Digitale Brettspiel-Hybride - Die Zukunft der Brettspiele oder auch weiterhin nicht mehr als Nische?

  • Meiner Meinung nach werden App-gestützte Brettspiele ... 208

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Fast jeder ist wohl schon mit einem Vertreter der App-unterstützten Brettspiel-Hybriden in Berührung gekommen ... sei es Uboot, Villen des Wahnsinns 2, Descent: Legends, Suche nach Planet X oder XCOM. Mittlerweile befinden sich zwei dieser Spiele bereits unter den Top100 bei BGG, 10 unter den besten 500 Spielen auf BGG. Vor- und Nachteile werden diskutiert und so mancher, hat sich schon über die Pro und Contras eine Meinung zu diesem Genre gebildet.

    Wie steht es euer Meinung nach um diese speziellen Vertreter? Welche der folgenden Aussagen spiegelt am ehesten eure Einschätzung wieder?

    Im zweiten Teil der Umfrage geht es noch um die Einschätzung der persönlichen Gewichtung von Vor- und Nachteile, die solche App-gestützten Spiele im Vergleich zu analogen Brettspielen haben. Hier habt ihr bis zu vier Stimmen, um eure Schwerpunkte pro / contra zu gewichten.

  • Für mich persönlich überwiegen ... 160

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    Hier wie gesagt ... bis zu vier Stimmen, um eure Pro- oder Contra-Punkte zu bestimmen ... ich bin gespannt. Nebenbei darf natürlich fleißig zu dem Thema insgesamt und den Vor- und Nachteilen diskutiert werden. :danke:

  • Abgesehen von Rätsel- bzw. Deduktionsspielen, bei denen die App einem viel Leseaufwand abnimmt, kann ich es mir derzeit schlecht vorstellen, wie im Massenmarkt eine erfolgreiche Einbindung einer App gelingen könnte. Vielleicht ersetzt auch eine Erklär-App mittelfristig die gedruckte Anleitung? :/ Aber ich bin vermutlich zu alt, als daß ich mich damit anfreunden könnte. Am Besten lerne ich Neues immer noch wenn ich es ausgedruckt in Papierform in Händen halte und es somit analog lesen kann.

  • Ich fände es -trotz meines Alters- ausgesprochen wünschenswert, gäbe es mehr digitalen Einfluss bei Brettspielen, aber immer noch am Tisch. Rein digital spiele ich eher nicht.

    Berührungsängste habe ich da keine

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen

    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder (3. Januar 2025 um 09:15) aus folgendem Grund: "am" ergänzt

  • Also ich habe letztens die App "Dized" benutzt, um "Tiny Epic Dungeons" ohne Regelstudium spielen zu können. Davon war ich positiv überrascht. Das hat mich Schritt für Schritt in die Mechaniken und Aufbau des Spiels geführt. Fand ich super. Wenn man das Spiel kann, legt man dann das Handy wieder weg. Von so einer Lernunterstützung gerne mehr.

    Während des Spielens möchte ich allerdings keine Bildschirmarbeit haben. Ich möchte ANALOG spielen. Das analoge Spielen ist genau das was es ausmacht. Wenn ich am Handy herumfuchtel, dann kann ich gleich die Konsole anschalten und ein haufen "besserer" digitale Spiele an der Konsole zusammen zocken. Ein paar Karten kommen halt nicht gegen Mario Kart und co. an. Die Qualität entsteht gerade dadurch das man kein digitales Utensil verwenden braucht. Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf das Spiel und auf die Mitspieler gelenkt. Das ist Quality Time.

  • Als Nische wird es die App-Unterstützung immer geben, es wird sicherlich auch einen etwas größeren Raum einnehmen, insbesondere bei Kampagnenspielen und ähnlichen Spielen, die viel Text benötigen. Dort hat es auch durchaus seine Berechtigung, spart man doch in der Produktion Karten und andere Spielelemente und kann im Erfolgsfall auch weitere Inhalte nachliefern. Aber da sind wir auch eher in einer Nische unterwegs.

