Kinderspiele 01.12. bis 31.12.22

  • Letzten Monat hatte ich geschrieben:

    Vorgestern kam mein 5-Jähriger an und hat sich ein Spiel gewünscht, für das es eine Erweiterung gibt. Seltsamer Wunsch aber naja ok. Wir haben dann Splendor gespielt. Am folgenden Tag hat er sich dann die 4 Erweiterungsmodule angeschaut und danach wollte er es dann mit Erweiterung spielen...


    #Splendor: Und wir haben es mit Erweiterungen gespielt. Erst mal jede Erweiterung einzeln. Dann nur noch mit seinen 3 Lieblings-Erweiterungen (alle bis auf die neuen Spiel-Ende-Bedingungen).

    Er hat sich Splendor mit Erweiterungen mindestens 20 mal gewünscht. Diese Wünsche konnte ich ihm natürlich nicht ausschlagen :) Dabei hat er sich gar nicht mal schlecht angestellt. Überwiegend hat er alleine gespielt und entschieden. Ein paar Tips und er konnte auch etliche Partien gewinnen.

    Es gibt ja dieses eine Erweiterungsmodul, bei dem man mit Festungen Karten für den Gegner blockieren kann. Einmal stellt mein Sohn seine Festung genau auf die Karte, die ich mir als nächstes kaufen wollte. Ich frage ihn, warum er die Festung genau auf diese Karte gestellt hat. Er antwortet: Du hast diese Karte so auffällig angeschaut. Dieser Schelm!

    20 Partien von einem Spiel, das kommt selten vor bei ihm! Splendor war also sein absolutes Lieblings Spiel diesen Monat.


    Deswegen haben wir auch kaum was anderes gespielt :)


    #BurgDrachengold hatten wir uns aus der Bücherei ausgeliehen. Es hat ihm auch ein paar Partien lang Spaß gemacht. Aber wie so oft bei ihm - einen Tag lang macht ihm ein Spiel Spaß. Danach wollte er es aber nie wieder spielen.

    Was mir persönlich an dem Spiel nicht so gut gefällt ist, daß einem dieses FEX Prinzip zu sehr auf's Butterbrot geschmiert wird. (FEX heißt Förderung exekutiver Funktionen.) Man soll z.B. während des Spiels des öfteren "Lang lebe König Fex rufen". Das Spiel wirbt damit, daß es Impulskontrolle fördert. Ich persönlich fand, daß davon wenig zu spüren war.

    Das Treffen mit dem Katapult war so schwierig, daß es schon etwas genervt hat. Wir haben nur ca. alle 4 oder 5 Schüsse einmal in die Burg getroffen.


    #K2: Da mein Sohn eine Phase lang Fan der Checker Tobi Folge "Bergsteigen" war, habe ich spontan K2 mit Erweiterungen) bestellt. Einen Tag lang hat es ihm Spaß gemacht. Danach wollte er es nicht mehr spielen. Naja, ich könnte mir vorstellen, daß es mir gefällt - bleibt also erst mal in der Sammlung :)


    #DerMysteriöseWald: Einen Tag lang hat es ihm Spaß gemacht. Danach wollte er es nicht mehr spielen.


    #Biss20: Einen Tag lang hat es ihm Spaß gemacht. Danach wollte er es nicht mehr spielen.


    #GigiGnomo: Ein Spiel aus unserer Sammlung was er früher schon öfters gespielt hat. Daß er es sich mal wieder gewünscht hat, spricht für das Spiel. Wobei ich natürlich schon sagen muß, daß der Mechanismus mit dem drehbaren Spielbrett overengineered ist. im Grund genommen kann man über das Laufen nichts steuern und gegen Spielende nervt es, wenn man einfach nicht auf das richtige Symbol drauf kommt. Eigentlich ist es im Grunde ein Merkspiel, bei dem das Lustige aber die Verauberungen sind, die meinem Sohn auch viel Spaß machen. Man ist also z.B. so verzaubert, daß man die ganze Zeit mit einem Finger tippen muß oder eine Runde um den Tisch laufen muß.


    #DiegoDrachenzahn: Ein Spiel aus unserer Sammlung was er früher schon öfters gespielt hat. Daß er es sich mal wieder gewünscht hat, spricht für das Spiel.


    #LAMA fanden wir nicht so gut. Kann es sein, daß es zu zweit nicht so viel Spaß macht?


    #Uno Seit langem mal wieder gewünscht.


