Aus der neusten Fragerunde #BG2GETHER - Wie sehr hängt ihr euch rein?

  • Link: RE: Spielstil - #BG2GETHER - Wie sehr hängt ihr euch rein?

    Die Frage aus der #BG2GETHER Runde und die lesenswerten Beiträge von den Teilnehmern brettundpad fjelfras M0KI brettspielgilde #AnalogRockt Spielenerds #BrettspielPott fand ich sehr interessant, weil man über den eigenen Spielstil und Ausirkungen auf die Stimmung in der Runde nachdenken kann (sollte?).


    - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

  • - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    Überhaupt nicht. Ich spiele meist komplett aus dem Bauch heraus. Zum einen, weil ich keine Downtime verursachen möchte, zum anderen weil ich auch gerne mal am quatschen bin und überhaupt nicht konzentriert genug auf das Spiel selbst. Lediglich wenn ich alleine spiele, dann lasse ich mir Zeit und versuche zu gewinnen / maximale Punkte zu machen.


    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    Nein. Das war schon immer so. Kompetitiv liegt mir nicht. Ich habe noch nie an Analyse Paralyse gelitten. Daher bevorzuge ich meist auch eher die seichten Spiele, die auch einen gewissen Glücksfaktor haben. Spiele, die man nicht durchrechnen kann.


    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    Das spielt auch eine Rolle. Mit jüngeren Mitspielern gehe ich noch sanfter um. Ich lasse niemanden absichtlich gewinnen, aber ich spiele eben auch nicht auf Biegen und Brechen auf Sieg.


    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    Auf keinen Fall. Die besten Erfahrungen habe ich in Runden gemacht, in denen alle aus dem Bauch heraus gespielt und sich köstlich amüsiert haben. In Runden, in denen sich einzelne Spieler voll reingehängt haben und den Meister-Strategen raushängen lassen haben, hatte ich am wenigsten Spaß.

  • - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    Kommt drauf an. Verfolge ich meine eigenes Ziel wie "Probier mal X Y aus ob das passt" dann gar nicht um den Sieg. Es gibt aber wenige Spiele wo ich konzentriert und wirklich auf jeden Zug schaue und bibber das ja meine Stelle frei bleibt etc... . Da kämpfe ich um den Sieg aber das sind optimierspiele ohne Verhandlungen etc.. .


    Ansonsten nur aus dem Bauch heraus vllt 1 - 2 Züge im Voraus weil es sonst zu komplex für mich wird.


    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    Nicht wirklich. Ich bin seit jeher ein Bauchspieler. Wenn ich mal den Anspruch hatte dann hab ich halt geübt. Sicherlich wenn man mal einen Guide verfolgt und alles genau so macht und es klappt ist man erstaunt wie das einfach so von der hand geht, aber das macht mir kaum Spaß, ich bin dann eher verblüfft.


    Bis auf eine Ausnahme. Früher empfand ich es als Standard Anfängern Tipps zu geben aber Erfahrene verhungern zu lassen, weil die müssten ja wissen was man macht. Dabei ist ja aber so das man manche Spiele vllt Jahrelang nicht mehr gespielt hat. Dieser Anspruch ist über die Jahre komplett weggegangen.

    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    Kommt auf die Person an die ich kenne. Wenn ich gegen nen Freund gewinne dann ja, wenns ein Unbekannter ist dann nein. :)

    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    Nein gar nicht. Sicherlich ist Desinteresse die man mitbekommt oder Unwollensein des Spiels gegenüber was man total mag eher enttäuschen für einen, aber es bring ja auch nichts die Spieler wenn man unbedingt gewinnen Kaputt zu machen.

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Interessantes Thema :)


    Ich hänge mich schon rein in dem Sinne, dass ich versuche zu gewinnen. Aber ich analysiere nicht ewig rum sondern spiele mehr aus dem Bauch raus. Aber bei uns gehts immer um den Spaß.


    Meine Einstellung hat sich in den letzten Jahren, nicht geändert, aber durch das Spielen mit Kindern sicher erweitert. Da kommt’s auch auf das Kind an. Eins meiner Kinder liebt die heissumkämpften Partien besonders, kann aber gut verlieren. Ein anderes Kind spielt nicht so gerne konfrontativ. Da gibts aber genug Kooperative Spiele, die Freuse machen.


    Von den Mitspielern hängt es schon ab. Manchmal gewinnt das Spiel eine Eigendynamik und es kommen Partien zustande, an die man sich ewig erinnert. Aber auch hier ist das „Reinhängen“ nichts negatives.


    Zum Thema „unverschämt“. So lange der Mitspieler versucht sinnvolle Handlungen zu tätigen passt das. Was ich nicht mag ist, wenn jemand sobald er keinen Weg zum Sieg sieht versucht, den anderen den Spaß zu verderben oder teilnahmslos irgendwas macht.

    Einmal editiert, zuletzt von Sherwood ()

  • 1- Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    2- Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    3- Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    4- Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    1- Ich versuche alles im Rahmen des möglichen.

    2- Eigentlich nicht - soweit ich mich erinnere… :/

    3- Absolut! Punkt 1 ist quasi Standard in unserer regelmäßigen Runde bei jedem. Wenn ich mit der holden hingegen Azul oder andere ihr genehmen spiele, ist mein Schicksal vorherbestimmt. Egal was ich mache… :crying: Und dann gibts natürlich auch noch „Spassrunden“ wo das „Spiel“ eher im Hintergrund steht und nur Mittel zum Zweck ist.

    4- Äh, nein.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Mein Text und der von Markus unterscheiden sich ja durchaus. Mein früheres ich könnte mehr mit der Argumentation von Markus anfangen. Dazu noch eine kleine Ambivalenz meinerseits, und ich war mir auch beim Schreiben meiner Zeilen im Artikel darüber bewusst. Ich habe einen Freund, der hat sich früher gerne in Spielen selber Ziele gesteckt, weil er von sich aus den Sieg gar nicht in betracht gezogen hat oder es ihn gestresst hat. Was auch immer. Ich habe das echt gehasst! Wenn das Spiel auf Ziel X ausgelegt ist und irgendjemand am Tisch spielt nach Ziel Y, dann verändert dies das Spiel. Aktionen werden weniger sinnig, es kann Königsmacherei sein, es kann ein Spiel je nach Interaktionsgrad sogar zerstören.


