• Ich führe mal meinen Post noch etwas weiter aus. Meine Arbeit als Doktorand umfasst hauptsächlich:

    ...


    Ah, du stehst am Anfang, sonst hättest du "Verzweiflung" als ersten Punkt genannt.

    Ich bin ca. bei der Hälfte. Bisher gibt's keine dramatische Verzweiflung. War auf 2 Konferenzen (1 Poster, 1 Vortrag) und 2 Paper sind dabei veröffentlicht zu werden (wenn alles klappt), aber gegen Ende wird wahrscheinlich noch etwas Verzweiflung aufkommen :D

  • So und wer nimmt sich nun die Zeit und erstellt uns eine Tabelle aus der ersichtlich wird welcher Beruf am Häufigsten vertreten ist? xD

    in jedem Fall sind es deutlich weniger IT'ler als gedacht. Hier im Raum kann man manchmal den Eindruck gewinnen, dass das fast die Hälfte der Spielerschaft von Beruf sind.

    In der Tat, habe ich auch damit gerechnet mehr "meiner Art" anzutreffen.
    Was allerdings bestätigt wurde, was ich seit der Seite 1 vermutet habe, ist der überdurchschnittlich hohe Gehaltsspiegel, der mit den genannten Positionen zweifelsohne in Verbindung gebracht werden kann.

  • Na dann will ich auch mal ... Ausbildung beim Finanzamt irgendwann Anfang der 90er, danach zum Zoll gewechselt und ein paar wirklich interessante Stationen mitgemacht (Zollfahnung war super, aber nicht familientauglich). Dann in die interne Verwaltung gewechselt und den Aufstieg in den gehobenen Dienst gemacht. Bin jetzt also Diplom-Finanzwirt FH. Weil mir das zu langweilig war hab ich noch nebenher Wirtschaftsinformatik an der FernUni Hagen studiert und nach dem Studium zum IT-Dienstleister des Bundes gewechselt. Habe da vor allem als Entwickler im Java Enterprise Bereich gearbeitet aber bin dann ziemlich fix Teamleiter und Projektleiter geworden. Leite momentan ein Team aus 30 Entwicklern und das ist in meinem ganzen Berufsleben bisher der mit Abstand beste Job. Allerdings versuche ich mich gerade an meinem Master-Abschluss und werde, sofern erfolgreich, in die nächste Laufbahn wechseln. Es geht also immer irgendwie weiter ;)

  • In der Tat, habe ich auch damit gerechnet mehr "meiner Art" anzutreffen.
    Was allerdings bestätigt wurde, was ich seit der Seite 1 vermutet habe, ist der überdurchschnittlich hohe Gehaltsspiegel, der mit den genannten Positionen zweifelsohne in Verbindung gebracht werden kann.

    Hat m.E. aber auch etwas zu tun damit, dass Menschen in Arbeitslosigkeit oder mit Niedriglohnjobs wesentlich weniger gerne darüber reden. Ich war vor ein paar Jahren fast ein Jahr arbeitslos, dann hätte ich hier mich auch nicht gemeldet.

  • Na dann...


    Wenn ihr mich früher als Lehrerkind gefragt hättet, was ich auf gar keinen Fall will, dann wäre es gewesen in der Schule zu landen.

    Wo bin ich jetzt? In der Schule :lachwein:


    Ich habe Philosophie und Germanistik studiert, zeitweise noch Psychologie und Mathematik, und habe mich mit vollem Herzen der Forschung im Mittelalter gewidmet. Mit weiterer "Ausbildung" zu Editorin für Handschriften von 900-1500 dachte ich in der perfekten Nerd-Nische angekommen zu sein. Einige Jahre ging das auch gut, bis die Drittmittelanträge immer weniger bewilligt wurden.

    In dieser Zeit wurde mir ein kleiner Nebenjob in der Schule angeboten... Daraus wurde die Koordination und Aufbau einer Ganztagsschulbetreuung in einem Gymnasium. Inzwischen bin ich nach Bundeslandwechsel Gruppenleitung im offenen Ganztag und hole alle Fortbildungen nach, die ich hier in NRW für den Job brauche, den ich schon 10 Jahre lang in RLP gemacht habe.


    Dazu kommt mein Ehrenamt in der Jury für das Spiel des Jahres. Das ist das zeitintensivste Ehrenamt, welches ich je innehatte und viel mehr beinhaltet als "nur" alle Spiele aus dem Jahrgang zu spielen :love: eigentlich ein zweiter Halbtagsjob.


