15.05.-21.05.2023

  • Apropos Verwaltung, Alter Falter, das ist ja echt viele. Tausend Phasen für dies und das, das ist schon einiges. Ist mir auch schwer gefallen da durchzublicken wann genau was passiert, wann wir den Generator beheizen dürfen, wann ein zweites mal, wann die Leute jetzt krank werden und dann sie dann sterben und wann wir neue Arbeitermeeple kriegen usw.

    Ich möchte dir deine Meinung zu #Frostpunk gar nicht ausreden, aber genau dieser Punkt macht das Spiel zu 4. so angenehm. Jeder hat da seine eigene Leisten und Aufgaben. Wenn die anderen "rollenspieltechnisch" mit dir interagieren und dir Entscheidungen im Vorfeld nicht abnehmen, kann das durchaus zu netten Diskussionen führen, wo man das Gefühl hat, halt einen eigenen Aufgabenbereich zu leiten. Bei meiner 4er Runde hat der Vorarbeiter in der Aktionsphase die anderen immer abgefragt, was sie so an Arbeitern/Ingenieuren/Kindern benötigen, um halt die "Ressourcen" einzuteilen. Da ging dann jeder kurz in sich, schaute sich seine Leisten/Boards an und kam mit ner entsprechenden Anzahl rüber. Wenn dann 5 Ingenieure gebraucht, aber nur 3 verfügbar sind, wirds spannend und man beginnt zu diskutieren, was hier und da wohl der "bessere" Einsatz ist. Ob das am Ende dann so klappt, aufgeht und mir Erfolg gekröhnt ist, sei mal dahin gestellt.
    Das Ganze fällt allerdings in sich zusammen, wenn die Mitspieler versuchen dir in deine Aufgaben zu "pfuschen" oder es arg besser wissen.
    Für mich ist Frostpunk kein Solo-Titel. Möchte nicht alleine stundenlang vor einer Verwaltungsmaschine sitzen. Im Gegenteil, ich will das Ding mit anderen zusammen nach Hause schaukeln, Emotionen teilen und bei guten Entscheidungen ein "High-Five" abholen. Ansonsten kann ich auch gleich den PC anmachen und das Ding dort alleine vor mich hin spielen. Ich sehe nichts an dem Spiel, was es vorrangig zu einem Solo- oder "Best-for-2"-Titel werden lässt.

  • Darwin's Journey

    Wenn sich auch am Wochenende nichts abspielte, habe ich es immerhin davor zu einer weiteren Partie gebracht, wieder zu dritt, aber mit anderer Besetzung. Diesmal habe ich mich aber nicht mit der Rolle "guter Erklärer" begnügen wollen und von Anfang an konzentrierter gespielt. Dieses Spiel verzeiht keine allzu großen Planungsfehler. Der nach dem Spiel diskutierte Vergleich des spielerischen Anspruchs mit Woodcraft ist nicht ganz abwegig, auch wenn das natürlich verschiedene Spiele sind. Aber man wird gefordert, stets nach Wegen zu suchen und Plan B drängt sich nicht jedem auf, dem mal wieder was weggeschnappt wurde.

      

    Eines solche Sache ist zum Beispiel der im Thread zum Spiel hier wie auch bei BGG diskutierte vermutete Startspielervorteil. Ich bin da noch offen, sehe aber ein, dass es dem Startspieler mit rascher Verschiffung eines ersten Exponats ans Museum schon strategisch vorgegeben wird, was er am besten tun sollte, während die übrigen Spieler nach anderen Wegen suchen müssen. Statistisch mag ich von meinen wenigen Spielen nichts herleiten, aber hier war ich (ausgeloster) Startspieler und habe am Ende mit einigem Abstand gewonnen - meine Mitspieler waren sich ihrer Lehrlings-Rolle in diesem Spiel aber durchaus bewusst, so dass auch bei manch einem meiner späteren Züge eine Bemerkung fiel wie "Ach, so muss man das spielen!" ^^

      

    Am Ende fehlte mir nur ein Ziel, zwei Wachssiegel und ein Zelt zum Vollausbau der persönlichen Möglichkeiten beim Endstand 168 - 104 - 87. Die Neugier auf weitere Partien habe ich jedenfalls geweckt und noch einmal wird man es mir in dieser Runde nicht so leicht machen.

