Was wünscht ihr euch von einem Let´s Play?

  • Hallihalllo,

    seit letztem Jahr wohne ich ja glücklicherweise nicht mehr alleine - und das ist sehr prima, weil mehr gespielt wird als je zuvor - gleichermaßen merke ich, wie mein anderes Hobby (der YT-Kanal) etwas hinten an steht, weil ich die Zeiten für die ausführlichen Regelvideos nicht mehr so habe wie früher. Der Aufwand ist da ja doch einigermaßen groß.

    Und heute kam ein Geistesblitz: Ich lese immer wieder, dass der Wunsch nach Let´s Plays da ist. Das würde in der Tat das eine (spielen) mit dem anderen (Kanal) sinnvoll kombinieren - die Frage für mich ist: Ist das überhaupt ein sinnvolles Format? Andere Kanäle machen es auch:

    - Hunter & Friends haben immer wieder was gemacht mit gemischtem Erfolg ( ca. 2000 views in 2 Monaten z.B. für

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    Keine Ehre unter Dieben). Und 2k ist bei einer Abo-Größe von 77.000 eher sehr wenig.

    - Brettspiel Live macht es viel - aber auch da ist die Resonanz eher gering (https://www.youtube.com/live/6R8IUYKzHjk?si=hnYYlV5AIC4knYJF Das Unbewusste hat in 1 Monat 460 Aufrufe bekommen)

    - Better Board Games hat immer mal wieder Lets Plays versucht - mit doch gutem Erfolg. Allerdings waren die Videos auch SEHR aufwändig geschnitten. Und das ist auch meine größte gedankliche Hürde: Ich nehme an, dass ein Video von ca. 1.5 Stunden Länge etwa 5 Stunden Schneideaufwand benötigt. Da das Schneiden das ist, was ich am wenigsten gern tue (ich hab halt so ein Rampensau-Gen), wäre das schon doof für mich.

    Was macht also den Unterschied aus?

    Die Spieleauswahl? Expertenspiele? Kennerspiele? Mainstream? Spiele abseits des Mainstream?

    Wie gut das Video geschnitten ist? Wie steht ihr zu Wartezeiten, die entstehen, wenn man über Spielzüge nachdenkt? Will sich überhaupt jemand 3 Minuten lang ansehen, wie ich doof in die Kamera glotze und "ähm... 3 Holz... puh. 4 Punkte. Könnte man... aber da vorne... ja, das könnte... ach neee, das ging ja nicht, weil..." sabbele? Braucht ihr Einblendungen von Karten oder reicht es, wenn Spieler*innen die vorlesen?

    Technik: Wie viele Kameraeinstellungen findet ihr gut? 3? (Vogel & jede*r Spieler*rin eine?). Ist euch wichtig, die Protagonisten zu sehen oder braucht ihr die gar nicht und die Kamera(s) sollte(n) lieber mehr Spielgeschehen aufnehmen?

    Transparenz beim Spiel: Wie umfangreich sollten die Spielzüge kommentiert sein? Wie spannend ist es, wenn man gar nicht weiß, welche Karten die Spielenden überhaupt auf der Hand haben?

    Spielfehler: Passieren immer. Schlimm?

    Was ist euch noch wichtig?

    Ihr seht: Da gehen ne Menge Fragen durch meinen Kopf. Ich würde ungern uns die Mühe machen, so eine Lets Play-Reihe anzufangen und dann nach 4 Folgen festzustellen, dass das komplett am "Bedarf" vorbeiproduziert wurde. Meine bisherigen Versuche mit Aeons End Solo-Lets Plays waren jedenfalls nicht besonders erfolgreich...

  • Also ich kann (natürlich) nur für mich sprechen. Aber für mich wäre eine Kombination aus Regelvideo kurz und präzise, sowie Let's play über ein paar Runden perfekt. Denn ich würde es nur schauen, um die Regeln zu verinnerlichen, um ein Gefühl für den Ablauf zu bekommen und um Regelfehler zu vermeiden. Ich breche Let's plays ab, sobald ich gecheckt habe, wie der Hase läuft.

  • Let´s Play´s sind für mich nur in 2 Punkten sinnvoll:

    1. Es müsste ein Spiel sein, welches sowieso schon recht schwierig zu erklären bzw. problematisch zu durchdringen ist und man dann durch ein "Let´s Play" eine Idee bekommt, wie genau sich dieses Spiel genau spielt/spielen lässt.

    2. Oder es ist ein Let´s Play von (meinetwegen auch) Mainstream-Spielen, das wirklich sehr professionell geschnitten und auch präsentiert wird und bei dem man einfach Spaß hat, zuzuschauen. (Beispielsweise die Videos von Geek&Sundry "Wil Wheaton´s TableTop")

    In beiden Fällen ist der Aufwand doch recht hoch und ich bin mir nicht sicher, ob es das wert ist.
    Aber wenn, dann echt sowas wie bei Wil Wheaton, denn da macht es echt Spaß zuzuschauen und man erhält auch noch so etwas wie eine Regelerklärung nebenbei.

    Alles andere beschränkt sich dann auf meinen ersten Punkt.

  • Schnitte finde ich persönlich schon sehr wichtig, aber ich bin generell Fan von aufgearbeitetem Content, weswegen ich nichts mit Streamern anfangen kann und auch nichts mit all den Videos von Brettspiel YouTubern, die sich vor ihr Kallax stellen und 30 Minuten lang irgendwas labern ohne auf den Punkt zu kommen. Daher fänd ich's schon wichtig, dass man die Let's Play schneidet, so dass das Pacing gut ist.

    Der unangefochtene Gold-Standard von Brettspiel Let's Plays ist immer noch Wil Weatons Tabletop, aber das ist eben extrem aufwändig produziert und lebt auch irgendwie von den Gästen, die einfach sehr charismatisch vor der Kamera sind was halt daraus resultiert, dass viele davon Schauspieler sind. Nicht, dass du jetzt nich auch charismatisch wärst, aber weiß was ich mein.

    No Rolls Barred sind die einzigen, die es geschafft haben da son bissel ran zu kommen, aber erreicht haben sie es meiner Meinung nach auch nicht.

    Die Talking Head Shots tragen halt schon sehr viel dazu bei meiner Meinung nach, sind aber nochmal ein Layer oben drüber, der produziert werden müsste.


    Am Ende kommt's auch irgendwo auf die Spielauswahl an, manche Spiele eignen sich mehr, andere weniger. Eine spannende Partie Nemesis, bei der die Leute mitfiebern und aufregende Momente passieren, in denen der ganze Tisch aufschreit machen Spaß zu schauen. Wie 3 Leute stillschweigend da sitzen und grübeln wie sie die optimalen Züge in nem trockenen Euro machen vermutlich eher weniger, das muss man dann sehr auf die eigentlichen Spielzüge schneiden, dann kann das vielleicht funktionieren.

