

    Eigentlich eine witzige Idee, aber wenn 2 Seiten Regeln schon Unklarheiten hinterlassen ist das schon mies 😁

    2x #CastleCombo

    Da brauch ich eigentlich gar nichts mehr sagen, dass es immer noch spaß macht :)


    2x #Altered

    Natürlich wieder Starter vs. Starter und ohne den Regelfehler vom letzen mal 😁

    Auch wieder schneller Partien in grob 20 Minuten die spaß machen

    Letze Woche hab ich noch über die Papiermatten und die Dünnen Pappmarker geflucht. Das wurde zwischenzeitlich behoben 😊Gut dass das ganze Zeugs massiv reduziert ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Knolle (5. Oktober 2025 um 08:54)

  • Bei uns gab es auch erst am Donnerstag die erste Partie, aber diese war dann richtig genial. Wir haben #DerHerrderRingeDasSchicksalderGemeinschaft gespielt. Da wir beim letzten Mal verloren haben, haben wir erneut die Standardziele genommen. Charaktere haben wir zufällig gezogen. Mein Ersteindruck hat sich aber komplett bestätigt. Das Spiel ist richtig richtig gut und voll im Thema.
    Wie Sauron seine Truppen marschieren lässt, sein Auge die Gegenden absucht und er seine Nazgul ausschwärmen lässt, um den Ringträger zu finden, ist einfach klasse.
    Frodo war gegen Ende etwas abseits vom Schuss. Er musste am Anfang recht früh von den Grauen Anfurten in Richtung Gondor reisen und sich dann Saurons Blick entziehen. Wir waren noch recht stabil auf der Hoffnungsleiste (wir hatten Isengart und Dol Guldur eingenommen) und haben uns dann für die Reise mit Hilfe der Adler entschieden. Am Zielort Süd Ithilien waren noch Merry & Pippin, Aragorn und Legolas, die mit Rerolls unterstützen konnten. Frodo selbst hatte auch noch Möglichkeiten zur Mitigation. Der Wurf war allerdings sensationell, sodass wir nur ein Ringsymbol von Merry opfern mussten. In der nächsten Aktion haben sich dann alle klammheimlich aus dem Staub gemacht und sind nach Minas Morgul geschlichen. Sauron hat den Braten allerdings gerochen und vor dem nächsten Zug 2 Nazgul nach Mordor geschickt. Auf dem Weg nach Barad-Dur mussten wir dann zunächst am Plateu von Gorgoroth gegen die beiden Nazgul würfeln und in Barad-Dur selbst dann gegen 3. Beide Würfe liefen sehr gut (wir hatten ja auch noch genügend Möglichkeiten durch Charaktere und Symbole). Vor Ort hat Aragorn dann die Schattentruppe entfernt und Frodo ist zum Schicksalsberg gegangen. 5 Ringsymbole waren, gerade so, vorhanden und der letzte Wurf war nur noch Formsache.
    So viel tolle Interaktion am Tisch machen dieses Spiel echt sehr spielenswert. Ich hätte gerne eine 2. Runde gespielt, was allerdings sehr spät geworden wäre. Auch jetzt hätte ich direkt wieder Lust, mich durch Mittelerde zu bewegen.

    Dann kam #DCSuperHeroesUnited Batman Hush bei mir an, bzw. wurde mir mitgebracht. Die erste Partie waren Batman und Robin gegen Superman (Controlled). Dies war der empfohlene Gegner für die erste Partie. Am Ende konnten die beiden Partner auch gewinnen.
    Danach ging es gegen den Joker & Harley Quinn. Die beiden geben ganz schön Gas. Kidnappen Zivilisten und verteilen verdeckt ihre Masterplankarten. So war es dann auch, dass Harley am Ende noch 1 LP hatte und ich keine Masterplankarte mehr ziehen konnte. Somit haben die beiden Schurken das Spiel gewonnen.
    Ich mag das United System und könnte mir dort sehr sehr viele IPs vorstellen. Die Figuren sind spaßig zu bemalen, eine Partie schnell gespielt. So einfach wie es aussieht, sind dann auch viele Bösewichte nicht. Mit Equipment kommt auch nochmal ein nettes Gimmick dazu.

    Die zweite Neuheit: #20StrongTanglewoodsRed wurde am Samstag ausgepackt und direkt Probe gespielt. Leider konnte ich den Großen Bösen Wolf nicht bezwingen. Auch hier war es knapp. Allerdings hätte ich es auch besser spielen können. Die rote Box spielt sich recht „einfach“ und ohne besondere Zusatzregeln. Ich habe noch keinen Vergleich zu Weiß und Gold, aber dennoch kommt es mir so vor. Soll ja auch die Corebox dieser Kampagne sein. Macht Spaß und ist recht zügig aufgebaut. Mit dem geringen Packmaß kann man auch eine Box samt aller benötigten Komponenten auch gut mit auf Reisen nehmen; werde ich demnächst auch wieder tun.

    #MarvelDiceThrone mit meinem Sohn. Nur knapp konnte ich mit Black Panther gegen Captain Marvel gewinnen. Das hätte auch gut andersherum ausgehen können. Macht dem Großen viel Spaß und wird daher gerne mal dazwischen geschoben.

    Einmal editiert, zuletzt von Cleinlish (5. Oktober 2025 um 09:28)

  • Mit unserer vierjährigen Tochter kam in der letzten Woche einige Male #Zauberberg auf den Tisch. Quasi ein Koop mit Murmelbahn-Mechanismus, bei dem man versucht, mit den Murmeln möglichst die Zauberlehrlinge zu treffen, damit diese vor den Hexen im Tal ankommen. Sehr nice, das macht richtig Spaß mit der Kurzen!

    :9_10:


    #Abroad

    Als Touristen bereisen wir Europa per Züg (kostet Energie) oder Flugzeug (kostet Taler) und füllen unseren Reisekalender mit Aktivitäten (Orte Besuchen oder Kartenhand, Energie und Geld wieder auffüllen). Für den Besuch von Orten gibt es Boni, manchmal sogar extra-Boni, wenn man am passenden Wochentag am Ort ankommt, und wer da geschickt die Karten ausspielt kommt gut voran in Europa. Man trifft Ortskundige, die einem gegen Bezahlung behilflich sind und besucht Festivals, die einem Fähigkeiten bringen. Nach 4 Wochen wird abgerechnet.

    Oberflächlich und thematisch scheint Abroad zunächst eine Variante von Auf Nach Japan! zu sein, aber das Management von Ressourcen, Aktionspunkten (= Kalendertage) und Bewegung, sowie eine Mehrheitenwertung am Ende jeder Runde fügen dem Spiel einige Ebenen hinzu, die Auf nach Japan! nich hat. Das lässt Abroad deutlich in der Komplexität ansteigen, ohne das die Regeln kompliziert werden. Das geht auch leider etwas zu Lasten der Fluffigkeit. Mir hat es gut gefallen, meine Frau war von der Kartenvielfalt überfordert und ihre Züge sind in Grübelei ausgeartet.

    :7_10:

    Zu jung für die Rente. Zu arm, um zu kündigen. Zu hässlich für Instagram.

  • Waypoints (Postmark Games, 2023)

    Inzwischen wurde die fünfte Karte von „Waypoints“ veröffentlicht, sodass ich nun auch mehr darüber schreiben kann. Wir befinden uns in den „North Alpine Foothills“ in einer Region, die auf den schottischen Highlands basiert. Die Grundregeln des Spiels sind identisch, es gibt aber neue Landschaftstypen, Wegpunkte und Boni:

    Landschaftstypen und Wegpunkte:

    • Destillerie: Für diese erhalte ich Punkte entsprechend der bisher erreichten Wegpunkte an diesem Tag. Eine Destillerie als erstes an einem Tag zu besuchen, ist also nicht so sinnvoll wie kurz vor dem Ende des Tages (was thematisch viel Sinn ergibt).
    • Loch: Die Seen strecken sich über mehrere Kästchen. Wenn ich sie durchschwimme, kann ich mir entweder 1 Wasser nehmen oder Punkte entsprechend der Kästchen, die ich den See durchschwommen habe. Zusätzlich gibt es am Spielende noch einmal je 2 Extrapunkte für die längste, zusammenhängende Reihe an Loch-Punkten, die nur um 1 abweichen (also „4,3,2,3,2“ wären 10 Extrapunkte).
    • Nebel: Nebel tritt auf manchen Wetterfeldern auf. Die Kosten für die Bewegung über Gitterlinien erhöhen sich dann auf 2.

    Die Boni gibt es jetzt wesentlich häufiger (4 pro Tierleiste):

    • Whisky: Den kann ich einsetzen, um entweder in meinem Zug 5 Bewegungspunkte unabhängig vom Wetter zu haben. Oder ich kann die Punkte einer Destillerie verdoppeln.
    • Schorchel: Wenn ich einen See durchschwimme, kann ich schnorcheln und die Bewegung über Gitterlinien kostet mich keine Bewegungspunkte.
    • Mountainbike: Auf der Karte gibt es acht MTB-Strecken, die ich nur mit einem Rad nutzen kann. Dafür muss ich für Höhenlinien keine Bewegungspunkte zahlen.

    Es gibt noch eine ganz zentrale Mechanismus-Änderung: Neben den sechs Camps gibt es vier Bothys auf der Karte. Wenn ich dort einen Tag beende, darf ich anstelle der Journal-Punkte einen Wissensbonus ankreuzen, der mir dauerhaft eine Eigenschaft gibt:

    • Whisky verdreifacht die Punkte in einer Destillerie.
    • Wenn ich einen Wald durchlaufe, erhalte ich sofort 2 Bewegungspunkte zusätzlich.
    • Beim Durchqueren eines Lochs erhalte 1 Wasser zusätzlich. Also entweder 2 Wasser oder 1 Wasser und Punkte.
    • Beim Radfahren muss ich auch bei der Bewegung über Gitternetzlinien nichts mehr zahlen.

    Ich muss in dem Fall die Journal-Punkte für den zugehörigen Tag aber abstreichen und kann diesen nicht mehr nutzen. Das führt zu einem schönen Dilemma, dass ich zwischen dem Wissensbonus und den Punkten entscheiden muss.

    Ich habe während des Playtestings vier Partien auf der neuen Karte gespielt. Es gab noch Anpassungen, aber das Endergebnis spielt sich wirklich sehr angenehm. Zum einen komme ich wesentlich leichter herum, dank Seen (keine Höhenlinien), Schnorchel (zusätzlich keine Gitterlinien) und Rad (keine Höhenlinien). Zum anderen gibt es interessante Entscheidungen: Nutze ich das Wasser im Loch oder nehme ich mir lieber die Punkte? Bei der vorletzten Iteration im Playtesting gab es noch 5 Wasser zum Spielstart und ich nutzte das Wasser vom Loch meist für die Punkte. Das wurde in der Finalversion auf 2 reduziert, sodass es jetzt wirklich eine knifflige Entscheidung ist.

    Und auch die Wissensboni gefallen mir (inzwischen, nach einigen Anpassungen ;) :( Eigentlich geben die Ziele vor, welchen Bonus ich in Runde 1 und ggf. Runde 2 nutzen will. Danach lohnt es sich eigentlich kaum noch, den Bonus zu nutzen und die Journalpunkte aufzugeben. So gibt es ein Ziel, alle Radwege zu nutzen. Und das geht natürlich etwas leichter mit dem Radbonus. Zusätzlich ist das auch das herausforderndste Ziel, da ich es nur mit allen vier Radboni plus vier Rucksäcken erfüllen kann. Oder wenn ich das Ziel habe, alle Destillerien zu besuchen, sollte ich mir den Whiskey-Bonus sichern. Das fügt sich alles sehr gut zusammen, fand ich.

    Bei meinem letzten Durchlauf (mit der nicht finalen Karte aber) konnte ich einen Rekord von 208 Punkten aufstellen. Ich hatte neben zwei kurzen auch zwei längere Trips dabei, aber vor allem der 3X-Whisky-Bonus hat einiges an Punkten ausgemacht. Ich bin gespannt, wie sich die finale Version mit weniger Wasser spielt. (Solo: 10,0)

    #Waypoints

    FlipToons (Thunderworks Games, 2025)

    Bei Board Game Arena spiele ich vor allem gerne kleine Spiele an, weil das so schön zwischendurch geht. Und so interessierte mich auch die Veröffentlichung von „FlipToons“, welches mich aufgrund der Comicgrafik ansprach. Es handelt sich bei dem Spiel um einen Deckbuilder mit Auto-Battle-Mechanismus.

