Digitales Training für den analogen Brettspielabend

  • Eventuell kennen einige hier ja ähnliche Situationen. In unsrer wöchentlichen Brettspiel-Runde kommen regelmäßig neue Games auf den Tisch. Meist komplexere, mehrstündige Spiele die erst entdeckt und verstanden werden müssen. Das macht für mich auch einen wesentlichen Anteil am Spielreiz aus. Nun gibt es da den Einen (gell Robert) in der Runde der es einfach nicht lassen kann, sich (sofern verfügbar) an der digitalen Version des Spiels zu "trainieren". Das bringt natürlich einen wesentlichen Vorteil im Spielgeschehen und am Ende meist auch den Sieg. Ebenso sind die anschließenden Diskussionsrunden, über die soeben gemachten Erfahrungen, dann stark von dem Wissen des "trainierten" Spielers beeinflusst. Prinzipiell finde ich es spitze, das viele gute Spiele auch als digitale Version angeboten werden. Ich persönlich würde diese aber nur dann nutzen, wenn ich das Spiel bereits gut kenne, und Taktiken etc. ausprobieren will. Es ist immer gut 2 Spieler am Tisch zu haben die sich bereits mit den Regeln beschäftigt haben, auch der Erklär-Bär macht mal Fehler. Ist natürlich auch ein Startvorteil, aber hat ja dann nichts mit dem Entdecken des Titels zu tun. Ich versuche auch immer mich, mit meinem Vorwissen in den ersten Partien dann bewusst zurück zu halten.
    Wie würdet ihr das sehen!? Ich würde eure Meinung dem, für die Runde sehr wertvollen, aber unverbesserlichen Wiederholungstäter, dann präsentieren! Stelle ihn also hier stellvertretend, aufgrund seiner anwährenden Uneinsichtigkeit, für alle diese "Spielertypen" an den Pranger! ^^

  • Ich finde es nicht verwerflich, zu versuchen in einem Spiel möglichst gut zu sein. Mir macht es nichts aus zu verlieren, wenn es ein gutes Spiel war. Ich habe dagegen weniger Spaß, wenn ich gegen komplette Volltrottel spiele, die ewig nachdenken und dann doch den dümmsten Zug machen. Kommt aber in meinen Gruppen zum Glück nicht vor. Dann lieber gegen jemanden spielen, der gut vorbereitet ist.

    Ich versuche auch immer mich, mit meinem Vorwissen in den ersten Partien dann bewusst zurück zu halten.

    Was bedeutet dies? Dass du extra schlecht spielst? Dies fände ich verwerflich. Okay finde ich dagegen, bei komplexen Spielen den Mitspielern, sofern sie es auch wollen, Tipps zu geben oder vor Fallstricken zu warnen.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Ich würde eure Meinung dem, für die Runde sehr wertvollen, aber unverbesserlichen Wiederholungstäter, dann präsentieren!

    Und was soll das bringen? Finde ich moralisch fragwürdig.

    Ich bin gern Erklärer, aber online Regeln lernen finde ich deutlich schwieriger - besonders bei komplexeren Spielen… 2 Leute am Tisch die die Regeln kennen - macht Sinn. Letztens erlebt beim Spieletreff… Rajas of the Ganges, ich war regelsicherer als der Erklärer, hat uns vor Fehlern bewahrt und Zeit zum Nachschlagen gespart.

    Wenn euch das Entdecken am wichtigsten ist, dann ladet denjenigen nicht mehr ein oder spielt die Spiele mehrfach, da lassen sich noch immer neue Sachen entdecken und es wird ausgeglichener.

  • Das ist imho völlig irrelevant und würde mich nicht im geringsten stören.

    Stell dir vor ihr spielt ein neues Spiel und niemand ist vorbereitet. Alle haben die gleichen Chancen.

    Jetzt findet "der eine" das Spiel aber so geil, dass er es danach noch 5 mal in anderen Konstellationen in anderen Gruppen spielt, alle anderen fanden es gut, aber spielen es nicht woanders. jetzt bringt ihr es nach ein paar Wochen wieder auf den Tisch. Der eine wird dann auch einen Vorteil haben weil er das Spiel besser kennt und mehr Erfahrung damit hat.

    Letztlich kann es immer passieren dass es in einer Gruppe die eine Person gibt, die ein Spiel besser kennt als die anderen. Woher oder warum ist völlig egal. Es steht allen anderen ja frei, sich ebenfalls vorab mit der digitalen Version zu beschäftigen.

    Liebe Grüße

    Cal

    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Unter anderem aus genau dem Grund spiele ich kaum bis keine digitalen Adaptionen von Brettspielen, weil ich nicht will, dass das Skill Gap zu groß wird. Ich würde vermutlich mit der Person einfach nicht mehr spielen, prinzipiell ist mir gewinnen nicht wichtig aber gleichzeitig ist es mir unsympathisch, wenn es anderen so wichtig ist, dass sie vorher extra dafür trainieren. Ist dann einfach nicht die Art von Atmosphäre oder Gesellschaft in der ich mich wohl fühle zum Brettspielen.