    Am Ende weißt du als YouTuber natürlich selbst, dass aktuelle Spiele, die grad mal wieder im Hype sind mehr Klicks bringen, als ältere Spiele. Das is halt schade, weil man auch sicher nicht immer dem neusten hinter her rennen möchte.

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel (5. Februar 2025 um 10:19)

  • Ich gucke so gut wie nie Lets Plays... und tatsächlich wenn, sind die aufwendig geschnittenen am interessantesten, aber selbst dann hält sich der Unterhaltungswert in Grenzen und ich mache lieber was anderes :) (und wahrscheinlich ja, je nach Spiel bräuchte es eine Kamera vom Brett, evtl. Tableaus und den Spielenden).

    Das, was mir in die Richtung noch gefällt, sind die Videos von JohnGetsGames, der das Regelerklären mit Beispielrunden verbindet, wo er aber alleine mehrere Parteien spielt (und die sind auch schon aufwendiger).

    Ich gucke mir ab und an, wenn mich das Spiel interessiert, an, was du zu dem Spiel zu erzählen hast. :)

    gleichermaßen merke ich, wie mein anderes Hobby (der YT-Kanal) etwas hinten an steht, weil ich die Zeiten für die ausführlichen Regelvideos nicht mehr so habe wie früher. Der Aufwand ist da ja doch einigermaßen groß.

    Geht es dir denn schlecht damit? Genieß doch einfach, dass du mehr Zeit mit Menschen, die du magst, beim spielen verbringst. Am Ende ist es ja deine Entscheidung, wie du deine Zeit verbringst. Und wenn du merkst, dass du YT vermisst, dann musst du wohl wieder etwas mehr Zeit woanders abschneiden und darein stecken. Ich hab keine große Ahnung davon, kann mir aber nicht vorstellen, dass Lets Play-Videos wenig(er) Aufwand machen.

    Einmal editiert, zuletzt von F@ke (5. Februar 2025 um 10:19)

  • Ich finde reine lets plays von brettspielen auch recht uninteressant. Was hab ich davon Leuten ein komplettes Spiel zuzuschauen? Das Problem ist auch, dass mit starrer Kamera ein Überblick über das Spiel eh kaum möglich ist. Man kann dann kaum gut überblicken, was genau auf dem Spielfeld passiert. Das sorgt dann meinst für "gestellte erklärdialoge", da man Sachen erklärt, die die Kamera nicht aufhängt und somit dann das übermittelte Spielgefühl ein komplett anderes ist, als wenn ohne Kamera gespielt würde. Was dann wiederum weniger Mehrwert für den Zuschauer ist

    Wenn lets plays dann wie hier schon erwähnt eher in der Form Regeln+Spielen, so wie es etwa Rahdo teilweise macht

  • Ehrliche Meinung?

    Ich finde diese Art von Bespaßung überflüssig. Wozu schau ich mir sonst komprimierte Regelerklärungen an. Wie sollte ich Spaß dran haben, wenn ich die ganzen belanglosen Anekdoten aufsaugen muss? Und dann läuft womöglich noch ein Chat mit, wo mir unbekannte Bekannte X des Bloggers ihre Wochenendbeschäftigung mitteilen und Mitspieler Y und Z grüßen. Abartig.

    Genauso überflüssig sehe ich „Content“, in welchem 95% der Zeit das Gesicht des Protagonisten in die Kamera lallt und vom Spiel allerhöchstens der Schachteldeckel im Hintergrund von der Wand grüßt. Das ist wie ne Aufbauanleitung per Podcast für einen IKEA-Schreibtisch.

    Stilp. SchnittKante.

    habe die Ehre *hutzieh*

  • Ich muss da einigen Vorrednern recht geben - Ich schaue auch fast nichts mehr, weil mir das einfach „vorm Regal stehen und reden“ oder ungeschnittene Lets Play eher weniger gibt und mir zu langweilig ist.


    Wheatons Tabletop / Brettspielclub und Co. - Das war natürlich Mega - Aber ansonsten auch normale Videos mit Schnitten und Perspektiven - Das gefällt mir…gibt’s nur nahezu nicht, weil es zu aufwändig ist.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Spoiler anzeigen

    Top 10:

    Verbotene Welten

    Cthulhu Wars

    Eclipse

    Rune Wars

    Twilight Imperium 4

    Kingdom Death Monster

    Ringkrieg

    Conan

    Dungeons & Dragons 5. Edition

    Star Wars Rebellion

    Knapp dahinter/Top 20:

    Villen des Wahnsinns 2

    Eldritch Horror

    Aristeia!

    Blood Bowl

    Rune Age

    Descent 2

    Cosmic Encounter

    Hyperborea

    Zombicide

    Planet Apocalypse

    Top 10 Partyspiele:

    Agent Undercover

    Jenga

    Crossboule

    Tempel des Schreckens

    Dixit

    Concept

    Junk Art

    Krazy Wördz

    Bezzerwizzer

    Deception

  • Ich schau mir gern die let's plays von gamenight an, wenn ich ein Spiel neu entdecke und mehr erfahren will wie es sich spielt.

    Ansonsten schau ich eher competitive let's plays an, bevorzugt von digitalen Umsetzung bspw. Cheesable in DI digital.

    streame Dune Imperium, Root und BGA auf twitch.tv/pFe1FF

  • Ich würde die Lets Plays tatsächlich nicht schauen. Ein Playthrough mit ausführlicher Regelerklärung ist da eher meine Fall. Dürfte aber entsprechend sehr aufwendig sein.

    Mir gefallen besonders der „Plausch auf der Couch“ sowie die Regelerklärungen, die mir bei dem einen oder anderen Spiel geholfen haben.

    Es gilt natürlich: Probiere aus was Spaß macht.

    Ob es den Aufwand lohnt, liegt ja dann am Ende beim Creator dies zu entscheiden.

    Ich finde es absolut in Ordnung wenn Leute eine 3 bis 5 Stunden Live Lets Play Stream machen, weil sie Bock drauf haben, aber ehrlich gesagt könnte ich mir das nicht anschauen.

  • Zuerst: ich konsumiere Let's Play Videos nicht nur zum Regelstudium, sondern zum großen Teil auch als Unterhaltung. Hierbei ist mir das Einblenden der Gesichter nicht wichtig, sondern gute erkennbare Spielelemente. GenusSolo und auf den Tischs Sakura Videos finde ich sehr gut und nachvollziehbar, aber auch Hunter & Friends Alex und Peats Videos habe ich gut in Erinnerung. Es ist schon klar, daß eine gute Top Kamera dort nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Das Spiel nochmal von oben nachzustellen ist sicher auch zu arbeitsintensiv für die paar Zuschauer. Ein gutes Mehrspieler LP ist sicher auch durch die Spielfläche begrenzt.