    Dazu wird es andere App-gesteuerte Spiele wie HITSTER auch im Massenmarkt geben, wobei ich vermute, dass auch das eher eine Ausnahme bleiben wird. HITSTER ist aber ein sehr schönes Beispiel, wie man elegant Apps zum Spielgerät machen kann, ohne dem Vorwurf ausgesetzt zu sein, dass die Technik im Mittelpunkt steht. Das wird aber nur schwer wiederholbar sein, zeigt aber auch interessierten Spielern und Entwicklern, wie leicht zugänglich das ganze sein muss, um massenkompatibel zu sein. Und davon sind die Spiel-Apps, die ich bisher gesehen habe, weit entfernt.

  • Ich war und bin auch an sich ein Freund der analogen Spiele.

    Ich mag es Spiele auszupacken, Karten in der Hand zu halten, Würfel zu würfeln etc.

    Unter Beckikazes Video zu Bad Karmas hatte ich auch geschrieben, dass es auch ein PC Spiel und kein Brettspiel sein könnte und man alles in der App machen kann und nur einen analogen Würfel bräuchte.

    Dann habe ich es aber erneut auf der Spiel gespielt und meinem Kumpel (RPG Freund der alten Schule) gezeigt. Wir hatten noch zwei fremde am Tisch und wir beide waren von dem ganzen Erlebnis total angetan. Die Gespräche mit den Fremden waren auch so, als würde man schon ewig zusammen spielen. Mein Kumpel hat sich zwei Tage für kaum andere Spiele auf der Messe begeistern können. :)

    Also da gibt es schon viel Potential, vor allem was Expansions / Challenges / Boss Buffs oder Nerfs etc. angeht. Und ich will mich dem nicht ganz verwehren, vor allem wenn das Spiel dazu top ist. Auch bei einem Mansions of Madness nimmt die App einfach viel Arbeit weg.

    Wenn’s sich am Ende nicht durchsetzt bin ich aber auch nicht traurig und kann weiter fleißig auspacken, Token hin- und her schieben und Karten in die Hand nehmen.

  • Ich sehe weiter in der Zukunft schon, dass Brettspiele auf einen Tisch projeziert werden, dann aber eben genauso gespielt werden können wie analog. Ich stelle mir das ein bisschen so vor wie bei dem VR-Spiel Demeo, nur ohne die nervige VR-Brille.

    Einmal editiert, zuletzt von BigDaddy (3. Januar 2025 um 01:53)

  • Ich glaube "Digitale-Brettspiel-Hybride" bleiben ein Nischenprodukt.

    Es gibt zwar durchaus auch mal gute Einsatzgebiete; wie in Hitster, Werwölfe Vollmondnacht oder den Adventure Games von Kosmos.
    Aus meiner Sicht sind dies aber Ausnahmen. Vollmondnacht und die Adventure Games könnte man übrigens auch ohne App spielen.

    Die große Gefahr ist, das die Apps irgendwann nicht mehr auf den neuen Endgeräten "laufen" oder sogar ganz vom Verlag abgeschaltet werden.

    Außerdem: PC-Spiele zocke ich am PC und nicht zusätzlich hybridmäßig am Spieltisch.

    Daher: benötigt ein Spiel zwingend eine App, dann bin ich in der Regel raus (Hitster mal als Ausnahme).

  • Spannend.

    Ich denke mal die Zukunft des analogen Brettspielmarktes wird in ungefähr so erfolgreich sein wie heute der Markt der Print Magazine.

    D.h. atm ist da noch Steigerungspotenzial. =)

    Der Vergleich mit Printmagazinen ist etwas unpassend, da Printmagazine ein Wegwerfartikel mit begrenzter Lebensdauer sind, die produziert werden, um sie spätestens eine Woche später zu entsorgen. Bei Brettspielen gibt es zwar auch genug Spiele, die nicht gut genug sind, um sie nach ein paar wenigen Partien wieder anzufassen, die Regel ist das aber nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Flipp (3. Januar 2025 um 08:07)

  • Ich sehe in der App-Unterstützung von Brettspielen einiges an Potenzial, aber auch ein paar Probleme und Risiken, bei denen ich von den Verlagen erwarte, dafür Lösungen zu liefern, bevor ich mich darauf einlasse.

