Hausverkauf mit Kredit + Vorfälligkeitsentschädigung?

  • Hallo in die Runde,

    ich stehe wohl gerade ein bisschen auf dem Schlauch, aber ggf. kann mir jemand kurz helfen:

    Situation ist, dass Haus verkauft werden soll, auf welchem noch ein Kredit läuft.

    Insofern kommt man ja aus der Vertragsbindung aus...es fällt aber eine Vorfälligkeitsentschädigung an.

    Meine Frage: Was muss alles "gezahlt" werden:

    - Kreditbetrag ist klar.

    - Vorfälligkeitsentschädigung auch

    Aber was ist mit den Zinsen. Ist die Vorfälligkeitsentschädigung deren "Ersatz" oder muss man die "zusätzlich" zahlen?

    Also Beispiel: 100.000 Euor Kredit, 8 Jahre Laufzeit, 3 % Zinsen.

    Sonderkündigung auf Grund Hausverkauf.

    Zahlt man dann die 100.000 + Vorfälligeitsentschädigung oder

    100.000 + Vorfälligkeitsentschädigung UND die gesamten Zinsen?

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Du zahlst den Restsaldo des Darlehens, die anteiligen Jahreszinsen und die VFE.

    UND die gesamten Zinsen?

    Nein, die werden durch die VFE ersetzt. Aber halt eben die Zinsen die in diesem Jahr bereits angefallen sind. Sprich bei heutiger Ablösung Kreditbetrag*Zins/12/30*10.

    Top 10 games

    1: Kingdom Death: Monster - 2: Conan - 3: Twilight Imperium 4. Ed. - 4: Arkham Horror LCG - 5: Warhammer Underworlds - 6: Crokinole - 7: Baseball Highlights: 2045 - 8: Blitz Bowl - 9: Blood Rage - 10: Blood Bowl: Team Manager Das Kartenspiel

    Top 10 wargames

    1: Battletech - 2: Batallion Combat Series - 3: Conflict of Heroes - 4: Enemy Action: Ardennes - 5: Men of Iron Series - 6: 1985 Series - 7: Starship Troopers - 8: Fields of Despair - 9: Fortress Europa - 10: No Retreat!

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Also kann maximal der Betrag anfallen, den man sonst eh über die Jahre gezahlt hätte?

    Das ist doch dann eigentlich nicht "schlimm", wenn ein Haus verkauft wird und man keinen neuen Kredit mehr braucht.

    Bspw.: Haus 500.000 Verkauf - noch 100.000 Euro drauf mit 3 % Zinsen über 10 Jahre.

    Man würde sonst 3.600,00 Euro im Jahr an Zinsen zahlen - in 10 Jahren 36.000,00 Euro.

    Wenn man aber dann verkauft und Vorfälligkeitsentschädiung "statt" der Zinsen zahlt und zahlen kann...ist doch im Prinzip dann nur eine direkte Gesamttilgung.


    Anders wäre es ja, wenn man dann die 36.000 Euro + Vorfälligkeitsentschädigung zahlen müsste.

    oder

    wenn man neu Finanzieren müsste - dann müsste man ja die VVE + die neuen Zinsen zahlen.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Also kann maximal der Betrag anfallen, den man sonst eh über die Jahre gezahlt hätte?

    So hoch sind die VFE nicht.

    Hier wird berechnet und abgeglichen welcher Verlust wirklich für die Bank entsteht. Bei 3% kann schon ein bisschen was rauskommen, aber viel ist das nicht. Aber z.B. bei den DL der letzten Niedrigzinsjahre kommt nix raus und dann darf auch nicht einfach was von der Bank belastet werden.

    Top 10 games

    1: Kingdom Death: Monster - 2: Conan - 3: Twilight Imperium 4. Ed. - 4: Arkham Horror LCG - 5: Warhammer Underworlds - 6: Crokinole - 7: Baseball Highlights: 2045 - 8: Blitz Bowl - 9: Blood Rage - 10: Blood Bowl: Team Manager Das Kartenspiel

    Top 10 wargames

    1: Battletech - 2: Batallion Combat Series - 3: Conflict of Heroes - 4: Enemy Action: Ardennes - 5: Men of Iron Series - 6: 1985 Series - 7: Starship Troopers - 8: Fields of Despair - 9: Fortress Europa - 10: No Retreat!

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • ....also wenn man das Geld hat und nicht neu finanzieren muss - "spart" man im Prinzip sogar?

    Ja die Vorfälligkeitsentschädigung ist niedriger als die normalerweise angefallenen Zinsen. Es gibt entsprechende Rechner. Der BGH hat sich mi dieser Thematik wohl schon intensiv befasst, auch was ein gesunkenes Zinsniveau angeht, und entsprechende Richtlinien erlassen, was statthaft ist.

    Habe gerade einmal einen Rechner der Stiftung Warentest für einen Kredit von mir angeworfen. Wenn Du einen günstigen Kredit hattest, der unter dem aktuellen Niveau liegt, kann es sogar sein, dass Du gar keine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen musst. Aber das ganze geht natürlich nur, wenn Du die Immobilie verkaufst und ist somit kein Trick um Zinsen zu sparen ;)

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth (10. Januar 2025 um 12:19)

  • .....dann wäre es quasi eigentlich gar nicht nötig, bzw. für die Bank ja eher von Vorteil, wenn man den Kredit auf eine andere Immobilie (die wesentlich höheren Wert hat und schon im Eigentum ist) übertragt...weil das so ein bisschen dargestellt wird, dass man (die Bank) das ja erstmal prüfen muss, ob man das machen würde....da kann man dann ja sagen...dann halt nicht.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfgard (10. Januar 2025 um 12:20)

  • .....dann wäre es quasi eigentlich gar nicht nötig, bzw. für die Bank ja eher von Vorteil, wenn man den Kredit auf eine andere Immobilie (die wesentlich höheren Wert hat und schon im Eigentum ist) übertragt...weil das so ein bisschen dargestellt wird, dass man (die Bank) das ja erstmal prüfen muss, ob man das machen würde....da kann man dann ja sagen...dann halt nicht.

    Ich habe kein Wissen über die persönliche Betroffenheit hinaus. Aber ich denke beim Übertrag geht es eher darum, ob die neue Immobilie und Dein aktuelles Einkommen auch eine Kreditvergabe in dieser Höhe rechtfertigen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Die Banken müssen bei der VFE das gestiegene Zinsniveau berücksichtigen. Solltest du einen "alten" Vertrag (vor 2022/23), als noch Hypothekenzinsen um 1-1,5% üblich waren, ablösen wollen, hast du sehr gute Karten.


    Durch das gestiegene Zinsniveau ist die Refinanzierung der Banken (idR leiht sich deine Bank ja auch das Geld, welches dir zur Verfügung gestellt wurde) deutlich teurer geworde und deine Bank "spart" ggf sogar, wenn du vorfällig tilgst.


    Wir haben im letzten Jahr mehrere Darlehen vorfällig abgelöst und in allen Fällen nur eine Bearbeitungsgebühr von 100 - 250€ bezahlt. Die VFE wurde durchgehend auf 0 gesetzt.


    Deine Bank erstellt dir aber sicherlich kurzfristig ein unverbindliches Angebot dazu. Das ist für die ja Routine.


    Viel Glück!


    P.S. Das Austragen der Hypotheken war aber glaube ich überraschend teuer - das muss man auf dem Schirm haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Hanno (10. Januar 2025 um 13:00)