  • Ich schaue bei Brettspielen gerne die Lets Plays, um die Regeln zu verstehen. Gerade bei z.B. Arkham Horror, Nemisis oder Zombicide war es für mich sehr hilfreich. Auch bei den Warhammer Kill Team hat es geholfen, die Regeln zu verstehen: Kurz um: Komplexere Spiele, damit ich einen Eindruck über die Regeln bekomme. Allerdings war es für mich immer wichtig, dass die Regeln gut erklärt werden, Schnitte und Kameraführung war mir egal. Eine gute abgemischte Tonspur ist hier immer ein Traum ;) Diese Videos schaue ich aber nicht zur Unterhaltung, sondern um was zu lernen.

    Eine Zeitlang habe ich gerne die MTG Commander Shows wie "Command Zone", "Commander at Home" oder ähnliches gesehen. Allerdings sind das aufwändig Produzierte Sendungen, die hohe Budgets haben. Und da beginnt auch Dein Problem: Ich denke, dass es schwer wird, auf dem Markt der Unterhaltungsvideos mehrere Tausend Klicks zu holen. Meiner Einschätzung nach verstehen 90 % der User hier zumindest so gutes Englisch, dass Sie einem hochwertig produzierten Video folgen können, vor allem wenn nicht jede Regelauslegung im Detail wichtig ist, da man zur Unterhaltung schaut. Und dazu gehst Du ja in Konkurrenz. Ein weiteres Problem im Brettspielebereich ist doch auch, dass Du jede Geschichte nur einmal erzählen kannst. Um bei meinem Beispiel zu bleiben, ich möchte Arkham Horror ja, nachdem ich die Regeln verstanden habe, selber erleben. Und jemanden beim durchspielen von Dorfromantik zu zu schauen, finde ich persönlich nicht so ansprechen.

  • Das Problem bei einer Mehrspielerpartie ist mMn, dass man nicht alle Informationen verbal preisgeben kann, da der Mitspieler ja nicht die komplette Strategie erfahren soll. Solo-Lets-Plays (vor allem von Genus Solo) mag ich sehr gern, weil da eben "laut gegrübelt" wird. In einer Mehrspielerpartie verliere ich beim Lets Play eher den Überblick, warum nun was gemacht wird.

  • Ich halte von Lets Plays überhaupt gar nichts. Ich will selbst spielen und nicht anderen dabei zuschauen. Es braucht dafür eine Komponente, damit das passt und das ist die Unterhaltung. Es braucht einen Mehrwert, denn das Brettspiel an sich ist es definitiv nicht. Da interessiert entweder eine Bewertung oder eine Erklärung, beides bietet ein Lets Play so nicht.

    Es braucht als etwas anderes und ganz ehrlich, dass haben wir in vielen anderen Formaten. Promi-Dinner, Kitchen Impossible ... keine Ahnung ... Schlag den Raab bis Dschungel-Trash-TV, ein Format braucht etwas, damit die Leute zuschauen und das ist aus meiner Sicht Unterhaltung und "Menschen", völlig abseits vom Thema.

    Du selbst warst bei Better Board Games in den Anfangstagen bei so einem Format dabei: euer Lets Play zu Twilight Imperium. Zwischen den Runden eure Meinung und Tabletalk hinter verschlossener Tür, als Einzel-Kommentar ... kennt man aus jeder TV-Sendung, wenn die Leute gerade ihre Gedanken und Pläne aus dem "Off" der eigentlichen Szene kommentieren. Das war großartig. Es ging bei dem Format nicht darum, zu sehen, wie Leute am Tisch hocken und Twilight spielen, Zug für Zug, Runde für Runde (gäääääääähn), sondern es ging um euch als Menschen, es ging um die Spielgruppe, um Emotionen, um gezeigten Tabletalk direkt in mein Wohnzimmer hinein. Genial! Für mich war das immer noch die beste Folge die ich je in dem Bereich gesehen habe. Wurde nur leider nicht zu Ende geführt, weil es so brutal aufwenig war. Dazu muss sich das Brettspiel dann auch eignen. Ein solitären und trockenes Eurogame taugt dafür halt wesentlich weniger. Eine gut zusammengeschnittene Partie Root, bei dem sich die Leute in die Haare bekommen, die Partie abseits des Tisches noch besprochen wird, Einblendungen von genialen Zügen, Gekreische und Geschrei, dass wiederum würde taugen.

    Aber Lets Plays wie es 99,99% der anderen machen, die empfinde ich als genauso überflüssig wie dieses Öffnen von Brettspiel vor laufender Kamera. Unboxing. Gähn.

    @Ortenauerin Doch das geht, wie bei mir oben beschrieben.Es ist dann nicht einfach eine aufgenommene Partie, sondern es ist dann eine Brettspielpartie in einem "TV-Format".

  • Du selbst warst bei Better Board Games in den Anfangstagen bei so einem Format dabei: euer Lets Play zu Twilight Imperium. Zwischen den Runden eure Meinung und Tabletalk hinter verschlossener Tür, als Einzel-Kommentar ... kennt man aus jeder TV-Sendung, wenn die Leute gerade ihre Gedanken und Pläne aus dem "Off" der eigentlichen Szene kommentieren. Das war großartig. Es ging bei dem Format nicht darum, zu sehen, wie Leute am Tisch hocken und Twilight spielen, Zug für Zug, Runde für Runde (gäääääääähn), sondern es ging um euch als Menschen, es ging um die Spielgruppe, um Emotionen, um gezeigten Tabletalk direkt in mein Wohnzimmer hinein. Genial! Für mich war das immer noch die beste Folge die ich je in dem Bereich gesehen habe. Wurde nur leider nicht zu Ende geführt, weil es so brutal aufwenig war. Dazu muss sich das Brettspiel dann auch eignen. Ein solitären und trockenes Eurogame taugt dafür halt wesentlich weniger. Eine gut zusammengeschnittene Partie Root, bei dem sich die Leute in die Haare bekommen, die Partie abseits des Tisches noch besprochen wird, Einblendungen von genialen Zügen, Gekreische und Geschrei, dass wiederum würde taugen.

    💯

  • Ich für meinen Teil, schaue fast -nur- Let's Plays, dann aber konzentriert von 2 großen englischen Kanälen. Ich schaue weder Regelvideos (ich lese lieber die Anleitungen) und ich schaue keine Reviews oder Tests (die Leute haben eh alle keine Ahnung! [/Sarkasmus])


    1. Ich kann mit einer gesamten Partie, viel mehr erkennen ob ein Spiel etwas für mich ist.

    2. Ich mag bei meinen Beispielen die Menschen die da mitspielen und über die Jahre hat man sie "kennen" gelernt und ich kann abschätzen wie sie "ticken", "denken" und bin überrascht wie oft ich Ihre Strategie vorhersagen kann.

    3. Ich mag die Kontinuität, es gibt halt jede Woche 2 Spielrunden, mit den meistens gleichen Personen zu verschiedenen Kategorien.


    Deutsche Produzenten konsumiere ich seit einigen Jahren nicht mehr, da mir weder der Inhalt, die Produktion noch (und das ist für mich viel wichtiger) keine Kontinuität gegeben ist.


