[2024] The Gang (Kosmos)

  • Hier gibt es die ganzen Details zum Spielablauf: https://boardgamegeek.com/boardgame/411567/the-gang

    Ich fokussiere mich lieber auf meine ersten Spielerfahrungen in entspannter 6er- und 5er-Runde. Tja und da hatte ich mir mehr von dem Spiel erhofft. Poker finde ich durchaus interessant. Die Variante Texas Hold'Em ebenso. Die Übersetzung von "Straight Flush" auf den Übersichtskarten fand ich hingegen amüsant - "Straßen-Flush" - klingt auf den zweiten Blick als Kombination aus "Straße" und "Flush" aber erstaunlich erklärend, auch wenn ich den Begriff so noch nie gehört hatte.

    Wir sind mehrmals kooperativ gescheitert. In der 4er-Runde vorab gespielt, soll es besser gelaufen sein. Lag es daran, dass wir die Wertungsskala der Kartenhände kaum je ausreizen konnten? Weil mehr als ein Zwilling oder gar ein Drilling hat kaum jemand von uns auf die Hand bekommen. Das war schon die absolute Ausnahme. Viel häufiger war hingegen gar nichts, also eigentlich nur eine Einzelkarte. Damit war gefühlt 80% der Wertungsskala von "Höchste Einzelkarte" bis "Royal Flush" gar nicht am Spiel beteiligt und zwischen schlechter Hand und noch schlechterer Hand eine gemeinsame Reihenfolge zu finden, war schwierig bis uns kaum möglich.

    Im normalen Texas Hold'Em schmeisst man die meisten Hände weg und spielt die nicht oder blufft eben. Hier aber müssen wir alle Hände spielen und einschätzen, egal wie schlecht die sind. Bluffen gibt es nicht, da eben koooperativ gespielt. Und da sich das Kosmos-Spiel arg nah am Original orientiert, haben wir überwiegend eher schlechte Hände. Da frage ich mich, warum die Autoren nicht vom Original abgewichen sind, um uns potential mehr besserer Hände und damit mehr Vielfalt auf der Wertungsskala zu geben? Oder ist das genau der Grund, warum kein anderer Autor diese Spielidee vorab realisiert hat, weil die schlicht zu sehr dem Zufall unterworfen ist und es schon mehr als Glück sein muss, wenn man überhaupt bessere Hände abbekommt?

    Wie sind da Eure Spielerfahrungen? Weil eigentlich möchte ich das Spiel gerne mögen, nur fühlte es sich in unserer 6er- und auch 5er-Runde arg unrund an. Als Fingerübung, um Texas Hold'Em Hände in ihrer Entwicklung einzuschätzen, durchaus reizvoll, aber als Spiel verstanden fehlte mir da die redaktionelle Erkenntnis und Lösung, wie man es eben besser machen könnte, um eben die volle Wertungsskala zu bespielen und nicht eben meist nur die unteren 20% davon. Oder übersehe ich da etwas?

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  • Grad erst gestern gespielt, 1x in 6er Runde, 2x in 4er Runde mit Zusatzchallenges.

    Wir hatten noch das Handicap, dass wir Mitspieler hatten, die kein Poker konnten und sich an der Wertungsskala langhangeln mussten. In der 6er Runde keine Chance. In der 4er Runde nur durch Pech verloren, eig viel zu einfach, trotz der Challenges.

    Spielreiz kam zwar auf, war für mich zum Ende hin aber wieder weg. Nette Spielidee, aber ich weiß nicht, wer hier die Zielgruppe sein soll.

    Thema ist auch nur aufgesetzt.

    :4_10:

  • Ich habe es bisher nur in einer 4er Runde gespielt.

    Wir hatten sehr viel Spaß, aber haben quasi fast nie verloren. Nur wenn es mal Einzelkarte König gegen Einzelkarte Dame stand o.ä..

    Zu viert ist es also auch mit allen Herausforderungen deutlich zu einfach.

    Ich hoffe, dass es zu fünft oder sechst nochmal anders wird und freue mich auf eine größere Runde.

    Aktuell :7_10:

  • Bin gerade hierüber gestolpert und dachte, dass es in diesem Thema vielleicht am besten aufgehoben ist:

    Kory Heath, Designer von u.a. The Gang ist am 18.11. verstorben. Der Rest steht auf BGG.

    Externer Inhalt boardgamegeek.com
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  • Wir bei Kosmos waren sehr schockiert über die Nachricht des Todes von Kory Heath (https://www.instagram.com/p/DCrYo7YtYBn/).

