Versucht ihr in einer Erstpartie Euer Bestes zu geben (d.h. zu gewinnen)?

  • Auch wieder als Aufhänger aus einem anderen Thread:

    Gerade bei der Erstpartie ist für mich gewinnen absolut zweitrangig, wird nicht umsonst auch Kennenlernpartie genannt. Stattdessen finde ich es anstrengend, wenn jemand bei der Erstpartie schon extrem lange und detailliert über den Zug nachdenkt. Das macht für mich erst bei späteren Partien Sinn, wenn man die Zusammenhänge insgesamt gut verstanden hat. Das würde mir also viel eher die Erstpartie vermiesen, als eine Niederlage.

    Es ist gut, dass brettspielfreak nicht mit mir spielt. ;) Im Ernst: Ich habe schon sehr oft gelesen und gehört, dass die erste Partie ja eine Kernlernpartie ist. Das stimmt natürlich rein faktisch. Dennoch versuche ich auch in einer Erstpartie das Spiel zu begreifen und sinnvolle, gewinnbringende Entscheidungen zu treffen. Es ist am Ende egal, ob ich gewinne oder verliere, aber ich setze dennoch daran, das Spiel auszureizen. Das heißt, es kennenzulernen. Und dazu gehört in meinen Augen, dass ich Optionen abschätze und über Züge nachdenke und nicht „irgendetwas“ tue, um dann im Spielverlauf zu sehen, ob das was bringt.

    Als Beispiel: „Weather Machine“ ist ein Klopper, dennoch machen wir nicht irgendetwas, sondern versuchen von Anfang an, das Spiel zu verstehen (soweit wir das schon können) und sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Und dazu müssen wir halt auch nachdenken. Anderes Beispiel: Die Auswahl der Auftragskarten bei „Woodcraft“ habe ich durch Mischen und Ziehen dem Zufall überlassen, weil ich eh nicht gewusste hätte, was sinnvoll ist und was nicht. Da muss ich dann auch nicht drüber nachdenken.

    Bei mir ist es eher später so, wenn ich ein Spiel oft genug gespielt habe, dass ich auch mal sagen, dass ich irgendetwas austeste (natürlich nicht zufällig, sondern gezielt einen Weg einschlage), bei dem ich nicht weiß, ob ich damit gewinnen könnte. Was mir dann aber auch egal ist.

    Wie ist das bei Euch? Macht Ihr in der ersten Partie irgendetwas und schaut dann, was rauskommt? Oder versucht ihr schon das Spiel effektiv und effizient zu spielen, um damit auch gewinnen zu können?

    Gruß Dee

  • Mal so, mal so. Manchmal versuche ich auch mal eine Extremstrategie, um die „Robustheit“ von Regeln/Mechaniken zu testen. Da ist mir dann der Ausgang auch egal, wobei ich drauf achte, das Spiele für die anderen nicht kaputt zu machen.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Da antworte ich doch mal auf meinen "eigenen" Aufhänger: Bei der Erstpartie spiele ich trotzdem auf Sieg und probiere jetzt nicht irgendeinen offensichtlichen Unsinn oder was ganz Experimentelles aus oder sowas. Aber es reicht mir dort, einen guten Zug zu machen, es muss nicht immer der beste sein. Liegt bei mir auch daran, dass ich sehr häufig mit einem Kumpel Spiele neu ausprobiere, der ein echtes Downtime-Monster ist. Ich versuche ihn immer zu überzeugen, bei der ersten Partie etwas weniger Perfektionismus walten zu lassen, und dann muss ich mich selbst natürlich auch etwas sputen bei meinen Zügen, Vorbildfunktion und so. ;)

    Anderer Sonderfall: Wenn ich mit meiner Frau spiele, lasse ich ihr bei der Erstpartie unbedingt eine Chance. Vor allem, wenn ich das Spiel selbst schon kenne und sie nicht. Denn ansonsten ist sie schnell frustriert und will das tolle Spiel ggfs ungern nochmals mitspielen und das kann keiner wollen. :sonne:

  • Das klingt auch wieder nach so einem eher leistungsorientierten Ansatz im Privatleben; kann man machen, muss man aber nicht.


