Wiedereinstieg ins Kamerageschäft?

  • Hallo Zusammen,

    bevor ich ins Fotoforum gehe und danach 1000 Leute 10000 Meinungen teilen und Glaubenskriege zwischen Systemen anstacheln, dachte ich, das ich die Frage hier mal in die Runde werfe.

    Ich gehe seit ein paar Monaten mal wieder mit dem Gedanken schwanger, ob ich nicht doch in eine solide Vollformat Kamera investiere. Ich hatte jahrelang eine Canon 5DM2 und bin dann umgestiegen auf eine Fuji XT 1. Die hat mir zwar Spaß gemacht, aber trotzdem bin ich nicht so richtig warm geworden damit und ich habe mich vor Jahren von allem komplett getrennt. Mein Hauptthema ist, das ich gerne Vollformat hätte, das Ganze auf Grund von Radreisen etc. aber so kompakt wie möglich sein sollte. Das war auch der Grund des Umstieges auf XT1, was schon zu einer deutlichen Gewichts- und Volumenersparnis führte. Aktuell habe ich mal so im Bereich Nikon Z6/Canon R5 geschaut und würde da eher auf dem Gebrauchtmarkt stöbern. Was meint Ihr? Da ich jahrelang raus war, fehlt mir aktuell der Überblick. Haupteinsatz wäre Reisefotografie, etwas Sport und Menschen/Tier, bei jedem Wetter. Objektive wären wahrscheinlich nen super Weitwinkel ab 12 und nen leichtes Telezoom.

    Was meint Ihr dazu?


    Grüße

    SVen

  • Hi Sven,

    die Infos sind recht vage. Evtl kannst Du mehr ausholen?

    • Warum bist Du mit der Fuji nicht warm geworden?
    • Welchen Vorteil versprichst Du Dir vom KB-Format gegenüber APS-C bzw MFT?
    • Was verstehst Du unter Menschen/Tier? Portrait, Street, Fashion? Tiere im Zoo? Vögel in freier Wildbahn?
    • Was bedeutet jedes Wetter? Viel im Regen, so dass das Gehäuse gut abgedichtet sein muss? Meinst Du bei Wetter auch Tag und Nacht (Dämmerung und Dunkelheit?)

      Langer Rede, kurzer Sinn. Es braucht hier sicherlich viel mehr Details zu deinen Anforderungen.

      /edit: Ich komme selber aus dem Canon-Lager (5D Mk I, II und IV). Dann mehrfach zwischen Fuji (X-T1/3/5/H1) gewechselt und nun wieder bei der R5 mk 2. Hauptgrund ist für mich schlichtweg Ergonomie und Handling bei Canon. Mehr Freistellung bei gleicher Blende ist nett, das RF50 f 1.2 ist ein Traum. Aber ganz ehrlich: Mit den Fujis, speziell mit dem alten XF 23 f1.4 habe ich ein paar meiner stimmungsvollsten Aufnahmen gemacht. Würde mir Handling und Ergonomie und Interface mehr liegen, wäre ich in Sachen Bildqualität und Kompaktheit klar bei Fuji.

    Einmal editiert, zuletzt von Kitsune (14. April 2025 um 22:39)

  • Ich habe jahrelang mit einer Olympus fotografiert und wollte immer mal Vollformat ausprobieren. Allerdings war mir von vornherein klar, dass es nicht viel schwerer werden darf, weil ich die Kamera sonst nicht mitnehme.

    Ich bin letztlich bei der A7C von Sony gelandet und damit sehr zufrieden. Mit Festbrennweiten ist das sehr kompakt. Ich verzichte auf einen großen Sucher, aber das stört mich nicht. Wichtiger ist mir der Augenautofokus. Habe schon einhändig mit halbem Blick aufs Display Kinderfotos gemacht, während ich mit der anderen Hand an einer Treppe vom Spielhaus hing. Das wäre mit den meisten anderen System nicht möglich gewesen.