    Außerdem finde ich machen Spiele mehr Spaß, wenn alle auf nem ähnlichen Niveau sind. Klar kann man Übung mit der Zeit nicht vermeiden wenn man Spiele öfters spielt aber wenn extra Energie reinstecken mir nen Vorteil gegenüber meinen Mitspielern zu verschaffen, das mag ich nicht.

  • Ich persönlich bin da kein Fan von. Ich spiele überwiegend mit meinem Mann und wenn ich dauernd unsere gemeinsam gespielten Spiele auf BGA "trainieren" würde und er völlig chancenlos aufgrund meines enormen Erfahrungsvorsprungs verlieren würde, hätte er wohl bald keine Lust mehr mit mir zu spielen 😱 und ich fände das auch langweilig. Es kommt eh schon ab und an Frust auf, wenn ich eine Gewinnsträhne habe, was sicherlich manchmal daher rührt, dass ich immer die Regeln lerne und im Anschluss vermittle. Da denke ich mir allerdings: Pech gehabt 😄, das ist aber auch für uns beide okay, denn ich bin hier der Brettspielverrückte und einfach super dankbar, mit meinem Partner das Hobby teilen zu können.

    Im Gegensatz dazu hat aber auch jeder seine Spiele, die einem einfach von Grund auf besser liegen und die daher fast immer ausschließlich einer von uns gewinnt, das stört mich weniger.

    Uns ist das wichtig für den gemeinsamen Spielspaß auf demselben Level zu spielen. Ich freue mich eher Spiele, die er eh nicht mag, online spielen zu können, wenn ich möchte.

    Verbieten kann man das natürlich nicht, da müsst ihr euch wohl damit abfinden, dass ihr eben immer nur um den zweiten Platz kämpft oder selber online spielen oder ihm vielleicht doch nochmal ins Gewissen reden.

    Wenn ich in einer Gruppe spielen würde, würde mir das ehrlich gesagt aber auch ganz schön auf die Nerven gehen ☺️. Nein danke, da hätte ich keine Lust drauf!

    4 Mal editiert, zuletzt von einfachich717 (6. Dezember 2024 um 11:21)

  • Ganz ehrlich, ja es gibt auch bei neuen Spielen natürlich mal jemanden der das Spiel auf der Messe, im Spieleladen oder digital vorab schon mal gespielt hat. Auch das vorab konsumieren von Let's Plays gehört streng genommen dazu. Finde ich in einer ausgewogen Gruppe eher suboptimal, gerade dann wenn gezielt darauf hingearbeitet wird, gegenüber den anderen, die das Spiel alt noch gar nicht kennen einen entsprechenden Vorteil zu haben. Wenn ich, wie meinst den Erklärbären mache, habe ich natürlich auch etwas mehr Einblick in die Mechanik, aber ich versuche das auch bei mir auf den Ablauf und Aufbau zu beschränken und möglichst nicht auf Strategie oder sogar Kenntnisse über bestimmte Siegoptionen oder z.B. entscheidende Spielkartentexte. Wenn jemand das Spiel kennt, ist das natürlich OK, aber gezielt damit andere vorab auszustechen, empfinde ich wirklich schwierig, vor allem wenn es öfter und immer die selbe Person ist.

    Grundsätzlich gibt es eine einfache Lösung, nur der Erklärbar weiß, was an dem jeweiligen Tag für Neuheiten gespielt werden - Fertig. Niemand kann ich vorbereiten und trainieren, alle haben die selben Chancen, solange sich der Erklärbär nicht selbst über die reine Fähigkeit das Spiel den anderen beizubringen absichtlich "spoilert" ... ;)

  • Okay... da will einer mit euch neue Spiele spielen, aber gleichzeitig nicht ins kalte Wasser gestoßen werden und vorm Brett sitzen wie das Schweinchen vorm Uhrwerk...

    Finde ich jetzt nicht verwerflich.

    Hat sich für mich jetzt eher so gelesen als wäre das Spiel für alle neu und anstatt das alle bei 0 Anfangen das Spiel zu ergründen verschafft er sich nen Vorteil gegenüber allen anderen um zu gewinnen.

    Aber is natürlich nur ne Vermutung, wenn das tatsächlich so ist, dass er immer der einzige ist für den das Spiel neu ist und alle anderen das schon einige male gespielt haben, dann sehe ich das auch etwas mit anderen Augen.

  • Also, ich höre nicht heraus, daß "Robert" das macht, weil er unbedingt gewinnen will, sondern er macht das, weil er gerne (solche Spiele) spielt. Insofern wäre mein Vorschlag, Ihr spielt in Eurer Runde mit ihm halt nur Spiele, die (noch nicht) online gespielt werden können.

    Selbst mit Hunderten von Titeln z.B. auf BGA bleiben noch Tausende von (guten) Spielen, die man nicht online spielen/trainieren kann, darunter gerade auch die aktuellen Titel. Aber auch viele sehr gute Klassiker gibt's (m.W.) nicht online.