    Konkret hat jede Spielerin zum Spielstart sechs Karten in ihrem Deck. Alle legen gleichzeitig die ersten sechs Karten ihres Decks (also zu Beginn also alle) der Reihe nach aus: drei Karten oben, dann drei Karten unten. Die Karten haben beim Ausspielen manchmal Effekte und werden dann abgehandelt. Jede Karte bringt mir Ruhm, mit dem wir danach in Spielerreihenfolge Karten aus der Auslage kaufen können, die auf den Nachziehstapel wandern. Alternativ kann ich auch eine Karte für 5 Ruhm abwerfen. Und dann beginnt die nächste Runde. Gespielt wird, bis eine Spielerin 30 Ruhm erreicht. Dann wird das Spielende eingeläutet und die letzte Runde entscheidet, wer den meisten Ruhm hat und gewinnt.

    Von der Spielidee fand ich „FlipToons“ interessant, aber leider funktioniert der Mix aus Auto-Battler und Deckbuilding für mich nicht. Auch wenn viele Deckbuilder (vor allem am Partiebeginn mit den Startkarten) sich wirklich sehr automatisch herunterspielen, fand ich das automatische Aufdecken und Abhandeln von sechs Karten sehr unspannend und langweilig. Hauptgrund ist vermutlich, dass es so wenige Karteneffekte gibt, die sich direkt auswirken. Fast alle beziehen sich nur auf die finale Auslage von sechs Karten und bringen dann unterschiedlichen Ruhm. Daher konnte ich in BGA auch immer stupide alle sechs Karten aufdecken und dann schauen, was passiert. Zusätzlich gibt es – soweit ich gesehen habe – auch keinen Karteneffekt, der eine Entscheidung von mir erfordert. Einzig beim Kaufen und Abwerfen von Karten treffe ich eine Entscheidung in dem Spiel. Und das ist mir zu wenig.

    Hinzu kommt die fehlende Interaktion. Es gibt ein paar Karten, die sich mit denen von den Mitspielerinnen vergleichen, aber in Summe spielt jeder einfach seine sechs Karten aus, kauft dann etwas für sich und die nächste Runde startet. Einen Einfluss auf meine Mitspielerinnen hatte ich gefühlt nie. Ich schaue zwar auf deren Ruhmpunkte und ggf. kauft mir jemand etwas aus der Auslage weg, aber das fühlt sich nicht interaktiv an.

    Schön ist, dass ich mein Deck aktiv gestalten kann. Gefühlt (nach zwei Partien) kommt es mir aber so vor, als gäbe es offensichtlich gute und offensichtlich schlechte Karten. Ich hatte beispielsweise Karten im Deck, die viele Punkte bringen, aber die vorherige oder nachfolgende Karten in der Auslage umdrehen. Dadurch war es großer Zufall, wie viel Ruhm ich am Rundenende tatsächlich hatte. Andere Karten dagegen geben einen fixen Wert, der von anderen Dingen abhängt, die ich aber beeinflussen kann (beispielsweise die Anzahl ausgedünnter Startkarten oder die Anzahl an Karten mit Wert 12 oder kleiner). Anfangs erschien mir die Gewinnerin einer Partie noch recht zufällig, da ich zwar in der vorletzten Runde 30 Ruhm haben kann, aber die nachfolgende Runde durch die nachgezogenen Karten und deren Reihenfolge bestimmt wird. Wenn man gut spielt, hat man aber zum Spielende eh nur maximal sechs Karten im Deck. Und am besten welche, deren Punkte konstant unabhängig von anderen Karten der Auslage sind.

    Grafisch fand ich „FlipToons“ hübsch, weswegen ich es initial auch spielte. Thematisch dafür wieder recht dünn. Ich kaufe Karten, die etwas machen. Aber das fühlt sich nicht so an, als würde ich Cartoon-Darsteller für die nächste Animationsshow casten, was der thematische Aufhänger des Spiels ist. Das Zusammenspiel der Charaktere passt zwar, aber während der Partie schaue ich nur auf Kosten und die Effekte. Und die sind nicht thematisch, sondern mechanisch umgesetzt.

    Ich war also eher enttäuscht von „FlipToons“. Selbst als Solospiel konnte es mich in der einen Partie nicht begeistern. Ich fühle mich bei den Entscheidungen nicht wirklich gefordert. Im Mehrpersonenspiel ergibt sich auch noch das typische Deckbuilding-Problem: Wer sein Deck gut ausdünnt, hat mehr Ruhm, um bessere Karten zu kaufen, mit denen man mehr Ruhm macht, um bessere Karten zu kaufen. Und bei wem es nicht läuft, der kommt auch nicht wirklich voran. Damit mache ich an das Spiel einen Haken und werde es nächsten Monat vermutlich schon wieder vergessen haben. (5,0/Solo: 5,0)

    #FlipToons

    Galactic Cruise (Kinson Key Games/PD-Verlag, 2025)

    Nachdem ich letzten Monat „Galactic Cruise“ auf BGA kennengelernt hatte, wollte ich unbedingt noch einmal eine Solopartie spielen. Dadurch, dass bei BGA alles automatisiert ist, ging das in 71 Minuten auch ziemlich schnell. Am realen Tisch wird es vermutlich länger dauern.

    Bevor ich zu den Soloregeln komme, eine wichtige Ergänzung: Im Zweipersonenspiel kommen zum Spielstart neben den neutralen Entwicklungen auch eine Nichtspieler-Farbe mit ins Spiel. Dieser NPC (Non-Playable-Charakter) hat Angestellte, Experten und Entwicklungen, die auf dem Spielplan eingesetzt werden. Verdränge ich einen NPC-Angestellten, wandert dieser auf das nächste freie oder von der Mitspielerin besetzte Feld im Uhrzeigersinn. Verdränge ich einen NPC-Experten, überspringt der auch leere Felder und verdrängt immer die Mitspielerin (falls möglich). Am Ende der Wertungsphase A und B wird je ein Angestellter durch einen Experten ersetzt und es werden jeweils drei Entwicklungen (anhand nicht genutzter Technologie-Plättchen) auf den Spielplan gelegt.

    Für den Solomodus spiele ich gegen Rachel. Sie erhält ein Tableau und alle Marker wie eine normale Mitspielerin. Über drei Solo-Zielplättchen lassen sich die Schwierigkeitsgrade Leicht, Mittel und Schwer steuern. Über Aktionskarten wird bestimmt, welche Aktion Rachel in ihrem Zug durchführt. Sie sammelt keine Ressourcen, kein Geld und keine Werbung, dafür aber Ruhm und Siegpunkte. Entsprechend sind einige Aktionen auch vereinfacht, erfordern aber Sonderregeln. Entsprechend nehmen die Soloregeln auch acht Seiten in der Anleitung ein.

    Bei Solomodi bin ich immer im Zwiespalt: Ich liebe den Wettstreit mit einer einigermaßen normal agierenden Automa anstelle eines BYOS („Beat your own Score“). Aber ich will mich auch nicht durch Verwaltungsaufwand und zig Sonderregeln von meinen eigenen Gedanken ablenken lassen. Da ich den Solomodus von „Galactic Cruise“ nur via BGA gespielt habe, war dies natürlich sehr komfortabel, da ich rein gar nichts über den Modus wissen musste. Ich habe einfach so gespielt, wie ich es wollte. Und habe damit auf Schwierigkeitsstufe „Einfach“ auch recht locker mit 192:103 gewonnen. Am realen Tisch würde ich den Modus aber vermutlich nicht ausprobieren. „Galactic Cruise“ ist so schon ein Regelmonster, bei dem ich am normalen Tisch sicherlich zig Sachen vergessen würde. Aber dazu noch die ganzen Sonderregeln bei jeder Soloaktion würden mich komplett aus dem Konzept bringen. Dazu kommt noch, dass ich nicht nur die Sonderfälle von Rachel beachten muss, sondern auch noch die Steuerung des NPCs, der bei zwei Personen mit ins Spiel kommt. Ich vermute, für erfahrene „Galactic Cruise“-Spielerinnen und -Solistinnen ist der Modus aber sehr gut geeignet.

    Was mir am Spiel selbst sehr gefallen hat, ist die Variabilität. Vermutlich ist der reale Spielaufbau etwas langwierig (erneut kein Problem bei BGA), aber so gut wie alles auf dem Spielplan ist veränderlich aufgebaut. Dadurch ergeben sich beispielsweise neue Aktionskombinationen. Von der ersten Partie war ich auch drauf eingeschossen, dass lila Meeple Siegpunkte an freien Weltraumtagen bringen. Aber auch das änderte sich und ich musste zur Spielmitte auf orange Meeple umschwenken. Die Ziele ändern sich ebenfalls und auch die Technologien unterscheiden sich und geben andere Vorteile. Die Agenda-Karten waren eh schon zufällig durchmischt. Das hat mir in Summe sehr gut gefallen, weil ich so nicht immer den gleichen Weg einschlage, sondern jede Partie neue Wege finden muss, mein optimales Ziel zu erreichen.

    Als Kritikpunkte für das Mehrpersonenspiel bleiben also eigentlich nur noch die Spieldauer und die Wartezeit zwischen zwei Zügen. Daher würde ich „Galactic Cruise“ gerne noch einmal zu zweit spielen, wenn die Spiel- und Wartezeit geringer sind. Die Verwaltung des NPC klingt sehr übersichtlich und nicht wirklich störend. Als Solospiel auf BGA hat mich „Galactic Cruise“ auch sehr begeistert, da dann alle Nachteile der Mehrpersonenpartie wegfallen. Am realen Tisch würde ich es aber vermutlich nie solo spielen. (Solo online: 9,5)

    #GalacticCruise

  • #Compile Ich mag Compile total gerne und meine Frau findet es auch immer besser. Durch die 15 Protokolle und deren Kombinationsmöglichkeiten gibt es gefühlt eine unendliche Varianz.

    #CastleCombo Wir spielen Castle Combo sehr oft und die meisten Partien davon zu zweit. Ich habe mal die Solovariante, die man auf BGG findet ausprobiert. Macht Spaß und funktioniert, aber natürlich ist mir ein Gegner aus Fleisch und Blut lieber.

    #LoveLetter Wir hatten Besuch von einem befreundeten Pärchen, das allerdings nur ab und zu Brettspiele zockt. Wir packten Love Letter auf den Tisch und starteten damit in den Spieleabend. Ich glaube, es hat den beiden gefallen.

    #BloodRage Als nächstes kam Blood Rage auf den Tisch. Beim Anblick des Covers waren unsere Gäste zunächst skeptisch, aber als das Spiel aufgebaut war und sie die Figuren und all das sahen, war ihr Interesse geweckt. Die verhältnismäßig einfachen Regeln und auch die spannende Partie wischten wohl die letzten Zweifel weg.

    #SkullKing Als Absacker kam Skull King auf den Tisch. Das kannten die beiden schon und so hatten wir auch hier ein paar unterhaltsame Runden.

    Einmal editiert, zuletzt von Hahn Solo (6. Oktober 2025 um 07:15)

  • Das wird mal wieder etwas länger bei mir, ein 2-Wochen-Bericht...


    Men-Nefer
    Partie Nr. 1

    Das einzige für mich neue Spiel in den letzten beiden Wochen. Brachte mein Mitspieler mit und wurde zu zweit gespielt.

    Aufbau ist recht aufwändig, optisch und vom Material gefällt mir das aber sehr gut. Der Spielplan ist aber anfangs etwas unübersichtlich bzw. einfach mit extrem vielen Informationen vollgepackt. Interessant ist die Spielstruktur, die einen in jeder der drei Runden neun Aktionen machen lässt. Dabei setzt man je dreimal seinen Arbeiter ein, verschiebt ihn oder nimmt neue Aktions-Tiles für die nächste Runde. Da die Reihenfolge dabei beliebig ist, spielt Timing eine große Rolle. Ansonsten gibt es im Wesentlichen fünf Spielbereiche auf dem Spielplan, bei denen es sicher sinnvoll ist, sich auf wenige zu fokussieren. Ich war zunächst recht aktiv auf dem Fluss und mit den Schriftrollen-Plättchen, die man auf dem eigenen Board sammelt, später dann bei den Mumien. Mein Mitspieler spielte stärker auf den Tempel, kombiniert mit den Opfergaben (?), die beim Pyramidenbau wiederum Punkte für die Lieferungen im Tempel bringen.

