Gefällt Euch ein Spiel (bei der ersten Partie) besser, wenn ihr gewinnt? Oder schlechter, wenn ihr verliert?

  • Ich hoffe, das Thema gab es noch nicht. Ich möchte eine Aussage aus einem anderen Thread aufgreifen:

    Ich hab auch nen Mitspieler der explizit sagt, dass ihm gewinnen wichtig ist und das ihm ein Spiel weniger Spaß macht wenn er am Ende nicht gewonnen hat.

    Und da stellt sich mir die allgemeine psychologische Frage: „In wie weit beeinflusst ein Sieg oder eine Niederlage in einer (der ersten) Partie, wie sehr uns das Spiel gefällt?“

    Und die Frage würde ich auch gerne Euch stellen, inklusive Euren eigenen Erfahrungen. Wichtig bei einer Selbstevaluation: Antwortet nicht das erste, was Euch in den Sinn kommt (meist ist das „von so etwas lasse ich mich doch nicht beeinflussen“), sondern tretet ein Schritt zurück hinter Euer Selbst und betrachtet möglichst objektiv, wie Ihr Spiele bewertet und ob Sieg oder Niederlage dabei eine Rolle spielen.


    Gruß Dee

  • Nachdem ich kurz in mich gegangen bin, kann ich sagen nein. Ein Spiel ist dadurch nicht schlechter, ich möchte es dann sogar eher nochmal spielen um es gleich anders / besser zu machen :)


    Mir ist aber schon mal nachdem ich 4 oder 5 mal ein Spiel verloren habe folgendes rausgerutscht:

    „Also irgendwie ist das Spiel doch nicht so cool, habe immer Pech mit Karten bla blub“


    Diese typischen Verliererausreden halt :lachwein:

    Einmal editiert, zuletzt von gelöscht_21032023 ()

  • Ich würde sagen, dass das sehr abhängig davon ist, wie der individuelle Spieler/in aufgewachsen ist. Ich finde man merkt (nicht nur beim Spielen) schnell, ob ein Gegenüber damit aufgewachsen ist, viel Selbstwertgefühl aus Siegen zu ziehen und ob das auch im alltäglichen Leben ein entscheidender Faktor ist. Wer kennt es nicht - wie oft sieht man, dass Klein/Kinder für einen Sieg gelobt werden - nicht für ein schönes Spiel.

  • Vorallem bei Expertenspielen geh ich definitiv nicht davon aus, bei einer Erstpartie zu gewinnen. Für viele Spiele muss man erstmal ein Gespür bekommen. Solange mich das Spiel anspricht, ist mir das Gewinnen komplett egal. Wenn das Konzept und die Mechaniken stimmen, ist der Weg für mich das Ziel aka das Spielen macht den Spaß, nicht das Ende.

    Gutes Beispiel für mich: #Wonderlands war. Ich spiele das sehr gerne, hab aber erst 1 mal gewonnen, da das Spiel sehr glücksbasierend ist.

  • Da ich generell ziemlich häufig in Spielen nicht der Gewinner bin, hat das (zumindest meiner bisherigen Wahrnehmung nach) keinen Einfluss darauf, ob mir ein Spiel gefällt. Gutes Beispiel ist da für mich Troyes, bei dem ich in 25 gespielten Partien bisher 2x gewonnen habe. Trotzdem eines meiner Lieblingsspiele. Während ich im Gegenzug meine erste Partie Food Chain Magnat zwar gewonnen habe, mir das Spiel aber trotzdem keinen Spaß gemacht hat.

  • Für mich auch ein klares Nein. Konnte kürzlich das erste Mal Hansa Teutonica spielen, gleich 2 Partien gegen Mitforisten und beide verloren. Das Teil ist so gut und hat enorm Laune gemacht. Würd es mir direkt kaufen, da es allerdings nur ab 3 Spieler funktioniert, fällt das aus.

  • Und hier auch meine Antwort: In meiner Spielegruppe gibt es den Running Gag, dass man mich am besten Spiele gewinnen lassen sollte, damit sie noch einmal auf den Tisch kommen. Das war früher tatsächlich so und ich will nicht ausschließen, dass mir das heute auch nicht auch noch passiert. Vor ein paar Jahren unterlag ich wirklich dem „Win-Bias“ (oder wie immer ihr es nennen wollt). Das heißt, wenn ich ein Spiel beim ersten Mal gewonnen habe, hatte ich die Tendenz es eher zu mögen. Wenn ich letzter war, dann nicht.

    Erklären lässt sich das leicht: Wenn ich ein Spiel beim ersten Mal gewinne, heißt das, dass ich es zumindest rudimentär verstanden habe (oder zumindest nur besser als die Mitspieler) und das freut mich natürlich. Ebenso schüttet ein Erfolg auch Endorphine aus, was immer gut kommt.