    Ich persönlich spiele auch gerne online - es hat halt Vor- und Nachteile - aber meist dann andere Spiele als die, die ich am Tisch spiele. Umgekehrt bin ich sowieso immer im Vorteil am Spieltisch, weil ich die meisten Spiele kenne und auch sonst halt einfach am besten spiele. Oder, ne, eigentlich bin ich im Nachteil, weil ich meistens erkläre und das ist definitiv ein Nachteil (ich nehme mir dann in der Regel weniger Zeit für meine eigenen Züge). Oder wartet, ich bin im Vorteil durch meine große Erfahurng. Oder im Nachteil, weil ich alt bin?

    Worauf ich hinauswill, die "ausgewogene Gruppe" halte ich für einen Mythos.

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  • Aber wenn das Verlieren euch nichts ausmacht und es nur um das Kennenlernen eines neuen Spieles geht, was macht es für einen Unterschied ob jemand mehr Ahnung davon hat oder nicht? Warum müssen alle gleich "dumm" sein (was das Spiel angeht)? Ich habe Endeavor: Deep Sea auch mit Leuten gespielt die mich um das dreifache der Punkte geschlagen haben weil sie einfach viel mehr Erfahrung hatten. Aber was wäre an meiner Spielerfahrung besser oder schlechter gewesen, wenn die genau so einen Scheiß zusammengespielt hätten wie ich? So konnte ich wenigstens sehen, was in dem Spiel alles möglich ist.

  • Ich glaub es geht hier einfach son bissel um die Einstellung der Person. Ich kann nichts dagegen tun, dass ich Brass über 20 und Root über 30 mal gespielt habe wenn ich es mit Neulingen spiele, aber es ist was anderes, wenn ich mich mit Leuten dazu treffe um zB Terra Mystica zu spielen, das noch niemand von uns gespielt hat und ich das dann vorher digital grinde um zu gewinnen. Das empfinde ich einfach als sehr unsympathisch.

    Und gewinnen ist mir in der Tat nicht wichtig, aber wenn ich jede Woche von vorne herein sagen kann, dass das Ergebnis sowieso klar ist weil Robert das Spiel wie immer vorher digital gegrindet hat, dann fühlt sich das sogar für mich doof an, obwohl mir gewinnen wirklich nicht wichtig ist, die Chance darauf zu gewinnen aber dann halt doch.

  • Da kannst du nichts machen, außer nicht mehr mit ihm zu spielen, andere Spiele zu spielen oder selber ins „digitale Abseits“ abrutschen. Für mich sind Brettspiele ein analoges Vergnügen, wenn mein(e) Mitstreiter mich aber ständig aufgrund des Erfahrungsvorsprungs nach hinten durchreichen, ist das auch eher unbefriedigend. Wobei die Erfahrung natürlich auch durchs gemeinsame spielen kommt, bei #Outpost bsw. weiß ich nach rund 150 Partien ganz genau, wann welche Karte für wen wieviel wert ist.

    Da strengen sich sich dann aber alle ganz besonders an, weil für sie dann ein Sieg umso süsser schmeckt.

    Bleibt als Fazit: Nimm es hin und mach das beste draus! :saint:

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • So wie ich das lese geht es darum, dass der Spieler nicht gelegentlich online spielt, sondern Spiele, die er mag, extrem viel online "trainiert". Da kann ich verstehen, dass dies bei den anderen den Spielspaß trübt. Dabei muss das ja gar nicht aus unbedingtem Siegeswillen geschehen, sondern vielleicht nur, weil ihm das Spiel Spaß macht und er die Zeit dafür hat.

    Aber selbst wenn einem das Gewinnen nicht so wichtig ist, dann ändert sich das Spelgefühl schon, wenn man gegen einen "Profi" spielt. Das ist so als wenn man jede Woche mit seiner Hobbymannschaft 18:0 von den Bayern vom Platz gefegt wird oder jede Woche von Gari Kasparow beim Schach demontiert wird. Das dürfte den wenigsten auf Dauer Spaß machen. Genausowenig würde es mir Spaß machen als Anfänger gegen jemanden Terra Mystica zu spielen, der 100e von Online-Partien auf dem Buckel hat.

    Zum Teil weil ich dann keine realistische Chance auf einen Sieg habe, zum Teil weil ein "Profi" anders spielt und ich so das Spiel nicht wirklich selber entdecken kann und zum Teil, weil ich diesen Vorsprung realitisch betrachtet wohl nie aufholen kann.

    Lösung ist natürlich schwierig: mit dem Kollegen darüber reden oder andere Spiele spielen dürfte wohl das vielversprechendste sein.

  • Ich lese schon, auch hier sind die Meinungen darüber sehr gespalten!

    Ich würde den Trainierer zum Erklärbären bestimmen! Dann muss er sein Wissen teilen und hat ein anderes standing in der Gruppe.

    Wäre eine Option...teilweise finden die Trainingseinheiten aber erst nach der ersten Erklär-Runde statt.


    Ich versuche auch immer mich, mit meinem Vorwissen in den ersten Partien dann bewusst zurück zu halten.

    Was bedeutet dies? Dass du extra schlecht spielst? Dies fände ich verwerflich. Okay finde ich dagegen, bei komplexen Spielen den Mitspielern, sofern sie es auch wollen, Tipps zu geben oder vor Fallstricken zu warnen.