    LG Martina

  • In der Tat, habe ich auch damit gerechnet mehr "meiner Art" anzutreffen.
    Was allerdings bestätigt wurde, was ich seit der Seite 1 vermutet habe, ist der überdurchschnittlich hohe Gehaltsspiegel, der mit den genannten Positionen zweifelsohne in Verbindung gebracht werden kann.

    Hat m.E. aber auch etwas zu tun damit, dass Menschen in Arbeitslosigkeit oder mit Niedriglohnjobs wesentlich weniger gerne darüber reden. Ich war vor ein paar Jahren fast ein Jahr arbeitslos, dann hätte ich hier mich auch nicht gemeldet.

    Das ist eine Sicht der Dinge, die ich durchaus nachvollziehen kann. Insgesamt lässt das Thema mehrere (Hot)-Takes zu. Man hatte mich mal gefragt, ob "Brettspiele was für Akademiker sei", habe ich natürlich verneint, da ich selbst keiner bin. Aber etwa ein Viertel an passionierten Brettspieler, die ich kenne, haben hochkarätige Studiengänge hinter sich. Das ist ein prozentualer Anteil, bei dem ich sonst im Bekannten/Freundenkreis nicht annähernd ein ähnliches Beispiel finden würde.


    Ich finde es deshalb so interessant, weil ich Brettspielen als sehr inklusiv bezeichnen würde und es ein hervorragendes Bindeglied für unterschiedlichste Menschen darstellt.

  • Hat m.E. aber auch etwas zu tun damit, dass Menschen in Arbeitslosigkeit oder mit Niedriglohnjobs wesentlich weniger gerne darüber reden. Ich war vor ein paar Jahren fast ein Jahr arbeitslos, dann hätte ich hier mich auch nicht gemeldet.

    Das ist eine Sicht der Dinge, die ich durchaus nachvollziehen kann. Insgesamt lässt das Thema mehrere (Hot)-Takes zu. Man hatte mich mal gefragt, ob "Brettspiele was für Akademiker sei", habe ich natürlich verneint, da ich selbst keiner bin. Aber etwa ein Viertel an passionierten Brettspieler, die ich kenne, haben hochkarätige Studiengänge hinter sich. Das ist ein prozentualer Anteil, bei dem ich sonst im Bekannten/Freundenkreis nicht annähernd ein ähnliches Beispiel finden würde.


    Ich finde es deshalb so interessant, weil ich Brettspielen als sehr inklusiv bezeichnen würde und es ein hervorragendes Bindeglied für unterschiedlichste Menschen darstellt.

    An sich ja, aber es kommt auch sehr darauf an, was für Spiele gespielt werden. Expertenspiele sind alleine aufgrund der Komplexität nicht besonders inklusiv. Ich habe mehrere Personen im Bekannten-Spielerkreis, mit denen bestimmte Spiele schlichtweg aus dem Grund wegfallen.

  • Hat m.E. aber auch etwas zu tun damit, dass Menschen in Arbeitslosigkeit oder mit Niedriglohnjobs wesentlich weniger gerne darüber reden. Ich war vor ein paar Jahren fast ein Jahr arbeitslos, dann hätte ich hier mich auch nicht gemeldet.

    Muss garnicht Niedriglohnsektor sein. Es reicht evtl. schon ein "normaler" Ausbildungsberuf ohne wahnsinnige Quereinstiege und fortführende Aufstiege oder dass man selbst momentan unzufrieden mit seiner Jobsituation ist aber aus verschiedenen Gründen daran aktuell nichts ändern kann.


    Und natürlich schreibe ich das für einen Freund 8-))

  • Ich bin ca. bei der Hälfte. Bisher gibt's keine dramatische Verzweiflung. War auf 2 Konferenzen (1 Poster, 1 Vortrag) und 2 Paper sind dabei veröffentlicht zu werden (wenn alles klappt), aber gegen Ende wird wahrscheinlich noch etwas Verzweiflung aufkommen :D

    2 Paper zur Halbzeit klingt doch schon vielversprechend :) Auf welchem Gebiet promovierst du denn?


    Ich selbst bin Physiker und habe früher im Bereich Astrophysik geforscht. Nach der Promotion habe ich der Wissenschaft den Rücken gekehrt und arbeite jetzt bei einer Behörde im öffentlichen Dienst. Bei einer 40-Stunden-Woch ist nicht mehr so viel Freizeit wie zu Schul- und Studentenzeiten vorhanden, aber dank flexiblen Arbeitszeiten kann ich mich trotzdem nicht beschweren. Im Forum bin ich tagsüber meistens auf dem Arbeitsweg oder in der Pause unterwegs.

