Auswirkungen der US-Zölle auf EU Backer und aktuelle Projekte

  • Disclaimer: Bitte keine politische Diskussion!

    Ich weiß nicht, wie es euch geht aber ich frage mich, wie sich die US-Zölle auf uns EU-Backer in Bezug auf aktuelle und gerade in produktion befindliche Projekte auswirken könnten. In den Updates, die ich bisher bekommen habe, wird (noch) nur von den US-Backern gesprochen. Da die USA aber den größten Anteil an Backern ausmachen, frage ich mich, ob die Zölle zu so großen Verlusten führen könnten, dass ganze Verlage pleite gehen oder Projekte nicht realisiert werden und schlussendlich auch die EU-Backer betroffen sein werden.

    Ich bin zum Beispiel beim Reprint von Hybris: Disordered Cosmos drin, was gerade produziert wird. Wenn die jetzt die Kosten auf alle Backer umlagern oder nur auf US-Backer, führt wohl beides zu Stornierungen und weitere Folgen bezogen auf das Projekt und eben alle Backer.

    Mir geht es nicht um langfristige Auswirkungen, sondern auf aktuell laufende Projekte, vor allem jene, die gerade in Produktion sind.

    Das Revenant Update hat mich diesen Thread erstellen lassen. Es verdoppelt ja einfach mal die Kosten. Ich kann mir schwer vorstellen, dass so noch irgendwas bei rum kommt. Ein Mindclash Games kann dass vllt. noch irgendwie kompensieren, weil sie Rücklagen haben aber bei den Leuten von Hybris bin ich mir nicht so sicher.

    Hat hier jemand Ahnung/Erfahrung und kann sagen, womit man eventuell rechnen muss?

    Dat is, wat dat is. Weer dat anners, weer dat nich so, wie dat is. Wenn man nix ännert, blifft dat ook so.

    4 Mal editiert, zuletzt von GonzoHeart (15. April 2025 um 00:31)

  • Beitrag von koala-goalie (14. April 2025 um 15:37)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Unnötig (15. April 2025 um 10:32).
  • Naja, es kann schon sein dass Verlage/Hersteller die den Großteil ihres Umsatzes in den USA machen den Bach runter gehen. Ich weiss nicht ob einige so dreist sind und es auf die nicht US Backer mit aufteilen, von mir bekämen sie dann jedenfalls kein Geld.
    Die EU Firmen müssen halt vermutlich aufgrund der Zölle "kleinere Brötchen" backen, sprich auf den ein oder anderen US Kunden verzichten.

    Einmal editiert, zuletzt von Sarana (14. April 2025 um 15:58)

  • Naja, es kann schon sein dass Verlage/Hersteller die den Großteil ihres Umsatzes in den USA machen den Bach runter gehen. Ich weiss nicht ob einige so dreist sind und es auf die nicht US Backer mit aufteilen, von mir bekämen sie dann jedenfalls kein Geld.
    Die EU Firmen müssen halt vermutlich aufgrund der Zölle "kleinere Brötchen" backen, sprich auf den ein oder anderen US Kunden verzichten.

    1. Natürlich zahlen wir das mit. Das wird auf die Gesamt-Produktionskosten umgelegt, nicht (allein) auf die Transportkosten. Spiele werden dann einfach insgesamt teurer. Ein Verlag in den USA wäre nicht sehr geschickt, wenn er die Kosten ausschließlich den Kunden in den USA anlasten würde.
    2. Es werden bereits insgesamt Pläne gemacht, um kleinere Brötchen zu backen, damit Produktionskosten verringert werden können. Spiele mit umfangreichem Material oder gar besonderem Material wird es in Zukunft da weniger geben.
    3. Nicht nur Verlage, die in die USA exportieren, sind betroffen, sondern auch Verlage, die US-Produkte lokalisieren. Und die USA stellt da nicht nur "den ein oder anderen Kunden" oder "den ein oder anderen Anbieter", sondern einen durchaus signifikanten Teil.

    Das wird weitaus größere Kreise ziehen, und den gesamten Markt betreffen. Es ist illusorisch, zu denken, dass das uns als Kunden in Deutschland nur marginal betrifft.