    Nein nicht absichtlich schlecht. Vor allem durch Kauf-Recherchen im Vorfeld wird man ja zwangsläufig mit Start- Sieg Taktiken konfrontiert, Ressourcen-Management etc. In der Erklärphase versucht man natürlich auch dieses Wissen zu vermitteln, manches geht dann aber doch unter, und in diesen Situationen denke ich dann, muss ich ja nicht den "Masterzug" machen, bzw. wenn dann würde ich ihn auch erklären. So in etwa meine ich das.

    Ich würde eure Meinung dem, für die Runde sehr wertvollen, aber unverbesserlichen Wiederholungstäter, dann präsentieren!

    Und was soll das bringen? Finde ich moralisch fragwürdig.

    Ach, der hat´s nicht anders verdient und erträgt das. Aber ich kann ihm dieses Thema wohl doch nicht zeigen. Da sind zu viele auf seiner Seite!

  • Habt ihr schon mit Robert gesprochen, warum er das macht statt gemeinsam am Tisch das neue Brettspiel zu entdecken? Passiert das generell bei allen Spielen ist nur bei den komplexeren längeren?

    Kommen diese komplexeren, längeren Spiele denn, wenn sie euch gefallen haben, auch wieder frühzeitig auf den Tisch oder werden die Spiele erst von neuen Spielen verdrängt, bis sie überhaupt vielleicht in ferner Zukunft wieder auf den Tisch gelangen?

  • Ich glaub es geht hier einfach son bissel um die Einstellung der Person. Ich kann nichts dagegen tun, dass ich Brass über 20 und Root über 30 mal gespielt habe wenn ich es mit Neulingen spiele, aber es ist was anderes, wenn ich mich mit Leuten dazu treffe um zB Terra Mystica zu spielen, das noch niemand von uns gespielt hat und ich das dann vorher digital grinde um zu gewinnen. Das empfinde ich einfach als sehr unsympathisch.

    Vielleicht (aber nur vielleicht) gibt es noch etwas zwischen "noch nie vorher gespielt" und "digital grinden, um zu gewinnen". Ich sehe es absolut nicht als verwerflich an, wenn es heißt wir spielen Terra Mystica, dass ich das Spiel vorher digital spiele, mir Regelvideos angucke und versuche zu verstehen wie das Spiel funktioniert. Klar, wenn Ziel des Spieleabends ist, dass alle ahnungslos vorm Spiel sitzen und jeder versucht das beste aus seiner Unwissenheit zu machen, dann cheatet Robert natürlich. Da Robert aber immer noch mitspielt scheint es mir doch so, als würde es hier ums Spielen selbst gehen nur hat keiner Bock sich im Vorfeld damit zu beschäftigen... außer Robert natürlich, der kein Bock hat, völlig ahnungslos ein Spiel zu spielen und das kann ich durchaus verstehen.

  • Ein Spiel neben der eigenen Gruppe auch online oder digital zu spielen ist ja erstmal nichts anderes, als das Spiel auch in einer anderen Gruppe zu spielen (abgesehen davon, dass man mehr Partien in kürzerer Zeit schafft). Soll das Resultat also wirklich sein, den Teilnehmern einer Runde zu untersagen, das Spiel auch mit anderen zu spielen?

  • Bleibt als Fazit: Nimm es hin und mach das beste draus! :saint:

    So wird´s dann wohl auch die nächsten 25 Jahre bleiben! :)
    Vielleicht lassen wir dann aber "Robert" als physische Person wieder aus dem Spiel und reden von "Robert" dem Spielertyp. Ich glaube sogar, dass es ab und an passiert, das ein ganzes Spiel in einer Gruppe durchfällt wenn eine Person sich bereits eine ausführliche Meinung über das Spiel gebildet hat. Diese positiven, wie negativen Erfahrungen fließen automatisch ins Spiel mit ein und verändern den Gesamteindruck (der sich ev. später bestätigt, aber eben dann durch die gemeinsamen Erfahrungen)

  • 3DPrintandpimp hast du schon herausgefunden, warum Robert dies macht? Will ist er zu verbissen und will unbedingt gewinnen? Oder hat er Angst, dass er sich dumm anstellt und trainiert deshalb vorher? Oder mag er es, mit möglichst viel Wissen zu glänzen?

    Habt ihr das schon mal in der Gruppe thematisiert? Wie sehen es die anderen Mitspieler? Nervt es die auch oder nur dich? Und warum nervt es dich genau?

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • 3DPrintandpimp hast du schon herausgefunden, warum Robert dies macht? Will ist er zu verbissen und will unbedingt gewinnen? Oder hat er Angst, dass er sich dumm anstellt und trainiert deshalb vorher? Oder mag er es, mit möglichst viel Wissen zu glänzen?

    Habt ihr das schon mal in der Gruppe thematisiert? Wie sehen es die anderen Mitspieler? Nervt es die auch oder nur dich? Und warum nervt es dich genau?

    Das ist ganz einfach! Er ist der Perfektionist schlecht hin und analysiert alles bis ins kleinste Detail. Dafür hassen und lieben wir ihn!