    Wenn ich denn schon mein "Bestes" (erinnert mich so krass an eine Fernsehreklame, glaube für Rasierapparate, in der es geradezu aufreizend heißt: "für das Beste im Mann", was auch immer das dann sein soll) geben will, dann heißt das für mich, das Spiel verstehen, seine Mechaniken erproben, seine inneren Möglichkeiten und vor allem seinen thematischen Reiz erkennen zu wollen. Das bedeutet ausprobieren, auch wenn mir nicht gleich klar ist, ob das, was ich tue, auch zum Sieg führen kann.


    In einer Erstpartie ist für mich Gewinnen so ziemlich der unerheblichste Ansatz überhaupt. Ich will da gar nicht wissen, wie ich es besser machen kann als andere, sondern ich will von dem Spiel wissen, was es mir bieten kann.


    Für die Gesundheit des menschlichen Körpers ist es meist wichtig, überhaupt "Sport" zu treiben, nicht aber, dabei der Erste zu sein. Für meinen Spielspaß ist das, was das Spiel mir ganz persönlich bietet, bedeutsam, gewinnen muss ich nicht.


    Wettbewerb kann durchaus ein Ansporn sein, aber bitte mit Maßen (außer natürlich, man ist Leistungssportler, wohin ich nie gekommen wäre).

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich versuche nicht mal in der 100. Partie zu gewinnen. Ich versuche einfach nur, so gut zu spielen wie möglich. Wenn ich gewinne: super. Wenn nicht: auch super, wenn ich mit meinem Spiel zufrieden bin.


    Manchmal versuche ich auch mal eine Extremstrategie

    In der Erstpartie? Da müsstest du dich aber vorher gut informiert haben.


    Gruß Dee

    Wieso? Oft genug gibt es Spiele, bei denen man direkt nach der Regellektüre erahnen kann, wie eine Extremstrategie aussehen kann, gerade wenn man schon viele Spiele zum Vergleich kennt. :)

  • Das ist etwas, was ich beim Playtesting eines Protos auch sehr gerne mache: Regeln verstehen und dann sofort versuchen die Grenzen des Machbaren auszuloten, gerade weil das Spiel ja noch nicht fertig ist und man so ggf. noch Fehler und Schwächen finden kann. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass nicht alle Spieleautoren das auch zu goutieren wissen. Die sind dann manchmal regelrecht beleidigt, wenn man sie auf die Möglichkeit einer Extremstrategie hinweist.

  • Versucht ihr in einer Erstpartie Euer Bestes zu geben?


    Ja, aber


    - aber ohne unnötige Downtime zu erzeugen

    - Nachfragen? Ja, aber nur wenn ich z. B. eine Karte nicht verstehe (z.B. in englisch)

    - oder sich mir eine gravierende Regelfrage stellt

    - oder eine scheinbare "Regellücke" vorhanden ist.

    - vor allem: "locker bleiben", denn eigentlich kannst Du nicht davon ausgehen, das Du gewinnst.

    Das ist etwas, was ich beim Playtesting eines Protos auch sehr gerne mache: Regeln verstehen und dann sofort versuchen die Grenzen des Machbaren auszuloten, gerade weil das Spiel ja noch nicht fertig ist und man so ggf. noch Fehler und Schwächen finden kann. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass nicht alle Spieleautoren das auch zu goutieren wissen. Die sind dann manchmal regelrecht beleidigt, wenn man sie auf die Möglichkeit einer Extremstrategie hinweist.

    Das kann ich tatsächlich bisher nicht bestätigen (habe bei Spieltreffen auch schon einige Prototypen zerlegt).

  • Ich hatte gerade gestern einen Spieleabend, wo ein Mitspieler in der verbleibenden Stunde (sharp, weil ein Zug zu erwischen war) seine eigene Erstpartie Race for the Galaxy vorgeschlagen hat. Das ist ein sehr erfahrener Brettspieler, der auch sehr gut Regeln verinnerlichen kann – insofern hat das tatsächlich mit einer 5-minütigen Minimalerklärung (und gelegentlichem Nachfragen, was ein Symbol auf einer Karte bedeutet) geklappt. Am Ende der Partie war das schon so dass er sagen musste, nicht wirklich kontrolliert und strategisch gespielt zu haben. Aber ich glaube dass ihm das trotzdem Spaß gemacht hat und letztlich ein guter Einstieg war. Ich habe eine (ziemlich erfolgreiche, if I may say so) Militär-Strategie gespielt und ein wenig nebenbei erklärt, dass ich jetzt zwar viele Welten ausspiele aber wenige Punkte mache bzw. später im Spiel dann, dass ich jetzt Rebellen-Welten "knacke" und damit doch ordentlich Punkte mache. Mein Bruder hat eine blau-braune Verbrauchsstrategie gespielt und dabei mehrere 6er-"Kicker" untergebracht, was ein gutes Beispiel für eine gegensätzliche Strategie war. Alles in Allem glaube ich also, dass dieses "einfach mal drauflos spielen" hier sowohl unterhaltsamer als auch lehrreicher war als ein "von vorneherein Durchdenken".


