Also a) Erklärbären ist lernbar. Oder zumindest verbesserbar. Von daher: üben, üben, üben!
b) Nicht so viel Druck machen. Wenn jemand was nicht versteht, kann er fragen. Fragen sind übrigens kein Merkmal für eine schlechte Erklärung, oft ist es auch ein Merkmal für eine schlechte, unkonzentrierte oder schlicht verzögerte Aufnahme.
Ich kenne das selbst: Jemand erklärt mir das Ressourcengrid auf dem Spielplan, und während ich es noch betrachte, und mir Gedanken darüber mache, wie TOLL ich den Mechanismus finde, erklärt er schon die Kartensymbolik, und dann hinke ich halt hinterher, und muss mal nachfragen.
Nachfragen sind erstmal nur ein Merkmal dafür, dass ein Spieler entweder einen Sachverhalt nicht ganz vollständig erfasst hat oder - auch das gibt es - in Gedanken schon weiter ist. Klassischer Fall: Du erklärst gerade, dass in der Zwischenwertung der Spieler mit den meisten Kupferminen in der Schweiz als erstes eine neue Zielkarte zieht, schon fragt jemand: "Was passiert bei einem Gleichstand?" Auch das ist ja kein Zeichen für eine schlechte Erklärung.
Regelerklären ist tatsächlich ein Dialog, kein Monolog. Kein Frontalunterricht, sondern ein Erzählen, mit interaktivem Publikum. Ich betrachte mich beim Regelerklären immer als Erzähler, und wenn jemand etwas nachfragt, symbolisiert mir das vor allem eines: Interesse. Manchmal nimmt die Frage etwas vorweg, manchmal ist es eine gute Frage, deren Antwort ich selbst nicht weiß: "Gelten Silberminen, die ich während der Zwischenwertung mit meiner Bonusaktion in eine Kupfermine verwandel, noch zur Wertung dazu?" Hey, super, hat der Spieler/die Spielerin direkt einen möglichen Edge-Case gefunden. Wenn ich zufällig weiß, wo das in der Regel steht, kann ich direkt nachgucken. Sonst heißt es: "Sehr gute Frage, gucke ich gleich nach."
Und außerdem, wie man hier sieht sind Regelfehler nicht per se immer schlecht.
Unsere größten Regelfehler
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