Digitales Training für den analogen Brettspielabend

  • Man wird niemals komplett verhindern können, dass man Mitspieler hat, die deutlich besser abschneiden und häufiger gewinnen. Ob das durch "ist einfach ein geistiger Überflieger", "es ist sein schon 100 mal analog gespieltes Lieblingsspiel" oder "er hat schon vorher digital trainiert" kommt, ist im Prinzip irrelevant. Sowas kann immer mal vorkommen, das muss man aushalten können.

    Gut spielen ist nie verboten, selbst wenn es durch digitales Training kommt. In diese Richtung argumentieren zu wollen, führt zu nichts. Ich glaube auch nicht, dass das das eigentliche Problem ist. Das muss eigentlich woanders liegen. Das oberste Ziel von allen regelmäßigen Spielerunden sollte sein, dass ALLE am Tisch Spaß haben. Wenn das der Fall ist, kann theoretisch dieser "Robert" so oft gewinnen wie er will, ohne dass es jemanden stören müsste.

    Insofern ist dann bei "Robert" die wesentliche Frage, wie er mit seinem Wissensvorsprung umgeht. Zählt für ihn nur und ausschließlich das Gewinnen? Grübelt er zu lange, um mit 50 Punkten Vorsprung statt mit 30 Punkten Vorsprung zu gewinnen? Macht er sich lustig über eure Anfängerfehler? Stört er andere beim Entdecken der Neuheit durch ungewollte Kommentare? Dann macht ihm freundlich, aber bestimmt klar, dass sowas im Sinne der Gruppe unerwünscht ist, wenn man weiter zusammen spielen möchte.

  • (...) Ich war entsetzt über seine vernichtende Kritik an "Brass"

    Die würde mich interessieren, vielleicht im dortigen Thread.

    Ich kann dir einen kurzen Auszug gewähren: "Downtime der anderen Spieler kann man kaum nutzen, da man erst unmittelbar reagieren kann auf das was man vorfindet. Mehr reagieren als agieren. Spielverlauf bringt keine lässigen Highlights, die kleinen Tempogewinne/verluste sind so aufregend wie ein Bauerngewinn im Schach." Lass ich jetzt einfach mal so stehen...
    Und nochmals bitte: Unsere Runde funktioniert prinzipiell und wir haben Spaß zusammen. Mich hat halt eben nur interessiert ob noch andere hier mit dieser Art von Mitspielern konfrontiert sind, und wie sie damit umgehen. Schwierig ist es manchmal schon, aber "Sheldon" mochten wir doch auch alle, oder? Meine letzten beiden Anfangssätze waren wohl etwas "unklug" gewählt, und als Neuling hier bin ich, offen gesagt, grade erschlagen von den vielen und schnellen Reaktionen! :):thumbsup:

  • Ich spiele Brettspiele mit einer Ausnahme nicht digital. Wenn zum Beispiel Arche Nova auf den Tisch kommt, ist die Vorfreude auf die Partie und ihren Verlauf immer riesig. Wäre es nur eine weitere von vielen, wäre das in meinen Augen nicht so und hätte viele Nachteile. Einzig die eigene AP wäre durch die Routine vermindert. Allerdings wäre das Spielniveau der Spieler nicht mehr auf einem Level und die deutlich längere Spielzeit am Tisch könnte Ungeduld hervorrufen, da man das Spieltempo der digitalen Version gewohnt ist. Deswegen spiele ich digital lieber Videospiele, die andere Spielkonzepte ermöglichen, welche Brettspiele nicht abbilden können. Die einzige Ausnahme ist ein Spiel, das ich analog nie gespielt und digital kennengelernt habe: Through the Ages. Da habe ich immer eine Partie laufen und mache tägliche ein paar Züge. Der Verwaltungsaufwand ist allerdings so groß in dem Spiel, dass ich das Spiel niemals analog spielen wollen würde, obwohl ich das Spiel liebe.

    Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn sich Mitspieler ins Spiel einarbeiten. Ich sehe das dann eher als Herausforderung, trotzdem zu versuchen Paroli bieten zu können.