    #KingDomino hat ihm viel Spaß gemacht. Er hat gesagt "das ist mein zweit Lieblingsspiel hinter Splendor". Allerdings wollte er es einen Tag später schon nicht mehr spielen.


    #UnlockKids: Früher exzessiv gespielt, jetzt mal wieder rausgeholt und 3 Abenteuer durchgespielt.


    #AzulDerSommerpavillion: Von den Regeln her machbar für meinen 5-Jährigen, aber es ist ein bißchen zu gleichförmig, um ihn von Anfang bis Ende bei der Stange zu halten. Am meisten Spaß hat es ihm gemacht, mit den schönen Steinen etwas zu bauen.


    #Chakra: Da mein Sohn gerne Sachen farblich sortiert, habe ich dieses Spiel mal ausgeliehen. Er hat es immerhin zwei Tage lang gerne gespielt, was schon was heißen will.


    #DieVergesseneStadt: Einen Tag lang hat es ihm Spaß gemacht. Danach wollte er es nicht mehr spielen.

    Wir haben nicht den absolut schwierigsten Level gespielt, aber mir kam es ein bißchen so vor, als ob alle Entscheidungen straight forward sind. Da es ja auch ein Familienspiel ist, was Erwachsenen Spaß machen soll, darf es den Haushalt verlassen.


    #Monster12: Einen Tag lang hat es ihm Spaß gemacht. Danach wollte er es nicht mehr spielen.

    Aber mir hat es sehr gut gefallen. Ich werde es mal wieder vorschlagen :)


    #MachiKoro: Habe ich mal ausgeliehen, weil es relativ ähnlich ist wie Splendor. Die eine Partie hat ihm Spaß gemacht. Danach wollte er es nicht mehr spielen. Aber eigentlich ist auch Splendor besser als Kinderspiel geeignet. Splendor hat keine Texte auf den Karten, man braucht nicht multiplizieren - nur Farben und Zahlen bis 15.


    #Fabelsaft: Habe ich mal ausgeliehen, weil es relativ ähnlich ist wie Splendor. Aber die Grafik fand er so wenig attraktiv, daß er das Spiel noch nicht mal ausprobieren wollte.


    #DieKleineHexe habe ich aus der Bücherei ausgeliehen, weil er das als Hörspiel momentan rauf und runter hört.

    An dem Spiel hatte er zwei mal sehr viel Spaß. Man muß sich auch ein bißchen unter Zeitdruck durch den Raum bewegen (war also nix mit beruhigendes Spiel vor dem Einschlafen). Ob es die nächsten Tage noch öfter gewünscht wird, bleibt abzuwarten.


    #InselDer1000Gefahren Hat ihm sehr gut gefallen und war auch für 5-Jährige sehr gut geeignet.


    #1000GefahrenImGruselschloß haben wir nach einer Weile wieder beiseite gelegt. Es war für ihn noch zu gruselig. Leihen wir später noch mal aus, wenn er älter ist.


    Und was ich noch erwähnen muß - es ist zwar kein Brettspiel im eigentlichen Sinn - aber ab der zweiten Monatshälfte hat er quasi nur noch eins gespielt - und ist damit sein zweites Spiel des Monats geworden:


    #DominoBahnen bauen: Vor einem Jahr hatte er schon mal eine Faszination für Dominobahnen. Jetzt ist sie wieder gekommen. Wenn man mal schauen kann, was professionelle Dominino Künstler schaffen, kann man nach Videos von Lilly Hevesh auf YouTube googeln.

    Wer selbst Domino Steine anschaffen will, dem würde ich die Steine von Don Domino empfehlen.

    Mein Sohn baut nicht nur Bahnen, sondern auch verschiedene Mauern-Techniken, Pyramiden, Türme, Kisten und Tricks.


    Meine Frau hat noch mit ihm gespielt:


    #Regenbogenschlange: Mal wieder rausgeholt und er hatte wieder Spaß an der einen Partie.


    #HalliGalli: Hat ihm Spaß gemacht, aber mit mehr als 2 Spielern wäre es besser.

    Achtung, bei dem Spiel kann man sich auch mal die Hand verletzen :)


    #Memory Ist immer noch das eleganteste und eins der besten Merkspiele. Kann der Sohn auf Augenhöhe mit einem Erwachsenen spielen. Spielt er immer wieder sehr gerne. Als Kartengrundlage hatten sie ein selbstgemachtes Memory mit Fahrzeug-Motiven verwendet. Im Internet gibt es ja gute Angebote, Memories selbst zu machen.