    Es gab aber auch in der Vergangenheit Ausnahmen und ich glaube „Barrage“ war der Auslöser, wo ich dann verstärkt auf den Bias achtete. Meine erste Partie „Barrage“ schloss ich mit stolzen 38 Punkten ab. Ich war nicht nur Letzter. Ich war mit weitem Abstand letzter. Dennoch hab ich das Spiel nicht sofort verkauft, sondern hatte Gefallen daran. Es hat mich interessiert, wie es funktioniert und wie ich besser werden kann. Seitdem beeinflusst ein Sieg oder eine Niederlage weniger, wie mir ein Spiel gefällt. Ich sehe den Akt des Spielens und die Erkundung des Spiels als wichtiger an.

    Glücklichweise geht das inzwischen auch umgekehrt. Nicht jedes Spiel, dass ich gewinne, gefällt mir auch. Letztes Beispiel „First Rat“. Obwohl ich mit Abstand in der Erstpartie gewann, hat es mir in Summe nicht überragend viel Spaß gemacht. Hauptgrund war: Ich konnte gewinnen, obwohl ich kaum eine Ratte in der Rakete positionierte oder an der Rakete mitgebaut habe. Sprich, ich habe gewonnen, obwohl ich gefühlt nichts zum eigentlichen Spielziel beigetragen habe (was nicht stimmt, schließlich gab es genug Punkte für meine Aktionen).

    Ein spezieller Fall/Unterart dieses Bias ist im übrigen der „Messe-Bias“. Spiele, die ich auf Messen spiele (und gewinne), gefielen mir in der Vergangenheit immer besser. Dann daheim gespielt kam bei der ersten Partie keine Stimmung mehr auf. Es machte keinen Spaß und das Spiel zog schnell wieder aus. Aus dem Grund kaufe ich auf Messen so gut wie nichts mehr, weil der Bias oft sehr stark ist und ich auf die Art keine Durchschnittsspiele oder unpassende Spiele für die Gruppe mitnehme.


    Also, wie schaut es bei Euch aus?


    Gruß Dee

  • Ich muss da nicht lange zögern, ich kenne meine über Jahrzehnte gewachsene Einstellung zu Spielen dafür zu gut.


    Ob ich in einer Erstpartie gewinne oder verliere, ist mir grundsätzlich egal, weshalb das für die Frage, ob mir das Spiel gefällt, bedeutungslos ist.


    Kein Grundsatz ohne Ausnahme: Habe ich beim Verlieren den Eindruck, dass man (ich) das konkrete Spiel nicht gewinnen könnte, ohne dafür in eine AP-Starre verfallen zu müssen, dann muss es schon thematisch hochinteressant sein, um noch eine Chance zu haben. Als Thema reicht dann Monsterplätten nicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Gerade bei der Erstpartie ist für mich gewinnen absolut zweitrangig, wird nicht umsonst auch Kennenlernpartie genannt. Stattdessen finde ich es anstrengend, wenn jemand bei der Erstpartie schon extrem lange und detailliert über den Zug nachdenkt. Das macht für mich erst bei späteren Partien Sinn, wenn man die Zusammenhänge insgesamt gut verstanden hat. Das würde mir also viel eher die Erstpartie vermiesen, als eine Niederlage.

    Habe aber schon ein Gegenbeispiel erlebt: In meiner Erstpartie Grand Austria Hotel mit einem Kumpel zu zweit lief es bei mir dermaßen gut, dass ich ihn auf der Siegpunkteleiste überrundet habe. Das hat dann tatsächlich nicht so viel Spaß gemacht, ich wollte schon fast absichtlich Chancen auslassen gegen Ende, weil ich ihn so krass abgezogen habe, er tat mir leid:D Also so rum gibt es das auch. Knappe Ergebnisse machen (mir zumindest) offensichtlich mehr Spaß.

  • Absolut 0 Einfluss auf die Bewertung des Spiels. Ich bin in ner Spielegruppe mit Xebeche und der gewinnt zu 98%. Da würde mir ja dann gar kein Spiel gefallen ;) . Gewinnen ist eher Nebensache, ich hab eher Freude an der Interaktion mit den Mitspielern und dem Spielen selber

  • Unterm Strich zählt das Spiel, nicht das Ergebnis. Aber ich denke es unterbewusst schon so, dass ich Spiele besser finde, wenn ich zumindest um den Sieg mitgespielt habe ;)

  • Gerade bei der Erstpartie ist für mich gewinnen absolut zweitrangig, wird nicht umsonst auch Kennenlernpartie genannt. Stattdessen finde ich es anstrengend, wenn jemand bei der Erstpartie schon extrem lange und detailliert über den Zug nachdenkt. Das macht für mich erst bei späteren Partien Sinn, wenn man die Zusammenhänge insgesamt gut verstanden hat. Das würde mir also viel eher die Erstpartie vermiesen, als eine Niederlage.