    Ich möchte hier noch einmal kurz schreiben, wie besonders die Zusammenarbeit mit Kory Heath war. #TheGang war eines der schönsten Projekte, an denen ich bisher mitgewirkt habe. Die Entwicklung war unglaublich spannend und die positiven Testerlebnisse waren in einer Liga mit denen bei #DieCrew und #EXIT. Ich habe Kory leider nur über regelmäßige Zoom-Calls kennengelernt. Er war immer absolut freundlich und angenehm im kreativen Austausch mit uns. Die Zusammenarbeit war wirklich immer geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und konstruktivem Perfektionismus. Er wird mir bei jeder Partie The Gang präsent sein ... und ich weiß, dass ich noch sehr sehr viele Partien The Gang spielen werde!

    Rest in Peace, Kory!


    Und hier noch eine aktuelle sehr schöne (englische) Review zur Gang von Shut Up & Sit Down. Ich hoffe, dass Kory sie noch gesehen hat:

    The Gang: Crime, but for YOUR DAD
    Support the Show: https://bit.ly/SupportSUSD / http://ko-fi.com/shutupandsitdown / https://www.patreon.com/shutupandsitdownBuy The Gang: https://bit.ly/SUSDT...
    www.youtube.com

    Ralph Querfurth
    KOSMOS Verlag

  • Mal wieder einen alten Thread ausgraben, wir spielen es immer mal wieder in 4er Runde.

    Ich mag es sehr gerne, klar ist es manchmal recht einfach, gestern erst eine große Klappe gehabt, da wir noch gewartet hatten, haben wir 6 Partien gespielt, mit schwerstem Modul, weiß gar nicht mehr, heißt es Masterlevel? Halt das wo immer 2 Challenges offen sind und die kleinste nach jeder Runde wegkommt.

    Die Challenges finde ich teilweise zu einfach, im Verlauf zu sagen, welche Hand das stärkste Blatt hat ist oft relativ einfach.

    Kaum ausgesprochen, dass es zu einfach ist, haben wir noch 2 x verloren, waren aber auch knifflige Kombinationen.

    Ist halt wie so oft bei Kartenspielen, manchmal ists sehr einfach, manchmal tierisch knapp.

    Alles in allem haben wir viel Laune dran, schnell gespielt, eine Partie dauert bei uns 10 - 20 Minuten.

    Nun habe ich gesehen, dass es auf der Kosmos Seite eine Minierweiterung gibt, hat damit jemand Erfahrungen?

  • Ich hatte, wie schon mal gesagt, zahlreiche andere Testerlebnisse mit #TheGang. Sie waren in einer Liga mit denen bei #DieCrew und #EXIT - und das sowohl mit Poker-Kennern als auch mit totalen Poker-Neulingen.

    Da würde mich jetzt, aus reiner Neugierde und komplett ergebnisoffen, interessieren, wie die Testspieler, die wirklich überhaupt nichts über Poker wussten, beim Spiel damit umgegangen sind, dass sie ihre Karten nicht einschätzen konnten, bzw. wie es dort gehandhabt wurde.

    Ich frage auch deshalb, weil ich in meinen missglückten Erlebnissen versucht habe, den Mitspielern das Konzept der "nächsthöheren" Karte zu erklären, sie es aber nicht verstanden haben, und wirklich explizit darum gebeten haben, das Spiel nicht nochmal zu spielen, weil sie einfach nur frustriert darüber waren, dass sie das Wertungssystem nicht verstanden haben.
    Bei einem Paar zeigte sich übrigens auch die "Hilfskarte" als eher hinderlich, denn sie hatten das Konzept nicht verstanden, dass dort Beispiele abgebildet sind und dachten, dass sie genau die dort abgebildeten Karten haben müssten, damit sie es werten können, was dazu führte, dass eine Spielerin ihren Vierling als "nichts wert" betrachtete, weil es ja nicht die Karten waren, die auf der Hilfskarte abgebildet waren. Die haben auch gar nicht geguckt, was sie eigentlich haben, sondern haben ihre Karten auf der Hilfskarte gesucht und alles damit abgeglichen, und wenn sie es nicht gefunden haben, war es halt in ihren Augen nichts wert.

    Hattet ihr solche Erlebnisse beim Test gar nicht? Komplette Ratlosigkeit und Frustration und Missverständnisse?