    Mit meinem fast 3-Jährigen habe ich gespielt:


    #DaIstDerWurmDrin hat er sich von sich aus gewünscht und mit Spaß gespielt. Aber nach der halben Partie war die Konzentration weg.

  • Für die Kinder (7+3) lag die komplette Nominierungsliste für das Kinderspiel des Jahres unter dem Weihnachtsbaum.


    #Zauberberg war der Weihnachtswunsch der Kleinen nach Testpartien auf der Spielemesse Stuttgart und Wiederentdecken im Spielböxchen. Kam an Heiligabend mit "Ja! Ja! Ja! Das hab ich mir gewünscht!!!" extrem gut an. Spielt sie gut mit, allerdings meist ohne zu überlegen, wo eine Kugel am meisten Sinn macht. Das Spiel selbst ist auch als Wasserwaagenersatz geeignet - ist der Tisch nicht exakt gerade, geht die Kugel immer in dieselbe Richtung. Gefällt.


    #MitQuacksundConachQuedlinburg war eigentlich Geschenk für die Große nach Probepartie im Brettspielcafé in Freiburg. Aber auch bei der Kleinen kommt es extrem gut an, wenn die mitspielenden Älteren die Verwaltung übernehmen. Für uns der Hit und Gewinner der Herzen.


    #auchschonclever erfordert bei beiden Kindern viel Support, um die potenziellen Kettenzüge zu durchdringen. Auch ab 5 angegeben, gefühlt sollte hier das Einstiegsalter höher liegen. Erwachsene haben hier anders als bei den anderen Nominierten einen klaren Vorteil. Trotzdem hübsch, das Potenzial wird wachsen.


    An Silvester gab es zudem noch #CarcassonneJunior , was glückslastig ist und trotzdem allen Spaß macht. Und zwischenzeitlich wieder ganz oft #Geistesblitz (das die Kleine nach einigem Training voll wettbewerbsfähig spielt) und #GeistesblitzJunior (wegen der einfacheren Karten ist die Große da klar im Vorteil).

  • Wir (37 und 7,5) haben an Silvester Escape Room Jumanji (Noris) gespielt. Das hat sehr gut funktioniert und viel Spaß gemacht.


    Heute gab es dann Mal wieder eine Runde #MachiKoro. Und neben der Darts WM haben wir das Unterwasser Exit Puzzle begonnen.

  • Mit meinem Sohn (7) in letzter Zeit gespielt:


    Keep the Heroes Out: Geht nach wie vor immer, gestern sogar mit der 18jährigen gespielt, der sonst die Spiele meines Sohnes eigentlich zu komplex sind. :)


    King of Tokyo: Auch ein absoluter Dauerbrenner. Inzwischen spielt meine Frau das auch oft mit ihm im Zweier.


    Karak: Da haben die beiden in der Krankheitszeit vor Weihnachten auch etliche Spiele zu zweit runtergerissen.


    Funkelschatz & Wir spielen Einkaufen mit der vierjährigen Schwester - da murrt der Sohn immer etwas, spielt am Ende aber trotzdem mit.


    Und dann, seit Weihnachten, etliche Sessions Dungeons & Dragons. Mein Sohn hat das Basisset bekommen, und macht jetzt mit meiner Frau zusammen die Gegend um Phandalin unsicher.

    Sein bestes Geschenk, sagt er. :)

    Das will er eigentlich immer spielen, allerdings ist das vom Zeitslot natürlich auch am unflexibelsten. War aber trotzdem die absolut richtige Entscheidung, das mit ihm anzufangen. Er liebt seinen Drachenblütigen Barbaren!

  • Für die Suche sollte ich zu der obigen Grafik noch ein bischen schreiben ;)

    Herr der Träume hatten wir kurz vor Weihnachten angefangen, nachdem Maus & Mystik mehr oder weniger schleppend vorangeht. Wir vergessen da immer uns zu merken, was die Mäuse bisher alles so ersammelt haben, so dass wir quasi jedes Kapitel bei 0 anfangen. Das macht das Kampagnen-Spiel deutlich schwerer.
    Anders sieht es bei Herr der Träume aus .. da fängt man eine Geschichte immer bei 0 an und kann sich während der Geschichte sehr gut ausrüsten und den Gegnern Widerstand bieten. Herr der Träume beschäftigt meine Tochter derzeit sehr. Sie hat gleich nach Geschichte 1 einen "roten Wagen" selbst gebastelt ( 3D-Papiermodell ) in dem jetzt immer die Knöpfe mitgefahren werden. Aktuell sind wir mit Geschichte 4 fertig. Mal sehen, ob wir es zuende spielen.


