Gefällt Euch ein Spiel (bei der ersten Partie) besser, wenn ihr gewinnt? Oder schlechter, wenn ihr verliert?

  • Mir gefallen Spiele beim ersten Mal, die mir Spaß machen. Spiele, die mir beim ersten Mal keinen Spaß machen, spiele ich selten ein zweites Mal. Ob ich dabei gewinne oder verliere tut nichts zur Sache.

  • Sieg oder Niederlage hat keinerlei Auswirkungen auf meine Beurteilung eines Spiels. Gründe für beides hingegen können sehr relevant sein. Und Spaß ist das höchste Gut beim Spiel.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Jein. Meine Gründe für ein Nichtgefallen nach der ersten Partie können sein:

    - Als Verlierer konnte ich auch im Nachhinein keine Strategie erkennen, mit welcher ich es zukünftig besser machen kann. Dann fehlt für mich in dem Fall die Lernkurve.

    - Optisch bzw. thematisch läßt mich das Spiel eiskalt. Man quält sich halt so durch und da auch keine Stimmung aufgrund anderer Faktoren aufkommt bleibt nichts haften.

    - Wenn ich in der Erstpartie gewinne und keine alternativen Wege zum Sieg, welche zum Ausprobieren einladen, erkenne.

  • Ich hab das Gefühl, dass es bei mir andersrum ist.

    Geht mir ähnlich. Je öfter ich ein Spiel verliere, umso größer ist die Chance, es nochmal wissen zu wollen. Je öfter ich gewinne, umso mehr sinkt mein Interesse. Dann habe ich das Gefühl, das Spiel "im Griff" zu haben.


    Besonders deutlich ist das übrigens bei Koop-Spielen.

  • Nein. Nach der ersten Partie, die wir zudem meist "offen" spielen, habe ich nicht genug gesehen oder verstanden um zu entscheiden ob es gefällt oder nicht.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Ich hab das Gefühl, dass es bei mir andersrum ist.

    Geht mir ähnlich. Je öfter ich ein Spiel verliere, umso größer ist die Chance, es nochmal wissen zu wollen. Je öfter ich gewinne, umso mehr sinkt mein Interesse. Dann habe ich das Gefühl, das Spiel "im Griff" zu haben.


    Besonders deutlich ist das übrigens bei Koop-Spielen.

    Koop-Spiele spiele ich ungern, hab vor Jahren fast alles aus der Sammlung gehauen.


    Bei einfach gestrickten Spielen wie zum Splendor, hab ich das Gefühl, dass ich nach 1 bis 2 Partien alles gesehen habe und verkaufe es dann sofort. :)

  • Na klar! Spiele die ich nicht gewinne, sind unbalancierter Mist und Würfel- und Kartenglück sind auch immer gegen mich.... spiele ich nicht wieder.


    Aber im Ernst: in oder auch nach der ersten Partie lerne ich das Spiel doch höchstens mal kennen. Das Spielen mit echten Gegnern kann die Regellektüre und das Solo-Testspiel (also nicht gegen einen Bot oder Automa) nicht ersetzen. Da laste ich dem Spiel doch nicht an, dass ich verloren habe.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Gewinnen oder verlieren ist bei mir eh zweitrangig, da ich mich von einem Spiel in erster Linie gut unterhalten lassen will…. Da kommt’s mir eher auf die Stimmung an. Eine erste Partie ist im Normalfall eher eine Einschätzungspartie um zu sehen was das Spiel überhaupt von mir will.

    Ich bin auch kein Turnierspieler, zb Tabletop, oder früher Tradingcards, da gabs Leute welche sich richtig in die Materie reingebissen haben, muss man auch machen um ganz oben mitboxen zu können, aber das war und ist echt nicht meins.

  • Ich wollte gerade schreiben, dass es mir total egal ist. Ich verliere generell eher mehr Spiele als ich gewinne. Aber … Ausnahmen bestätigen die Regel: Während Corona Handbuch mit als kurzes, einfaches Solospiel Space Hulk: Todesengel gekauft. Das kam nach dem ersten Spiel bislang nicht wieder auf den Tisch. Denn ich bin gut durchgekommen und habe dann im letzten Zug bei drei Angriffen hintereinander die 6 gewürfelt und so meine letzten drei Marines verloren. Einfach ungeheures Pech. Wenn einer der drei Würfe anders aufgegangen wäre, hätte ich gewonnen.


    Irgendwie war das schon ein geiler Epic Fail, aber der Motivation, das Spiel nochmal auszupacken, war es halt nicht dienlich.