  • Um die Diskussion aus dem SdJ-Thread weiterzuführen: Wenn das Spiel in unseren Runden vor die Wand gelaufen ist, dann, weil die Leute es nicht ansatzweise hinbekommen haben, über die Chips zu kommunizieren. Im Sinne von, Du hast mir 1x den Chip weggenommen, den ich wollte, dann nehme ich halt irgendwas, das übrig ist. Ob das an mangelnder Pokererfahrung lag, weiß ich nicht. Aber mit nur 1 solchen Mitspieler in der Runde ist das Spiel für alle broken.

    Wie gesagt, ich mag das Spiel, habe aber mehrere Runden erlebt in denen es eben 0 funktioniert hat. Weil es offenbar viele Mitspieler gibt, die ein Problem mit dieser Art der Kommunikation haben.

  • Bei einem Paar zeigte sich übrigens auch die "Hilfskarte" als eher hinderlich, denn sie hatten das Konzept nicht verstanden, dass dort Beispiele abgebildet sind und dachten, dass sie genau die dort abgebildeten Karten haben müssten, damit sie es werten können, was dazu führte, dass eine Spielerin ihren Vierling als "nichts wert" betrachtete, weil es ja nicht die Karten waren, die auf der Hilfskarte abgebildet waren.

    In diesem Fall ist aber nicht das Spiel das Problem, sondern entweder das Paar selbst (weniger wahrscheinlich) oder die Person, die das Spiel (offenbar schlecht) erklärt hat (mehr wahrscheinlich).

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Wir hatten es letztes Wochenende auch wieder auf dem Tisch.


    Vorerfahrung war, dass es mit 4 Spielern gefühlt zu einfach ist, da wir egal mit welchen Karten immer gewonnen haben.

    Wochenende: Haben wir es nun zu 6 gespielt, mit 2 Poker Neulingen. Die ersten Runden waren auch etwas schleppend, da unsere beiden Mitspielerinnen die Hilfskarte mit den Beispielen zwar verstanden haben, aber dachten, dass sie mit 2 Paar noch sehr schlecht sind, da das auf der Hilfskarte sehr weit unten ist. Als dann verstanden wurde, dass sich häufig alles sehr weit unten abspielt und die Kunst darin liegt, wann einem wie die Chips weggenommen werden, hat es aber ab der vierten Runde richtig Spaß gemacht.

    Eine der beiden Neuen hat es sich dann auch direkt bestellt.


    Also zu sechst gefällt es mir noch wesentlich besser als zu viert.

  • Bei einem Paar zeigte sich übrigens auch die "Hilfskarte" als eher hinderlich, denn sie hatten das Konzept nicht verstanden, dass dort Beispiele abgebildet sind und dachten, dass sie genau die dort abgebildeten Karten haben müssten, damit sie es werten können, was dazu führte, dass eine Spielerin ihren Vierling als "nichts wert" betrachtete, weil es ja nicht die Karten waren, die auf der Hilfskarte abgebildet waren. Die haben auch gar nicht geguckt, was sie eigentlich haben, sondern haben ihre Karten auf der Hilfskarte gesucht und alles damit abgeglichen, und wenn sie es nicht gefunden haben, war es halt in ihren Augen nichts wert.

    Gut, aber da kann man jetzt halt auch nichts machen - außer vlt noch in der Anleitung erwähnen, dass die abgebildeten Kombinationen nur Beispiele sind. Ich denke aber doch, dass die einzelnen Kombinationen ausführlich in der Anleitung aufgeführt sind ("Ein Pärchen besteht aus 2 Karten mit demselben Wert" o. Ä.) oder? Dann ist das Spiel halt nichts für diese Person und das hat in diesem speziellen Fall wenig mit mangelnder Pokererfahrung zu tun ...

    Vielleicht hängt es eher vom Erklärer ab bzw. der Frust entsteht durch den Wissensvorsprung der anderen? Auch das kann man dem Spiel an sich nur schwerlich anlasten. Wenn der Erklärer davon ausgeht, dass alle die entsprechende Erfahrung haben, dann fällt die Erklärung womöglich zu knapp aus?! Ich kann z. B. meinen Redaktionskollegen ein Spiel ganz anders erklären ("und dann das übliche, ihr wisst schon pipapo ..."), als ich das auf einer Messe einem Endkunden näherbringen würde.

  • Als "Vielspieler" und gelegentlicher Poker-Spieler kam ich auch mal in den Genuss, das Spiel zu sechst zu spielen. 1 Vielspielerin, 2 Spieler, 2 Neulinge (Anfänger-Spieler, kein Poker).

