[2025] Vantage von Jamey Stegmaier - Stonemaier Games

  • Spiel25 steht überhaupt nicht im Raum. Eher Sommer 2026. Kann es mir auch gut vorstellen. Feuerland hält sich ja immer eher bedeckt mit konkreten Daten, aber wenn dann kommt es meist auch dann.

  • Zumal der Autor von Vantage und Verlagsinhaber von Stonemaier Games gesagt hat, dass ein Nachdruck von Vantage, der jetzt angestoßen würde, in fünf Monaten zum Kauf verfügbar wäre. Ok, sparen wir einen Monat ein, weil es nicht per Schiff sondern Luftfracht kommt, dann sind es immer noch vier Monate. Selbst wenn Feuerland mit der Übersetzung und den Korrekturläufen fertig wäre, dann ist das immer noch kein direkter Nachdruck, sondern eine Lokalisation, bei der geprüft werden müsste, ob (und hier vertraue ich auf Hören-Sagen, bitte korrigieren) alle Texte in der finalen Druckvorlage so stimmen und passen und das Musterexemplar vor dem Massendruck ebenso ok ist. Da steckt also mehr Arbeit drin, als bei einem 1:1 Nachdruck ... wobei da auch die Errata eingepflegt werden.

    Die SPIEL ist in drei Monaten. Ich hielt das für nur möglich, wenn der Druck komplett in Deutschland oder Europa ablaufen würde und vor der wichtigsten Messe der Brettspielindustrie entsprechende Druckkapazitäten noch frei oder längst dafür geblockt wären. Ich glaube, da spiele ich lieber Lotto oder warte auf den nächsten Blitz, um dann wegzuspringen. :)

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  • Wie in ravns Post steht, wurde auf Instagram bereits bestätigt, dass es Mitte 2026 wird bis irgendjemand sein deutsches Spiel bekommt. Feuerland startet im September 2025 eine Vorbestelleraktion.

    Das Spiel ist nicht mal übersetzt. Da wird's auch keine Vorabexemplare auf der Spiel 2025 geben.

  • Aus dem Feuerland-Newsletter

    Der Original-Titel hat mich jetzt nicht gestört, „Exploria“ klingt für mich ein wenig nach Internet-Browser. 😜 Aber sie haben sicher ihre Gründe.

    Einmal editiert, zuletzt von Picknicker (14. August 2025 um 20:49)

  • Exploria trifft die Grundstimmung des Spiels schon gut. Schließlich geht es um die Erkundung einer unbekannten Welt. Und mit dem Titel können wohl mehr Leute eine Assoziation verknüpfen als mit Vantage ... was wohl kaum jemand so einfach aus seinem Wortschatz übersetzen kann, der zur deutschsprachigen Version greift. Zudem empfinde ich bei Exploria einen entspannten-positiven Unterton, der ebenso passt. Der Weg ist sowieso das Ziel.

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  • Keine Ahnung wie Ben vom Brettspielblog auf die Spiel25 kommt und so eine Aussage trifft. Aber wenn er Vantage jetzt abfeiert kann ich ihn eh nicht mehr besonders ernst nehmen. Aber das ist ein anderes Thema, egal.

    Ich werde safe auf die deutsche Ausgabe warten und um ehrlich zu sein auch ganz gut wenn die erst 26 kommt. Ich hab hier noch einiges stehen bis dahin und erst im Winter wieder so richtig Zeit wenn die Abende länger sind. Im Moment ist einfach so viel Action draussen.

  • Exploria trifft die Grundstimmung des Spiels schon gut.

    Naja, du kennst halt die Grundstimmung und ja klar, dann passt es gut. Aber unter der Prämisse könnte ich jedes overland adventure Exploria nennen. Am Ende sagt es eben doch wieder nichts. Sehe ich mich als Kunden durch die Brettspiel-Regale streifen, sei es im Laden oder Online, würde ich einen Titel wie Exploria wahrscheinlich einfach übergehen weil das super generisch klingt und null meine Aufmerksamkeit weckt. Und die die sich das Spiel bewusst aussuchen weil sie darüber gelesen oder Videos gesehen haben, würden wohl auch ein Vantage kaufen, bzw. mit dem Titel klar kommen.

    Soll jetzt auch nicht wieder in einen Rant ausarten warum ein Spiel wie benannt wird. Das Entscheidet der Verlag und das ist ja auch okay. Aber in dem Titel steckt ja auch immer ein Stück vom Autor, seine Ideen, Gedanken und Intentionen. Ich finde es einfach nett wenn sowas auch bei einer Lokalisierung am Leben gehalten wird... selbst wenn 70% der Käufer das nicht verstehen sollten.

