Moin, ich war bislang stummer Mitleser hier und würde nun gerne mal vom Schwarmwissen hier profitieren.
Seit der SPIEL'23 bin ich "auf Rechnung" zwei-, dreimal im Jahr als Erklärer auf Messen tätig. Ich mache das bislang ausschließlich über die Meeplebox und schreibe denen die Rechnungen. Dazu habe ich mein Einzelunternehmen mit dem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung beim Finanzamt angemeldet. Als Beschreibung der Tätigkeit habe ich damals "Spieleerklärer auf Messen, Beratung von Verlagen, Berichterstattung über Brettspiele" angegeben (wobei die beiden letzten Punkte perspektivisch gedacht und noch nicht umgesetzt sind). Im Antwortschreiben gab das Finanzamt die Tätigkeit aber als "Handel mit Brettspielen" an
Ich habe mittlerweile gelernt, dass die Unterscheidung zwischen gewerblich und freiberuflich vom Finanzamt auf Einzelfallbasis getroffen wird. Während Tätigkeiten von Übersetzerinnen, Lektoren, Journalistinnen, Spieleerfindern und -Entwicklerinnen klar freiberuflich zu sein scheinen, ist die Lage bei Erklärer:innen uneindeutig. Es handelt sich dabei zwar um keinen Katalogberuf, er erfüllt aber mMn. das Kriterium der "selbständigen unterrichtenden Tätigkeit", setzt eine hohe fachliche Qualifikation voraus und dient der Allgemeinheit (Stichwort Kulturgut Spiel). Auf der Spielwarenmesse letzte Woche habe ich ein wenig bei den Kollegen und Kolleginnen nachgefragt, und die meisten wussten nicht Bescheid und üben die Tätigkeit nach dem Prinzip "Augen zu und durch" aus.
Ich erwarte hier natürlich keine steuerliche Beratung, sondern bin an euren Erfahrungen interessiert. Wenn hier Erklärbären mitlesen, die auf Rechnung tätig sind (im Gegensatz zu Minijob oder geringfügiger Beschäftigung), was habt ihr für Erfahrungen mit dem Finanzamt gemacht? Wird eure erklärende Tätigkeit vom Finanzamt anerkannt? Habt ihr ein Gewerbe angemeldet? Behandelt ihr Spieleeinkäufe als Betriebsausgaben? Gibt es etwas was ich noch berücksichtigen muss?
Vielen lieben Dank schon mal und Mille Grazie
Marcin Hewelt - BoardGameCamper