    Wobei ich jetzt beim Schreiben doch wieder Kopfkino habe und es auf den Tisch bringen würde, wenn ich nicht Schlitten fahren „müsste“. 😂


    TL;DR: Ich kann auch beim Verlieren Spaß haben. Im Normalfall wirken sich Sieg oder Niederlage also nicht auf meine Erstbewertung eines Spiels aus.

  • Und da stellt sich mir die allgemeine psychologische Frage: „In wie weit beeinflusst ein Sieg oder eine Niederlage in einer (der ersten) Partie, wie sehr uns das Spiel gefällt?“

    Ich würde sagen gar nicht - wenn das Ganze allerdings wiederholt vorkommt würde ich dazu tendieren zu sagen, es ist ein schlechtes Spiel - konkretes Beispiel:

    Wir hatten 7 Wonders beim ersten mal schlecht und unvollständig erklärt bekommen, dennoch gewann einer der Neulinge. Das Ganze hatten wir dann weitere 3x dass ein Neuling oder unerfahrener Spieler gewann (bei 4/5 Partien). Ergo leite ich daraus ab, dass 7 Wonders nix mit Können zu tun hat und es quasi völlig egal ist was du selbst tust. Daher sortiere ich es als schlechtes Spiel ein weil es "Luck driven" ist... wer das mag schätzt es vielleicht anders ein...

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  • Meiner Erfahrung nach, kann das nicht pauschal beantwortet werden. Erstpartien sind für mich Kennenlernpartien. Für mich steht immer das Zusammenkommem der Gruppe im Vordergrund. Wir haben auch gewinnorientierte Spieler in unserer Runde, die kann ich da aber auch nicht über einen Kamm scheren. Der eine ist nach Niederlagen eher motiviert und geht in die Analyse, andere können tatsächlich erstmal sagen alles blöd, geben dem Spiel aber trotzdem eine Chance.

    Es gibt aber Spiele, die Meinungsbildner sind. Das sind stark kompetetive Titel mit hoher Komplexität. Die kommen zwar auch auf den Tisch, können aber auch für "Stimmung" sorgen, weshalb die vor einem Spieleabend immer abgesprochen werden.

    Das sind z.B. "Food Chain Magnate" und "Wasserkraft". Hier kann bei kleinsten Fehlern das Spielerlebnis extrem negativ sein.

    Um deine Frage zu beantworten: ich glaube nicht, dass eine Erstpartie für Gefallen oder nicht gefallen verantwortlich ist.

    Entscheidender ist:

    Wie geht das Spiel mit Spielern um? Ist es belohnend? Belohnung verschafft Befriedigung;). Klassiker sind hierbei Praga Caput regni und Terraforming Mars. Auch wenn du nicht gewinnen kannst, hast du in einer Partie immer noch Erfolgserlebnisse und steckst nie in einer Sackgasse.

    Wie ist die Komplexität - zu leicht zu schwer für die Gruppe? Gibt es viel downtime? Und wahrscheinlich auch ob es Coop oder kompetetiv ist. Der wichtigste Punkt ist die Gruppe. Sind Spiele nicht auf eine Gruppe zugeschnitten, dann fallen sie leichter durch.

  • Und da stellt sich mir die allgemeine psychologische Frage: „In wie weit beeinflusst ein Sieg oder eine Niederlage in einer (der ersten) Partie, wie sehr uns das Spiel gefällt?“

    Und die Frage würde ich auch gerne Euch stellen, inklusive Euren eigenen Erfahrungen. Wichtig bei einer Selbstevaluation: Antwortet nicht das erste, was Euch in den Sinn kommt (meist ist das „von so etwas lasse ich mich doch nicht beeinflussen“), sondern tretet ein Schritt zurück hinter Euer Selbst und betrachtet möglichst objektiv, wie Ihr Spiele bewertet und ob Sieg oder Niederlage dabei eine Rolle spielen.

