The Gallerist als Einstieg in die Lacerda-Welt

  • The Gallerist schockt meine Frau und mich total an! Zu zweit ein Traum! Denke schon über Kanban EV nach 😅

    Freut mich für euch, dass ihr so viel Spaß an dem Spiel gefunden habt. Aber so als Tipp: man muss deswegen nicht ein Lacerda Spiel nach dem anderen kaufen 😉 Zumal die sich teilweise auch ähnlich "anfühlen". Gibt auch viele gute andere Brettspiel Autoren, deren Spiele auch nicht über 100 Euro kosten.

  • The Gallerist schockt meine Frau und mich total an! Zu zweit ein Traum! Denke schon über Kanban EV nach 😅

    Freut mich für euch, dass ihr so viel Spaß an dem Spiel gefunden habt. Aber so als Tipp: man muss deswegen nicht ein Lacerda Spiel nach dem anderen kaufen 😉 Zumal die sich teilweise auch ähnlich "anfühlen". Gibt auch viele gute andere Brettspiel Autoren, deren Spiele auch nicht über 100 Euro kosten.

    Ich wünsche mir gerade das :?:-Emoji zurück ;)

  • Hallo zusammen,

    ich möchte meine Sammlung um einen Lacerda bereichern. Um die Schwierigkeit mache ich mir gar keine Sorgen - wir sind Kracher gewohnt. Es ist eher die Frage, ob "The Gallerist" das Spiel ist, das zu zweit auch am besten funktioniert.

    Soll ja von seinen Spielen mit die meisten Fans haben. Meinungen?


    Liebe Grüße

    Vielleicht mal hier Erfahrung von mir.

    Als Gallerist rauskam, wurde es in unserer Spiele Runde auf dem Tisch gebracht. Nach dem Spiel wusste ich auf jeden Fall, dass ich mir die Spiele nie wieder anschauen muss. ;):lachwein: Aber wäre ja schlimm, wenn alle Brettspieler den gleichen Geschmack hätten. Meinen traf der Autor eben nicht.

  • The Gallerist ist natürlich deshalb ein schöner Einstieg, weil die 8 Aktionen so herrlich nachvollziehbar sind: Günstig einkaufen, Künstler fördern, teuer verkaufen, Aufträge annehmen, um tolle Kunstwerke bieten (Endwertung), etc. Und dazu dieses herrlich kompetitive Buhlen um die Besucher. Dazu die 3-in-1-Leiste für Siegpunkte und Einfluss. Das alles gepaart mit einem Thema, das eigentlich jeder versteht, aber viele langweilig finden. Und auch die Optik finde ich merkwürdig trist und technisch. Aber gut, soll ja auch neutral für die Kunstwerke sein.

    Vinhos ist da sehr ähnlich, wenn auch irgendwie "einfacher gestrickt", weil die Aktionen nicht ganz so verzahnt wirken - wie auch immer man von "wenig verzahnt" sprechen kann, wenn es um eine mehrstufige Produktion von etwas geht.

    Dennoch kann man wohl sagen, dass sowohl the Gallerist als auch Vinhos (egal welche Variante) recht bodenständig und "greifbar" sind. Dazu würde ich auch Kanban EV zählen, denn das ist thematisch sehr einfach zu erklären. Und neben der moderneren Gestaltung hat es auch diesen spannenden Mechanismus der Chefin, die man auch noch zwischen "Bei mir geht's nur nach oben" und "Meine Mitarbeitenden sollen sich wohlfühlen" einstellen kann. Auch CO2 als Koop zähle ich dort rein - immer noch eines meiner liebsten Spiele. All diese 4 Spiele haben gemein, dass man sich eigentlich nur um die Regeln kümmern muss... Was ein Künstler ist, was ein Vertrag ist, was eine Auktion ist, was ein Bild ist, was eine Autotür ist, was eine Teilelieferung ist, was Keltern, eine Messe, Weinberge, Fässer, etc. sind muss man eben kaum jemandem noch erklären. Und auch wer sich vorstellen kann, wie ein Windrad grundsätzlich funktioniert, ist bei CO2 schon ganz weit vorn.

    Lisboa und On Mars liebe ich auch, aber die sind definitiv über den anderen anzuordnen, was den Gebrauch von Hirnwendungen anbelangt. Hier fängt es so langsam an, dass die Thematik nicht mehr ganz greifbar ist. Bei Lisboa zum Beispiel ist sie zwar auch da, aber nur erkennbar, wenn man sich historisch auskennt. Und OnMars spielt natürlich in der Zukunft und verwendet Zukunfts-Technologien. Da kann man sich zwar auch den Kreislauf der Abhängigkeiten vorstellen, aber manche Mechaniken muss man eben einfach als "SciFi" hinnehmen und lernen.

    Inventions und Weather Machine sind dagegen irgendwie "abgedreht". Ist auch mal toll nicht stetig nur irgendwelche Produktionsketten abzubilden wie in den bodenständigeren Spiele, aber die sind definitiv "anders". Etwas verrückt, ziemlich eigen, aber auf ihre Weise natürlich auch sehr gut. Dennoch verliert man hier teilweise gänzlich die thematische Anknüpfung, weil die Spiele eher "fantastisch" sind. Das ist ein ähnlicher Effekt wie damals bei Cerebria: Im Kern ein doch recht zugängliches Spiel, aber da alle Bestandteile nicht greifbare Begriffe wie "Essenz, Geist, Ambition, Intensität, Identität, Fragmente, Sehnsüchte und Urquell" verwenden, muss man das auch erstmal lernen.

    Aus all dem heraus sticht ganz klar Escape Plan, das mMn viel zu wenig Lob bekommt. Anscheinend hat auch der Autor selbst schon viel Gegenwind dafür bekommen: Er fragte mich mal, was welches Spiel ich am besten von ihm finde. Damals war meine Antwort eben Escape Plan, darauf antwortete er nur mit einem ungläubigen "Really?!" :D

    Für mich ist Escape Plan ein eurogewordenes Ameritrash-Spiel. In seinem Portfolio hat es die wenigsten Regeln, eigentlich nur 2 Aktions-Optionen, asymmetrische Ziele, schon fast rollenspielartig und sieht darüber hinaus noch fantastisch aus. Für mich ist das ein ganz großer Wurf.