    Habe aber schon ein Gegenbeispiel erlebt: In meiner Erstpartie Grand Austria Hotel mit einem Kumpel zu zweit lief es bei mir dermaßen gut, dass ich ihn auf der Siegpunkteleiste überrundet habe. Das hat dann tatsächlich nicht so viel Spaß gemacht, ich wollte schon fast absichtlich Chancen auslassen gegen Ende, weil ich ihn so krass abgezogen habe, er tat mir leid:D Also so ein gibt es das auch. Knappe Ergebnisse machen (mir zumindest) offensichtlich mehr Spaß.

    Sehe ich sehr ähnlich. Erstpartie heißt für mich erstmal mit den Mechaniken vertraut machen und verstehen wie alles ineinandergreift und daraus ableiten was sinnvolle züge, strategien und synergien sind um das in einer Folgepartie dann anzuwenden. Bei mir hängt das also nicht mit gewinnen zusammen. Was ich aber manchmal habe ist dass ich schon bei einer erstpartie merke wenn mir gewisse mechaniken oder spielprinzipien eines spiels überhaupt nicht zusagen und dann hat es das spiel auch ganz ganz schwer da nochmal wieder rauszukommen.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Bad Karmas (Teburu), HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, Nova Aetas: Renaissance, Peacemakers: Horrors of War, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, The 7th Citadel, Tainted Grail - Kings of Ruin, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Warcrow Adventures, Witchbound

  • Ich spreche mal nicht für mich aber kann/will mal hier einen meiner Mitspieler zitieren. Der schon öfter nach einer (erst Partie) äußerte: "Ich hab gewonnen? Tolles Spiel!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Gelöscht_2002204 ()

  • Meistens reizen mich Spiele mehr, wenn ich sie beim ersten Mal verliere. Gerade weil ich das dann als Herausforderung sehe, das Spielprinzip zu verstehen und mich darin zu vertiefen. Einige meiner Lieblingsspiele sind Titel, die ich wohl nie oder nur selten gewinnen werde (lookin' at you, #CarsonCity, #Finca, #Asara ). Das stelle ich aber auch bei meinen Mitspieler:innen oft fest: Verlieren sie das Spiel, ist der Reiz einer Folgepartie oft deutlich höher.


    Eine Ausnahme von dieser Regel sind für mich persönlich Dudes-on-a-map-Spiele, bei denen man in Runde 2 raus sein kann und dann nie wieder einen Fuß auf den Boden kriegt. Da ist mein Appeal, die dann noch drei Stunden weiterzuspielen, tatsächlich sehr gering, das hat aber auch mit einer langjährigen Mitwirkung an einem #DereiserneThron-Spielerkreis zu tun, bei dem sich grundsätzlich alle Mitspieler auf den Sieger der letzten Partie zuerst stürzten. Es hat also auch mit den jeweiligen Mitspielern zu tun.


    Weniger Probleme habe ich da bei Splotter und Co., wo ich deutlich sehe, an welcher Stelle ich anders hätte spielen müssen - da kann ich gut damit leben, die nächsten 2-3 Stunden in die Beobachtung zu wechseln und zu gucken, wer sich wann was holt.


    #Innovation ist, was das angeht, bei mir ein echter Grenzgänger, obwohl ich es zu meinen Lieblingsspielen zähle: Startet jemand beispielsweise früh mit Agriculture und ich bekomme keine Blätter auf die Hand oder nur Karten, die die Stapel schnell entleeren, ist das Spiel schnell vorbei - aber das dauert eben auch nicht lang, und in der nächsten Partie kann es wieder ganz anders laufen.

  • Also ich hab letzt Living Forest kennen gelernt und fand's ganz ganz furchtbar und ich hab gewonnen. Andere Spiele hab ich nicht gewonnen in der Erstpartie und fand sie richtig toll. Also ich glaube im großen und ganzen hat das bei mir keinen Einfluss, aber natürlich fühlt sich gewinnen gut an. Also ein klein wenig besser in Erinnerung hab ich die Partie dann sicherlich, aber wie gut ich das Spiel finde hängt davon glaube ich nicht ab, wenn dann marginal unterbewusst.

  • Hier auch ein klares "Nein".

    Neue Spiele spiele ich hauptsächlich mit meiner Frau. Da die das Lesen von Spielregeln hasst, mache ich mich mit den Regeln vertraut (mir macht das Spaß) und erkläre es ihr dann. Fast alle dieser Erstpartien verliere ich (an der Stelle fühle ich mich an einen anderen Thread erinnert, in dem es darum ging, ob derjenige, der die Regeln bei einem neuen Spiel erklärt, einen Vorteil hat - damals hatte ich dort mit "Ja" geantwortet, inzwischen würde ich hier mit "Nein, eher einen Nachteil" antworten (da er sich eher um die Züge der anderen Spieler kümmert, als um seine eigenen).