  • Ich bin auch im Canon-Lager unterwegs und bin mit R6 und R7 unterwegs. Die Bodys gehen vom Gewicht her noch. Kommt dann halt immer auf das Objekt an, was du dranpackst.
    Ich war gestern mit der R7 und dem 24-70mm unterwegs und das merkt man schon, wenn man zusätzlich noch sein anderes Gepäck mitschleppt.

    mi Reisefotografie hab ich mich jetzt auch mal intensiv auseinander gesetzt, da ich oft Trekkingreisen mache und dabei auch fotografieren möchte. Ich suche also quasi ein Zoomobjektiv, welches relativ viel abbildet zudem aber preislich noch so intensiv ist, da ich auch in „kamerafeindlichen“ Gegenden wie Wüsten unterwegs bin.
    da bin dann bei R6 + 24-70mm + 70-200m angekommen. Das ist zwar nicht ganz optimal bei Tierfotografie (da könnten es dann hinten raus gerne noch ein paar mm mehr sein), deckt aber ordentlich viel ab.

    Meine erste R6 war auch eine gebrauchte Kamera. Schau mal bei Achatzi oder ruf am besten dort an. Der hat oft gebrauchte Kameras auf Lager und Du kaufst da bei einem Fahhändler.

  • Ich habe jahrelang mit einer Olympus fotografiert und wollte immer mal Vollformat ausprobieren. Allerdings war mir von vornherein klar, dass es nicht viel schwerer werden darf, weil ich die Kamera sonst nicht mitnehme.

    Ich bin letztlich bei der A7C von Sony gelandet und damit sehr zufrieden. Mit Festbrennweiten ist das sehr kompakt. Ich verzichte auf einen großen Sucher, aber das stört mich nicht. Wichtiger ist mir der Augenautofokus. Habe schon einhändig mit halbem Blick aufs Display Kinderfotos gemacht, während ich mit der anderen Hand an einer Treppe vom Spielhaus hing. Das wäre mit den meisten anderen System nicht möglich gewesen.

    Die A7C wäre auch meine Empfehlung. Selber habe ich die A7 IV, die aber zu Hause bleibt, wenn ich länger mit dem Fahrrad unterwegs bin. Dafür nutze ich dann meine alte Sony a6000, weil kompakter ist. Mit der A7C wäre ich besser gefahren, denn damit hat man eine Vollformatkamera in kompakter Bauform. Die ist A7C nutzt auch der Fotograf Stephan Wiesner gerne, wenn er mit dem Rad unterwegs ist.


  • mi Reisefotografie hab ich mich jetzt auch mal intensiv auseinander gesetzt, da ich oft Trekkingreisen mache und dabei auch fotografieren möchte. Ich suche also quasi ein Zoomobjektiv, welches relativ viel abbildet zudem aber preislich noch so intensiv ist, da ich auch in „kamerafeindlichen“ Gegenden wie Wüsten unterwegs bin.
    da bin dann bei R6 + 24-70mm + 70-200m angekommen. Das ist zwar nicht ganz optimal bei Tierfotografie (da könnten es dann hinten raus gerne noch ein paar mm mehr sein), deckt aber ordentlich viel ab.

    Ach bei Wüsten musst Du Dir mit dem Canon Kram keine Sorgen machen, so lange Du etwas Sorgsam damit umgehst. War selbst damit eine Woche in der Sahara und danach hatte ich null Probleme. Ich glaube den Body hatte ich einfach mal zum Reinigen eingeschickt, aber einfach nur zur Vorsorge und nicht weil irgend etwas nicht lief. Dagegen haben von meinen Mitwanderern die Kompakten und auch Handys dank Sand ihren Geist aufgegeben. Mein Standard war immer 16-35 mm, 50er Festbrennweite und 70 - 200. Wobei letzteres 2 kg Gewicht waren, für in eta 5% der gemachten Fotos. Einer der Nerv Faktoren damals, wenn man mit Zelt und Rucksack auf Trekking Pfaden unterwegs war, bei den es eigentlich auf Gewicht ankam.


    Was hat mich an der Fuji XT1 genervt? Am meisten eigentlich die extreme Staubempfindlichkeit. Ständig Staub auf dem Sensor, irgendwelche kleinste Staubpartikel die wie auch immer in die Objektive gelangt sind. Dann das Freistellungsverhalten. Auch wenn man es nicht mit der 5D vergleichen sollte. Der Zoom war langsam bzw. konnte sich teilweise nicht entscheiden. Beim 55-200 Objektiv hat sich die Kamera immer aufgehängt und man musste sie aus und wieder anschalten und dann kam der Fehler teilweise wieder. Das Tier war dann weg ;)

  • Die T1 ist natürlich auch schon recht alt und war mit die erste DSLM von Fuji.