    Punktemäßig war bei uns vermutlich noch recht viel Luft nach oben, ich konnte knapp mit 55-51 gewinnen. Spielzeit zu zweit mit etwa 90 Minuten recht angenehm. Hat mir ähnlich gut gefallen wie Sabika vom gleichen Autor und spiele ich gerne wieder mit.


    Carpe Diem
    Partie Nr. 10

    Dann zeigte ich meinem Mitspieler dieses hässliche Entlein und da denke ich jedes Mal, das könnte man eigentlich häufiger spielen. Optisch wirklich alles andere als schön, aber das ist und bleibt einfach ein feines Kennerspiel, das sehr schnell gespielt ist, aber durch den interessanten Wertungsmechanismus eine angenehme Tiefe hat.

    Hier siegte ich nach etwa 35 Minuten mit 109-95. Ich hatte während der Partie über die Wertungskarten einen kleinen Vorsprung erspielt und konnte den bei der Schlusswertung auch ohne Brunnenkarten halten.


    The Gallerist
    Partie Nr. 14

    Zu dritt mit einem Erstspieler kam mein liebster Lacerda mal wieder auf den Tisch. Lief bei mir irgendwie von Anfang an nicht wirklich rund. Vermutlich zum einen, weil ich anfangs weniger zusätzliche Aktionen über Rauswürfe hatte und meine beiden Mitspieler auch zweimal gegenseitig die Bekanntheit eines gemeinsamen Schützlings pushten. Letzteres kann bei The Gallerist natürlich grade in einer 3er Runde schnell passieren. Von der Zwischenwertung bis zum Spielende dauerte es gefühlt auch gar nicht lange, so dass einige Pläne nicht mehr umgesetzt werden konnten. Mit ein bisschen Glück konnte ich meine letzten zwei Aktionen optimal nutzen und mich zumindest noch vor unserem Neuling auf Platz 2 schieben beim 149-127-124, Spielzeit gut 2 Stunden. Hat wieder Laune gemacht, spielt sich für einen Lacerda auch einfach recht intuitiv.


    Cities
    Partie Nr. 12

    Im Anschluss ebenfalls zu dritt und ebenfalls für den einen Mitspieler neu, Stadt war Mexico City. Auch deshalb setzte ich auf eine 2er Gebäude Taktik. Wenn man dafür dann an mehrere entsprechende Wertungskarten kommt, ist das sehr stark. Bei mir waren es am Ende fünf meiner Wertungskarten, die mir dann für neun 2er Gebäude reichlich Punkte brachten und mit insgesamt 85 Punkten auch für meinen persönlichen Highscore sorgten.


    The Same Game
    Partie Nr. 10

    Hier tat sich unser neuer Mitspieler am Anfang schwer, aber das sind eben auch ungewöhnliche Überlegungen, die man bei der Suche nach einem guten Begriff macht. Vor allem wenn die Kombination aus gezogener Kategorie und Karte eine schwierige Kombination bilden. Von unseren sechs Begriffen konnten wir am Ende immerhin vier komplett richtig lösen, eine 0er Runde verhinderte mehr als den Bronze-Erfolg. Mag ich in dem Genre weiterhin sehr gerne und das funktioniert einfach auch in kleineren Runden schon sehr gut, was bei Wortspielen auch eher eine Seltenheit ist.


    Oranienburger Kanal
    Partie Nr. 63

    In der Woche zuvor waren wir nur zu zweit, da zeigte ich meinem Mitspieler das bei mir hauptsächlich solo gespielte Oranienburger Kanal. War für mich erst die fünfte Partie mit Gegner. Wir spielten mit Deck C und brauchten knapp 90 Minuten.

    Funktioniert auch zu zweit sehr gut, ist in der Konstellation natürlich ein bisschen weniger planbar als solo, weil man sich bei den Einsetzfeldern blockiert und auch nicht immer die Karten bekommt, die vielleicht perfekt gepasst hätten. Mein Erfahrungsvorsprung ließ mich am Ende dennoch mit 171-148 gewinnen.


    Caldera Park
    Partie Nr. 3

    Nach zwei Partien mit meiner Frau jetzt mal mit anderem Mitspieler, der den ähnlichen Vorgänger Savannah Park schon kannte. Und das hat man dann auch gemerkt, lief bei ihm auf Anhieb schon sehr gut, während bei mir wenig zusammenpasste, so setzte es eine 131-187 Klatsche nach knapp 40 Minuten. Ich war in fast jeder Wertungskategorie unterlegen.

    Ist unterm Strich ein nettes Legespiel, aber ich denke nicht, dass ich das dauerhaft behalten werde, weil ich anderes aus dem Genre vorziehen würde. Von daher riecht es wohl nach Abschied bei der nächsten Verkaufsaktion.


    Smart 10
    Partien Nr. 45-46

    Zum Abschluss des Abends zwei Partien mit dem Fragenpack 'Neue Fragen 2.0'. Überraschenderweise gab es zwei Siege für mich, wobei der erste eher geschenkt war, weil mein Gegner da Richtung Ende ein, zweimal zu viel riskiert hat. In der zweiten Runde passten die Fragen dann einfach super für mich, so dass ich schon nach 5 Karten bei 16 Punkten lag. Immer wieder gut, einfach ein top Quizspiel und die Fragenqualität scheint auch bei dem Pack wieder sehr gut zu sein.


    Gaia Project
    Partie Nr. 81

    Solo mit den Hadsch Halla gegen den Ultoma mit Firaks. So langsam wird’s mit der Erweiterung, nachdem ich anfangs ja eine Niederlagenserie gegen den Ultoma hatte. Jetzt gab es auf dem Level zumindest den zweiten Sieg in Folge, diesmal 170-156, also eher ein Low-Scoring-Game. Dabei profitierte ich auch davon, dass die Schlusswertungsplättchen (Satelliten und Sektoren) den Firaks, die sich nicht so sehr ausbreiteten, nicht in die Karte spielten (33-12 Punkte für mich). Ansonsten zumindest eine grundsolide Partie mit den Hadsch Halla.


    Cascadia
    Partien Nr. 127-130

    Am Wochenende dann schließlich noch gemütlich vier Solopartien zu den neuen Challenges für Oktober auf BGG. Da lässt meine Motivation einfach nicht nach, es macht mir weiterhin viel Spaß, jeden Monat zu den vorgegebenen Wertungskombinationen ein paar Runden vor mich hin zu optimieren. Je zwei Partien mit und ohne Landmarks brachten Scores von 110 bzw. 124 Punkten. Zumindest mit Landmarks werde ich mich im Laufe des Monats vermutlich nochmal an einer Verbesserung der Punktzahl versuchen.


    Zwischendurch an den letzten Wochenenden auch mal wieder mit meiner Frau ein paar Kleinigkeiten gespielt:

    Bei District Noir (Partien Nr. 20-21) verliert sie langsam die Lust, weil ich nach Startschwierigkeiten inzwischen doch fast immer gewinne.

    Tranquility (Partie Nr. 17) spielten wir mit drei Seemonstern und konnten das Raster diesmal recht problemlos füllen. Bleibt ein schönes, kooperatives Kartenablegespiel, das sich passend zum Titel einfach sehr entspannt spielt.

    Dann gab es mit Patchwork (Partie Nr. 24) eines ihrer Lieblingsspiele, bei dem sie mittlerweile auch echt gut geworden ist und diesmal 20-10 gewinnen konnte.

    Bei Nimalia (Partie Nr. 7), zweite Partie für sie, war sie erst wieder skeptisch, aber das konnte dann zumindest mit der kurzen Spielzeit von etwa 15 Minuten bei ihr punkten, hier gab es einen 59-49 Sieg für mich. Mag ich dank der variablen Wertungsmöglichkeiten als schnelles, kleines Spiel weiterhin gerne.

    Abschließend noch eine Runde Set & Match (Partie Nr. 22), das ihr eigentlich Spaß macht, aber da ist sie einfach so hoffnungslos unterlegen, dass das dann eigentlich keinen Sinn macht.


    #MenNefer #CarpeDiem #TheGallerist #Cities #TheSameGame #OranienburgerKanal #CalderaPark #Smart10 #GaiaProject #Cascadia #DistrictNoir #Tranquility #Patchwork #Nimalia #SetAndMatch

    Meine Top 15:

    Terra Mystica - Gaia Project - Ein Fest für Odin - Arche Nova - Underwater Cities - Great Western Trail - Clans of Caledonia - The Gallerist- Shackleton Base - Scythe - Wasserkraft/Barrage - Orleans (inkl. Handelserweiterung) - Oranienburger Kanal - Civolution - Agricola

    Einmal editiert, zuletzt von richy81 (6. Oktober 2025 um 11:13)

  • #ReturntoDarkTower mit Momo95 und Freundin, wie immer ein großer Spaß. Wir bekämpften die Empress of Shades, die den dunklen Turm besetzt hielt, der wuchtig auf der Spielmatte stand und lustig vor sich hin brummte, grummelte und leuchtete.Nachdem in der ersten Runde alle Held:innen erstmal wie bekloppt Krieger sammelten, tötete die Herrscherin der Schatten erstmal ALLE Krieger. Kleiner Schock zum Einstieg, aber danach lief das Spiel so gut wie noch nie. Dark Tower war weder damals noch ist es heute das schwerste Spiel aller Zeiten, im Gegenteil, es wurde ja recht zügig ein Gritty Mode hinzugefügt, um die zu niedrige Schwierigkeit anzuheben. Aber dass es so leicht gelingt, die Empress in den Schatten zu weisen, hatte ich so auch noch nicht erlebt. Offenkundig ist es zu dritt ziemlich ideal, weil man schnell genug wieder dran ist, aber gleichzeitig auch eine große Fläche kontrollieren kann. Wir hatten das Glück, die Empress noch in der gleichen Runde bekämpfen zu können, in der wir sie aus dem Turm lockten, und Momo95 hatte eine Schatzkarte, mit der er pro Runde sehr viel Spirit erzeugen konnte. Der Endkampf, der wie angekündigt fast ausschließlich über Krieger lief, war dann für den brutalen Warlord mit 8 Advantages keine echte Herausforderung.
    Also, in dieser Konfiguration ein schönes Spiel für Einsteiger:innen, aber beim nächsten Mal müssen dann doch etwas stärkere Gegner her, und vielleicht wird es doch Zeit für die höhere Schwierigkeit. Der Spielzeugcharakter des Turms ist zumindest in meiner Spielesammlung nach wie vor unübertroffen - und wird von mir auch sehr gefeiert. Dark Tower ist das teuerste Einzelspiel in meiner Sammlung, dessen Anschaffung ich definitiv nicht bereue (ich bin gespannt, ob das bald eintreffende, noch teurere Hybris dem gerecht werden kann). Und es ist hochnostalgisch, wie schonmal erzählt, hatte mein Cousin das alte Spiel ungespielt im Schrank, und ich zerfloss vor Neid, gerade weil er es nie spielte, sondern lieber Tischtennis trainierte. Mein dunkler Turm wird so schnell nicht zur Ruhe kommen :) Ich kann aber ehrlich nicht sagen, wie das Spiel auf unvorbelastete Spieler:innen wirkt und ob denen das Gimmick des Turms wirklich reicht, um in die neue Kampagne (die in Kürze startet) einzusteigen.

    Danach dann noch eine kurze Partie #LuckyNumbers zum Vorführen der neuen Deluxe-Ausgabe, die sich haptisch wirklich drastisch besser anfühlt als die alte. Und ja, wie Momo95 schon schrieb, ist es zwar glückslastig, aber wie sich gestern zeigte ist Spielerfahrung bei dem Spiel durchaus auch ausschlaggebend. So das reine Luckfest ist es definitiv nicht.