  • Bananenfischer Weil er z.B. das Spiel Lands of Galzyr ziemlich schlecht rezensiert/getestet hat und ich finde das sich ziemlich viele Paralellen in den beiden Spielen finden; zentrale Punkte sind sich sehr ähnlich; hohe Storylast, ständige Würfelproben, wenig Euro Game. Das waren seine haupt Kritikpunkte bei LoG. Aber ist ja auch OK, muss ja alles keiner mögen..aber ich merke halt bei vielen YT testern das halt wenig Objektivität waltet..sondern halt pers. Geschmack. Mein pers. Geschmack als Konsument trifft halt der Brettspielblog schon länger nicht mehr. Aber das führt hier vom Thema ab... ;)

  • Mir gefällt der deutsche Titel zwar, aber dennoch etwas schade, dass man den Titel-Fokus vom Hauptmerkmal des Multiplayers (das visuelle Erzählen des eigenen Blickpunkts) hin zur Hauptspielmechanik (Erkunden) verlagert hat. Ich finde es immer schöner, wenn ein Titel etwas anderes umschreibt als den Elefanten im Raum.
    Aber aus der Buchbranche weiß ich, dass in Deutschland Titel, die erst nach Kenntnis des Inhalts deutbar sind, deutlich schlechter gehen als solche, die direkt auf den ersten Blick verraten, was einen erwartet.

  • zentrale Punkte sind sich sehr ähnlich; hohe Storylast, ständige Würfelproben, wenig Euro Game

    Nuja, wenig Eurogame trifft auf auf so ziemlich jedes Spiel zu, dass kein Eurogame sein will.

    Und die Storylast würde ich jetzt hier auch mal relativieren. Ich hasse Kampagnenspiele hauptsächlich weil ich keinen Bock auf Story habe. Vantage hat in dem Sinne aber keine Story, also zumindest keinen fortlaufenden Plot. Die vielen kleinen Absätze die man liest ergeben nicht zwangsläufig ein kohärentes Gesamtbild. Viel läuft Visuell über die Karten. Was sehe ich und wie kann ich es interpretieren? Welche Skills setzte ich ein um meine Mission/Destiny zu erfüllen? Alles in einer zeitlich überschaubaren Session, die das nächste mal auch ganz anders laufen kann. Ich will jetzt nicht sagen, dass Vantage keine Story hat, sie ist aber nicht der treibende Motor und ich würde sogar so weit gehen, dass ich das Spiel nicht als story based bezeichnen würde.

  • Sehe ich mich als Kunden durch die Brettspiel-Regale streifen, sei es im Laden oder Online, würde ich einen Titel wie Exploria wahrscheinlich einfach übergehen weil das super generisch klingt und null meine Aufmerksamkeit weckt. Und die die sich das Spiel bewusst aussuchen weil sie darüber gelesen oder Videos gesehen haben, würden wohl auch ein Vantage kaufen, bzw. mit dem Titel klar kommen.

    Soll jetzt auch nicht wieder in einen Rant ausarten warum ein Spiel wie benannt wird. Das Entscheidet der Verlag und das ist ja auch okay. Aber in dem Titel steckt ja auch immer ein Stück vom Autor, seine Ideen, Gedanken und Intentionen. Ich finde es einfach nett wenn sowas auch bei einer Lokalisierung am Leben gehalten wird... selbst wenn 70% der Käufer das nicht verstehen sollten.

    Deinen Gedankengang verstehe ich noch nicht ganz. Du würdest also ein Spiel übergehen, weil der Titel generisch klingt (soweit verstehe ich das noch, auch wenn der Titel ja nur ein kleiner Teil des Spieles ist), aber bei einem englischen Wort, das du höchstwahrscheinlich noch nie gehört hast, und dessen Bedeutung du nicht kennst, da wärest du interessiert?

    Ich glaube, dass die Mehrzahl der Leute generell erstmal von der Box bzw. der Schachtel-Illustration angesprochen werden. Wenn der Namen dann noch etwas über das Spiel aussagt, dann können sie sich besser entscheiden, ob das was für sie sein könnte. Bei einem Spiel dieser Preisklasse kommt ein Blindkauf sowieso kaum infrage.