    Ein Spiel habe ich mir durch eine kleine Recherche von zwei Minuten auf BGG leider selbst etwas madig gemacht. Nachdem ich zwei Partien Wasserkraft recht deutlich nicht gewinnen konnte, ich aber eigentlich mit meinen Zügen in den Partien ziemlich zufrieden war, hatte ich eine These als Tipp gelesen. Wasserkraft sei ein Spiel, in dem man A und nicht B machen muss, um zu gewinnen. In der nächsten Partie habe ich mich an den Tipp gehalten und direkt mit großem Abstand gewonnen. Mir gefällt der Fokus auf A aber leider nicht so. Deswegen kam es seitdem tatsächlich nicht mehr auf den Tisch. Ich habe den Mitspielern aber direkt erklärt, was ich anders gemacht habe, damit bei einer potentiell nächsten Partie alle von A wissen und es dadurch vielleicht etwas unattraktiver wird.

  • Habt ihr schon mit Robert gesprochen, warum er das macht statt gemeinsam am Tisch das neue Brettspiel zu entdecken? Passiert das generell bei allen Spielen ist nur bei den komplexeren längeren?

    Kommen diese komplexeren, längeren Spiele denn, wenn sie euch gefallen haben, auch wieder frühzeitig auf den Tisch oder werden die Spiele erst von neuen Spielen verdrängt, bis sie überhaupt vielleicht in ferner Zukunft wieder auf den Tisch gelangen?

    Natürlich wird das thematisiert. Da wir aber alle unterschiedliche Spielertypen sind, wie bei euch wohl auch, gehen die Meinungen eben in unserer Gruppe hier auseinander. Deshalb interessiert mich auch eure Meinung. Wir haben den Grübler, wir haben den Kingmaker in der Gruppe...und eben einen "Robert". Wie ich schon oben kurz erwähnt habe, habe ich eben das Gefühl das manche Spiele genau deswegen nicht mehr auf den Tisch kommen.

    Die Meinung der anderen hier kann - so denke ich- euch nicht wirklich helfen. Keiner hier kennt den Spielertyp oder Mensch Robert und beim lesen hier wird doch deutlich das viele User nur spekulieren. Ihr müsst als Spielegruppe eine Entscheidung treffen -entweder mögt ihr eure Zusammensetzung aus den Menschen und ihren Eigenschaften so wie sie ist und habt Spaß - ggf auch wenn sich alle etwas zurücknehmen - oder eben ihr kommt zu dem Schluß das da etwas nicht passt und man ggf die Spielgruppe anders zusammensetzen muss. Alles andere wirkt hier für mich aufgesetzt und wie eine Phantomdiskussion.

    Eine andere Möglichkeit wäre übrigens das sich Robert hier mal anmeldet und selber für sich schreiben kann - wäre min. ebenso fair wie von ihm anscheinend zu verlangen mit angezogener Handbremse zu spielen... oder ?!

  • Da bin ich ganz bei dir! Ich habe weiter oben schon versucht die Diskussion in eine allgemeinere Richtung zu lenken: reden wir vom Spielertyp und nicht von der physischen Person, auch habe ich meine letzten beiden Eröffnungssätze bereits bereut :). Sollte hier noch jemand etwas zu sagen haben würde ich vorschlagen das Thema in die Richtung zu lenken: Wäre es für euch ok sich digital zu "trainieren", bzw. wenn es wer anderer aus eurer Gruppe tut. Und was wären die Beweggründe dafür?!

  • Nun gibt es da den Einen (gell Robert) in der Runde der es einfach nicht lassen kann, sich (sofern verfügbar) an der digitalen Version des Spiels zu "trainieren". Das bringt natürlich einen wesentlichen Vorteil im Spielgeschehen und am Ende meist auch den Sieg. (...) Wie würdet ihr das sehen!?