  • Welche Überlegungen ein Kleinst-Verlag dazu hat, kann man bei Paverson Games (#Distilled) zu seinem aktuellen Projekt #Luthier nachverfolgen (in den Updates und den Kommentaren). Schon bitter für den Verlag ?(

    Externer Inhalt www.kickstarter.com
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  • GonzoHeart 14. April 2025 um 16:36

    Hat den Titel des Themas von „Auswirkungen der US-Zölle auf EU Backer“ zu „Auswirkungen der US-Zölle auf EU Backer und aktuelle Projekte“ geändert.
  • Ich bin zum Beispiel beim Reprint von Hybris: Disordered Cosmos drin, was gerade produziert wird. Wenn die jetzt die Kosten auf alle Backer umlagern oder nur auf US-Backer, führt wohl beides zu Stornierungen und weitere Folgen bezogen auf das Projekt und die Backer.

    Mir geht es nicht um langfristige Auswirkungen, sondern auf aktuell laufende Projekte, vor allem jene, die gerade in Produktion sind. Hätte ich wohl präziser formulieren müssen. Ich passe den Ausgangspost mal an.

    Das Revenant Update hat mich diesen Thread erstellen lassen. Es verdoppelt ja einfach mal die Kosten. Ich kann mir schwer vorstellen, dass so noch irgendwas bei rum kommt. Ein Mindclash Games kann dass vllt. noch irgendwie kompensieren, weil sie Rücklagen haben aber bei den Leuten von Hybris bin ich mir nicht so sicher..

    Sarana Das verstehe ich und das ist ja der Punkt. Mehr zahlen oder aussteigen (mit dem üblichen Verlust). Die Folgen kann ich dann halt nicht abschätzen, vor Allem, wenn schon produziert wird. Ich frage mich, ob es bei manchen Projekten darauf hinauslaufen wird, dass entweder (nahezu) alle mehr zahlen müssen oder keiner beliefert wird.

    Danke schon mal für die Antworten.

    Dat is, wat dat is. Weer dat anners, weer dat nich so, wie dat is. Wenn man nix ännert, blifft dat ook so.

    6 Mal editiert, zuletzt von GonzoHeart (16. April 2025 um 16:11)

  • Succubus Publishing hat auch im letzten Update zu Middara geschrieben, dass sie erstmal überlegen müssen, wie sie das Ganze handhaben.

    Crowdfunding ist natürlich schwieriger, da hier niemand vier bis fünf Jahre in die Zukunft sehen kann. Erst waren es die hohen Lieferkosten, jetzt die Zölle.

    Teilweise hat die Branche auch etwas die Kehrtwende unterschätzt ...2020 waren alle zuhause und Brettspiele haben richtig geboomt, es gab keine Konzerte, Urlaube. Und jetzt konkurriert unser Hobby, das durch diese Zeit viele neue Fans gewonnen hat, eben wieder mit einer Vielzahl anderer Aktivitäten und dem begrenzten Budget der Konsumenten.

  • Ich bin mal so frei, weil Matthias Nagy, Deep Print Games Geschäftsführer und Laia Gonzalez, Geschäftsführerin bei Wonderbow Games sind extra die Zeit am Samstag zu diesem Thema genommen haben. Und sein wir ehrlich, vielleicht ist es schon übermorgen nicht mehr aktuell. Ihr findet die Episode auch in jedem Podcatcher, Spotify, iTunes etc.

    Episode 22: Zoll on the Water (mit Laia Gonzalez und Matthias Nagy)
    Vielleicht sollten wir mal unsere Zusatzepisoden markieren. Dies ist auf jeden Fall eine! Christian spricht mit Laia von Wonderbow Games und Matthias von Deep…
    behindboardgames.de


    Zum Gruße,

    Christian

  • Nick Bentley (@nickbentley.bsky.social)
    At the end of May I'll no longer work for Underdog Games. The owner is shrinking the company to almost nothing to give it the best chance of keeping the…
    bsky.app


    Underdog Games (Trekking: Reise durch die Zeit) entlässt bereits seine Mitarbeiter.

    Warte auf: Apex: Legends | Coastwatchers | Cross Bronx Expressway | First Monday in October | Halls of Montezuma | Hunt for Blackbeard | Queen´s Dilemma | Tah Wars | Thunderroad Vendetta (DE)

  • Bei GameTrayzLab (Forsaken) soll die Einheitenmenge reduziert werden, soweit dass es evtl. gar keine Exemplare für Retail mehr gibt. Außerdem ist angedacht, Promos als neues Addon zu erstellen. Gab dann aber auch gleich Nicht-US-Backer, die sich beklagt haben, dass man ja mit einem unvollständigen Spiel leben müsse, wenn man die Zölle nicht querfinanzieren wolle... :-/

  • Als VAT plötzlich bei uns abgeführt werden musste, war’s denen doch herzlich egal - betraf ja andere.

