Welches Spiel für unsere Gruppe? (Arche Nova, Gloomhaven Pranke oder Viticulture)

  • Hi liebes Forum,
    Wir sind eine Gruppe von vier Leuten und würden gerne ein komplexeres lernintensiveres Spiel gemeinsam erkunden. Damit sind wir auch bereit, z.B. ein paar Youtube-Videos für die Regelkunde etc. als Vorbereitung zu gucken.
    Die Gruppe hat recht wenig Erfahrung mit komplexeren Board-Games... Dementsprechend frage ich mich was bei unser Vorauswahl vermutlich der schönste Einstieg wäre.

    Gloomhaven mit Pranke klingt spannend und ein guten Einstieg in die Gloomhaven Welt zu sein - hier bin ich aber nicht ganz sicher ob das Dungeon-Thema für die Gruppe das beste ist.. Auch dauert ggf. der Einstieg zu lange bis es für alle gut funktioniert?

    Arche Nova - ist ja irgendwie überall auf der Top 1 und klingt auch spannend - hier frag ich mich ob es nicht zu mühsam ist und die ersten Partien auf Grund der Komplexität vllt. nen bissl drüber sind.


    Viticulture - es gibt tolle Berichte über das Spiel und das Thema gefällt mir ganz gut.

    Was denkt ihr könnte als Einstieg gut passen? Freue mich über eure Einschätzung.
    Beste Grüße,

    Fabian

  • Da ihr bereit seid, gewisse Zeit für Regeln aufzuwenden, dürfte da ja keines der Spiele ein Problem darstellen. Alles kein Hexenwerk. Der Rest dürfte Geschmacksache sein. Schwierig zu sagen. Was habt Ihr denn bisher für Spielerfahrungen, was gefällt euch? Oder totale Einsteiger? Thema wichtiger oder Mechanik? Welcher Glücksanteil gewünscht? Welche Spielzeitlänge?.etc etc

  • Puh, das sind völlig unterschiedliche Spiele aus diversen Genres, die du hier aufzählst. Ich würde daher wie folgt vorgehen : entscheide für dich oder für die Gruppe , welche Mechaniken ihr bevorzugt oder ihr kennenlernen wollt.


    Arche Nova (mein meistgespieltes Spiel 2022) ein kartenzentriertes Spiel, in dem es viel um das richtige Timing geht. Zu viert kann es sich gerade bei neuen Spielern über mehrere Stunden erstrecken.


    Viticulture ist ein Worker Placer mit starkem Thema. Wenn (!) ihr auf die drei Spiele beschränkt seid wäre das meine Wahl.


    Die Pranken des Löwen führen euch in das Dungeon Crawler-Genre, wobei es sehr stark um Handkartenmanagement und taktisches ausspielen geht. Wer sich mit line of sight, Zustandsstatus etc nicht auskennt könnte hier überfordert werden.

  • Ich finde, dass das alles drei exzellente Spiele sind!


    Pranken des Löwen gestaltet den Zugang zum Spielsystem von Gloomhaven wirklich vorbildlich einfach: die ersten 5 Missionen bilden ein Tutorial-System – über den Einstieg würde ich mir also keine Gedanken machen. Nichtsdestotrotz ist es ein Spiel mit einer ganzen Menge an Verwaltungsaufwand. Vielleicht würde es in eurer Gruppe funktionieren, wenn ein oder zwei Personen ein wenig das Management übernehmen, so dass sich andere Personen, denen das weniger liegt, ganz auf das Spielen ihrer Charaktere konzentrieren können. Auf die Art und Weise habe ich das mit einer Reihe von Leuten gespielt, die da sowohl thematisch als auch von der Komplexität sonst eher abgeschreckt wären.

    Thematisch müsst ihr selbst entscheiden, ob euch das liegt. Die Welt von Gloomhaven ist zwar kein komplett generisches Fantasy, aber es lehnt sich schon an klassische Elemente an. Außerdem – das stößt z.B. meiner Freundin etwas auf – ist es relativ blutig. Es geht nicht selten um irgendwelche Kultisten und furchtbare blutige Altare, die beim Betreten des Dungeons entdeckt werden. Das Spiel selbst ist in meinen Augen mechanisch über jeden Zweifel erhaben, aber die Story drumherum sagt manchen einfach mehr und anderen weniger zu.


    Arche Nova ist schon auch ein Expertenspiel, keine Frage! Aber auch das halte ich für ein Spiel, das man auch dann gut probieren kann, wenn man eigentlich eher bei weniger komplexen Spielen den Sweetspot hat. Das liegt einerseits sicher am Thema, mehr noch aber daran, dass die Aktionsmöglichkeiten wunderbar transparent sind: es gibt 5 Aktionen zur Auswahl, die klar mit den Zielen korrespondieren, die man als Spieler aktuell haben kann. Die ersten Partien könnten sich ein wenig ziehen, aber die Einsteiger-Maps machen das Spiel etwas flotter und es fühlt sich eigentlich durchweg belohnend an, weil sich stets neue Möglichkeiten eröffnen und man im Laufe einer Partie schön was vor sich aufbaut.


    Viticulture ist von den genannten Spielen mit Sicherheit das einfachste. Meine Erfahrung damit ist eingeschränkter – ich habe nur vier, fünf mal die Essential Edition gespielt und keinerlei Erfahrungen mit den Erweiterungen. Das Spiel ist ja doch ein relativ klassischer Worker-Placer, mit dem kleinen Twist, dass es diese saisonale Abfolge gibt. Thematisch ist es nett – wobei eine weinbegeisterte Freundin immer die Augen rollt, was für seltsame Rebsorten dort Einzug gefunden haben – graphisch finde ich es persönlich nur fast gelungen, aber das ist sicher Geschmacksache. Ob es den Anspruch an ein "lernintensives" Spiel, das ihr "gemeinsam erkunden" wollt, erfüllt, vermag ich aufgrund meiner eingeschränkten Erfahrung nicht abschließend zu beurteilen. Mein Ersteindruck wäre, dass in den anderen beiden Kandidaten mehr steckt.

  • Unter der Auswahl an Spielen würde ich das Ranking wie folgt machen, teils ist das Geschmack, aber teilweise gibt's da auch ein paar Gründe für

    1. Gloomhaven: Pranken des Löwen
    2. Viticulture
    3. Arche Nova

    Gloomhaven: PdL bietet ein Einstiegstutorial. Während mir das überhaupt nicht gefallen hat, weil ich die abgesteckte Version des Spiels sehr langweilig fand und einfach lieber ein Regelwerk lesen wollte, finden viele das ganze sehr positiv und das könnte vielleicht für euch als gemeinsamen Einstieg super sein, weil ihr euch das Spiel so gemeinsam beim spielen erarbeitet. Der kooperative Aspekt ist sicherlich auch gut für's Gemeinschaftsgefühl und es ist ideal um es zu ergründen. Während viele Gruppen am liebsten jedes mal was neues Spielen und kein Spiel den Tisch mehr als einmal sieht, habt ihr die schöne und seltene Voraussetzung, dass ihr Bock habt das selbe Spiel mehrmals zu spielen, da bietet sich so ne Kampagne als gemeinsames Projekt an. Negativ anzumerken ist, dass sicherlich die Gegnerbewegung und wie die Gegner agieren, zu den eher komplexeren Brettspielregeln gehören.


    Viticulture find ich ja nicht so gut wie viele sagen, ich besitze es, aber würde es meine Eltern nicht so super toll finden wegen des Weinthemas, hätte ich es wahrscheinlich schon verkauft. Der Grund ist einfach, dass ich es mit den ganzen Karten als sehr glückslastig empfinde und es auch sehr starr ist in dem was man so in der richtigen Reihenfolge tun muss. Aber es funktioniert sehr gut zu 4. (ist da etwas enger als zu 3., mit 3 oder 5 finde ich es besser) und ist auch leichter als Pranken des Löwen. Unter allen von euch genannten Spielen ist es das leichteste und wenn ihr es dann komplexer machen wollt, gibt es die Tuscany-Erweiterung, die das Spiel wohl auch erst so richtig gut machen soll. Ich hab die nie gespielt, da ich das Spiel wie gesagt nicht so gut finde, dass ich mir da ne Erweiterung für kaufen würde, außer meinen Eltern spielt das eh niemand mit mir weil das Thema halt abschreckt und für die macht Tuscany das Spiel safe eh zu kompliziert.


    Arche Nova ist einfach nicht ideal zu 4., das Spiel ist lang und zäh und mit mehr als 3 würd ich's nicht spielen. Ich persönlich finde es eh nicht so gut, weil's sehr solitär ist und man die meiste Zeit damit verbringt auf seinen Zug zu warten. Aber viele finden es klasse und wenn euch das solitäre nicht stört, dann ist's natürlich ein top spiel. Aber wie gesagt, wie fast allen Euros sind 4 einfach eine Person zu viel.



    Noch ein paar Tipps von Spielen die mMn sehr gut zu 4. funktionieren: Architekten des Westfrankenreich, Root, Brass: Birmingham, letzteres finden viele zu 3. besser, funktioniert aber zu 4. auch wirklich gut und bietet sehr viel Tiefgang.


    Ich wünsche euch viel Erfolg und Spaß und hoffe, dass ihr feststellt, dass ihr alle einen ähnlich Geschmack haben. Eine feste Gruppe die bereit ist das selbe Spiel mehr als einmal zu spielen ist was feines und seltenes.

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel ()

  • Also ich würde mal den Schwerpunkt darauf legen, dass ihr noch nicht allzu erfahren in komplexen Brettspielen seid, und schlage daher folgende Reihenfolge vor:

    Viticulture
    Pranken des Löwen
    Arche Nova

    Der Grund dafür ist folgender: Viticulture hat die wenigsten "Ausnahmefälle". komplexe Spiele bringen oft das Problem mit, dass man die regeln liest, sie kann, dann losspielt, und plötzlich steht man da, und weiß nicht, wie man die Regel auslegen soll. Jüngst gab es hier eine hitzige Debatte darüber, WANN man in Arche Nova den Verdoppelungsmarker entfernt: Wenn man ihn nutzt, oder wenn man die Aktion nutzt. Beide Seiten hatten gute Argumente, beide Seiten hatten ihre eigene Logik, beide Seiten hätten Geld darauf gewettet, recht zu haben.

    Arche Nova hat eine MENGE solcher Punkte. Ihr werdet immer wieder auf Unklahrheiten treffen, werdet unsicher sein, wie eine Regel gemeint ist, oder wo in der Regel ihr einen bestimmten Punkt findet. Kurz: Ihr werdet IM Spiel jede Menge Fragen haben, und oft im Regelwerk blättern oder hier im Forum um Hilfe bitten. Das tun sogar Leute, die viel Erfahrung mit komplexen Spielen haben, weil Arche Nova einfach ein Spiel mit vielen Ausnahmefällen ist.


    Die Pranken des Löwen haben ebenfalls eine Menge solcher Fragen, aber hier sind es weniger, und sie sind im Regelwerk besser erklärt. Da es die Fortsetzung von Gloomhaven ist, konnten viele der dort aufkommenden offenen Fragen bereits behandelt werden, und so werdet ihr vermutlich auf jede aufkommende Frage eine Antwort im Regelheft finden. Ihr müsst halt ggfs. eine Weile danach suchen.


    In Viticulture werdet ihr die wenigsten offenen Fragen haben. Es ist das am wenigsten komplexe Spiel der dreien, und eben das mit den wenigsten Rand- oder Ausnahmefällen, von daher werdet ihr hier am flottesten durchspielen können.


    Von daher, meine Empfehlung in dieser Reihenfolge:

    Viticulture
    Pranken des Löwen
    Arche Nova

  • Noch ein paar Tipps von Spielen die mMn sehr gut zu 4. funktionieren: Architekten des Westfrankenreich, Root, Brass: Birmingham, letzteres finden viele zu 3. besser, funktioniert aber zu 4. auch wirklich gut und bietet sehr viel Tiefgang.

    Mit Brass Birmingham macht man absolut nix falsch, ebenso Architekten. Eine feste Gruppe aus 4 Spielern schreit aber förmlich nach Root, guter Vorschlag :)

  • (Ach ja, P.S.: Wenn man hier im Forum drei konkrete Titel nennt und fragt, welches davon am besten geeignet sein könnte, wird die häufigste Antwort in drei bis siebenundzwanzig ANDEREN Titeln liegen, die die Leute gerne spielen, und die ihr deswegen spielen solltet ... Nicht wundern, das ist hier normal. :) )

  • Der Grund dafür ist folgender: Viticulture hat die wenigsten "Ausnahmefälle". komplexe Spiele bringen oft das Problem mit, dass man die regeln liest, sie kann, dann losspielt, und plötzlich steht man da, und weiß nicht, wie man die Regel auslegen soll. Jüngst gab es hier eine hitzige Debatte darüber, WANN man in Arche Nova den Verdoppelungsmarker entfernt: Wenn man ihn nutzt, oder wenn man die Aktion nutzt. Beide Seiten hatten gute Argumente, beide Seiten hatten ihre eigene Logik, beide Seiten hätten Geld darauf gewettet, recht zu haben.

    Arche Nova hat eine MENGE solcher Punkte. Ihr werdet immer wieder auf Unklahrheiten, werdet unsicher sein, wie eine Regel gemeint ist, oder wo in der Regel ihr einen bestimmten Punkt findet. Kurz: Ihr werdet IM Spiel jede Menge Fragen haben, und oft im Regelwerk blättern oder hier im Forum um Hilfe bitten. Das tun sogar Leute, die viel Erfahrung mit komplexen Spielen haben, weil Arche Nova einfach ein Spiel mit vielen Ausnahmefällen ist.


    Die Pranken des Löwen haben ebenfalls eine Menge solcher Fragen, aber hier sind es weniger, und sie sind im Regelwerk besser erklärt. Da es die Fortsetzung von Gloomhaven ist, konnten viele der dort aufkommenden offenen Fragen bereits behandelt werden, und so werdet ihr vermutlich auf jede aufkommende Frage eine Antwort im Regelheft finden. Ihr müsst halt ggfs. eine Weile danach suchen.

    Ich würde hier noch in den Ring werfen, dass es vermutlich einen Unterschied macht, ob man kooperativ oder kompetitiv spielt. Wenn man bei Gloomhaven ein Regeldetail nicht sofort beantworten kann, spricht in meinen Augen nichts dagegen, das gemeinsam am Tisch nach bestem Wissen und Gewissen so zu entscheiden, wie man es im Sinne des Spiels für richtig erachtet. Da man kooperativ spielt, wird ja niemand bevorzugt oder benachteiligt. Und bis zum nächsten Spieleabend kann man ja noch mal in der Anleitung (oder im Zweifel im Internet) stöbern, damit man die Frage für die nächste Partie geklärt hat.


    Bei kompetitiven Spielen ist es natürlich öfter so, dass sich der/die eine oder andere am Tisch dann benachteiligt fühlen kann, wenn eine Regelentscheidung zu Gunsten einer anderen Person getroffen wird. Dann hängt es von der Gruppe ab, wie verbissen das gesehen wird. Die genannte Diskussion über die Verdopplungs-Marker z.B. – davon abgesehen, dass man in den meisten Partien gar nicht in die Verlegenheit kommen wird, sich darüber Gedanken machen zu müssen – sorgt vermutlich erst dann für Streit am Tisch, wenn die Gruppe so kompetitiv mit dem Spiel umgeht, dass sie der Meinung ist, dass die Auslegung dieses Regeldetails über Sieg oder Niederlage entscheiden könnte. Deine Beschreibung, AdvancedFabian, einer Gruppe, die so ein Spiel gemeinsam erkunden möchte, klingt für mich danach, als ob ihr das auch gut unter euch regeln könntet.

  • Hi AdvancedFabian und willkommen im Forum :)

    Von deinen genannten Titeln würde ich dir definitiv zu Viticulture raten, bei den genannten Voraussetzungen. Das ist zugänglich und bietet dennoch den Grad an Komplexität, der euch gelegen kommen dürfte. Und es funktioniert auch zu viert noch ganz hervorragend.
    Arche Nova und Pranken des Löwen sind beides Expertenspiele, auch wenn die Pranken ein gutes Tutorial bieten - ich sehe beide nicht als Einsteiger-Titel in die Welt der etwas komplexeren Titel.

    Zu Viticulture: besorgt euch die Essential Edition, und wenn es euch tatsächlich viel Spaß macht, dann könnt ihr im nächsten Schritt die Tuscany-Erweiterung mit ihren Modulen holen, und neu gibt es sogar noch eine kooperative Erweiterung, damit könntet ihr dann auch direkt testen, ob euch kooperativ oder kompetitiv eher liegt.
    Soll heißen: mit Viticulture seid ihr erstmal beschäftigt.

    Und kurzer Tipp am Rande: wenn es jetzt gleich hier zig weitere Titel als Vorschläge hagelt, wie immer - lasst euch von eurem Kurs nicht abbringen, sonst verliert ihr den Überblick. Ihr habt eine Vorauswahl getroffen, das hatte sicher Gründe. Bleibt erstmal dabei und steckt den Zeh dann behutsam ins tiefere Wasser - dann kannst du hier immer noch nach Folge-Vorschlägen fragen. Viel Spaß dabei!

  • Deine Beschreibung, AdvancedFabian, einer Gruppe, die so ein Spiel gemeinsam erkunden möchte, klingt für mich danach, als ob ihr das auch gut unter euch regeln könntet.

    Die Frage ist halt - und das kann ich hier nicht beantworten -, wie viel Zeit man auf solche Diskussionen verwenden möchte statt aufs Spielen. In Arche Nova wird das eine Menge sein, unabhängig vom Ergebnis oder der schlussendlichen Einigung. :)

    Ich würde Arche Nova keiner Gruppe empfehlen, die lieber Spielen als über Regeldetails diskutieren möchte.
    Wenn man natürlich das "gemeinsam erarbeiten" an erste Stelle setzt, kann das ganz anders aussehen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Würde mich den Meinungen komplett anschließen.


    Vituculture

    Pranken

    Arche Nova


    Zu Viticulture gibt es reichlich Erweiterungen die euch das Spiel jedes Mal neu erleben lassen. Guter Einstieg mit einem gewissen Glücksfaktor.


    Pranken hat eigentlich ein gutes Tutorial, dass euch da gut einführt. Allerdings ist das Spiel nach 15-20 Szenarios durch. Wir hatten nicht das Bedürfnis es nochmal zu spielen, weder mit anderen Charakteren noch um sich für andere Wege zu entscheiden.


    Arche Nova scheitert mMn daran, dass es zu viert halt 3-4 Stunden dauern kann. Gutes Spiel keine Frage aber als "Einstieg" zu viert nicht geeignet.

  • Deine Beschreibung, AdvancedFabian, einer Gruppe, die so ein Spiel gemeinsam erkunden möchte, klingt für mich danach, als ob ihr das auch gut unter euch regeln könntet.

    Die Frage ist halt - und das kann ich hier nicht beantworten -, wie viel Zeit man auf solche Diskussionen verwenden möchte statt aufs Spielen. In Arche Nova wird das eine Menge sein, unabhängig vom Ergebnis oder der schlussendlichen Einigung. :)

    Ich würde Arche Nova keiner Gruppe empfehlen, die lieber Spielen als über Regeldetails diskutieren möchte.
    Wenn man natürlich das "gemeinsam erarbeiten" an erste Stelle setzt, kann das ganz anders aussehen. :)

    Analog dazu würde es vielleicht helfen besser zu verstehen, was AdvancedFabian mit "recht wenig Erfahrung mit komplexeren Board-Games" meint. Heißt das Kennerspielgruppe, die den Schritt zu Expertenspielen machen möchte? Oder heißt das eher bisher Casual gespielt und Einstieg in das Brettspiel-Hobby? Ich habe das Gefühl, dass die verschiedenen Antworten das teilweise ziemlich anders interpretieren.

  • (Ach ja, P.S.: Wenn man hier im Forum drei konkrete Titel nennt und fragt, welches davon am besten geeignet sein könnte, wird die häufigste Antwort in drei bis siebenundzwanzig ANDEREN Titeln liegen, die die Leute gerne spielen, und die ihr deswegen spielen solltet ... Nicht wundern, das ist hier normal. :) )

    Das stimmt. Aber es die Fragen von Flavo sind sicher berechtigt. Also insbesondere warum man die drei Titel genannt hat. Ich persönlich tue mir nämlich schon sehr schwer eine Empfehlung bei diesen drei so vollkommen differenten Titeln zu geben. Letztendlich kann man immer nur einzelne Elemente herausnehmen.

    Wenn nämlich, um bei deiner Argumentationskette zu bleiben, die Gruppe wenig Probleme hat auch einmal zumidest für diese eine Partie einfach eine Entscheidung zu einer Regelfrage zu treffen, wäre ich am ehesten für Arche Nova. Das ist sicher am komplexesten, aber wenn man es zum Lernen von komplexeren Titeln und einem gemeinsamen daran Wachsen haben will, bietet es am Ende sicher am meisten, um dann auch andere Euro-Games leichter zu erlernen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Wenn nämlich, um bei deiner Argumentationskette zu bleiben, die Gruppe wenig Probleme hat auch einmal zumidest für diese eine Partie einfach eine Entscheidung zu einer Regelfrage zu treffen, wäre ich am ehesten für Arche Nova. Das ist sicher am komplexesten, aber wenn man es zum Lernen von komplexeren Titeln und einem gemeinsamen daran Wachsen haben will, bietet es am Ende sicher am meisten, um dann auch andere Euro-Games leichter zu erlernen.

    Siehst du. Und darum war der Ansatz meiner Empfehlungen, bei welchem der drei Spiele sie am wenigsten diskutieren/regelsuchen und am meisten spielen können.

    Du setzt jetzt halt den Schwerpunkt: "Welches ist das tollste Spiel, auch wenn dafür die ein oder andere Stunde mit Diskutieren und Regelsuchen zubringt statt mit dem Spiel."

    Wie du schon sagst, muss das jeder Tippgeber selber interpretieren. Aber so ist das hier im Forum. Der OP muss dann halt schauen, welche Tipps ihm am besten passen.

  • Ich habe alle drei gespielt und finde alle drei gut. Allerdings haben sowohl Viticulture als auch Arche Nova einen grundlegend anderen Ansatz als die Pranken des Löwen, daher solltet ihr für euch erstmal zwei bis drei Fragen beantworten:


    1. Möchtet ihr gerne kooperativ (also zusammen) oder lieber konfrontativ (also gegeneinander) spielen?

    2. Ist es euch wichtiger, euer Spiel über mehrere Partien zu optimieren oder wollt ihr gerne etwas neues "erleben"?

    3. Habt ihr eher Lust auf ein Kampagnen-Spiel oder spielt ihr die Partien lieber losgelöst voneinander?


    Außerdem müsst ihr euch klar werden, ob ihr ein Fantasy-Setting wünscht oder lieber ein "realistisches Thema" wie eben Zoo oder Weinanbau.