    Macht einer unserer Stammrunde auch ab und zu. Habe ich kein Problem mit. Da ich meistens Erklärbär bin, ist es für mich angenehm, wenn noch jemand die Regeln kennt und im Notfall etwas nochmal mit erklären kann. Außerdem kann ich gut verlieren und bin dann nicht eingeschnappt oder so. Zudem gewinne ich auch meinen gerechten Anteil an Partien, von daher wirkt es sich gar nicht so stark aus, wie man vielleicht denken mag. Bei uns jedenfalls nicht :)
    Lg

  • Wäre es für euch ok sich digital zu "trainieren"

    Klar. Denn wenn nicht, dann könntest du sonst genauso fragen: "Ist es okay, in einer reinen Anfängerrunde jemanden mitspielen zu lassen, der das Spiel zuvor schon dreimal [fünfmal, zehnmal] gespielt hat?" Natürlich ist das grundsätzlich erstmal okay.

    Nicht okay wäre es allerdings, wenn der spielerfahrenere Spieler - ganz egal ob durch digitales oder analoges "Training" - seinen Wissenvorsprung so einsetzt, dass es den Mitspielern den Spielspaß nimmt. Aber dann ist dieses Verhalten das Problem und nicht das "Training".

  • Ich spiele z.B. gerne auch mal eine schnelle Runde Dune: Imperium am Rechner wenn ich noch auf etwas warten muss oder manchmal abends zur Entspannung. Dadurch kennt man ja auch die Karten besser und sieht auch verschiedene Strategien und lernt das Spiel besser kennen. Dürfte ich das Spiel nun nur noch mit Spielern spielen die es ebenso häufig wie ich gespielt haben wird es sehr schwer überhaupt noch Mitspieler zu finden ...

    Zudem finde ich nichts schlimmes daran sich auch einmal auf komplexere Spieler entsprechend vorzubereiten oder andere Meinungen einzuholen (welche Eröffnung ist gut / schlecht). Was bringt es mir wenn ich mich für ein 4 bis 5 Stunden Spiel nicht vorbereite, eventuell dann "Anfängerfehler" mache und das Spiel dadurch schlecht finde (obwohl es eigentlich ein gutes Spiel ist).

    Jeder hat ja die gleichen Chancen sich im Vorfeld darauf vorzubereiten - und wie in jedem Hobby (und bereits weiter oben erwähnt): je mehr ich etwas mache desto besser werde ich in dieser Tätigkeit.

  • Zudem finde ich nichts schlimmes daran sich auch einmal auf komplexere Spieler entsprechend vorzubereiten oder andere Meinungen einzuholen (welche Eröffnung ist gut / schlecht). Was bringt es mir wenn ich mich für ein 4 bis 5 Stunden Spiel nicht vorbereite, eventuell dann "Anfängerfehler" mache und das Spiel dadurch schlecht finde (obwohl es eigentlich ein gutes Spiel ist).

    Kann man natürlich auch umdrehen und sagen, dass das unschön für die anderen ist, die dann in nem 4-5 Stunden Spiel sitzen und von Leuten fertig gemacht werden, die sich vorher Strategieleitfäden durchgelesen haben.

  • Wir spielen zu 99 % zu zweit, immer die gleiche Konstellation, ich on Top solo, Spiele die wir regelmäßig zu zweit spielen, spiele ich nicht solo, würde ich auch nicht elektronisch spielen, ebenso lese ich keine Strategie Tipps, ich hätte auch das Gefühl das Spiel dann für die zweier Konstellation zu verbrennen....

  • Ich denke, es kommt hier auf die Gruppe(n) an, was passt und was nicht passt.

    Wie vor mir schon von einigen geschrieben, finde ich, dass Spiele am meisten Spaß machen, wenn alle auf einem ähnlichen Niveau spielen, auch wenn der eine bei dem einen, und der andere bei dem anderen Spiel vielleicht besser ist. Von daher würde ich mir (und dem Rest wohl auch) vermutlich den Spaß an einem Spiel in einer Gruppe nehmen, wenn ich das Spiel online oder in anderen Konstellationen "trainieren" würde. Unabhängig vom Trainingseffekt befürchte ich wie zuvor blakktom schon geschrieben hat, das Spiel für die andere/ursprüngliche Konstellation zu verbrennen. Bzw. vielleicht auch einfach nur für mich, weil ich mich an einem Spiel in kurzer Zeit "überspielt habe".

    Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich eigentlich auf Yucata nur online spiele, um in den Spielen, die hier vielleicht nur ein, zweimal in ein, zwei Jahren auf den Tisch kommen, die Regeln nicht komplett zu vergessen, sondern durch die ein oder andere online-Partie die Regeln recht gut parat zu haben und dann, wenn wir hier mal wieder eines dieser eher seltenen Spiele spielen nur wegen des Spiele-Aufbaus in die Regeln schauen zu müssen...

  • Da bin ich ganz bei dir! Ich habe weiter oben schon versucht die Diskussion in eine allgemeinere Richtung zu lenken: reden wir vom Spielertyp und nicht von der physischen Person, auch habe ich meine letzten beiden Eröffnungssätze bereits bereut :). Sollte hier noch jemand etwas zu sagen haben würde ich vorschlagen das Thema in die Richtung zu lenken: Wäre es für euch ok sich digital zu "trainieren", bzw. wenn es wer anderer aus eurer Gruppe tut. Und was wären die Beweggründe dafür?!

    Ja, ist Ok Spiele in welcher Form auch immer auch woanders zu spielen. Wenn das als "training" ausgelegt wird kannst du das gerne machen, ist ja nur ein Wort bzw Begriff; unterstellt aber irgend eine (ggf niedere) Absicht.

    Beweggrund wäre: besser werden in dem betreffendem Spiel.

  • Wer für sich meint, Brettspiele digital trainieren zu müssen, um in Partien am Spieltisch besser zu sein oder sich nicht zu blamieren (was für ein Quatsch), hat so ein anderes Spielverständnis, dass ich auf solche Mitspieler eher und gerne verzichte.

    Mir geht es um das gemeinsame Spielerlebnis und nicht, dass ich besser sein muss und deshalb vorab trainiere. Wenn eine Partie prima läuft, dann super. Wenn dabei alle anderen aber eine miese Zeit haben, läuft was falsch. Für mich ist das alles Freizeit und die sollte entspannt sein, gerne herausfordernd und gerne konfrontativ, aber bitte nicht auf Kosten anderer.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich würde sagen: hier im Forum zu fragen, statt ihn zu fragen, das ist bestimmt der falsche Weg.

    Wenn man hier liest, wie viel geraten wird, was wohl sein Beweggrund ist. Was teilweise unterstellt wird...

    Man kann ja auch klar ansprechen: wenn du Spiele auf bga suchtest, dann sind die danach für die Spielerunde verbrannt, wenn du mitspielst. Ein zu krasser Erfahrungsvorsprung macht uns dann wenig Spaß. Wie machen wir das, kannst du andere suchten, warum machst du das?

    Ich persönlich mag z.B. komplexere Spiele häufig erst nach ein paar Partien. Wenn dann häufig neue Spiele probiert werden, dann ist das nicht der Sweet Spot für mich. Ich suchte auch auf bga, versuche aber die Titel zu nehmen, die vermutlich erst in Jahren auf den Tisch kommen würden. Mit der Konsequenz, dass ich Arche Nova, Wasserkraft wohl eher nicht auf dem Tisch spielen werde. Es muss schon ein Balance da sein.

  • Wer für sich meint, Brettspiele digital trainieren zu müssen, um in Partien am Spieltisch besser zu sein oder sich nicht zu blamieren, hat so ein anderes Spielverständnis, dass ich auf solche Mitspieler eher und gerne verzichte.

    Ich für meinen Teil spiele gerne mit kompetenten Gegnern. Mir macht es Spaß, guten Spielern zuzuschauen und von ihnen zu lernen. Wie ein Mitspieler sich seinen Skill angeeignet hat, ist mir egal.

    Und: kompetente Spieler spielen oft zügig. Und vor allem ohne dass man sie ständig coachen muss. Insbesonder Letztere finde ich beim Spielen viel belastender.