    Wenn du eine vernünftige Produktion starten möchtest, mach dir bitte als erstes Gedanken darüber ob du das Zeitlich 1-2 mal die Woche leisten kannst und ob du auch Mitspieler hast die in diesem Turnus mitmachen würden.

    Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. -

    Antoine de Saint-Exupéry

  • Ein gutes Let's Play lebt für mich von einer Mischung aus unterhaltsamer Präsentation, transparenter Spielweise und einer angenehmen Dynamik.

    Spieleauswahl: Für mich Expertenspiele. Oder wenn man sich total zum Affen machen will: "Ja, Herr und Meister", ist geschmackssache, aber ich finde das unterhaltsam ^^

    Schnitt & Wartezeiten: Ein knackiger Schnitt ist sehr wichtig – lange Denkpausen ohne Kommentar sind sehr zäh. Wenn jemand laut überlegt, kann das unterhaltsam sein, aber minutenlanges Schweigen oder "ähm..." sollte gekürzt werden.

    Technik & Kamerawinkel: Viele Perspektiven (Vogelperspektive + je eine Kamera pro Spieler*in). Das Spielgeschehen sollte im Fokus stehen und ein paar Reaktionen der Spielenden machen das Ganze persönlicher.

    Transparenz & Einblendungen: Kurze Einblendungen von Karten oder wichtigen Infos finde ich hilfreich, vor allem bei komplexeren Spielen. Auch ein gewisser Kommentar zu Spielzügen hilft, um die Gedankengänge nachvollziehen zu können. Game Knights von The Command Zone treibt das auf die Spitze, die haben aber auch ein Budget dafür, mega-aufwändig.

    Spielfehler: Passieren immer! Solange sie nicht das ganze Spiel ruinieren ist das kein Drama. Eine kleine humorvolle Korrektur im Nachhinein ist auch völlig okay.

    Was noch wichtig ist: Lockerer, natürlicher Umgangston, kein übertriebener Cringe-Humor oder erzwungene Witze. Eine angenehme Gruppenchemie ist für mich das A und O.

    Gerade aus dem Magic: The Gathering-Bereich gibt es einige Vorzeige-Let’s-Plays: MTG Muddstah, Playing with Power MTG, SCG Commander, Game Knights, Loading Ready Run

    Im Bereich der Brettspiel-Let’s-Plays begeistert mich besonders MCDM Plays Dune, No Rolls Barred -Let's Play COSMIC ENCOUNTER, Genus Solo, Drunk Nightmare!, Rum&Board

    die Frage für mich ist: Ist das überhaupt ein sinnvolles Format?

    Es hängt stark von der Umsetzung ab. Wenn es nur ein ungeschnittenes Abfilmen einer Partie ist, kann es schnell zäh werden. Es kann funktionieren – wenn man sich den Aufwand macht ;)

    Apropos Better Board Games und Brettspiel Dude : Vor fünf Jahren habt ihr Twilight Imperium 4: Epic Battle Report / Let's Play (Teil 1) veröffentlicht – ein absolut fantastisches Video! 🔥 Aber wo zur Hölle bleibt Teil 2? So ein episches Spiel ohne Abschluss zurückzulassen, ist doch pure Folter für uns Zuschauer! #GoGoChris

    Einmal editiert, zuletzt von uf0mammut (5. Februar 2025 um 11:00)

  • Danke schonmal für die Rückmeldungen.

    In der Tat Wil Wheaton war natürlich großartig in dem Format! Aber Geek & Sundry hatten auch 11-50 Mitarbeiter. Kameraleute, professionelle Cutter und eben ein professionell ausgestattetes Studio. Denke, die Produktionskosten werden im oberen vierstelligen Bereich liegen pro Folge (Verdient wurden bei angenommenen 0.02$ pro click ca. 20.000$ pro Folge mit einer Million clicks). Da ist man als Hobbyist WEIT von entfernt. Ist halt so ein Vergleich, den man nicht wirklich ziehen kann.

    Ich bin ja auch nicht per se plötzlich unzufrieden mit dem Hobby - ich hab nur (das liegt auch an gestiegenem Arbeitspensum) nicht mehr GANZ so viel Zeit, wie ich mal hatte. Ich war ja nie jemand, der 5 Videos pro Woche rausgehauen hat, sondern immer so viel, wie es MIR Spaß macht. Das wird sich auch nicht ändern (u.a. deswegen habe und hatte ich nie Patreon, weil ich mich dem (wenn auch nur gefühlten) Druck nicht aussetzen möchte, produzieren zu "müssen). Ich suche nur nach einer Möglichkeit, das, was ich liebe (Spielen) mit dem, was ich auch liebe (YT) zu verbinden.

    Aber grundsätzlich sehe ich dieselben Probleme wie die meisten hier. brettundpad Das Lets Play mit Christoph und Tobi hab ich als SEHR cooles Event im Hinterkopf. Ich weiß aber halt auch, wie viel Stunden Christoph da rein geballert hat. Das wird auf einer regelmäßigen Basis eben nicht wirklich möglich sein.

  • Moin wenn ich mal ein let's play schaue dann, mit dem Ziel eine Vorstellung davon zu bekommen ob das Spiel etwas für mich wäre oder halt nicht, in der Regel betrifft es komplexere als auch abstrakte Titel wo es mir eher schwerer fällt mich final zu entscheiden, überwiegend schaue ich nur kurz rein, zum Start, Mid Game, als auch Endwertung, mir geht es eher um Informationen als ich um Unterhaltung, lediglich 4 Lets Play habe ich komplett mal durch geschaut die letzen Jahre - #TheGreatZimbabwe bei Heavy Cardboard, weil es da zu zweit gespielt wurde; #Agricola bei Hunter & Friends wegen dem Solo Mechanik, als auch #Tabannusi von JohnGetGames um "mechanisch" ne Nase dran zu bekommen, zuletzt als Große Aktion habe ich von Genussolo die #Mageknight "Zwei Städte Eroberung" komplett geschaut zwecks Regel Abgleich und Fehler suche im eigenen unerfolgreichen Spiel...

    3 Mal editiert, zuletzt von blakktom (5. Februar 2025 um 11:20)

  • Ich glaube, ein Let's Play steigt und fällt mit den Spielern und wie sie sich beim Spielen und vor der Kamera geben. Ich glaube, wichtiger wie das Spiel ist wirklich das Verhalten am Spieltisch mit ordentlich Trashtalk und guten Dialogen. Meist eigenen sich Partyspiele oder Verhandlungsspiele am besten für sowas.

    Ich schaue ganz gerne mal bei Du bist von den Rocket Beans rein, wenn bestimmte Personen mitspielen, die ich am Spieltisch unterhaltsam finde. Überlege dir, was ihr während euren Partien an guten Unterhaltungen oder Kommentierungen eurer Züge liefern könnt :/

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Das meiste wurde ja schon gesagt. Streams oder uneditierte Let’s plays machen zwar nicht so viel Aufwand, aber soannend ist anders.