    Die Herausforderung für die "besseren Spieler" war, Rücksicht auf die schlechteren zu nehmen - und die ersten Runden gingen klar verloren.

    Ein (Mit)Spieler hat sogar versucht zu bluffen :D, und erst nach mehreren Runden verstanden, dass wir ja kooperativ gewinnen, wenn die Reihenfolge am Ende stimmt ...

    Es hat aber viel Spaß gemacht, und wenn man den Ehrgeiz außen verlässt, gewinnen zu wollen ... dann vergleicht man eben nur die "guten 4 oder 5 Spieler" und schaut, und man selbst untereinander die richtige Reihenfolge hat, und wenn eine Person alles zerschiesst, dann hat man zwar nicht offiziell gewonnen, aber dennoch zu 5/6 richtig gespielt ...

  • Bei einem Paar zeigte sich übrigens auch die "Hilfskarte" als eher hinderlich, denn sie hatten das Konzept nicht verstanden, dass dort Beispiele abgebildet sind und dachten, dass sie genau die dort abgebildeten Karten haben müssten, damit sie es werten können, was dazu führte, dass eine Spielerin ihren Vierling als "nichts wert" betrachtete, weil es ja nicht die Karten waren, die auf der Hilfskarte abgebildet waren.

    In diesem Fall ist aber nicht das Spiel das Problem, sondern entweder das Paar selbst (weniger wahrscheinlich) oder die Person, die das Spiel (offenbar schlecht) erklärt hat (mehr wahrscheinlich).

    Nein, das Problem war die Kombination aus Spielern und Spiel.

    In deinem Fall war das auch wieder mangelnde Lesekompetenz, denn ich sage ja nicht, dass das Spiel ein Problem ist oder hat, sondern dass es Probleme geben kann, wenn Leute es spielen, die überhaupt gar nichts von Poker wissen. Dass du da jetzt direkt wieder versuchst, das Problem auf irgendeiner Seite zu verorten (und implizierst, ich hätte irgendeiner Seite das Problem zugeordnet), geht komplett an meiner Aussage vorbei.
    Meine Aussage ist: Es kann Probleme geben, wenn The Gang auf Leute trifft, die nicht das Geringste über Poker wissen. Da ist weder das Spiel noch sind die Personen das Problem, sondern die Kombination.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini (8. April 2025 um 14:37)

  • Bei einem Paar zeigte sich übrigens auch die "Hilfskarte" als eher hinderlich, denn sie hatten das Konzept nicht verstanden, dass dort Beispiele abgebildet sind und dachten, dass sie genau die dort abgebildeten Karten haben müssten, damit sie es werten können, was dazu führte, dass eine Spielerin ihren Vierling als "nichts wert" betrachtete, weil es ja nicht die Karten waren, die auf der Hilfskarte abgebildet waren. Die haben auch gar nicht geguckt, was sie eigentlich haben, sondern haben ihre Karten auf der Hilfskarte gesucht und alles damit abgeglichen, und wenn sie es nicht gefunden haben, war es halt in ihren Augen nichts wert.

    Gut, aber da kann man jetzt halt auch nichts machen - außer vlt noch in der Anleitung erwähnen, dass die abgebildeten Kombinationen nur Beispiele sind. Ich denke aber doch, dass die einzelnen Kombinationen ausführlich in der Anleitung aufgeführt sind ("Ein Pärchen besteht aus 2 Karten mit demselben Wert" o. Ä.) oder? Dann ist das Spiel halt nichts für diese Person und das hat in diesem speziellen Fall wenig mit mangelnder Pokererfahrung zu tun ...

    Vielleicht hängt es eher vom Erklärer ab bzw. der Frust entsteht durch den Wissensvorsprung der anderen? Auch das kann man dem Spiel an sich nur schwerlich anlasten. Wenn der Erklärer davon ausgeht, dass alle die entsprechende Erfahrung haben, dann fällt die Erklärung womöglich zu knapp aus?! Ich kann z. B. meinen Redaktionskollegen ein Spiel ganz anders erklären ("und dann das übliche, ihr wisst schon pipapo ..."), als ich das auf einer Messe einem Endkunden näherbringen würde.

    Da ich der Erklärer war, und das gute Freunde von mir waren, denen ich schon sämtliche Lacerdas, Trickerion, Voidfall und anderes Zeug erklärt habe, das die daraufhin recht gut gespielt haben, wäre das zwar möglich, aber tatsächlich haben sie es trotz meiner Erklärungen nicht geschafft, das Konzept zu greifen. Also, das grundsätzliche Pokerkonzept.
    Und ja, ich habe das Grundkonzept von Poker sehr ausführlich erklärt.