  • Wer für sich meint, Brettspiele digital trainieren zu müssen, um in Partien am Spieltisch besser zu sein oder sich nicht zu blamieren, hat so ein anderes Spielverständnis, dass ich auf solche Mitspieler eher und gerne verzichte.

    Ich für meinen Teil spiele gerne mit kompetenten Gegnern. Mir macht es Spaß, guten Spielern zuzuschauen und von ihnen zu lernen. Wie ein Mitspieler sich seinen Skill angeeignet hat, ist mir egal.

    Und: kompetente Spieler spielen oft zügig. Und vor allem ohne dass man sie ständig coachen muss. Insbesonder Letztere finde ich beim Spielen viel belastender.

    Ich spiele gerne mit Casual-SpielerInnen. Perfektes Niveau, um noch andere Hobbies und Beschäftigungen nachzugehen. Meine Kompetenzen möchte ich eher beruflich ausbauen 8-))

    Einmal editiert, zuletzt von thomasd87 (11. Januar 2025 um 10:58)

  • Ich würde eure Meinung dem, für die Runde sehr wertvollen, aber unverbesserlichen Wiederholungstäter, dann präsentieren!

    Ein Tribunal über einen Unbekannten, der nicht einal seine Sicht der Dinge dalegen kann?

    Kläre das doch einfach bilateral oder in eurer Spielerunde!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Wenn nach einer Meinung und Erfahrung gefragt ist:

    In unserer Spielrunde ist es so, dass es gerne gesehen ist, sich die Regeln der Spieler vorab anzuschauen, normalerweise YouTube Videos.

    Wir haben im Gegenteil festgestellt, dass Spiele insgesamt sehr viel seltener auf dem Tisch kommen, wenn sie nicht allen Spaß machen. Ein Grund kann ein krasser Erfahrungsvorsprung eines Mitspielers sein.

    Ob der jetzt digital oder analog erworben wurde, ist da erstmal egal.

    Wir hatten beispielsweise Puerto Rico Mal wieder rausgeholt, dass ich sehr gut kenne, die anderen überhaupt nicht. Zum Kennenlernen OK, aber danach nie wieder.

    Ein anderer hatte sein "eine wundervolle Welt" Solo rauf und runter gezockt. Danach war das Spiel verbrannt, weil er einfach zu stark war und der deutliche Sieger vorher schon fest stand.

    Wenn sich das bei Euch ähnlich verhält, sollte es eigentlich recht klar sein für alle, dass man sich und anderen damit den Spaß nimmt. Dann weiß man, dass man das Spiel danach besser nur noch mit ebenfalls anderen auf dem höheren Erfahrungslevel spielt.

    Wie im Kinderfußball... Am besten immer gegen ungefähr gleich gute...


    Ich spiele auf Yucata.de, aber da achte ich genau drauf, was ich spiele, dass ich mir damit kein Spiel versaue. Wobei ich manches Mal das "Glück" habe, dass sich bei mir keine Lernkurve einstellen will.

  • Ich würde eure Meinung dem, für die Runde sehr wertvollen, aber unverbesserlichen Wiederholungstäter, dann präsentieren!

    Ein Tribunal über einen Unbekannten, der nicht einal seine Sicht der Dinge dalegen kann?

    Kläre das doch einfach bilateral oder in eurer Spielerunde!

    Ja, denke ich habe mich in dieser Richtung genug erklärt und einen "Anfängerfehler" gemacht! Alles gut! ;)

  • Zudem finde ich nichts schlimmes daran sich auch einmal auf komplexere Spieler entsprechend vorzubereiten oder andere Meinungen einzuholen (welche Eröffnung ist gut / schlecht). Was bringt es mir wenn ich mich für ein 4 bis 5 Stunden Spiel nicht vorbereite, eventuell dann "Anfängerfehler" mache und das Spiel dadurch schlecht finde (obwohl es eigentlich ein gutes Spiel ist).

    Kann man natürlich auch umdrehen und sagen, dass das unschön für die anderen ist, die dann in nem 4-5 Stunden Spiel sitzen und von Leuten fertig gemacht werden, die sich vorher Strategieleitfäden durchgelesen haben.


