Gebt Ihr Spielen einen zweite Chance?

  • Im Forum lese ich immer wieder, dass Spiele erst nach mehreren Partien ihre „Wirkung“ entfalten. Ich gebe zu, dass es bei mir oft nicht so weit kommt. Wenn mich die Erstpartie nicht überzeugt, dann kommt das Spiel auch kein zweites Mal auf den Tisch. Ausnahmen bestätigen sicherlich die Regel. Der Grund dafür ist ganz einfach: Es gibt viel zu viele Spiele. Wenn ich überlege, ob ich ein Spiel, was mir beim ersten Mal nicht gefallen hat, ein zweites Mal spiele, auf die Gefahr hin, dass auch die zweite Partie keinen Spaß macht, dann spiele ich lieber etwas Bekanntes, was ich mag oder halt gleich etwas Neues, was vielleicht Spaß machen könnte. Eine Ausnahme sind sicherlich kleine Spiele, die in 15 Minuten abgehandelt sind. Da habe ich meist kein Problem damit, es noch einmal zu versuchen. Aber bei den großen Spielen trifft das nicht zu. Als Beispiele: Lisboa, Nidavellir, Weather Machine, Woodcraft haben mich letztes Jahr alle nicht überzeugt und es müsste viel passieren, dass ich diese noch einmal spiele. Vor allem aufgrund der nicht so tollen Erfahrung aus der Erstpartie gehe ich natürlich nicht vorurteilsfrei in die zweite Partie. Da kann also kaum etwas Besseres bei rauskommen.


    Wie ist das bei Euch? Spielt ihr Spiele auch ein zweites oder drittes Mal, auch wenn Euch die Erstpartie nicht gefallen hat? Wenn ja, was sind die Gründe dafür?


    Gruß Dee

  • Wenn die Spielrunde dieses Machwerk vehement einfordert, dann lass ich mich breitschlagen. Was natürlich dann wieder eigene Vorlieben auf den Plan ruft, deren sich die Mitspieler dann eben unterordnen müssen.


    Zwei Partien erachte ich schon dringend erforderlich dahingehend, sich eine erste Meinung bilden zu können. Ein schlagkräftiges Urteil hingegen wird wohl mehrere Partien bedürfen. Wenngleich ich auch schon Spiele nach einer Partie ausgesondert habe, was jedoch eher die Ausnahme darstellt.


    Stilp. Auswahlkriterien.

    habe die Ehre *hutzieh*

    3 Mal editiert, zuletzt von Stilp ()

  • Ja definitiv und ich manche Spiele haben ich auch erst ab dem 2. mal lieben gelernt. Praga Caput Regni war so ein Fall bei mir, in der Erstpartie fand ich's nicht so gut, aber ich das aber dummerweise schon gekauft hatte, gab ich ihm nochmal ne Chance und dann fand ich super.

    Bei mir liegt das vor allem daran, dass ich oft nicht in der Lage bin ein Spiel in der Erstpartie zu verstehen (nicht die Regeln, die verstehe ich super, das Spiel und wie alles zusammenhängt) und es sich für mich dann erst beim 2. oder 3. mal entfaltet wenn ich verstehe warum ich was tue.


    Gründe für nen zweiten Versuch gibt es ein paar. Mittlerweile kaufe ich kaum noch Spiele die ich nicht vorher gespielt habe und wenn hab ich es sehr genau recherchiert. Aber früher war ein Grund natürlich weil das Spiel das eigene war. Verkauf ich's wirklich direkt nach einer Partie oder geb ich dem Spiel lieber ne 2. Chance?


    Manchmal denkt man ja auch "ist es wirklich so schlecht oder übersehe ich was?".


    Ansonsten halt wenn andere es spielen wollen. Ich finde Menschen die ich am Spieleabend gegen Spiele querstellen extrem anstrengend, also stelle ich mich eigentlich nie quer und spiele alles mit bis auf so ein paar ganz wenige Spiele die ich wirklich ganz furchtbar fand. Und manchmal gefällt ein Spiel dann beim 2. mal doch besser.