    #DarwinsJourney

  • Das Ganze fällt allerdings in sich zusammen, wenn die Mitspieler versuchen dir in deine Aufgaben zu "pfuschen" oder es arg besser wissen.
    Für mich ist Frostpunk kein Solo-Titel. Möchte nicht alleine stundenlang vor einer Verwaltungsmaschine sitzen. Im Gegenteil, ich will das Ding mit anderen zusammen nach Hause schaukeln, Emotionen teilen und bei guten Entscheidungen ein "High-Five" abholen. Ansonsten kann ich auch gleich den PC anmachen und das Ding dort alleine vor mich hin spielen. Ich sehe nichts an dem Spiel, was es vorrangig zu einem Solo- oder "Best-for-2"-Titel werden lässt.

    Da bin ich eh bei dir, ich hab auch nicht so viel Spaß alleine am Tisch zu sitzen, die Mitspieler und das diskutieren gehört für mich schon absolut dazu zum Brettspielen. Würde das also eher zu zweit spielen. Was du sagst stimmt aber schon, wenn jeder die Regeln kann, kann man sich das aufteilen, gestern war es halt so, dass 2 Leute die Verwaltung übernommen haben von allem, ich hab nur die Dämmerungskarten gemischt und vorgelesen, weil die halt vor mir lagen.

    Auch ist das Spiel so komplex, dass du denke immer eine Kompetenzlücke hast. Ich spiele Koops immer so, dass ich lieber verliere und alle haben ihre eigenen Entscheidungen getroffen, als durch Alphagaming zu gewinnen ich denke aber wenn man schon 4-5 Stunden in einer Frostpunkpartie steckt und dann sieht, dass jemand nen schlechten Zug macht der einen das Spiel kosten würde, dann sagt man vermutlich schon was.


    Denke mit 4 Leuten die es wirklich können ist's cool und ich hatte gestern auch viel Spaß, nicht falsch verstehen. Ich seh's rein mechanisch eher als Solospiel an, hätte selbst aber auch nur bedingt Spaß daran da 4 Stunden alleine am Tisch zu sitzen, da würde ich mich doch sehr einsam fühlen.


    So oder so würde ich's gerne nochmal spielen : )

  • Was du sagst stimmt aber schon, wenn jeder die Regeln kann, kann man sich das aufteilen, gestern war es halt so, dass 2 Leute die Verwaltung übernommen haben von allem, ich hab nur die Dämmerungskarten gemischt und vorgelesen, weil die halt vor mir lagen.

    Auch ist das Spiel so komplex, dass du denke immer eine Kompetenzlücke hast. Ich spiele Koops immer so, dass ich lieber verliere und alle haben ihre eigenen Entscheidungen getroffen, als durch Alphagaming zu gewinnen ich denke aber wenn man schon 4-5 Stunden in einer Frostpunkpartie steckt und dann sieht, dass jemand nen schlechten Zug macht der einen das Spiel kosten würde, dann sagt man vermutlich schon was.

    Dem Spiel liegen 4 Spielhilfen bei, die jeder Rolle bestimmte Aufgaben zuweisen. Auch steht dort geschrieben, ob und was man in bestimmten Phasen zu tun hat. Das eine oder andere ist sicherlich "spannender", dennoch hat z.B. derjenige, der die Morgenkarten vorliest, am Ende auch Entscheidungsgewalt. Das darf man durchaus nutzen ;) .. einen "schlechten" Zug gibt es nicht. Vielleicht eine schlecht getroffene Entscheidung, deren Ausmaß man vielleicht nicht sofort sieht. Dafür sitzen dann ja auch 4 Köpfe am Tisch, die sich durchaus bei Entscheidungen zu Wort melden dürfen.