    Wieso unschön? Heutzutage hat ja jeder die Möglichkeit sich darauf vorzubereiten. Früher war es ja wirklich so dass nur derjenige die Regel hatte der das Spiel auch besaß (außer man ist vorher zum Copyshop gegangen und hat dann die Kopien persönlich vorbeigebracht).

    Heutzutage kann ich mir doch ein Video dazu anschauen oder die Regeln als PDF runterladen und anschauen kann. Gibt ja genug Quellen dafür. Eventuell fallen mir dabei auch Fehler auf die im Regelwerk schlecht / unzureichend erklärt werden, wodurch die Partie für alle besser wird. Vor allem bei komplexen Spielen finde ich es gut wenn sich jeder schon mal vorab zumindest ein Erklärvideo angeschaut hat, so ist es auch für den Erklärer deutlich einfacher.

    Zumal hat doch eh jeder ein anderes Hintergrundwissen und startet mit seinem Vorwissen. Darf sonst jemand der sich auf der Messe ein bestimmtes Spiel angeschaut und eventuell eine Proberunde mitgespielt hat nicht mehr in einer anderen Gruppe mit reinen Anfängern mitspielen weil er ja 1/2 Spiel Erfahrung Vorsprung hat?

    Ich komme durch das Lesen der Regeln schon gut rein, ein anderer braucht dafür das aufgebaute Brett mit allen Tokens, ein anderer muss ein paar Runden anspielen und ein anderer versteht es erst nach der Schlussabrechnung ("Hätte ich dies gewusst hätte ich in Runde xy was anderes gemacht"). Jeder hat doch schon andere Startbedingungen durch unsere bisherige Erfahrungen.


    In zwei Wochen spielen wir z.B. eine Partie Tanto Monta. Wenn wir das Spiel erst erklären wenn wir am Tisch zusammen sitzen dürfte es fast unmöglich sein es an einem Wochenende (was bereits dafür geplant ist) durchzuspielen. Ich werde mir die Regeln dazu z.B. schon diese Woche durchlesen und nächste Woche erneut (und ich bin nicht der Erklärer), damit das Spielerlebnis positiv wird.

  • Kann man natürlich auch umdrehen und sagen, dass das unschön für die anderen ist, die dann in nem 4-5 Stunden Spiel sitzen und von Leuten fertig gemacht werden, die sich vorher Strategieleitfäden durchgelesen haben.


    Wieso unschön? Heutzutage hat ja jeder die Möglichkeit sich darauf vorzubereiten. Früher war es ja wirklich so dass nur derjenige die Regel hatte der das Spiel auch besaß (außer man ist vorher zum Copyshop gegangen und hat dann die Kopien persönlich vorbeigebracht).

    Heutzutage kann ich mir doch ein Video dazu anschauen oder die Regeln als PDF runterladen und anschauen kann. Gibt ja genug Quellen dafür. Eventuell fallen mir dabei auch Fehler auf die im Regelwerk schlecht / unzureichend erklärt werden, wodurch die Partie für alle besser wird. Vor allem bei komplexen Spielen finde ich es gut wenn sich jeder schon mal vorab zumindest ein Erklärvideo angeschaut hat, so ist es auch für den Erklärer deutlich einfacher.

    Die Frage ist halt: möchte das jeder? Und möchte jeder sich vorbereiten müssen um auf einem ähnlichen Niveau wie der Rest der Gruppe zu sein wenn z.B. mal wieder ein Spiel gespielt wird, das für alle neu ist.

    Wenn ich mich mit Leuten zum Spielen treffe, möchte ich da, dass von mir erwartet wird, dass ich mich vorher intensiv mit dem Spiel beschäftige oder möchte ich einfach hingehen, wir schauen was wir spielen und jemand (meist der Besitzer des Spiels) erklärt es den Leuten, die es zum ersten mal spielen.