    Was mir zum Beispiel fehlt, sind Aussagen zum Langzeitsupport. Wenn ich ein Spiel für über hundert Euro kaufe, dann will ich das auch in ein paar Jahren noch spielen oder guten Gewissens weiterverkaufen können. Entsprechend darf der Support nicht eingestellt werden, wenn das Spiel nicht mehr produziert wird, die App muss weiterhin verfügbar sein (und gepflegt werden) und eventuell notwendige Backend-Server müssen noch eine gewisse Zeit (fünf bis zehn Jahre) weiter laufen, meinetwegen als kostenpflichtiges Abomodell.

  • Ich denke mal die Zukunft des analogen Brettspielmarktes wird in ungefähr so erfolgreich sein wie heute der Markt der Print Magazine.

    Der Vergleich mit Printmagazinen ist etwas unpassend, da Printmagazine ein Wegwerfartikel mit begrenzter Lebensdauer sind ...

    Meiner Einschätzung nach sind Brettspiele eher mit gebundenen Büchern vergleichbar anstatt mit Zeitschriften / Magazinen, daher teile ich die Einschätzung bezüglich der Zukunft von analogen Brettspielen. Solange Menschen Brettspiele auch als Sammelobjekte und Regalzierde betrachten, werden analoge Brettspiele in ihrer jetzigen Form sicherlich nicht aussterben, vom haptischen, nondigitalen Spielerlebnis mal ganz abgesehen.:chess:

  • Meiner Einschätzung nach sind Brettspiele eher mit gebundenen Büchern vergleichbar anstatt mit Zeitschriften / Magazinen, daher teile ich die Einschätzung bezüglich der Zukunft von analogen Brettspielen. Solange Menschen Brettspiele auch als Sammelobjekte und Regalzierde betrachten, werden analoge Brettspiele in ihrer jetzigen Form sicherlich nicht aussterben, vom haptischen, nondigitalen Spielerlebnis mal ganz abgesehen.:chess:

    Gibt es zu Büchern irgendwo verlässliche Zahlen, wie weit die Verkaufszahlen physischer Bücher rückläufig sind? Spontan konnte ich dazu nichts finden.

    Bei Büchern beobachte ich bei Lesebegeisterten, dass Bücher nach dem Lesen oft weitergegeben werden, das gehört für viele zum Hobby dazu. Nachdem eBooks das nicht ermöglichen, besteht da noch eine Hürde, die eBooks für viele nicht als Alternative zum gedruckten Buch in Frage kommen lassen.

  • ... besteht da noch eine Hürde, die eBooks für viele nicht als Alternative zum gedruckten Buch in Frage kommen lassen.

    Ich sehe sehr wohl die Vorteile eines E-Books (z.B. wenig Platzbedarf oder im Urlaub).
    In der örtlichen Bücherei konnte man sich einen Topolino ausleihen. Gemacht, getan und versucht ein Buch auf dem Topolino zu Lesen.
    Gefiel mir leider überhaupt nicht. Immer auf einen Bildschirm starren. Für mich persönlich ist das einfach nichts.
    Und deshalb bleibe ich beim gedruckten Buch (wie auch bei der gedruckten Tageszeitung und dem analogen Spiel).

  • Gibt es zu Büchern irgendwo verlässliche Zahlen, wie weit die Verkaufszahlen physischer Bücher rückläufig sind? Spontan konnte ich dazu nichts finden.