    In meiner 1. 4er Partie hatten wir den Gesundheitsbeauftragten durchaus öfter "überhört", was am Ende zum Sterben der Kolonie führte. In der 2. Runde, mit der gleichen Truppe, wurde diese Person dann öfter man angehört ;) .. auch wenn das am Ende dann leider auch nicht reichte. Ich denke, #Frostpunk läd ein, um Fehler zu machen. Aus diesen darf und sollte man lernen, umso besser fühlt sich am Ende ein Sieg an.

  • Was du sagst stimmt aber schon, wenn jeder die Regeln kann, kann man sich das aufteilen, gestern war es halt so, dass 2 Leute die Verwaltung übernommen haben von allem, ich hab nur die Dämmerungskarten gemischt und vorgelesen, weil die halt vor mir lagen.

    Auch ist das Spiel so komplex, dass du denke immer eine Kompetenzlücke hast. Ich spiele Koops immer so, dass ich lieber verliere und alle haben ihre eigenen Entscheidungen getroffen, als durch Alphagaming zu gewinnen ich denke aber wenn man schon 4-5 Stunden in einer Frostpunkpartie steckt und dann sieht, dass jemand nen schlechten Zug macht der einen das Spiel kosten würde, dann sagt man vermutlich schon was.

    Dem Spiel liegen 4 Spielhilfen bei, die jeder Rolle bestimmte Aufgaben zuweisen. Auch steht dort geschrieben, ob und was man in bestimmten Phasen zu tun hat.

    Jep, die hab ich gesehen und direkt weggelegt. 4 doppelte DIN A4 Seiten Spielehilfe, nee Danke :D Ich bin nicht lesefaul was Anleitungen lesen angeht, aber während des Spiels hat mich die Spielhilfe eher abgeschreckt, als das sie mir geholfen hat.

  • Dann starte ich mal einen Rückblick auf die letzten 2 Wochen :)

    Die Garten-Spiel-Saison wurde eröffnet! Natürlich standesgemäß mit #Obsthain (neuer Bestwert mit 54 Punkten - EINER zu wenig für die höchste Wertungskategorie, grummel), gefolgt #Ukiyo (Mission 11, mittlerweile gewonnen). Auch #AGentleRain geht wie gehabt immer, da sollten mittlerweile auch so um die 60-70 Partien von gespielt worden sein.



    Dann gab es noch ein paar größere Titel, dominiert von
    #Erde, solo
    Erde schaute ich ja ziemlich misstrauisch entgegen. Nach allem, was ich hier so gelesen hatte und was so berichtet wurde, war ich mir eigentlich fast schon sicher, dass ich es nicht mögen würde – das klang so grübelig, so anstrengend, dann die gebogenen Bretter und das schlecht verarbeitete Insert... Als es bei mir ankam, pöppelte ich mal aus und warf einen Blick in die Anleitung – und kam über den Aufbau nicht raus. Ich habe keinen Zugang zu dieser Anleitung gefunden – komische Struktur, durcheinander, bunt… Puha. Es war echt knapp – beinahe hätte ich das Ding ungespielt verkauft.

    Aber dann hab ich es mir doch mal von Paul Grogan (youtube Kanal Gaming Rules!) erklären lassen, brauchte keine Anleitung mehr, und legte einfach mal los.