    Ich denke, dass ich fast alle neuen Spiele erst einmal verliere, liegt auch daran, dass ich hierbei einfach drauflos spiele, die Mechaniken verstehen und ausprobieren will und überhaupt nicht das Ziel habe, jeden Zug und dessen Konsequenzen völlig zu durchsteigen. Ich will das Spiel kennenlernen und ein Gefühl für dieses Spiel bekommen. Ein erster Sieg kommt meistens erst mit der dritten Partie.

    Viel wichtiger als ob ich ein Spiel gewonnen habe ist für mich der Eindruck den ich vom Spiel habe, nachdem die Regeln erklärt wurden und bevor es losgeht - an der Stelle bin ich (leider) meist schon nicht mehr unvoreingenommen.

  • Hat als 99% Solo-Spieler keinen Einfluss auf die Bewertung das Spiels.

    Für die 1% die ich gegen andere Spiele (also keine Co-op) würde ich lügen, wenn ich sage es gefiehle mir nicht die Bande mal ordentlich lang gemacht zu haben. Da bekommt ein Spiel sicher schon eher mal Pluspunkte zugeschrieben als es verdient hätte.

    Umgekehrt ist es dann wahrscheinlich genau so... hält sich aber sehr in Grenzen.

  • Ein klares "kommt drauf an".


    Gewinne ich ein schönes Spiel, finde ich es natürlich schon ganz gut. Wie Dee ausgeführt hat, habe ich es dann offenbar auch einigermaßen gut verstanden.


    Es gibt aber auch Spiele, die ich gewinne und dann trotzdem doof finde. Wingspan z. B. Ja, habe ich gewonnen, war mir aber zu langweilig.

    Spiele, die ich verloren habe und fantastisch fand: Arche Nova, Marco Polo, Lords of Waterdeep, Wasserkraft, Cooper's Island - hier wollte ich dann MEHR.


    Spiele, die ich verloren habe und super schrecklich fand: Lewis & Clarke, Euphoria, Puerto Rico, Teotiuhacan - bei Euphoria z. B. habe ich das Prinzip überhaupt nicht verstanden, da war es am Schlimmsten. Ob's nur daran lag - weiß ich nicht mehr. War jedenfalls genervt, dass nichts funktioniert hat.


    Mansche Spiele erschließen sich einem, andere offenbar gar nicht und wieder andere zeigen zumindest so viel Interessantes, dass man nochmal nachschauen will.

    Aber klar, gewinnen macht schon Spaß. In meiner Primärgruppe bin ich allerdings fest gebucht auf den 2ten Platz ^^

  • Ich wundere mich über so viele klare "Nein, niemals!"-Aussagen. Ich würde für mich nur sagen wollen, dass ich mir hoffe bzw. wünsche, dass dieser "Winner Bias" bei mir klein ist und idealerweise gar nicht vorhanden. Ich denke aber, dass so ziemlich jeder Spieler dafür zumindest ein kleines bisschen anfällig ist.

  • Wenn ich verliere wird prinzipiell der Ehrgeiz geweckt es besser zu machen.

    Wenn ich eine Erstpartie gewinne ist mir das eher suspekt, sofern nicht alle Mitspieler Erstspieler sind.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Natürlich hat das auf mich eine enorme Auswirkung, wenn ich das Spiel gewinne. In der Regel zeigt es mir, dass ich die Mechaniken verstanden habe und worauf es bei diesem Spiel ankommt. Dann gefällt mir das Spiel im Prinzip schon besser. Ob ich es dennoch gut finde ist eine andere Frage und hängt u.a. von meinen persönlichen Präferenzen ab.

    Wenn ich ein Spiel haushoch verliere hängt es von der Art des Spiels und der Niederlage ab. Habe ich den Eindruck es hing von meinen Mitspielern ab, die sich z.B. zusammen gegen mich "verschworen" haben, laste ich das u.a. dem Spieldesign an, dass solche Niederlagen zulässt.

    Wenn es eine "normale" Niederlage war, hängt es von den Mechanismen, Thema und soziale Gruppe ab, ob mir das Spiel so gut gefällt, dass ich mich weiter damit beeschäftigen möchte.

  • Ich hab das Gefühl, dass es bei mir andersrum ist. Zum Beispiel habe ich bis jetzt 6x Marrakesh gespielt und alle 6 verloren. Und von Partie zu Partie stieg meine Begeisterung für das Spiel. Bereue keinen ausgegebenen Cent für das Spiel.

    Dann hatte ich in der Vergangenheit 4x hintereinander Stone Age an einem Abend gewonnen und hab dann über 2 Jahre keine Lust drauf gehabt.