    Wie du sagst, je länger das Spiel desto weniger bin ich bereit das nochmal zu spielen. Ein 5-Stundenbrecher den ich nicht gut fand brauch ich tatsächlich kein 2. mal, ein 10 Minutenspiel, egal wie schlecht es war, kann ich nochmal mitspielen, kein Ding.

  • Ich stimme überein, dass die Auswahl groß ist und eher größer wird. Daher entscheide ich auch aus dem Bauch heraus, ob ich ein Spiel überhaupt oder ggf. eine zweite Partie spielen möchte. Nach einer enttäuschenden ersten Partie würde ich daher keine zweite initiieren.

    It's a game, have fun!

    Kann ich Dir zum Thema Backgammon weiterhelfen?
    Bist Du auf der Suche nach einer komfortablen Urlaubsunterkunft im Ruhrgebiet mit der Option auf Spieleabende beim Gastgeber?

  • Kommt drauf an. Im Normalfall sollte man ein Spiel schon mindestens 2x gespielt haben, bevor es wieder auszieht. Zu "meiner Schande' muss ich allerdings zugeben, dass es schon einige Male vorkam, dass ich nach einem Spiel so maßlos enttäuscht war (da ich mir ein völlig anderes Spielgefühl erhofft hatte), dass ich es direkt in den Häcksler geschmissen und mit den Resten das Hochbeet gefüttert habe (😜). NEIN, natürlich nicht. Das arme Gemüse. Skymines ist so ein Beispiel, könnte allein bei dem Artwork an die Wand kotzen.

  • Ich denke das kommt, zumidnest bei mir, auf die Faktoren an, weswegen das Spiel nicht gefallen hat. Ich habe das Spiel beim 1. Mal noch nicht richtig erschlossen/erfassen können? Sicherlich spiele ich eine weitere Partie. Das Spiel war durchaus solide, funktionierte aber innerhalb der Gruppe aus diversen Gründen nicht? Wieso nicht nochmals in einer anderen Gruppe ausprobieren. Das Entscheidende ist für mich, die klare Einschätzung treffen zu können, ob mir das Spiel gefallen hat oder nicht. Hat es bereits nach einmaligem Spielen überhaupt keinen Spaß gemacht und es ist kein Potential erkennbar, muss ich zumindest keinen weiteren Versuch starten.

  • Ich oute mich und sage freiraus das ich mich da sehr stark von BGG beeinflussen lasse.

    Trifft die Wertung dort ungefähr meinen negativen Eindruck gibt es keine 2. Chance.

    Gibt es aber sehr konträre, positive Wertungen gibt es durchaus noch einen Versuch.

    Bei mir war Arnak so ein Thema, welches ich nach der ersten Runde nicht wirklich mochte, mich aber schon gefragt habe warum das alle so gut finden.

    Ab Runde 2 hat es dann voll durchgezündet.

  • So lange es genügend Spiele gibt, die ihre 1. Chance noch nicht bekommen haben, stellt sich die Frage nicht.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich verstehe das schon, hab hier auch Nah und Fern liegen, Erstpartie fand ich super, Zweitpartie fand ich gar nicht gut, seit dem will ich dem nochmal ne Chance geben bevor ich's verkaufe aber das is jetzt auch schon ein Jahr her. Weil ich mir halt jedes mal denke, okay wenn wir das spielen, dann haben wir vllt ne schlechte Zeit aber wenn wir XY spielen wird's auf jeden Fall geil, lass lieber XY spielen.


    Ich kann mich wirklich nicht über zu wenig Gelegenheiten zum spielen beschweren, ich spiele deutlich weniger als ich könnte weil ich an 3 Abenden der Woche Sport vorziehe, aber ich lebe alleine und hab keine Freundin, für jedes Spiel das gespielt wird, vom PoS runter soll usw muss ich nen Spieleabend ausmachen. Da steckt halt ein gewisser Aufwand dahinter und dann weiß man ja auch nicht, ob man die richtige Spielerzahl sein wird, weniger als 4 sind wir zB selten wodurch es Euros leider einfach schwer haben. Hätte ich hier zuhause jemanden sitzen mit dem ich mal eben noch nem Spiel ne Chance geben könnte, wäre zB die Situation mit Nah und Fern ne ganz andere, da hätte ich das schon längst wieder ausprobiert. So wähle ich für die wenigen wertvollen Spieleabend die mir nur zu 3. sind dann doch lieber was anderes.