    Danach noch zwei Spiele mit der Freundin: #Camargue, ein charmanter Carcassonne-Klon, bei dem man Plättchen nicht drehen darf, mutiert mit mehr Spielerfahrung in die gleiche Richtung wie Turnier-Carcassonne: Zuerst macht man immer mehr Punkte, dann in den Folgepartien immer weniger, weil man sieht wie wichtig es ist dem Gegner keine Vorlage für 40-Punkte-Züge zu geben. Da man hier Punkte auch kopieren kann, sollte man wenigstens das passende Klaukärtchen parat haben, wenn so etwas passiert. Oder eben Wege verbauen und dann endlich verstehen, wofür es die "Notfallplättchen" gibt, die in den ersten Partien noch ungenutzt in der Ecke verstaubten. Camargue gefällt mir jetzt nochmal deutlich besser als in den ersten Runden, es ist wirklich ein hübsches und auch ein bisschen gemeines Plättchenlegespiel, das wie gesagt zwar 70% beim großen Vorbild klaut, sich aber durch das Einschränken der Ausrichtung doch deutlich anders anfühlt.

    Und zuletzt noch eine schnelle Runde #ArlerErde . Viele Rosenberg-Spiele werden schneller, wenn man sie öfters spielt, aber keines so wie Arler Erde, das man nach ca. 50 Partien tatsächlich in 60-70 Minuten gespielt bekommt - da dauert der Aufbau ja schon proportional fast zu lang für. Viele Rosenberg-Designs nach Agricola operierten nach dem Sandkastenprinzip, dass man vieles, aber auf keinen Fall alles machen kann. Und anders als in Fest für Odin wird Spezialisierung hier punktetechnisch stark belohnt. Arler Erde ist mit seinen 60 (?) Arbeitereinsetzmöglichkeiten da aber sicher ungekrönter Spitzenreiter. Anders als Agricola gibt es hier auch keinen wirklichen Mangel, was die Zweierpartie sehr angenehm macht, da man sich nichts wegnimmt. Einzig der Platz, den das Spiel einnimmt, ist selbst auf meinem ausziehbaren 4x1m-Tisch ein Problem, da der eine Meter Breite echt knapp wird und sonst Dinge außer Sichtweite liegen und man immer mal aufstehen muss, um alles zu überblicken.
    Arler Erde ist ein Zwei-Spieler-Spiel, das sich über weite Strecken wie ein sehr komplexes Solospiel anfühlt, das man eben nebeneinander zu zweit spielt. Es ist kein Duell und kein Gegeneinander, sondern ein eher fröhliches "Guck mal, was ich hinbekommen hab"-Spiel. Der Punktestand am Ende ist dann auch fast egal, Hauptsache ist der Spaß auf dem Weg dahin und das Erfolgserlebnis, wenn man eine funktionierende Strategie auf diesem Wimmelbild von Spielplan gefunden hat.
    Und zweite Beobachtung: Arler Erde ist Rosenbergs Äquivalent zu einem Konsolen-Farming-Spiel wie Harvest Moon. Er hat das schonmal versucht, mit dem Brettspiel zu #Farmerama , damals noch mit Ressourcenrad und Rondell. Farmerama hat gut funktioniert, aber das offene Gefühl, quasi alles tun zu können und sich mit dem eigenen Bauernhof in beliebige Richtungen entwickeln zu können, gleichzeitig aber auch bestimmte Kombinationen von Werkzeugen extrem mächtig zu machen, das hat er in Arler Erde wirklich brilliant eingefangen. Ich warte dann in Analogie zu Rune Factory und Caverna dann noch auf die Fantasy-Version von Arler Erde, bei der wir gegen den Wassermann von Norddeich Alraune und die Hühnen antreten müssen.

  • Da ich in der Vorwoche 3 Spieleabende und einen 12 stündigen Spieletag hatte, brauchte ich erstmal eine Spielepause :lachwein:. Daher hätte ich letzte Woche beinahe gar nichts gespielt, aber so ganz ging es dann doch nicht und ich bin am Sonntag noch kurzentschlossen zum ersten Mal zu einem kleinen Spieletreff in meinem Viertel gegangen und wurde sehr positiv überrascht: Sehr angenehme Atmosphäre, sehr nette Leute kennengelernt und ich habe dann in einer schönen Runde zum ersten Mal Stone Age gespielt.

    Edit: So ganz stimmt das mit dem Nicht-Spielen nicht, fällt mir grad ein, ich hab auf BGA letzte Woche einiges gespielt, aber ich schätze mal, das zählt hier nicht?

    Meine aktuellen Lieblingsspiele:

    Die weiße Burg, Die verlorenen Ruinen von Arnak, Blood on the Clocktower, Lacrimosa, Mischwald Dartmoor, Zenith

    2 Mal editiert, zuletzt von CarlineMUC (7. Oktober 2025 um 11:46)

  • Da ich in der Vorwoche 3 Spieleabende und einen 12 stündigen Spieletag hatte, brauchte ich erstmal eine Spielepause :lachwein:. Daher hätte ich letzte Woche beinahe gar nichts gespielt, aber so ganz ging es dann doch nicht und ich bin am Sonntag noch kurzentschlossen zum ersten Mal zu einem kleinen Spieletreff in meinem Viertel gegangen und wurde sehr positiv überrascht: Sehr angenehme Atmosphäre, sehr nette Leute kennengelernt und ich habe dann in einer schönen Runde zum ersten Mal Stone Age gespielt.

    Edit: So ganz stimmt das mit dem Nicht-Spielen nicht, fällt mir grad ein, ich hab auf BGA letzte Woche einiges gespielt, aber ich schätze mal, das zählt hier nicht?

    Doch klar, wieso denn nicht? Kann man halt weniger Anekdoten über die Mitspieler erzählen, aber die Spiele hat man ja trotzdem gespielt.

  • Da ich in der Vorwoche 3 Spieleabende und einen 12 stündigen Spieletag hatte, brauchte ich erstmal eine Spielepause :lachwein:. Daher hätte ich letzte Woche beinahe gar nichts gespielt, aber so ganz ging es dann doch nicht und ich bin am Sonntag noch kurzentschlossen zum ersten Mal zu einem kleinen Spieletreff in meinem Viertel gegangen und wurde sehr positiv überrascht: Sehr angenehme Atmosphäre, sehr nette Leute kennengelernt und ich habe dann in einer schönen Runde zum ersten Mal Stone Age gespielt.

    Edit: So ganz stimmt das mit dem Nicht-Spielen nicht, fällt mir grad ein, ich hab auf BGA letzte Woche einiges gespielt, aber ich schätze mal, das zählt hier nicht?

    Doch klar, wieso denn nicht? Kann man halt weniger Anekdoten über die Mitspieler erzählen, aber die Spiele hat man ja trotzdem gespielt.

    Ah ok, ich dachte nur, weil manche die Spiele nicht bei ihren Statistiken aufführen (ich auch nur teilweises). Ich spiele bei BGA auch mit Leuten, die ich persönlich kenne bzw. bei so Exotenspielen, die sowieso immer die gleichen Gruppe von Leuten spielt ;).

    Meine aktuellen Lieblingsspiele:

    Die weiße Burg, Die verlorenen Ruinen von Arnak, Blood on the Clocktower, Lacrimosa, Mischwald Dartmoor, Zenith

  • ich hab auf BGA letzte Woche einiges gespielt, aber ich schätze mal, das zählt hier nicht?

    Du liest meine Berichte nicht, oder? Da ich nur eine selten treffende Spielgruppe habe, spiele ich neue Dinge fast nur auf BGA und schreibe hier natürlich über die Ersterfahrung. Das kannst du auch. :)

    Gruß Dee

    Blog (manchmal sogar über Brettspiele): deesaster.org

    Einmal editiert, zuletzt von Dee (7. Oktober 2025 um 12:08)

  • ich hab auf BGA letzte Woche einiges gespielt, aber ich schätze mal, das zählt hier nicht?

    Du liest meine Berichte nicht, oder? Da ich nur eine selten treffende Spielgruppe habe, spiele ich neue Dinge fast nur auf BGA und schreibe hier natürlich über die Ersterfahrung. Das kannst du auch. :)

    Gruß Dee

    Ich bin ja noch neu hier, aber schön, dass man hier auch darüber schreiben kann :), in den "realen" Gruppen, in denen ich bin, wird BGA teilweise belächelt, ich spiele dort aber recht gerne, gerade wenn ich ein Spiel mal in Ruhe vertiefen oder kennenlernen möchte oder unterschiedliche Strategien in Ruhe ausprobieren möchte. Ich spiele dort auch fast ausschließlich zugbasiert.

    Letzte Woche hatte ich aber nix Neues gespielt, sondern nur meine Lieblingsspiele dort, meistens mehrfach.

    Zenith Von mir liebevoll als "Weltraum-Schach" bezeichnet und eines der wenigen konfrontativen Spiele, das ich gerne spiele, allerdings bin ich nicht wirklich gut darin. Ich plane immer viel zu strategisch und langfristig und zack, ist das Spiel auch schon wieder vom Gegner gewonnen =O:D Ich mag die Mischung aus Guerilla-Technik und Technologieaufbau. Und das Artwork gefällt mir auch gut.

    Die weiße Burg Habe es vor ein paar Wochen real das erste Mal gespielt und war mir erst nicht sicher, ob mir das nicht zu knackig ist, ziemlich knappes Ressourcenmanagement und nur 9 Aktionen (wobei man Kettenreaktionen auslösen kann und dann auch mal 3 Aktionen in einer macht). Aber inzwischen liebe ich es und komme auch ganz gut damit zurecht. Ich spiele es aber lieber zu zweit als zu dritt oder viert. Ich plane ganz gerne mal etwas voraus und das geht nur beim Zwei-Spieler-Spiel.

    On Tour Ein einfaches Roll&Write, am Anfang konnte ich das ziemlich gut, aber aktuell läuft es nicht so wirklich. Liegt vor allem daran, dass ich mir mal wieder mehr Mühe bei der Konzerttour-Planung geben sollte. Spielidee ist nämlich, dass man für eine Band eine Konzerttour durch die USA plant und dabei möglichst viele US-Staaten besuchen soll. Manche bringen mehr Punkte als andere, je nachdem welche Karten aufgedeckt werden.

    Mischwald Inzwischen besitze ich es auch selbst, aber hatte es noch nie viel real gespielt. Daher probiere ich aktuell unterschiedliche Strategien aus, die mal besser mal schlechter laufen. Aber auch hier ist mein Problem, dass ich manchmal zu langfristig plane und das Spiel dann doch schneller als gedacht zu Ende ist.

    Mischwald Dartmoor Mir gefällt es recht gut, eine reale Bekannte von mir, mit der ich va Mischwald und Zenith bei BGA spiele, findet die Farben zu depressiv. Schön finde ich va, dass man hier mit unterschiedlichen Strategien ganz gut Punkte sammeln kann. Aktuell gefällt es mir etwas besser als die Originalversion.

    Patchwork Spiele ich aktuell nur selten, weil meine beiden realen Bekannten sich weigern, es weiter mit mir zu spielen und es auch sonst wenig bei BGA gespielt wird. Aber ich mag das Spiel sehr gerne, bis jetzt leider immer nur bei BGA, noch nie real gespielt. Ich habe ewig gebraucht, um in dieses Spiel reinzukommen, das war schon peinlich, wieviel Partien ich gebraucht habe, bis ich es mal gewonnen habe. Jetzt bin ich besser darin und weiß nichtmal genau, warum :$. Ich denke, die richtige Mischung aus Knöpfen, Feldern belegen und Bonuspunkten machts, ich spiele es eher nach Gefühl, nicht sehr strategisch, eher ungewöhnlich für mich. Das ist eines der wenigen Spiele, das ich auch gerne mal in Echtzeit spiele.

    Just One Das habe ich schon öfter real gespielt und hätte nie gedacht, dass das auch bei BGA zugbasiert Spaß machen kann. Ich spiele es auf Deutsch und Englisch und auf Deutsch spielt man es eigentlich immer mit den gleichen Leuten, inzwischen weiß man eigentlich schon immer ganz gut, wie die anderen so ticken. Wir haben sogar schonmal alle Punkte geschafft oder waren knapp davor. Das hatte ich bis jetzt real nur einmal bei einer sehr harmonischen Frauenrunde und einer Runde mit eng befreundeten Pärchen erlebt.

    Letzte Woche und aktuell bin ich etwas an meinen Grenzen bei BGA geraten, ich hab zuviele Spiele begonnen und darunter leidet meine Spielqualität, vor allem bei den beiden Mischwäldern. Diese Woche muss ich das mal etwas zurückfahren.