  • Bei so vielen spannenden Berufen muss ich hier mal bisschen Langeweile reinbringen.

    Produktionsmanagment in einem großen Chemiekonzern. Eine von ca. 32.000 Nummern am Standort.

  • .


    Ich finde es deshalb so interessant, weil ich Brettspielen als sehr inklusiv bezeichnen würde und es ein hervorragendes Bindeglied für unterschiedlichste Menschen darstellt.

    Da stimme ich zu. Als jemand der lange an einer Uni einen Brettspielabend angeboten hat, war es interessant zu sehen, dass die Gesamtmenge an Akademiker:innen (auch wenn man das sehr weit als "hat Mal studiert" definiert) auf den öffentlichen und privaten Spieletreffs hier im Umfeld tatsächlich deutlich niedriger liegt, jeder vierte klingt da ziemlich richtig. Das ist aber angesichts der stark gestiegenen Akademikerquote, die aktuell bei 18-20% der Gesamtbevölkerung liegt, noch fast im Durchschnitt.


    Mtn ich glaube nicht an eine enge Korrelation zwischen akademischen Bildungsgrad und Zuneigung zu Expertenspielen, falls du das gemeint hast. Dafür kenne ich mittlerweile zuviele Gegenbeispiele. Und insbesondere viele Akademiker, die such mit einfachen spielabläufen überfordert sind ;).

  • So und wer nimmt sich nun die Zeit und erstellt uns eine Tabelle aus der ersichtlich wird welcher Beruf am Häufigsten vertreten ist? xD

    in jedem Fall sind es deutlich weniger IT'ler als gedacht. Hier im Raum kann man manchmal den Eindruck gewinnen, dass das fast die Hälfte der Spielerschaft von Beruf sind.

    Ich hatte ja bisher eher den Eindruck, dass sich fast die Hälfte der Menschen im Hobby aus Lehrer:innen zusammensetzt.

    Gefolgt von medizinischen Berufen und erst an dritter Stelle hätte ich die ITler:innen vermutet.

    In diesem Thema habe ich den Eindruck gewonnen, dass die medizinischen Berufen vllt doch auf Platz eins stehen.

  • Also ich finde den Anteil der irgendwas mit IT Machenden doch ziemlich hoch. :)

    Was mich eher erstaunt hat war, wie viele hier in der Verwaltung arbeiten, und in pflegenden oder medizinischen Berufen.

    Zu Letzteren kann ich mich nun wohl auch zählen, seit ich nach längerer Odyssee (abgebrochenes Lehramtsstudium, Mitarbeiter und BR bei einer großen Kinokette, Umschulung zum Speditionskaufmann) für einen weltweit operierenden Konzern den Versand von Leihsets im orthopädischen und neurochirurgischen Bereich koordiniere.

    Das geschieht zu 3/5 von Zuhause aus, auch wenn ich eigentlich das Arbeiten im (relativ ruhigen) Großraumbüro fast vorziehe, da der direkte Kontakt zu den Kollegen online nicht ersetzt werden kann und mir Zuhause manchmal die Decke auf den Kopf fällt.

    Ich poste überwiegend nach Feierabend, lese aber tagsüber an ruhigen Tagen auch einiges mit.

  • Hat m.E. aber auch etwas zu tun damit, dass Menschen in Arbeitslosigkeit oder mit Niedriglohnjobs wesentlich weniger gerne darüber reden. Ich war vor ein paar Jahren fast ein Jahr arbeitslos, dann hätte ich hier mich auch nicht gemeldet.

    So ein Thread kann dann auch gerne mal eine unerwünschte Eigendynamik entwickeln. Gerade dann wenn ich mich durch vorangegangene Posts dazu "genötigt" fühle mein eignes Tätigkeitsfeld vom Hundertsten ins Tausendste aufzudröseln, um karrieretechnisch "mithalten" zu können. Das ermuntert die, die nicht drei Doktortitel haben und in (aus eigener Sicht) weniger spannenden Berufen arbeiten, nicht gerade dazu sich hier zu äußern... was dann letztendlich auch das Gesamtbild verzerrt.