    Was ich noch einwerfen wollte… es gibt (gab?) mal einen englischsprachigen Kanal, da wurde das Spiel kurz vorgestellt, abseits der Kamera gespielt und im Anschluss an die Partie von jedem Mitspieler, natürlich wieder mit Kamera, ein Kurzfazit präsentiert.

    Die Eindrücke direkt nach der Partie fand ich immer spannend - besser als die Wochen-/Monatszusammenfassungen. Da können sich noch kurz Diskussionen ergeben, man kann noch verbal nachtreten (:D) und irgendwie ist das ja was, was sowieso nach jedem Spiel von sich aus stattfindet.

    Würde mMn für Content reichen.

  • Ich schaue Let's Plays gelegentlich, ist aber auch nicht mein favorisiertes Format. Und ich finde es gibt da verschiedene Ansätze, die je nach Spiel oder Anspruch besser oder schlechter geeignet sind. Ich versuche mal meine 2 Cent entlang deiner Fragen dazuzugeben.

    Die Spieleauswahl? Expertenspiele? Kennerspiele? Mainstream? Spiele abseits des Mainstream?

    Da fängt's bei mir schon an mit dem "Kommt drauf an". Wenn das Let's Play ein unterhaltsames Format sein soll, bei dem es Spaß macht Leuten beim Spaß mit dem Spiel zuzuschauen, dann würde ich alles was interaktionsarm ist eher ausschließen. Also eher Ameritrash als Euro-Game oder soziale Spiele, Quizspiele, bei denen man mitraten kann, etc. Aber ein Let's Play kann ja auch, wie Leaf348 angemerkt hat, in Kombination mit einer Regelerklärung stattfinden. Dann wäre man z.B. bei dem was Gaming Rules! macht, also ein Teach in Verbindung mit einem Let's Play. Wie lange man sich dann das Spiel selbst anschaut, wäre dann ja jedem selbst überlassen. Für sowas eignen sich vermutlich eher die expertigeren Spiele, wo man von einem Einblick ins Spielgeschehen profitiert.

    Wie gut das Video geschnitten ist? Wie steht ihr zu Wartezeiten, die entstehen, wenn man über Spielzüge nachdenkt? Will sich überhaupt jemand 3 Minuten lang ansehen, wie ich doof in die Kamera glotze und "ähm... 3 Holz... puh. 4 Punkte. Könnte man... aber da vorne... ja, das könnte... ach neee, das ging ja nicht, weil..." sabbele? Braucht ihr Einblendungen von Karten oder reicht es, wenn Spieler*innen die vorlesen?

    Technik: Wie viele Kameraeinstellungen findet ihr gut? 3? (Vogel & jede*r Spieler*rin eine?). Ist euch wichtig, die Protagonisten zu sehen oder braucht ihr die gar nicht und die Kamera(s) sollte(n) lieber mehr Spielgeschehen aufnehmen?

    Ein richtig aufwändig geschnittenes Let's Play im Stile von Will Wheaton's Tabletop o.ä. ist, wie du ja sagst, vermutlich gar nicht realistisch realisierbar. Einerseits hätte das einen immensen Zeitaufwand, andererseits scheint es mir auch an deinem Gedanken vorbeizugehen, dass das Hobby "Spielen" quasi gleichzeitig auch noch das zweite Hobby "YouTube" bedient. Denn ich stell mir das ganz schön disruptiv vor, wenn Du und deine Mitspielenden vor/während/nach der Partie sich noch irgendwo für die Talking Heads hinsetzen sollen. Dann ist der Abend ja eigentlich schon kein normaler Spieleabend.

    Ansonsten kommt es darauf an, ob das ein Stream oder ein nachträglich geschnittenes Let's Play ist. Mir persönlich würde Ersteres total genügen, wenn es 2-3 Kameraperspektiven gibt, zwischen denen je nach Phase des Spiels hin und her geschnitten werden kann. Also auf jeden Fall die Totale vom Brettspieltisch (evtl. mit der Option zu zoomen), am Besten 1-2 Kameras auf die Menschen am Tisch (was auch gerne klein in der Ecke immer sichtbar sein könnte) und einen Zoom-Bereich, in dem man einzelne Karten etc. halten kann, um sie den Zuschauern zu zeigen. Wenn das dann noch um ein paar Phasen bereinigt ist, in denen nichts passiert: umso besser.

    Transparenz beim Spiel: Wie umfangreich sollten die Spielzüge kommentiert sein? Wie spannend ist es, wenn man gar nicht weiß, welche Karten die Spielenden überhaupt auf der Hand haben?

    Da ist auch wieder die Frage, was der Anspruch des Let's Plays ist. Ich finde persönlich ja einen Kommentar der Überlegungen sehr hilfreich, allerdings verändert das natürlich auch das Spiel am Tisch, z.B. weil du deine Gedanken deinen Mitspieler:innen preis gibst. Und wenn du mit weiteren Leuten spielst, würden die dann auch laut denken? Muss man ja auch erst mal Leute finden, die das ok fänden oder darauf Lust haben. Wenn du bereit bist, euer Spielerlebnis am Tisch für sowas zu öffnen, oder natürlich wenn es sich um ein Solo-Let's Play handelt, finde ich das schon sehr gut. Dann würde ich aber auch explizit die Haltung einnehmen, dass du dich damit an Neulinge richtest. Also wirklich klar ausführen, was du gerade tun willst, wo die Hürden sind, zwischen welchen Optionen du dich entscheiden musst, etc.

    Eine Einblendung der verdeckten Kartenhände wiederum wäre etwas, was ich nur in (ich nenn's mal) szenisch inszenierten Let's Plays erwarten würde. Und dazu gilt, was ich weiter oben geschrieben habe: sicher Sahnehäubchen, aber sehr aufwändig und passt auch nicht für jedes Spiel.

    Spielfehler: Passieren immer. Schlimm?

    Spielfehler finde ich nicht tragisch. Der übliche Standard ist ja, das in die klingonischen Untertitel zu packen. Das finde ich eine gute Lösung!


    Die große Frage ist für mich: soll es für die Zuschauer vorrangig unterhaltsam sein oder eher informativ? Bei ersterem sind szenische Aufbereitung, ein Fokus auf die Spielenden und deren Emotionen und dementsprechend ein auch interaktionsreiches Spiel der Schlüssel. Im anderen Fall ginge es mir vor allem darum, dass ich dem Spielgeschehen gut folgen kann: einerseits durch klare Übersicht des Spielmaterials inkl. Zooms und Einblendung von Karten etc. Andererseits ist hier dann auch ein ausführlicher Kommentar der eigenen Gedankengänge sehr hilfreich.