    Am Mittwoch haben wir Fresko gespielt, hab die ersten beiden Partien haushoch gewonnen und in der dritten Partie war irgendwie die Luft für mich raus.

    Soll aber nicht heißen dass ich Stone Age oder Fresko jetzt weniger gut finde als vorher. Nein, die werde ich nie abgeben. Nur, will ich es nicht unbedingt in den nächsten Tagen nochmal spielen. Wenn ihr versteht, was ich meine.

  • Ich glaube, der „winner-bias“ ist umso kleiner, je grösser das eigene Interesse an dem Spiel ist. Folglich denke ich, dass Menschen ein Spiel, zu dem sie eher „überredet“ wurden und nur in Massen enthusiastisch mitspielen, negativer bewerten werden als wenn sie das Spiel mal ausprobieren wollten - ganz geschweige davon, dass sie es schon kennen und mögen.

    Wenn man auch noch der Besitzer des Spiels ist, kommt die Erkenntnis und das Runterstufen wohl erst in den folgenden Partien.

  • Der Ausgang des Spiels in der Kennenlernphase ist für mich was die Bewertung des Spiels angeht zunächst komplett irrelevant.

    Viel mehr spielt hier eine Rolle inwiefern ich die Regeln verstanden habe, sie nachvollziehen kann und das Spielgeschehen und die Punktevergabe, bzw. Siegbedingungen verstehe. Ich muss noch nicht das Spiel in der Tiefe durchschauen. Das kommt mit der Zeit. Wenn es mir gefallen hat, begebe ich mich auf eine Entdeckungsreise, wo ich mehr über die Wertigkeiten meiner Aktionen erfahre und Erfahrungen sammeln werde. Die Erfahrungen, sowohl positive, als auch negative, helfen dabei das Spiel auf einem höheren Niveau zu spielen und hoffentlich auch irgendwann so zu performen, dass ich mit der abgelieferten Leistung zufrieden bin. Wenn dann auch noch Siege dabei rauskommen - umso schöner.

    Wenn aber langfristig nur Niederlagen rauskommen würden und ich das Gefühl haben sollte, dass ich hier nicht mithalten kann, obwohl ich glaube das Spiel verstanden zu haben, mit allen Ecken und Kanten, dann wäre es sicherlich frustrierend.

    Manchmal ist es für mich schwierig die Spielmechanik auf das Spielgefühl und das Thema umzusetzen. Das merke ich vor allem bei den "Bauer" Spielen, z.B. Agricola. Das Spiel finde ich sehr gut, aber thematisch spricht es mich nicht besonders an und es fehlt die Motivation es in der Tiefe zu ergründen.

    Beispiele für Spiele, die ich zunächst krachend verloren habe und trotzdem mag und gerne spiele: Dark Ages, Concordia. AH LCG zähle ich nicht auf. Da ist das Verlieren irgendwie ein Teil des Spiels ;) .

  • Das ist für mich leicht zu beantworten: Es gab nicht selten ein Spiel, das Freunde oder Bekannte von mir sehr mochten, ich wirklich nicht gut fand (und finde...), aber jede Partie gewonnen habe. ^^
    ...spielt offensichtlich bei mir keinerlei Rolle.

  • Ob ich ein Spiel in der Erstpartie gewinne oder verliere, hat keinen Einfluss auf meine Beurteilung.

    Ich erwarte eigentlich, nicht zu gewinnen (obwohl das auch nicht immer klappt ;) ).

    "Nicht-Gewinnen" weckt allerdings meinen Ergeiz.


    Ob mir ein Spiel in der Erstpartie gefällt hängt von ganz anderen Faktoren ab:

    - gefällt es mir thematisch

    - gefällt es mir mechanisch

    - wie ist das Material

    - wie ist die Grafik

    - gibt es (zu) viele kleinteilige Regeln

    - wie ist die Downtime

    - und die allerwichtigste Frage (sehr subjektiv): macht es mir Spaß


    Danach stellen sich mir vor einem möglichen Kauf weitere Fragen:

    - wie ist der mögliche Wiederspielreiz nach mehr als 10 Partien

    - besitze ich ähnliche Spiele

    - habe ich genügend Mitspieler für dieses Spiel

    - ist es den Preis wert

    - muss ich noch aufwendige Kurzspielregeln schreiben

    - und die allerwichtigste Frage: ist es den Regalplatz wert

  • Wir spielen fast immer um des spielens willen... es ist zwar auch "Ehrgeiz" dabei aber letztlich gehts um des Spaß an der Sache. Zumindest bei thematischen Spielen. Bei reinen Punkteschlachten wie z.B. Fantastische Reiche ists nat. etwas interessanter und man spielt rein auf Sieg.

  • Bei mir muss ich sagen, es wirkt sich wie folgt aus:


    Ich spiele und wenn ich merke meinem Gameflow geht die Luft aus und obwohl ich gut mit Punkten vorne liege dann aber durch jemand bessereren um länge geschlagen werde dann hab ich schon im Spiel dieses schlechte Gefühl. Bzw wenn ich denke es läuft schlecht oder Solala dann hänge ich das nicht an die große Glocke (Ich hasse doofe Streber = Menschen die damals in der Schule 1en oder 2en geschrieben haben, nicht raffen warum es anderen schwerer fällt, auch noch sagen "Oh man die Arbeit war mist" und am ende eine 1- bekommen und ich happy war wenn ich eine 3 hatte... . Gleiches gilt beim Brettspielen wenn einer sagt wie schlecht es um ihn steht und am Ende haushoch gewinnt, da geht mir die Hutfeder ab, macnhmal...).


    Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder Ich bin wirklich so schlecht und fresse es in mich hinein und ja dann wirkt das Verlieren auf meinen Gemütszustand und die Bewertung des Spieles aus, aber meistens nur wenn ich weis es lag an einer Mechanik die ich nicht beeinflussen konnte im Nachgang um das zu mildern oder abzuwenden. Z.B. Deadlock, Mechanik die das Spielende beschleunigt ohne das eigene Zutun etc.. .


    Oder aber ich gewinne oder bin doch besser als erwartet. Dann freue ich mich und das Gefühl gibt mir nen positiven Schub Richtung meiner Beziehung zu dem Spiel.


    Ja hier bin ich wirklich beeinflusst.


    Dann gibt es die 2 anderen Wege die extremer ins Positive sind.


    Das eine ist, das Spiel macht am Anfang oder in der Mitte klick und ich liebe es und jede Entscheidung ist schweißtreibend spannend oder macht bock und selbst wenn ich verliere dann habe ich den Ansporn nächstes mal besser zu spielen! Lernen aus Fehlern etc.. .


    Und dann die "Hass-Liebe", Chaos in der alten Welt ist da so ein gutes Beispiel für mich: Ich wurde wie ein Pinball von einer Bande zur nächsten geschlagen durch jeden Spieler. Ich war zu blöd zu verstehen wo am besten man sich einsetzt mit seinen Dienern. Aber jedesmal war es trotzdem cool , boar hab ich geflucht aber es trotzdem total Spaß gemacht weil das Feeling gut rüberkam und es logisch war was da passiert.

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Gewinnen/Verlieren hat keinen Einfluss darauf, ob mir ein Spiel gefällt. Für mich stehen schwierige Spielentscheidungen im Vordergrund, die in den ersten Partien im besten Fall so obskur sind, dass ich mangels Erfahrung garnicht bewusst die richtige Entscheidung treffen kann - und dementsprechend der Einfluss auf den Endstand darauf zurückzuführen ist, dass ich die Mechaniken noch nicht durchdrungen habe.


    Es muss sich aber - auch wieder unabhängig vom Gewinn/Verlust - in jedem Fall ein Lerneffekt einstellen. Ich möchte dem Verständnis, warum ich Gewonnen oder Verloren habe, näher kommen. Wenn ich nach der ersten Partie verloren (oder gewonnen) habe, aber überhaupt keine Ahnung habe, warum oder was ich beim nächsten Mal anders machen oder beibehalten müsste, dann landet das Spiel schon eher auf der Abschussliste.


    Bei Spielen, die mir rein von den Mechaniken nicht gefallen, führt Gewinnen aber zumindest dazu, dass sie einen etwas positiveren Eindruck hinterlassen.


    Ich verstehe aber auch jeden, dem Gewinnen wichtig ist. Ich bin auch super ehrgeizig, aber nicht in der ersten oder den ersten Lernpartie(n). Frustrierend finde ich es nur, wenn Mitspieler während des Spiels punktemäßig abgehängt werden und es dann zu allererst versuchen das auf schlechtes Gamedesign zu schieben, anstatt die eigenen Fehlentscheidungen zu analysieren. Natürlich gibt es genügend Spiele, wo man den Ausgang nicht zu 100 % selbst bestimmt. Aber bei jedem Scheitern gleich das Spiel dafür verantwortlich zu machen, finde ich etwas dürftig.

  • Ich würde gern sagen dass ich immer zu 100% Objektiv bin aber das ist man einfach nie. Es hängt aber auch damit zusammen wie man verliert, ein Eurogame bei dem ich mit 100 Punkten Rückstand verliere hat es wahrscheinlich schwerer mein Herz zu gewinnen. Aber nur weil ich gewonnen habe finde ich ein Spiel nicht sofort mega...

  • Ich glaube, der „winner-bias“ ist umso kleiner, je grösser das eigene Interesse an dem Spiel ist. Folglich denke ich, dass Menschen ein Spiel, zu dem sie eher „überredet“ wurden und nur in Massen enthusiastisch mitspielen, negativer bewerten werden als wenn sie das Spiel mal ausprobieren wollten - ganz geschweige davon, dass sie es schon kennen und mögen.

    Wenn man auch noch der Besitzer des Spiels ist, kommt die Erkenntnis und das Runterstufen wohl erst in den folgenden Partien.

    Auf jeden Fall, sehr guter Punkt. Ein KS all-in für mehrere hundert Euro wird weniger schnell zerissen, als ein Spiel das Jemand aus der Spielegruppe mitgebracht hat

  • Es hängt auch ein bisschen davon ab, wie der Sieg zustande kommt. Ich mag es deutlich mehr "unkonventionell" zu gewinnen. Wenn es unterschiedlich starke Ausgangssituationen gibt, Spiele ich immer lieber eine schwächere. Ich möchte mir meinen Sieg erarbeiten und nicht geschenkt bekommen. Wenn die Meinung vorherrscht, der Startspieler hätte einen Vorteil, dann fühlt sich ein Sieg als Startspieler halt kacke an.

  • sondern tretet ein Schritt zurück hinter Euer Selbst

    Nach inzwischen 3-stündiger Realitätsferne aus einem Paralleluniversum wieder zurück in der harten Realität, kann ich deine Frage…

    „In wie weit beeinflusst ein Sieg oder eine Niederlage in einer (der ersten) Partie, wie sehr uns das Spiel gefällt?“

    voller Inbrunst wies folgt beantworten: Nein! ;)

    Das Spiel selbst muss mir gefallen, der Rest ergibt sich ganz allein.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wir spielen fast immer um des spielens willen... es ist zwar auch "Ehrgeiz" dabei aber letztlich gehts um des Spaß an der Sache. Zumindest bei thematischen Spielen. Bei reinen Punkteschlachten wie z.B. Fantastische Reiche ists nat. etwas interessanter und man spielt rein auf Sieg.

    Das ist glaube ich der falsche Thread. Hier geht es darum, ob Niederlage oder Sieg einen Einfluss auf die Bewertung des Spiels hat. Und nicht, wie jemand auf Sieg spielt.

  • Bei mir hat es Einfluss, ja. Wenn ich eine Erstpartie gewinnen gefällt es mir ziemlich sicher etwas besser. Trotzdem ist das kein Kauf oder Nichtkauf Grund sondern eher unterbewusst das Zünglein an der Waage wenn ich unentschlossen bin.


    Zum Glück spiele ich die meisten Spiele beim ersten Mal schon relativ gut. Ich hab bei mir eher sogar das Gefühl das ich dafür weniger gut bei Spielen dazu lerne.

  • Ich mag ein Spiel mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr, wenn ich es gewinne, aber es kann durchaus passieren, dass ich ein Spiel negativer bewerte, wenn ich es sehr deutlich verliere. Das hatte ich zuletzt mit On Mars. Mein Mitspieler hatte schon die ein oder andere Partie hinter mir und ich war ziemlich chancenlos. Dazu habe ich dann aber auch gemerkt, dass ich bei dem Spiel auch noch nicht richtig verstanden habe, wie es genau funktioniert und wie ich es gut spielen müsste. Dadurch (und weil es mir thematisch auch egal ist), habe ich wenig Motivation es kompetetiv nochmal zu spielen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das anders gewesen wäre, wenn es keine so eindeutige und heftige Niederlage gewesen wäre... Ähnliche Erfahrungen habe ich bei meiner ersten Partie Mage Knight gemacht (ebenfalls kompetetiv gespielt).


    Gleichzeitig gibt es aber auch andere Beispiele, in denen ich im Erstspiel extrem auf die Mütze bekommen habe, aber die Spiele trotzdem hier eingezogen sind (Gaia Project, Arle Erde z.B.). So ist es im Endeffekt glaube ich ein Faktor, der mir ein Spiel, das mir sowieso nicht so zusagt, noch mehr vermiesen kann.

  • Wir spielen fast immer um des spielens willen... es ist zwar auch "Ehrgeiz" dabei aber letztlich gehts um des Spaß an der Sache. Zumindest bei thematischen Spielen. Bei reinen Punkteschlachten wie z.B. Fantastische Reiche ists nat. etwas interessanter und man spielt rein auf Sieg.

    Das ist glaube ich der falsche Thread. Hier geht es darum, ob Niederlage oder Sieg einen Einfluss auf die Bewertung des Spiels hat. Und nicht, wie jemand auf Sieg spielt.

    Ne, schon der richtige. Der Anfang meines Post ist hierzu relevanter als das Ende möchte ich meinen.