    Dabei ist, beispielsweise, der Beruf der Bürokaufleute, der ja oft sinnbildlich für Langeweile steht, genau so erwähnenswert wie der des Anwalts/Arztes/Ingenieurs. Selbst für Arbeitslosigkeit muss man sich nicht schämen, da keiner die Umstände kennt und es grundsätzlich jeden jederzeit treffen kann.

    Auch wenn es verständlich ist, dass man unter den Post "ich bin 29, habe einen Doktor in Luft- und Raumfahrttechnik und habe gerade meinen dritten Rover auf den Mars geschickt" nicht gerne "ich bin 52, ungelernt uns sammle im Park Pfandflaschen" schreiben will.


    *beschriebene Tätigkeiten bitte ohne Wertung verstehen

  • ... seit fast 17 Jahren mit <3 bei der Firma, die der Welt die Xbox bringt. Tätig im Cloud (Azure) Umfeld.

    Wer denn von euch beiden? Und was macht der/die andere? ;)

    Und was heißt „im Cloud Umfeld“ - Regenmacher oder doch irgendwas mit IT? ;)

    Fragen über Fragen… :whistling:

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Hat m.E. aber auch etwas zu tun damit, dass Menschen in Arbeitslosigkeit oder mit Niedriglohnjobs wesentlich weniger gerne darüber reden. Ich war vor ein paar Jahren fast ein Jahr arbeitslos, dann hätte ich hier mich auch nicht gemeldet.

    So ein Thread kann dann auch gerne mal eine unerwünschte Eigendynamik entwickeln. Gerade dann wenn ich mich durch vorangegangene Posts dazu "genötigt" fühle mein eignes Tätigkeitsfeld vom Hundertsten ins Tausendste aufzudröseln, um karrieretechnisch "mithalten" zu können. Das ermuntert die, die nicht drei Doktortitel haben und in (aus eigener Sicht) weniger spannenden Berufen arbeiten, nicht gerade dazu sich hier zu äußern... was dann letztendlich auch das Gesamtbild verzerrt.

    Das Gesamtbild ist völlig wurscht - dieser Thread ist doch keine Studie.

    Keiner muß sich „genötigt“ fühlen und keiner muß „mithalten“, es sind ja eh fast alle anonym hier.

    Und es muß auch keiner zu glänzen versuchen, es würde sowieso nichts bringen.


    Einfach fleißig weiter posten, und der Thread wird sich ganz natürlich weiter entwickeln … :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Mtn ich glaube nicht an eine enge Korrelation zwischen akademischen Bildungsgrad und Zuneigung zu Expertenspielen, falls du das gemeint hast. Dafür kenne ich mittlerweile zuviele Gegenbeispiele. Und insbesondere viele Akademiker, die such mit einfachen spielabläufen überfordert sind ;).

    Natürlich ist das sehr unterschiedlich und ich spiele auch Expert*innenspiele mit Personen, die einen niedrigen formalen Bildungsgrad haben (und die das auch gerne tun). Die exzessive Beschäftigung mit solchen Gegenständen dürfte auf der Persönlichkeitsebene aber mit einem Need for Cognition sowie Typical Intellectual Engagement zusammenfallen, dass bei Akademiker*innen in der Tendenz höher ausgeprägt ist. Soweit mein laienhaftes sozialpsychologisches Wissen :)

  • 3 Jahre, hach. Bei mir sinds über 7 Jahre geworden. :D Ich hätte aber durchaus (deutlich) früher fertig werden können. Da ich mich dort aber sehr wohl gefühlt habe, hatte ich keine Eile. Wir treffen uns auch immer noch mit anderen ehemaligen Doktoranden regelmäßig im Sozialraum des Instituts zum Brettspielen.

    Etwas schade ist, dass meine Promotion mir bei meiner Stelle im öffentlichen Dienst keinerlei finanzielle Vorteile bringt.

  • […]

    Natürlich ist das sehr unterschiedlich und ich spiele auch Expert*innenspiele mit Personen, die einen niedrigen formalen Bildungsgrad haben (und die das auch gerne tun). Die exzessive Beschäftigung mit solchen Gegenständen dürfte auf der Persönlichkeitsebene aber mit einem Need for Cognition sowie Typical Intellectual Engagement zusammenfallen, dass bei Akademiker*innen in der Tendenz höher ausgeprägt ist. Soweit mein laienhaftes sozialpsychologisches Wissen :)

    Mein Tipp:

    Nutze mal dein laienhaftes sozialpsychologisches Wissen, um zu reflektieren, wie dein Post aufgenommen werden kann.