    Klar gefällt mir ein Spiel tendenziell besser, wenn ich es in der Erstpartie gewinne und ich glaube, das ist bei jedem Menschen so.
    Fände ich ehrlich gesagt sogar komisch, das zu leugnen, da es, selbst wenn man dies nicht aktiv mitbekommt und von sich so behaupten würde, wohl trotzdem intrinsisch so ist. Es ist ja afaik nachgewiesen, dass "Gewinnen" positiv konnotiert ist und das Belohnungszentrum des Gehirns triggert aka körpereigene Glückshormone wie Endorphine und Serotonin ausgeschüttet werden. Von daher geht es wohl eher darum, wie sozial erwünscht es ist, sich das anmerken zu lassen oder offen auszusprechen.
    Ich habe damit persönlich kein Problem und würde das auch jederzeit zugeben. Sogar die Umkehrung ist bei mir definitiv gegeben: ein Spiel gefällt mir ehrlich gesagt mit Sicherheit schlechter, wenn ich seine Erstpartie verliere oder darin gar böse zerstört werde. Das kann ich dann aber in der Regel entsprechend einordnen und weiß, ob es an meiner eigenen schwachen Leistung lag, dem falsch eingeschlagenen strategischen/taktischen Weg, einer bestimmten Entscheidung zum Zeitpunkt X innerhalb der Partie, den besseren Mitspielern, mangelnder Spielbalance, oder einer multifaktoriellen Zusammensetzung dieser gerade genannten Punkte. Ich bin hier gleichsam froh, dass ich mir überhaupt oft die Zeit für die dafür notwendige Introspektion nehme. Denn nur so kann ich versuchen, die nächste Partie zu gewinnen aka es besser zu machen. Aber manchmal, wenn es ganz schlimm war, gibt es dann eben auch keine nächste Partie. Und damit habe ich ebenfalls kein Problem. Das Leben ist zu kurz und die Spieleauswahl zu groß, um permanent zweite Chancen für Murks rauszuhauen und sich dann hinterher über die verschwendete Lebenszeit zu ärgern. Oder anders gesagt: Die Anzahl der Meinungsänderungen nach einer richtig miesen Erstpartie hin zu einem doch noch tollen Titel, den man im langfristig Regal behält, ist zumindestens bei mir persönlich verschwindend gering und tendiert gegen Null. Schließen möchte ich daher mit einem Zitat, dass ich schon ein, zwei Mal gebracht habe, hier aber erneut sehr schön passt ->

    "How often do you play a game until you review it?"
    - Tom Vasel (The Dice Tower) & Efka (No Pun Included) unisono: "As often as it needs to be played. Sometimes only once is more than enough."
    Lg

  • Volle Zustimmung. Nur das hier

    Oder anders gesagt: Die Anzahl der Meinungsänderungen nach einer richtig miesen Erstpartie hin zu einem doch noch tollen Titel, den man im langfristig Regal behält, ist zumindestens bei mir persönlich verschwindend gering und tendiert gegen Null.

    sehe ich etwas differenzierter. Da gab es schon Gegenbeispiele bei mir. Allerdings waren das dann allesamt hoch bewertete Sachen, wo man sich denken konnte: "Moment mal, da stimmt irgendwas nicht." Das sind dann so Sachen wie Terra Mystica, das ich mit unpassenden Hausregeln vorgestellt bekam (-> Zulosen von Farben / Player Boards), oder ähnliches. Seitdem weiß ich auch: Wenn Spielregeln empfohlene Start-Setups für die Erstpartie haben, dann hat das in aller Regel einen guten Grund...

  • Mir ist das egal ob ich gewinne oder nicht. Für mich liegt das immer am Spiel.

    Seasons habe ich z.B. immer nur verloren, liebe es aber trotzdem.

    Wohingegen ich Great War Commander oder War Room gewonnen habe und keine weitere Runde spielen möchte...

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Wir haben zwei Freunde, die mit uns regelmäßig unsere neue erworbenen Spiele testen. D.h. wir kennen die Spiele i.d.R. schon, sie noch nicht. Glaubt es oder nicht: Die beiden haben das Händchen, die allererste Partie grundsätzlich zu gewinnen.

    Erstaunlicherweise neigen beide dazu, die Spiele etwas zu "overthinking". Das führt dazu, dass sie Partien von bereits bekannten Spielen weit weniger häufig gewinnen...


    Aus dem naheliegenden Grund freuen sich beide deswegen vor allem über neue Spiele und weniger über bereits bekannte und die Ausgangsfrage des Themas erübrigt sich :D

  • Okay, anscheinend warst du Dee mal wieder im Thema Erstelle Rausch in der vergangenen Woche, es wird Zeit das ich wieder aktuell werde und dich direkt darauf hin weisen kann wann das Thema bereits diskutiert wurde....

    Die Lösung lautet ebenfalls BG2GETHER Frage Januar 2023!

    Ach ja: ich würde gerne zukünftig die Fragen der Aktion hier im Forum parallel ebenfalls erläutern und würde mich freuen wenn du Dee dann da auch so rege mit diskutierst und Anregungen gibst wie man die Themen weiter führen könnte.