    Was ist hier jetzt anders? Wieso nehmen die Firmen das auf sich aber bei VAT etc. interessiert es keinen?

    Stimmt nicht ganz. Am Anfang haben noch einige Creators die VAT übernommen. Dagegen haben sich dann vor allem amerikanische Backer(sicherlich auch andere Nationen) gewehrt, sie wollen die VAT von den EU-Backer nicht mitbezahlen. Auf Antworten, das würde man aus der eigenen Marge bezahlen und nicht das Spiel teurer machen - ja, dann macht das Spiel für alle 19% billiger und lasst die europäischen Backer die VAT selber zahlen.


    Aussitzen ist derzeit wohl das Beste, was amn machen kann. Die Zölle gehen nicht mehr weiter hoch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ovaron (14. April 2025 um 18:03)

  • Als VAT plötzlich bei uns abgeführt werden musste, war’s denen doch herzlich egal - betraf ja andere.

    Was ist hier jetzt anders? Wieso nehmen die Firmen das auf sich aber bei VAT etc. interessiert es keinen?

    Bei der Einführung von VAT gab es meiner Erinnerung nach ewig lange Diskussionen, weil die Verlage das anfangs komplett unterschiedlich gehandhabt hatten und die Gebühren teils auf alle Backer umgelagert haben, teils nur die EU-Backer zur Kasse geboten haben. Ab der korrekten Deklarierung von VAT sowie den gestiegenen Versandkosten war mMn auch das goldene Zeitalter von Kickstarter vorbei (zumindest für mich).

    Andererseits wurde VAT halt auch schon weit im Voraus angekündigt. Während man aktuell ja gar nicht weiß, welche Zollhärte die Produkte überhaupt trifft wenn sie dann in den USA ankommen. Die Prozentzahlen ändern sich ja alle Tage - oder werden halt auch auf einmal wieder zurückgenommen. Planbar ist somit gerade sowieso nichts. In der Haut der Firmen möchte ich jetzt überhaupt nicht stecken. Gerade bei KDM, Shadows of Brimstone und Middara bin ich wirklich gespannt, wie sich das in den nächsten Monaten und Jahren darstellen wird.

  • Stimmt nicht ganz. Am Anfang haben noch einige Creators die VAT übernommen. Dagegen haben sich dann vor allem amerikanische Backer(sicherlich auch andere Nationen) gewehrt, sie wollen die VAT von den EU-Backer nicht mitbezahlen. Auf Antworten, das würde man aus der eigenen Marge bezahlen und nicht das Spiel teurer machen - ja, dann macht das Spiel für alle 19% billiger und lasst die europäischen Backer die VAT selber zahlen.


    Aussitzen ist derzeit wohl das Beste, was amn machen kann. Die Zölle gehen nicht mehr weiter hoch.

    Ja das meinte ich doch.

    Mit „interessiert keinen“ sind vor allem die von dir genannten gemeint die jetzt das Gegenteil von dem fordern, was sie damals wollte. Verrückt. :)

    Ja VAT war vorher bekannt; genauso aber auch Tarriffs. Trump sprach schon im Wahlkampf davon. Nicht von 130%; aber wer ihn kennt weiß, dass es auch nicht nur 20% bleiben wenn China reagiert wie erwartet.

  • Das Thema VAT ist so landesspezifisch wie es auch bei Tariffs der Fall ist und sollte für uns nun der gleichen (Vermeidungs-)Logik folgen.

    Haltet mich gerne auf dem Laufenden für eine kleine Protestmail - analog zu denen der damaligen US-Backer gegen die Umlage der europäischen VAT-Kosten auf alle Backer, die wir dann natürlich an entsprechende Verlage senden sollten.

    Wobei: Haben die US-Verlage tatsächlich solche Pläne? Habt Ihr Belege dafür? Ich frage, denn so sozialistisch stelle ich mir die US-Branche nämlich bislang gar nicht vor (ganz ernsthaft gefragt).