    Ich bin mir sicher, alle deine Mitspieler, die dümmer sind als du einen niedrigeren formalen Bildungsgrad haben, schätzen es sehr, dass du mit ihnen Expertenspiele spielst.


    Inklusion verstehe ich übrigens nicht nur darin, dass "dumm und schlau" miteinander spielen können, sondern eben darin, dass alle unterschiedlichen Persönlichkeitstypen unabhängig von Herkunft, Bildung, Sexualität, Ansichten und sonstigen Attributen miteinander Spaß bei Brettspielen haben können. Exklusion betreibt man aktiv damit, wenn man Menschen eine möglichst hohe Einstiegshürde, in Form von Expertenspielen, stellt. Das macht aber das Medium selbst nicht weniger inklusiv.

  • Ging mir genauso. Ich habe die DFG-Gelder bis aufs Maximum (8 Jahre) ausgereizt und dann auch noch eine Stelle über die Hochschule bekommen. Der Titel war stets zweitrangig und ist es mir nach wie vor. Die Stelle habe ich aus zwei Gründen genommen: 1. das Gehalt war damals höher als das eines Bauingenieurs in der freien Wirtschaft, 2. mir war klar, dass ich keine Lust hatte im Straßen-, Eisenbahnbauwesen zu praktizieren (allein zum Schutz der späteren Anwender). Daher ging ich in die Bauinformatik und habe mich mit Strömungssimulationen auf HPCs beschäftigt. In der Zeit habe ich wahnsinnig viel gelernt und die Zeit sowie Freiheiten möchte ich nicht missen. Den Verwaltungsärger (nichts ist träger als eine Hochschule... Anträge flitzten über die Hauspost hin und her, angerufen hat da niemand) und viele andere Dinge, wie die Mensa, zügige und heruntergewirtschaftete Büros, vermisse ich allerdings nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von SirAnn ()

  • Exklusion betreibt man aktiv damit, wenn man Menschen eine möglichst hohe Einstiegshürde, in Form von Expertenspielen, stellt. Das macht aber das Medium selbst nicht weniger inklusiv.

    Und das kann Menschen mit jeglichem Bildungsabschluss treffen, der oft auch wenig über den Intellekt der betreffenden Person aussagt - habe brettspielmäßig vom Professor bis zum Handwerker genauso schon aufs M*** bekommen wie ausgeteilt. 😁


    Zu mir: Mathe und Physik in HD studiert, am Gymnasium gelandet, zusätzlich ehrenamtlich in der Jury von jugend forscht gesessen; momentan bin ich in Elternzeit und ehrenamtlich bei der Bergwacht aktiv.


    Bin zudem gespannt, ob die Kollegen an meiner Schule sich hier outen… 😁

    Einmal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • Ich bin ca. bei der Hälfte. Bisher gibt's keine dramatische Verzweiflung. War auf 2 Konferenzen (1 Poster, 1 Vortrag) und 2 Paper sind dabei veröffentlicht zu werden (wenn alles klappt), aber gegen Ende wird wahrscheinlich noch etwas Verzweiflung aufkommen :D

    2 Paper zur Halbzeit klingt doch schon vielversprechend :) Auf welchem Gebiet promovierst du denn?


    Ich selbst bin Physiker und habe früher im Bereich Astrophysik geforscht. Nach der Promotion habe ich der Wissenschaft den Rücken gekehrt und arbeite jetzt bei einer Behörde im öffentlichen Dienst. Bei einer 40-Stunden-Woch ist nicht mehr so viel Freizeit wie zu Schul- und Studentenzeiten vorhanden, aber dank flexiblen Arbeitszeiten kann ich mich trotzdem nicht beschweren. Im Forum bin ich tagsüber meistens auf dem Arbeitsweg oder in der Pause unterwegs.

    In der Astrophysik geforscht? Sehr geil.

    Als Scifi- Fan triggerr einen das hart :D

    Aber man stellt es sich wahrscheinlich auch zu "romantisch" vor.

    Bei mir reicht es leider nir fur die Erklärungen für Laien a la Steven Hawking :lachwein:

  • So... immer mal wieder hier mitgelesen und endlich zum Ende gekommen. In aktueller Zeitnot halbwegs ausführlich auch von meiner Seite.