    Meine aktuellen Lieblingsspiele:

    Die weiße Burg, Die verlorenen Ruinen von Arnak, Blood on the Clocktower, Lacrimosa, Mischwald Dartmoor, Zenith

  • ...also wenn das Deine "selten gespielten" Spiele auf BGA sind, dann versuch mal, dort eine Runde Amyitis ans Laufen zu bringen... :(

    Hat sich das bei Patchwork mittlerweile so verschlechtert? Vor ein paar Jahren kam da quasi sofort eine Partie zustande - wie auch bei den meisten anderen Rosenbergs (Nova Luna, Odin etc.).

  • Hat sich das bei Patchwork mittlerweile so verschlechtert? Vor ein paar Jahren kam da quasi sofort eine Partie zustande - wie auch bei den meisten anderen Rosenbergs (Nova Luna, Odin etc.).

    Aktuell ja, vor einem Monat war es aber noch viel besser. Ich stelle aber auch selten selbst ein (obwohl ich es könnte), aber ich will immer gucken, mit wem ich spiele ;).

    Meine aktuellen Lieblingsspiele:

    Die weiße Burg, Die verlorenen Ruinen von Arnak, Blood on the Clocktower, Lacrimosa, Mischwald Dartmoor, Zenith

  • Jetzt möchte ich auch wieder mal eine tolle Spielerfahrung teilen und zwar zu Final Girl. Hier könnten leichte Spoiler enthalten sein.

    Ich hatte das Spiel beim Release damals ausprobiert und gleich wieder verkauft. Es hatte mir zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht gefallen.

    Jetzt bin ich doch noch mal darauf aufmerksam geworden und finde es nun viel besser. Manchmal kommen die Spiele einfach zur falschen Zeit auf den Tisch.

    Natürlich habe ich das erste Szenario mit Hans The Butcher der das Happy Trail Camp unsicher machtm ausprobiert und fand es in den ersten Anläufen unschaffbar, habe Hans lediglich ein paar Kratzer zufügen können, mehr nicht.

    Ich habe mir dann ein paar Youtube Guides angeschaut und konnte daraufhin das Timing wann man welche Karten und wieviel man pro Runde ausspielen sollte, etwas besser einschätzen.

    Meiner Meinung nach war meine Setup Karte: Skinny Dipping für den Anfang auch sehr schwer, da die Opfer dort wild verteilt stehen und dem Butcher recht schnell in die Fänge geraten.

    Da in den playthroughs vor allem das Setup The Bonfire benutzt wird und das auch spannend aussah, wagte ich mich mal an diesen Aufbau, bei dem 60% der Opfer auf einem Feld stehen. Beim Aufdecken der Items verdrehte ich schon die Augen, da keine Waffe zuoberst lag.

    Nur diese dumme Trillerpfeife...moment mal klingt spaßig und diese war dann auch der Schlüssel für diese Session.

    Da der Butcher etwas Zeit brauchte um zum Lagerfeuer zu kommen und von dem Opfer etwas nördlich davon abgelenkt war, hatte ich Zeit mir die Pfeife zu besorgen und schnell alle zum Ausgang zu lotsen, so dass ich Lauries Spezialfähigkeit freischalten konnte. Ich hätte nie gedacht, dass dieses Item so nützlich sein könnte-

    Somit waren fast alle Opfer gerettet und Hans Blutlust kam kaum in Gang. Ein Feuer bei den Docks zerstörte alle Items und ich musste ewig nach einer Waffe suchen.

    Gelingt es einem in diesem Film Hans auf Abstand zu halten, kann man sich richtig schön aufbauen um ihn dann im Makeout Point schließlich mit der Bärenfalle aufzulauern um ihn dann mit den höherpreisigen Karten, die das Würfelglück beeinflussen und richtig Schaden machen, den Rest zu geben.

    War ein tolles Erlebnis. Ich freue mich schon aufs Lorebook, das eigene Szenarien enthält und die Lust auf die anderen Filme, die ja ungemein schwerer werden sollen, ist ungrebremst. Mal sehen wie variabel das Spiel dadurch wird.

    Im Happy Trail Camp wird ja allein schon durch das Setup durch die Events oder wie in meinem Fall durch ein besonderes Item das Spielgefühl komplett verändert.

    Ein richtig tolles Spiel!

    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Dune Imperium
    2. Forestry
    3. Bohemians


    geplant für 4. Quartal '25: Dune Imperium: Uprising, Let's go to Japan, Recall, Auf wilden Wegen, Langut, 7th Citadel, Silverfrost, Stephens, Aquaria

    Top all-time Euro's: Founders of Gloomhaven, Revive, Lost Ruins of Arnak, Terraforming Mars, Spirit Island,
    Terra Mystica, Dune Imperium

    Top all-time Thematic : Gloomhaven, Street Masters, Herr der Ringe LCG, Arkham Horror LCG, Vindiction

  • Waypoints (Postmark Games, 2023)

    Ich wollte mit der fünften, finalen Karte, den „North Alpine Foothills“, von „Waypoints“ noch einen Trip veranstalten. Mein Ziel war es, alle Seen zu besuchen.

    Tag 1: Liebes Tagebuch, der erste Tag fing nicht gut an. Ich hätte den Wetterbericht lesen sollen. Es war fast durchgängig kalt und neblig, sodass ich kaum vorankam. Immerhin drei Seen lagen auf meinem Weg, sodass ich auch Wasser auffüllen konnte, denn das neigte sich schneller dem Ende zu, als mir lieb war. Für die zukünftigen Tage werde ich an jedem See, an dem ich vorbeikomme, meine extra Wasserration auffüllen [Bothy-Loch-Bonus]. Zu meiner Unterkunft ging es mit dem Fahrrad noch Downhill bei Lochside, aber leider erwartete mich da kein tolles Camp, sondern nur ein Bothy. Total verfroren schreibe ich diese Zeilen, hoffentlich wird es morgen besser.

    Tag 2: Liebes Tagebuch, mir ist immer noch kalt. Als ich eben aus dem Bothy schaute, sah ich, dass es immer noch regnerisch und neblig ist. Ich lege mich noch einmal hin und verschiebe den Start auf später. [Ich kam von dem Bothy, an dem ich war, nicht weg. Ich hatte nur 1 Bewegung plus Nebel und hätte 5 Bewegungspunkte gebraucht.]

    Tag 2, später am Abend: Endlich eine Unterkunft. Leider wieder ein Bothy. Ich glaube, ich besuche morgen mehr Destillerien, um mich aufzuwärmen [Bothy-Whisky-Bonus]. Immerhin schien einmal kurz die Sonne und ich kam richtig gut vorwärts und sah drei weitere Seen.

    Tag 3: Liebes Tagebuch, was für ein grandioser dritter Tag mit so vielen Eindrücken. Wie vorgenommen habe ich zwei Destillerien besucht und es gab sogar etwas Whisky zur Verköstigung [Whisky-Bonus für Punkte eingesetzt]. Der Nebel setzte sich am Tagesanfang zwar fort, aber es wurde dann zum Nachmittag hin immer besser. Ich konnte mir viel Zeit lassen und die Aussicht genießen. Was besonders cool war: Zwei Seen habe ich durchschnorchelt. Fische habe ich aber keine gesehen. Jetzt bin ich endlich mal in einem richtigen Camp angekommen und kann mich aufwärmen und meine Kleidung trocknen.

    Tag 4: Ich sitze gerade nach einer kleinen Bike-Tour auf einem kleinen Hügel und beobachte Eichhörnchen. Der Morgen fing wie immer neblig an, das scheint hier normal zu sein. Beim Start der Tour verlor ich anfangs auch die Orientierung. Erst ging ich nach Südwest, dann nach Nordwest bis ich endlich einen Wegweiser fand und gen Süden aufbrach. Beim nächsten Trip nehme ich wieder mein Navi mit.

    Tag 4, später am Abend: Endlich angekommen. Die letzte Übernachtung in einem Camp. Zwei weitere Bike-Touren später bin ich erneut an dem großen See in Lochside angekommen, den ich am ersten Tag meines Trips schon durchschwamm. Das Wetter war nicht so toll, aber ich hatte noch etwas Whisky in meinem Rucksack [Whisky-Einsatz für 5 Bewegungspunkte]. Ich gebe zu, dass es vielleicht nicht die beste Idee ist, Alkohol zu trinken und dann Fahrrad zu fahren, aber ich bin ja heil angekommen. Es waren vier schöne, wenn auch teils kalte und neblige Tage, aber dennoch war es eine schöne Wanderung durch die Foothills und ich komme gerne wieder. (Solo: 10,0)

    #Waypoints

    EXIT Puzzle: Im U-Boot (Ravensburger, 2025)

    Mein letztes, richtiges Puzzle (abgesehen von Kinderpuzzeln) war vermutlich irgendwann zu meiner Jugendzeit. Dabei mag ich die Suche nach Mustern und Gemeinsamkeiten. So kamen wir auf die Idee, es einmal mit einem Exit-Puzzle zu versuchen. Zufällig fiel uns dann das „EXIT Puzzle: Im U-Boot“ von Ravensburger in die Hände.

    Das Puzzeln selbst hat mir viel Spaß gemacht. Das Puzzle lag auf dem Wohnzimmertisch, und immer, wenn einer von daran vorbeilief, wühlte er kurz in der Schachtel, ob irgendein passendes Teil hervorsticht. Auch die Fünfjährige hat Interesse und puzzelte immer wieder kleine Passagen zusammen und zeigte diese stolz. Das war sicherlich alles nicht effizient, aber es machte Spaß, am Abend immer mal wieder ein paar Teile einzubauen.

    Als das Puzzle nach fünf Tagen fertig war, kamen noch die Rätsel. Immerhin gibt es den Hinweis, dass es sechs Stück sein sollen. Ich gebe zu, dass diese nicht wirklich schwer zu finden waren. Und auch die Lösung war bis auf einen Fall sehr schnell gefunden. Was ich schade fand (im Spoiler):

    Spoiler anzeigen

    Nachdem wir drei oder vier Rätsel gelöst hatten, erkannten wir sehr einfach, welche Teile aus dem Gesamtpuzzle zur Lösung gehören. Das war etwas enttäuschend, denn so hatten wir die Lösung für die letzten Rätsel und mussten nur noch den richtigen Weg dorthin finden. Da hielt sich Motivation in Grenzen, weiter zu rätseln.

    Frage an die Ravensburger-Exit-Puzzle-Kenner: Ist das bei jedem Puzzle so?

    Daneben gefällt mir nicht, dass ich keinerlei Feedback zu einzelnen Rätseln erhalte. Das mag ich auch bei anderen Exit-Spielen nicht, wenn ich einfach weitermachen kann, ohne zu wissen, ob die Lösung richtig ist. Und natürlich will ich nicht in der Hilfe nachschauen, nur um zu prüfen, ob ich ein Rätsel richtig gelöst habe.

    Das Puzzeln hat uns jedenfalls so viel Spaß gemacht, dass wir das ggf. als gemeinsamen Zeitvertreib für die Familie wiederholen wollen. Ob es wieder ein Exit-Puzzle wird, ist ungewiss. (ohne Wertung)

    #ExitPuzzleImUBoot

    Galactic Cruise (Kinson Key Games/PD-Verlag, 2025)

    Nachdem ich letzte Woche „Galactic Cruise“ auf BGA auch noch solo spielen konnte, stand nun noch eine Partie zu zweit mit GonzoHeart an.

    Sehr praktisch war, dass mein Mitspieler „Galactic Cruise“ schon recht häufig (im Vergleich zu mir) gespielt hatte und somit die Regeln, aber auch einige Kniffe gut kannte. So konnte mir endlich jemand erklären, wie die Rundenwertung genau funktioniert und was das Werben von Touristen für eine Reise bringt (Geld und Ruhm). (Zugegeben, ich hätte es auch in der Anleitung nachlesen können.) Interessant fand ich auch, dass die Zielvorgabe für ein Ziel schwerer wird, wenn die erste Person ein Ziel erfüllt. Konkret wunderte ich mich, dass ich plötzlich drei Entwicklungen in jedem Bereich brauchte statt zwei, obwohl ich auf zwei hingearbeitet hatte. Das hat mir gut gefallen, weil es dann wirklich ein Rennen um die Ziele gibt, diese danach dennoch von den Mitspielerinnen erfüllt werden können, auch wenn es schwerer wird.