    Die meisten Spiele denen ich ne 2. Chance geben sind nicht meine und werden nicht von mir ausgesucht, sondern die Spiele ich dann halt mit. So wie ich vor ein paar Monaten an nem öffentlichen Spieleabend auch Arche Nova nochmal ne 2. Chance geben habe weil die Leute das gerne Spielen wollten. Das gefiel leider beim 2. mal auch nicht viel besser.

  • Ich versuche jedem Spiel eine zweite Chance zu geben, leider hat man aber nicht immer die Zeit dafür. Deswegen bekommen sie nur eine zweite Chance, wenn ich das Gefühl habe, dass es passen könnte bzw wenn viele Menschen dieses Spiel abfeiern.

  • Kommt darauf an. Wenn ich das Spiel selber gekauft habe, dann auf alle Fälle. Ist es nicht mein Spiel und mir hat das erste Durchspielen nicht gefallen, dann forciere ich in der Regel nicht, dass es zu einer weiteren Partie kommt. Ich sträube mich aber auch nicht dagegen.

    Wobei es bei beiden Ausnahmen gibt.

  • Kannst du noch sagen, wieso? Vermutlich hast auch du Zugriff auf genügend andere Spiele, bei denen du weißt, dass sie Spaß machen.

    Ich denke man kann sich nochmal damit beschäftigen und wenn es den Mitspielern gut gefällt warum nicht? Kam schon vor dass die Zweitpartie anders verlaufen ist und man ein besseres Gefühl für das Spiel bekommen hat. Und dadurch das Spiel durchaus an Reiz gewonnen hat.

  • Ich denke man kann sich nochmal damit beschäftigen und wenn es den Mitspielern gut gefällt warum nicht?

    Wie gesagt: Es gibt Spiele en masse. Wieso also ausgerechnet ein Spiel wählen, welches beim ersten Mal keinen Spaß gemacht hat? Herbert hat es so schön gesagt: Wieso gibst Du nicht einem anderen Spiel eine Chance?


    Dass es bei der Zweitpartie anders oder sogar besser laufen kann, will ich nicht bestreiten. Mich interessiert nur die Motivation derer, die sich trotz schlechter Erfahrung noch einmal dransetzen. Unter anderem wurde „Besitz“ bereits genannt. Wenn ich ein Spiel für 100 Euro kaufe, überleg ich auch zweimal, ob ich es gleich nach der ersten Partie weghaue. – Nach dem zweiten Überlegen entscheide ich mich dann meist fürs Weggeben. ;)


    Gruß Dee

    Blog (manchmal sogar über Brettspiele): deesaster.org

    Einmal editiert, zuletzt von Dee ()

  • Jeder wie er will, ich finde durchaus dass ein Spiel ein zweite Chance verdient hat, ich bin auch nicht unfehlbar.

    Und ja, es stehen genügend Spiel zur Verfügung.

    Aber ich habe mich ja auch aus einem Grund für eine Erstpartie entschieden, da könnte man ja auch im vorhinein für ein anderes Entscheiden, oder...? Das Thema ist ja bekannt, die Mechanik idR auch.

  • Doch, normalerweise gibt es eine zweite Chance.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Ich habe mir angewöhnt jedes Spiel zweimal zu testen - zum Glück.

    Für meinen Teil, zieht das Regeln nachlesen beim ersten Spieldurchlauf, den Spaß nach unten.


    Bei der zweiten Partie läuft es dann flüssiger und das Spiel kann "wirken".


