Unabhängig davon, ob man jetzt Wölfe oder Hasen, Füchse, Schmetterlinge, Igel etc. in der Starthand hat und versucht darauf seine Strategie aufzubauen ... Eine Gefahr der "Verwässerung" des Gesamtdecks sehe ich mit jeder zusätzlichen Erweiterung durchaus, so daß das Gefühl, daß man verstärkt dem Zufall ausgesetzt ist, ob die eigenen Pläne aufgehen oder nicht, immer mehr die Oberhand gewinnen könnte.
Ich sehe da Parallelen zu #EinewundervolleWelt
Das Grundspiel hat für eine gewisse Zeit richtig Laune gemacht. Dann kam der Wunsch nach mehr auf und wir spielten die erste Kampagnenerweiterung "Das Vermächtnis". Im Anschluß daran fügten wir die neuen Karten dauerhaft dem allgemeinen Deck hinzu und hatten bei den weiteren Partien den Eindruck: "Ja, das paßt; fühlt sich super an."
Dann machten wir uns an die zweite Kampagnenerweiterung "Vergnügen und Dekadenz". Hier war schon während der Kampagne teilweise mächtig Sand im Getriebe, da ein neuer Aktionsmechanismus eingeführt wurde, der logischerweise nur mit bestimmten neuen Karten funktionierte. Da aber auch hier wieder alles in einen großen Kartenstapel gemischt wurde, wurde es nun sehr glückslastig, ob man überhaupt so eine Karte zu Gesicht bekam. Selbst das Herausnehmen der Karten der ersten Erweiterung verminderte diesen Effekt nur ein wenig. Von daher war diese zweite Erweiterung für uns mehr Frust als Lust und wurde nach Abschluß von uns bisher auch komplett ignoriert. Schade eigentlich, da es sich um >100 Karten handelt, die nun ungenutzt in der Schachtel herumliegen.
Mit etwas zeitlichem Abstand nahmen wir uns die dritte Kampagnenerweiterung vor ("Korruption und Aufstieg"), welche ebenfalls einen neuen Kartentyp beinhaltet. Hier wurde jedoch glücklicherweise vom Autor die Grundregel dahingehend geändert, daß sich die Karten dieser Erweiterung in einem separaten Stapel befinden, von dem nach einer bestimmten Regel eine festgesetzte Anzahl an Karten in jeder Partie mit enthalten ist. Das traf wieder mehr unseren Geschmack und führte auch dazu, daß wir dieses Element im Nachgang der Kampagne immer mal wieder hinzunahmen.
Aktuell sehe ich bei #Mischwald jedoch die Möglichkeit, daß sich das "Vergnügen-und-Dekadenz-Gefühl" einstellen könnte. Es gibt neue tolle Karten, die aufeinander aufbauen, doch die Wahrscheinlichkeit diese zu erhalten sinkt aufgrund des immer größer werdenden Kartenpools und den immer höhereren Anteil der verdeckt aussortierten Karten. Ob es helfen würde, je Partie nach einer bestimmten Formel Karten des Grundspiels und den Erweiterungen herauszunehmen? Das würde der Absicht zuwider laufen, den Aufbau so einfach wie möglich zu gestalten. Abgesehen davon, daß man die Decks am Ende jedes Mal wieder auseinandersortieren müßte.
Aber gut, kann auch sein, daß ich mich täusche und es kommt ganz anders. "Waldrand" ist geordert und ich freue mich drauf. Jedoch habe ich es im Hinterkopf, daß ich mir quasi als Hausregel die Option mit dem separaten Stapel offen halten und prozentual entfernen werden. Das Grundspiel hat ja 158 Karten und je Erweiterung gibt es 36 Stück. Da kann man sich das leicht ausrechnen.