    Und auch hier gerne nochmal: Ich laste das ja nicht dem Spiel an (keine Ahnung, warum immer solche defensiven Erwiderungen kommen ...), sondern ich sage, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Leute, die keinerlei Wissen übr Poker haben, mit denen ich es gespielt habe, das Spiel nicht spielen konnten und auch nicht gut fanden, weil sie das Wertungskonzept nicht begriffen haben.
    ZUSÄTZLICH habe ich erwähnt, dass EIN Paar sogar mit der Hilfekarte Probleme hatte. Da stand ja nicht: "Die Hilfekarte ist doof, die macht das Spiel schwerer und sollte weg", und da stand auch nicht: "Das Spiel ist doof und kann nicht sinnvoll gespielt werden, wenn man es nicht kennt", sondern da steht, dass ICH die Erfahrung gemacht habe, dass es für Leute, die nichts über Poker wissen, schwierig sein kann, das über dieses Spiel zu lernen, und da in beiden Fällen keine Lust auf das Spiel herrschte.

    Ich hab ja nicht mal bestritten, dass Ralph meinte, dass das beim nicht-pokerfahrenen Testpublikum trotzdem super ankam. Wenn er das sagt, ist das so. Dann hat das Spiel alles richtig gemacht.
    Meine Erfahrung zeigt halt, dass es Probleme gab, die dann offenbar bei keinem der Tests aufgekommen sind.

    Aber gut, dann bin ich der Einzige mit dieser Erfahrung, meine Erklärung war halt zu knapp, meine Spielepartner das Problem und The Gang ist auch für Leute, die keinerlei Poker können immer und jederzeit problemlos spielbar, wenn man es ihnen nur sinnvoll erklärt, was ich halt nicht getan habe. Irgendwo gibt es ja immer die Freak-Ausreißer, dann waren das jetzt wohl meine Erfahrungen. :thumbsup:

    Dann ist das Thema doch geklärt. :)

  • Es kann Probleme geben, wenn #TheGang auf eine Gruppe trifft, unter denen absolute Poker-Neulinge sind, aber es MUSS NICHT unbedingt Probleme geben.

    Es kann Probleme geben, wenn #DieCrew auf eine Gruppe trifft, unter denen absolute Stichspiel-Neulinge sind, aber es MUSS NICHT unbedingt Probleme geben.

    Es kann Probleme geben, wenn #BombBusters auf eine Gruppe trifft, unter Menschen sind, die schlecht logisch deduzieren können, aber es MUSS NICHT unbedingt Probleme geben.

    Es kann Probleme geben, wenn #Hitster auf eine Gruppe trifft, unter Menschen sind, die sonst nur Klassik hören, aber es MUSS NICHT unbedingt Probleme geben.

    usw.

    Mir ist daher wichtig, dass man berücksichtigen sollte, dass Verabsolutierungen (bei subjektiven Geschmacksthemen) nie gut sind ;)

    Jeder persönliche Erfahrungsbericht zu einem Spiel hat seine Berechtigung. Aber ich finde, man sollte aus vereinzelten Erfahrungsberichten eben nicht einen allgemeingültigen Schluss folgern.

  • In den Spielrunden, in denen ich The Gang mitgespielt habe, gab es zwei typische Knackpunkte, die dazu führen konnten, dass eine Partie gegen die Runde lief:

    Die Kommunikation mit den Chips wurde als lästig oder sogar aggressiv empfunden. Weshalb einzelne dann einfach diese Art der Kommunikation aufgegeben haben, obwohl der Sternechip so gar nicht zu ihrem Blatt passte. Dabei gehört in meinem Verständnis dazu, dass eben nicht derjenige "einen Sternechip beansprucht", der als Schnellster sich den schnappen kann. Wer da einfach "klein beigibt", macht es der Runde schwierig.

    Die eigene Pokerhand konnte nicht eingeschätzt werden. Das ist dann ein Lernfaktor im Spiel. Wobei Spieler einen Vorteil haben, wenn die Pokerübertragungen im Fernsehen kennen und daher wissen und verstehen, warum eine 7-3 schlechter ist als ein A-K. Und ebenso verinnerlichen können, dass hier ein Paar schon eine ganze Menge sein kann.