    Ich denke in beiden Fällen, müsste man im Vergleich zu einem normalen Spieleabend mehr oder weniger große Kompromisse eingehen: in Form von zusätzlichen Aufnahmen abseits des Spieltisches und/oder weil man die Zuschauer:innen mitdenken muss – d.h. raus aus der tiefen Konzentration, Offenlegung von sonst eher verdeckten Informationen, etc.

  • Ich schaue einige Let's Plays, da ich da viel besser das Spielgefühl erfassen kann als bei Reviews.


    Das wichtigste für mich ist der Ton. Am besten hat jede Person ein eigenes Mikrofon. Da habe ich schon einige Videos direkt an Anfang abgebrochen, wenn der Ton schlecht war.


    Dann ist es gut, wenn dauernd gesagt wird, was gerade überlegt oder gemacht wird. Dann finde ich es auch nicht tragisch, wenn man über einen Zug länger nachdenkt.

    Aber natürlich ist es dann etwas anders, als wenn man ohne Kamera spielt.


    Ob viel geschnitten werden muss, kommt denke ich auf die Vorbereitung und das Spiel selbst an. Vielleicht reicht auch eine Totale und eine Detailkamera. Für die Detailkamera wäre dann ein Vorschaumonitor sinnvoll.


    Die Detailkamera müsste entweder beim Schneiden dann ein- und ausgeblendet werden oder sie ist permanent eingeblendet, was auch den Zeitaufwand beim Schneiden minimiert.


    Ich halte es auch für sehr wichtig, dass die Regeln des Spiels für mindestens einen besser für alle gut sitzen und nicht dauernd im Regelheft nachgeschlagen werden müssen.

  • Beschränke Dich auf die Regelvideos. Die machst Du nämlich richtig gut (aus unserer rein persönlichen und subjektiven Sicht 😏) und wenn wir wir Bedarf an Regelunterstützung haben schauen wir gerne mal rein.

    Let‘s Play schauen wir gar nicht, das ist ja wie die Inkarnation von downtime 😱

  • Auch ich muss Will Wheaton's TableTop als Referenz rauskramen, aber auch BoardGameNight von BGG habe ich immer wieder ganz gerne geguckt. Ich würde Lets Plays gerne schauen, dann aber fast ausschließlich als Unterhaltungsformat.

    Zur Spieleauswahl: nicht sicher, ob dir so was liegt, aber am interessantesten wären (aufgrund des Unterhaltungsfaktors) Spiele mit Event-Charakter - aber keine Kampagnenspiele. Denen würde ich durchaus auch komplett am Stück zuschauen: ich denke da an Spiele wie Arkham Horror, Eldritch Horror, Cthulhu: Death May Die, Nemesis, Battlestar Galactica, Terrorscape, ...

    Auch Hidden Movement-Spiele wie Akte Whitechapel, Jagd nach dem Ring, o.ä. oder generell kooperative Spiele - z.B. Helden müssen draußen bleiben, Spirit Island, Unsettled - könnte ich mir vorstellen.

    Bei eher klassischen Euros würde ich mich eher kürzere Sachen schauen. Das können dann auch Klassiker und ältere Spiele sein. Hirnverzwirbler wie Wasserkraft oder Brass, wären als Lets Play nicht so meins. Am Ende macht es wahrscheinlich die Mischung

    Zwischenzeitlich Kommentare der Spielenden zur Spielsituation (wie bei TableTop) wären natürlich cool - besonders bei sowas wie BSG oder Nemesis - aber muss auch nicht unbedingt sein.

    Das ganze steht und fällt natürlich auch mit den Spielern, es darf kein Stummes abarbeiten von Aktionen sein, es muss etwas Table Talk stattfinden. Auch das Kommentieren von Spielzügen ist da hilfreich.

    Technisch gesehen finde ich es wichtig, dass man sowohl die Spielfläche und das Material gut erkennen kann, als auch immer wieder mal einen Blick auf die Spielenden werfen kann. Man bräuchte also wahrschein min. 2 Kameras.

    Was die Schnitte angeht, ist denke ich auch - beides möglich. Eine Totale und ein Blickt aufs Spielfeld (so in Richtung BoardGameNight) wäre wahrscheinlich in den meisten Fällen ausreichend.

    Generell hätte ich an Lets Plays im Unterhaltungsformat durchaus Interesse.

  • Was ist euch noch wichtig?

    Als Referenz für gute Let's Plays sehe ich Will Wheaton's TableTop, Shut up and Sitdown (z.B. Space Cadets) oder Becca Scott's Videos von Goodtime Society. Alles andere, wo statisch eine Kamera auf ein oder zwei Spielelemente gehalten wird, finde ich extrem langweilig. Für mich steht eine gute Unterhaltung und die Personen im Vordergrund. Wenn ich die Regeln eines Spiels wissen will, lese ich die Anleitung (oder schau widerwillig ein Regelvideo).

    Gruß Dee

  • Ich glaub Let's Plays bei Brettspielen ist schwierig. Die funzen super mit Videospielen und auch bei Solo Brettspielen. Rolling Solo, One Stop Coop Shop und Genus Solo machen das bspw. richtig gut aber die haben dann auch volle Kontrolle über das Geschehen. Hiflt dir aber jetzt nicht - weil du ja nun in der gegenteiligen Situation bist. :)

    Ich würd dir empfehlen bei Reddit die gleiche Anfrage in den r/boardgames channel reinzuschmeissen und zu schauen was da auch an Feedback so reinkommt. Die Ammis sind was entertainment angeht - no offense an uns alle hier - einfach kreativer :)

    Quackalope hat es als einer der ersten gecheckt: Sein Kanal ist extrem gewachsen u.a. weil er sehr viel Aufwand in guten Sound, gutes Bild und vor allen Dingen auf top Stimmung gesetzt hat (es muss nach Spaß aussehen) - teilw. haben die sogar bei Lets Play KS Previews whiskey getrunken was nochmal mega entertaining war zu schauen (empfehle ich nicht, war nur ein Beispiel).

    Crux ist aber herauszufinden wie man "Spaß" hinkriegen/vermitteln kann. Cringe/Katastrophe sind für mich die Let's Plays vom Brettspielblog (katastrophale Bild und Ton, schlimmer noch - summendes Background Geräusch vielleicht vom Laptop Lüfter - schlicht Katastrophe) - auch hier, rein subjektiv und kann mich gerade nicht zusammenraffen das netter auszudrücken. Hunter und Friends stört mich etwas das Setting - kommt so 2D rüber: beide sitzen nebeneinander und schauen frontal in die Kamera und Spielgeschehen wird dann starr per Kamera an der Decke auf den Tisch gerichtet. Aber sind am sympathischsten zu schauen, weil die nicht so nerdy rüberkommen , die Punkte/Züge ausrechnen und ihre Gedanken per Mund und Nasen Nebengeräuschen ins Mikro kundtun sondern einfach normal quatschen - Könnte aber Entertainiger natürlich sein.