    Ich habe auch einen Freund und regelmäßigen Spielpartner, der genau das Gegenteil ist. Der ist sowieso AP-anfällig, was ihn aber nicht davon abhält auch bei der Erstpartie eines Expertenspiels zu versuchen, alle Eventualitäten zu durchdenken. Und der ist dann auch richtig verärgert, wenn er verliert, weil er im Nachhinein feststellt wo er "dumm" (seine Worte) was falsch gemacht hat. Worauf ich ihm zu erklären versuche, dass wenn er bei der ersten Partie eines Expertenspiels schon die im Nachhinein festzustellenden Fehler antizipieren könnte, auch der Reiz eines solchen Spiels vielleicht nicht ganz da wäre.


    Ich selbst gehe da eher ... nunja "spielerisch" ran. Wenn so ein Spiel wie eine große, komplexe Maschine ist, dann sind meine ersten Partien schon eher von "mal schauen was passiert, wenn ich an diesem Rad hier drehe" geprägt. Für alles andere habe ich erstens keine Geduld und zweitens ist es für mich auch Teil des Spaßes, einfach mal zu sehen was passiert.

  • Das kann ich tatsächlich bisher nicht bestätigen (habe bei Spieltreffen auch schon einige Prototypen zerlegt).

    Ohne Namen zu nennen: Spiel Mal Protos von Italienern und Portugiesen. Ich hab so einige blumige Bezeichnungen dabei geerntet ;) - wobei es auch zu änderungen im Design geführt hat. Nur die erste Reaktion war halt etwas "ungehalten".

  • Das kann ich tatsächlich bisher nicht bestätigen (habe bei Spieltreffen auch schon einige Prototypen zerlegt).

    Ohne Namen zu nennen: Spiel Mal Protos von Italienern und Portugiesen. Ich hab so einige blumige Bezeichnungen dabei geerntet ;) - wobei es auch zu änderungen im Design geführt hat. Nur die erste Reaktion war halt etwas "ungehalten".

    O.K., bei mir sind es nur deutschsprachige Autoren.

  • Ich bin eher der Bauchspieler und bei der Erstpartie erst recht. Ich probiere einfach aus ohne es zu zerdenken. Bin dann nicht sicher ob ich dann unbedingt mein bestes gegeben habe nur weil ich eher Bauchentscheidungen als Kopfentscheidungen treffe, aber ich denke schon :)

  • Da antworte ich doch mal auf meinen "eigenen" Aufhänger: Bei der Erstpartie spiele ich trotzdem auf Sieg und probiere jetzt nicht irgendeinen offensichtlichen Unsinn oder was ganz Experimentelles aus oder sowas. Aber es reicht mir dort, einen guten Zug zu machen, es muss nicht immer der beste sein. Liegt bei mir auch daran, dass ich sehr häufig mit einem Kumpel Spiele neu ausprobiere, der ein echtes Downtime-Monster ist. Ich versuche ihn immer zu überzeugen, bei der ersten Partie etwas weniger Perfektionismus walten zu lassen, und dann muss ich mich selbst natürlich auch etwas sputen bei meinen Zügen, Vorbildfunktion und so. ;)

    Anderer Sonderfall: Wenn ich mit meiner Frau spiele, lasse ich ihr bei der Erstpartie unbedingt eine Chance. Vor allem, wenn ich das Spiel selbst schon kenne und sie nicht. Denn ansonsten ist sie schnell frustriert und will das tolle Spiel ggfs ungern nochmals mitspielen und das kann keiner wollen. :sonne:

    Bis zum Moment „anderer Sonderfall“ dachte ich: „Tobi?“ The Hunter 😂

  • Manchmal versuche ich auch mal eine Extremstrategie

    In der Erstpartie? Da müsstest du dich aber vorher gut informiert haben.