    An Kniffen wies er sofort auf eine starke Kombination an Meeple-Boni (grün = Ruhm), Reisen (grüner Planet, dann zwei Reisetage) und grünen Planetenlandeboni (Erhalt von Ressourcen, wenn Ruhm steigt) hin, die auslag und die ich auch nach einstündigem Studium des Spielplans nicht gesehen hätte. Ich nutze zwar obige starke Kombination, aber das passte gar nicht zu meinem anderen Ansatz. Ich fand es bisher in „Galactic Cruise“ langweilig, dass man die Schiffe immer voll ausbaut, und wollte wissen, ob das auch anders geht. Leider muss man einen Touristen für eine Reise mitnehmen und dafür braucht eine Rakete mindestens zwei Sektionen. Sprich, so klein kann die Rakete gar nicht sein. Dennoch sparte ich mir ein oder zwei Aktionen für die Startvorbereitung. Und so konnte ich meine Rakete schnell starten. Dafür konnte ich das Ziel, sieben Sektionen zu haben, gleich abschreiben.

    Vor allem im zweiten Drittel konnte ich das Tempo stark anziehen und besetzte gleich drei der vier Würfelfelder. Während der Partie standen wir von den Punkten her auch recht gleich da. Den Hauptunterschied machten aber seine voll ausgebauten Raketen, deren Sektionen und Cockpits viele Punkte abwarfen. Zusätzlich hatte ich die letzte Runde einen fast toten Zug. Ich musste meine Arbeiter zurückholen, und danach konnte meine Rakete nur noch landen. Allgemein waren die letzten drei Züge wenig sinnvoll, weil wir sahen, dass das Spielende gleich kommt, ich in der Zeit aber nicht mehr sinnvoll etwas machen konnte.

    Nach zwei Stunden endete die Partie 136:161 gegen mich. Ich glaube aber, wenn man das Spiel gut kennt, kann man „Galactic Cruise“ auch mit nicht voll ausgebauten Schiffen gewinnen. Man muss nur besser optimieren und das Tempo anziehen. Mir gefällt „Galactic Cruise“ immer noch, am besten vermutlich zu zweit. Wenn man das Spiel oft genug gespielt hat, weiß man noch genauer, was der Mitspielerin etwas bringt und was nicht und wie ich ihr vielleicht kleine Steine in den Weg legen kann. Das ist immer noch nicht hochinteraktiv, aber dennoch interessant genug, sodass nicht jeder vor sich hinspielt. (Zumindest am realen Tisch. Auf BGA fehlt mir die Übersicht für die anderen Spielerinnen.) Dafür ist zu zweit die Spielzeit mit zwei Stunden ganz okay. Ich gebe aber zu, dass ich in der gleichen Zeit auch ein „Wasserkraft“ spielen könnte, was mir mehr gefällt. Dennoch bleibt „Galactic Cruise“ ein sehr starkes Spiel, auch wenn ich vorerst damit durch bin. (9,5)

    #GalacticCruise

  • Zitat

    Frage an die Ravensburger-Exit-Puzzle-Kenner: Ist das bei jedem Puzzle so?

    Das U-Boot fanden wir rätseltechnisch etwas arg willkürlich und die Lösung langweilig.

    Die anderen Exit-Puzzles hatten alle unterschiedliche positive und negative Überraschungen. Wobei wir beim allerersten nicht auf der Rückseite gelesen hatten, dass man mit den Lösungen Teile finden und neu kombinieren muss. Das war also zunächst ein ziemlicher Blindflug und brauchte daher die online-Lösungshilfe. Bei einem anderen Puzzle haben wir falsche Bildteile für ein Rätsel gehalten, sind aber zum richtigen Ergebnis gekommen. 🙈

    Insgesamt hatten wir als Familie so viel Spaß, dass wir, glaube ich, alle Erwachsenen-Exit-Puzzles durchgespielt haben.

  • Dee Ich hatte hier mal angefangen, die einzelnen Puzzles zu besprechen und zu ranken. Ravensburger Exit-/Escape-Puzzles

    Ist leider zwischenzeitlich eingeschlafen, und jetzt erinnere ich mich nicht mehr an die Details bei den nicht gelisteten, das macht das Ergänzen schwierig. Trotzdem machst Du nichts falsch mit den gut gerankten Puzzles. Zudem kann ich die sechs Circle-Exit Puzzles von Ravensburger empfehlen, da sind dann auch nicht mehr Randteile die Lösungsteile.

  • Am Samstag hatten wir mal wieder einen Spieleabend mit einem befreundeten Paar. Da unsere Damen lieber die seichten Spiele ohne große Erklärung mögen, hatte ich Flip 7, Hitster, Krakel Orakel und Castle Combo dabei.

    Flip 7 hat allen ganz gut gefallen, haben wir zwei Runden gespielt. Erfüllt eben alle Kriterien, die in der Runde gut ankommen. Kurz, lustig und verdammt glückslastig. So muss sich am Ende niemand ärgern (lassen).

    Hitster kennen wir in der Runde schon sehr gut und lieben es geradezu. Die Runde endete sehr knapp. Drei von uns wurden zusammen in der letzten Runde gemeinsam "fertig" und hatten 10 Titel in der Zeitleiste, während die vierte Person auch schon 9 richtige Titel hatte.

    Danach kam Castle Combo auf den Tisch. Kurze Erklärung, kleine Einführungsrunde... danach nochmal Neustart. Die Partie hat richtig Spaß gemacht und zwar allen. Hat etwas über eine Stunde gedauert und am Ende hatte ich 91 Punkte und wurde Zweiter hinter 92 Punkten. Sehr knapp. Ich hatte auf Geldsäcke spekuliert und bin gut damit gefahren. Mein Kontrahent hatte den Sieg mit einem Berg von Schlüsseln geholt.

    Krakel Orakel kam dann nicht mehr auf den Tisch. Nächstes mal dann.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

  • Geht die Spielzeit bei Castle Combo so nach oben wenn man zu viert ist? Nehme an ihr wart 4.

    Zu zweit brauchen wir 10 bis 15 Minuten pro Partie.

    Ja schon. Mit Regelerklärung, Probepartie (1 bis 2 Runden) und dann einer echten Partie... das dauert bei uns. Da löst sogar Castle Combo bei manchen AP aus. Zudem wird ja noch gequatscht und gefuttert, Kaffee getrunken etc... das zieht sich.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

  • Der Verkauf der ungeliebten Spiele 2023/24 ist bei den großen Versendern in vollem Gang, gestern kam hier eine 23-kg-Sendung von Milan-Spiele an mit allem, wo ich neugierig drauf war, aber letztlich dann doch andere Spiele gekauft habe. Jetzt kann das für wenig Geld nachgeholt werden. Angespielt wurden:

    #DieblutigeHerberge Die Neuauflage aus diesem Jahr, keine Ahnung warum das jetzt schon rabattiert wird. Ein reinrassiges Kartenspiel der bösen Art, basierend auf einer berühmten Schauernovelle, bei der wir als Gastwirte unsere Gäste umbringen und berauben und anschließend ihre Leichen in eigens dafür geschaffenen Anbauten entsorgen müssen. Alternativ können wir Gäste auch als Gehilfen anheuern und Geld waschen. Was immer man vom Thema halten mag (da hab ich jetzt weniger Probleme mit, im Gegenteil), ist es ein wirklich gewitztes Multifunktions-Kartenspiel, das sich mechanisch sehr anders anfühlt, und das auch zu zweit schon gut funktioniert, aber sicher zu mehreren noch besser wird. Gefällt mir ausnehmend gut!

    #Garum Da bin ich wegen des Themas schon 2019 bei Erscheinen drum herumgeschlichen, ein Plättchenleger rund um die berühmte Würzsauce aus fermentiertem Fisch, die die Römer so liebten (und die man in einigen Ecken Italiens auch heute noch bekommt, wenn man das will - andererseits, wer gerne koreanisch isst, dürfte den Geschmack gut kennen). Da die Pläne modular sind, ist das Spiel trotz der einfachen Regeln (einfaches Familienspiel) ziemlich abwechslungsreich und trägt seine 30 Minuten Spielzeit gut über die Runden. Für meine aktuellen Spielerrunden ist es etwas zu schlicht, aber das war vorab schon zu erwarten, für den jetzt sehr niedrigen Preis ist es aber ein nettes Zwischendurchspiel mit der Freundin mit tollem Thema - und ja, ich verstehe jetzt, warum Tom Vasel das immer mal wieder in Toplisten hochhält.

    #AfterUs Die eine gute Idee aus Bohemians war also aus diesem Spiel von Pegasus - interessant. Deckbau über das Auslegen von Karten in bestimmten Formen, und das macht das Spiel wirklich gut. Das zentrale Puzzle hat mich ziemlich bei der Stange gehalten, und es ist hochgradig befriedigend, wenn man es dann regelmäßig hinbekommt. Leider kommt das Endzeit-Affen-Ausbildungsthema nicht wirklich rüber, der Spielablauf ist solitär und eher abstrakt geraten, und leider auch repetitiv (was vorrangig an geringer Varianz zwischen den einzelnen Karten liegt, aber gleiches würde man aus heutiger Sicht auch über die erste Dominion-Grundbox sagen). Aber trotzdem hatte es was und hat mir Spaß gemacht. Muss definitiv nochmal auf den Tisch, aber definitiv nicht zu fünft oder sechst, das ergibt bei diesem Spiel sehr wenig Sinn.

    #CafeBarista Eine echte Entdeckung, von der ich davor nichts wusste: (und aktuell mit 20 Euro auch sinnvoll bepreist): Kitchen Rush ohne Echtzeitfaktor, so ein bißchen wie rundenbasiertes Overcooked. Spielt sich sehr spaßig, wir erhalten Aufträge/Bestellungen und müssen sie erfüllen, und es sind sehr sehr viele Aufträge. Das ist sogar ein Ärgerfaktor im Spiel, denn schließe ich Aufträge ab, erhalten die lieben Kollegen/Mitspieler:innen neue Aufträge, zu zweit sogar doppelt soviele. Entsprechend hat das Spiel die Ehre, dass ich es in der Erstpartie mit glorreichen Null Punkten beendet habe, negativ kenn ich ja, aber Null ist mir tatsächlich vorher noch nie passiert. Ein wirklich hübsches, letztlich abstraktes Planungsspiel auf einem Raster, das sich mit Sicherheit mit 3+ Spielern nochmal besser spielt, und das durch seinen Ärgerfaktor auch ganz gut in Familien ankommen dürfte, die damit klarkommen.

    #Lunaris 45: Netter kleiner Dice-Placer von Rola & Costa, mit deren Spielen ich schon viel Spaß hatte. Auch hier sind wir im Familienspielbereich, die Grundidee ist fast identisch mit Moon Colony Bloodbath: Wir helfen einer aufstrebenden Mondkolonie, ihre technischen Probleme zu überwinden, und erhalten dafür unterschiedliche Mengen Geld. Wir können unsere "Maschine" upgraden, so dass sie Probleme effizienter bewältigen kann, aber je mehr wir das tun, desto schlechter wird unsere Auszahlung an Credits, und die wollen wir ja schlussendlich erringen. Würfelmitigation ist in den 30 Minuten, die das hier dauert, nicht vorgesehen - wer schlechter würfelt verliert. Also mehr Kniffel als Euro, aber das ist für den hier gewählten Anspruch durchaus okay. Von den mir bekannten Rola&Costa-Spielen aber leider wirklich ihr schwächstes. Spaß hatten wir trotzdem.

    Die zwei Messeneuheiten, die auch mitgeschickt wurden (Tricky Traders und Duell um Cardia) kommen dann hoffentlich in Kürze noch auf den Tisch.

  • Sagt mal, wo ist hier der Unterschied zu dem Wochen posten. Klar geht es da um die Spiele, die man in der Woche gespielt hat aber hier heißt die Überschrift "Spiele für man zum ersten Mal gespielt hat"... Aber hier stehen zig Beschreibungen bin zb Partie nr 10, zum x mal gespielt, wiederal gespielt etc... Was hat das denn mit dem Ersteindruck gem Titel noch zu tun??? Mal so direkt gefragt. So was gehört für mich in den Wochenpost....

  • Sagt mal, wo ist hier der Unterschied zu dem Wochen posten. Klar geht es da um die Spiele, die man in der Woche gespielt hat aber hier heißt die Überschrift "Spiele für man zum ersten Mal gespielt hat"... Aber hier stehen zig Beschreibungen bin zb Partie nr 10, zum x mal gespielt, wiederal gespielt etc... Was hat das denn mit dem Ersteindruck gem Titel noch zu tun??? Mal so direkt gefragt. So was gehört für mich in den Wochenpost....