    Also egal ob Erstpartie oder nicht, es geht nicht ums gewinnen bei uns und daher beinflusst das auch nicht die Bewertung des Spiels. ;)

  • Ob mir ein Spiel in der ersten Partie besser gefällt, wenn ich gewinne? Nun ja, ich glaube grundsätzlich ist gewinnen nix Verkehrtes ;) Aber, mal im Ernst: Ich will ein Spiel in der ersten Partie zumindest im Ansatz verstehen: worauf kommt es an, was will das Spiel von mir, welche Strategien könnte ich in dieser oder einer der nächsten Partien verfolgen?


    Gar nicht leiden kann ich ein Spiel unabhängig vom Ausgang, wenn sich das Spiel für mich unrund anfühlt: der Spannungsbogen trägt nicht, zu wenig Züge für zu viel Pläne oder insbesondere wenn es sich anfühlt, als wär es überladen oder als wären manche Mechaniken unnötig aufgesetzt oder verkompliziert ohne dem Spiel etwas Bereicherndes zu geben.


    Auch ein haushohes Gewinnen in der erste Partie sorgt bei mir manchmal eher für Skepsis, weil ich spannende, knappe Ausgänge viel mehr bevorzuge und mich dann immer fragen muss: gibt es da ggf. nur die eine, immer gewinnbringende Strategie, die ich zufällig gleich erwischt habe? Bzw. den Gegner zu überrunden bedeutet ja auch immer gleich: gefällt es dennoch allen Beteiligten? Ich glaube ja - keiner verliert gern haushoch.


    Einen Zugang zum Spiel bekommen und sehen: die Einzelteile (Mechaniken, am Besten auch Optik und Thema) sind gut aufeinander abgestimmt und bieten Variabilität und viel zum entdecken. Das macht Laune auf die nächste Runde. Wenn ein Spiel egal welcher Komplexität sich immer gleich anfühlt, dann wird es wohl nicht lange begeistern können. Auch ein Sieg fühlt sich dann so unbedeutend an um nicht zu sagen langweilig.


    Wie sich das anfühlt, ist aber auch sehr individuell unterschiedlich. Bei einem Pick up and deliver komme ich mir immer so gespielt vor: oh dann war ich halt schneller beim Abliefern und? Ich mochte Maglev Metro optisch so gern, aber das war einfach ein belangloser Sieg in der Erstpartie und ich wusste es auch viel zu früh, dass ich das gewinne. Dass es dann doch knapper ausging als gedacht, hat mich und meine 2 Mitspieler am Ende auch gar nicht mehr interessiert. Da waren wir nur froh, das es vorbei war.


    Bei kooperativen Spielen verliere ich besonders ungern - vor allem allerdings, wenn es eigentlich in erster Linie ein Puzzle ist, das nur lösbar ist, wenn man es mehrmals auf verschiedenen Wegen probiert hat - das birgt im Mehrpersonenspiel immer die Gefahr, die Mitspieler beim 2./3. Mal zumindest nachhaltig zu demotivieren. Deshalb: Frostpunk sieht einerseits super aus, aber andererseits ist das wahrscheinlich für die Spiellänge und Schwierigkeit nicht unbedingt was für unsere Runden in wechselnder Besetzung. Wenn hingegen die Würfel einfach nicht für uns fallen oder die Karten nicht in der richtigen Folge kommen, kann ich da auch mit Pech durchaus leben.


    Kurzum: Gewinnen ist nur eine recht unbedeutende Komponente, Verlier-Frust kommt dann auf, wenn man einfach keinen Zugang zum Spiel findet, sich gespielt fühlt oder es sich wie Kaugummi in die Länge zieht, wenn ab dem 2. Zug klar ist, wohin die Reise geht. Daher schätze ich es auch sehr unabhängig vom Ausgang, wenn in der Erstpartie alle einfach mal ausprobieren und drauf los spielen.

  • Eine Erstpartie dient dem Kennenlernen, der Ausgang ist insofern nicht entscheidend. Wenn ich eine Erstpartie gewinne freue ich mich aber trotzdem darüber. Ob ich dem Spiel dadurch wohlgesonnener bin ? Wahrscheinlich unbewusst schon, aber ich glaube nicht, dass dies eine praktische Relevanz hat im Sinne von Kaufen/Nichtkaufen auf der Messe oder noch einmal spielen am Spieleabend.

  • Bei Euros gefällt mir ein Spiel schlechter, wenn ich es gleich in der ersten Partie gewinne. Kommt aber zum Glück nicht so häufig vor ;)


    Ich probiere in Erstpartien ein Spiel gerne aus, mal im Sinne einer Sandbox, mal im Versuch von Extremstrategie, meist einfach um die Regeln zu verstehen. Wenn das gleich zum Sieg führt, befürchte ich, dass es weniger an den Mitspielern lag, sondern am Spiel. So gewonnene Spiele, landen in meinem Mindset als "beliebiger Punktesalat" oder "gelöst" und ich habe an diesen eigentlich kein Interesse mehr. Gilt aber so nur für Euros.