    Dieses Let's Play blieb mir am meisten in Erinnerung, weswegen ich am Ende damals auch in den KS eingestiegen bin (vielleicht ist das gutes Inspirationsmaterial):

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    -> unbezahlte Werbung: Das spiel ist mega geil, steigt in die Reprint Kampagne auf Gamefound ein, die gestern live ging oder macht bei der SB hier mit.

    EDIT:
    Mir kam gerade der Gedanke, dass du eher EURO Gamer bist. Heavy Card Board hat seiner Zeit vor seiner Lebenskrise auch richtig gute Let's Play Videos gemacht, wo er sich immer Zeit genommen hat für die Zuschauer/Spieler am Tisch die Regeln schnell zu erklären und dann haben die unterhaltsam Heavy Euro Spiele gespielt inkl. Live Stream Chat. Auch Heavy Euro's waren dann entertaining to watch :)

    3 Mal editiert, zuletzt von K1282 (5. Februar 2025 um 13:01)

  • Was ist euch noch wichtig?

    Als Referenz für gute Let's Plays sehe ich Will Wheaton's TableTop, Shut up and Sitdown (z.B. Space Cadets) oder Becca Scott's Videos von Goodtime Society. Alles andere, wo statisch eine Kamera auf ein oder zwei Spielelemente gehalten wird, finde ich extrem langweilig. Für mich steht eine gute Unterhaltung und die Personen im Vordergrund. Wenn ich die Regeln eines Spiels wissen will, lese ich die Anleitung (oder schau widerwillig ein Regelvideo).

    Gruß Dee

    Also wäre Dein take, dass es gar nicht sinnvoll ist, sowas überhaupt zu produzieren? Wie oben dargestellt, liegen die Produktionskosten von Geek & Sundry-Videos vermutlich im mittleren Tausender-Bereich pro Folge mit mehreren Angestellten und einem professionellen Studio. Das lässt sich ja privat gar nicht organisieren.

  • Als Referenz für gute Let's Plays sehe ich Will Wheaton's TableTop, Shut up and Sitdown (z.B. Space Cadets) oder Becca Scott's Videos von Goodtime Society. Alles andere, wo statisch eine Kamera auf ein oder zwei Spielelemente gehalten wird, finde ich extrem langweilig. Für mich steht eine gute Unterhaltung und die Personen im Vordergrund. Wenn ich die Regeln eines Spiels wissen will, lese ich die Anleitung (oder schau widerwillig ein Regelvideo).

    Gruß Dee

    Also wäre Dein take, dass es gar nicht sinnvoll ist, sowas überhaupt zu produzieren? Wie oben dargestellt, liegen die Produktionskosten von Geek & Sundry-Videos vermutlich im mittleren Tausender-Bereich pro Folge mit mehreren Angestellten und einem professionellen Studio. Das lässt sich ja privat gar nicht organisieren.

    Von jetzt auf gleich auf das Niveau zu kommen funktioniert sicher nicht und erfordert auch einfach zu hohe Kosten, wie du sagst. Du musst ja auch erstmal rausfinden ob dir das Spaß macht und wie das ganze funktioniert.

    Aber die Diskussion war doch bisher schon mal interessant und zeigt eine Richtung auf. Ein paar Stimmen haben sich geäußert, dass sie LEt's Plays zum Regelverständnis gut finden, dazu eigenen sich halt sehr "statische" und ungeschnittene Let's Plays. Andere Stimmen (und dazu zähle ich mich) möchten das lieber als Unterhaltung schauen und schätzen eben genau diesen Unterhaltungsfaktor, der mMn zB bei den hier oft genannten Tabletop Videos von Wil Wheaton super rüber kommt.

    Da liegt es jetzt an dir zu überlegen was du vermitteln möchest und wie das mit denen bei dir vorhanden Mitteln Möglich ist. Wenn du Richtung Unterhaltung gehen möchtest dich eben darauf zu konzentrieren, also Tischgespräche, Schnitte für gutes Pacing, vllt Talking Head Shots, evtl. ein ästhetisch schönes Set und halt auch einen Unterhaltsamen Cast an Mitspieler. Willst du mehr Leute ansprechen, die Regeln festigen möchten, dann halt einfach ne Top-Down Sicht und nix oder nur wenig schneiden, geht halt in einer ganz andere Richtung.

  • Lieb, dass Du fragst! :)

    Let´s Play Video würde ich mir nur bei interessanten Spielen (Kenner - Experte) anschauen, die Regeln von Familienspielen lese ich selbst und brauche i.d.R. keine Regel-Videos.
    Auch sollten die Aktionen eines Spielers nicht zu lange sein - wie schon mehrfach geschrieben, schaut keiner jemandem gerne zu, der 5min über seinem Zug grübelt, ob er Aktion A oder B macht. Dann lieber "Down-Time" vermeiden und einen Zug ausführen - und im Nachgang aufarbeiten und sagen (bspw. per Text-Einblendung), dass man hier besser hätte Aktion C gemacht.
    Man könnte im Vorfeld jeden einzeln interviewen und befragen, was die Taktik des heutigen Abends ist - und diese verfolgen (im Nachgang dann vielleicht den ein oder anderen Zug rückwirkend bewerten, nach dem Motto: Ich wollte ja eigentlich "Bauen", aber in diesem Moment erschient mir Aktion X als besser weil ... ).
    Beim Ton sollte jede(r) gut verständlich sein (eigenes Mikro?), und ganz wichtig: Kein laufender Kaffee-Vollautomat - hatte mal bei "Ben" (?) ein Video angesehen, und als der Kaffee-Vollautomat das dritte Mal angesprungen ist, hab ich´s Video ausgeschaltet. In den Kommentaren hatte ich dann auch ein paar Mal gelesen, dass sich andere darüber auch "beschwert" haben ... Kaffee sei jedem gegönnt, aber ansonsten eine Pause einbauen, jeder zieht einen Kaffee, und weiter geht´s.

    Schnitt: Warte-Zeiten herausschneiden oder schnell-vorwärts-spulen.
    Technik: Vogelperspektive ausreichend - bei bestimmten Zügen Detail-Zoom, Gesichter sind mir nicht wichtig. Notfalls könnte man ja auch einen Platzierungs-Bonus "ansagen".
    Transparenz: Wäre schön - dieses TI4-Video habe ich auch gesehen und war sehr interessant/spaßig. Die Haupt-Frage wird sein: Wollt ihr spielen und unter echten Wettkampf-Bedingungen schauen, wer gewinnt - und die Kamera läuft eben mit. Oder wollt ihr spielen um des Videos willen, da sei es dahin gestellt, wer gewinnt und ob man nicht 5 Punkte mehr herausholen hätte können ... letzteres wäre als Zuschauer interessanter.
    Spielfehler: egal - kann man im Nachgang per Text-Einblendung korrigieren (falls man das Video zur Regelvertiefung anschaut).