    Diejenigen die mich noch nicht auf ignore gesetzt und ev. in vereinzelten Threads (wie dieser hier) mitgelesen haben wissen es schon, ich zähle auch zur Gruppe der Lehrer. Primarschule, wie man hier in der Schweiz sagt. Ich unterrichte die 10-12 Jährigen kurz vor dem Übertritt in die drei in der Schweiz existierenden Leistungsstufen. Ein böser/netter Laufbahnentscheider also ;)

    Bis ich aber vor rund 11 Jahren dazu kam, hab ich alles Mögliche gemacht, bis ich letztlich zu meinem Traumberuf fand (in dem ich seit jeher, an jedem einzelnen Tag gerne arbeiten ging).

    Anfänglich eine Lehre als Bauzeichner (ehemals Tiefbauzeichner) gemacht (ich hoffe diese Bezeichnung ist in Deutschland bekannt). Hab in diesem Thread jedenfalls noch nichts dazu gelesen. Anschliessend Bachelor für Wirtschaftsinformatik (da ist der ITler in mir) im 5. von 6. Semester abgebrochen (was ich bis heute nicht bereue).

    Mit Nebenjobs und als Konstrukteur mich danach während des Vollzeitsstudiums zum Primarlehrer über Wasser gehalten. Man wollte ja nicht wieder sein Auto verkaufen oder gar ins Elternhaus zurück. Erhaltung des damaligen Lebensstandards war mir wichtig ;)

    Abgesehen von meiner Anstellung im 100% Pensum bin ich noch in diversen Vorständen. Angefangen bei der Primarlehrervereinigung über die dörfliche Kulturkommission bis hin zum Eventteam im Sportclub. Es läuft ständig was...


    Jetzt, je länger je mehr, versuche ich mein Hobby in meine Klassen zu transportieren. Seien es Übungsanlässe wie "Erkläre ein Spiel mit Hilfe einer eigenen Anleitung" oder "Stelle dein Lieblingsspiel in Form von "digital storytelling" vor). Durch das zweiwöchentliche Angebot eines Brettspieltreffs nach Schulschluss, während 2h, hole ich dann die wirklich begeisterten Kinder vollständig ab. Hier spielen wir Klong, Feed the Kraken oder auch neue Kickstarter, die ich sonst als Solospieler nicht gespielt kriege :)

  • Klar, kann man so framen, aber du weißt auch, dass das so nicht gemeint war. Ich habe nur ausdrücken wollen, dass der Zusammenhang wahrscheinlich schon da ist. Mir ging es ja auch ursprünglich nur darum festzustellen, dass das Hobby nur oberflächlich inklusiv ist. Klar, du kannst mit allen Personen spielen, aber in bestimmten Bereichen hängt es eben doch von vorhandenen Ressourcen (auch Zeit und Geld, um von dem Thema oben wegzukommen) ab.


    Nur um das noch klarzustellen: Mir ist es egal, was für einen Hintergrund (Bildung, Sexualität, Ethnie) meine Mitspieler*innen haben.

  • Ehrlich gesagt hätte ich diese negative Auslegung aus dem Post, auf den du geantwortet hast, nicht herausgelesen.

    Dass du z.B. "niedriger formaler Bildungsgrad" mit "dumm" übersetzt, wird dem Ursprungspost mMn nicht gerecht.

    Einmal editiert, zuletzt von Diggler ()

  • Nachdem ich meine Schulzeit (in den meisten Fächern ohne jegliche Heftführung :lachwein: ) abgeschlossenen habe und keine Ahnung hatte was ich machen sollte bin ich den Empfehlungen des Berufsberaters gefolgt. Dieser hatte mich als Fachangestellter für Arbeitsförderung oder als Rechtsanwaltsfachangestellter gesehen. Bei ersterem hatte ich die erste Runde des Bewerbungstest überstanden, das persönliche Gespräch war aber so schräg das ich selbst dann meine Bewerbung zurückgezogen habe. Dann begann ich halt die Ausbildung bei einem Anwalt.


    Nachdem ich hin und wieder bei der nur zuweilen interessanten Arbeit am PC eingeschlafen bin, war mir klar dass das auch nicht die Erfüllung ist. Telefonieren waren auch nicht meins, konnte mich aber ziemlich erfolgreich davor drücken. Berufschule absolvierte ich wieder nahezu ohne Unterlagen und auch um das obligatorische Berichtsheft kam ich drumherum. Hab die Ausbildung trotzdem zum Ende durchgezogen. Bei der mündlichen Prüfung bekam ich aufgrund meiner Kleidung noch eine Rüffel, allerdings sind die Prüfer fast vom Stuhl gefallen als ich ihnen erklärte das ich oftmals im Fußballtrikot in der Kanzlei sitze. :lachwein:


    Nach der Ausbildung habe ich eine Zeit bei einer Autovermietung gearbeitet, hatte sich durch Zufall ergeben, Verdienst war zwar eher mau, aber ich musste relativ wenige Stunden arbeiten und diverse Sportwagen durch die Gegend fahren machte mir in jungen Jahren relativ viel Spaß. Nach einer Zeit wurde ich allerdings (glücklicherweise) gekündigt, mein Chef meinte, "ich solle was richtiges machen".