  • Deinen Gedankengang verstehe ich noch nicht ganz. Du würdest also ein Spiel übergehen, weil der Titel generisch klingt (soweit verstehe ich das noch, auch wenn der Titel ja nur ein kleiner Teil des Spieles ist), aber bei einem englischen Wort, das du höchstwahrscheinlich noch nie gehört hast, und dessen Bedeutung du nicht kennst, da wärest du interessiert?

    Ich rede hier explizit von mir ("Sehe ich mich als Kunden..."). ICH würde ein Exploria eher übergehen als ein Vantage, weil ICH Exploria generisch finde. Aber ICH weiß auch was Vantage heißt und das weckt in mir auf jeden Fall mehr Interesse herauszufinden, was damit in einem Spiel gemeint sein könnte als Exploria es täte.

    Bei einem Spiel dieser Preisklasse kommt ein Blindkauf sowieso kaum infrage.

    Daher:

    Und die die sich das Spiel bewusst aussuchen weil sie darüber gelesen oder Videos gesehen haben, würden wohl auch ein Vantage kaufen, bzw. mit dem Titel klar kommen.

    Was dann die Leute einschließt, die keinen Blindkauf tätigen.

  • Und die die sich das Spiel bewusst aussuchen weil sie darüber gelesen oder Videos gesehen haben, würden wohl auch ein Vantage kaufen, bzw. mit dem Titel klar kommen.

    Was dann die Leute einschließt, die keinen Blindkauf tätigen.

    Ich würde sagen, dass mein Englisch einigermaßen ok ist, ich kannte das Wort »Vantage« vorher aber nicht. Wenn du es kanntest, dann bist du glaube ich eher bei den Spezialisten.

    Für einen Verlag ist es wichtige zu versuchen mehr als die Spezialisten zu erreichen, deswegen wird eine allgemein verständlichere Übersetzung gemacht, was auch den Titel einschließt.

    Dass die die sich das Spiel bewusst aussuchen, mit dem Original klarkommen ist natürlich richtig. Andererseits würden diese Leute auch mit einen anderen Namen klarkommen, weil es ihnen ja um den Titel geht.

  • zentrale Punkte sind sich sehr ähnlich; hohe Storylast, ständige Würfelproben, wenig Euro Game

    Nuja, wenig Eurogame trifft auf auf so ziemlich jedes Spiel zu, dass kein Eurogame sein will.

    Und die Storylast würde ich jetzt hier auch mal relativieren. Ich hasse Kampagnenspiele hauptsächlich weil ich keinen Bock auf Story habe. Vantage hat in dem Sinne aber keine Story, also zumindest keinen fortlaufenden Plot. Die vielen kleinen Absätze die man liest ergeben nicht zwangsläufig ein kohärentes Gesamtbild. Viel läuft Visuell über die Karten. Was sehe ich und wie kann ich es interpretieren? Welche Skills setzte ich ein um meine Mission/Destiny zu erfüllen? Alles in einer zeitlich überschaubaren Session, die das nächste mal auch ganz anders laufen kann. Ich will jetzt nicht sagen, dass Vantage keine Story hat, sie ist aber nicht der treibende Motor und ich würde sogar so weit gehen, dass ich das Spiel nicht als story based bezeichnen würde.

    Ja und ? Ich habe nichts anderes behauptet. Ich habe von keinem Kampagnen Spiel geschrieben, kein Grabenkampf notwendig ;)

    Ich mag Spiele die kein Euro sein wollen sehr gerne.

  • Was dann die Leute einschließt, die keinen Blindkauf tätigen.

    Ich würde sagen, dass mein Englisch einigermaßen ok ist, ich kannte das Wort »Vantage« vorher aber nicht. Wenn du es kanntest, dann bist du glaube ich eher bei den Spezialisten.

    Für einen Verlag ist es wichtige zu versuchen mehr als die Spezialisten zu erreichen, deswegen wird eine allgemein verständlichere Übersetzung gemacht, was auch den Titel einschließt.

    Dass die die sich das Spiel bewusst aussuchen, mit dem Original klarkommen ist natürlich richtig. Andererseits würden diese Leute auch mit einen anderen Namen klarkommen, weil es ihnen ja um den Titel geht.