    Zum Thema: aus diversen Podcasts höre ich immer wieder die These: Das Spiel reizt mich mehr weiter zu spielen, weil ich die erste Partie verloren habe/nicht gewinnen konnte. (Bitte mach da zu nicht auch noch ein neues Thema auf, lieber lass es hier drin weiter ausdiskutieren)


    An dieser Aussage störe ich mich oft. Nicht weil es falsch ist, ganz im Gegenteil, sondern weil es einfach nicht mein eigener Stil ist.

    Ich spiele Aeons End z.B. lieber mit einer Karte mehr für die Spieler bzw. Für mich anstatt auf Normal, da es dann nicht in Stress ausartet und ich locker durch komme.

    Für mich sind gerade Solospiele oft etwas zum abschalten und runter kommen und als Gegenpol zum Alltag gedacht. Da ich dort vor allem meinen Kopf anstrengen muss, genieße ich mehr auch Meditatives und verzeihendes als das es knackig und frustrierend ist.

    Ich verliere bei einer Niederlage oft die Lust direkt noch eine Partie hinten anzuhängen, während ich bei einem Sieg gerne noch mal von vorne beginnen.


    So habe ich nun auch davon abgesehen Keep the Heros out auf deutsch zu holen, da die 2. Stufe schon nicht mehr meinem Wohlfühllevel zu entsprechen scheint, die 1. Allerdings immer wieder als zu stumpf tituliert wurde.


    Bei Spielen in der wöchentlichen Spielerunde ist es so oder so meist selten dass es noch mehr als 1 mal auf den Tisch kommt, daher stelle ich mir dort die Frage selten. So nun muss ich aber erstmal eure Beiträge hier und in dem Ursprungsthema dieses und des anderen Themas (Spielt ihr in Erstpartien auf den Sieg) nachlesen...

  • Nö, das ändert nichts. Seinerzeit habe ich Tribun nie oder selten gewonnen und es gehörte trotzdem zu einem meiner Top-Spiele und da gab es noch weitere.


    Anders kann das aussehen, wenn in einem Spiel nichts zusammenpasst / alles gegen mich läuft (falsche Karten gezogen, timing diverser Dinge passt nicht, etc.). Zwar kann ich das gut differenzieren, aber wenn mir ein Spiel gar keinen Spaß macht, wird es zumindest schwieriger. Der entscheide Punkt dabei ist, dass ich nicht gewinnen muss um Spaß an einem Spiel zu haben. :teach:

  • Klar gefällt mir ein Spiel tendenziell besser, wenn ich es in der Erstpartie gewinne und ich glaube, das ist bei jedem Menschen so.

    Puh, steile These in deinem Beitrag. Spannend hier die Biologie mit ins Feld zu führen und obwohl ich auch zur Fraktion gewinnen fördert mein Reizempfinden gehöre und mich stets über wissenschaftliche Anklänge freue, möchte ich es wagen zu widersprechen.

    Zum einen gegen die Biologie: Schokolade fördert ebenfalls den Serotoninspiegel und trotzdem mag sie nicht jeder ;) .

    Und zum anderen Sport: Hier steht oftmals die notwendige Leistungssteigerung und das Ziel in weiter Ferne das defacto erreichbar ist aber jetzt nicht erreicht wird im Vordergrund.

    Würdest du in einer Ninjahalle regelmäßig trainieren gehen, wenn du den Parkour beim ersten Anlauf schaffst?

    Spiele sind in gewisser Hinsicht Sport fürs Gehirn! So manch einer der Bubble-Athleten hier nimmt bei einem Spiel auch gar nicht das Thema war, sondern die statistische Verteilung von Feldern und Bedingungen zueinander, welche ergründet, verstanden und erschlossen werden wollen um dann zu zeigen, dass die Überlegungen des Autors verstanden und geknackt wurden, was wie für andere bei einem Exit Spiel, den Reiz auf ein erneutes Spielen verpuffen lässt.


    Das einfachste mir bekannte Beispiel ist: Ganz Schön Clever! Selbst hier im Forum wurde damals mehrfach erwähnt, dass sobald man regelmäßig in die Nähe des theoretischen High-Scores kam, der Reiz des Spieles verpuffte.


    Daher glaube ich es Spielern schon, dass wenn sie bei bestimmten Arten von Spielen direkt gewinnen, sie weniger Lust haben es erneut zu spielen, Serotoninspiegel hin oder her.

  • Okay, anscheinend warst du Dee mal wieder im Thema Erstelle Rausch in der vergangenen Woche, es wird Zeit das ich wieder aktuell werde und dich direkt darauf hin weisen kann wann das Thema bereits diskutiert wurde....