    Spiele, die bei mir im ersten Durchlauf durchgefallen sind, aber beim zweiten Mal gezündet haben:

    • Dawn of the Zeds
    • Star Trek Alliance
    • Warhammer 40k Conquest Solo
  • Puma: Danke. Immerhin hab ich den Thread nicht eröffnet. :D Aber das sind ja nun auch schon wieder 3 1/2 Jahre. Da kann man die Neulinge (ich bin erst seit 2020 dabei) ruhig auch mal fragen. :)

  • Das hängt davon ab wie die erste Runde gelaufen ist. Nach einer gewissen Zeit lernt man seinen Spielegeschmack gut genug kennen um zu wissen ob das Spiel doch noch zünden kann...

    ...wenn die erste Runde aber gleich so ein Debakel war, dass ein Gefallen ausgeschlossen werden kann, dann weg damit. Egal ob man es teuer gekauft hat oder nicht.


    Das Leben ist zu kurz für (subjektiv) schlechte Spiele.

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Wenn mir ein eigenes Spiel nach dem ersten mal nicht gefallen hat versuche ich zu analysieren woran es lag. Das setze ich mich dann mit dem Spiel alleine hin und sehe mir alles nochmal und checke eventuelle Spielfehler ab. Je nach dem wie die Analyse ausgeht kommts von meiner Seite nochmal auf den Tisch oder auch nicht. Bei Spielen von anderen ist es mir eigentlich egal. Wenns der Besitzer nochnal spielen will bin ich trotzdem dabei.

  • Da ich sehr stark vorselektiere bekommen komplexe Spiele max. zwei Chancen. Wenn es dann nicht gezündet hat > weg damit. Es gibt soooo viele Spiele zum ausprobieren... da reichen bei der vorselektion evtl. schon ein/zwei Elemente die nicht Gefallen um es garnicht erst zu testen. Genügend Titel zeigen ja auch das Spiele auch beim ersten Spielen schon begeistern können, besonders wenn sie zugänglich sind.

    Dies bezieht sich auf Titel die ich kaufe.


    Mitspielen würde ich das ein oder andere mehr, auch Themen die mich evtl. nicht so ansprechen. Übrigens spielen wir auch den ein oder anderen Titel gern der bei anderen gnadenlos durchgefallen ist. Aber auch Klassiker wie 7 Wonders fanden wir very boring. Ist halt alles eine Frage das pers. Geschmacks.

  • Doch, normalerweise gibt es eine zweite Chance.

    Kannst auch Du begründen, was Dich dazu motiviert, einen Titel, der dir nicht gefallen hat, nochmal auf den Tisch zu bringen?

    Klar: Ich gehe davon aus dass ich nicht in der Lage bin durch eine einzige Partie wirklich genug zu verstehen, um ein so definitives Urteil zu fällen. Da wir unsere Spiele schon sehr sorgfältig auswählen ist es eigentlich ausgeschlossen, dass da ein Spiel auf dem Tisch liegt was so überhaupt nicht gefällt.

    Ausnahmen bestätigen die Regel, ich habe schon keinen Spaß an Wizard, werde also Skull King nicht ein zweites mal spielen - meine Frau hat es zum Geburtstag bekommen, für ihre Spielgruppe und nicht für unseren Tisch. Eine Proberunde um es gespielt zu haben, mehr aber auch nicht. Oder Titel die Mechaniken haben die mich grundsätzlich Abstand nehmen lassen - Spiele mit Bluffelementen sind so etwas, das spiele ich vielleicht einmal aus Höflichkeit mit.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Wenn ich das Spiel selber erworben habe: definitiv "Ja".

    Regelfehler?

    Schlecht erklärt?

    Falsche Spielerunde?

    Mitspieler, die nicht ihren besten Tag hatten?

    Vielleicht Spielhilfe für den Überblick schreiben?


    Wenn ich das Spiel nicht besitze: kommt es darauf an.

    In diesem Forum ist das Spiel "der heißeste Scheiß"? ;)

    Einfach den Mitspielern zu Liebe?

    War die Erklärung schlecht oder sogar fehlerhaft?

    oder nur eine zufällige 2. Chance?