    Geht mir genauso, Vantage musste ich trotz ganz guter Englischkenntnisse erst nachschlagen. Auch daher finde ich den deutschen Titel viel gelungener für den deutschen Markt. Zumal mir Exploria als Wort auch sehr gut gefällt. :)

  • Ich rede hier explizit von mir ("Sehe ich mich als Kunden..."). ICH würde ein Exploria eher übergehen als ein Vantage, weil ICH Exploria generisch finde. Aber ICH weiß auch was Vantage heißt und das weckt in mir auf jeden Fall mehr Interesse herauszufinden, was damit in einem Spiel gemeint sein könnte als Exploria es täte.

    Seit wann kann ein Ein-Wort-Titel so sehr viel über den spielerischen Inhalt aussagen? Das dürfte der seltene Ausnahmefall sein, da findet doch noch öfter ein unbenutzter Begriff Anwendung, und wenn es irgendeine Stadt oder "Toilettenpapier" ist (weil es mit T anfängt). Die Regel ist, dass ein Name ein Name ist, damit nachher jeder weiß, worüber man redet. Und zu entdecken gibt es in diesem Spiel nach allem, was ich so bisher gelesen habe, auch genug - also nichts gegen Exploria (könnte auch als Musik-Titel den ESC gewinnen, sowas Ähnliches hatten wir schon).

    Ansonsten... da ist ja noch nichts produziert, die Verlage (hier dann Feuerland) lesen fleißig mit und vielleicht gibt es bis dahin noch einen adäquateren deutschen Titel mit inhaltlichem Bezug zum Original, z.B. "Was guckst du" ;) wobei... :/ das kostet dann bestimmt was für den Titel in Richtung Kaya Yanar. ^^

    PS: ich geb aber zu, dass mir eine Nicht-Übersetzung von Originaltiteln grundsätzlich (!) besser gefällt, damit man sich bei Nennung eines Titels auch mit jedem über das Gleiche unterhält.

    "So viele Spiele... wann hast Du denn damit angefangen?" - "Wann hast Du damit aufgehört?"

    "pimp my game" - 170+ Bauanleitungen zu Inserts aus Schaumkern, KSR, Bemalungen, ... siehe Linkliste auf meiner Pinnwand

    Einmal editiert, zuletzt von Smuntz (15. August 2025 um 12:54)

  • zentrale Punkte sind sich sehr ähnlich; hohe Storylast, ständige Würfelproben, wenig Euro Game

    Nuja, wenig Eurogame trifft auf auf so ziemlich jedes Spiel zu, dass kein Eurogame sein will.

    Und die Storylast würde ich jetzt hier auch mal relativieren. Ich hasse Kampagnenspiele hauptsächlich weil ich keinen Bock auf Story habe. Vantage hat in dem Sinne aber keine Story, also zumindest keinen fortlaufenden Plot. Die vielen kleinen Absätze die man liest ergeben nicht zwangsläufig ein kohärentes Gesamtbild. Viel läuft Visuell über die Karten. Was sehe ich und wie kann ich es interpretieren? Welche Skills setzte ich ein um meine Mission/Destiny zu erfüllen? Alles in einer zeitlich überschaubaren Session, die das nächste mal auch ganz anders laufen kann. Ich will jetzt nicht sagen, dass Vantage keine Story hat, sie ist aber nicht der treibende Motor und ich würde sogar so weit gehen, dass ich das Spiel nicht als story based bezeichnen würde.

    Hier widerspreche ich aus meiner bisherigen Spielerfahrung mit Vantage.

    Vantage hat einen fortlaufenden Plot, der ein kohärentes Gesamtbild ergibt. Zumindest wenn man kohärent als zusammenhängend, schlüssig und widerspruchsfrei definiert. Die zusammenhängende Geschichte von Vantage ist absolut festgeschrieben und man kann davon nicht abweichen, weil (so gut wie) jede Aktion in dieser Spielewelt nur genau eine Antwort kennt. Einschränkung: Da ich noch nicht alles gesehen habe von Vantage, könnte mich das Spiel noch überraschen, was es auf anderen Gebieten schon hat! Denn jede Würfelprobe funktioniert und das ist das Grundprinzip von Vantage. Es ist halt nur die Frage, welchen Ausschnitt des Gesamtbildes man erlebt aufgrund seiner Aktion an einem einzelnen Ort.

    Mache ich an Ort X diese Erfahrung, dann kann ich das an Ort Y anwenden, um nun wissender zu handeln. Wenn ich in Spielpartie 3 eine Erfahrung gemacht habe, kann ich die in Spielpartie 7 nutzen, sofern ich mich daran erinnere oder in meinen eigenen Aufzeichnungen (sofern angelegt und das Spiel ermutigt dazu) nachblättere.