    Ja, klar ... hier. Auszug: "Der Umsatz auf dem Buchmarkt in Deutschland betrug im Jahr 2020 7,57 Milliarden Euro (ohne Schul- und Lehrbücher). Davon entfallen rund 6,43 Milliarden Euro auf Printausgaben und rund 1,15 Milliarden Euro auf E-Books. "

    Der Umsatz gedruckter Bücher ist seit Jahren immer etwa 6.X Mrd. jährlich, der Anteil der E-Bücher nimmt leicht zu, verringert den Umsatz der gedruckten Bücher aber rein vom Umsatz her nicht. Es ist also trotz steigender Digitalisierung im Alltag nicht absehbar, dass Bücher in gedruckter Form signifikant weniger nachgefragt werden, oder sogar ganz als Produkt drohen zu verschwinden, weil E-Books diese so stark verdrängen.

  • ... besteht da noch eine Hürde, die eBooks für viele nicht als Alternative zum gedruckten Buch in Frage kommen lassen.

    Gefiel mir leider überhaupt nicht. Immer auf einen Bildschirm starren. Für mich persönlich ist das einfach nichts.

    Das ist genau der Punkt, der auch in meinen Augen für ein starkes Fortbestehen analoger Brettspiele steht: Die bewusste Entschleunigung weg von digitaler Berieselung im Alltag. Viele Spieler suchen genau das Gegenteil beim Brettspielen, was digital gestützte Hybriden bieten. Eben keine Apps, digitale Endgeräte usw. am Spieletisch ...

  • Ich glaube, dass sie eine nennenswerte Nische haben werden. Viele Leute wollen es ja und sehen da einen Vorteil drin, und das ist ja auch legitim.

    Ich persönlich bin allerdings kein großer Fan von - nicht nur aus Supportgründen. Auf dem Handy die Handkarten zu haben ist für mich einfach nicht drin, dann kann ich gleich am PC spielen und per Discord coordinieren (so wie Coop in Solasta oder Baldur's Gate 3 ja auch prima am PC funktioniert), da habe ich von einem Spielbrett nichts. Mir selbst bringen ein paar Figuren am Tisch und das Spiel in der App nix und ehrlich gesagt mag ich das Bildschirmlose bei Brettspielen, das ist für mich ein wichtiger Spielbestandteil.

  • Ich glaube, dass sie eine nennenswerte Nische haben werden. Viele Leute wollen es ja und sehen da einen Vorteil drin, und das ist ja auch legitim.

    (...) Mir selbst bringen ein paar Figuren am Tisch und das Spiel in der App nix und ehrlich gesagt mag ich das Bildschirmlose bei Brettspielen, das ist für mich ein wichtiger Spielbestandteil.

    Absolut, für jemanden, den die Vorteile überzeugen mag dies ja eine Alternative zum analogen Spielen sein, aber die Schnittmenge zwischen denen, die diese Pros sehen und denen die auch bereit sind entsprechende Kosten für das technische Gerät dafür extra zu bezahlen, ist meiner Meinung nach sehr gering und wird auf einem Markt, wo die Masse an Brettspielen immer noch aufgrund der Nachfrage günstig sein muss, in größerem Rahmen nicht funktionieren. Solange der Preis ein entscheidender Faktor beim Brettspielkauf ist, sind solche Mehrkosten eben Gift für die Nachfrage. Vor allem, wenn man im Gegensatz dazu eben statt einem halben Schritt in Richtung digitalem Spielen auch einen ganzen machen kann, und damit fast alle Vorteile und nur geringere Mehrkosten hat. Brettspiel-Apps / Online-Spielen ganz ohne analoge Komponenten macht für mich auch in Bezug auf die Größe der möglichen Zielgruppe deutlich mehr Sinn, als Hybrid-Lösungen, die weder Fisch noch Fleisch sind und somit noch eingeschränkter in punkto ihrer Kernzielgruppe sind.

  • Der Vergleich mit Printmagazinen ist etwas unpassend, da Printmagazine ein Wegwerfartikel mit begrenzter Lebensdauer sind ...