    Aber das hier ist doch der Wochenthread. 🤔

  • Der Verkauf der ungeliebten Spiele 2023/24 ist bei den großen Versendern in vollem Gang, gestern kam hier eine 23-kg-Sendung von Milan-Spiele an mit allem, wo ich neugierig drauf war, aber letztlich dann doch andere Spiele gekauft habe. Jetzt kann das für wenig Geld nachgeholt werden. Angespielt wurden:

    Tolle Spiele, jetzt habe ich schon öfter von Duell um Cardia gelesen und ärgere mich, dass ich es mir nicht letzten Monat nicht gleich aus Frankreich mitgenommen habe, dort wurde es nämlich gerade in einem Spieleladen in Carcassonne ganz frisch ausgepackt und ich hatte es mir schon angeschaut und hätte beinahe zugeschlagen ||. Meine Milan-Spiele-Sendung ist für morgen angekündigt (ein Bekannter und ich haben eine Sammelbestellung aufgegeben) und ich frage mich schon, wie bzw. wo ich das Paket vor meinem Mann verstecke =O:lachwein: . Im Zweifel sage ich, dass das alles für meinen Bekannten ist ;).

    Meine aktuellen Lieblingsspiele:

    Die weiße Burg, Die verlorenen Ruinen von Arnak, Blood on the Clocktower, Lacrimosa, Mischwald Dartmoor, Zenith

  • Schachtelmeer (ehemals Archibot Tuttle)

    Schon wieder? Ich bin es gewohnt, dass sich meine Abteilungsbezeichnung in der Firma alle zwei Jahre ändert. Aber wieso jedes Jahr ein anderer Nutzername? (Immerhin erkennt man dich am Schreibstil immer noch wie zu Graboids Zeiten.)

    Gruß Dee

    "Graboid" war auch nur mein sechster Nutzername. Aber für die fünf davor hatte ich die E-Mailadresse und Passwort nicht mehr, deshalb 2019 Neustart. Und ich dachte mir, zur 15jährigen Forenmitgliedschaft wäre doch ein neuer Name eine gute Idee, zur Abwechslung mal ohne Filmbezug. Vielleicht behalte ich den dann ja mal länger.

    Heute Abend gab es bei wirsing zuhause @GalacticCruise . Erstmal: Absolut opulenter Kracher, was die Ausstattung betrifft, und ein sehr guter Euro der mittleren Expertenklasse a la Amachrony. Die Komplexität ist nur auf den ersten Blick hoch, nach ein paar Runden sieht man recht klar, wie was miteinander zusammenhängt. Da hilft auch eine gute thematische Verortung der Aktionen und das klare Design von Ian O'Toole, der hier graphisch voll im Lacerda-Modus unterwegs ist, ohne dass das Spiel an dessen Komplexität heranreicht (was ich aber aktuell eher als Plus sehen würde).

    Wir basteln Kreuzfahrt-Raumschiffe aus Blaupausen, bewerben unsere Fahrt bei passenden Passagieren und starten unsere Schiffe ins All. Ich selbst ließ mir damit definitiv zuviel Zeit und konnte diesen Rückstand nicht mehr aufholen. Reisen sind hier, was thematisch ja auch stimmig ist , von zentraler Bedeutung, aber auch das Sammeln von Ressourcen und Anwerben von Passagieren ist verführerisch.

    Was ich bestätigen kann, ist eine gewisse Gleichförmigkeit der Aktionen, die auch bei mir leise Zweifel an einer sehr hohen Wiederspielbarkeit wecken, zumindest wenn man die bereits vorhandenen Erweiterungen nicht gleich mitkauft. Die 12 Aktionen, von denen man in den meisten Runden zwei ausführt, sind zwar sehr Klar, aber auch eher übersichtlich. Hat aber auch den Vorteil, dass man schnell wieder dran ist; Berichte über 4-Stunden-Partien halte ich nur bei harter AP für möglich. Es gibt gleich mehrere Stellschrauben für Varianz (Veränderung der Technologien, der Aktionsablage etc.), aber im Kern ändert sich wahrscheinlich der eigentliche Ablauf des Spiels in der fünften Partie nicht mehr groß. Das führt mich selbst dann auch dahin, auf einen Kauf erstmal zu verzichten, aber ich spiele es gerne jederzeit mit. Wäre Optik für mich ein größeres Kaufargument, wäre ich hier wohl definitiv schon dabei, aber so ist für mich der Preis tatsächlich das wichtigste Argument, auf einen Kauf aktuell zu verzichten. Aber in jedem Fall vielen Dank an wirsing für die Gastfreundschaft und Erklärungshilfen!

    Einmal editiert, zuletzt von Schachtelmeer (9. Oktober 2025 um 15:41)

  • Et gab mal wieder 2 Neuheiten hier im Hause

    #Terrorscape

    Endlich gelernt, aufgebaut & gespielt. Als Schlächter ging es gegen die Überlebenden. Mein plan war es möglichst viele Türen zu verbarrikadieren, um so die Überlebenden besser Orten zu können. Der Plan ging auch zunächst auf, als ich relativ früh einen guten Hit landen könnte. Einen Fluchtweg der Überlebenden (ein Feld weiter war direkt eine Tür) schloss ich sofort aus und dachte den Coinflip mit dem Raum dann verloren zu haben. Währenddessen wurden zwei weitere Barrikaden aufgelöst. Ich war also dabei diese neuzusetzen und auf einmal wird die Überlebende geheilt. Und das in einem Raum, in dem sie nur gewesen sein kann, wenn sie sich vor die Barrikade gestellt hat. Frech :D Es ging dann langsam auf die Zielgerade, da das Funkgerät gefühlt vor meinen Augen repariert wurde, ich aber es nicht bemerkt hatte. Ich hatte mittlerweile Stufe 5 und dann bot sie sich. DIE Gelegenheit. Es wurde eine Barrikade entfernt & dies war nur von einer Seite möglich (ich hatte eine Doppelbarrikade gesetzt). Dank meiner Handkarten und meiner Stufe 5 konnte ich direkt die erste Wunde vorm Würfeln hinzufügen. Der Überlebende brauchte mit 3 Würfeln nur 2 Erfolge, doch es wurde nur einer gewürfelt. Sieg auf Messers Schneide, höhö. Großartiges Spiel. Alle haben mitgefiebert, gegrübelt, gefeixt & gefeiert.

    2 Tage später gabs dann #NemesisRetaliation. Nach Lockdown doch noch etwas enttäuscht erstmal abseits eines klassischen AR Regelbuchs nix erwartet. So wurden die Erwartungen zunächst erfüllt, doch es ging direkt los. Das Aufdecken des ersten Raums ließ eine Gruppe Aliens im Korridor spawnen, die direkt ausgelöscht wurde. Diie Moral war hoch, der Sauerstoff knapp. Alle A-Räume aufgedeckt und die Sauerstoffversorgung in diesem Sektor wiederhergestellt. Wow das ging ja super. Noch niemand verletzt. Das Ziel (Alle A-Sektoren aufdecken & in C den Reaktor herunterfahren) schien auch machbar. Euphorie machte sich breit, bis... ja bis aus dem Beutel das Queentoken gezogen wurde, Wir hatten uns aufgeteilt und so standen Medic & Combat Engineer der Queen im Korridor des Raums gegenüber. Rückzug? Schwierig, im Korridor dahinter warteten 6 Xenos und der Raum dahinter brannte auch noch. Also direkt drauf & zur Not fürs Team opfern. Vielleicht stirbt ja auch die Medic, zufällig mein privates Ziel :evil:. die Queen fiel, aber leider bekam nur ich den Schaden. Eine schwere Wunde & nur noch einen HP übrig habend kündigte ich meinen Rückzug an, um mich zu heilen & die Wunde loszuwerden. Komplette Zustimmung am Tisch, schließlich hatte ich ja die Queen getötet. Wer würde hier denn noch wen verraten?

    Doch die Karten und Räume kamen günstig. Der Reaktor wurde heruntergefahren. Ein Mitspieler pushte die Ankunft des Rettungsschiffes & nun war ich im nächsten Zug Startspieler. Ich verbarrikadierte die Tür hinter mir, und ging zum Abholspot. Entsetzen machte sich am Tisch breit. Ich wurde Startspieler und flog mit dem Shuttle davon. Mein erster Mitspieler erstickte. Es gab nur noch die eine Rettungskapsel. Die Medic stürmte zu meinem Leidwesen hin. Die Chancen ohne Begegnung dorthin zu kommen, gering. Aber doch schafffte sie es. Auch ihre Contamination war keine Infektion. So entkam sie auch. Verdammt. Ich war so kurz vorm Ziel & war doch gescheitert :D

    Wuschel wartet aktuell noch auf folgende Kickstarter: ICE - Unlimited, Lands of Galzyr reprint, Death may Die season 5&6, Andromedas Edge expansion, Return to Dark Tower - Expeditions, Uprising - Allin :saint:

  • Dies gehört eigentlich in den "die letzten 5 Spiele..."-Faden, aber da es ein Event war, stelle ich es mal hier ein.

    Das Playce in Frankfurt hatte zum Feuerland-Abend eingeladen und selbstverständlich erwarteten uns die vor dem Release stehenden Titel Artengarten und Flossenschlag. Doch auch andere Titel des Verlages aus Hofheim am Taunus wurden zum ausführlichen Probespielen angeboten.
    An einem Tisch, der das Spielmaterial nur schwer fasste, setzten wir uns zu viert zum“Artengarten“ und bekamen von Stephan, dem Spieleerklärer zügig die Regeln vermittelt, so dass wir ohne ihn beginnen und nur mit wenigen Zwischenfragen das Spiel beenden konnten. Die Spielzeit dieses Erstspiels für alle gebe ich gar nicht an, denn die war sicher viel zu lang!

    Da ich erst nachmittags AN gespielt hatte, fiel mir im Vergleich zu Arche Nova Folgendes auf:
    - sehr ähnliches Spielgefühl, nur wesentlich kürzer gefasst, ebenfalls eine Art Wettrennen um Artenschutzpunkte und Attraktivität des Zoos durch Tiere.

    - Symbolik vertraut, etwas kühle Gestaltung ähnlich AN

    - Downtime durch Mitspielende ist hier ebenfalls gegeben, kann etwas nerven
    - viele bekannte thematische Aspekte wunderbar umgesetzt in die Spielmechanik

    - Spielende wird durch Durchspielen des Nachziehstapels (sofort) oder Erfüllung von 4 Zielbedingungen durch eine/n Spieler/in nach Ende der Runde ausgelöst

    - die Endwertung besteht aus zwei Komponenten:
    Punkte, die durch die gelegten Karten/Plättchen in den Zoo gespielt wurden plus Synenergien (z.B. alle angrenzenden Plättchen mit dem Raubtiersymbol an das Raubtierhaus ergeben 2 Punkte)
    und die auf einem getrennten Tableau gesammelten Siegpunkte, erzielt durch vorgegebene Ziele, z.B. 2 bis 5 Raubtiere oder 2-5 gleiche Kontinentsymbole
    In die Diskussion, muss man beide Spiele haben, ist eins besser als das andere etc. will ich nicht einsteigen, das entscheidet letztendlich jede/r selber.

    Dann konnte ich noch einen Blick auf Flossenschlag werfen, dass die anderen drei noch spielten, als ich heimwärts strebte.
    Hier sind mir vor allem die sehr schöne Gestaltung, die wertigen Karten und tollen Illustrationen ins Auge gefallen. Die Mechanik ist wohl sehr ähnlich zu Flügelschlag. Doch Kekskind kann mehr dazu schreiben ;) Hier würde mich reizen, es doch noch zu spielen, ich habe ein paar Menschen im Sinn, die daran Gefallen finden könnten.

    Fazit für mich: ich muss nun Artengarten nicht mehr in Essen probespielen, um zu wissen, ob ich es kaufen werde, würde aber jederzeit eine Partie mitspielen.
    Und das Playce könnte so langsam mal in größere bzw. ausziehbare Tische investieren.

    Verkaufen ist seliger denn kaufen? ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Zeitenwanderer (9. Oktober 2025 um 19:50)

  • Die Spielzeit dieses Erstspiels für alle gebe ich gar nicht an, denn die war sicher viel zu lang!