    Wenn dann beides zusammentrifft, ist man schlicht chancenlos oder muss durch die Lernstrecke gemeinsam durch.

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  • Ich hatte, wie schon mal gesagt, zahlreiche andere Testerlebnisse mit #TheGang. Sie waren in einer Liga mit denen bei #DieCrew und #EXIT - und das sowohl mit Poker-Kennern als auch mit totalen Poker-Neulingen.

    Da würde mich jetzt, aus reiner Neugierde und komplett ergebnisoffen, interessieren, wie die Testspieler, die wirklich überhaupt nichts über Poker wussten, beim Spiel damit umgegangen sind, dass sie ihre Karten nicht einschätzen konnten, bzw. wie es dort gehandhabt wurde.

    Ich frage auch deshalb, weil ich in meinen missglückten Erlebnissen versucht habe, den Mitspielern das Konzept der "nächsthöheren" Karte zu erklären, sie es aber nicht verstanden haben, und wirklich explizit darum gebeten haben, das Spiel nicht nochmal zu spielen, weil sie einfach nur frustriert darüber waren, dass sie das Wertungssystem nicht verstanden haben.
    Bei einem Paar zeigte sich übrigens auch die "Hilfskarte" als eher hinderlich, denn sie hatten das Konzept nicht verstanden, dass dort Beispiele abgebildet sind und dachten, dass sie genau die dort abgebildeten Karten haben müssten, damit sie es werten können, was dazu führte, dass eine Spielerin ihren Vierling als "nichts wert" betrachtete, weil es ja nicht die Karten waren, die auf der Hilfskarte abgebildet waren. Die haben auch gar nicht geguckt, was sie eigentlich haben, sondern haben ihre Karten auf der Hilfskarte gesucht und alles damit abgeglichen, und wenn sie es nicht gefunden haben, war es halt in ihren Augen nichts wert.

    Hattet ihr solche Erlebnisse beim Test gar nicht? Komplette Ratlosigkeit und Frustration und Missverständnisse?

    Ich habe #TheGang wirklich viel und ausgiebig mit verschiedensten Runden getestet. Und nicht nur ich, sondern auch meine Kolleginnen und Kollegen.

    Es gab Runden, in denen wir zu viert gespielt haben, aber auch sogar direkt mal zu sechst ... und dabei jeweils 2 oder 3 Personen in der Runde wirklich noch gar keine Pokererfahrung hatten. Ich habe die benötigten Pokergrundregeln und die Regeln von #TheGang erklärt, dann haben wir losgespielt. Und natürlich wurden die ersten paar "Überfälle" häufiger nicht erfolgreich beendet. Wir haben dann besprochen, was "schief lief", was übersehen oder missinterpretiert wurde usw. Die Spannung und die Motivation hat immer überwogen, ich habe so gut wie keine Frusterlebnisse mitbekommen.

    Der hochgradig interaktive Charakter des Spiels, das soziale Erlebnis, der Reiz das Kommunizieren per Chips-Hin-&Herschieben zu erlernen und zu verstehen, was die anderen wohl haben könnten, was wohl durch das Aufdecken weiterer Gemeinschaftskarten "passiert sein könnte" usw. ... all das stand immer im Vordergrund und hat etwaige potenzielle "Frustsituationen" des Scheiterns bei Weitem überwogen.

    Zu Beginn der Anleitung auf Seite 2 haben wir ganz bewusst Folgendes geschrieben:

    "The Gang basiert auf Poker – genauer gesagt auf der Pokervariante Texas Hold’em. Wenn ihr die Regeln für Texas Hold’em kennt, wird es euch leichter fallen, The Gang zu lernen und zu spielen. Wir haben aber in zahlreichen Testpartien erlebt, dass auch absolute Poker-Neulinge sehr gut mit The Gang zurechtkommen und sehr viel Spaß haben können! Natürlich kann es helfen, wenn ihr euch ein Lernvideo für Texas Hold’em als Vorbereitung anschaut."


    Und bzgl. der Personenzahl haben wir dort Folgendes geschrieben:

    "The Gang ist ein Spiel, dessen Schwierigkeitsgrad nicht nur von der Kartenverteilung, sondern auch stark von der Spieleranzahl abhängt: Je mehr Spieler ihr seid, desto schwerer wird das Spiel.
    Wenn ihr zu dritt spielt und Pokererfahrung habt, kann es je nach Kartenverteilung passieren, dass euch das Spiel „zu einfach“ vorkommt.
    Wir empfehlen euch, eine komplette Partie im Grundspiel-Modus zu spielen und danach zu entscheiden, ob ihr den Schwierigkeitsgrad erhöhen möchtet, indem ihr mit mehr Personen spielt oder euch am Fortgeschrittenen-, Profi- oder Meisterdieb-Modus versucht."