    ZUM GLÜCK!!! Mittlerweile stehen da 10 Partien auf der Uhr, und ich setze mich immer wieder hin für eine weitere. Erde macht mir immens viel Spaß, und ich empfinde es als quasi gar nicht grübelig, ich spiel das schnell und fluffig runter – die Ziele und die Endwertungs-Vorgaben bestimmen ja doch recht gut, was man wohin spielen sollte, und schränken die Grübelzeit dann doch ein. Die Aktionen spielen sich schnell, und Gaia, der Automa, bringt so gut wie keinen Verwaltungsaufwand mit. Die Abwechslung durch die zig Karten ist immens, und was ich richtig gut finde: ich habe schon auf unterschiedlichste Arten gewonnen, je nachdem, welche Zielkarten ausliegen. Einmal mit Tonnen an Sprossen, dann wieder ohne eine einzige Sprosse am Spielende. Einmal mit dem Mammutbaum und vielen anderen großen Bäumen, dann nur mit Klein-Gebüschels und so gut wie keinem Wachstumsmarker. Manchmal puzzle ich das Raster voll, manchmal eben nicht. Und dann gewinne ich (auf mittel) auch durchaus mal nicht, und das ist dann ja auch gut. Die letzten Partien habe ich recht deutlich gewonnen, eventuell nehme ich mal einen Schwierigkeitsgrad höher, aber ich mag es ja eigentlich auch, wenn es nicht zu schwer wird.

    Erde hat meines Erachtens zwar nicht unerhebliche redaktionelle Schwächen (die Anleitung ist grauselig; die Symbolik ist inkonsistent; eine saubere, ausführliche Symbolübersicht sowie ein Kartenglossar wären wichtig und Gold wert gewesen und das Automa-Board hätte man direkt mit einigen Leisten versehen können statt sinnlos Zeug drauf sammeln zu müssen) und die Qualität ist sehr gemischt (die gebogenen Boards nerven solo leider tatsächlich ziemlich heftig), ist aber dennoch ein Spiel, dass mir extrem viel Spaß macht und mich extrem positiv überrascht hat.

    Ich habe mir ja auch eine Spielmatte abgreifen können (danke Fluegelschlaegerin), und finde die auch echt super. Klar, es ist nur das 4x4 Raster, aber es ist alles aufgeräumt und organisiert, und ich kann mit das Gesamt-Raster während des Entstehens irgendwie besser vorstellen. Das Insert bleibt aber unausgepackt, das tu ich mir nicht an...

    Alles in allem: Erde gefällt und bleibt erstmal noch hier.

    #LegacyofYu, solo
    Mittlerweile habe ich 7 Partien gespielt, 2 davon gewonnen. Die letzte mal wieder richtig hart verloren, da haben mich die stärksten Barbaren echt überrannt und mein Kartendeck schneller leer gefressen als ich „Flutwelle“ sagen konnte. Aber was soll ich sagen: ich finde es immer noch großartig. Die Verbindung aus klassischen Ressourcen-Tausch-Mechanismen mit ein wenig Story und Kampagnen-Elementen, aus Taktik und Strategie gefällt mir einfach richtig gut, und einmal durchgespielt wird es auf jeden Fall.

    #Patchwork, solo
    Wollte auch mal wieder auf den Tisch, mit dem offiziellen Automa von Lookout. Die erste Partie auf Schwierigkeitsgrad 2 übel verloren, danach auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad ging es dann ^^
    Ich bin da ja echt nicht gut drin, aber dann: noch eine dritte Partie ein paar Tage später, auf Schwierigkeit II, schockierte mich fast – mit nur einem Leerfeld am Ende und unglaublichen 45 Punkten war das die beste Partie, die ich jemals geschafft hatte, und wohl auch jemals schaffen werde. Das fasse ich jetzt erstmal nicht mehr an :lachwein:

    #JumpDrive, solo
    mit der „Terminal Velocity“ Erweiterung. Kann ich als Solo-Titel nur empfehlen. Schnell, abwechslungsreich, spannend – natürlich kann einem das Kartenpech reinhauen, aber man muss ja die Kampagne nicht zwingend von vorne anfangen, man kann ja auch einfach schauen, wie viele Partien man für eine Kampagne braucht. Ich hab Kampagne 3 regulär in 4 Partien gewinnen können, Kampagne 4 dann aber direkt verloren, weil so gar nichts zusammen lief. 27 Partien habe ich hier schon gespielt, seit es bei mir Anfang April eingetrudelt ist – echt ein gutes Ding!