    Schau dir mal die T5 an. AF ist ein Unterschied von Welten, sie ist deutlich besser abgedichtet. Wenn es mehr Griffigkeit sein soll, auch mal die H2 in die Hand nehmen. Einfach nur, falls das die beiden Hauptkriterien gegen Fuji/Pro Canon sind. Klar ist der AF von Canon nochmals flotter. Aber wenn Action/Sport nicht dein primäres Feld sind, solltest Du keine Probleme mit haben.

    Lg

    Einmal editiert, zuletzt von Kitsune (15. April 2025 um 11:39)

  • Da ging's mir vor zwei Jahren ziemlich ähnlich... Ich hatte viele Jahre die Canon 5 DMK2 und war mit der - bis auf den Autofokus - total zufrieden. Irgendwann hat sie dann leider Zicken gemacht, und es war nie sicher, ob sie dann, wenn ich sie brauchte, funktioniert oder nicht - also kein brauchbarer Zustand...

    War damals sehr überrascht, was sich auf dem Kameramarkt seit dem Kauf der 5 DMK2 getan hatte (hatte ja nie was Neues benötigt, mich von daher auch nicht weiter auf dem Laufenden gehalten), vermeintlich logische Konsequenz, da ich mit meiner Kamera zufrieden war, war gedanklich dann erst das aktuelle Modell der 5er Serie (was MK4 gewesen wäre). Canon war wegen der vorhandenen, guten Objektive allerdings praktisch gesetzt.

    Naja, nach einigem Lesen und Informieren bin ich dann doch bei der spiegellosen Canon R6 MK2 gelandet... - ausschlaggebend war für mich damals der - wie sich inzwischen bestätigt hat - unvergleichlich bessere Autofokus (und da Du ja Sport/Mensch/Tier erwähnst, gehe ich davon aus, dass Du mit der 5 DMK2 hier ähnliche Schwierigkeiten/Problemchen/Frust hattest wie ich auch).

    Ich habe den Kauf bisher nicht bereut - bei ähnlichem Einsatzgebiet wie Du in Deinem Ausgangsthread erwähnst (Reisefotographie / Menschen). Der Autofokus ist gold wert und mit der Bildqualität bin ich genauso zufrieden. Und aus der Erinnerung - ist meine ich ein ganz kleines bisschen kleiner als die 5 DMK2...

  • Aktuell sind Nikon und Panasonic die besten Empfehlungen, je nach Bedarf der eine oder andere. Sony ist vom Chip her identisch mit Panasonic, hat aber das schlechtere UI und nutzt das Potential des Sensors schlechter aus. Canon ist inzwischen einfach zu teuer für das was sie bieten und für jede kleine Verbesserung wollen sie einen deutlichen Aufpreis. Auch beim Glas ist man mit Nikon und Panasonic gut und recht preißwert versorgt.

    Mich erstaunt eigentlich immer noch, dass meine FZ-1000 Mk1 die meisten Canon bis 3000 in der Regel auf die Plätze verweist und die ist eigentlich 2014 auf den Markt gekommen (Mit der Mk2 wird der Abstand noch größer). Und dabei ist sie eigentlich nur eine Bridge, die Kameras mit Wechselobjektiven sind da nochmal eine Spur besser.

    L'Art Noir
    Game Design, Translation and Media Studio

    Einmal editiert, zuletzt von AndreMW (15. April 2025 um 12:21)

  • Sony ist vom Chip her identisch mit Panasonic, …und nutzt das Potential des Sensors schlechter aus.

    Zum ersten Satz: Sony ist der Hersteller der Sensoren. Sowohl Panasonic als auch Nikon verwenden die Sensoren von Sony. Und mit diesem Wissen hinterfrage ich den 2 Teil deiner Aussage dann doch eher kritisch. Genau wissen tu ich’s nicht. Kenne nur die Aussage, das Nikon das Potential nicht so ausnutzen kann wie Sony. Zu Panasonic kann ich nichts sagen.

    Ich spiele alles. Mindestens einmal!

  • Sony ist bei Kamera/Film gut im Bereich B2B, im Bereich B2C sind aber Nikon und Panasonic besser. Das Nichtausnutzen hängt da auch direkt mit dem eher mauen UI zusammen. UI waren aber auch noch nie die Stärke von Sony, wie man an so ziemlich allen Geräten sehen kann.