    Bin gespannt, wie Deine Entscheidung ausfällt. VG

  • Derzeit hatte ich vornehmlich an mich und Kathi gedacht - das wäre sicherlich am einfachsten zu realisieren. Menschen zu finden, die regelmäßig Lust haben, vor der Kamera zu sitzen, nur um mir einen Gefallen zu tun, gibts nicht viele. Auch bei Wil Wheaton gabs Gage ;)

    Und tatsächlich sehe ich das eher als Entertainment. Klar: ein grober Abriss der Regeln (was machen wir allgemein?) ist sicher sehr hilfreich, auch als Einstieg.

    Vielleicht probieren wir das einfach mal. Es soll ja auch nicht gekünstelt wirken. Ich bekomme ganz oft beim Spielen die Rückmeldung "Oh je, du findest das Spiel gerade so RICHTIG scheiße oder?" während ich in meinem Kopf gerade gedankliche Luftsprünge mache, wie hot ich das Spiel finde. Ich denk halt nur intensiv nach und versuche, das Puzzle des Spiels zu lösen. Nach außen hin sieht das dann so aus, als wäre ich hart angepisst :D Daran müsste ich arbeiten...

  • Ich bekomme ganz oft beim Spielen die Rückmeldung "Oh je, du findest das Spiel gerade so RICHTIG scheiße oder?" während ich in meinem Kopf gerade gedankliche Luftsprünge mache, wie hot ich das Spiel finde. Ich denk halt nur intensiv nach und versuche, das Puzzle des Spiels zu lösen. Nach außen hin sieht das dann so aus, als wäre ich hart angepisst :D Daran müsste ich arbeiten...

    Das schreit nach einem Stuntdouble! ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Algathrac (5. Februar 2025 um 13:29)

  • Wenn es dir um die Klickzahlen geht, dann würde ich sagen... lass es lieber gleich bleiben.


    Für hohe Klickzahlen brauchst du aktuelle Spiele und einen regelmäßigen Output.


    Was hier so an Referenzen genannt wird, ist oft als Einzelperson nur als Hobby gar nicht so machbar.


    Will Wheaton empfinde ich dabei sogar als eher schlechte Referenz, da es dort vorkommen kann, dass vorgespult wird und man das gesamte Let's Play gar nicht sieht.


    Ich tippe mal, dass auch so einiges Live geschnitten ist statt es später aufwendig in der Postproduktion zu schneiden. Das verlangt aber wiederrum Equipment und Leute hinter den Kameras.


    Genus Solo steckt sicherlich viel Zeit in die Postproduktion rein, ist für dich damit auch nicht so das richtige.


    Was ich bei dir rausgelesen habe, ist, dass du gerne Let's Plays probieren möchtest, aber den Aufwand für das Schneiden minimieren möchtest.

    Da bietet sich dann etwas an, bei dem du später bis auf Kleinigkeiten am Anfang oder Ende nichts mehr großartig machen musst und genau da würde ich mir an deiner Stelle Gedanken machen, wie man das am besten umsetzen kann.


    Sobald du irgendwas mitten im Spiel für später detailliert per Schnitt einblenden möchtest, musst du beim Schneiden erstmal die Stelle überhaupt finden und dann noch wissen, was du da machen wolltest.

    Da würde sich dann zum Beispiel eine dritte Person eignen, die bei der Aufnahme nicht mit spielt und sowas mit Zeitstempel aufschreiben kann, was dir später dann die Suche wesentlich erleichtert. Dazu müsste man aber überhaupt so eine Person haben, die sowas auch regelmäßig machen würde.


    Als (internen) Testballon würde ich dann auch ein Spiel empfehlen, dass nicht lange geht. Das Video mit auch gar nicht veröffentlicht werden, aber dann weißt du schon in etwa den Aufwand für die Vorbereitung, was so alles beim Spielen selbst gut oder eher schlecht geklappt hat und den Aufwand für die Nachbearbeitung. Und dann siehst du auch, ob zum Beispiel auch die Technik so funktioniert, wie es sollte. Ich halte den Ton da für den wichtigsten Teil, das Bild kommt erst danach.

  • Was mir gerade noch durch den Kopf geflogen ist: ich hab früher gern das Brettspiel-Format bei Rocket Beans geschaut, rein wegen dem Unterhaltungsfaktor. Da wurden bzw werden immer noch eher einfachere und Partytaugliche Spiele gespielt. Das vereinfacht die Aufnahme, da hier weniger Fokus und Übersicht auf die Details auf dem Tisch gelegt werden muss. Sprich: ich habe anscheinend auch Brettspiel lets plays rein aus Unterhaltungsgründen geschaut und zumindest früher auch sehr gemocht.

    Warum früher? Das ist der vielleicht interessante Punkt daran: um so mehr ich selbst wieder in der Spieler-Bubble unterwegs war um so mehr habe ich auf die Spiele ansich und nicht nur auf die Interaktion zwischen den Spielern geachtet. Und dann sind mir diverse Sachen aufgefallen, wie etliche Regelfehler, total unvorbereitete Spieler und vor allem Hosts und ähnliches, was das Format für mich fast unschaubar gemacht hat.

    Was will ich damit sagen: selbst wenn Video nur der Unterhaltung dienen sollen, ist hier eine gute Vorbereitung und auch Regelkunde wichtig. Zumindest meiner Meinung nach, auch wenn ich das vorher noch anders vermutet hätte

  • Ich halte diese Art von Videos für überflüssig. Wenn dann sich auch noch eine selbstbenannte "Rampensau" in den Vordergrund stellt, wird es für mich unerträglich.

    Wenn du es wirklich als Hobby machen möchtest, mach es so, wie du es selbst gerne sehen würdest. Wenn es Resonanz gibt, kannst du entscheiden, was du damit anfängst, aber du wirst sowieso im Vornherein keine ideale Lösung hier angeboten bekommen, die alle potentiellen Zuschauer zufrieden stellt.

    Wenn du es aber für Klickzahlen machen willst - lass es. Der Markt für Zeitdiebe ist schon übersättigt.

  • Ich gucke gerne Lets Play Videos. Allerdings immer weniger, um neue Spiele kennenzulernen. Mich reizt es viel mehr, wenn Leute in einem Spiel wirklich gut sind und es um Strategien geht. Zu schauen, was bei einem Spiel geht. Das sind nur wenige Kanäle die das machen (leider). Jeden Tag ein neues Spiel präsentieren und „Mist“ zu spielen, nervt mich zunehmend. Dann lieber ein kurzes Regelvideo.

  • Probiert es doch einfach mal aus. In euren normalen Videos könnt ihr euch ja gut vor der Kamera präsentieren, aber vermutlich ist gleichzeitig dabei spielen nochmal eine andere Sache. Ich denke auch das Spielerlebnis wird sich verändern, wenn ich Content produziert. Wenn es nichts ist, müsst ihr es ja nicht hochladen oder hört wieder auf. Einfach mal machen :thumbsup:

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters