• Im Pegasus-Newsletter gelesen, dass die deutsche Version von Orichalcum (Orichalkum) im Februar erscheinen soll. Fand das Spiel in der Messevorschau ganz spannend, ist bisher auch bei den Reviews ganz gut weggekommen.

    Hier mal der Beschreibungstext von Pegasus aus den News:


    "Mit der deutschen Ausgabe von Orichalkum erscheint zudem ein leichtes Kennerspiel für Fans des Atlantis-Mythos. Als Köpfe von bis zu vier verschiedenen Expeditionsgruppen ist es die Aufgabe der Spielenden, Inseln zu erkunden, um so eine neue Heimat für die atlantische Bevölkerung zu finden. Spielmechanisch verbindet das Autorenduo Bruno Cathala und Johannes Goupy hier das Legen von Plättchen mit der Auswahl von Aktionskarten: In jeder Runde wählen die Spielenden reihum je eine Kombination aus Landschaftsplättchen und Aktionskarte. Nachdem sie die Landschaft auf ihrer Insel angelegt haben, können sie optional die entsprechende Aktion durchführen. Durch das Ausgeben der passenden Ressourcen dürfen sie zudem eine Zusatzaktion nutzen. Dabei versuchen sie, Siegpunkte zu sammeln, indem sie Tempel bauen, Medaillen aus dem legendären Metall Orichalkum schmieden und die Gunst von vier Titanen auf sich ziehen. Es gewinnt, wer zuerst fünf Siegpunkte gesammelt hat und sämtliche monströse Kreaturen, die auf der Insel hausen, besiegen konnte."


    Hat denn schon jemand Erfahrungen mit dem Spiel sammeln können?

    Einmal editiert, zuletzt von Morhits ()

  • Hallo @Morhits,

    wir haben #Orichalque in der französischen Version. Glücklicherweise haben wir auf BGG eine englische Übersetzung gefunden. Wir haben es einmal zu zweit und einmal zu viert gespielt.


    Uns hat es recht gut gefallen, unseren Mitspielern nicht so sehr. Wir haben bei der Auslage die ersten vier Landschaften ohne Preis und die letzten beiden mit jeweils einem Militär angeboten. Uns erschien es sehr hart, so viel Militär am Anfang aufbringen zu müssen. Ich glaube aber nicht, daß sich dadurch das Spiel sehr verändert hat. Man erhält einen Titanen, wenn man drei gleiche Landschaften zusammenbaut und einen Tempel, wenn man vier verschiedene Landschaften überdecken kann. Uns erschien es sinnvoller, den Tempelbau voranzutreiben und bei den Landschaften entweder viele Minen oder viele Kasernen einzubauen.


    Anfangs wollten wir keine Monster auf den Landschaftsplättchen, diese bringen aber Vergünstigungen und Orichalcum. Das Besiegen ist nicht allzu schwer -- wenn es nicht das Monster mit den 12 oder 10 Kampfpunkten ist. Dabei wäre ein Titan (Cronos) sehr hilfreich. Titanen kann man nur zur Unterstützung einer Aktion einsetzen. Also um, Cronos einzusetzen, muß man die Aktion Monster bekämpfen haben. Aber man kann ihn nur einmal nutzen. Bevor man ihn wieder auf die aktive Seite drehen darf, muß man sein Gebiet oder ein neues Gebiet mit drei gleichen Lanschaftsplättchen erweitern oder erzeugen.


    Titanen sind auch einen Siegpunkt wert. Man holt ihn sich also besser, wenn man schon vier Tempel oder Medaillons gebaut hat (man braucht 5 Siegpunkte und kein Monster auf seinen Landschaften um zu gewinnen). Es ist ein Wettrennen und Herumtrödeln ist keine Option.


    Es ist in der Tat ein recht einfaches Spiel mit einer recht durchsichtigen Strategie, die man aber erst einmal durchsetzen muß. Es dauert normalerweise ca. eine Stunde. (7,2/10)


    Ciao

    Nora

  • Zur Info, das Spiel ist seit gestern seitens Pegasus lieferbar.