  • Ich glaub es geht hier einfach son bissel um die Einstellung der Person. Ich kann nichts dagegen tun, dass ich Brass über 20 und Root über 30 mal gespielt habe wenn ich es mit Neulingen spiele, aber es ist was anderes, wenn ich mich mit Leuten dazu treffe um zB Terra Mystica zu spielen, das noch niemand von uns gespielt hat und ich das dann vorher digital grinde um zu gewinnen. Das empfinde ich einfach als sehr unsympathisch.

    Vielleicht (aber nur vielleicht) gibt es noch etwas zwischen "noch nie vorher gespielt" und "digital grinden, um zu gewinnen". Ich sehe es absolut nicht als verwerflich an, wenn es heißt wir spielen Terra Mystica, dass ich das Spiel vorher digital spiele, mir Regelvideos angucke und versuche zu verstehen wie das Spiel funktioniert. Klar, wenn Ziel des Spieleabends ist, dass alle ahnungslos vorm Spiel sitzen und jeder versucht das beste aus seiner Unwissenheit zu machen, dann cheatet Robert natürlich. Da Robert aber immer noch mitspielt scheint es mir doch so, als würde es hier ums Spielen selbst gehen nur hat keiner Bock sich im Vorfeld damit zu beschäftigen... außer Robert natürlich, der kein Bock hat, völlig ahnungslos ein Spiel zu spielen und das kann ich durchaus verstehen.

    Da ist was wahres dran! Ich wäre oft froh wenn sich alle die Mühe machen würden zumindest ein Erklär-Video anzusehen, oder die Regeln vorab zu lesen. Taktiken und Kartendecks etc. werden ja da nicht bis ins Detail erwähnt, und da liegt dann der Vorteil ganz klar beim Spieler der diese bereits alle studiert hat.

  • Ich kann die Situation einigermaßen gut nachvollziehen, da ich selbst viel Twilight Imperium, Dune und Root online spiele. Allerdings weniger, um zu „trainieren“, sondern vielmehr, um die Möglichkeit zu haben, diese großartigen Spiele häufiger zu erleben. Gerade Spiele mit Event-Charakter kommen ja physisch oft nur selten auf den Tisch. Dennoch habe ich festgestellt, dass meine Win-Rate am Tisch durch das digitale Spielen nicht gestiegen ist. Das liegt vor allem daran, dass ich am Tisch fast ausschließlich mit erfahrenen Veteranen spiele und diese Spiele stark von den Verhandlungen und Interaktionen der Spieler geprägt sind – also von dem, was „über dem Tisch“ passiert.

    Ich finde, es kommt sehr darauf an, wie jemand digitale Versionen nutzt. Wenn jemand wie euer „Robert“ sich gezielt „trainiert“, um einen Vorteil in der Runde zu haben, kann das natürlich den Spielspaß stark beeinflussen. Gerade bei Spielen, die in der Gruppe neu entdeckt werden, ist ja oft der Reiz, gemeinsam zu lernen und die strategischen Tiefen zu erforschen.

    Aus meiner Sicht ist es aber auch wichtig, dass in einer Gruppe ein offenes Gespräch darüber möglich ist. Vielleicht könnte man „Robert“ freundlich darauf hinweisen, dass ein solches Vorwissen in den ersten Partien zwar hilfreich, aber auch ein wenig hemmend sein kann – vor allem, wenn andere das Gefühl haben, ins Hintertreffen zu geraten.

    Vielleicht wäre ein Kompromiss möglich? Zum Beispiel könnte sich jeder darauf einigen, digitale Versionen eines Spiels erst dann intensiver zu nutzen, wenn die Runde das Spiel gemeinsam entdeckt hat. Alternativ könnte „Robert“ bewusst versuchen, sich in den ersten Partien mit seinem Wissen zurückzuhalten, um den Entdeckungsprozess der Gruppe nicht zu dominieren.

  • Aus meiner Sicht ist es aber auch wichtig, dass in einer Gruppe ein offenes Gespräch darüber möglich ist. Vielleicht könnte man „Robert“ freundlich darauf hinweisen, dass ein solches Vorwissen in den ersten Partien zwar hilfreich, aber auch ein wenig hemmend sein kann – vor allem, wenn andere das Gefühl haben, ins Hintertreffen zu geraten.

    Zum Beispiel könnte sich jeder darauf einigen, digitale Versionen eines Spiels erst dann intensiver zu nutzen, wenn die Runde das Spiel gemeinsam entdeckt hat. Alternativ könnte „Robert“ bewusst versuchen, sich in den ersten Partien mit seinem Wissen zurückzuhalten, um den Entdeckungsprozess der Gruppe nicht zu dominieren.

    "Spiel mit aber bitte nur auf Halbgas, damit wir uns nicht schlecht fühlen"... Trifft vielleicht den Geist der Zeit aber eine Lösung kann das meiner Meinung nach nicht sein.

  • Finde es echt fragwürdig hier jemanden an den Pranger zu stellen um seine eigene Auffassung von wie man an Spiele herangeht und was man von einem Spieleabend erwartet als den richtigen Weg zu etablieren.