    #Cascadia, solo
    Angeregt durch die Diskussion hier im Cascadia-Thread stürzte ich mich ins Szenario 14, da war ich beim zweiten Durchlauf vor längerem mal stehen geblieben. 6 Versuche hat es gebraucht, dann hatte ich genau die geforderte Punktzahl von 100 erreicht, bei Beachtung der entsprechenden Szenario-Vorgaben. Wenn 2 Landschafts-Kombis ausgeschlossen sind, macht das das Spiel schon knifflig. Hat mir auf jeden Fall mal wieder gezeigt, wie sehr ich Cascadia, vor allem auch solo, mag. Ich freue mich auf Szenario 15 und die Erweiterung :)

    #PlanetUnknown, solo
    mit dem Planeten Gaia und dem Konzern Republic – den Planeten finde ich recht schwierig umzusetzen. Es gibt Punkte für nicht überbaute Städte, die aber gleichzeitig als freie Felder am Spielende Minuspunkte bringen, bzw. dafür sorgen, dass Reihe und Spalte nicht gewertet wird. Es gilt also, genau zu überlegen, wo macht es Sinn, wo nicht, oder an welcher Stelle krieg ich das Ding eh nicht mehr voll und nehme die Stadtpunkte mit… Das lag mir nicht so, und so konnte ich am Ende auch die geforderten 60 Punkte nicht erreichen. Ändert nix dran: super Titel!


    #DerKartograph, solo
    Eine gemütliche Standard-Runde, und hier passierte etwas ähnliches wie bei Patchwork kurz zuvor - es lief extrem gut und ich schloss mit erstaunlichen 40 Punkten ab. Bestwert bisher waren 41 Punkte. Kartograph geht einfach immer wieder, ist aber auch eins der Spiele, bei denen ich mir die Erweiterungen einfach hätte sparen sollen. Ich ziehe immer das Standard-Spiel mit Standard-Plänen raus…

    #Genotyp, solo
    Noch etwas neues wollte kennen gelernt werden, und so schnappte ich mir Genotyp und begann mit der Genforschung an Erbsenpflanzen. Wie auch schon Cellulose, das mich ja sehr begeistert hat, kommt auch Genotyp von Genius Games, die ihre Spiele auf einem wissenschaftlichen Hintergrund aufbauen. Wie bei Cellulose auch spürt man diesen Hintergrund, und man kann durch das beigelegte Büchlein und die genauen Bezeichnungen auf dem Plan das Thema auch ins Spiel bringen – man kann es aber auch lassen und einfach abstrahieren. Gebe ich mir Mühe, sind es Gene für die lila Blütenfarbe – ansonsten ist es halt der rote IIIer-Würfel aus dem F-Bereich.

    Aber von vorne :) Genotyp bewegt sich wieder im klassischen Euro-Kenner-Wohlfühlbereich, was die Komplexität angeht. Wir wollen möglichst erfolgreich (punkteträchtig) unsere Erbsenpflanzen ausbringen, hochzüchten und ernten. Dabei helfen uns Werkzeuge und Assistenten, und wir bedienen uns an verschiedenen Genen (Würfel) für die unterschiedlichen Bestandteile unserer Pflanzen. Wir alle haben einen kleinen eigenen Garten, in dem wir mit einer Pflanze und 3 Plätzen für Gen-Würfel starten – alles ist natürlich erweiterbar, wir wollen mehr Pflanzen und mehr Würfelplätze im Lauf des Spiels. In 3 Phasen pro Spielrunde (derer gibt es 5, wobei die letzte nur aus 2 Phasen besteht) wählen wir zuerst abwechselnd Aktionsfelder und führen die Aktion aus; schnappen uns danach Würfel aus der offenen Auslage für unser Tableau, um an unseren Pflanzen zu basteln und kaufen uns danach aus einem kleinen Markt Verbesserungen fürs weitere Spiel.