    Keine Ahnung, wie das bei Torlok ist, aber für mich stimmt das ganz und gar nicht. Ich gebe mal ein Beispiel: Wenn mir ein zuvor komplett unbekanntes Euro-Spiel erklärt wird und es gibt, sagen wir mal, fünf Bereiche A bis E, in denen man sich austoben kann, dann wäre es alles andere als ungewöhnlich, wenn ich nach Erklärung und Ansicht meiner Startbedingungen (Setup, Karten, individuelle Vorteile, etc.) mir sage: "Okay, ich konzentriere mich mal komplett auf Bereiche A und C. Bereiche B und E werde ich weitgehend ignorieren. Bei D: mal schauen."

    Das läuft dann quasi automatisch hinaus auf: Extremstregie in Erstpartie durch radikale Vereinfachung des Entscheidungsraumes. Finde ich sehr sinnvoll, um ein Spiel zu testen. Bei komplexeren Spielen ist es eh unmöglich, sämtliche Abhängigkeiten direkt in der Erstpartie gleich perfekt zu berücksichtigen. Also warum nicht gleich den Fokus auf einzelne Untersysteme richten?


    Macht Ihr in der ersten Partie irgendetwas und schaut dann, was rauskommt? Oder versucht ihr schon das Spiel effektiv und effizient zu spielen, um damit auch gewinnen zu können?

    Beides hat durchaus eine Schnittmenge. Mathematische gesprochen: lokales Minimum statt globales Minimum suchen. Und wenn das Spiel gut ausbalanciert ist, dann kann gutes Spielen auf geschickt selbst eingeschränkten Wegen immer noch heißen, dass man um den Sieg mitspielt.

  • Manchmal versuche ich auch mal eine Extremstrategie

    In der Erstpartie? Da müsstest du dich aber vorher gut informiert haben.


    Gruß Dee

    Das ergibt sich für mich nach der Regel, spätestens nach dem ersten Zug. Zumeist erklärt sich ja ein Spiel vom Grundsatz her fast selbst - du schaust drauf und schon kommen dir bestimmte Vorgehensweisen in den Sinn. Man nennt es wohl Konditionierung, bei so vielen Spielen die schon auf dem Tisch lagen, kommt eine gewisse Routine rein… ;)

    Huutini und MetalPirate haben das ja auch schon geschrieben.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich versuche immer in einer Erstpartie mein Bestes zu geben, nämlich meine Begeisterung für das Spiel (es sind in 99% der Fälle meine, die ich in einem Anflug von Vorfreude gekauft habe) auf die Anderen zu übertragen.

    Das ist in meiner Spielegruppe aber komplett unabhängig von Siegpunkten (egal von wem).

  • Da antworte ich doch mal auf meinen "eigenen" Aufhänger: Bei der Erstpartie spiele ich trotzdem auf Sieg und probiere jetzt nicht irgendeinen offensichtlichen Unsinn oder was ganz Experimentelles aus oder sowas. Aber es reicht mir dort, einen guten Zug zu machen, es muss nicht immer der beste sein. Liegt bei mir auch daran, dass ich sehr häufig mit einem Kumpel Spiele neu ausprobiere, der ein echtes Downtime-Monster ist. Ich versuche ihn immer zu überzeugen, bei der ersten Partie etwas weniger Perfektionismus walten zu lassen, und dann muss ich mich selbst natürlich auch etwas sputen bei meinen Zügen, Vorbildfunktion und so. ;)

    Anderer Sonderfall: Wenn ich mit meiner Frau spiele, lasse ich ihr bei der Erstpartie unbedingt eine Chance. Vor allem, wenn ich das Spiel selbst schon kenne und sie nicht. Denn ansonsten ist sie schnell frustriert und will das tolle Spiel ggfs ungern nochmals mitspielen und das kann keiner wollen. :sonne:

    Bruder im Geist!

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Ich versuche eigentlich in jeder Partie zu gewinnen. Auch in der ersten. Ich wünsche mir das aber auch von allen anderen am Tisch. Bei Coops und Partyspielen kann das auch mal anders aussehen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Gohor ()

  • Ich versuche eigentlich in jeder Partie zu gewinnen. Auch in der ersten.