    Vantage kann allerdings als nicht zusammenhängend empfunden werden, weil die einzelnen Ausschnitte dieser Welt, die man in einer Spielsession erlebt, eher auf überschaubare Orte und Aktionen und Besonderheiten begrenzt sind. Das sind sozusagen Kurzgeschichten, die man sich selbst aus einzelnen Passagen dieser Welt selbst zusammenstellt. Manchmal langweilig in Teilen und manchmal total faszinierend. Nicht jede Session habe ich als gleich gut empfunden, was an meinen Entscheidungen und auch meiner Tagesstimmung und Erwartung lag.

    Vantage ist Story pur, weil die zugrunde liegende Story dieser Welt bildet die Grundlage, was man sieht und wie man in dieser Welt agieren kann. Mir sind noch keine reinen Spielmechaniken begegnet, die von dieser Story losgelöst wären. Alles ist in dieser Story begründet und hat dort seine Ursache. Die erste Begegnungsebene ist visuell über die Ortskarten, unterstützt und fokussiert durch die Ortsbeschreibung und die Bezeichnung der Aktionsmöglichkeiten. Das muss man als Spieler deuten, oftmals auf Grundlage von gefühlt zu wenigen Informationen. Das kann auch zu Missverständnissen und Missdeutungen führen, weil man es sprachlich anders gedeutet hat (Stichwort Textverständnis) oder weil es das Spiel anders nutzt, als man es selbst gesehen hat. Fiktives Beispiel: Wenn ich als Aktion an einem Ort "Dive" machen kann, ist nicht wirklich klar, wohin mich dieses abtauchen führen wird und ebenso unklar wie weit und tief. Einfach nur runter oder zu etwas Konkretem an diesem Ort? Diese Unschärfe könnte man als "ein nicht zwangsläufig kohärentes Gesamtbild" empfinden. Den potenziellen Frustfaktor, der daraus entstehen kann, habe ich in diesem Thread (und konkreter woanderswo) schon ausführlichst beschrieben.

    Player2 : Wie kommst Du konkret zu Deiner Beurteilung? Weil habe ich in Vantage absolut anders erlebt. Deine Beschreibung passt für mich eher auf "Geschichten aus 1001 Nacht", wo ein Würfelwurf bestimmt, was passiert und welche Auswirkungen das hat und wobei ich keinerlei Erfahrung aufbauen kann, ob der "in roter Robe gekleidete Mann in der Ecke" mich angreifen wird, mit mir handeln will oder mich sonstwo hinführt.

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  • Feuerland hätte Vantage ja auch Safaria oder Töteria oder Handelia oder sonstwie nennen können. Der Erforschungsaspekt wurde ins Zentrum gerückt und das beschreibt Vantage für mich gut und ausreichend. Klar, die Besonderheit des eigenen Blickwinkels auf diese Welt kommt dabei nicht durch. Nur wüsstet Ihr davon, wenn Ihr für sich losgelöst von einem Brettspiel "Vantage" hört? Und ich behaupte, wer Vantage als Begriff in seiner bewusst gewählten Form als Originaltitel versteht und begreift, der braucht keine lokalisierte Version.

    Warum heißt Flügelschlag nicht Flügelspannweite? Warum heißt Astrobienen nicht Bienenhaus? Hat das den Spielen geschadet? Im Gegenteil!

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  • Wie kommst Du konkret zu Deiner Beurteilung?

    So wie du es selbst geschrieben hast:

    Vantage kann allerdings als nicht zusammenhängend empfunden werden, weil die einzelnen Ausschnitte dieser Welt, die man in einer Spielsession erlebt, eher auf überschaubare Orte und Aktionen und Besonderheiten begrenzt sind. Das sind sozusagen Kurzgeschichten, die man sich selbst aus einzelnen Passagen dieser Welt selbst zusammenstellt.

    Ich meinte genau die einzelne Session, nicht dass dem Spiel grundsätzlich keine Background Story hat. In meinen 5 oder 6 Spielen bis jetzt finden sich natürlich immer wieder Überschneidungen, aber am Ende ist es doch eher die eigene Geschichte, die on the fly erzählt wird und von mal zu mal sehr unterschiedlich sein kann.

    Sicher vielleicht ergibt sich irgendwann, nach vielen vielen Spielen, ein Gesamtbild. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass das einer Story folgt sondern einfach nur das Fundament für dein Abenteuer legen soll.