    Unsere Erfahrung hat zudem gezeigt: Wenn eine Anfänger-Runde maximal zu dritt oder viert spielt, ist die Chance auf einen Sieg mit etwas Übung relativ schnell relativ hoch.

    Noch eine Anekdote bzgl. des Spiels zu dritt und Poker-Neulinge:

    Ein Bekannter hat #TheGang mit seiner Frau und dem gemeinsamen 11-jährigen Sohn gespielt. Die Frau hatte wenig Pokererfahrung, der Sohn gar keine. Der Bekannte hat die Kombinationsmöglichkeiten mithilfe der Kniffel-Kombinationen erklärt. Der Sohn konnte das dann ziemlich gut nachvollziehen und sie hatten zu dritt richtig viel Spaß mit dem Spiel. Daraufhin haben sie #TheGang auch noch mit einer befreundeten Familie gespielt und der Sohn hat es dem 9-jährigen Sohn der Freunde erklärt. Auch in dieser erweiterten Runde hat es dann wieder richtig gut funktioniert und Spaß gemacht.


    Ob #TheGang als typisches "Familienspiel/Gelegenheitsspielerspiel" einzuordnen ist - da bin ich mir auch nicht sicher. Aber ich halte es für ein reizvolles leichtes Kennerspiel mit großem Gateway-Potenzial.

    Wie viele bzw. vielleicht sogar die meisten anderen Spiele auch, hat es seine Eigenheiten und nicht jeder Person wird es in derselben Spielgruppenkonstellation und Personenanzahl gleich gut gefallen. Aber das gilt meiner Erfahrung nach ja z. B. auch für sehr viele Expertenspiele: Es gibt jede Menge Spiele, die ich nicht in Vollbesetzung mit Grübler/innen am Tisch spielen möchte. Das ist dann aber auch kein Fehler des Spiels, sondern liegt an den persönlichen Spielevorlieben. Oder z. B. bei EXIT gibt es etliche Menschen, die es auf gar keinen Fall mit mehr als 2 Personen spielen würden ... und andere wiederum lieben EXIT zu viert.

    Wie schon mal geschrieben, es gibt meiner Erfahrung nach kein Spiel, das allen (spielenden) Menschen gefällt oder gar bei allen (spielenden) Menschen Begeisterung auslöst. Und dann halte ich Spiele, die ca. 70% der Menschen total begeistern, aber 30% völlig kaltlassen für stärker und erfolgsversprechender als Spiele, die ca. 30% total begeistern, 20% völlig kaltlassen und 50% einfach nur nett finden. Wie die Prozentverteilung bei #TheGang ist, weiß ich natürlich leider nicht :)

  • #TheGang hat gerade den American Tabletop Award 2025 in der Kategorie "Casual Games"gewonnen :)

    The American Tabletop Awards
    americantabletopawards.com


    Und hier ganz frisch noch eine Rezension von Udo Bartsch:

    The Gang
    Eine gute Einleitung ist wie ein Royal Flush. Und ähnlich selten. Wie geht THE GANG? Wir spielen Texas Hold’em Poker. Allerdings kooper...
    rezensionen-fuer-millionen.blogspot.com

    Ralph Querfurth
    KOSMOS Verlag

  • Udo reiht sich hier ziemlich genau in die unknowns-Einschätzung ein:

    Zitat

    THE GANG ist in kleiner Runde einfach und in großer Runde sehr schwer. Deshalb habe ich in großen Gruppen schon viel Ratlosigkeit erlebt, wie man das schaffen soll und wozu. THE GANG macht nicht in jeder Gruppenzusammensetzung Spaß. Man braucht schon eine eingeschworene … ja: Gang.

    Und:

    Zitat

    Auch wenn es nicht ganz leicht ist, für THE GANG eine geeignete Spielerunde zu finden: Sobald diese beisammen ist, kann man sich an THE GANG regelrecht festbeißen.

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Udo reiht sich hier ziemlich genau in die unknowns-Einschätzung ein:

    Zitat

    THE GANG ist in kleiner Runde einfach und in großer Runde sehr schwer. Deshalb habe ich in großen Gruppen schon viel Ratlosigkeit erlebt, wie man das schaffen soll und wozu. THE GANG macht nicht in jeder Gruppenzusammensetzung Spaß. Man braucht schon eine eingeschworene … ja: Gang.