    Für die RegVor und der DBMM (Deutsche-Brettspiel-Mannschaftsmeisterschaft) haben wir Spiele häufiger geübt. Es gab Spiele, die wurden auch durch mehrmaliges Spielen einfach nicht besser;

    andere entwickelten sich hingegen nach schwachen Start zu einem richtig guten Spiel (je nach Mitspieler erst nach 3 bis 4 Partien).

  • Da gibt es bei mir 2 Gruppen von Spielen - zum Einen die eigenen, die ich selbst gekauft habe. Da ich in den seltensten Fällen ein Spiel spontan kaufe, ohne nicht zuvor einiges darüber gelesen und mich länger damit beschäftigt zu haben (weswegen ich auch selten Nach Neuerscheinung über ein Spiel mitreden kann, aber damit kann ich gut leben), kommt es glücklicherweise äußerst selten zu Fehlkäufen.

    Sollte eines dieser selbst gekauften Spiele beim ersten Mal nicht gut ankommen, hat es dennoch eine zweite Chance verdient (eigentlich versuchen wir, jedes neue Spiel zumindest dreimal innerhalb ein bis zwei Wochen zu spielen). Alleine schon aus praktischen Gründen - ich habe mich schließlich durch die Regeln gekämpft und im Normalfall auch eine Solo-Lernpartie hinter mir. Außerdem dauert ein Spiel beim ersten mal im Regelfall länger als die Zweitpartie, somit wird durch die Zweit- oder Drittpartie auch der Lernaufwand (zeitlich) relativiert... ;)

    Ich glaube, in den letzten fünf Jahren wurde lediglich Tabanussi nach nur zwei Partien aussortiert und auf den Dachboden verbannt. Aber genau genommen gehört das auch nicht in obige Gruppe, da es ein Geschenk war.

    Was die Spiele betrifft, die wir in meinem Spielegrüppchen spielen, schaut es leicht anders aus. Da dort eher leichtere Kost bevorzugt wird, bin ich froh, wenn die auch mal das ein- oder andere Kennerspiel von mir mitspielen (und gerne auch mehrmals). Daher werde ich zwar meine Meinung über ein Spiel, das mir so gar nicht gefallen hat, kundtun, dieses Spiel aber doch wieder mitspielen, wenn meine Mitspieler danach verlangen. Wie so häufig ist's ein Geben und Nehmen...

    Ich merke gerade, dass es bei mir noch eine dritte Gruppe von Spielen gibt: nämlich die, die ich irgendwann vor vielen Jahren mal gekauft hatte, die dann aber mangels interessierten Mitspielern nicht auf den Tisch kamen (zu komplex für mein regelmäßiges Spielegrüppchen). Teilweise liegen diese Spiele seit über 20 Jahren ungespielt herum. Ich glaube, bei doch derart alten Spielen würde ich hier auch eventuell nach einer ersten Partie entscheiden, das Spiel nicht mehr zu spielen - dafür hat sich die Spielewelt in dieser langen Zeit doch zu sehr weiterentwickelt (und ich mich bestimmt auch zumindest verändert), da kann es durchaus sein, dass es nicht mehr passt.

  • Das ist vom Spiel abhängig. Bei einigen ja, wenn ich weiß, dass es mir Spaß bringen könnte oder ich sehe, dass es mir aus den Gründen in der Erstpartie nicht gefällt, was an der mangelnden Erfahrung oder so liegt.

    Fortune&Glory ist son Ding, was ich beim ersten Mal gut fand und inzwischen find ich es mega cool.

    Android Netrunner hat seine Zeit gebraucht, einfach auf Grund der Vielzahl an Karten und Möglichkeiten.


    Aeons End und Arche Nova sind zwei Dinger, die bei mir gefloppt sind und wo ich auch kein Interesse habe, die nochmal anzupacken.