    Ja gut das stimmt. Gewinnen möchte man trotzdem gern, aber ist nicht primär wichtig :)

  • Nein, denn wir spielen die Erstpartie fast immer "offen" um das Spiel kennenzulernen und uns gegenseitig zu unterstützen.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Ich versuche eigentlich in jeder Partie zu gewinnen. Auch in der ersten. Ich wünsche mir das aber auch von allen anderen am Tisch. Bei Coops und Partyspielen kann das auch mal anders aussehen.

    Geht mir genauso, in Erstpartien konzentriere ich mich meistens nur auf mich und habe die Mitspieler nicht so Blick. Ich versuche immer den für mich besten Zug (Sowohl für den Sieg als auch in der Geschwindigkeit, da denke ich nicht lange rum).


    Würde auch nicht wollen das jemand für mich einen schlechteren Zug macht, nur damit ich mich besser fühle.

  • Ja, ich versuche immer, mein bestes zu geben (basierend auf der zum aktuellen Zeitpunkt vorhandenen Durchdringung der Materie). Klappt halt nur selten...

    Da ein Spiel selten mehrere Chancen erhält, um auf den Tisch zu kommen, ist das für mich auch ein wichtiger Faktor.

    Zum Anderen kann ich es absolut nicht leiden, wenn andere Mitspieler bewusst Kaputtstrategien fahren (um "das Spiel zu testen) oder ziellos mitspielen oder (im schlimmsten Fall) generell destruktiv spielen oder gar jemanden als" victim of the day" wählen. Ich komme viel zu selten zum Spielen, als daß ich dafür Zeit oder Geduld übrig hätte.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Ich mache es immer so das ich das leuchtende Beispiel das (mit Ansage!) versucht allen anderen Spielern zu zeigen wie man es nicht machen sollte! Meistens mit Erfolg :D .

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Das kommt ganz auf mein Gegenüber an:

    - Spiele ich mit meiner Tochter, geht es in der Regel darum, die Abläufe zu vermitteln und miteinander Spaß zu haben. Da muss ich nicht auf Krampf gewinnen. Dennoch lasse ich sie auch nicht immer einfach so durchmarschieren, das auf keinen Fall. Sie muss imho lernen, dass Verlieren zum Leben dazugehört und wie man bestmöglich damit umgeht. Ganz egal ob Erstpartie oder nicht.

    - Spiele ich mit meinen Eltern oder Leuten, die ganz neu im Hobby sind und die ich heranführen möchte, spiele ich auf jeden Fall mit "angezogener Handbremse", ja, und erkläre mehr, als ich müsste; aka gebe Tipps, was vielleicht sinnvolle Strategien für den Sieg wären. Diese kenne ich in der Regel aus Videos, Rezensionen, von BGG, o.Ä. und teste sie dann gleich selbst mal mit.

    - Spiele ich jedoch mit meinen heavy Euro-Stammspielgruppen gibt es keine Gnade. Da versuche ich natürlich schon - ganz genau wie die anderen auch - zu gewinnen, wenn möglich. Warum auch nicht. Es ist ein intellektueller Wettstreit (im weitesten Sinne) und wir spielen eh sehr selten Ameritrash oder Kooperatives. Von daher darf es dann hier auch direkt ab Minute 1 an geistig zur Sache gehen und es wird sich nichts geschenkt. Ich weise dennoch auf Spielfehler des Gegners hin, wenn mir einer auffällt - das ist dann aber eher der Fairness und Ehre halber geschuldet und nicht, weil ich nicht gern gewinnen möchte. Gehört sich für mich einfach so. Auch würde ich mich als guten Verlierer sehen, also ich bin danach dann nicht eingeschnappt oder so bzw. trübe die Stimmung für die anderen. Daher finde ich glücklicherweise auch meist genug Mitspieler, die sich dazugesellen wollen :saint:

    Tl;dr: Ja, auch in Erstpartien möchte ich ganz gern gewinnen, es kommt aber auch ein bisschen darauf an (s.o.).
    Lg

  • Also in einer Erstpartie bei denen für alle das Spiel neu ist, wird viel ausprobiert und ab Mitte der Partie versucht man gut zu spielen. Gibt es eine Endwertung ist es schwer abzuschätzen, was wie gut funktioniert. Concordia ist da ein schönes Beispiel. Da hat man doch gar keinen Plan, wie ich agieren muss, um hohe Punkte zu erzielen.

    Am Wochenende hatten wir uns Brass:Lancashire erarbeitet. In der Kanalphase - planlos Aktionen durchgeführt. In der Eisenbahnphase dann versucht gut zu spielen. Dann in der 1. richtigen Partie auf Sieg gespielt (alle Spieler erreichten einen viel höheren Punktestand).