    Mache ich an Ort X diese Erfahrung, dann kann ich das an Ort Y anwenden, um nun wissender zu handeln. Wenn ich in Spielpartie 3 eine Erfahrung gemacht habe, kann ich die in Spielpartie 7 nutzen, sofern ich mich daran erinnere oder in meinen eigenen Aufzeichnungen (sofern angelegt und das Spiel ermutigt dazu) nachblättere.

    Das sind auch wieder so Sachen da sage ich ja, schon... aber auch nicht. Ich hatte z.B. schon irgendwelche Samen die man an einem "passenden Ort" einpflanzen sollte. Aber keine Ahnung ob ich diesen Ort einfach nicht gefunden oder ich die Aufgabe falsch verstanden habe, mein Weg führte einfach nicht an diesen Ort. Sollte ich diesen Ort in Zukunft finden, habe ich aber keine Samen mehr. Später nochmal die Samen suchen? Naja, weißt du selber... Und sowas scheint bis jetzt öfter der Fall zu sein, mir nutzen Informationen aus vergangenen Spielen, oder sogar im selben Spiel, oft nichts weil mein Weg mich nicht an entsprechende Orte führt an denen ich es einsetzen könnte. Allein Ausrüstung, die eine bestimmte Rune enthält, so dass man es nur an diesen bestimmten Orten (Situationen) nutzen kann. Das ist cool, klar. Aber ich habe oft gar keine Ahnung/Einfluss ob ich diese Orte überhaupt finde, selbst wenn ich es darauf anlege.

    Ich will nicht ausschließen, dass das alles nach dutzenden Spielen klarer wird. Aber das werde ich wohl auch nie erfahren, denn für mich ist Vantage kein Spiel das ich permanent auf dem Tisch haben werde. Das wird halt alle paar Monate mal rausgeholt und one shot gespielt. Und da muss ich einfach sagen, dass es sich für mich nicht als Kampagnenspiel mit epischer Story darstellt. Die Story passiert in meinem Kopf, Vantage bietet mir dafür die Welt und die Inspiration. Aber vielleicht haben wir da auch nur andere Herangehensweisen oder ich lasse diesen Gedanken schon gar nicht an mich heran, auch möglich.

  • Ich hatte z.B. schon irgendwelche Samen die man an einem "passenden Ort" einpflanzen sollte. Aber keine Ahnung ob ich diesen Ort einfach nicht gefunden oder ich die Aufgabe falsch verstanden habe,

    Falsch verstanden. Wie ich. Für mich sind die Regeln und die Anleitung echt schwierig.

    Spoiler anzeigen

    Im Glossar findest du auch Infos zu Samen. Du kannst dir komplett selbst aussuchen wo du sie pflanzst. Das muss nicht mal thematisch passen. Ich bin auch völlig verwirrt rumgelaufen und stand dann auf eindeutig fruchtbarem Boden, weiter ohne Hinweis, und hab dann gedacht das KANN doch nicht sein...

  • Ich hatte z.B. schon irgendwelche Samen die man an einem "passenden Ort" einpflanzen sollte. Aber keine Ahnung ob ich diesen Ort einfach nicht gefunden oder ich die Aufgabe falsch verstanden habe,

    Falsch verstanden. Wie ich. Für mich sind die Regeln und die Anleitung echt schwierig.

    Spoiler anzeigen

    Im Glossar findest du auch Infos zu Samen. Du kannst dir komplett selbst aussuchen wo du sie pflanzst. Das muss nicht mal thematisch passen. Ich bin auch völlig verwirrt rumgelaufen und stand dann auf eindeutig fruchtbarem Boden, weiter ohne Hinweis, und hab dann gedacht das KANN doch nicht sein...

    Spoiler anzeigen

    Ich hatte mir sowas schon fast gedacht, die Spielmechanik ein gezieltes Suchen einer passenden Stelle gar nicht hergibt. War aber der Idee aufgesessen, dass es bestimmt direkt auf der nächsten Karte oder der folgenden an einem sehr offensichtlichen Ort sein müsste. Vor allem weil im Text relativ deutlich steht: "An einem passenden Ort".

    Rückblickend deckt sich das Prinzip ja auch mit den Destinies, Missions, Character Upgrades. Die kann man ja auch an jedem beliebigen Ort durchführen.

    Aber ja, ins Glossar hätte man mal gucken können...

