Nabend!
Back at home. Wie wars? Schön, aber anstrengend.
Was sind die Bremer Spieltage? Stellt euch ein Bürogebäude vor, mit kleineren und größeren Räumen, in denen auf 3 Etagen verteilt gespielt wird. Das Ganze ist auf den ersten Blick ein bisschen verwirrend, weil man manchmal aufgrund der vielen verschiedenen Räume nicht mehr sagen kann, welches Spiel man gerade noch wo gesehen hat. Ich würde mir wünschen, dass die Bremer Spieltage irgendwann einmal in einer größeren Halle oder in größeren Sälen stattfindet. Irgendwann ist die Luft in den Räumen dann leider verbraucht, auch wenn zwischendurch immer mal wieder gelüftet wird. Daher wohl meine Kopfschmerzen.
2F-Spiele hatte einen eigenen Raum, in dem Friedemann Friese und eine Kollegin verlagseigene Spiele präsentiert haben, u.a. natürlich auch Fabrikmanager. Hier hoffe ich morgen noch auf eine Erklärrunde. Friedemann selber hat mir noch eine Funkenschlag Erweiterungskarte verkauft. Hier arbeitet der Chef noch selbst!
Die Heidelberger waren mit 2 Erklärbären/Innen vor Ort, die viele Essen Neuheiten aus ihrem Vertriebsprogramm demonstriert haben. Loyang wollte hier irgendwie keiner spielen. Ein schlechtes Zeichen? Diese T-Stücke machen mir Angst. Ich möchte nicht wissen, wie schnell die kaputt gehen. Die Qualität der Spielkarten ist, wie im Spielbox.de Forum schon angesprochen, nicht besonders hoch. Da frage ich mich, wofür ich so viel Geld ausgeben soll, wollte ich es kaufen. Will ich aber nicht!
Wir haben bei den Heidelbergern ein Erklärspiel Planet Steam gespielt, und ich muß sagen, sooo schlecht ist das nicht. Kritik gibt es am Material: Die Teile der Tanks passen nicht wirklich zusammen und fallen auseinander, wenn man nicht aufpasst. Die Karten sind zu groß, und nehmen unnötig Platz weg. Dafür sind das Spielgeld und die Wertpapiere auf äußerst dünnen Papier gedruckt, so dass man nicht wirklich von Qualität sprechen kann. Wenn man das ganze Spiel nicht so aufgemotzt hätte, wäre es wohl (a) praktischer und (b) preisgünstiger. Vom Spiel her macht es aber durchaus was her. Besonders interessant ist der Rohstoff-Markt. Wie ich finde ein sehr schönes Spielelement. Alles andere ist das bekannte Rohstoff sammeln und zu Siegpunkten/Credits machen.
In einem weiteren Raum wurden alle Spiele von Lookout Games und vom PD-Verlag/eggertspiele präsentiert. Peter Dörsam, Walther Mac Gerds und Hanno Girke waren vor Ort. Ich konnte einen Blick auf das neue 1853 von Lookout Games werfen. Sieht sehr gelungen aus. Tolle Arbeit von Klemens Franz. Leider erst ab 3 Personen, weshalb ich es wohl nicht kaufen werde. Die Moorbauern und Magister Navis waren natürlich ebenfalls zu sehen, ebenso wie Imperial 2030 und alle anderen Gerds-Spiele. Ich konnte hier noch einen Blick auf den Spielplan des neuen Prototypen von Mac Gerds werfen. Der Name ist "Hudson Bay" und es hat wieder das gewohnte Rondell. Worum es in dem Spiel geht, keine Ahnung. Mac Gerds war an anderer Stelle beschäftigt, so dass ich keine Fragen stellen konnte.
In weiteren Räumen waren Asmodee und Pegasus mit ihren Neuheiten vor Ort. Morgen werde ich mal einen längeren Blick auf Cyklades werfen, obwohl das nicht gerade meine Art Spiel ist. Nach dem Video auf cliquenabend.de steht für mich fest, dass ich es nicht brauche.
In zwei weiteren Räumen ist sog. freies Spielen möglich. D.h., man schnappt sich ein Spiel, und erarbeitet es sich anhand der Regeln selbst. Hier haben wir Assyria gespielt und einige Runden Macao. Zu Assyria habe ich an anderer Stelle etwas geschrieben. Bei Macao muß ich mich korrigieren: Die Qualität des Spielmaterial ist doch recht ordentlich, anders als ich auf den ersten Blick in Essen dachte. Nur die Pappcounter, die man auf die Städte legt, könnten wirklich aus dickerem Material sein. Das Spiel an sich ist optisch sehr schön, hat für meinen Geschmack aber zu viel Text. Ich stelle immer mehr fest, dass ich es nicht mag, wenn ich dauernd Texte auf Karten lesen muss, die dann in irgendeiner Form das Spiel beeinflussen. Das behindert den Spielfluss, so ähnlich wie bei El Grande, wenn man die Karten absolut nicht kennt. Das Spiel hat interessante Mechanismen. Es gilt vieles zu beachten, und das gefällt mir grundsätzlich. Ich weiß nur nicht, ob ich mit den Würfeln warm werden kann. Ich weiß auch nicht, ob ich den ganzen Tüdelkram gut finde (Steine, Tableau, Windrose ... das alles kostet Platz und ist Fummelei). So bin ich bei Macao wirklich unentschlossen. Weitere Partien würde ich mitspielen, aber es mir nicht unbedingt anschaffen wollen.
Zu einer Partie Egizia kam es leider nicht mehr, weil uns jemand das Spiel vor der Nase weggeschnappt hat, und beim Zweitexemplar fehlte leider die Spielregel. Son shiet. Egizia steht aber für morgen auf dem Zettel.
Der Flohmarkt fand leider in einem viel viel viel zu kleinem Raum statt, mit viel zu vielen Leuten und viel zu vielen übereinander gestapelten Spielen. Hier müssen die Organisatoren wirklich dringend etwas ändern, so geht das nicht. Stellt euch die berühmt berüchtigte Resterampe der Heidelberger in Essen doppelt so schlimm vor, dann habt ihr den Flohmarkt der Bremer Spieltage. Ein Schnäppchen war hier leider nicht zu machen, weil alle Preise gnadenlos überzogen waren. Dafür kaufe ich dann lieber neu.
So, das wars. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Und wie immer sind alle meine Eindrücke rein subjektiv.
Grüsse,
Thomas