    Ich persönlich möchte mich nicht strategisch auf Spieleabende vorbereiten und auch nicht vorbereiten müssen. Wenn deine Gruppe das gerne macht ist das natürlich völlig cool wenn ihr damit Spaß habt, ich weiß dann aber auch, dass ich in eurer Gruppe dann nicht mitspielen möchte. Nicht weil ich nicht verlieren kann (ich hoffe und denke, dass jeder der mit mir schon öfters gespielt hat bestätigen würde, dass ich in der Regel ein guter Verlierer bin), damit hab ich gar kein Problem, sondern weil wir höchstwahrscheinlich aus unterschiedlicher Motivation spielen.

    Zumal hat doch eh jeder ein anderes Hintergrundwissen und startet mit seinem Vorwissen. Darf sonst jemand der sich auf der Messe ein bestimmtes Spiel angeschaut und eventuell eine Proberunde mitgespielt hat nicht mehr in einer anderen Gruppe mit reinen Anfängern mitspielen weil er ja 1/2 Spiel Erfahrung Vorsprung hat?

    Natürlich kann ich nichts dagegen machen, dass ich bestimmte Spiele schon häufig gespielt habe. Aber es ist ein Unterschied ob ich mich mit Leuten verabrede um Spiel XY zu spielen und das halt schon oft gespielt habe oder ob ich mich dann extra drauf vorbereite um mir nen Vorteil gegenüber den anderen zu erarbeiten. Mag sein, dass das Resultat "Ich bin mehr Erfahrung als die anderen", das selbe ist, aber auf Zwischenmenschlicher Ebene ist das für mich ein riesiger Unterschied.

  • Bei manchen Spielen habe ich nach einer Partie Lust, mich intensiver mit dem Spiel auseinanderzusetzen (lets plays anschauen, BGG Forum durchlesen, Online Partieb, etc.). Natürlich bekommt man dadurch die ein oder andere Taktik oder Strategie mit und ggfs. einen Vorsprung bei einer Wiederholungspartie. Das ist dann halt so. Ich persönlich sehe das wenig problematisch. Manch andere aus meiner Gruppe schon. Ich kann ihre Sichtweise nachvollziehen, würde aber meine Begeisterung für ein Spiel dadurch nicht bremsen lassen.

    Bei uns sind aber auch alle erfahrene Spieler und jeder hat mMn eine realistische Chance auf einen Sieg (auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher zugunsten dem einen oder anderen ist). Wenn es eine Person gibt, die wirklich nie gewinnt, kann ich verstehen wenn man es problematisch findet.

  • Was ich mich bei der ganzen Thematik frage:

    Ist es nicht eigentlich egal, ob ich ein Spiel digital oder analog mit ner anderen Runde spiele äh trainiere?

    (klar, digital ist theoretisch effektiver, weil schneller - aber ansonsten?)

  • Ich bin am Freitag zum Brettspielabend bei Freunden eingeladen und dort wird voraussichtlich Hitster gespielt. Da ich mittlerweile alle Editionen (bis auf Schlagerparty) zuhause habe, werde ich mir alle QR Codes einprägen, ALLE Karten scannen und auswendig lernen.

    Die werden ihr blaues Wunder erleben und fortan werde ich als Musik-Gott gelten.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

  • Ich bin am Freitag zum Brettspielabend bei Freunden eingeladen und dort wird voraussichtlich Hitster gespielt. Da ich mittlerweile alle Editionen (bis auf Schlagerparty) zuhause habe, werde ich mir alle QR Codes einprägen, ALLE Karten scannen und auswendig lernen.

    Die werden ihr blaues Wunder erleben und fortan werde ich als Musik-Gott gelten.

    😂😂😂


  • Es kommt immer darauf an was gespielt wird und wie man zur Runde kommt. Wenn ich auf ein Spieltreffen gehe und dort eher einfache Spiele spielen möchte die man in ein paar Minuten erklären kann (Q.E., Stone Age, Rebirth diverse Partyspiele etc.) dann ist es eigentlich egal. Ich kann dort unvorbereitet ins Spiel gehen, mir kurz die Regelerklärung anhören und losspielen. Selbst bei etwas komplexeren Spielen wie Terra Mystica / Terraforming Mars / Seti) ist es noch recht überschaubar jemanden die Regeln in 30 Minuten zu erklären.