  • Dann habe ich mit Vantage grundlegende andere Erfahrungen gemacht oder diese Erfahrungen für mich anders gewichtet, gedeutet, verarbeitet. Denn bei jeder neuen Session habe ich das Gefühl, etwas mehr von dieser mir vorab völlig unbekannten Welt zu verstehen. Nicht als Kampagne gesehen, sondern als lose Abfolge von Abenteuern in dieser Welt. Als ob ich wild gemixt die Teile einer Serie wie Star Trek Next Generation schaue (ok, hinkender Vergleich)) und nach und nach verstehe, wie das alles zusammenhängt. Eine Einzelfolge bietet mir da nur einen kleinen Einblick.

    So hatte ich eine Mehrspieler-Session, bei der ich etwas gefunden hatte, dass eine Mitspielerin auch nahe ihrer Absturzstelle gefunden hat. Im Kombination konnten wir uns erschließen, was das bedeuten könnte. Zwar bisher nur eine Annäherung anstatt ein Verständnis, aber schon mal einen ersten Schritt und faszinierend für mich zu sehen, wie vielschichtig und mit so vielen entdeckenswerten Details diese Welt erdacht wurde.

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  • Dann habe ich mit Vantage grundlegende andere Erfahrungen gemacht oder diese Erfahrungen für mich anders gewichtet, gedeutet, verarbeitet. Denn bei jeder neuen Session habe ich das Gefühl, etwas mehr von dieser mir vorab völlig unbekannten Welt zu verstehen. Nicht als Kampagne gesehen, sondern als lose Abfolge von Abenteuern in dieser Welt. Als ob ich wild gemixt die Teile einer Serie wie Star Trek Next Generation schaue (ok, hinkender Vergleich)) und nach und nach verstehe, wie das alles zusammenhängt. Eine Einzelfolge bietet mir da nur einen kleinen Einblick.

    So hatte ich eine Mehrspieler-Session, bei der ich etwas gefunden hatte, dass eine Mitspielerin auch nahe ihrer Absturzstelle gefunden hat. Im Kombination konnten wir uns erschließen, was das bedeuten könnte. Zwar bisher nur eine Annäherung anstatt ein Verständnis, aber schon mal einen ersten Schritt und faszinierend für mich zu sehen, wie vielschichtig und mit so vielen entdeckenswerten Details diese Welt erdacht wurde.

    Ich habe eine Frage, die sich für mich daraus ergibt: ist es denn über den Erkenntnisgewinn hinaus irgendwie relevant?

    Denn, wenn man diese Dinge in unterschiedlichen Sessions findet, kann man ja spielerisch nichts daraus "machen," weil sie sich nicht kombinieren lassen.

    Nun wäre meine Befürchtung, dass das am Ende zu nichts führt, weil man dann Ende ggf. zwar etwas mehr weiß und immer wieder neue "Puzzleteile" findet, aber innerhalb des Spiels keinen Endpunkt / Höhepunkt erreichen kann, zu dem das alles führt.

    So klingt es für mich immer, um den Vergleich nochmal zu bemühen, dass man zwar irgendwelche zufälligen Folgen einer Serie sieht und die Zusammenhänge mit jeder Partie besser versteht, man aber nie das Ende der Fortsetzungshandlung zu sehen bekommen wird.

    Man kommt dem "Geheimnis" niemals näher, weil man immer wieder neu beginnt.

    Wie fühlt sich das für euch denn eigentlich am Ende einer Partie an? Ist es ein auch von der "Story" befriedigendes Ende oder endet es einfach, weil man eben eine Bedingung erfüllt etwas sang und klanglos? Irgendwie kann ich mir bei Vantage immer noch nicht wirklich gut vorstellen, dass sich dort Story entwickelt. Ich stellte es mir immer noch mehr als Setting mit kleinen, mehr oder weniger geschlossenen Begegnungen vor.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Ist es denn über den Erkenntnisgewinn hinaus irgendwie relevant?

    Du hast die Chance, in zukünftigen Sessions länger zu überleben, weil Du gezielter in dieser Welt interagieren kannst. Wenn ich ein Erlebnis mit einem roten Baum hatte (fiktives Beispiel), dann weiß ich für die nächste Session, wenn ich wieder auf einen roten Baum treffe, warum ich da nicht hochklettern sollte (Stacheln!) und warum ich die Früchte nicht essen sollte (Vergiftung!), ich aber die Äste gut für Pfeile (Giftpfeile) verwenden kann. Wenn ich länger überlebe, dann kann ich mehr erleben und das fühlte sich gut für mich an.

