[2024] 7 Empires - PD Verlag - Mac Gerdts

  • Als Liebhaber von Imperial war ich gespannt, was sich hinter #7Empires von Mac Gerds verbirgt.
    Nun gibt es ein paar mehr Infos dazu im Video von Cliqueabend:

    7 Empires (PD Verlag) / Herner Spielewahnsinn 2024 / Essen 2024
    https://www.Spiele-Offensive.de?pid=136&bid=17 https://www.amazon.de/b/ref=as_li_qf_br_sr_il_tl?ie=UTF8&node=12950651&tag=cliquenaben05-21&camp=1638&creative...
    www.youtube.com

    Hört sich nach einem simpleren Imperial an. Evl. eine Möglichkeit neue Spieler an Imperial heranzuführen.
    Meine Euphorie ist aber erstmal gedämpft. Anschauen werde ich es mir dennoch. Denn Imperial ist eben für mich
    eine 10/10.

  • Brettspielelabor 28. September 2024 um 01:17

    Hat den Titel des Themas von „[2014] 7 Empires - PD Verlag - Mac Gerdes“ zu „[2024] 7 Empires - PD Verlag - Mac Gerdts“ geändert.
  • Ich hab nun ein paar Partien runter (2,5 um genau zu sein). Und ich bin hin und her gerissen.

    • Einerseits ist es toll, dass sie Schachteln mitliefern. Andererseits müssen die sich immer zwei Fraktionen teilen, wodurch doch alles durcheinanderfliegt.
    • Einerseits wirkt das Material etwas... trist. Andererseits hat es tolle Holzfiguren dabei, die schon funktionieren.
    • Einerseits sind die Regeln wirklich überschaubar. Andererseits muss/soll man oft Einheiten hinlegen, um anzuzeigen, dass sie benutzt wurden. Gerade die Bewegung ist da merkwürdig tricky.
    • Einerseits ist die ganze Optik total angestaubt und trocken. Andererseits passt es irgendwie zum Flair des Spiels.
    • Einerseits ist es ein Pax Pamir Light (light, light, ...). Andererseits ist es ein aufgebohrtes Smallworld.
    • Einerseits ist es ein Kriegsspiel, andererseits kann man sich nicht wirklich über sein Heimatterritorium ausbreiten: Man kann zwar "externe" Länder besetzen und damit punkten, aber Gebäude bauen und Truppen ausheben kann man nur in seiner Heimat. Ebenso kann man seine Heimatländereien nicht verlieren, sie können nur temporär besetzt werden (und damit nicht mehr für die Produktion von Einheiten genutzt werden).

    Also, das spiel macht schon Spaß und ist auch sehr sehr schnell erklärt - Spielhilfe folgt! Die Anleitung ist hier und da dennoch in der Erstpartie oft zur Hand, da manche Absätze merkwürdig formatiert sind. Beispielsweise findet man Gleichstandsbrecher nicht da, wo man sie erwartet, sondern erst ganz am Ende des Kapitels.

    An sich besteht die Anleitung auch nur aus dem Aufbau, einer Seite Kern-Mechanismus, ein paar Seiten über die 5 Aktionen und Schlusswertung. Das ist sehr überschaubar.

    In der Partie wird es dann interessant: Kampf ist hier sehr direkt gelöst: Ähnlich wie bei Schach (und Tapestry) werden Kämpfe aufgelöst, indem man sich schlicht in ein Feld mit Gegner bewegt. Dabei heben sich die meisten Einheiten 1:1 auf und verschwinden von der Karte. Die einzige Ausnahme ist die Artillerie, die zumindest in der Offensive eine Infantrie-Einheit 1:0 schlägt.

    In diesem Spiel verliert man oft Ländereien, ist aber nie aus dem Spiel, denn man spielt (wie in Pax Pamir) nicht eine Fraktion, sondern lenkt deren Geschicke. Und diese Fähigkeit kann sich unter den Spielern oft verändern. Ähnlich wie in Smallworld versucht man zwei Züge gut zu timen: Maximale Ausbreitung und anschließend direkt deren Wertung, bevor andere Spieler diese wieder verkleinern.