    Meiner Einschätzung nach sind Brettspiele eher mit gebundenen Büchern vergleichbar anstatt mit Zeitschriften / Magazinen, daher teile ich die Einschätzung bezüglich der Zukunft von analogen Brettspielen. Solange Menschen Brettspiele auch als Sammelobjekte und Regalzierde betrachten, werden analoge Brettspiele in ihrer jetzigen Form sicherlich nicht aussterben, vom haptischen, nondigitalen Spielerlebnis mal ganz abgesehen.:chess:

    Ja, da ist nat. was drann. Ist eher mit dem Bücher Markt zu vergleichen.

    Dennoch denke ich aber das digitale Brettspiele (in welcher Form auch immer) noch einen signifikanten Marktanteil bis zur Vorherrschaft erringen werden.

  • Dennoch denke ich aber das digitale Brettspiele (in welcher Form auch immer) noch einen signifikanten Marktanteil bis zur Vorherrschaft erringen werden.

    Das ist ja schon eine interessante Aussage. Worauf stützt du dabei diese Einschätzung? Persönliches Bauchgefühl, oder kannst du dies mal etwas detaillierter benennen? Welche Vorteile sind aktuell bzw. werden in Zukunft so signifikant, dass ein derartige Veränderung zu Gunsten von digitalen Brettspielen wahrscheinlich wird? :/

  • Dennoch denke ich aber das digitale Brettspiele (in welcher Form auch immer) noch einen signifikanten Marktanteil bis zur Vorherrschaft erringen werden.

    Das ist ja schon eine interessante Aussage. Worauf stützt du dabei diese Einschätzung? Persönliches Bauchgefühl, oder kannst du dies mal etwas detaillierter benennen? Welche Vorteile sind aktuell bzw. werden in Zukunft so signifikant, dass ein derartige Veränderung zu Gunsten von digitalen Brettspielen wahrscheinlich wird? :/

    Selbstredend ist es ein Bauchgefühl. Ggf auch eine "Hoffnung" ?!... nicht das ich analoge Brettspiele aus Pappe doof finden würde, ich liebe sie.

    Nach meiner Erfahrung ist es schlicht die Bequemlichkeit der Menschen die "das digitale" so fördern. Sei es im Computer/Smartphone Bereich, im Auto, beim Einkaufen, im Banking...egal wo man hinschaut, digitale Devices (sollen) uns das Leben leichter machen und die allermeisten Menschen nehmen es gerne an. Warum sollte also der Brettspielbereich da die große Ausnahme sein ?! Klar, zu allem gibt es auch immer eine Gegenbewegung... und ganz sicher ist die oder wird sich diese auch im Brettspielbereich noch stärker zeigen...allerdings ist es dennoch so das sich Apps und andere Spielmethoden so langsam in die Brettspielwelt einschleichen... jetzt noch eher als Nische; bald ggf schon als Must have...wenn der Hype Train dafür erstmal Fahrt aufnimmt.

    Die Vorteile lägen für mich auf der Hand... digitale Tutorials anstatt unförmig formatierte Regelhefte, Spielüberwachung durch App oder Software für Regelunkundige und ggf auch Zeitbegrenzung für AP gebeutelte. Da ich aber auch denke das die Smartphones nur eine Übergangslösung hin zu deutlich weniger sichtbaren Devices sein wird tippe ich mal darauf das sich noch ganz andere, technische Lösungen anbieten werden als wir das atm uns vorstellen können... z.B. Stichwort Augmented Reality... Wofür eine teures Spielbrett aus Pappe herstellen wenn doch jeder irgendwann eine Vision Pro 10 hat... die ausschaut wie eine stinknormale oder stylische Brille auf der man das Spielfeld projeziert sieht. Nur so ein Gedanke.

  • Zugüberwachung, AP-Gängelung und forcierte digitale Tutorials wären für mich so mit der Todesstoß fürs Hobby, keine utopischen Vorteile von App-Spielen.

    Wäre ja nur der Tod von Hausregeln, zugänglichem Customcontent (mehr Kontrolle durch Firmen führt zu weniger Mods, nicht zu mehr!), und entspanntem Spielen. Und in der Videospielbranche sehe ich ja, was digitale Tutorials können. Da würde ich Vlaada's Anleitung zu Mage Knight vorziehen, ehrlich gesagt. Das einzig brauchbare digitale Tutorial ist eins mit SKIP-Button :P

  • Die Vorteile lägen für mich auf der Hand... digitale Tutorials anstatt unförmig formatierte Regelhefte, Spielüberwachung durch App oder Software für Regelunkundige und ggf auch Zeitbegrenzung für AP gebeutelte. Da ich aber auch denke das die Smartphones nur eine Übergangslösung hin zu deutlich weniger sichtbaren Devices sein wird tippe ich mal darauf das sich noch ganz andere, technische Lösungen anbieten werden als wir das atm uns vorstellen können... z.B. Stichwort Augmented Reality... Wofür eine teures Spielbrett aus Pappe herstellen wenn doch jeder irgendwann eine Vision Pro 10 hat... die ausschaut wie eine stinknormale oder stylische Brille auf der man das Spielfeld projeziert sieht. Nur so ein Gedanke.

    Womit es dann aber ein anderes Hobby wäre, wenn du das haptische Erlebnis so weit reduzierst. Das liefern dir Anwendungen wie der TTS ja heute schon. Was bleibt denn von Brettspielen noch übrig?

  • Nach meiner Erfahrung ist es schlicht die Bequemlichkeit der Menschen die "das digitale" so fördern. Sei es im Computer/Smartphone Bereich, im Auto, beim Einkaufen, im Banking...egal wo man hinschaut, digitale Devices (sollen) uns das Leben leichter machen und die allermeisten Menschen nehmen es gerne an. Warum sollte also der Brettspielbereich da die große Ausnahme sein ?!

    Ich glaube, gerade weil sich im Alltag alles zunehmend digitalisiert, dass Menschen, die sowieso einen recht antiken Ansatz der Unterhaltung wie Brettspiele zugetan sind, dies im speziellen ganz gezielt als Ausgleich nondigital suchen. Bequemlichkeit bei Brettspielen hieße ja, sich bewusst weniger dem Medium Brettspiel mit all seinen haptischen Reizen und Herausforderungen auszusetzen, also etwas was man ja eigentlich ganz bewusst sucht und sich dem ja freiwilligt aussetzt. Im einzelnen Bereichen, wie z.B. Storytelling über unterschiedliche Medien anstatt langer Textpassagen oder Regelerklärungen bei oder vor Erstpartien kann ich durchaus als Vorteil und sinnvolle Option sehen, bei allem anderen stellt sich mir die Frage nach der Zielgruppe. Und zum anderen stellt sich noch mehr die Frage, ob Hybride dann überhaupt die Lösung sind, oder Menschen aus genannten Gründe dann eben gleich den ganzen Schritt hin zu rein digitaler Unterhaltung machen. Das halte ich in Bezug auf bereits jetzt deutlich verbreiteter App- und Konsolennutzung für deutlich wahrscheinlicher als ein nennenswerter Aufschwung von Brettspiel-Hybriden ...

  • Womit es dann aber ein anderes Hobby wäre, wenn du das haptische Erlebnis so weit reduzierst. Das liefern dir Anwendungen wie der TTS ja heute schon. Was bleibt denn von Brettspielen noch übrig?

    Mein Reden ... bei Descent: Legends hat meiner Meinung das analoge Material nur noch App-Kopierschutz-Funktion. Zwei, drei Funktionen mehr in der absichtlich beschnittenen App zum Spiel und jegliches analoges Material würde nicht benötigt werden. Nur hat sich der Publisher zurecht vorab gefragt, wer denn dann bitte für die App weit über 100 Euro ausgeben wird und wie man seine ganzen Minis und das 3D-Terrain dann noch an den Mann bzw. die Frau bekommt ... die Apps dürfen halt nicht alles können, sonst sägt man sich selbst den Ast ab, auf dem man aktuell sitzt ...

  • Womit es dann aber ein anderes Hobby wäre, wenn du das haptische Erlebnis so weit reduzierst. Das liefern dir Anwendungen wie der TTS ja heute schon. Was bleibt denn von Brettspielen noch übrig?

    Mein Reden ... bei Descent: Legends hat meiner Meinung das analoge Material nur noch App-Kopierschutz-Funktion. Zwei, drei Funktionen mehr in der absichtlich beschnittenen App zum Spiel und jegliches analoges Material würde nicht benötigt werden. Nur hat sich der Publisher zurecht vorab gefragt, wer denn dann bitte für die App weit über 100 Euro ausgeben wird und wie man seine ganzen Minis und das 3D-Terrain dann noch an den Mann bzw. die Frau bekommt ... die Apps dürfen halt nicht alles können, sonst sägt man sich selbst den Ast ab, auf dem man aktuell sitzt ...

    So ist es. Es wäre im Grunde genommen einfach, den Rest von Descent (ich hab nur Legenden der Finsternis) auch noch auf die App zu ziehen. Oder den Rest von Houston, we got a dolphin.

    WO apps gut funktionieren ist dort, wo man früher einen Bot brauchte oder einen Spieler, der nicht mitspielt (z.B. bei Werwolf). Würde mir solche Bot-Apps durchaus mehr wünschen, denn wenn ich was nervig finde bei Brettspielen ist, das spielen an sich zu unterbrechen zugunsten von "ich verwalte mal was"

  • Bei Descent bin ich voll bei euch was den Funktionsumfang der Apps angeht. Allerdings muss ich auch eingestehen, dass es schon Spaß macht das Terrain aufzubauen und vor sich auf dem Tisch zu haben. Die ausliegenden Karten sind physisch, dann auch mit mehreren Spielern besser zu handhaben als in einer App.


    Generell wundere ich mich bei den bisherigen Umfrageergebnissen bei den Nachteilen zur Technik und AppStores. Das angesprochene Descent werde ich in 5 Jahren sicher nicht spielen. Die Verfügbarkeit im AppStore ist da zumindest für mich nicht relevant.

    Als Anekdote zu rein digitalen Titeln hab ich zum Beispiel mein altes iPad behalten, weil Alien Frontiers und Ghost Stories dort liefen. Beide Spiele gibt es aktuell nicht mehr im AppStore. Ihr könnt gerne raten, wie oft ich diese gespielt habe in den letzten Jahren.

  • Wie ich bereits schrieb: ich bin auch ein Fan der analogen Spiele und hoffe, dass es so bleibt (ihr beschreibt ja ausführlich warum).

    Ich will nur nicht aus Prinzip dagegen sein, sondern auch die Möglichkeiten erkunden und genießen (wenn sie gut sind oder wie bei MoM vieles abnehmen).

    Und wenn die Zukunft das dann bringt auch nicht schon verschlossen etc. sein und dann der Vergangenheit nachtrauern.

  • Bei Descent bin ich voll bei euch was den Funktionsumfang der Apps angeht. Allerdings muss ich auch eingestehen, dass es schon Spaß macht das Terrain aufzubauen und vor sich auf dem Tisch zu haben. Die ausliegenden Karten sind physisch, dann auch mit mehreren Spielern besser zu handhaben als in einer App.


    Generell wundere ich mich bei den bisherigen Umfrageergebnissen bei den Nachteilen zur Technik und AppStores. Das angesprochene Descent werde ich in 5 Jahren sicher nicht spielen. Die Verfügbarkeit im AppStore ist da zumindest für mich nicht relevant.

    Als Anekdote zu rein digitalen Titeln hab ich zum Beispiel mein altes iPad behalten, weil Alien Frontiers und Ghost Stories dort liefen. Beide Spiele gibt es aktuell nicht mehr im AppStore. Ihr könnt gerne raten, wie oft ich diese gespielt habe in den letzten Jahren.