    Nun wäre meine Befürchtung, dass das am Ende zu nichts führt, weil man dann Ende ggf. zwar etwas mehr weiß und immer wieder neue "Puzzleteile" findet, aber innerhalb des Spiels keinen Endpunkt / Höhepunkt erreichen kann, zu dem das alles führt.

    [...]

    Man kommt dem "Geheimnis" niemals näher, weil man immer wieder neu beginnt.

    Ich habe keine Ahnung, ob es überhaupt ein Endpunkt oder Höhepunkt oder Geheimnis gibt. Die Erfüllung der eigenen Mission und des Schicksals sind da so vom Spiel gesetzte Zwischenhöhepunkte. Sozusagen die Ziele der gespielten Session. Ich habe allerdings schon so viele "coole" (jedes weitere Wort wäre ein Spoiler!) Sachen in Vantage gesehen und erlebt, dass mir diese Puzzleteile als Motivation ausgereicht haben, es spielen zu wollen. Eine Box der Möglichkeiten und Überraschungen.

    Wie fühlt sich das für euch denn eigentlich am Ende einer Partie an? Ist es ein auch von der "Story" befriedigendes Ende oder endet es einfach, weil man eben eine Bedingung erfüllt etwas sang und klanglos?

    Unterschiedlich. Ich hatte schon Spielsessions, in denen ich kaum was Tolles gesehen oder erlebt habe und nur unverstanden durch die Gegend gestolpert bin. Da waren es dann die ganz kleinen Dinge, die besonders waren. Sozusagen eine dieser typischen Füller-Folgen, um im Sprech einer Serie zu bleiben. Wie "Die Fliege" bei Breaking Bad, die erst in der Nachbetrachtung doch irgendwie cool war.

    Ebenso gab es bei mir Spielsessions, die voll von tollen Sachen waren. Teilweise so toll, dass ich die gerne alle weiter genutzt, untersucht, und dort tiefer eingestiegen wäre. Aber irgendwann ist so eine Session vorbei, auch wenn ich die hätte verlängern können. Weil irgendwann habe ich mir selbst gesagt, dass das hier ein für mich guter Abschluss meiner Session ist und das ganz unabhängig davon, ob ich mein Ziel oder Schicksal erreicht hatte. Der Fokus liegt in meiner Wahrnehmung nicht auf "dem Ende" einer Session, sondern ob ich auf dem Weg dorthin eine tolle Zeit hatte.

    Vantage ist für mich ein Erlebnisspiel. Das möchte ich erleben. Da geht es für mich darum, ein Ende zu erreichen. Da unterscheidet es sich von so vielen anderen Spielen mit klarer Vorgabe und klarer Struktur und klarem Spielende und einer ebenso klaren Abrechnung. Im Vergleich dazu "Fate: Die Verteidigung von Grimheim". Ein Amitrash-Spiel mit Charakterentwicklung, das in rund 2 Stunden vorbei ist und dabei klar ist, ob wir die Stadt verteidigt haben oder nicht. Auf dem Weg dahin haben wir tolle Situationen erlebt, selbst wenn wir versagt haben. Vantage ist da weitaus freier, trotzdem spiele ich beide Arten von Spielen und auch ein Men-Nefer, bei dem es vor allem um Siegpunkte aus diversen Quellen geht. Vantage ist gut, weil es so anders ist.

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  • Von The Dice Tower gibt es aktuell eine sehenswerte, weil vielschichtige Review zu Vantage:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Die Meinungen der Vier gehen da extrem auseinander. Sehe ich genauso. Weil Vantage ist nicht automatisch gut und passend für jeden. Wenn es allerdings passt, dann richtig.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das Tagebuch der entspannten Brettspiele

  • Keine Ahnung wie Ben vom Brettspielblog auf die Spiel25 kommt und so eine Aussage trifft. Aber wenn er Vantage jetzt abfeiert kann ich ihn eh nicht mehr besonders ernst nehmen. Aber das ist ein anderes Thema, egal.

    Ich werde safe auf die deutsche Ausgabe warten und um ehrlich zu sein auch ganz gut wenn die erst 26 kommt. Ich hab hier noch einiges stehen bis dahin und erst im Winter wieder so richtig Zeit wenn die Abende länger sind. Im Moment ist einfach so viel Action draussen.

    Wieso kannst du mich nicht ernst nehmen wenn mir Vantage gefällt?