    Interviews mit Ravensburger, Schmidtspiele und Pegasus (die ohnehin nichts sagen wollten) sind für diese Frage jedenfalls nicht zielführend.

    Mein eigentliches Motiv kann ich dann auch gerne für mich behalten (natürlich will ich keine brettspielenden Trump-Wähler querfinanzieren, wenn meine Reprints von Dead Reckoning und Hybris: Disordered Cosmos direkt von China in die EU geliefert werden), denn hier geht es um unser gemeinsames Interesse, welches daher nicht in den RSP-Bereich ausgegliedert werden sollte 😉


  • Denkt von euch niemand nach, Projekte zu stornieren und die 10-20% Verlust in Kauf zu nehmen, bevor alles futsch ist?

    Nein, ich bin aktuell nur bei CMONs Massive Darkness: Dungeons of Shadowreach drin und hoffe einfach dass es irgendwie glatt läuft.
    Die anderen Kickstarter sind europäische Unternehmen, da hoffe ich mal, dass das auch irgendwie über die Bühne geht.
    Ansonsten bin ich mit dem Crowdfunding, von Print and Plays mal abgesehen, auch durch.

    Das wird weitaus größere Kreise ziehen, und den gesamten Markt betreffen. Es ist illusorisch, zu denken, dass das uns als Kunden in Deutschland nur marginal betrifft.

    Das sag ich auch gar nicht, aber wenn man sich mal ansieht wieviele neue Spiele den Markt jedes Jahr fluten ist sowas wie eine Bereinigung evtl. auch nicht das schlechteste.

    Einmal editiert, zuletzt von Sarana (14. April 2025 um 20:15)

  • Das sag ich auch gar nicht, aber wenn man sich mal ansieht wieviele neue Spiele den Markt jedes Jahr fluten ist sowas wie eine Bereinigung evtl. auch nicht das schlechteste.

    Ich Zweifel mal sehr stark an, dass ein Brettspielmarkt der nach dem Kritierium "extremer und unerwarteter wirtschaftlicher Druck" bereinigt wird danach ein für den Konsumenten besser Markt ist.

    Warte auf: Apex: Legends | Coastwatchers | Cross Bronx Expressway | First Monday in October | Halls of Montezuma | Hunt for Blackbeard | Queen´s Dilemma | Tah Wars | Thunderroad Vendetta (DE)

  • MEINE Meinung:
    Das ganze ist jetzt nicht gerade ein wichtiger Markt mit Dingen wie Lebensmittel usw., die ich zum überleben brauche und kaufen muss. Es ist ein Markt für ein (Luxus)Hobby.
    Viele, mich eingeschlossen, kaufen ja dann doch "more of the same" und dann landet vieles im Marktplatz usw.
    Wenn jetzt z.B. nur noch halb soviele Spiele rauskommen, fällt mir die Wahl ein Spiel zu kaufen, oder besser noch, zu ignorieren noch leichter. FOMO hab ich gut abgeschaltet. Von daher, es ist wie es ist. ;)

  • Denkt von euch niemand nach, Projekte zu stornieren und die 10-20% Verlust in Kauf zu nehmen, bevor alles futsch ist?

    Wenn ich wegen so einer Änderung "Angst" habe das ich bei einer Schwarmfinanzierung, kein Produkt erhalte, sollte ich überdenken, ob die Schwarmfinanzierung das richtige für mich ist.

    Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. -

    Antoine de Saint-Exupéry

  • Denkt von euch niemand nach, Projekte zu stornieren und die 10-20% Verlust in Kauf zu nehmen, bevor alles futsch ist?

    Nö, kann mich da Horuka nur anschließen und ich persönlich gehe davon aus, dass die Zollkrise nicht ewig anhalten wird und noch dieses Jahr wieder verschwinden wird und nur einige Crowdfunding campaigns direkt betroffen sein werden (was für die Firmen eine super bescheidene Situation ist und ich als Backer diese nicht im Stich lassen werde) die gerade mit ihrer Auslieferung in diese Zolleskalationsphase fallen.

  • Für mich war Schwarmfinanzierung schon seit jeher mehr "fire and forget" als alles andere. Mit meiner Ansicht, dass man bei Kickstarter nicht das Recht auf ein Produkt erwirbt, stand ich aber lange auf verlorenem Posten (und stehe es auch vermutlich immer noch). Wobei sich die Schwarmfinanzierungs-Welt ja in den letzten Jahren doch stark verändert hat.