    Aktionen, die wir nutzen können, sind mal ganz simpel (nimm 2 Geld), mal etwas anspruchsvoller, denn wir versuchen, die Würfel für die nächste Phase so zu manipulieren, dass möglichst die Ergebnisse kommen, die wir auch brauchen für die Pflänzchen in unserem Garten. Wollen wir unbedingt eine runde Samenform, aber jemand anders hat das in einer der letzten Runde unwahrscheinlich, oder gar unmöglich, gemacht, müssen wir das unbedingt anpassen. Außerdem können wir gärtnern – neue Pflanzen ausbringen, vervollständigte Pflanzen abernten; im Schuppen Ausrüstung holen; unseren Marker für die Endpunktwertung in Position bringen, und: die Spieler-Reihenfolge manipulieren. Bei jeder der 4 Würfelfarben können wir uns für die erste Schicht, also die erste Wahl, positionieren, oder wir stellen uns in die 2. Schicht, um direkt nach der 1. Schicht an der Reihe zu sein, und nicht erst noch warten zu müssen. Denn in der Würfelauslage ist die Interaktion sehr hoch, da werden gerne Würfel weg geschnappt, die man wirklich hätte brauchen können.

    So startet die 2. Phase – nach dem Wurf und der Einsortierung aller Würfelfarben – damit, zu schauen, wer kommt wo als erstes dran, wer hat die 2. Schicht, und wer muss am Ende nehmen, was über bleibt. Abwechselnd nehmen wir uns einen Würfel (unter bestimmten Bedingungen auch mal 2), packen sie in unseren Garten, solange wir Platz dafür haben, und bestätigen an einer unserer Pflanzen dann das Gen-Merkmal, das zu diesem Würfel passt. Nur vollständig bestätigte Pflanzen können geerntet und am Ende gewertet werden. Assistenten oder Werkzeuge können uns hier helfen – es gibt z.B. eine Bestäubungsbürste, mit der ich einfach mal alle gleichen Merkmale an allen Pflanzen gleichzeitig bestätigen kann. Oder zusätzliche Würfelplätze. Es gibt Assistenten, die uns ebenfalls Merkmale bestätigen können, oder zusätzlichen Pflanzenplatz bieten.

    Die Assistenten können wir übrigens in der 3. Phase am Markt anwerben, es liegen immer welche offen aus, und der Abakus zeigt, was sie aktuell kosten. Außerdem können wir weitere Beete für Pflanzen, Würfelplätze, und Aktionsmarker kaufen (wir starten mit 3, und können maximal 5 haben). Was immer auch gekauft wird, das wird sofort teurer, wir haben also eine kleine Markt-Mechanik mit Preisen, die sich an die Nachfrage anpassen (am Ende der Runde wird alles wieder eins billiger).

    Haben alle was geshoppt und sind pleite, wird aufgeräumt und es startet die nächste Runde. Am Ende der 5. Runde zählen alle ihre Punkte auf den geernteten Pflanzen (in der letzten Runde komplett bestätigte Pflanzen werden dabei noch geerntet), und die Bonus-Punkte für die während des Spiels festgelegten Extra-Ziele, z.B. gibt es 2 Punkte für jede Pflanze mit dominanter Farbe lila (Merkmal mit großem R). Bringt ein bisschen Set Collection mit rein. Dazu gibt es je 1 Punkt für übrige Münzen und bestätigte Merkmale.

    Solo spielt man gegen Bruder Johann, einen kartengesteuerten Bot, und wie auch schon bei Cellulose ist der sehr gut durchdacht und simuliert extrem gut einen Gegenspieler. In der ersten Partie war ich etwas überfordert, die Bot-Karten kommen dann doch mit einigen Informationen daher, noch dazu hat Johann eine eigene, eingeschobene Phase zwischen dem Wählen der Aktionen und Draften der Würfel, und seine Karten haben je nach Phase unterschiedliche Funktionen. In Partie 2 lief es schon deutlich flüssiger, in Partie 3 musste ich quasi nichts mehr nachlesen. Johann kommt in 3 unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen daher, auf einfach konnte ich die 2. Partie deutlich gewinnen, auf Standard habe ich Partie 3 knapp verloren – da sammelt er aber auch was Geld, heidernei!