    Einzige was mir zumindest klar ist ihr habt unterschiedliche Vorstellungen von Spaß an Spielen und macht zwischen den Spielen unterschiedliche Sachen. Er scheint das neue Spiel zu spielen (du sagst trainieren), entdecken und zu durchdringen und du machst anderes. Erstmal absolut nix verwerfliches von euch beiden. Leben und leben lassen.

    Interessant wäre was ihn motiviert genau das Spiel zu spielen. Ist er sonst abgeschlagen der letzte bei euch? Hat er eine andere Lernkurve? Macht ihm das Spiel Spaß?………

    So wie es bei dir klingt setzt er sich hin und optimiert das Spiel egal ob’s ihm gefällt oder nicht, nur um euch am nächsten Abend zu dominieren.

    Habe ich so noch nicht erleben können in einer Gruppe aber hey gibt immer was Neues.

  • Es gibt eben unterschiedliche Spielertypen. Manche ziehen ihren Spielspaß aus der Entdeckung von Neuem, andere aus der Optimierung bis zur Perfektion, andere langweilt beides. Oft sind die Perfektionisten dann auch die AP-Spieler und es langweilen sich alle anderen ;) Man sollte aber anerkennen, dass es verschiedene Wege gibt, seine Freude aus Spielen zu ziehen, und dass dein Weg nicht besser oder schlechter ist als Roberts. Letztendlich ist jede Gruppe ein Kompromiss: Aus Charakteren, aus Wünschen und Zielen, aus Interessen an verschiedenen Arten von Spielen, etc.; entweder kommt man zusammen oder nicht. Und darüber kann und sollte man reden.

    Ob und wie es sich ausprägt, ist die für mich relevantere Frage, wie auch schon von anderen im Thread erwähnt. Wenn jemand verbissen trainiert um zu gewinnen, werde ich mit dieser Person wahrscheinlich wenig Spaß haben, weil sich das während der Spielzeit spürbar äußert. Wenn jemand gerne 100x Dune digital gespielt hat, weil er das Spiel super findet, werde ich wahrscheinlich gegen diese Person verlieren, aber das wäre dann absolut okay (wir würden dann aber wahrscheinlich nicht sooo oft Dune spielen). Wenn das bei jedem Spiel passierte, okay, dann hätte ich dann auch keine Lust mehr. Und wenn jemand nach jeder neuen Runde ungefragt lang und breit erklärte, wie man das Spiel am besten gewinnt, das würde mir den Spielspaß klar verderben, quasi die Entdeckung spoilern. Aber darüber kann man reden. Manchnal heißt das, dass man sich anpasst. Und manchmal heißt das, dass man nicht mehr jedes Spiel mit jedem spielen möchte. Ist auch okay.

  • "Spiel mit aber bitte nur auf Halbgas, damit wir uns nicht schlecht fühlen"... Trifft vielleicht den Geist der Zeit aber eine Lösung kann das meiner Meinung nach nicht sein.

    Stimmt, so wie du das formulierst fühlt es sich irgendwie falsch an und löst das Problem nicht wirklich. Spiele leben davon, dass jeder mit vollem Einsatz dabei ist und sich auf das Spiel einlässt. Wenn jemand absichtlich weniger gibt, verliert das für alle an Authentizität – und letztlich auch an Spaß.

    Die richtige Balance zwischen dem Reiz des kompetitiven Spiels und dem gemeinsamen Entdecken eines neuen Titels zu finden, ist zweifellos eine Herausforderung.

  • Es steht doch jedem frei, wie viel Energie derjenige investieren will, um so ein Spiel zu gewinnen. Wenn da jemand stundenlang Taktikvideos konsumiert und Strategien per App ausarbeitet, dann soll der doch bitte auch gewinnen.

    Es wäre ein schlechtes Zeichen für ein Strategiespiel, wenn man mit besserer Strategie keinen Vorteil den anderen gegenüber hätte. Sonst muss man halt Spiele mit hohem Glücksfaktor auf den Tisch bringen.

    Ich würde denjenigen aber nicht dafür verurteilen.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

    Einmal editiert, zuletzt von Prodigy1971 (6. Dezember 2024 um 13:00)

  • So wie ich es verstanden habe, trainiert er die Spiele bewusst voher, um sich einen Erfahrungsvorspung zu erarbeiten, das klingt schon etwas unsympathisch. Denn dann spielt er es ja nicht vorher, weil er Bock drauf hatte oder weil er bei einer anderen Gruppe mitgespielt hat, sondern nur damit er einen Vorteil den anderen geüber hat. Das könnte man schon thematisieren und erwähnen, dass er den anderen damit einen Teil ihres Spielspaßes nimmt und ob er nicht mal ausgehend von gleichen Vorrausetzungen gewinnen will... Was anderes als es mal anzusprechen und den Impact auf die Mitspielenden herrauszustellen fällt mir da auch nicht ein.

  • Die richtige Balance zwischen dem Reiz des kompetitiven Spiels und dem gemeinsamen Entdecken eines neuen Titels zu finden, ist zweifellos eine Herausforderung.