    Mein persönlicher Favorit von den dreien ist ganz klar Pranken des Löwen, aber das muss nicht heißen, dass der Titel für euch am besten passt. Als Kampagnenspiel, macht es hier absolut Sinn mit einer gewissen Regelmäßigkeit ohne zu große zeitliche Abstände zusammen zu kommen, damit die Story einigermaßen zusammenhängt. Außerdem ist es halt kooperativ und bietet einen Hauch Rollenspiel (ja, man kann seinen Charakter auch im Sinne seines Charakters statt im Sinne der Gruppe spielen). Der Vorteil ist hier m.E. allerdings ganz klar, dass der Auf- und Abbau relativ zügig von statten geht, so dass man auch problemlos abends unter der Woche mal 1-2 Szenarien spielen kann. Arche Nova habe ich eher so wahrgenommen, dass man durchaus für eine Partie was länger brauchen kann.


    Was eben auch für Pranken des Löwen spricht (oder gegen - je nach Sichtweise). Es ist halt ein Gateway für Gloomhaven bzw. Frosthaven. Wenn euch das also zusagt und ihr gut durch die Kampagne kommt, könnt ihr euch ruhigen Gewissens Gloomhaven oder (wenn schon erschienen) Frosthaven holen und habt für die nächsten Jahren ausgesorgt.

  • Liebe Leute,
    ich bin extrem verblüfft wieviel Zeit ihr euch genommen habt um so umfangreich und zielführend meine Frage zu beantworten. 1000 Dank dafür.

    Ich werde eure Antworten auch nochmal in Ruhe mit dem "Team" besprechen müssen um hier eure Fragen und Anmerkungen gut zu integrieren.

    Bezüglich kooperativem "Team"-Spiel, hab ich auf dem Brett gar keine Erfahrung. Ich bin eh der absolute 0815 Brettspieler und habe sowas wie Siedler, Risiko oder Love Letter und Partyspiele gespielt.
    Dieses Jahr mal etwas "reinzuschnuppern" stellen wir uns cool vor - von daher ist vllt. das "Pranken" Spiel toll weil es aufeinander folgend aufbaut.
    Ich fand den Einwand jedoch gut, dass es blutig und düster sein kann - da werde ich absprechen ob das gerade für die Mädels passt. Ich selbst habe im Bereich Rollenspiele/PC Games wie POE, DII da wenig Berührungsängste.

    Arche Nova klingt toll, aber die beschriebene Komplexität schreckt mich nach eurer Erörterung etwas ab - denn wenn hier die ersten zwei drei Partien eher aus Diskussion bestehen, kann ich mir vorstellen den Spaß zu verlieren bevor er für die Gruppe entsteht.

    Viticulture klingt ggf. sogar für unseren Plan einen ticken zu einfach, oder aber genau richtig. Ich denke diese zwei werde ich in den Topf schmeißen.

    Tatsächlich finde ich auch nicht schlecht, dass andere Empfehlungen kamen wie "Architekten des Westfrankenreich, Root, Brass: Birmingham", ich hab nur Angst mich damit zu beschäftigen da die Auswahl letztendlich immer schwieriger wird..

    Einer bei uns im Team ist schon nen bissl nen Freak - hat aber viel zu selten Mitspieler für seine monströse Spielesammlung... aber vllt. (beim ersten Blick) entdeckt ihr da ja was was vllt. wirklich das kooperative, nicht zu komplexe aufeinanderbauende Spielerlebnis trifft - aber ich will es wie gesagt nicht zu kompliziert machen :P Seine Liste als Excel oder PDF..
    Inventar Karten- und Brettspiel.xlsx
    SpieleListe.pdf

  • Einer bei uns im Team ist schon nen bissl nen Freak - hat aber viel zu selten Mitspieler für seine monströse Spielesammlung... aber vllt. (beim ersten Blick) entdeckt ihr da ja was was vllt. wirklich das kooperative, nicht zu komplexe aufeinanderbauende Spielerlebnis trifft - aber ich will es wie gesagt nicht zu kompliziert machen :P
    Inventar Karten- und Brettspiel.xlsx

    :lachwein: :lachwein: Also ihr habt ja Auswahl, wieso spielt ihr euch denn nicht da mal rein ^^
    Wenn ich mich an kooperativ, nicht zu komplex, aufbauen und Einsteiger halte, dann sticht auf dieser Liste klar Die Legenden von Andor heraus. Das wäre doch ein guter Einstieg für euch. Und danach könnt ihr euch überlegen: was fandet ihr daran gut, was nicht, und in welche Richtung gehen wir nun weiter? Standen wir eher aufs Monster kloppen und kam uns das zu kurz? Mochten wir lieber das mechanische, planbare daran und ging uns die Würfelei auf die Nerven? Finden wir kooperativ überhaupt gut?
    Und danach helfen wir wieder weiter ^^

  • Na der Kollege hat doch alles, was ihr braucht: Erst Prankendes Löwen, dann Gloomhaven, dann Forgotten Circles! :lachwein:


    Nein, im Ernst. Wenn ihr da schon Zugriff drauf habt, bietet es ich ja an, damit zu starten. Wenn es euch nicht gefällt, habt ihr nix verloren.


    Ich war lange Zeit ein großer Fan von Descent, wovon der Kollege ja offenbar die erste Edition nebst Erweiterungen im Gepäck hat. Das Problem ist m.E. allerdings, dass man merkt, dass Descent ziemlich in die Jahre gekommen ist und mit aktuellen Dungeon Crawlern einfach nicht mithalten kann. Außerdem ist dabei das Prinzip halt, dass einer den Dungeon Lord (also den Bösen) und die anderen die Helden spielen. Das ist auch nicht jedermanns Sache. Ohne jetzt das ganz große Fass aufzumachen: Vielleicht wäre ja auch Descent: Legenden der Finsternis was für euch. Das ist dadurch voll-kooperativ, dass die Gegner über eine App gesteuert werden. Das setzt allerdings voraus, dass euch die Integration eines Tablet, Laptop o.ä. in das Spiel nicht abschreckt. Für manch einen ist das bereits ein KO-Kriterium.

  • Einer bei uns im Team ist schon nen bissl nen Freak - hat aber viel zu selten Mitspieler für seine monströse Spielesammlung... aber vllt. (beim ersten Blick) entdeckt ihr da ja was was vllt. wirklich das kooperative, nicht zu komplexe aufeinanderbauende Spielerlebnis trifft - aber ich will es wie gesagt nicht zu kompliziert machen :P Seine Liste als Excel oder PDF..
    Inventar Karten- und Brettspiel.xlsx
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    Das ist allein dahingehend schon sehr wertvoll, weil er euch mit den Regeln helfen können wird. Viele Regeln in Brettspielen gleichen sich dann doch irgendwie und mit mehr Erfahrung wird das ganze weniger erschlagend. Ich hab schon vielen Freunden und Bekannten Brettspiele mit einfachen Worten beigebracht, die sie dann super verstanden haben, die sie sich aber wahrscheinlich nur mit Mühe hätten selbst von der Anleitung her erarbeiten können.


    Unter der Prämisse, dass die anderen Bock haben zu lernen, seh ich dann keines der 3 genannten Spiele als zu komplex an, Gloomhaven hat da gegen Arche Nova den Vorteil, dass man in nem kooperativen Spiel sich natürlich super gegenseitig mit den Regeln helfen kann, während in nem kompetitiven Spiel mangelnde Regelkenntnis natürlich zu einem Nachteil führen kann.


    Ansonsten stimme ich aber Bergziege zu, dass wenn ihr schon jemanden mit ner Spielesammlung habt, ihr ja erstmal da reinschnuppern könnt was euch so gefällt. Ich hab gesehen, dein Kumpel hat zB Gloomhaven: Pranken des Löwen, also wenn's eh schon da ist, dann kann man ja mal reinschauen. Ansonsten hat er SmallWorld in seiner Sammlung, das ist nicht so schwer, schnell gespielt und geht super zu 4. und danach wisst ihr auch, ob alle in der Gruppe mit konfrontativen Spielen klar kommen, bei denen man sich gegenseitig angreift. Das mag nicht jeder. Codenames geht immer mal für ne Runde zwischendurch. Und wenn ihr euch was Komplexität und Spielzeit angeht richtig einen geben wollt fragt ihr ihn, ob er sein Twilight Imperium mitbringen möchte :D

  • Aus der „Freak-Sammlung“ könnt ihr euch zum Einstieg die Familienausgabe zu #Agricola vornehmen, um ein „Workerplacement“-Spiel kennenzulernen. Darauf aufbauend ginge dann #Caverna vom gleichen Autor mit ähnlichem Spielablauf. Vom Regelaufwand und der Komplexität liegt #ObenUndUnten irgendwo dazwischen.

    Das sind alles drei aber kompetetive Spiele.

    Kooperative Spiele sorgen mit „Andor“, „Descent“ und #Gloomhaven für ausreichend Abwechslung. Vielleicht hat der Kumpel mit der Sammlung ja auch Lust, euch in die Spiele einzuführen, die Regel zu erklären oder zumindest für Rückfragen zur Verfügung zu stehen.

    Vom Regellesen über Regelverständnis zum Regeln erklären und Regeln anwenden ist es bei komplexeren Titeln mitunter ein beschwerlicher Weg, der einfacher geht, wenn man schrittweise die Komplexität der Spiele steigert.

    Beim Anschauen von Youtube-Videos kann es immer passieren, dass man an einen Youtuber gerät, der selbst die Regeln nicht beherrscht ;)….



  • Einer bei uns im Team ist schon nen bissl nen Freak - hat aber viel zu selten Mitspieler für seine monströse Spielesammlung... aber vllt. (beim ersten Blick) entdeckt ihr da ja was was vllt. wirklich das kooperative, nicht zu komplexe aufeinanderbauende Spielerlebnis trifft - aber ich will es wie gesagt nicht zu kompliziert machen :P Seine Liste als Excel oder PDF..
    Inventar Karten- und Brettspiel.xlsx
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    Da sind doch tolle Spiele in der Sammlöung:

    Ich würde vorschlagen, Ihr fang mit

    Dominion

    Small World

    Pandemie

    an. Das sind drei moderne Klassiker mitterer Komplexität und alle ganz unterschiedlich.

    Auch La Citta ist empfehlenswert und grade für Einstieger in komplexere Spiele super.


    Danach könnt Ihr Euch weiter vorwagen.

    Was gefällt Euch am besten?


    Dominion --> Arche Nova

    Small World --> Antike II oder Imperial 2030

    Pandemie --> Pranken des Löwen

    La Citta --> Brass Birningham

  • verv

    Sorry fürs Off Topic, aber welche der Weinsorten aus #Viticulture findet diese Freundin denn seltsam? Das kann ich gar nicht nachvollziehen, wenn man mal die rein deutsche Brille annimmt und schaut was weltweit am bekanntesten /beliebtesten ist?

    Ich kann noch mal nachfragen, glaube aber es war vor allem der Trebbiano. Ich glaube sie meinte, dass damit heutzutage kaum gute Weine gemacht werden.


    Ich frage noch mal bei ihr nach. Ich bin mir auch gar nicht im Klaren, zu welcher Zeit Viticulture überhaupt angesiedelt ist. Das ist schon Gegenwart, oder? Obwohl es ja z.B. keine motorisierten Maschinen im Spiel gibt. Vermutlich kommt noch dazu, dass das ganze in der Toskana angesiedelt ist? Das Grundspiel macht das ja meines Wissens nicht explizit, aber vielleicht hatte das auch da schon einen Einfluss bei der Auswahl.


    An mangelnder Aufgeschlossenheit liegt es bei ihr auf jeden Fall definitiv nicht. Wahrscheinlich ist es eher so, dass „am bekanntesten/beliebtesten“ für sie die falschen Maßstäbe sind.

    2 Mal editiert, zuletzt von verv ()

  • verv


    An den Trebbiano erinnere ich gar nicht mehr, der klingt auch für mich eher ungebräuchlich. Wobei er laut Wikipedia die meistangebaute Rebe Italiens ist. Merlot, Pinot, Cabernet Sauvignon und Merlot sind jedenfalls gute und bekannte Sorten. ;)

    Historisch akkurat will das Spiel glaube ich nicht sein, auch wenn es tatsächlich in det vorindustriellen Toskana angesiedelt ist.

  • Ich hab gerade mal gegoogelt: Trebbiano scheint wirklich eine Sorte für Weine und Sekte ohne viel Gehalt zu sein. Aber unabhängig vom Trebbiano darf man es im Spiel hier nicht so genau mit dem Weinbau nehmen: Ins Fass gefüllt gären hier Weine einfach einige Jahre vor sich hin, wobei es egal ist, ob es Merlot-oder Pinottrauben waren. Verkauft werden sie dann auf Bestellung z.B. als simpler Rotwein oder Weißwein. Im Grundspiel ist dazu der Glücksanteil durch die Karten recht hoch und man kann auch mit wenig Weinbau auf die Punktzahl kommen, die zum Sieg erforderlich ist. Ich mag das Spiel trotzdem sehr (besitze den letzten Kickstarter und neue Besucherkarten). Wenn man es vorab mal probespielen will, gibts das auch als App.

  • Zu den anderen beiden Titeln:

    Arche Nova würde ich euch insbesondere für eine Viererrunde nicht empfehlen, gerade wenn ihr dazu in komplexere Spiele erst einsteigen wollt. Das kann die Spieldauer richtig hochschrauben. Für mich maximal ein gutes 3er-Spiel mit Leuten, die es kennen und aus dem Bauch heraus spielen.


    Pranken des Löwen

    Mir gefällts - es ist aber auch ein Kampagnenspiel mit Charakterentwicklung, das erst nach den Einstiegsszenarien Fahrt aufnimmt. D.h. ihr spielt viele Abende genau dieses Spiel und solltet darauf von vornherein Lust haben. Wenn ihr Legenden von Andor nicht kennt und das ohnhehin vorhanden ist, würde ich euch das auch alternativ erstmal empfehlen.

  • Um dem Threadersteller ein wenig die Berührungsängste zu nehmen, wir brauchen für eine Partie #ArcheNova zu viert zwar tatsächlich die o.g. 3 Stunden, fühlen uns dabei aber bestens unterhalten und haben auf Grund der exzellenten Regeln keinen Bedarf an Diskussionen.

    Bei einem Spiel mit so vielen Karten ist natürlich nicht jedwede Kombination einzeln beschrieben, aber man kann auch kompetitive Spiele gemeinsam spielen und aufkommende Fragen rasch und das gemeinsame Erlebnis fördernd klären.

    Für mich lädt da eher ein PdL zu ewigen Diskussionen darüber ein, wer jetzt wann was macht; dazu kommt das sehr ungewohnte Mangelgefühl – je länger ein Szenario dauert, desto weniger kann ich. Das empfinde ich als äußerst unangenehm und antizyklisch, verleidet mir das Spiel.

    Viticulture empfinde Ich daher als am besten für den Einstieg geeignet. Ich empfinde es keineswegs als "glückslastig", da ich nicht mit den originalen Kartendecks spiele.

    Oben wurde noch #Agricola genannt, das ist eines meiner absoluten Lieblingsspiele und wäre unter allen Spielen der Welt meine Empfehlung, vor allem wenn man alle Karten hat, passt das sehr gut zum Wunsch, ein Spiel gemeinsam zu erkunden.

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  • Also mMn würde ich bei 3 relativen Anfängern nicht mit komplexen Sachen (BGG-Weight über 3) anfangen. Damit wären Gloomhaven und Arche Nova schon raus. Man sollte das nicht unterschätzen und für den Anfang auch unbedingt ein oder mehrere Spiele suchen, die einen thematisch ansprechen. Aus den drei oben genannten würde ich deshalb klar zu Viticulture raten, ansonsten natürlich erstmal mit den bereits erwähnten und vorhandenen Gatewayspielen nach Möglichkeit loslegen. Ich weiß nicht, wie oft und wie lange ihr euch dann treffen wollt, aber ein wenig Abwechslung schadet nicht.


    Nach meinen Erfahrungen wollen Newbies zwar nicht mit zig neuen Spielen erschlagen werden, ohne ein gerade gelerntes zeitnah zu wiederholen. Aber etwas Abwechslung mit mindestens 2-3 Titeln ist schon sinnvoll. Das würde auch gegen Gloomhaven sprechen, da man Kampagnenspiele schon flott hintereinander durchspielen sollte. Bei mehreren Titeln hat man auch den Vorteil, dass man für die Zukunft schon genauer erkennen kann, was der Gruppe gefällt und was nicht.


    Noch kurz zu Viticulture: Es hat eigentlich nur einen Nachteil, nämlich dass ich das Grundspiel allein ziemlich zufällig und mittelmäßig finde. Eigentlich braucht man die Tuscany-Erweiterung, damit es gut wird. Ich hatte mir damals ein Bundle gekauft und war schon kurz davor, es wieder abzugeben nach den ersten 2-3 Grundspielpartien. Tuscany macht die Sache nicht wesentlich komplizierter und wenn ich jetzt neu erkläre, lege ich direkt mit der Erweiterung los, auch wenn ich sonst eher abwartend diesbezüglich bin. Aber hier ist es einfach sinnvoll und macht das Spiel erst richtig gut.


    Viticulture hat auch den Vorteil, dass man einige Module (wie die Gebäude oder Spezialarbeiter) in den ersten Partien weglassen kann. Außerdem funktioniert es auch mit 5 oder 6 Spielern, falls sich noch jemand anschließt und sollte nach 1-2 Kennenlernpartien auch mit mehreren Mitspielern verhältnismäßig schnell gehen. Für Varianz später gibt es neben den Modulen zwei weitere Besucherdecks und seit kurzem auch die kooperative Erweiterung. Für den Einstieg reicht natürlich das Grundspiel und wie erwähnt Tuscany.

  • Bei den Pranken des Löwen möchte ich zu bedenken geben dass es, mal abseits davon dass es wirklich ein sehr gutes Spiel ist, einen ENORMEN Frustfaktor entwickeln kann. Ich weiß nicht wie oft ich am liebsten mein Angriffsmodifikatordeck an die Wand geklatscht hätte.

    Wenn man, insbesondere als neue Gruppe auf dem Gebiet nun ein Szenario nach dem 6 mal immer noch nicht geschafft hat könnte das eher zu Frust als zu Freude führen, daher würde ich eher Viticulture oder Arche Nova empfehlen.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Aus leidiger Erfahrung kann ich dir nur raten, fangt nur ein Kampagnenspiel an, wenn ihr euch auch wirklich sehr regelmäßig für 4 Stunden + treffen könnt und wollt. Bei mir hat das immer für Frust gesorgt, wenn ich die Story nicht wirklich erleben konnte, weil der letzte Termin schon so lange zurück lag, dass ich mich schon gar nicht mehr daran erinnern konnte.

  • Sehr guter Beitrag, anke79 . Mir will einfach nicht in den Kopf, daß jemand Viticulture ohne Tuscany spielen könnte – gut, dass Du es nochmal ansprichst. Ist natürlich essentiell! 🙂

    Ich fand das Grundspiel irgendwie einfach nicht gut genug, dass ich mir da noch ne Erweiterung zu kaufen wollte 😅 Und durch das abschreckende Thema will das sowieso niemand mit mir spielen außer meine Eltern. Würde die das nicht so toll finden, hätte ich's wahrscheinlich schon wieder verkauft, aber die feiern das echt richtig ab.

    Aus leidiger Erfahrung kann ich dir nur raten, fangt nur ein Kampagnenspiel an, wenn ihr euch auch wirklich sehr regelmäßig für 4 Stunden + treffen könnt und wollt. Bei mir hat das immer für Frust gesorgt, wenn ich die Story nicht wirklich erleben konnte, weil der letzte Termin schon so lange zurück lag, dass ich mich schon gar nicht mehr daran erinnern konnte.

    Wobei man sagen muss, dass die Story bei Gloomhaven echt komplett irrelevant ist. Unsere Gloomhavenrunde fällt ständig aus, auch mal für 2 Monate, aber für die Story ist das egal, da die Story einfach egal ist.

  • #Viticultre - Ich finde das Grundspiel nicht gut genug, als daß ich es ohne Erweiterung spielen würde. :)

    So ist es! Und selbst das ist... recht simpel gestrickt. Ich habe mein total gepimptes und vollständiges Viticulture neulich für >200 € verkauft. Tat auch ganz schön weh.


    Heute kann ich aber sagen: Viticulture (mit allen Erweiterungen) vermisse ich zwar im Regal, aber nicht auf dem Tisch.


    Aber da sind Geschmäcker ja auch unterschiedlich.

  • #Viticultre - Ich finde das Grundspiel nicht gut genug, als daß ich es ohne Erweiterung spielen würde. :)

    Ja das höre ich immer wieder, würde das definitiv auch mal ausprobieren bei Gelegenheit. Aber hatte nach dem Grundspiel halt kein Lust da noch mehr Geld für auszugeben zumal es durch das Thema sowieso schwer ist auf den Tisch zu bringen, zumindest hier.


    Um mal wieder auf das eigentliche Thema zurück zu kommen, hätte Viticulture: Tuscany neben den Zusatzkosten noch den Effekt, dass es das Weight über 3 hebt. Arche Nova und Gloomhaven sind ja auch beide über 3 aber Viticulture wurde hier ja öfters empfohlen weil es zugänglicher ist als die anderen beiden. Weiß nicht ob das dann mit der Tuscany-Erweiterung noch gegeben ist.

  • Um mal wieder auf das eigentliche Thema zurück zu kommen, hätte Viticulture: Tuscany neben den Zusatzkosten noch den Effekt, dass es das Weight über 3 hebt. Arche Nova und Gloomhaven sind ja auch beide über 3 aber Viticulture wurde hier ja öfters empfohlen weil es zugänglicher ist als die anderen beiden. Weiß nicht ob das dann mit der Tuscany-Erweiterung noch gegeben ist.

    Witzig, dass Du das gerade schreibst. Ich hatte bei mir einen Absatz gelöscht, indem es genau darum ging: Ich schrieb, dass Viti mittlerweile ein Maßstab für uns ist - Spiele, die leichter sind, werden nicht gekauft, weil sie (uns) zu schnell langweilen würden.


    Als ich dann aber geprüft habe musste ich feststellen, dass Tuscany (3.2x) doch weit höher eingestuft ist als z.B. Blood Rage (2.8x). Das kann ich vielleicht vom Einstieg nachempfinden, aber nicht von den Entscheidungen im Spielverlauf. Da finde ich die Entscheidungen bei BR doch um längen knackiger als das fast auf Worker Placement beschränkte Viticulture. Das Ergebnis ist also, dass das Weight-Rating für mich nichts nutzt, in diesem Fall.


    Ich würde daher Blood Rage oder auch La Cosa Nostra (beide im 2er Bereich) anspruchsvoller beschreiben als Viti, auch mit Tuscany. Alle sind einfach zu lernen, aber die Entscheidungen zu treffen ist dann doch ein anderes Level.


    Wir vergleichen dann zumindest im Geiste, ob ein Spiel komplexer bzw. spannender ist als Viticulture. Eigentlich schade, weil es echt ein super Spiel ist. Nur eben nicht spanend genug um uns lang zu unterhalten. Wenn's das Thema sein soll, dann spielen wir lieber Vinhos. Und wenn's was leichtes sein soll, dann doch bitte mit spannenderem Thema/Mechanik.