    Auf der anderen Seite bin ich eigentlich Fan davon, auch etwas auszuprobieren. Neue Strategien zu wagen, die vielleicht in die Hose gehen. Oder thematisch zu spielen. Da habe ich selber manchmal auf den besten Zug verzichtet, weil es mir in dem Moment nicht auf den letzten Punkt ankam, sondern darauf, eine Strategie durchzuziehen, jemanden etwas nicht aggressiv kaputt zu machen oder weil es eben nicht zu meinem Spiel an diesem Punkt passte. Wie in meinem Beispiel im Artikel war das z. B. in Blood Rage einmal so, wo ich komplett den "Loki" spielte. Es wäre für mich weniger witzig oder charmant gewesen, davon nun im letzten Zug durch irgendeine andere Powerkarte abzuweichen. Da tritt der Spielsieg, den ich durchaus forciere, irgendwie doch in den Hintergrund. Manchmal sogar massiv. Nur, wie weit entfernt bin ich dann am Ende von Personen, die sich im Spiel selber Ziele stecken? Ich finde die Gradwanderung durchaus schwierig.

  • Ihr habt ja schon gut vorgelegt in der Zeit in der ich diese "Kurzgeschichte" geschrieben habe ;)

    - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    Ich kann es nicht anders. Bis zum bitterend Ende, auch wenn ich hoffnungslos abgeschlagen bin. Ob ich dabei eine gute Performance liefere, das ist eine andere Geschichte. Ob ich dabei Fehler mache, oder bekloppte Strategie fahre, das ist auch ein anderes Thema. Aber gewinnen? Ja, ich will gewinnen und werde darum kämpfen und wenn ich nicht gewinnen kann, dann werde ich darum kämpfen zweiter zu werden und ja, auch wenn ich zweiter nicht werden kann, dann will ich zumindest nicht letzter werden. Auch dann werde ich kämpfen und alles geben um meine beste Platzierung zu erreichen. Wenn ich dabei "nebenbei" entscheide wer das Spiel gewinnt und wer zweiter wird - tja, darauf nehme ich keine Rücksicht. Ich will für mich das Beste rausholen.

    Es kommt vom Sport und ist irgendwie in mir. Ich war nie ein begnadeter Techniker, dafür aber habe ich mich selbst (...und die Gegner...) nie geschohnt. Man kann mit der Einstelllung und Einsatz viel erreichen. Es ist nicht der Ehrgeiz immer gewinnen zu müssen, sondern die Einstellung nie aufgeben zu wollen. Es zieht sich nicht nur durch die Brettspiele, sondern allgemein durch mein ganzes Leben.

    An dieser Stelle sei auch dieser Hinweis erlaubt, weil es gerade passt: https://dumusstkaempfen.de/

    Ausnahmen gibt es: Erstpartie, wo ich gerne irgendwas mache einfach nur um die Mechanik zu demonstrieren, obwohl der Zug für mich eher vom Nachteil wäre und Spiele mit Kindern, wo ich zwar nicht absichtlich verliere (auch das Verlieren müssen die Kinder lernen), aber gerne eine Partie möglichst lange spannend halte.

    Eine Sache, die ich bereits in den Beiträgen gelesen habe und bei den ich voll zustimme: Analysis Paralysis geht gar nicht. Nachdenken ja, jeder soll die Zeit dafür bekommen, aber der Spielfluß darf nicht ständig ewig lang unterbrochen werden. Dann kann man auch gleich eine Zugbasierte Partie per Email spielen...

    Es muss nicht immer alles von vorne bis ins letzte Detail durchgeplant werden. Brettspiele sind immer noch Gesellschaftsspiele und diesen Aspekt sollte man nicnt aus den Augen verlieren.

    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    Nein... Ja... Nein... verdammt... schwer zu sagen. Vielleicht sehe ich manche Sachen nicht mehr so verbissen wie früher. Ich denke das hat sich schon geändert.

    Trotzdem gibt es noch ein paar Sachen, die ich relativ klar für mich definiere und das auch klar zu verstehen gebe: wenn jmd. vergessen hat irgendwelche Ressourcen in seiner Runde zu nehmen, die er eigentlich bekommen hätte - egal, nimm, gut ist, das ändert nichts an der Spielsituation bei den anderen Mitspielern. Wenn jmd. die Worker auf ein Feld gesetzt hat und später, in den nächsten Runden fält ihm ein: eigentlich wollte ich dahin, das ist ja noch offen... Nein. Bitte nicht. Das würde die gesamte Boardsituation verändern. Vielleicht hätte das zu anderen Entscheidungen bei den anderen Mitspielern geführt, usw. Ich denke da bin ich durchaus stur.

    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    Das schon. Die Ausnahme eben: die Kinder und die Erstpartien. Es gibt aber auch Mitspieler, die ähnlichen Ehrgeiz haben gewinnen zu wollen. Dann is es natürlich Ehrensache, dass man entsprechend motiviert in die Partie reingeht und vielleicht noch eine Schippe drauflegt. Wenn dabei auch noch eine gesunde Portion Trashtalk dabei ist, ein bisschen Necken, ein bisschen angeben... Warum nicht, eine gesunde Dosis Würze schadet nicht - wenn es zu der Spielgruppe passt und keinen nervt, sondern eher motiviert.

    - und nicht vergessen: während dem Spiel ist während dem Spiel. Nach dem Spiel ist nach dem Spiel. Kein böses Blut. Die 4 Dolche, die in meinem Rücken stecken, die kannst du entfernen, ich bin nicht nachtragend. Die Wunden werden verheilen, lustige und spannende Spielgeschichten bleiben erhalten.

    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    "Unverschämt" ist das falsche Wort. Ich kann nur für mich selbst beurteilen, ob es mir gefällt, oder nicht. Als unverschämt empfinde ich es nicht, aber.... Ich mag es nicht, wenn jemand einen Fehler gemacht hat und dann die Partie abeschenkt, oder unmotiviert weiter spielt. Wir alle machen Fehler, aber daraus kann man lernen, Konsequenzen ziehen, Alternativstrategie probieren. Immer noch versuchen das Beste rauszuholen. Wenn das Spiel aber extrem unverzeilich ist, dann ist es vielleicht nichts für die Spielrunde in dieser Besetzung.
    Ich mag nicht wenn in der Erstpartie ein Spiel schlecht geredet wird, weil es nicht gut läuft, ein Spieler etwas nicht verstanden hat, oder mit dem Spieldesign nicht klarkommt. Die Erstpartie ist dafür da um Erfahrung zu sammeln und das Spiel kennen zu lernen. Die Tiefe, die Strategien offenbaren sich bei höheren Komplexität meistens erst in den Folgepartien. Aus der Erstpartie sollte man lernen. Hier habe ich meistens selbst keine großen Erwartungen, erwarte aber von den Mitspielenden, dass sie selbst versuchen das Spiel zu begreifen. In der Sportterminologie würde ich es als "Testspiel in der Vorbereitungsphase" bezeichnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Constabler () aus folgendem Grund: Je mehr Text umso mehr Tippfehler... Wurstfinger ole! :D

  • Ich mag nicht wenn in der Erstpartie ein Spiel schlecht geredet wird, weil es nicht gut läuft, ein Spieler etwas nicht verstanden hat, oder mit dem Spieldesign nicht klarkommt. Die Erstpartie ist dafür da um Erfahrung zu sammeln und das Spiel kennen zu lernen. Die Tiefe, die Strategien offenbaren sich bei höheren Komplexität meistens erst in den Folgepartien. Aus der Erstpartie sollte man lernen. Hier habe ich meistens selbst keine großen Erwartungen, erwarte aber von den Mitspielenden, dass sie selbst versuchen das Spiel zu begreifen. In der Sportterminologie würde ich es als "Testspiel in der Vorbereitungsphase" bezeichnen.

    AMEN! Das müssten sich gefühlt 87,236% der Spielenden sich auf den Arsch tätowieren.

  • Ich mag nicht wenn in der Erstpartie ein Spiel schlecht geredet wird, weil es nicht gut läuft, ein Spieler etwas nicht verstanden hat, oder mit dem Spieldesign nicht klarkommt. Die Erstpartie ist dafür da um Erfahrung zu sammeln und das Spiel kennen zu lernen. Die Tiefe, die Strategien offenbaren sich bei höheren Komplexität meistens erst in den Folgepartien. Aus der Erstpartie sollte man lernen. Hier habe ich meistens selbst keine großen Erwartungen, erwarte aber von den Mitspielenden, dass sie selbst versuchen das Spiel zu begreifen. In der Sportterminologie würde ich es als "Testspiel in der Vorbereitungsphase" bezeichnen.

    AMEN! Das müssten sich gefühlt 87,236% der Spielenden sich auf den Arsch tätowieren.

    Gegenargument, das passt nur bedingt auf einen Hintern.


    Wenn man 1800 Partien bei 600 Spielen auf dem Buckel hat, und viele verschiedene Konstrukte gesehen hat, dann kann man schon nach einer ersten Partie ein Gefühl haben, ob einem das Spiel zusagt oder wo man Stellen gefunden hat, die man unrund findet, wo man etwas als mager wahrgenommen hat. Am Wochenende Origins erstmalig gespielt und ich fand die Mechaniken ganz ok, das Thema aber ziemlich draufgestülpt. Die ersten 3 Runden plätscherig, erst die Vierte bot Spannung ob ich meinen 90-35 Punkte Vorsprung ins Ziel retten konnte weil Mitspielerin auf EndgameScoring gesetzt hat, ich über die Militärleiste Vorsprung herausgeholt hatte.

    (Ja, hat gereicht 121 und 8 Geböude war eines mehr als 121 und 7 Gebäude)

    Aber trotz dieses Wimpernschlagerfolgs und das nochmal einen Kick extra liefert, fand ich das Spiel irgendwo zwischen 6,8 und 7,2


    Zu den Fragen

    1. Ja (80%) Ich spiele auf Sieg und daddel nicht rum. Wenn das Spiel Wettrennen heißt dann laufe ich so schnell es halt geht um zu gewinnen/ gut abzuschneiden und fange nicht an ... Blümchen zu pflücken, n Kranz zu basteln und noch ein paar Pilze zu sammeln.

    Wenn das Spiel Pilze sammeln heisst, dann möchte ich möglichst viele und gute Pilze und gehe aufmerksam durch den Wald und renne nicht schnell durch die Gegend.

    Aber es ist kein Sport, deshalb eben nur 80%, sprich niemals verbissen und niemals Launenbeeinflussend wenn der Erfolg ausbleibt.


    2.Nein


    3.Nein

    Naja, doch, der Spaß am und im und beim Spiel hängt von meinen Mitspielern ab, aber nicht ob ich auf Sieg spiele.


    4.Nein

    Ich spiele so wie ich mag und die anderen sollen so wie sie mögen, die meisten spielen aber ebenfalls auf Erfolg ausgerichtet. Mal gewinnt der eine, mal die andere, mal ich.

    Und das mit mitteltiefen AP Bedenkzeiten (2-3 Min, Ausnahmemomente bestätigen die Regel.)

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    Kommt sehr stark auf die jeweilige Situation an. Wenn ich früher z.B. zu einem Magic Turnier gefahren bin, habe ich schon versucht zu gewinnen. In privaten Brettspielrunden ist mir der Sieg nicht so wichtig.

    Bei Solospielen sieht es etwas anders hat. Hier steht für mich der Sieg deutlich mehr im Vordergrund als bei Partien mit Mitspielenden.


    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    Nein


    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    Ja, wenn meine Mitspielenden das Spiel entspannter Spielen, dabei quatschen und weniger überlegen, dann passe ich mich da auch an. Das Gleiche gilt bei Partien mit Mitspielenden die in einem Spiel einfach nicht so gut sind, weil sie es z.B. noch nicht so häufig gespielt haben, oder jüngeren Mitspielenden. Auch hier kämpfe ich deutlich weniger um den Sieg.


    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    Nein, wichtig ist, dass jeder Spaß hat beim Spielen.

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • misterx Deine Zahlen habe ich auch und so sehr ich dir Recht geben mag, wurde ich doch öfters überrascht, sodass ich das eben nicht verallgemeinern würde. Schau, für mich persönlich wäre ich da vielleicht schneller unterwegs, aber wenn man für andere eine Einschätzung abgeben will, da muss ich mir sicherer sein. Und so spiele ich Spiele mehrmals, selbst bei Spielen die mir nicht gefallen und es passiert dann öfters, das sich doch eine Einschätzung ändert. Darum ist mein Motto in der Erstpartie Demut. In Spielen schlummert manchmal mehr (nicht immer), gerade weil man so viel Erfahrung hat, ist man manchmal auch betriebsblind, manchmal liegt es an Mitspielenden und deren Tagesform, deren Lust, deren Strategie. Die Regel ist sicher, dass man nach einer Erstpartie ein gutes Gefühl hat, aber völlig sicher kann man sich nie sein, manchmal entwickelt sich ein Spiel dann auch noch einmal enorm anders weiter. Entsprechend mag ich es nicht, wenn Menschen nach einer Partie losholzen, etwas an der Balance auszusetzen haben oder schon Hausregeln ausloten wollen.

  • Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    - Ich möchte natürlich gewinnen, also versuche ich es auch umzusetzen :)

    Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    - Nein

    Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    - Nein

    Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    - Nein

  • Darum ist mein Motto in der Erstpartie Demut.

    Mein's ist "Das Spiel muss mir in der Erstpartie schon Spaß (auf mehr) machen, denn es gibt 999 weitere Kandidaten, die eine Chance wollen." Damit lebt es sich auch ganz gut. :)


    Gruß Dee

  • Zu Frage 3: Interessanterweise macht das für mich einen sehr großen Unterschied. Spiele ich mit Leuten, die locker ans Spiel gehen und nicht total verbissen auf Sieg spielen, kann ich das auch wunderbar. Dann ist mir das Spielen viel wichtiger als das Gewinnen. Sobald aber ein Spieler durchblicken lässt, dass es für ihn ungeheuer wichtig ist, zu gewinnen, er dann jeden Zug stundenlang überdenkt und man schon merkt, dass er sogar zum Würfeln ewig braucht, dann stresst mich das und ich gehe unbewusst auch viel verbissener ans Spiel heran (besonders in 2er Partien). Ich beginne also, das Verhalten des Mitspielers zu spiegeln. Das ist auch ein Grund, warum ich mit solchen Leuten nur koop spiele und auch das eher ungern, da manche von der Sorte dann gerne mal das Spiel schlecht machen (Ich dagegen finde es geradezu wichtig, in solchen Spielen ab und zu ordentlich auf die Mütze zu bekommen.).

  • Darum ist mein Motto in der Erstpartie Demut.

    Mein's ist "Das Spiel muss mir in der Erstpartie schon Spaß (auf mehr) machen, denn es gibt 999 weitere Kandidaten, die eine Chance wollen." Damit lebt es sich auch ganz gut. :)


    Gruß Dee

    Und das ist auch völlig legitim. Warum auch nicht? Es ist sogar in Ordnung das Spiel beim Lesen der Anleitung wieder einzupacken. Es ist aber aus meiner Sicht etwas anderes, wenn man ein öffentliches Urteil fällen will und dem Spiel allgemeingültige Tatsachen zuschreibt (Balance kacke, Strategien ungenügend ect.). Ich erlebe das ständig, auch innerhalb meiner Spielgruppen. Da wird Area-Control-Spiel X ausgepackt und am Ende ist irgendwas broken und total scheiße. Am eigenen Spiel liegt es aber selten. Manchmal liegt auch ein Regelfehler vor. Manchmal befruchtet sich die Spielgruppe gegenseitig und es entsteht eine Meta am Tisch, die den Blick auf das Spiel einseitig macht, ohne das es die Gruppe merkt. Zuletzt sehr stark bei Council of Shadows und Boonlake erlebt. Da ist die Diskrepanz aus erster und dritter Partie schon enorm gewesen. Natürlich kann man es nach der ersten Partie wegpacken. Aus meiner Sicht kann es dann aber sein, das man keine wirkliche Ahnung vom Spiel hat. Auch das ist okay. Allerdings finde ich persönlich genau deshalb Diskussionen manchmal anstrengend, wenn Menschen sehr schnell und hart urteilen und gleichzeitig keine andere Meinung zulassen. Damit meine ich nicht explizit jemanden aus dem Forum, sondern eher den Tabletalk nach Erstpartien, die ich teilweise erlebt habe. Der größte Witz ist dann, wenn man selber schon 5 Partien auf dem Buckel hat und dir Argumentation trotzdem vom Tisch gewischt wird. Bin ich kein Fan von. Wichtig: Ich rede hier nicht vom empfundenen Spielspaß, sondern über Inhalte wie Balance oder Strategien.

  • 1. Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    2. Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    3. Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    4. Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    Zu 1. Ich bin nicht sicher, ob ich das messen kann. Ich spiele halt so, wie ich es für richtig halte, um dabei und am Ende möglichst viele Punkte (oder was auch immer das Spielziel ist) zu erhalten. Und wenn das für den Sieg reicht, ist das toll?

    Was aber sicherlich zutrifft: Wenn ich sehe, dass ich weit abgeschlagen bin und mit dem Spielausgang gar nichts mehr zu tun habe, dann verlässt mich ggf. die Motivation über die Züge länger nachzudenken, weil ein weiteres Optimum dann eh nichts mehr bringt.

    Insofern: Wenn ich Siegchancen sehe, kämpfe ich wie alle anderen am Tisch mit.


    Zu 2. Nein, glaube nicht.


    Zu 3. Ja, zu einem gewissen Grad. Wenn es Nichtspieler/Wenigspieler sind, dann kann es sein, dass ich 'ne Stufe zurückschalte, wenn ich sehe, dass ich sie abhänge. Ich lasse zwar niemanden gewinnen (weil das blöd wirkt, wenn es rauskommt), aber ich muss ja nicht mit 1000 Punkten Vorsprung siegen. Wenn ich aber weiß, dass die Mitspieler auf dem gleichen Niveau sind, wie ich, spiele ich ganz normal.


    Zu 4. Nur, wenn er die Stimmung versaut. Wenn ich ein 100-m-Rennen laufe, macht es keinen Spaß, wenn meine Konkurrenten dabei spazieren gehen. Dann wäre ein Sieg witzlos. Ich bevorzuge es, dass ich beim Laufen die Verfolger im Augenwinkel sehe, sodass ich mich noch mehr anstrengen muss. Daher: Gerne darf jemand Strategien ausprobieren, aber es sollte sich noch so anfühlen, als wäre die Person auch gerne am Spieltisch und will mit bzw. gegen mich spielen. Das heißt auch, dass die Person bei der Sache sein soll und nicht so „ja, ich mach mal irgendwas“, nur damit der Zug ausgeführt wurde.


    Gruß Dee

  • Wichtig: Ich rede hier nicht vom empfundenen Spielspaß, sondern über Inhalte wie Balance oder Strategien.

    Okay, das verstehe ich voll und ganz. Ich schreibe ja sehr oft über Ersteindrücke bei Spielen. Versuche aber nichts zu Balance oder Strategien zu schreiben. Der Teich ist eben so groß, da muss der Brettspielfisch schon beim ersten Biss schmecken. ;)


    Gruß Dee

  • Ich spiele, um Spielspaß zu haben. Den bewirkt vor allem die Befassung mit dem Spiel an sich. Mir ist Thema weitaus wichtiger als Mechanik. Ich probiere gerne aus. Setze mir gerne Ziele ohne Rücksicht darauf, ob mich das zum Sieg führt. Ich spiele nicht absichtlich so, dass ich nicht gewinnen kann, aber gewinnen ist mir egal. Trotzdem, wenn ich Chancen sehe zu gewinnen, nehme ich sie wahr, es sei denn, ich müsste dafür etwas tun, das ich als wider das Spielthema ansehe. So käme ich nie auf die Idee, etwa bei Stone Age die Hungerstrategie zu spielen, weil: so etwas tut ein Clan-Chef nicht, der sorgt sich um seine Leute.

    Im Grunde war ich schon immer so, früher vielleicht doch ein wenig "ehrgeiziger".

    Mitspieler, die unbedingt gewinnen wollen, finde ich anstrengend.

    Vielleicht hat mich auch meine mittlerweile jahrzehntelange Erfahrung als Erklärbär und Fragenbeantworter während des Spiels gelehrt, dass es mehr Spaß macht, anderen Spiele nahezubringen, und selbst im Spiel das zu machen, was mir gerade sinnvoll erscheint.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Wichtig: Ich rede hier nicht vom empfundenen Spielspaß, sondern über Inhalte wie Balance oder Strategien.

    Okay, das verstehe ich voll und ganz. Ich schreibe ja sehr oft über Ersteindrücke bei Spielen. Versuche aber nichts zu Balance oder Strategien zu schreiben. Der Teich ist eben so groß, da muss der Brettspielfisch schon beim ersten Biss schmecken. ;)


    Gruß Dee

    Ich finde Ersteindrücke auch spannend! Die Diskussionen nach einer interaktiven Partien sind doch spannend. Also bitte nicht falsch verstehen. Aber kennt ihr nicht auch solche Typen? Eher schlecht gespielt, erste Partie, vielleicht noch ein Regelfehler drin und trotzdem wird das Spiel emotional zersägt?

  • Aber kennt ihr nicht auch solche Typen? Eher schlecht gespielt, erste Partie, vielleicht noch ein Regelfehler drin und trotzdem wird das Spiel emotional zersägt?

    Doch....die gibt´s immer wieder, obwohl ich vorher ja immer sage, dass es für alle eine Erstpartie ist und man die Partie auch als solches bewerten soll.... :rolleyes:

  • 1. Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    2. Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    3. Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    4. Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    zu 1. In der Erstpartie nur unbewusst. In der will ich entdecken und verstehen. Je öfter das Spiel gespielt wird, desto höher die Motivation, wenigstens konsequent eine Strategie zu spielen und keine sinnfreien Spielzüge aus dem Affekt einzuschieben. Reicht es nicht zum Sieg, ist das dann völlig egal, solange es Spaß macht. Natürlich soll mich das Spiel auch in der Erstpartie bei der Stange halten.


    zu 2. Nein. An die Decke könnte ich nur gehen, wenn vom Erklärbaren in der Erstpartie keine Nachfragen erlaubt sind, nach dem Motto, „habe ich schon erklärt und hättest du aufgepasst“. Ich muss mich reindenken dürfen können und es muss in der Erstpartie den Erstspielern Spaß machen, also sehe ich Hilfe zur Selbsthilfe als Muss an. Wenn der Eigentümer seiner Spiele dieselben auf den Tisch bringen will, dann ist er in der Pflicht.


    zu 3. siehe 2. Und ob. Gegen die Vielspieler mit schon zig Partien auf der Uhr seh ich selten bei der Abrechnung einen Stich, gerade bei Totquälgrübelmangeleuros. Drum hab ich so langsam das Gefühl der Übersättigung. Das Thema muss schon auch durchscheinen. Wobei das jetzt auch wieder auf das Spiel ankommt. Das war zwar nicht die Frage, aber der Vielspieler bedient halt diese Klischees.


    zu 4. Kommt auch wieder drauf an. Nervig finde ich die Entwicklung, wenn die Anwesenden die Spielrunde in ein Boulevardmagazin verwandeln. Manche Spiele verlangen eben einfach (hökschte) Konzentration. Aber ja, wozu spielt man dann Spiele mit höherem Anspruch? Trashtalk ist natürlich gestattet, sowieso.


    Stilp. Tischkantenbisse.

    habe die Ehre *hutzieh*

    3 Mal editiert, zuletzt von Stilp ()

    1. Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?
    2. Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?
    3. Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?
    4. Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    1. Es kommt mir weniger darauf an, zu gewinnen, sondern darauf, anfangs für mich eine "Idee" zu entwickeln ("Plan" wäre zu hoch gegriffen) und diese möglichst gut umzusetzen. Wenn das letztlich auch noch zum Sieg führt, ist das ein netter Bonus. Unterstützt ein Spiel, das länger als 30 Minuten dauert, eine solche Vorgehensweise nicht, ist es für mich nicht wirklich spielenswert.

    2. Ja, das "reine" Gewinnen war in meiner Jugend durchaus wichtiger. Unter anderem daran zu merken, dass ich damals viel und gerne Schach gespielt habe, es heutzutage aber vermeide, weil mir das viel zu Sieg-fokussiert ist.

    3. Eher indirekt. Es gibt Runden, in denen die Art von Spielen, die mich wirklich reizen (siehe 1.) nicht mehrheitsfähig sind. Dann bin ich auch mal bereit, solche "schlechteren" Spiele mitzuspielen, und muss mich dann notgedrungen aufs Gewinnen oder aufs Ich-lasse-die-anderen-nicht-gewinnen fokussieren, um (neben dem allgemeinen Wohlfühlfaktor des "Wir-machen-etwas-gemeinsam") noch etwas Spielspaß zu haben.

    4. Jein. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand nicht um dem Sieg spielt, sondern, um Spaß zu haben oder meinetwegen sogar nur, um die Zeit totzuschlagen). Allerdings sollte das dann nicht ständig Hauptthema des Gesprächs am Tisch sein ("Also mir ist ja völlig egal, ob ich gewinne. Deshalb ist auch egal, was ich mache...").

  • Aber kennt ihr nicht auch solche Typen? Eher schlecht gespielt, erste Partie, vielleicht noch ein Regelfehler drin und trotzdem wird das Spiel emotional zersägt?

    Mir bestens vertraut und auch geradezu krass erlebt etwa bei Prehistory.

    Ein aus meiner Sicht sehr gutes und hochinteressantes Spiel. In meiner Spielgruppe ist es aber nicht gut angekommen, gerade bei siegorientierten Mitspielern nicht, weil die "zum größten schwimmenden Verband" gehörten. Ich habe damals nach dem Spiel an meine lieben, langjährigen Mitspieler folgenden Kommentar geschickt:


    "Ein Spiel mit viel Potential, das man lernen wollen muss. An die Vorausplanung werden schon beachtliche Anforderungen gestellt, wenn man unbedingt gleich "richtig" spielen will. Man hätte es leichter, wenn man sich einfach in das Spiel hineintreiben ließe, schauen wollte, was da kommt, erleben, was passiert und wie es funktioniert. Wenn man immer gleich rechnen will, ob eine Aktion sich lohnt, ist man im ersten Spiel einfach verloren, wie blind, weil man das mangels Übung/Erfahrung gar nicht übersehen kann. Man könnte auch einfach erleben wollen, dass etwa der Erwerb eines Sammelplättchens (Nüsse z.B.) im Frühjahr einen anderen Aufwand (Preis) verursacht als im Sommer oder im Herbst, dass bei allem Drang, im Frühjahr und Sommer sinnvolle Aktionen zu spielen, wohl bedacht sein will, welche und wie viele Ressourcen-/Aktionssteine man aufbewahren will für den Herbst, um damit Bewegungspunkte zu "kaufen" usw..

    Bei Schach oder gar Go ist im Zweifel für jeden offensichtlich, dass man ein solches Spiel beim ersten Versuch damit gar nicht können kann, selbst wenn man die Regeln perfekt beherrscht. Warum nur meint man, man müsse ein Spiel wie Prehistory gleich beim ersten Versuch spielen können?"


    Das sehe ich auch jetzt noch so.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    • (1) Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg? Meine Faustregel lautet: Gewinnen ist nicht alles, aber ich spiele, um zu gewinnen. Natürlich ist das abhängig von verschiedenen Faktoren: Was für ein Spiel spielen wir überhaupt? Wer sind meine Mitspieler? Was ist die generelle Erwartungshaltung? Steht vor mir ein Glas Wasser oder Whisky?
    • (2) Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert? Nicht, dass ich wüsste. Weder bin über die letzten 15-20 Jahre ein erbitterter Ehrgeizling geworden, noch ein nachsichtiger Allesgönner. Höchstens das: Ich bin halt immer schon in 80 bis 90 Prozent der Fälle der Besitzer eines Spiels, der die Regeln vertieft und den anderen beibringt. Das verschafft mir einen Vorteil im Detail und beim Treffen allgemeiner Heuristiken – da muss ich hin und wieder den Fuß vom Gaspedal nehmen oder eine „exotische“ Strategie probieren, wenn wir in lockerer, freundschaftlicher Runde einen neuen Titel spielen (der Vorsprung hält meist eh nicht lange).
    • (3) Hängt es sogar von den Mitspielenden ab? Absolut, ja. In unserer „Mittwochs“-Runde sitzen meist Woche für Woche erfahrene Spieler am Tisch und übertakten ihre Hirne beim Lösen eines Euro-Puzzles (z.B. Arche Nova, Brass: Birmingham etc.). Da geht es darum wessen Prozessor den besten Durchsatz hat. Jeder weiß, es ist ein (freundschaftlicher) Wettbewerb. Wenn dagegen Wenigspieler oder schüchtern-unbeholfene Neulinge (das meine ich nicht negativ, die Umschreibung trifft häufig zu) zu Gast sind, dann wähle ich auch von vornherein direkt einen anderen Typ Spiel: oft kooperative Abenteuer (z.B. Villen des Wahnsinns) oder Spiele, in der ich als Art Spielleiter fungieren kann, der nicht gewinnen muss, um Laune zu haben (z.B. City of Angels, Imperial Assault etc.). Der Spaß für alle steht hier im Vordergrund, ich will ja niemanden vergraulen.
    • (4) Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst? Nein, aber ich verstehe auch die Frage nicht ganz. Was versteht man unter „weniger reinhängen“? Abgelenkt sein? Das Spiel nicht „ernst“ nehmen? Nebenher sehr viel am Handy daddeln? (ein bisschen ist kein Problem bei uns) Nun, wenn jemand deutlich sichtbar lieber woanders wäre, dann müsste ich mich auch erst selbst hinterfragen: Ist dieses Spiel gerade das richtige für diese Person? Nicht jeder spielt gerne aggressiv darum, wer der mächtigste Große Alte/Chaosgott/Wikingerclan/Daimyo/etc. ist. Vielleicht ist auch jemand gerade müde oder hatte einen schlechten Tag – wir sind allesamt erwachsene Menschen mit Einfühlungsvermögen und der Fähigkeit zur Kommunikation. Wir haben noch immer Lösungen gefunden 🙂

    2 Mal editiert, zuletzt von Xebeche ()

  • - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    Gesunder Ehrgeiz halt, im Rahmen der Regeln, ohne deshalb unfair oder extra verbissen mit harten Bandagen zu spielen. Oder sogar bewusst Regelunklarheiten auszunutzen. Als schlechter Verlierer möchte man zudem ja auch nicht gelten und ich kann auch mit unglückliche Niederlagen gut leben. Blöde Spielfehler meinerseits ärgern mich irgendwie dann aber schon. Schlussendlich wird aber immer der Spielspaß im Vordergrund stehen, da gehört Thema / Story erleben und unterschiedliche Wege ausprobieren eben auch dazu. Neue Titel in einer Erstpartien spiele ich zudem durchaus gerne aus dem Bauch heraus, gerade wenn das Spiel für alle Mitspieler am Tisch neu ist.


    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    Nein. Eine gewisse Ernsthaftigkeit hat gerade in unserer Stammbesetzung schon immer vorgeherrscht.


    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    Bei Nicht- bzw. Wenig-Spielern / Kindern oder im 2er-Spiel mit meiner Freundin bin ich sicherlich etwas weniger strickt / ehrgeizig, gerade in den Fällen, wo ich das Spiel bereits gut kenne und andere es halt noch neu lernen. In solchen Fällen möchte ich auch gar nicht haushoch gewinnen, da dies bei meinen Mitspielern unter Umständen dazu führen könnte, dass sie aufgrund dessen eine mitunter schlechte Spielerfahrung haben und dies ihnen ja auch den Titel insgesamt vermiesen könnte.


    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    Nein, aber wenn ich merke, dass jemand ständig nebenbei mit dem Handy spielt oder bewusst sich mit anderen Dingen beschäftigt, weckt das meist meinen eigenen Ehrgeiz die Partie aufgrund der Umstände in jedem Fall zu gewinnen zu wollen. Wenn jemand einfach nur so lieb- und emotionslos mitspielt, fragt man sich halt schon, warum sie / er dann sich überhaupt zum Brettspielen getroffen hat, und man sich nicht stattdessen zu Kaffee und Kuchen verabredet hat ...

  • Das sind mal spannende Fragen und eigentlich auch immer aktuell. Zumindest in meiner Spielrunde hat da jeder eine andere Auffassung von, weswegen es auch immer wieder mal Knatsch gibt.


    - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    Ich arbeite auf einen Sieg hin, will aber nicht jedes Register ziehen, um an das Ziel zu gelangen. Sobald Leute am Tisch sitzen, die verbissen um den Sieg kämpfen, wird es für mich (sehr) anstrengend. Mir stellt sich dann immer die Wahl, fange ich jetzt ebenfalls an, alles für den Sieg zu tun, oder bleibe ich meiner Spielweise treu und erdulde es, dass jemand dann eventuell mit seiner "Überlegenheit" prahlt. Letztendlich ist aber egal, wie ich mich entscheide, weil in beiden Fällen mein Spielspaß durch negative Gefühle ersetzt wird. Am liebsten sind mir daher ausgewogene Runden, wo der Spielspaß im Mittelpunkt steht. Ich mag mich entspannen beim Spielen und tolle Spielmomente erleben. Sich verbissen das Hirnausquetschen, um am Ende einen Siegpunkt mehr zu haben, gehört für mich eher nicht dazu. Was ich auch nicht leiden kann ist, wenn jemand destruktiv spielt - also Spielzüge macht, die ihm selbst nichts bringen, mir aber schaden.


    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    Ja, früher war mir Gewinnen wichtiger, weil ich das Gefühl hatte, mir etwas beweisen zu müssen. Das ist aber zum Glück schon seit langem nicht mehr so.


    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    Ja, siehe erste Frage.


    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    Nö, solange der andere Interesse am Spiel zeigt, ist alles gut.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    Ich sehe mich da als Ehrgeiz-Chamäleon, da ich mich in der Regel der Runde und den Mitspielenden anpasse.


    Was sich - in meiner Rückschau - über die Jahrzehnte, die ich unser schönes Hobby betreibe, nicht geändert hat. Einzig die Mitspielenden haben sich geändert - zu Studienzeiten waren die Runden per se ehrgeiziger und auf Sieg getrimmt. Um den spiele ich schon, so es nicht ein reines Funspiel ist. Meist aber aus einer Mischung 65% Bauch + 35% Kopf heraus, wobei der Kopf in einigen Spielzügen dann schon mal überwiegt. Doch ziehe ich meinen Spaß und meine Freude viel mehr aus dem Spielerlebnis als aus dem Sieg - jedoch nur, wenn auch auf Sieg gespielt wird. Das ist nicht verbissen, doch muss die Herausforderung da sein, so wie bei dem 100-Meterlauf von Dee.


    In Partien mit meinen Kindern, meiner Frau und meinem Schwager spiele ich noch mehr aus dem Bauch heraus oder mit aufgelegtem Handicap, probiere mal was aus. Einen Sieg schenke ich in der Regel nicht her, doch schaue ich auch auf das schöne, verbindende Spielerlebnis.


    Merke ich, dass Mitspielende sehr engagiert und verbissen auf Sieg spielen, schaue ich natürlich schon, dass ich hier entgegenhalte.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • brettundpad

    Der Faktor "Demut" passt sehr gut.

    Jetzt splitte ich das mal auf, da das mehrschichtig passt.


    Demut I

    Es gibt sie, die Spiele und Partien die einen ersten Eindruck servieren der sich als mittelprächtig anfühlt. Bei dem eine zweite Partie dann noch eine Prise degustiert und man feststellt, och doch. Spiele bei denen ich so empfand : Viticulture. Ende.

    Wo ich früher öfter doppelt gespielt habe, nur um ein Spiel nicht "abzukanzeln", ein einziges welches das geschafft hat, mich zu überzeugen.


    Demut II

    Ich habe zu große Demut vor meiner Zeit. Ich habe keine Lust einem Spiel eine zweite Chance zu geben, nur um diesem kein unrecht zu tun. Ist ein Spiel, kein Mensch ;).

    Wenn die erste Partie mich in keinsterweise getriggert hat, sprich BGG 6,x hat es einen schweren Stand. Exakt das sagend was BGG positioniert, ok game, wenn die Stimmung passt. Hätte also noch Chancen, in der Regel ist aber immer ein 7,x Spiel in der Auswahl...

    (Ich setze BGG Noten fluide, passe an mit mehreren Partien, bis ich denke, nu isses mal juut). Damit ist Demut I überschrieben.


    Demut III

    Bei den Erfolgen, zweifelsfrei, ich beisse mir nicht in den Hintern wenn ich ich da baden gehe. Die Lernkurve ist in vielen Spielen gegeben, zumindest bei BGG Weight 2,5+

    Darunter wirds fluffig. Das sind aber zwei verschiedene Ebenen, ich kann ein ok game haushoch gewinnen und trotzdem bei einer 6,x Note rauskommen, weil es sich zu dröge, mechanisch, triggerfrei angefühlt hat.

    Ebenso kann ich nach einem Erlebnis von Spiel dermaßen übel verdroschen worden sein, wo ich sage, wauzi, das Spiel möchte ich in vielen Runden erkunden, erleben, erfahren.

    Das auch ein Grund warum ich 1. zu 80% auf Sieg spiele. Spiele die mich fordern, mich an "meine Grenze" bringen, die mir das Gefühl eee (s.o.) geben, kann ich nur finden wenn ich innerlich auf Sieg spiele.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    Wenn ich spiele, will ich auch gewinnen. Das ist für mich definitiv kein muss, aber ich versuche stets um den Sieg mitzuspielen. Ausnahmen können hier mal entstehen, wenn ich etwas Neues ausprobiere und schnell feststelle, dass das nichts wird. ;)

    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    Ja, mit guten Freunden in fester Runde, geht es meist schon heftiger zur Sache, sowohl am Tisch als auch auf dem Tisch. Mit Neulingen und Kindern schalte ich auch gerne mal 3 Gänge zurück, so dass alle am Tisch auf ihre Kosten kommen.

    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    Ich mag es tatsächlich nicht, wenn jemand eine Partie von Anfang abschreibt und dann auch entsprechend agiert. Es stört mich allerdings nicht, wenn jemand ausgefallene Strategien probiert oder sich im Laufe des Spiels in eine Ecke spielt.

  • Vielen Dank Constabler , dass du die unknowns Community in dieses tolle Format der BG2Gether Aktion einbeziehst. Ich hoffe das wird Tradition ;) .


    Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?
    Das kommt ganz drauf an. Vorneweg ich verliere nicht gerne. Das bedingt schon, dass ich bemüht bin in Spielen auch zu siegen. Auf der anderen Seite ist manchmal der Erfahrungsvorteil in einem Spiel deutlich spürbar und so ist es schnell passiert das man dem Führungsduo nur hinter her rennt. Vor allem bei Erstpartien sehe ich daher oft davon ab, hier verbissen bereits im Vorfeld das Spiel zu lesen und verzweifelt auf Sieg zu spielen. Tatsächlich kann es dann schon passieren, dass ich mir eigene Ziele setze die erreicht werden wollen. Auch das Probieren und Kennenlernen von Strategien abseits der üblichen Pfade ist ein Grund mal den Spielsieg aus dem Fokus zu nehmen, gerade auch im Solospiel.

    Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?
    Ich denke schon, da ich einfach wesentlich mehr spiele als früher noch und auch das Solospiel als wesentlicher Faktor hinzu gekommen ist. So kann sich mittlerweile eine Partie manchmal mehr wie das lösen eines Rätsels anfühlen als wie ein Gesellschaftspiel im klassischen Sinne.

    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?
    Na Gut, ich habe ja schon in meinem Trauzeugen und ebenfalls seines Zeichens Vielspieler ein wenig meinen Nemesis erkoren, dem ich gerne mal gar nix gönne und wenn die Wahl besteht wem ich schade ist er sehr oft mein Ziel Nr. 1. Ich habe ja schon das Gefühl, er gewinnt überdurchschnittlich oft, auch wenn die Statistik der Tracking App anderes behaupten will :D !

    Aber was will ich mehr wenn man mir bei einer Partie Spartacus nicht beiseite steht, da er mir eine Partie Pax Pamir vor über 6 Monaten noch heute nachträgt.

    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?
    Nein, er darf sich gerne auch mehr reinhängen als ich. Jeder so wie er mag. Sofern alle am Tisch eine gute Zeit haben und gerne dort sitzen ist es für mich nicht wichtig wie derjenige spielt. Und wenn am Tisch jemand seine Karten nicht aussucht sondern offensichtlich vom Stapel zieht und sie auch nicht mal selbst anschaut, dann wird es umso spaßigen wenn die richtige Antwort auf den Zufall auch noch passt (Gott, wenn ich jetzt noch mich erinnern würde wo das mal so der Fall war :/ ).

  • Xebeche


    Die vierte Frage entstand aus diversen Gesprächen mit Spielenden. Ich hatte es bei mir geschrieben, dass ich Spielende kenne, die auch mal eine Partie Kemet auf 7 Stunden aufplustern, weil alle am Tisch sitzenden immer optimal spielen wollen. Diese ziehen ihren Spaß aus dem geistigen Duell. Mit mir als Bauchspieler werden sie dann weniger glücklich werden, da sie, wenn sie spielen, alles geben wollen, da es sonst ja sinnlos wäre.


    Durch die Erklärung wäre die Frage etwas zu lange geworden. Außerdem mag ich es, wenn etwas Interpretationsraum besteht und Menschen die Betrachtung unterschiedlich aufrollen.

  • Und wenn am Tisch jemand seine Karten nicht aussucht sondern offensichtlich vom Stapel zieht und sie auch nicht mal selbst anschaut, dann wird es umso spaßigen wenn die richtige Antwort auf den Zufall auch noch passt (Gott, wenn ich jetzt noch mich erinnern würde wo das mal so der Fall war :/ ).

    Wonderland's War. Aber ich glaube, Du saßt nicht mit am Tisch. ;) Hintergrund: Ich spielte Alice und es war meine Erstpartie. Also keine Ahnung, auf wen ich als Gewinner tippen soll. Irgendwen wollte ich aber tippen. Also bin ich dem Konzept der Vorlage gefolgt und hab chaotisch einfach zufällig eine Karte gezogen. Ich selbst habe auch erst nach Ende eines Kampfes gewusst, welche Karte es war und was mir damit beschert wurde. Wichtig: Ich tat das nicht, weil mir langweilig war sondern im Gegenteil, weil es mir so viel Spaß macht, noch etwas mehr Verrücktheit reinzubringen. :D


    Gruß Dee

  • - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    Seit ca. 10 Jahren spiele ich intensiv und auf hohem Niveau Backgammon. Im Turnierspiel und unter Einsatz des Dopplerwürfels bekommt Backgammon eine enorme Tiefe. Unabhängig vom Umfang der eigenen Bemühungen, sein Spiel zu perfektionieren, lässt sich der Erfolg aufgrund der Glückskomponente aber nur auf lange Sicht messen, nicht in einem einzelnen Match. Dank einer ausgereiften KI lässt sich in der Analyse nach dem Match feststellen, ob und in welchem Ausmaß die eigenen Spielentscheidungen suboptimal waren.


    Die obigen Erfahrungen haben zumindest dazu beigetragen, dass sich mein Fokus auch bei den übrigen Brettspielen - unabhängig vom Glücksanteil - über die Jahre weg vom Sieg und hin zur Optimierung des Spiels bewegt haben. Gleichzeitig finden die Bemühungen zur Optimierung ihre Grenze bei der Sicherstellung eines flüssigen Spielablaufs. Taktische oder strategische Überlegungen treffe ich ggf. lieber aus dem Bauch heraus, als dass ich meine Mitspieler unangemessen warten lasse.

    Ich räume durchaus ein, dass eine geglückte Optimierung häufig auch auf eine gute Platzierung hinausläuft. Der veränderte Fokus führt aber zu einem anderen Spielerlebnis: Ich teile meine Überlegungen - wenn gewünscht - mit den Mitspielern, insbesondere, wenn ich den Eindruck habe, dass sie ihre Möglichkeiten (noch) nicht nutzen. Ich versuche dazu beizutragen, dass alle Mitspieler letztlich auch über ein befriedigendes Ergebnis Spaß am Spiel haben, selbst wenn ich dadurch auf dem letzten Platz landen würde. Es spielt sich nach meinem Empfinden so für alle etwas entspannter.


    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?
    Verständlicherweise verwende ich in semiprofessionellen BG-Turnieren etwas mehr Ehrgeiz. Darüberhinaus passe ich mich dem Niveau der Spielerunde an.


    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?
    Grundsätzlich soll jeder selbst entscheiden, welches Engagment er oder sie für angemessen hält. Mich stört es allerdings, wenn ein Mitspieler in Gejammer ausbricht, offensichtlich unsinnige Spielzüge macht und damit den Spielablauf durcheinanderbringt. Es stört mich ebenso, wenn ein Mitspieler aus übertriebenem Ehrgeiz eine nach meinem Empfinden unangemessene Zeit für die Planung seiner Züge in Anspruch nimmt, um das letzte bisschen herauszuholen (vor allem in der ersten Partie!). Ich würde in beiden Fällen freundlich darauf hinweisen, dass es mir das Spielerlebnis verleidet und ggf. halt die Spielerunde wechseln.

    It's a game, have fun!

    Kann ich Dir zum Thema Backgammon weiterhelfen?
    Bist Du auf der Suche nach einer komfortablen Urlaubsunterkunft im Ruhrgebiet mit der Option auf Spieleabende beim Gastgeber?

    2 Mal editiert, zuletzt von PeHa ()