    Star Wars deckbuilding Game würde ich nochmal eine Chance geben, wenn die Erweiterungen vielversprechend sind

  • Für's Solo-Spiel:
    Also wenn mir ein Spiel in der Erstpartie wirklich überhaupt nicht zusagt (Power Plants, Red Rising), dann war es das auch. Ich kenne mich inzwischen gut genug, um einschätzen zu können, ob das irgendwie Sinn macht, sowas nochmal anzufassen, oder eben nicht. Natürlich immer vorausgesetzt, ich kann Regelfehler ausschließen, oder es war ein Teil des Spiels, an dem Regelfehler auch nichts mehr ändern. Aber wieso sollte ich dann nochmal Zeit mit etwas verbringen, was ich furchtbar fand?!
    Wenn ich nicht so recht warm werde in der Erstpartie, aber mir nicht so sicher bin, dann spiele ich den Titel zwingend noch 1-2 Mal (Oros, aktuell gerade Resist!), um zu prüfen, woran es lag, und ob das besser wird beim Kennenlernen. Es gibt Spiele, die sich so von "naja" zu "gut"; eventuell "super" entwickelt haben (z.B. Ein Fest für Odin).
    Dann gibt es die Spiele, die sich mir nach 1-3 Partien nicht erschließen, die aber, vor allem in der Solo-Community, begeistert gefeiert werden, und bei denen ich mich dann tatsächlich noch zu ein paar Partien durchringe, um zu schauen, ob es sich mir noch offenbart (Arche Nova).

    Für multiplayer:
    Auch hier gilt: wenn ich es bei einer Erstpartie ganz grauselig finde, dann spiele ich es auch nicht mehr für andere (ganz vorne: Wizard) mit. Dann mache ich in der Zeit was anderes, was mir eben Spaß macht, und ziehe die Runde nicht mit unverhohlener schlechter Laune runter (wenn ich es richtig mies finde, kann ich nicht schauspielern).
    Es gibt aber natürlich Spiele, die würde ich mir so jetzt nicht kaufen und auch nicht vorschlagen, und ich verstehe nicht so ganz, wieso andere sie so toll finden, aber ich lasse mich halt breitschlagen. Da meistens ich die Spiele vorschlage und vorbereite, hab ich da grade kein Beispiel parat.

  • Also wir haben in der Vergangenheit gelernt, dass der Spaß erst dann kommt, wenn man ein Spiel richtig verstanden/durchdrungen hat. Daher geben wir immer ne 2. Chance.

    Bei komplexen Spielen wie Fest für Odin, Nations, Game of Thrones: Kartenspiel oder Mage Wars Arena haben wir auch innerhalb von wenigen Tagen mehrere Partien hintereinander gespielt, und dann gemerkt, wie toll diese Spiele alle sind.

    Spiele die ich nach der ersten Partien sonst in die Mülltonne geschmissen hätte, waren Marco Polo 1, Nations, Eiserne Thron Kartenspiel 1. Edition, Aquasphere, Deus. Haben alle ne 2. Chance gekriegt und sind immernoch über die Jahre in der Sammlung.


    Das einzige Spiel von 1400 Spielen, welches nach einer einzigen Partie hochkannt aus der Sammlung flog war Manitoba.

  • Nö. Wenn mir ein Spiel absolut 0 Spaß bringt, ich nur will, dass es endlich endet und auch keinerlei Interesse daran habe, WIE es endet und nur aus purer Höflichkeit am Tisch sitzen bleibe und das Ding bis zum Ende durchziehe, dann werde ich mit Sicherheit keine zweite Partie spielen, ganz egal, was für ein brillantes Ding sich da auftut, wenn man es nach der 15. Partie zu durchdringen beginnt.


    Ich habe Spiele, bei denen ich in der ersten Partie keinen Schimmer habe was ich tue, aber trotzdem sehr viel Spaß. Die erkunde ich dann auch gerne. Ich habe sogar Spiele, bei denen ich bis heute nicht gut bin, und die mir trotzdem Spaß bringen. Am Ende muss ein Spiel mir vor allem Spaß bringen, dann setze ich mich auch gerne öfter dran.


    (Ich hatte übrigens auch schon Spiele, die mir erst in der fünften oder elften Partie keinen Spaß mehr gebracht haben - die spiele ich dann ebenfalls nicht mehr. :) )

  • Es gibt Spiele en masse. Wieso also ausgerechnet ein Spiel wählen, welches beim ersten Mal keinen Spaß gemacht hat?