  • Bei mir hängt das von den Spielern und dem Spiel ab:

    Ist es ein wargame, dann wird meistens alles probiert was irgendwie geht, damit man alles mal gesehen hat bevor's rund geht.

    Bei allem anderen gebe ich gleich mein bestes.

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Es haben ja schon viele gut gesagt: ich versuche auch in einer Erstpartie im Rahmen meines Verständnisses der Spielregeln und der mir zugänglichen Informationen so gut wie möglich auf Erfolg zu spielen. Das funktioniert natürlich nicht bei allen Spielen gleich gut. Bei Spielen mit riesigen Kartenbergen wie Flügelschlag, Everdell oder Arche Nova fehlt ja schlicht das Wissen, welche Karten es überhaupt gibt und wie diese sinnvoll zu kombinieren sind.

    Von daher steht bei einer Erstpartie das Verständnis der Regeln und der Spielzusammenhänge im Vordergrund, auch wenn ich durchaus nach einem erfolgsversprechenden Weg suche.

  • Geht mir ähnlich. Natürlich versuche ich optimal und auf Sieg zu spielen und mag auch nicht, wenn andere Spiele abschenken - warum auch immer. Aber in der Erstpartie kann es dann mal eher vorkommen, dass ich mich schneller entscheide statt ewig über den optimalsten Zug nachzudenken. Da möchte ich dann nicht, dass die Gruppe unter meiner Unerfahrenheit leidet und bei vielen Faktoren kann man da ja auch noch gar keine umfassende Einschätzung treffen. Aber das ist dann auch nicht der erstbeste oder ein komplett zufälliger Zug, es sei denn ich habe wirklich gar keine Anhaltspunkte.

  • Die Fragestellung erinnert mich sehr an die Januar Frage der BG2GETHER Aktion welche von Spielstil organisiert wird und hier damals diskutiert wurde.


    Gut bezogen mal nur auf die Erstpartie aber versuche ich dem Beispiel von LookAtTheBacon zu folgen und an auf verschiedene Situationen/Spielarten zu beziehen von denen das abhängt.


    Bei einem Solospiel:

    Versuche ich zu gewinnen. Den Highscore zu schlagen oder das Ziel eben zu erreichen. In den meisten Fällen sind die von mir gewählten Solospiele darauf ausgelegt, dass man direkt einen soliden Start haben kann.

    Letztes Beispiel: Valeria Königreich der Karten -Dunkelschreck Erweiterung


    Bei einem Kooperativen Spiel:

    Versuche ich zu gewinnen. Der Spieler welcher bereits das Spiel kennt greift hier soweit unter die Arme, dass ein solides Spiel zustande kommt und ich würde nicht verstehen, warum ich als Neuling ein der Gruppe unträgliches Ziel wählen sollte?

    Letztes Beispiel: Galaxy Defenders, leider verloren


    Bei einem Kompetitiven Spiel in der wöchentlichen Spielerunde:

    Ich möchte Spaß haben, mein bestes herausholen und versuche oftmals 2. zu werden.

    Der Besitzer, Veranstalter und Erklärer hat meist bereits ca. 5 Solopartien hinter sich und bei der von ihm bevorzugten Art von Spiel haben wir regelmäßig das nachsehen. Da habe ich es für mich die Erwartungen gänzlich runter geschraubt einfach um nicht nur frustriert nach Hause zu gehen.

    Letztes Beispiel: Spartacus (hat aber ein anderer Vielspieler der Gruppe gewonnen, war der einzige für den es nicht die Erstpartie war).


    Bei Rätsel- und Exit-Spielen:

    Da möchte ich die Lösungen gerne selbst bzw. In der Runde heraus finden, auch wenn die Bestzeit dann dreifach überboten wird.

    Letztes Beispiel: Exit - Das Vermächtnis des Weltreisenden.


    Ich würde mal sagen: meistens strebe ich bei für mich neuen Spielen nach dem Sieg, auch wenn ich vermute das die Art wie du Dee die Frage beantwortet haben wolltest lautet, das mir der Sieg egal ist.

    Würde ich mit dir am TTS ständig neues ausprobieren, müsste ich am Ende des Spieles die Punkte der anderen Mitspieler nicht wissen.