    So wie ich das verstehe schätzt man Robert für seinen Perfektionismus auch wenn es einem manchmal auf den Geist geht.
    Die anderen wollen das Spiel entdecken und lassen es auf sich zukommen, während Robert da sitzt und seine Züge mit Hilfe seines Vorwissens optimiert. Das sind ganz klar zwei grundsätzlich verschiedene Herangehensweisen die sich nicht unter einen Hut bringen lassen werden. Aber beide Spielweisen sind so unterschiedlich wie legitim, da wird es schwer auf einen Nenner zu kommen. Es ist dann wohl einfach die menschliche Komponente die die Gruppe zusammenhält und das finde ich sogar besser als wenn es nur das geteilte Interesse am gemeinsamen Hobby ist.

    Mich würde interessieren wie Robert spielt, wenn er kein Vorwissen hat. Gewinnt er dann trotzdem oft oder liegt er dann meistens hinten?

  • Habt ihr schon mit Robert gesprochen, warum er das macht statt gemeinsam am Tisch das neue Brettspiel zu entdecken? Passiert das generell bei allen Spielen ist nur bei den komplexeren längeren?

    Kommen diese komplexeren, längeren Spiele denn, wenn sie euch gefallen haben, auch wieder frühzeitig auf den Tisch oder werden die Spiele erst von neuen Spielen verdrängt, bis sie überhaupt vielleicht in ferner Zukunft wieder auf den Tisch gelangen?

    Natürlich wird das thematisiert. Da wir aber alle unterschiedliche Spielertypen sind, wie bei euch wohl auch, gehen die Meinungen eben in unserer Gruppe hier auseinander. Deshalb interessiert mich auch eure Meinung. Wir haben den Grübler, wir haben den Kingmaker in der Gruppe...und eben einen "Robert". Wie ich schon oben kurz erwähnt habe, habe ich eben das Gefühl das manche Spiele genau deswegen nicht mehr auf den Tisch kommen.

  • Ich glaub es geht hier einfach son bissel um die Einstellung der Person. Ich kann nichts dagegen tun, dass ich Brass über 20 und Root über 30 mal gespielt habe wenn ich es mit Neulingen spiele, aber es ist was anderes, wenn ich mich mit Leuten dazu treffe um zB Terra Mystica zu spielen, das noch niemand von uns gespielt hat und ich das dann vorher digital grinde um zu gewinnen. Das empfinde ich einfach als sehr unsympathisch.

    Vielleicht (aber nur vielleicht) gibt es noch etwas zwischen "noch nie vorher gespielt" und "digital grinden, um zu gewinnen". Ich sehe es absolut nicht als verwerflich an, wenn es heißt wir spielen Terra Mystica, dass ich das Spiel vorher digital spiele, mir Regelvideos angucke und versuche zu verstehen wie das Spiel funktioniert. Klar, wenn Ziel des Spieleabends ist, dass alle ahnungslos vorm Spiel sitzen und jeder versucht das beste aus seiner Unwissenheit zu machen, dann cheatet Robert natürlich. Da Robert aber immer noch mitspielt scheint es mir doch so, als würde es hier ums Spielen selbst gehen nur hat keiner Bock sich im Vorfeld damit zu beschäftigen... außer Robert natürlich, der kein Bock hat, völlig ahnungslos ein Spiel zu spielen und das kann ich durchaus verstehen.

    Klar gibt's das, kommt halt immer drauf an wie eure Gruppe so drauf ist.

    Bei jeglichen Spieleabenden auf denen ich jemals war, war es üblich, dass eine Person, meist der Besitzer des Spiels, den anderen das Spiel erklärt. Ich selbst bin nicht faul was Regelstudium angeht und wenn mir jemand sagt "wir treffen uns dann um XY zu spielen, lerne vorher die Regeln", dann hätte ich damit an sich kein Problem, aber bisher kam es mir noch nicht unter, dass da alle Bock drauf hatten, weil die einige ja doch eher Regelfaul sind und froh sind, wenn ihnen jemand das Spiel erklärt.

    Zwischen sich die Regeln zu nem Spiel anschauen und das Spiel schon mal zu spielen oder zu üben ist ja auch nochmal ein Unterschied.

    Am Ende muss das jede Gruppe für sich entscheiden und es gibt kein richtig oder falsch. Wenn es in einer Gruppe üblich ist, das jeder vorher selbstständig die Regeln lernt, cool. Wenn's üblich ist, das jeder das Spiel vorher übt, cool. Wenn's üblich ist, das einer jedes mal das Spiel vorher grindet und alle anderen in jeder Erstpartie abzieht und alle damit d'accord sind auch cool. Hier scheint jedoch eine Diskrepanz vorzuliegen bezüglich was die einzelnen Mitglieder der Gruppe sich so wünschen wie das abläuft, sonst hätte 3DPrintandpimp den Thread vermutlich nicht aufgemacht.

  • Hier scheint jedoch eine Diskrepanz vorzuliegen bezüglich was die einzelnen Mitglieder der Gruppe sich so wünschen wie das abläuft, sonst hätte 3DPrintandpimp den Thread vermutlich nicht aufgemacht.

    Unsre Gruppe läuft da wohl wie ein altes Ehepaar. Man kennt die Fehler jedes anderen und lernt diese zu ignorieren oder zu akzeptieren, genauso wie man die guten Seiten schätzen lernt. Aber ich sehe durch die Reaktionen hier, das der Trend nicht eindeutig in eine Richtung geht. Also auch ich mich an meiner Nase fassen werden muss. Bei uns herrscht nie schlechte Stimmung in der Runde, soweit alles gut.

    Die richtige Balance zwischen dem Reiz des kompetitiven Spiels und dem gemeinsamen Entdecken eines neuen Titels zu finden, ist zweifellos eine Herausforderung.

    Mich würde interessieren wie Robert spielt, wenn er kein Vorwissen hat. Gewinnt er dann trotzdem oft oder liegt er dann meistens hinten?

    Ja leider gewinnt er, er ist ein Genie!

  • Die richtige Balance zwischen dem Reiz des kompetitiven Spiels und dem gemeinsamen Entdecken eines neuen Titels zu finden, ist zweifellos eine Herausforderung.

    So wie ich das verstehe schätzt man Robert für seinen Perfektionismus auch wenn es einem manchmal auf den Geist geht.
    Die anderen wollen das Spiel entdecken und lassen es auf sich zukommen, während Robert da sitzt und seine Züge mit Hilfe seines Vorwissens optimiert. Das sind ganz klar zwei grundsätzlich verschiedene Herangehensweisen die sich nicht unter einen Hut bringen lassen werden. Aber beide Spielweisen sind so unterschiedlich wie legitim, da wird es schwer auf einen Nenner zu kommen. Es ist dann wohl einfach die menschliche Komponente die die Gruppe zusammenhält und das finde ich sogar besser als wenn es nur das geteilte Interesse am gemeinsamen Hobby ist.

    Mich würde interessieren wie Robert spielt, wenn er kein Vorwissen hat. Gewinnt er dann trotzdem oft oder liegt er dann meistens hinten?

    Aber ich denke du hast die Situation hier perfekt auf den Punkt gebracht!!!

  • Unter anderem aus genau dem Grund spiele ich kaum bis keine digitalen Adaptionen von Brettspielen, weil ich nicht will, dass das Skill Gap zu groß wird. Ich würde vermutlich mit der Person einfach nicht mehr spielen, prinzipiell ist mir gewinnen nicht wichtig aber gleichzeitig ist es mir unsympathisch, wenn es anderen so wichtig ist, dass sie vorher extra dafür trainieren. Ist dann einfach nicht die Art von Atmosphäre oder Gesellschaft in der ich mich wohl fühle zum Brettspielen.

    Außerdem finde ich machen Spiele mehr Spaß, wenn alle auf nem ähnlichen Niveau sind. Klar kann man Übung mit der Zeit nicht vermeiden wenn man Spiele öfters spielt aber wenn extra Energie reinstecken mir nen Vorteil gegenüber meinen Mitspielern zu verschaffen, das mag ich nicht.

    Einer der Anfängerfehler: Du bist zu gut in einem Spiel! Gilt natürlich nicht bei Vielspieler/Expertenspieler, aber eine Casual Runde unter Brettspieler und du hast z. B. 100 Partien eines kompetentiven Spiels hinter dir...darauf habe ich ehrlich gesagt auch keine Lust. Hab es auch schon so mal erlebt. Bockt 100% nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von thomasd87 (6. Dezember 2024 um 13:32)

  • Hier scheint jedoch eine Diskrepanz vorzuliegen bezüglich was die einzelnen Mitglieder der Gruppe sich so wünschen wie das abläuft, sonst hätte 3DPrintandpimp den Thread vermutlich nicht aufgemacht.

    Unsre Gruppe läuft da wohl wie ein altes Ehepaar. Man kennt die Fehler jedes anderen und lernt diese zu ignorieren oder zu akzeptieren, genauso wie man die guten Seiten schätzen lernt. Aber ich sehe durch die Reaktionen hier, das der Trend nicht eindeutig in eine Richtung geht. Also auch ich mich an meiner Nase fassen werden muss. Bei uns herrscht nie schlechte Stimmung in der Runde, soweit alles gut.

    Mich würde interessieren wie Robert spielt, wenn er kein Vorwissen hat. Gewinnt er dann trotzdem oft oder liegt er dann meistens hinten?

    Ja leider gewinnt er, er ist ein Genie!

    Aber dann gibt es doch eigentlich keinen Grund für ihn sich vorher vorzubereiten? Nur um dann noch sicherer gewinnen zu können? Man könnte jetzt sagen: ist eh egal, Robert gewinnt sowieso, aber es fühlt sich für die anderen vielleicht troztdem "fairer" an, wenn alle mit den gleichen Vorrausetzungen starten?

  • Er gewinnt oft! Nicht immer...auch andere haben ihre Sternstunden (auch wenn sie bei mir eher selten sind). Das Spiel muss zerlegt werden, bis ins kleinste Detail analysiert, mathematisch aufgearbeitet. Ich denke dieser Typus Mensch kann gar nicht anders und dachte ehrlich gesagt es gäbe mehr "Roberts" ;)...Ich war entsetzt über seine vernichtende Kritik an "Brass" ^^