    Die Lösung lautet ebenfalls BG2GETHER Frage Januar 2023!

    Nicht ganz. Die Januarfrage entspricht eher dem Thread „Nur spielen oder auch gewinnen“: RE: Nur spielen oder auch gewinnen?

    Das Spiel reizt mich mehr weiter zu spielen, weil ich die erste Partie verloren habe/nicht gewinnen konnte.

    Je nach Person und Spiel gibt es beides. Beispielsweise habe ich nach sechs Solopartien „Erde“ das Solospiel abgehakt, da ich Gaia auf allen vier Schwierigkeitsstufen einmal geschlagen habe. Da ist also die Luft raus. Umgekehrt gibt es aber auch Spiele, die mich bei einer (sehr hohen) Niederlage, bei der ich nicht sehe, wieso ich verloren habe, das Spiel nicht mehr anfassen lassen. Vermutlich würde ich es dann auch schlechter bewerten.

    Puh, steile These in deinem Beitrag. Spannend hier die Biologie mit ins Feld zu führen und obwohl ich auch zur Fraktion gewinnen fördert mein Reizempfinden gehöre und mich stets über wissenschaftliche Anklänge freue, möchte ich es wagen zu widersprechen.

    Dann widerspreche ich Deinem Widerspruch. ;) Das menschliche Gehirn ist vor allem im Unterbewusstsein manchmal sehr simpel gestrickt. Wenn ein Löwe in freier Wildbahn auf Dich zurennt, wirst Du vermutlich ohne groß nachzudenken, weglaufen – auch wenn das ziemlich blöd ist. Und genauso freuen sich die meisten (sicher nicht alle. Absolute Aussagen gelten nie absolut. ;) ) über einen Sieg, wenn er gerechtfertigt war. Und: Meine Behauptung ist auch, dass die Gewinner eines Spiels ein Spiel etwas besser bewerten als die Verlierer. Natürlich nur minimal und natürlich nur im Schnitt. Aber würden wir dazu ein Experiment machen mit 1000 Spielerinnen würden wir das vermutlich auch statistisch festhalten können. (Nur gibt vermutlich niemand Geld für so einen Versuch aus. ;) Daher bleibt es nur eine These von mir.)


    Aber es gilt natürlich mathematisch: Es gibt Spielerinnen (also mindestens eine auf der Welt), die ein Spiel auch nach einem gerechtfertigtem (!) Sieg schlechter bewerten als die anderen. Das „gerechtfertigt“ betone ich im Übrigen extra, denn Siege, die mir geschenkt werden, bei denen ich die Mitspieler meilenweit abhänge, die ich nur zufällig gewinne oder bei denen ich nicht verstehe, wieso ich gewonnen habe, bewerte ich meistens auch schlechter. Aber Spiele, bei denen ich gefühlt gut gespielt habe und durch einen Sieg belohnt werde, bekommen vermutlich eine 0,5 höhere BGG-Bewertung.


    Gruß Dee

  • Solo: Nein.

    Mit meinen Jungs: Nein.

    Mit Freunden: Nein.

    Mit Fremden: Auch Nein.

    Sinnlose Aufteilung merke ich, aber ich wollte mal bei jedem Szenario in mich hineinhorchen.

    Das Spiel kann doch schlicht nichts dafür!

    Für das Gefallen *am Spiel* zählt das aber wirklich überhaupt nicht. Eines meiner Lieblings- und am häufigsten gespielten Spiele hab ich NOCH NIE gewonnen.

    I wish I had a friend like me

  • Nein , normal muss ich gar nicht gewinnen um ein Spiel besser zu finden.

    Einzig ein ganz extremes negatives erstes Erlebnis warum auch immer, könnte evtl. mein Gefühl bei einer ersten Begegnung entscheidend beeinträchtigen.

    Wichtig ist mir nur , dass es vom Gefühl einfach "click" macht und man ein gutes Gefühl und einen Flow hat und bekommt.

    Fremde und eigene ansteckende Begeisterung tun dazu ihr übriges , gerade was die anhaltende inhaltlichen Gespräche oder Analysen nach dem Spiel angeht.

    Passiert das, ist das oft bereits die halbe Miete und oft gleichbedeutend mit einem guten Gefühl oder dem "click" Gefühl wenn man sich nach einem Spiel noch lange gedanklich und diskussionsfreudig angeregt mit einem Spiel auseinandersetzt.

    Eigentlich alles so ähnlich wie bei der Freundschafts oder Partnerschaftssuche und Anbahnung ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Malefiz ()