    Orichalkum
    Der Sturm wütet und die Erde bebt auf Atlantis. Große Teile des Landes versinken bereits in den Fluten. Die Vorhersagen des Orakels sind…
    pegasusshop.de

  • Angefixt durch die Seal-of-excellence-Bewertung des Dicetowers habe ich mir dieses Spiel gleich nach Erscheinen beschafft und konnte es am Wochenende mit meinem Neunjährigen spielen.


    Vorab: Es hat uns sehr gut gefallen, wobei dieses Spiel sicherlich kein Expertenspiel ist/sein will, sondern im unteren Kennerniveau anzusiedeln ist.


    Mich hat es an eine Mischung aus Living Forrest und einem Plättchen Ligaspiel mit Amerie-Trash- Elementen erinnert. Living Forrest, da man hier auf eine vorgegebene Anzahl von Punkten spielt (nämlich fünf) und diese durch den Gegner temporär wieder verlieren kann. Die Kämpfe gegen die Monster sind dann die leicht Ameri-Trash- Komponente, wobei ich das hier schön geregelt finde, dass man selbst einen chancenlosen Kampf mit dem Würfeln einer Sechs/Totenkopf automatisch gewinnt.


    Wie auch in dem DiceTower- Review zutreffend angegeben, ist der für mich zunächst einzige negative Punkt der relativ hohe Verwaltungsaufwand zwischen den Spielrunden.


    Dies macht gerade in einem zwei-Spieler-Spiel also jeden dritten Zug aus,in welchem man ausliegende Karten abräumen und neu bestücken muss , sowie neue Plättchen nachziehen muss.


    Ansonsten würde ich das Spiel gerade für Leute mit Kindern im Teenageralter zunächst uneingeschränkt empfehlen,wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob dieses Spiel auf Dauer genug Abwechslung bieten wird. Andererseits ermöglichen die zufällig gezogenen unterschiedlichen Gebäude in jedem Spiel wahrscheinlich unterschiedliche Strategien….

    Einmal editiert, zuletzt von larse ()

  • Im Pegasus-Blog gibt es einen Spielguide:

    Der Orichalkum Spielguide – Die fünf wichtigsten Spielelemente
    Inhalt: Der Weg zum Sieg Wählen und Platzieren der Plättchen Interaktion Kreaturen und Risiken Das Wettrennen um fünf…
    pegasus.de

  • Man liest ja recht wenig über das Spiel. Montag hab ich es online gespielt und war ... ja, weiß ich auch nicht, was. Wir haben mit Erklärung zu viert 1.5 Stunden gespielt und das war DEUTLICH zu lang für das Spiel. Mag am online-Spiel liegen, offline geht es sicher etwas fixer - auf der Packung steht 45 Min bis ne Stunde - und das (45 Min) wäre ziemlich genau richtig gewesen für das Spielgefühl.


    Gut finde ich, dass man mit den Rückseiten der Boards komplexere Inseln hat, die schwerer zu bebauen sind. Dadurch kann man, wenn man mit Anfängern spielt, differenzieren. Etwas hart fand ich wiederum, dass die Gebäude so limitiert sind im Hinblick auf "was kann ich wo bauen". Es liegen ja nur 4 aus und da gibts für jede Landschaft eins. Baut der erste Spieler eins auf Wüste, können die andern das nicht mehr. Hat gerade zu Beginn des Spiels, wo für mich als 4. Spieler nur noch Aktionen übrig blieben, die ich nicht machen konnte, zu Fragezeichen geführt. "Aussetzen" und keine Aktion machen fühlt sich halt immer komisch an.


    Etwas irritiert war ich auch vom Preis. 50€ wirkt für ein Spiel dieser Komplexität (ich würde denken gehobenes Familien / unteres Kennerspielniveau) recht teuer, wenn ich ein Dorfromantik für 34.99 oder ein Living Forest für 39.99 bekomme. Ja, da ist mehr Material in Orichalcum, aber mehr Material ist ja nicht immer mehr Spiel.

  • Ich habe Orichalkum bisher 2x, meine Frau noch ein drittes Mal ohne mich gespielt. Das waren zwei Viererpartien und eine Zweier.


    Uns hat das Spiel insgesamt sehr gut gefallen, hatten nicht das Gefühl, dass es Längen gibt (fairerweise sollte man die Erklärdauer auch nicht auf die Gesamtspielzeit anrechnen und bei einer Erstpartie etwas mehr Zeit einplanen - dann ist man aus meiner Sicht mit der von Dir genannten Zahl schon absolut im grünen Bereich). Zu viert ist der Wettbewerb härter, da muss man schon darauf achten, dass man wenigstens 1-2 Hopliten im Vorrat hat am Ende seines Zuges, um ggf. bei den teuren Optionen zugreifen und etwas sinnvolles machen zu können. Als Vierter hat man diese Kosten nicht, dafür ist die verbleibende Aktionsauswahl dann nicht mehr so üppig. Aber Geländeplättchen kann man eigentlich immer sinnvoll einbauen, sei es beim Anstreben einer Dreierkombi zum Erringen einer Gottheit oder beim Vorbereiten von 4 verschiedenen Feldern für einen Tempel. Dieses Spannungsfeld, bei dem das eine das andere weitgehend ausschließt, fanden wir wirklich gut.


    Zu zweit konnte ich meine Frau früh im Spiel überrumpeln, indem ich mir (dank entsprechendem Gebäude) einen zweiten Titan sichern und mit der Zusatzaktion dann noch eine Medaille schmieden konnte. Hier sind Synergien möglich, auf die man spielen muss. Auch und gerade im Vierer - da muss man gut timen, wann man einen Titan bekommt und ggf. via Zusatzaktion nutzt, denn bis zum nächsten Zug kann er schon wieder weg sein.


    Das Material finde ich übrigens sehr gelungen, richtig dicke Pappe. Einziges Manko: es gibt nur sehr wenige Aktionskarten, d.h. hier muss nach fast jeder Runde neu gemischt werden. In Summe hat es uns aber sehr gut gefallen im unteren Kennerbereich.


    Nachtrag: 50 EUR ist auch nicht der reale Bestpreis. Heute noch bei Thalia (mit Aktionsgutschein) für 37,39 EUR zu haben oder aktuell fast neu in den Kleinanzeigen hier bei Unknowns für 33 EUR inkl. Versand.

    Einmal editiert, zuletzt von LemuelG ()

  • Etwas irritiert war ich auch vom Preis. 50€ wirkt für ein Spiel dieser Komplexität (ich würde denken gehobenes Familien / unteres Kennerspielniveau) recht teuer, wenn ich ein Dorfromantik für 34.99 oder ein Living Forest für 39.99 bekomme. Ja, da ist mehr Material in Orichalcum, aber mehr Material ist ja nicht immer mehr Spiel.

    Du wunderst dich im Ernst, dass ein Spiel mit mehr Material teurer ist als ein Spiel mit weniger Material?

  • Ich find einfach 50€ für ein Spiel in dieser Gewichtsklasse recht viel. Keine Ahnung, ob man das mit Papp-Soldaten und Orichalcum 10€ billiger hin bekommen hätte.

    Das Argument mit der Gewichtsklasse verstehe ich allerdings auch nicht. Was man argumentieren könnte, wäre ja vielleicht: "Expertenspiele werden seltener verkauft, die Auflage ist kleiner, dadurch steigt der Einzelpreis". Dem gegenüber stehen aber sehr viele Kennerspiele in letzter Zeit, die 50 Euro und mehr kosten. Ich finde diese Entwicklung wie anderswo geschrieben auch sehr bedenklich, aber hier sehe ich die Verbindung von "Komplexität" zu "Preis" nicht - allenfalls, dass es Dir das dann nicht wert ist, weil Du es nicht so oft spielst. Ich vermute (bzw. weiß aus den Prototypenrunden, bei denen ich mitgemacht habe), dass der Entwicklungsaufwand zwischen Kenner- und Expertenspielen gar nicht so weit auseinander liegt.


    Aus dem gleichen Grund habe ich Menschen auch schon Merchant's Cove oder Planet Unknown schlecht bewerten hören, wo ja nun wirklich viel und aufwendiges Material drinsteckt - aber allein am Preis würde ich das nicht festmachen wollen. Dass ich Orichalkum, was mich durchaus interessiert, aufgrund des hohen Preises noch nicht gekauft habe, ist dann wieder eine andere Frage, die aber mit der Komplexität nichts zu tun hat.


    (Kleiner Rant, weil es mich echt genervt hat: Tokaido Duo ist für 30 Euro materialtechnisch so eine massive Enttäuschung, dass ich die Frage da deutlich eher stellen würde, wie es zu dem Handelspreis gekommen ist).

  • Habs gestern auf nem Spieletreff das erste mal gespielt. Zu zweit, als schnelles Spiel bis andere kamen. Hat ca 20min gedauert und hat Spass gemacht. Das Ende war auch top, da es mega knapp war. Meine Gegnerin hat durch Würfelglück ein Monster besiegt, konnte dadurch einen Extra Zug machen und sich Ihren 5ten Siegpunkt kaufen. Hätte sie das nicht geschafft, hätte ich im nächsten Zug definitiv gewonnen, egal was für Plättchen dagewesen wären. Super fand ich auch das Taktikeren um das Startspieler sein. Hatte das Gefühl, wenn man zu mehr als zu zweit spielt, fallen aber einige der Sachen, die mir so gefallen haben weg.

    Kaufen werd ich es mir aber vermutlich auch nicht, dafür ist es mir dann doch "zu wenig" für den Preis. Das Material ist top und ich optisch gefällt es mir auch, nur "verpasst" es mit den angesetzten 50€ seine Zielgruppe. Im Sale nehmen ichs vll aber mal mit.


    Das Argument mit der Gewichtsklasse verstehe ich durchaus, würde es aber anders Formulieren: es gibt die Gelegenheit- und Familienspieler, die sind es bisher noch nicht gewohnt über 30€ für ein Spiel auszugeben und werden es auch ohne weiteres erstmal nicht tun. Ist für die ja auch meist immer die Katze im Sack kaufen, da sie sich kaum ausführlich über Spiele informieren. Für die Vielspieler wird es vermutlich wiederum unter dem Aspekt der "langfristigen Spielbarkeit" für den Preis uninteressant sein. Ich gebe gerne viel für ein Spiel aus, wenn ich darin für mich langfristiges Unterhaltungspotential sehe. Vergleichbar vll mit Videospielen wo ich auch eher 80e für ein 60-stündiges Rollenspiel ausgebe, statt für ein Spiel das nach 2 Stunden vorbei ist. Dabei kann letzteres sogar das bessere und aufwändigere bzw in der Produktion teurere Spiel sein, dennoch wäre mir ersteres mehr wert. So verhält es sich vll abstrahiert dann auch hier. Ich fand das Spiel gut, aber für die Abwechslung/Wiederspielbarkeit ist es für mich persönlich unabhängig vom Material zu teuer

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Archibald Tuttle Bei Planet Unknown bin ich mir noch nicht sicher, ob das riesige Käserad zwingend notwendig ist für das Spiel oder einfach nur ein "nice to have", was den Preis nach oben treibt.


    HotSauce Ja, in 20 Min hätte ich glaub ich einen maximalen Spielspaß bei dem Spiel. Also den, den ich mit dem Spiel haben kann.


    Jetzt ist fairerweise der Preis auch "nur" die UVP - man bekommt es ja jetzt schon für 43.99 (-15% dann 37,39) bei thalia.

  • Archibald Tuttle Bei Planet Unknown bin ich mir noch nicht sicher, ob das riesige Käserad zwingend notwendig ist für das Spiel oder einfach nur ein "nice to have", was den Preis nach oben treibt.

    Da habe ich auch schon drüber nachgedacht, aber eine Alternative, die die gleiche Übersichtlichkeit für alle Spieler schafft, ist mir bisher auch nicht eingefallen. Denn neben dem Drehen der Auslage, was einfach extrem praktisch ist, willst Du ja nicht nur wissen, welche Teile Du Dir nehmen kannst, sondern möglichst den Mitspielern auch Teile zuweisen, die sie nicht gebrauchen können. Und für dieses Maß an Übersichtlichkeit ist die Käseglocke schon sehr hilfreich. Also obwohl ich Plastik und Überproduktion sonst eher ablehnend gegenüber stehe, hat mich hier das Spiel trotz des hohen Preises voll überzeugt.