    L'Art Noir
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  • Mich erstaunt eigentlich immer noch, dass meine FZ-1000 Mk1 die meisten Canon bis 3000 in der Regel auf die Plätze verweist und die ist eigentlich 2014 auf den Markt gekommen

    Den Vergleich hätte ich gerne näher aufgeschlüsselt? was meinst auf die Plätze verweist welche Eigenschaften spielen alle mit rein? Meinst du bei Canon auch Bridgekameras oder Canonkameras + Objektive = 3000 euro. Ist aber auch eigentlich egal es ist halt deine persönliche Meinung oder vielleicht dein persönliches Anwendungsgebiet. Aber einen Faktencheck hält deine Aussage niemals stand

    Meine Top Spiele


    Meine 10er: Mage Wars, Cthulhu Wars, Pax Pamir, Kemet Blut und Sand
    und 9er: Britannia, Dune Imperium, Maria, Fief-Frankreich1492, Blood Rage, Cosmic Encounter, Great Western Trail

  • Beides, Bridge und Wechsel. Bei Canon musst du dich immer für entweder Bild oder Film entscheiden, willst du beides auf dem gleichen Level haben zahlst du so richtig. Bei Panasonic ist beides schon im unteren Bereich sehr gut. Dann ist die Optik bei Panasonic in der Regel billiger, da Canon auch gezielt die Optiken so gestaltet, dass man meist so an den Grenzen ist wo man noch ein zusätzliches Glas braucht, wo bei Panasonic auch schon eins das abdeckt. Und wenn du noch den Hotshoe gescheit nutzen willst zahlst du auch nochmal drauf. Für Canon ist die Preisgestaltung super, für den Kunden eher weniger. Die Kritik dieser Portfoliogestaltung ist aber auch nicht neu, das ist schon lange so.

    L'Art Noir
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  • Um mal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen:

    Ich denke, du wirst dich für den einen oder anderen Kompromiss entscheiden müssen.

    Möglichst vielseitig und bei jedem Wetter einsatzbereit mit einem Haufen Features: OM System OM-1 (Mark II) mit 12-45 f4 und 40-150 f4. Wetter ist wirklich egal, Staub auf dem Sensor ist dank der hochfrequenten Sensorreinigung bei jedem Einschalten und der guten Abdichtung auch kein Thema, und mit bis zu 60 Bilder pro Sekunde bei vollem AF, Precapture, ND-Filter, LiveComposite, etc. hast du eine Tonne Möglichkeiten zur Verfügung. Ein Featureset, für das du überall sonst ziemlich tief in die Tasche greifen musst. Was du nicht hast ist Freistellpotential, und Dynamikumfang sowie Rauschverhalten sind aufgrund des kleineren Sensors schlechter, in den meisten Fällen aber irrelevant.


    Ultrakompakt und Vollformat wäre die nur noch gebraucht erhältliche Sony RX1RII. Ein kleines Monster mit dem 42MP-Sensor der A7RII und fix verbautem 35mm f2.0 Objektiv. Nachteil ist die etwas umständliche Bedienung im Vergleich zu einem "richtigen" Body, die absolut unterirdische Akkulaufzeit (2-3 Ersatzakkus mitnehmen, plus Powerbank) sowie die fehlende Abdichtung gegenüber Umwelteinflüssen. Kälte ist kein Problem, aber bei starkem Regen wäre ich vorsichtig.


    Die A7C (II/R) finde ich persönlich nicht so attraktiv. Für ein paar Gramm Einsparung am Body verliert man einen vernünftigen Sucher, den Joystick und Ergonomie (und den zweiten Kartenslot, auch wenn das idR nicht so relevant ist). Ein Freund von mir hat die A7CII, und trotz meiner nicht übermässig grossen Finger und einem eher kompakten Objektiv (Tamron 20-40) hatte ich Mühe, meine Finger zwischen Griff und Objektiv zu quetschen. Ich fands sehr unangenehm, aber viele mögen den Formfaktor. Vor dem Kauf mal irgendwo ausprobieren wäre aber vermutlich nicht verkehrt.


    Bei den restlichen Vollformat-Kameras würde ich eher erst nach den gewünschten Objektiven schauen und das System dann danach auswählen. Gute Bilder machen sie alle, sie können auch alle mehr oder weniger das gleiche, und wenn du nicht grade irgendwelche sehr spezifischen Anforderungen oder einen bestehenden Objektivpark hast, dann kommt es echt nicht so drauf an.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.