    Genotyp ist eine echte Augenweide auf dem Tisch - und die Rückseite des Spielplans hätte ich gerne als Poster:


    Auch das Material an sich ist wirklich wieder top. Die Würfel sind richtig schön und wertig, die Aktionsmarker sind kleine Gartenschaufeln aus Holz, die Pflanzenillustrationen sind sehr hübsch… Also das gefällt mir alles wieder richtig gut. Ich finde ja auch Cellulose hübsch, aber das ist natürlich deutlich nüchterner.

    Das Spiel dahinter gefällt mir gut, wird sich solo für mich aber deutlich schneller „ausgespielt“ haben – da bietet Cellulose im Vergleich doch deutlich mehr Abwechslung mit dem anderen Bord und den unterschiedlichen Wegen, die der Bot Ivy gehen kann. Multiplayer stelle ich mir Genotyp ordentlich interaktiv vor – da ist ein ständiges Wegschnappen der besten Aktionsplätze und wichtigsten Würfel vorprogrammiert, und die Mitspieler können natürlich auch die Würfelwerte so manipulieren, dass man bei einer bestimmten Farbe gar nix passendes mehr bekommen kann – dafür muss man dann andere Asse im Ärmel parat haben. Die Aktionsplätze sind auch wirklich rar gesät, und können sehr oft nur von einem am Tisch genutzt werden – 2 Geld holen ist sicher einer der hart umkämpften Plätze, denn Geld braucht man einfach IMMER. Vor allem für die Assistenten, die sind wirklich mächtig, können alle richtig gutes Zeug, und man will unbedingt welche davon haben. Aber auch zusätzliche Aktionsmarker, wir wissen es alle, kann man nicht früh genug haben.

    Vielleicht schaffe ich es am Wochenende mal in einer 3er Runde, ich würde das gerne mal austesten…

    Also – gefällt mir, reißt mich aber nicht so vom Hocker wie Cellulose, und wird sicher auch wieder verkauft.

    #Descent2ndEdition, Labyrinth des Verderbens, zu fünft
    Da waren sie wieder, meine 5 Probleme Helden. Ich war im Auftakt-Abenteuer dann doch ein wenig verblüfft, in welchem Tempo und mit welchem Schadens-Output meine Goblins weg geschnetzelt wurden. Da war ich tatsächlich mal wieder komplett chancenlos, die letzten Abenteuer waren ja zumindest immer sehr knapp. Bin gespannt, wie sich die „echten“ Abenteuer jetzt so anlassen…

    So :) Drum herum kam endlich The Isofarian Guard an und wurde genau unter die Lupe genommen (fast unbeschädigt, Glück gehabt) und es wurde ein bissi Live-Stream zum Spiel des Jahres geguckt - Grüße gehen raus an Dominik Brettspielgalaxie :) Euch allen eine schöne Spielewoche!

  • #LegacyofYu, solo
    Mittlerweile habe ich 7 Partien gespielt, 2 davon gewonnen. Die letzte mal wieder richtig hart verloren, da haben mich die stärksten Barbaren echt überrannt und mein Kartendeck schneller leer gefressen als ich „Flutwelle“ sagen konnte. Aber was soll ich sagen: ich finde es immer noch großartig. Die Verbindung aus klassischen Ressourcen-Tausch-Mechanismen mit ein wenig Story und Kampagnen-Elementen, aus Taktik und Strategie gefällt mir einfach richtig gut, und einmal durchgespielt wird es auf jeden Fall.

    Ich habe die Kampagne mittlerweile abgeschlossen. Neun Partien habe ich gebraucht, davon zweimal verloren. Jetzt lasse ich erstmal etwas Zeit vergehen, dann spiele ich das sicher nochmal. Das Spiel macht einfach Spaß.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea