Habe ebenfalls gestern mein Conservas bekommen. Nach (nur) zwei Partien sind die Ersteindrücke eher vage, aber ich will sie stichpunktartig zusammenfassen:
- alles sehr liebevoll gemacht - Artwork, Karten etc. Man bekommt alleine dadurch schon Lust aufs spielen.
- die Anleitung ist an sich sehr gut gemacht, enttäuscht aber letztendlich dennoch mit vielen missverständlichen oder gar fehlenden Formulierungen/Hinweisen. Für so ein relativ kleines Spiel ist das BGG-Forum auch schon proppenvoll mit Regelfragen. Unter anderem kann man z.B. nur erahnen, ob man sein Startboot kaufen muss (nein) und ob man dafür auch schon in der ersten Runde Upkeep zahlen muss (ja). Auch viele der Upgrade-Karten könnten noch klarer formuliert sein.
- das kostenlose Startboot macht den Schwierigkeitsgrad recht swingy, wenngleich mMn nicht so stark wie von manchen kritisiert.
- die Kernthematik ist natürlich die Gegensätzlichkeit von Geld machen und Fischbestände schonen. Ich fürchte allerdings, dass sich die Strategie recht bald herauskristallisiert (am Anfang Bestände erhöhen, dann abräumen) und sich auch über die Szenarien hinweg nicht groß ändern wird.
- thematisch ist Conservas wirklich gut umgesetzt
- ich hätte mir kreativere Spielziele gewünscht. da wäre deutlich mehr drin gewesen.
- es ist für einen Almes recht elegant designed, auch und gerade im Vergleich mit dem in manchem Aspekt durchaus ähnlichen Wreckland Run.
- ebenfalls - für mich zumindest - typisch Almes ist aber leider auch, und das ist aktuell für mich die größte Spaßbremse, dass es sich insgesamt trockener und weniger "aufregend" spielt, als Szenario, tolles Artwork und die beim reinen Lesen fluffigen Regeln verheißen. Da war das Zuschauen bei den Let's plays fast aufregender als das selber spielen.
Das klingt jetzt letztendlich aber negativer, als es gemeint ist. Im 7er-Bereich würde ich es jetzt (bislang) schon einstufen; es ist halt einfach (bislang) nicht der erhoffte Burner. Ich kenne/habe recht viele Almes-Titel, ob nun Solo oder Multi, und auf Dauer fühlt sich das alles recht ähnlich an. Laut Eigenaussage ist er immer voller Ideen; mag sein, aber irgendwie gehen die meisten davon in eine recht ähnliche Richtung.