    Wieso nicht? Die wäre interessant. Es ist allgemein bekannt, dass Ertspartien immer etwas länger dauern können. Aber es gibt auch Expertenspiele, die so eingängig und leicht zu verwalten sind, dass sich die Spielzeit nicht groß zwischen der ersten und zehnten Partie unterscheidet.

    Gruß Dee

  • Heute gab es mit RAW_aus_D und einem weiteren Mitspieler #MenNefer . Ich hatte das Spiel ja nach Essen kurz ausleihen können, da dann solo gespielt und - da es mir sehr gut gefiel - sofort selbst gekauft, allerdings kam das Exemplar dann erst bei Veröffentlichung durch Pegasus in meinen Besitz und fiel dann ziemlich in meine Phase akuter Spielevorbereitungsunlust. Jetzt aber endlich die Regeln neu gelernt und gespielt. Und dabei völlig überrascht worden.

    Men-Nefer ist ein Worker-Placer, bei dem in 3 Runden je neun Züge pro Spieler durchgeführt werden, in denen man Arbeiter einsetzt und dafür ein Aktionsplättchen nutzen kann, in einem zweiten Schritt die Aktion selbst durchführt und zuletzt neue Aktionsplättchen für die Folgerunde holt. Zugleich ist ein Alleinstellungsmerkmal, dass es keine Schlusswertung gibt, sie wird ersetzt durch kumulative Rundenwertungen, in denen man sich alle zum Sieg benötigten Punkte holen muss. Einsetzen kann man auf fünf Leisten, die die verschiedenen Bereiche des Spielplans ansteuern, wo man dann Pyramiden baut, Mumien in Sarkophagen unterbringt, Priesterinnen einsetzt und opfern lässt und nicht zuletzt die Sphinx errichtet.

    Men-Nefer ist zudem aber auch ein Spiel mit zwei Gesichtern: Der Solomodus ist eine angenehme, ziemlich stressfreie Planaufgabe, man kann alles machen was man will, alles ist sehr belohnend und es gibt immerzu Punkte. Mit dieser Erwartungshaltung ging ich dann auch ans heutige Spiel, aber zu dritt ist es eine komplett andere Erfahrung: Man geht sich auf der Arbeitereinsetzleiste konstant und mit vollem Commitment auf die Eier, bei Ressourcen (insbesondere Fisch) besteht Dauermangel, und man will eigentlich nur noch Sachen machen die die anderen gerade nicht machen - was tendenziell geht, aber irgendwann muss man eben doch mal etwas Bestimmtes auslösen und beißt dann in den sauren Apfel eines reinen Vorbereitungszugs. Meine Vorrede, das Spiel sei nett und belohnend und nicht so grübelig wie es aussieht, muss meinen Mitspielern im Nachhinein wie sardonische Ironie vorgekommen sein. Ich kenne wenige Spiele, bei denen die Kluft zwischen Solo und Mehrspieler derart groß ist. In jedem Fall ist es zu mehreren aber klareres Expertenspiel und weitaus weniger Siegpunktwundertüte als vergleichbare Spiele von Stefan Feld (Trajan, Civolution, Bonfire, halt die Titel, wo er mehrere Subroutinen unter einen gemeinsamen Steuerungsmechanismus packt). Es hat mir sehr gut gefallen, aber ich musste trotzdem erstmal den Schock überwinden, dass meine Erwartungshaltung an das Spiel komplett in die Irre gelaufen ist. Mal sehen, ob wir das bald nochmal auf den Tisch bekommen - meiner Freundin muss ich damit nicht kommen, es sei denn, zu zweit ist es wieder netter.

    Davor und danach noch zwei Messeneuheiten:

    #DuellumCardia Nach mehreren Partien bleibt vor allem ein Eindruck: eine eigentümliche, fast kontemplative Gelassenheit. Zwei identische Kartendecks, die – paradoxerweise – in jeder Partie zu einer gänzlich anderen Dramaturgie führen. Mechanisch unspektakulär, beinahe lapidar: Karte verdeckt, aufdecken, höhere Zahl gewinnt. Doch der eigentliche Reiz liegt in der dialektischen Umkehr des Unterliegens – wenn die schwächere Karte ihre Fähigkeit entfaltet und sich das vermeintliche Scheitern als prämeditierter Rückschritt erweist. Diese Konzeption – verlieren, um zu gewinnen – evoziert eine Vielzahl mikrostrategischer Dilemmata. Wann lohnt es, den eigenen Impuls zur Überlegenheit zu zügeln? Wann sollte man sich der Versuchung des cleveren Spiels nicht beugen? Und wann ist man schlicht Opfer der eigenen Hybris geworden?

    Mit dem zweiten Kartensatz erfährt Cardia dann eine signifikante Vertiefung: zusätzliche Effekte, verschränkte Kettenzüge, kleine kognitive Aha-Momente – alles, ohne in ein unübersichtliches Kartengebirge zu entarten. Der Glücksfaktor bleibt spürbar, doch er wirkt systemimmanent, als dramaturgischer Puffer zwischen Kontrolle und Kontingenz. Es ist, als flüstere das Spiel: Taktik ja – aber Demut, bitte auch. Ein Duell von erstaunlicher Gravität im Kleinen: lakonisch, elegant, mit einer leisen Ironie gegenüber der eigenen Bedeutung. Wer Freude an intellektueller Miniaturarbeit hat, findet hier eine fast meditative Form des Gegeneinanders.

    #TrickyTraders präsentiert sich als ökonomisch-satirisches Zweierszenario, in dem zwei rivalisierende Handelsgilden um Reputation, Intrige und Einfluss ringen. Ziel: einen Marktstand zur Prosperität führen und gleichzeitig einen anderen diskreditieren. Der Schauplatz – sieben Marktstände in kreisförmiger Formation – wirkt zunächst ornamental, offenbart aber eine bemerkenswerte Topologie aus Kontrolle, Bluff und kalkulierter Obstruktion. Drei Markttage strukturieren den Ablauf, unterteilt in Morgen-, Mittags- und Abendphase. Pro Phase wählen die Kontrahent:innen zwei Einflusskarten – instrumente subtiler Intervention: Kundschaft anlocken, Ratten einschleusen, Persönlichkeiten verschieben, Gerüchte streuen. Anschließend folgt die Evaluation – eine fast buchhalterische Rekapitulation des angerichteten Chaos: Wo tummeln sich die Kunden, wo das Ungeziefer, und wie verhält sich all dies zu den geheimen Zielkarten? Das Spiel zwingt zu simultaner Selbstbehauptung und destruktiver Antizipation.

    Die Kombination aus verdeckten Zielsetzungen, partieller Informationsökonomie und direkter Interferenz erzeugt eine angenehme Spannung, die gleichermaßen analytisch wie boshaft anmutet. Tricky Traders ist kein Ausbruch, sondern eine feingliedrige Machination – elegant, pointiert, mit jenem diskreten Charme der gezügelten Gemeinheit. Gewiss, Fortuna mischt mit: Ungünstige Kartenziehungen können die Choreographie ins Wanken bringen. Der Einstieg ist – nomen est omen – „tricky“, die Ikonografie nicht unmittelbar intuitiv. Doch wer diese Schwelle übertritt, wird mit einer delikaten Balance aus Planung, Paranoia und psychologischem Schach belohnt.

    Fazit: Tricky Traders ist ein kleines Kompendium des kalkulierten Misstrauens – ein Spiel, das mit erstaunlicher Ökonomie an Material und Zeit eine beinahe literarische Dichte entfaltet. Kein Spektakel, sondern ein leises, präzis kalibriertes Duell der Intentionen – höflich, hinterlistig, brillant.

    Beide Spiele halte ich für absolute Höhepunkte der Messe und kann nur eindringlich empfehlen sie auszuprobieren!

  • Wow, das erste Mal, dass ich dreimal in einer Woche etwas zu Spielen poste … Interessant, dass Waypoints dreimal vertreten ist. :D

    Waypoints (Postmark Games, 2023)

    Bei BoardGameGeek gibt es für „Waypoints“ eine Ongoing Challenge, bei der von Zeit zu Zeit neue Vorgaben (Map, Startpunkte, Würfelwürfe) gepostet werden, mit denen eine Map dann gespielt werden kann. Und auch zur neuesten Map 5 „North Alpine Foothills“ wurde bereits eine Challenge eingestellt. Punkte gibt es für alle befahrenen Bike-Trails. Mein Ergebnis poste ich nur in einem Spoiler, falls jemand selbst noch teilnehmen will:

    Bild im Spoiler

    Ich mag die Map immer noch sehr und habe auch das Gefühl, dass sie mir ganz gut liegt. Das Ziel war eine schöne Herausforderung und nebenbei noch Punkte mitzunehmen, ist die Kunst. Ich bin gespannt, wie richy81 abschneidet, der die letzte Challenge extrem dominiert hat. (Solo: 10,0)

    #Waypoints

    Duell um Cardia (Hans im Glück, 2025)

    Ich mag Duellspiele: „Azul Duell“, „Zenith“ oder „Herr der Ringe: Duell um Mittelerde“ kommen bei mir sehr gut an. Dementsprechend habe ich mir auf Board Game Arena die Online-Umsetzung von „Duell um Cardia“ angeschaut.

    In „Duell um Cardia“ spielen zwei Spielerinnen mit identischen Kartendecks gegeneinander. Beide wählen verdeckt eine Karte und decken diese gleichzeitig auf. Die höhere Karte gewinnt ein Siegel. Soweit entspricht das dem Spiel „Krieg und Frieden“ (oder wie immer es bei Euch heißen mag) und wäre sehr langweilig. Die Besonderheit ist, dass jede Karte Fähigkeiten hat und die Verliererin ihre Karte aktivieren kann. Die Fähigkeiten sorgen dafür, dass völlig neue Bedingungen herrschen, welche zukünftig oder vergangen gelegte Karten beeinflussen und so auch einen verlorenen Kampf siegreich machen können. Ich gewinne, wenn ich fünf Siegel habe, meine Mitspielerin keine Karten mehr ausspielen kann oder eine Fähigkeit dies sagt. Bei BGA ist die Empfehlung implementiert, dass man bis zu drei Partien spielt bzw. bis eine Person zwei Partien gewonnen hat.

    „Duell um Cardia“ wird an vielen Stellen oft gelobt. Die Idee, dass man absichtlich die niedrigere Karte aufgrund deren Effekt spielen will, ist ziemlich clever. Das ist nicht neu, „Lone Wolves“ funktioniert ähnlich, bei dem die Verliererin die gespielte Karte umdrehen muss, dafür aber einen Bonus bekommt, der spielbestimmend sein kann. Im direkten Vergleich dieser zwei Duellspiele gewinnt bei mir „Lone Wolves“ mit Abstand, weil es sich wesentlich interessanter spielt. „Duell um Cardia“ ist mir zu stark heruntergebrochen auf das Ausspielen von Karten und Ausführen der Effekte. Da hat „Lone Wolves“ mehr Tiefe und taktische Möglichkeiten.

    Mein Hauptproblem mit „Duell um Cardia“: Ich mag keine Spiele, bei denen zig Effekte auf Kartentexten stehen und die alle Auswirkungen haben können auf das, was ich gerade tue. Ich verliere bei so etwas viel zu schnell den Überblick und vergesse Effekte wieder. Deswegen bevorzuge ich grundsätzlich bei Brettspielen die Einmaleffekte von irgendwelchen Boni anstatt Dauereffekte, die ich mir nicht merken werde.

    Insofern kann ich in den Singsang nicht mit einklingen. Ja, „Duell um Cardia“ kann ich mitspielen und der Kniff, dass die Verliererin auch etwas bekommt, hebt es etwas vom Durchschnitt ab. Aber ansonsten wird mich nichts zu einer weiteren Partie hinziehen. (6,0)

    #DuellUmCardia

  • sprachgewandten Beitrag

    Stimme ich zu. Neu von mir gelernte (im Sinne von nachgeschlagen und deren Bedeutung gleich wieder vergessen) Wörter in seinem Beitrag: sardonisch, kontemplativ, dialektisch, prämeditiert, evoziert, systemimmanent, Kontingenz, Gravität, ornamental, Obstruktion, Machination. ich muss glaube ich auch mal ChatGPT fragen, meine Texte mit mehr Fremdwörtern anzureichen. Vermutlich blöd, wenn ich sie dadurch selbst nicht mehr verstehe. ;)

    Gruß Dee