    Weil es sehr davon abhängt, weshalb mir ein Spiel beim ersten Mal keinen Spaß gemacht hat. Deshalb schließe ich mich gerne diesen Worten hier an:

    Ich denke das kommt, zumidnest bei mir, auf die Faktoren an, weswegen das Spiel nicht gefallen hat. Ich habe das Spiel beim 1. Mal noch nicht richtig erschlossen/erfassen können? Sicherlich spiele ich eine weitere Partie. Das Spiel war durchaus solide, funktionierte aber innerhalb der Gruppe aus diversen Gründen nicht? Wieso nicht nochmals in einer anderen Gruppe ausprobieren.

    Genau so sehe ich das auch.

    Ein weiterer Faktor ist für mich, die Anleitung noch einmal zu lesen, ob wir alles richtig gespielt haben. Schon eine kleine falsch gespielte Regel kann ein gutes Spiel komplett schlecht werden lassen.

    Wenn mir aber zum Beispiel Thema, Optik und Haptik nicht gefallen haben oder wenn ich weiß, dass ein Spiel aufgrund seiner Art sowieso nicht meinen Geschmack trifft, dann ist auch die zweite Chance nicht erforderlich.

  • Zwei Chancen bekommt bei mir jedes Spiel.

    Kannst du noch sagen, wieso? Vermutlich hast auch du Zugriff auf genügend andere Spiele, bei denen du weißt, dass sie Spaß machen.


    Gruß Dee

    Da ich ähnlich ticke, von mir zu dieser Frage eine Antwort: Neugierde. Warum spiele ich denn überhaupt ein neues Spiel? Ich habe auch vor der ersten Partie zig gute Spiele im Schrank. Ist es nicht sogar so, dass die Wahrscheinlichkeit ein sehr sehr gutes Spiel zu erwischen gering ist, wenn die Brettspielsammlung groß ist und dabei sorgsam zusammengestellt ist? Ich spiele Neuheiten aus Neugierde. Was steckt drin in der Schachtel? Was ist der Kniff? Bietet es etwas Neues? Wo werde ich irritiert? Wenn die Erstpartie gut ist, wie gut ist es wirklich und hält sich das über mehrere Partien? Wenn die Erstpartie schlecht war, warum war sie das? Was kann ich anders machen? Wie verändert sich das Spiel durch Erfahrung?


    Rein der Spaß taugt für mich nicht als Antwort. Nicht einmal für die Erstpartie. Spaß habe ich ohne Ende im Regal. Dafür brauche ich kein neues Spiel und es ist auch nicht das, was mich antreibt ein neues Spiel zu kaufen.

  • Ich spiele normalerweise nur Spiele, die mich thematisch interessieren.


    Wenn die Regel eines neuen Spiels mich schon beim Lesen abschreckt, spiele ich es nicht. Zum "Erarbeiten" von Spielregeln habe ich schon lange keine Lust mehr.


    Hat mir ein Spiel in der Erstpartie nicht gefallen, kommt es meist darauf an, woran das lag. Zumindest muss mir ein Spiel schon in der Erstpartie offenbart haben, dass es das Potential hat, mich zu "fesseln". An Spielen, die mir nicht einmal das in der Erstpartie zeigen, woran auch immer das gelegen haben mag, verliere ich das Interesse.


    Zeit, auch Spielzeit, ist ein kostbares Gut. In meinem Alter bleibt nicht viel davon zum Verschwenden übrig.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Und nun Spiele die erst nach der 2. Partie bei mir bleiben durften:

    Da waren Caylus, Le Havre, 1830 und Keyflower von den älteren und Lisboa und Food Chain Magnate von den jüngeren. Also meistens müssen es schon zwei Spiele sein. Es sind auch viele Spiele nach der Zweitpartie gleich auf dem Verkaufsstapel gelandet. Und ganz wenige sind gleich nach der Erstpartie dort aufgetaucht.