    Anderes Negativ-Beispiel: Bei HeroQuest muss man die ganzen Wege, angewandte Zauber und co. in der App verwalten. Ich habe mehr mit der App, als analog mit dem Spiel Zeit verbracht! Ich mag das Spiel "eigentlich", aber Solo hat mir die App alles verdorben.

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_26012025 (3. Januar 2025 um 13:47)

  • Ich hatte vor wenigen Tagen erst bei #BombBusters die Notwendigkeit, für ein Szenario auf Onlineinhalte zuzugreifen. Letztlich diente die Verknüpfung dann als origineller Timer, denn man so nicht hätte analog umsetzen können. Hatte ich auch schon bei anderen Spielen. In diesem Umfang finde ich es absolut ok, obwohl ich grundsätzlich beim Spielen auf die analogen Möglichkeiten beschränken möchte.

    It's a game, have fun!

    Kann ich Dir zum Thema Backgammon weiterhelfen?
    Bist Du auf der Suche nach einer komfortablen Urlaubsunterkunft im Ruhrgebiet mit der Option auf Spieleabende beim Gastgeber?

  • Generell wundere ich mich bei den bisherigen Umfrageergebnissen bei den Nachteilen zur Technik und AppStores. Das angesprochene Descent werde ich in 5 Jahren sicher nicht spielen. Die Verfügbarkeit im AppStore ist da zumindest für mich nicht relevant.

    Es geht ja nicht nur darum, ob man selbst es noch spielen kann, sondern auch um neue Spieler, die es fünf Jahre nach Erscheinen im Laden oder über den Sekundärmarkt kaufen. Für den Fall müssen die Verlage eine Lösung finden.

  • Wir sind alles alte Menschen, die mit den analogen Inhalten groß geworden sind. Deswegen werden die meisten diese immer bevorzugen. Bei unseren kleinen Kindern könnte das eventuell schon anders aussehen und bei deren Kindern vielleicht schon alles digital sein (wer weiß schon, was alles möglich sein wird in 20-30 Jahren). Ich denke also auch, dass das Digitale im Laufe der Zeit mit neuen Generationen, die in einer digitalisierteren Welt aufwachsen, gewinnen wird.

  • Ich mag eigentlich auch keine digitalen Inhalte. Die Erklärapps von Diced und Kosmos finde ich allerdings gut umgesetzt.

    Ich habe halt auch immer Angst, dass die App irgendwann mal abgeknipst wird und damit unspielbar wird. Ein Heft für "analoge Notfälle" fänd ich in vielen Fällen besser.

    BGG Gallus-Stammtisch.

  • Warum sollte also der Brettspielbereich da die große Ausnahme sein ?

    Weil man damit eben NICHT in die digitale Welt eintreten muss, man will sozusagen einen Kontrapunkt setzen. Ähnliches wurde ja damals auch der Schallplatte prognostiziert als CD´s aufkamen. Und heute?

    Ja, online-Tutorials oder pdf´s sind durchaus gute Hilfsmittel, aber ein schneller Blick in die Regel ist - meistens zumindest - einfacher.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ja, die Schallplatte hat ja nach jahrzehntelanger Abstinenz (oder besser Abwärtsspirale?) mittlerweile wieder einen erneuten Aufschwung bzw. ein erneutes Hoch.

    Und das könnte hier genauso passieren. Für 10-20 Jahre entwickeln sich die digitalen Spiele weiter, jeder spielt es und dann gehts vermehrt wieder zurück zum jetzigen Standard. Ggf. ist es auch nur eine kurze Modeerscheinung und wieder weg, oder nur eine Nische / Randerscheinung.

    Aber dennoch sind CDs ja nicht schlecht. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Cleinlish (3. Januar 2025 um 15:07)

  • Aber dennoch sind CDs ja nicht schlecht. ;)

    Hab ich auch nicht behauptet, meine gesamten LP´s tauschte ich damals über eine befreundeten Plattenladen in CD´s um.

    Im übrigen - was wären denn „digitale Brettspiele“ ohne ihre analoge Vorlage? Genau, schnöde Computerspiele…;)

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