    Dennoch ist für mich Geld, das ich für ein Projekt "gepledged" habe, immer noch als "Geld is wech" verbucht. Schon allein deshalb würde ich es an dieser Stelle keinem Verlag zur Last legen, trotz verantwortlichem Umgang mit Geldern nicht liefern zu können. Stornieren ist für mich daher keine Option, zumindest nicht auf dieser Basis.

  • Denkt von euch niemand nach, Projekte zu stornieren und die 10-20% Verlust in Kauf zu nehmen, bevor alles futsch ist?

    Um das ganze an praktischen Beispielen zu kommentieren:

    Momentan habe ich 3 Crowdfundingprojekte offen.

    1. Tainted Grail: Kings of Ruin:
    Soweit ich weiß, wird direkt von China nach Polen verschifft (Language Edition). Daher mache ich mir hier keine Sorgen.

    2. Galaxy Postman - Reprint:
    Die "Main Production" ist abgeschlossen und als nächstes muss alles zusammengefasst werden, dann kommt das Shipping.
    Da hier wohl auch nach Deutschland direkt versendet wird (zumindest habe ich keine andere Info), mache ich mir um meinen Pledge erstmal keine Sorgen.

    3. Thiefdom:
    Hier kommt jetzt der Fall, der interessant für das Thema ist. Karma Games hat bereits geschrieben, dass der US-Markt ein drittel des globalen Marktes für Brettspiele ausmacht. Sie sind zu klein um die Mehrkosten selbst zu schlucken.
    Da die Produktion hier noch nicht angefangen hat, wird diese jetzt um 2-4 Wochen verzögert. Danach wird neu evaluiert, ob alles oder nur ein Teil produziert wird und danach der Teil an alles außer den USA versendet wird.
    Ein wichtiger Faktor ist hier noch, dass Karma Games keinen Refund anbietet (war von Anfang an klar in den Kickstartern kommuniziert), was aber jetzt jede Menge Backer eskalieren lässt.


    Was ich (ausgehend von den Projekten von Karma Games) zur Zeit mitbekomme, ist dass sehr viele US-Backer kein Verständnis für die Situation haben, die Europäer es seit Jahren durch VAT gewohnt sind.

  • Denkt von euch niemand nach, Projekte zu stornieren und die 10-20% Verlust in Kauf zu nehmen, bevor alles futsch ist?

    Tatsächlich hatte ich darüber nachgedacht. Wobei es sich auf das Nachdenken beschränkte. Ich will keines der Projekte stonieren, war aber unsicher, wie es weitergeht. Die von Dumon und Beezle angegebenen Links fand ich sehr hilfreich und danke Euch dafür! Ebenso der Hinweis von Beckikaze mit den entsprechenden Zitaten, der vermutlich in den RSP-Bereich verschoben wurde.

    Ich bin (leider) ein Mitglied, das hier viel liest und wenig schreibt und daher nicht für den RSP-Bereich qualifiziert. Da es sich hier aber um ein Thema handelt, das unser aller Hobby ggf. einschneidend betrifft, fände ich es sehr gut und fair von den Mods, wenn dies nicht ebenso verschoben würde. Natürlich nur, wenn dies nicht ausartet. Ich hoffe aber, jeder weiß um die Brisanz und hält sich entsprechend zurück.

    Ich jedenfalls bin sehr interessiert, was neue Nachrichten insbesondere von Verlagen, Distributoren und Einzelhandel angeht. Und natürlich dem Crowdfunding im Speziellen.
    Außerhalb dieses Forums schaue ich neben den Politik- und Wirtschaftsnachrichtenseiten momentan nur bei BGG und angegebenen Links und finde es gut, hier eine deutsche Seite der Szene zu haben, die sich des Themas annimmt.

  • Ich jedenfalls bin sehr interessiert, was neue Nachrichten insbesondere von Verlagen, [...] Und natürlich dem Crowdfunding im Speziellen.