    Und:

    Zitat

    Auch wenn es nicht ganz leicht ist, für THE GANG eine geeignete Spielerunde zu finden: Sobald diese beisammen ist, kann man sich an THE GANG regelrecht festbeißen.

    Es gibt "die unknowns-Einschätzung"?

    Ralph Querfurth
    KOSMOS Verlag

  • Es gibt "die unknowns-Einschätzung"?

    Nein, aber zumindest haben sich einige Stimmen in diese Richtung ausgesprochen, weshalb du dies als Reaktion darauf geschrieben hast:

    Es kann Probleme geben, wenn #TheGang auf eine Gruppe trifft, unter denen absolute Poker-Neulinge sind, aber es MUSS NICHT unbedingt Probleme geben.

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Es gibt "die unknowns-Einschätzung"?

    Nein, aber zumindest haben sich einige Stimmen in diese Richtung ausgesprochen, weshalb du dies als Reaktion darauf geschrieben hast:

    Es kann Probleme geben, wenn #TheGang auf eine Gruppe trifft, unter denen absolute Poker-Neulinge sind, aber es MUSS NICHT unbedingt Probleme geben.

    Ja, und das halte ich auch weiterhin für die Wahrheit.

    Und ich habe auch geschrieben, dass es bei jedem Spiel immer sehr unterschiedliche Stimmen und Erfahrungsberichte gibt. Da ist #TheGang kein Sonderfall. Selbst jedes Spiel in der BGG Top100 erhält von einem signifikanten Teil der Brettspiel-Szene deutliche Ablehnung.

    Vielleicht geht die "Geschmacks-Schere" bei #TheGang etwas weiter auf als bei Spielen im Mittel. Aber auch da ist #TheGang kein Einzelfall. Und wie ebenfalls schon mal geschrieben: Lieber ein Spiel, das bei vielen Begeisterung auslöst und bei etlichen starke Ablehnung ... als ein Spiel, das überwiegend gut/solide ankommt und kaum jemand stark ablehnt.

    Ralph Querfurth
    KOSMOS Verlag

  • Es basiert eben auf Poker bzw nutzt dessen Kartenhand- Bewertung. Wer das Vorwissen hat, kommt schneller ins Spiel und sieht eher potentielle Entwicklungen von Händen als ein Unwissender, der sich auch noch in die Pokerwertung einfinden muss.

    Gibt es da zu große Wissensunterschiede, sollte die Runde ausreichend geduldig sein, um den Lerneffekt zu begleiten. Genau deshalb mag ich kein Tichu oder The Crew mit Stichspiel-Experten spielen, weil mir der Erwartungsdruck keinen Spaß macht.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Eine kleine Regeldiskussion kam bei unserem letzten Spieleabend auf, die aus meiner Sicht geklärt wurde aber ich will jetzt sicher gehen 😁

    Folgende Situation:

    Es geht um das Blatt ein Paar. Es lagen folgende Karten aus: A, K, 9, 6, 7

    Ich hatte: K, 5 - ein Mitspieler: K, 4

    Meine Ansicht: echtes Unentschieden, da wir beide die gleiche Kombination aus 5 Karten bilden können (A,K,K,9,7)

    Der Mitspieler: Du bist höher, da deine zweite Karte auch Bestandteil der 5-Karten-Kombination sein muss. Demnach: Ich (A,K,K,9,5) > Er (A,K,K,9,4)

    Was würdet ihr sagen ist richtig? Ich bin mit eigentlich zu 90% sicher, aber ich lass mich gerne überzeugen 😉

    Es war tatsächlich eine spielentscheidende Situation. Es stand 2:2 und das war die letzte Entscheidung. Ich habe mich durchgesetzt und wir haben gewonnen (hoffentlich hat das auch gestimmt😃)

  • Hm?

    Wie meinst du das, Nico? Dass das Board das beste Blatt ist? :/

    Ja. Es ist nicht so intuitiv, dass meine beiden Handkarten eventuell unter den '5 besten' gar nicht dabei sind. Gerade die untersten Blätter zu vergleichen, wo beide die höchste Einzelkarte haben, fand ich da immer etwas tricky. Intuitiver (zumindest für mich) wäre, dass es dann ein Gleichstand ist , oder man die Handkarten miteinander vergleicht. Aber hey, so ist es eben bei Poker, dafür kann The Gang ja nix.