    Nach der Kündigung fing ich in einem Maschinenbauunternehmen an als "Aushilfe", in dem auch mein Vater tätig war damit ich nicht arbeitslos bin und ein paar Euro verdiente. Das stellte sich sowohl für mich als auch meinen Chef als Glücksfall heraus, denn ich bin 18 Jahre später immer noch da.


    Stück für Stück wurde mir hier mehr Verantwortung übertragen, da ich mich als "Quereinsteiger" ziemlich geschickt anstellte und bin schon lange an den komplexesten Maschinen unserer Abteilung. Mittlerweile bekomme ich alle 2 Jahre neue Maschinen oder Roboter vor die Nase gesetzt während andere in meiner Abteilung seit 20 Jahren den gleichen Stiefel machen.


    Meine Arbeit ist ziemlich abwechslungsreich, vom gemütlichen programmieren im Sitzen bis zum rüsten und einstellen der Maschine, fertigen, überwachen und messen der Teile gibt es einiges zu tun. Trotzdem hat man zuweilen auch immer ein bisschen Leerlauf, den man zum rumblödeln mit den Kollegen oder Aktivitäten am Handy nutzen kann. Mit den Verdienst bin ich auch sehr zufrieden, kenne einige im Bekanntenkreis mit elendslangen Studium die weniger oder ähnlich verdienen, aber weniger Freizeit und mehr Stress haben... Ich selbst bin im 2-Schichtbetrieb, was meine Frau und ich ziemlich super finden. Dadurch haben wir eigentlich nie Betreuungsprobleme für unsere (bald 2) Kinder. In der Frühschicht bin ich spätestens um 14. Uhr daheim, was viel Zeit für Familie und Aktivitäten bietet. In der Spätschicht wiederum habe ich den ganzen Morgen außerhalb der Ferienzeit für mich, was ich sehr genieße und für sportliche Aktivitäten oder Videospiele nutzen kann.


    Alles in allem hoffe ich das die nächsten 20 Jahre als CNC-Dreher genauso laufen wie die letzten 20. Auf Veränderung hab ich nämlich so gar keine Lust.

  • Ohne jetzt eine Statistik geführt zu haben, scheinen hier viele studiert zu haben. Habe hier selten nur klassische Handwerksberufe oder auch nur alltägliche Berufe(MA bei Rewe etc.) gelesen.


    Ich trage dazu auch nix spannendes bei. Groß- und Außenhandelskaufmann gelernt und jetzt seit einiger Zeit bei einem Busunternehmen im Büro tätig. Viel Papierkram mit Angeboten etc., aber am Ende auch nix das wahre. Finde es schön zu sehen, wie viele hier nochmal was neues gemacht habe.

    Wüsste gar nichts richtiges, selbst mein jetziger Job war eher ein „Hauptsache erstmal n Job“. Mal schauen was die Zukunft so bringt, aber ein Plan existiert da nicht :/

  • Meine Berufslaufbahn ist recht unspektakulär. Hab nach einem mittelmäßigen Abitur keine Ahnung gehabt, was ich machen soll und habe erstmal ein freiwilliges soziales Jahr an einer Förderschule für körperlich-motorische Entwicklung gemacht. Dadurch hab ich meine Freundin zu dem Berufsbereich gebracht, sie ist mittlerweile Sonderpädagogin (Lehrerin an einer Förderschule).


    Danach immer noch keine Idee gehabt und ins erstbeste Studium eingeschrieben, für das ich mich interessiert habe. Das war dann Elektrotechnik. Das Studium war interessant, allerdings kam ich mit Physik einfach nicht klar. Außerdem muss ich sagen, dass ich definitv zu faul für Hausarbeiten bin. Für Klausuren lernen ist absolut kein Problem aber eigenständig Hausarbeiten schreiben? Das ist echt nicht meins.


    Nach einem Semester das Studium abgebrochen und dann eine Ausbildung bei der Rentenversicherung angefangen.

    Die Ausbildung ging 3 Jahre, verkürzen gibt es bei der Menge an Themenbereichen nicht. Die Berufsschule war ein Witz und komplett unnötig. Alle fachlichen Themen wurde im internen Unterricht 1-2 mal die Woche ganztägig gelernt und mit monatlichen Klausuren intern im Bereich Rehabilitation, Rente und Versicherung geprüft.

    Mittlerweile sitze ich entspannt in meinem Bereich (Widerspruch Rehabilitation) und arbeite echt gerne in dem Bereich. Immer diese faule Büromenschen im öffentlichen Dienst ;)

  • Kommt stark auf den Professor an. Bei uns ist in 90% der Fälle nach 3 Jahren Schluss und die Promotion muss im Wesentlichen abgeschlossen sein. Viele haben auch schon vor Abschluss der Promotion einen Job und verteidigen dann ein halbes Jahr nach Abgabe der schriftlichen Arbeit. Ich persönlich finde diese Zeitbegrenzung gut damit sich das ganze nicht ewig zieht. Kenne aber auch andere Institute bei denen 5-7 Jahre Standard sind.

  • Gelernt und gearbeitet habe ich mal Schilder - und Lichtreklamehersteller ( Heisst jetzt Neudeutsch Werbetechnik ), auch mal ungewöhnliche Sachen gemacht z.b. Beschriftung von https://www.wdl-gruppe.de/imag…_quer_schwarz_TVMovie.jpg


    Da ich kurz vor der Geburt unserer ersten Tochter ohne Arbeit war, habe ich mich dann erstmal der Kindererziehung gewidmet, ( meine Frau hat einfach den lukrativeren Job).. seit einigen Jahren sind wir Bereitschaftspflegefamilie, was bedeutet , ich kümmere mich immer noch um Kinder die bei uns wohnen, ( und nicht nur um die Eigenen)...

  • Ohne jetzt eine Statistik geführt zu haben, scheinen hier viele studiert zu haben. Habe hier selten nur klassische Handwerksberufe oder auch nur alltägliche Berufe(MA bei Rewe etc.) gelesen.

    2 aus meiner Spielegruppe sind jeweils Maler und Maurer. Die spielen sehr intensiv und aktiv. Aber nach dem Job haben sie halt noch Zeit zum spielen - nicht AUCH noch Zeit, im Forum zu sein. Und da kein Schreibtischjob halt auch nicht mal eben in der Mittagspause oder so. Das wird anderen nicht anders gehen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • 3 Jahre, hach. Bei mir sinds über 7 Jahre geworden. :D Ich hätte aber durchaus (deutlich) früher fertig werden können. Da ich mich dort aber sehr wohl gefühlt habe, hatte ich keine Eile. Wir treffen uns auch immer noch mit anderen ehemaligen Doktoranden regelmäßig im Sozialraum des Instituts zum Brettspielen.

    Etwas schade ist, dass meine Promotion mir bei meiner Stelle im öffentlichen Dienst keinerlei finanzielle Vorteile bringt.

    Kommt stark auf den Professor an. Bei uns ist in 90% der Fälle nach 3 Jahren Schluss und die Promotion muss im Wesentlichen abgeschlossen sein. Viele haben auch schon vor Abschluss der Promotion einen Job und verteidigen dann ein halbes Jahr nach Abgabe der schriftlichen Arbeit. Ich persönlich finde diese Zeitbegrenzung gut damit sich das ganze nicht ewig zieht. Kenne aber auch andere Institute bei denen 5-7 Jahre Standard sind.

    Ja, wie gesagt, war primär selbst dran schuld, dass es sich so lange gezogen hat. Mein Themengebiet war äußerst dankbar hinsichtlich Publikationen, sodass ich letztlich auf 25 Publikationen oder so als Autor mit draufstehe. Mein Prof. hat mich kaum betreut, mir aber auch praktisch keinerlei Vorgaben gemacht, sodass die Freiheit sehr hoch war. Wenn ich ausschlafen wollte, konnte ich auch erst um 11 zur Arbeit kommen...Wenn ich am nächsten Tag für zwei Wochen in den Urlaub wollte, kein Problem. Verteidigt hab ich letztlich aber auch erst, als ich schon ein paar Monate im Job war.

    Das konnte sich auch deshalb solange ziehen, weil ich die ersten Jahre über ein Stipendium (schlecht) bezahlt wurde, für das u.a. das Wissenschaftszeitvertraggesetz nicht galt.