    Dann hier der Link zum Karma-Games-Update, die mit vier Spielen (Clans of Caledonia: Industria, Thiefdom, Millenia, Peninsula) betroffen sind:

    Karma Games PM - Clans of Caledonia: Industria, Thiefdom, Millennia: Tracks of Time, Peninsula by Juma - Project Update: Production Progress and Impact of U.S. Tariff Increase
    Production preparation is progressing well with samples and finalized rulebooks. Due to the U.S. tariff increase to 145%, we’re delaying full production…
    gamefound.com

    Tldr: Sie verzögern die Massenproduktion für alle Backer um zwei bis vier Wochen, um Klarheit zu haben, wie sich die Zölle entwickeln und vor allem, wie sie den US-Backern begegnen. Derzeit hätten sie Mehrkosten von ca. 105.000 US-Dollar, die Karma Games nicht einfach so ausgeben kann. Die US-Backer erhalten eine Umfrage zu Abstimmung, wie es weitergehen soll. Danach wird entschieden, wie es insgesamt weitergeht.

    Gruß Dee

  • Denkt von euch niemand nach, Projekte zu stornieren und die 10-20% Verlust in Kauf zu nehmen, bevor alles futsch ist?

    Wenn ich wegen so einer Änderung "Angst" habe das ich bei einer Schwarmfinanzierung, kein Produkt erhalte, sollte ich überdenken, ob die Schwarmfinanzierung das richtige für mich ist.

    HarleSOS Naja, ich frage mich einfach, ob es nicht sehr wahrscheinlich und offensichtlich ist, dass das ein oder andere Projekt verloren ist. Mit diesem Wissen hielte ich es für altruistisch, nicht auszusteigen. Für mich ist Crowdfunding u.A. eine Sache des Vertrauens darauf, dass das Projekt realisiert wird. Deshalb recherchiere ich auch, bevor ich backe. Aktuell scheint es doch sehr offensichtlich, dass hier ein wesentlich größeres Risiko des Scheiterns besteht und damit fehlt mir die Grundlage des Vertrauens. Zumindest versuche ich das gerade für mich zu beantworten. Ich will weder aus den Projekten aussteigen, noch lachend in die Kreissäge laufen. Ich bin erst nach Corona ins Hobby eingestiegen, deshalb nicht so erfahren und frage nach Einschätzungen. Das was jetzt passiert ist ja eher höhere Gewalt, wie Corona und meiner Wahrnehmung nach kein klassisches Risiko beim Crowdfunding wie Petersen Games - da würde ich euch, wäre ich betroffen, zustimmen und mir denken: "Pech gehabt, dass kann beim Crowdfunding passieren".

    Ich gehe bei Hybris auf jeden Fall davon aus, dass die die Boxen verschicken werden und dann kommt das auch an. Ist ja quasi fertig produziert.

    Geht ihr davon aus, dass wenn, aufgrund der Zölle, ein Verlag pleite geht/Projekt scheitern, wir in der EU trotzdem beliefert werden oder wie soll ich das verstehen? Irgendwann mit Verzögerung?

    Dat is, wat dat is. Weer dat anners, weer dat nich so, wie dat is. Wenn man nix ännert, blifft dat ook so.

    4 Mal editiert, zuletzt von GonzoHeart (15. April 2025 um 00:58)

  • Ich glaube, was man bei der Diskussion nicht ganz außer Acht lassen darf ist, dass die Zölle auf die Materialpreise gelten sollten während z.B. MwSt auf den Verkaufspreis berechnet wird. Damit hat Crowdfounding sich in der Vergangenheit (soweit ich es verstanden um die MwSt. getrickst - also nur auf den Materialwert berechnet).

    Die Frage wäre daher - wenn wir mal im Rahmen von Crowdfunding die Zölle als absoluten Kostenbeitrag sehen wie klein dieser gerechnet werden kann.

    Ich werde aber mich aktuell bei kleineren Kampagnen zurückhalten, aber ich habe gefühlt aktuell eh mehr Spiele als Zeit und Gelegenheiten diese zu spielen.

  • GonzoHeart ich verstehe deine Sorge, teile sie allerdings nicht. Ich backe seit Jahren viele (zuviele) Projekte. Bevor ich ein Projekt backe überlege und recherchiere ich viel. Ich versuche so weit es die Informationslage zulässt Unternehmen die bei mir Warnsignale klingeln lassen zu vermeiden und bin damit durch die letzten Krisen hervorragend durchgekommen.

    Warum mich die Tarifs nicht so beunruhigen, dass ich Projekten die Finanzierung entziehe?

    wie würde ich das machen? 27 offene Projekte unterstütze ich im Moment, alle Canceln? Heißt Minimum 2,7 Projekte abschreiben eher 5 Projekte. Also einen Verlust von mehreren Hundert € hinnehmen. Nein keine Option für mich.