    Es gibt aber durchaus Spiele die in meiner Gruppe gespielt werden - angefangen von Here I stand, Pericles, Elisabeth I., Republic of Rome, Twilight Imperium, Weimar: Kampf um die Republik etc. - die durchaus 5 bis 10 Stunden dauern und teilweise recht komplexe Regelwerke haben. Hier sich vorab nicht eingelesen zu haben wird eher als unhöflich den anderen gegenüber empfunden da die Regelwerke teilweise schon komplex sind und man dann noch einmal 2+ Stunden fürs Erklären einrechnen darf. Mit einer Einarbeitung vorweg die jeder für sich vornehmen kann, kann dann die Erklärzeit auch auf 30 Minuten gekürzt werden. Zeit die man dann lieber fürs Spielen nutzt.

    Wie gesagt kommt Ende Januar das Spiel Tanto Monta auf den tisch - ohne entsprechende Vorbereitung ist dieses Spiel nicht an einem Wochenende machbar, die Planung läuft schon seit Mitte Dezember. Würden wir uns hier einfach hinsetzen und mit dem Aufbau und Erklärung beginnen würde jeder danach sagen "Hätte ich das Wochenende doch mit irgendetwas anderem verbracht (Keller aufräumen, Gartenarbeit, Steuererklärung).".

    Manchmal muss man sich halt auf bestimmte Sachen entsprechend vorbereiten, manchmal nicht. Aber dass sich jemand auf etwas vorbereitet finde ich nach wie vor nicht schlimm.

  • TI4 kann man noch ganz gut so in der Runde erklären meiner Meinung nach, wurde in den TI Runden die ich gespielt habe bisher auch nie erwartet, dass sich ja jemand für einliest.

    Aber ich glaub auch, dass wir etwas aneinander vorbei reden, weil wir mMn von zwei ziemlich verschiedenen Dingen reden. Du rest von sehr langen und hochkomplexen Spielen auf die man sich regeltechnisch vorbereiten muss um überhaupt sinnvoll mitspielen zu können (das kann absolut nachvollziehen, auch wenn mich diese Spiele in der Regel nicht interessieren).

    Hier im Thread und mir ging es um gewöhnliche Spiele, auf die sich Leute vorbereiten um nen Vorteil gegenüber den anderen zu haben. Und auch hier nochmal, mir geht es nicht um die Tatsache, dass ein Erfahrungsunterschied vorliegt, die sind immer unvermeidbar und ich kann Erfahrung ja auch nicht loswerden oder abschalten. Es geht darum, dass jemand sich explizit vorbereitet um nen Vorteil gegenüber den anderen zu haben und das finde ich auf Zwischenmenschlicher Ebene einfach unsympathisch und unschön und das is der Teil der mich persönlich stört. Darf natürlich jeder anders sehen.

  • Ich bin am Freitag zum Brettspielabend bei Freunden eingeladen und dort wird voraussichtlich Hitster gespielt. Da ich mittlerweile alle Editionen (bis auf Schlagerparty) zuhause habe, werde ich mir alle QR Codes einprägen, ALLE Karten scannen und auswendig lernen.

    Bitte gib mir mal die Kontakdaten deiner Freunde, damit ich ihnen mitteilen kann, daß sie gegen dich nur eine Chance haben werden, wenn sie mit dir die "Schlagerparty" spielen. ;)8o:D

  • Hier im Thread und mir ging es um gewöhnliche Spiele, auf die sich Leute vorbereiten um nen Vorteil gegenüber den anderen zu haben (...)

    (Fettung durch mich)

    Tatsächlich ist ja eher die Frage, warum sich Menschen außerhalb der Spielrunde vorbereiten. Es wurden ja viele andere mögliche Motivationen genannt. Das mit dem "Vorteil haben" spielt m.E. eher eine untergeordnete Rolle, und bei den Menschen, bei denen das im Vordergrund, eckt man vermutlich auch an anderen Stellen an.

    Ich selbst spiele Spiele digital, weil mir das Spaß macht.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!