    Dabei ist es schon spannend, dass die Aktionen einen Cooldown-Effekt haben: Da es nur 5 Aktionen gibt (wobei 2 davon quasi gleich sind und weitere 2 dasselbe tun, aber auf anderer Basis) ist es sehr überschaubar, was die Fraktionen noch tun können und was nicht. Somit fließen ständig zwei taktische Überlegungen ins Spiel ein:

    1. Wie time ich meine Aktionen und wie können die Fraktionen der anderen Spieler darauf (noch) reagieren?
    2. Welche Chancen habe ich beim ziehen der Einflusskarten (unter Berücksichtigung der Zugreihenfolge) darauf, den meisten Einfluss und damit die Kontrolle über eine Fraktion zu gewinnen oder zu verlieren?

    Abseits dessen ist das Spiel schnell und kurzweilig gespielt. Der Chaosfaktor, dass jede Runde zufällig bestimmt wird, wer mit der Auswahl der Einflusskarten starten darf, ist sehr mächtig und wichtig.

    Etwas genervt war ich dann doch von der Endwertung: Die Großmächte (Fraktionen) sammeln das gesamte Spiel über Machtpunkte (quasi Siegpunkte auf einer Leiste). Am Ende des Spiels werden diese dann anhand ihrer Reihenfolge auf eine Multiplikator-Leiste gelegt (7 bis 1). Und mit dieser Zahl multipliziert man seine gesammelten Einflusspunkte dieser Fraktionen. Das Ergebnis sind dann die eigenen Siegpunkte.

    Das kann schnell mal unübersichtlich werden geht ganz locker in dreistellige Beträge, auch wenn die Siegpunktleiste auf dem Board eigentlich nur bis 50 geht.

    Das ist ein Punkt, der mich auch schon bei Concordia etwas störte: Man spielt vor sich hin, aber die Wertung ist bis zum Schluss irgendwie total undeutlich. Und dann zählt man alles zusammen und plötzlich sagt einer: Ups! Ich hab ja gewonnen!

    Fazit:

    Positiv ist: Schnell erklärt, spannend gespielt, bietet wenig Frustpotenzial in die Enge gedrängt zu werden, weil man schlicht nicht seine eigenen Einheiten spielt, sondern Großmächte beeinflusst das zu tun. Die "Allianzen" - logischer Weise geschieht das automatisch, wenn ein Spieler mehrere Großmächte kontrolliert - und die wechselnden Einflüsse bilden jede Runde aufs neue ein ganz frisches Bild auf die Landkarte. Die einfache Spielstruktur hilft dabei, diese Veränderungen "zu sehen".

    Negativ: Häßlich wie die Nacht, leider. Dadurch wird es leider schwer werden Spieler dafür zu begeistern. Vielleicht würde sich auch hier ein Retheme lohnen ;) Wenig thematisch - ich dachte eher es handelt sich um eine Art Struggle of Empires Light, aber es ist eher das Ergebnis einer Ehe aus Smallworld und Pax Pamir.

    Wie gesagt, ich bin unentschlossen.

    PS: Ein kleiner TIpp, wie man die Aufbauzeit mit wenigen Cent stark eindampfen kann: Schneidet 4x Pappstreifen à 120x36 mm, dann bleiben die Teile auch in den Boxen getrennt und wer möchte, kann sie für das Spiel immer noch herausnehmen und in Boden und Deckel trennen :)

  • PS: Ein kleiner TIpp, wie man die Aufbauzeit mit wenigen Cent stark eindampfen kann: Schneidet 4x Pappstreifen à 120x36 mm, dann bleiben die Teile auch in den Boxen getrennt und wer möchte, kann sie für das Spiel immer noch herausnehmen und in Boden und Deckel trennen :)

    Verstaust Du die Holzfiguren separat?

    Einerseits ist es toll, dass sie Schachteln mitliefern. Andererseits müssen die sich immer zwei Fraktionen teilen, wodurch doch alles durcheinanderfliegt

    Meine erste Idee war: da durfte wohl der Praktikant ran.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ja, die Holzfiguren kommen in einem bzw. 2 großen Beuteln. Tatsächlich würden die wohl auch nicht in die Schachteln passen - außer man opfert 3 Fraktionen, die in Zipbeuteln warten und nutzt die Boxen zum Verstauen für nur eine Fraktion.