    Anfangen zu evaluieren bei welchem Projekt die Chance am größten ist, dass es betroffen sein könnte von Tarifs die bei Auslieferung von bis zu 3 Jahren noch da sein könnten? Nicht wirklich sinnvoll dazu viel zu viele Punkte die das beeinflussen können.

    Meine Erfahrungen und Beobachtungen des Crowdfundings, gerade im Brettspielbereich lassen mich da relativ gelassen bleiben, denn wenn es finanzielle Engpässe bei der Erfüllung von einzelnen Projekten geben sollte (oder gar allen) werden die Unternehmen nicht direkt sagen ups ist alles vorbei, Spiel wird nicht ausgeliefert, sondern es wird mit/ohne die Backer eine Lösung gesucht um die finanziellen Hürden zu überwinden und die Spiele zu liefern.

    Durch ein aufkündigen aller Unterstützungen würde ich das Problem nicht lösen, sondern es nur allen (finanziellen Spielraum einengen bei den Herstellern, Risiko für Nachzahlungen, total Verlust Backer steigern) incl. mir (sofortiger Verlust) schwerer machen auch diese Krise zu überstehen.

    Das Ganze hat mit lachend in eine Kreissäge zu fassen wenig zu tun. Crowdfunding ist kein Einkauf im Retail, sondern hat Risiken und die können auch ein Totalverlust sein. Sind die Tarifs eine Belastung? Absolut, aber die werden in der Höhe (China) nicht auf Dauer bleiben.

    Einmal editiert, zuletzt von HarleSOS (15. April 2025 um 08:36)

  • Die Frage wäre daher - wenn wir mal im Rahmen von Crowdfunding die Zölle als absoluten Kostenbeitrag sehen wie klein dieser gerechnet werden kann.

    Da begibt man sich in teufelsküche. Es geht um den Wert, den die Ware beim Import hat - also die produktionskosten. Nicht nur materialkosten.

    Der liegt ja deutlich unter dem Netto, Verkaufspreis auf den VAT gerechnet wird. Beispiele dafür geben ja viele Produzenten bei den hier abrufbaren veröffentlichten Artikeln. Da wird von 10$ für eine Box berichtet die dann den Endkunden eher 50+$ kostet.

    Darum ging es Weltbürger glaube ich. VAT den wir zahlen und Tarif der erhoben wird in den Staaten kann man eben kaum gleich setzen.

  • Da begibt man sich in teufelsküche. Es geht um den Wert, den die Ware beim Import hat - also die produktionskosten. Nicht nur materialkosten.

    Der liegt ja deutlich unter dem Netto, Verkaufspreis auf den VAT gerechnet wird. Beispiele dafür geben ja viele Produzenten bei den hier abrufbaren veröffentlichten Artikeln. Da wird von 10$ für eine Box berichtet die dann den Endkunden eher 50+$ kostet.

    …und ich glaube immer noch nicht, dass die Unterstellung den Firmen gegenüber immer so stimmen wird.

    Wenn wir beispielsweise annehmen, die Produktion in China beinhaltet auch die Verzollung und die Lieferung an die Hubs, dann ist der Preis mit dem Produktions-und nicht den Verkaufspreis (in meinen laienhaften Verständnis) wahrscheinlich richtig ausgezeichnet.

    Denn das ist der Preis, den die annehmende Firma (beispielsweise CMON/der Hub) für das Gut bezahlt hat. Ich glaube nicht, dass CMON selbst den Versand in China übernimmt, sondern dass das von der Produktionsstätte übernommen wird…


    Der Preisaufschlag von Produktionskosten zu Verkaufspreis kommt meinem Verständnis nach erst auf dem Weg vom Hub zum Endkunden zustande.


    Ich glaube nicht, dass ein Supermarkt, der sich Sake aus einem asiatischen Land liefern lässt, den Endpreis/seinen Verkaufspreis zur Errechnung von VAT heranziehen muss - sondern eher den eigenen Einkaufspreis. Korrigiert mich, wenn ich mich irre und da jemand (fundiertes) Mehrwissen hat.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Spoiler anzeigen

    Top 10:

    Verbotene Welten

    Cthulhu Wars

    Eclipse

    Rune Wars

    Twilight Imperium 4

    Kingdom Death Monster

    Ringkrieg

    Conan

    Dungeons & Dragons 5. Edition

    Star Wars Rebellion

    Knapp dahinter/Top 20:

    Villen des Wahnsinns 2

    Eldritch Horror

    Aristeia!

    Blood Bowl

    Rune Age

    Descent 2

    Cosmic Encounter

    Hyperborea

    Zombicide

    Planet Apocalypse

    Top 10 Partyspiele:

    Agent Undercover

    Jenga

    Crossboule

    Tempel des Schreckens

    Dixit

    Concept

    Junk Art

    Krazy Wördz

    Bezzerwizzer

    Deception

    2 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 (15. April 2025 um 09:04)

  • So, ich hab da mal versucht durchzusteigen.


    Was viele hier meinen wäre der Handelswert - Also der Wert, den wir als Endverbraucher im Handel bezahlen. Das wäre bei B2C-Geschäften auch wohl gleichzeitig der Warenwert für VAT.


    Da wir hier aber B2B haben und die Produktionsfirma die Ware an beispielsweise CMON verkauft, ist dieser Kaufpreis der Ausgangspunkt für VAT und damit mit dem niedrigen Preis u.U. durchaus richtig angegeben. Zumindest, sofern Transport / Lieferung zu den Hubs die Produktionsfirma (oder deren Auftragnehmer) übernimmt. CMON übernimmt die Ware in diesem Fall also erst bei den Hubs und müsste damit den eigenen Einkaufspreis als VAT Grundlage heranziehen. Und damit ist dieser niedrige Preis u.U. durchaus richtig.

    Ehrlich gesagt, würde mich auch alles andere wundern…


    Quelle:

    Warenwert deklarieren ► Ratgeber zur richtigen Berechnung
    Wichtige Infos: Was ist der Warenwert? ✓ Was müssen Sie angeben? ✓ Wie vermeiden Sie Fehler bei der Deklaration? ► Erfahren Sie alles Wissenswerte!
    www.butz.de


    Korrigiert mich, wenn ich da etwas falsch herauslese.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Spoiler anzeigen

    Top 10:

    Verbotene Welten

    Cthulhu Wars

    Eclipse

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    Twilight Imperium 4

    Kingdom Death Monster

    Ringkrieg

    Conan

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    Villen des Wahnsinns 2

    Eldritch Horror

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    Agent Undercover

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    Krazy Wördz

    Bezzerwizzer

    Deception

    5 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 (15. April 2025 um 09:39)

  • So wie ich das verstehe steht ne direkte Preiserhöhung nur für USA Kunden an da ja aus China verschickt wird.

    PlaidHat hat im rahmen ihres Crowdfundings da auch nochmal ein Update rausgebracht wo sie ganz klar sagen für Kunden außerhalb Amerikas ändert sich nichts.

    Tariff Update for Ashes Ascendancy
    www.plaidhatgames.com

    wie sich das generell auf aktuell laufende Projekte auswirkt kann man denk ich schwer sagen da jede Firma das anders handhaben wird.

    Einmal editiert, zuletzt von orderx (15. April 2025 um 09:39)

  • Ich glaube nicht, dass CMON selbst den Versand in China übernimmt, sondern dass das von der Produktionsstätte übernommen wird…

    Bei normalen Spieleproduktionen ist es üblich, dass Verlage selbst den Transport ihrer Spiele (meist ab einem Hafen in China) übernehmen und das nicht der Produktionsstätte überlassen.

    Ob dies bei Crowdfunding Spielen auch so oder anders ist, weiß ich nicht.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra (15. April 2025 um 10:00)

  • Harry2017 interessante Fragestellung, ich glaube, dass es einen Unterschied gibt ob es Zwischenhändler gibt oder nicht. Bei Crowdfunding, gibt es die nicht. Erste mal VAT ist auch das letzte mal MwSt und das ist bei Erfüllung durch Lieferung an den Backer gegeben, bzw. die Rechnung ist ja die Crowdfunding Abrechnung im Pledgemanager die für VAT relevant ist. Vorher wechselt das Produkt nicht den (Besitzer).

    VAT und Tarif sind nicht das gleiche.

    2 Mal editiert, zuletzt von HarleSOS (15. April 2025 um 10:05)