    Bei Dorfromatik spielen wir zu zweit eine Kampagne .. sind mittendrin. Die Begeisterung hat im Dezember etwas nachgelassen. Mal sehen, wann es wieder auf den Tisch kommt. Gefällt uns sehr.


    Rally, Mausefalle, Lass dich nicht fangen und Die verflixte 12 kamen bei meinen Eltern auf den Tisch. Wir waren zu Silvester bei Ihnen zu Besuch und haben uns an den "Spielen meiner Kindheit" bedient. Spannend, wie meine Tochter auf die doch recht "einfachen Spiele reagiert hatte. Die verflixte 12 hat sie sogar kurz vor Mitternacht am 31.12. gegen mich und meine Eltern gewonnen. Für eine 7-jährige meiner Meinung nach eine beachtliche Gehirnleistung, wenn man die Uhrzeit bedenkt - Meilenstein erreicht - Tochter blieb bis Mitternacht und darüber auf und erlebte ihr 1. Silvester.


    Die Partien Gizmos und Dobble waren dann eher "zwischendurch"-Dinger in den ersten beiden Dezemberwochen.


    #HerrderTräume #MausUndMystik #Dorfromantik #Rally #LassDichNichtFangen #Mausefalle #DieVerflixte12 #Gizmos #Dobble

  • Für die Kinder (7+3) lag die komplette Nominierungsliste für das Kinderspiel des Jahres unter dem Weihnachtsbaum.


    #Zauberberg war der Weihnachtswunsch der Kleinen nach Testpartien auf der Spielemesse Stuttgart und Wiederentdecken im Spielböxchen. Kam an Heiligabend mit "Ja! Ja! Ja! Das hab ich mir gewünscht!!!" extrem gut an. Spielt sie gut mit, allerdings meist ohne zu überlegen, wo eine Kugel am meisten Sinn macht. Das Spiel selbst ist auch als Wasserwaagenersatz geeignet - ist der Tisch nicht exakt gerade, geht die Kugel immer in dieselbe Richtung. Gefällt.

    Da haben wir hier ein ähnliches Kinderspielerepertoire.

    #MitQuacksundConachQuedlinburg mag unsere mit 6 1/2 auch total gerne, da kann man auch als Erwachsener gut mitspielen. #CarcassonneJunior ist irgendwie untergegangen nach den ersten Partien, da tendiert sie eher zu den anderen Alternativen.


    #auchschonclever haben wir zwar nicht, aber wir haben #nochmalkids da hatte ich auch die Einschätzung dass die Alterseinstufung mit 5 etwas tief ist.
    Klar gibt es immer Kinder die auch jünger manches schon spielen können, aber grundsätzlich sollte die Altersangabe ja so das Alter angeben wo es zum großen Teil schon klappt.

    Mich würde interessieren LemuelG wie deine Große #Zauberberg findet. Das hätte ich für unsere auch noch auf dem Schirm.

  • Wir haben am Wochenende wieder mal #StoneAgeJunior und #auchschonclever gespielt.


    Es tut mir Leid, aber beide Spiele können extrem frustrierend sein für Kinder, wie ich finde.

    In #StoneAgeJunior kann es sein, dass man auf ein Feld zieht und leer ausgeht und es kann dir sogar der Hunde (Jokerressource) 'geklaut' werden.

    Schnappt dir dann jemand noch dein Häuschen weg, ist die Stimmung im Keller und die Frust groß.


    Bei #auchschonclever haben wir es so oft, dass alle anderen -außer der aktive Spieler- leer ausgehen.

    Das ich echt blöd für diejenigen, da ja eigentlich die Idee ist, dass niemand leer ausgehen sollte und alle belohnt werden - was ich wirklich gut finde.

    Aber durch die Doppelkuchen, Doppelkerzen und die Luftballonreihenfolge ist das leider oft nicht gegeben, weil die passenden Würfel nicht ausliegen.

    Oder halt weggeschnappt werden.

    - Ich meine, wer würde nicht einen Doppelkuchen oder eine Doppelkerze als aktiver Spieler nehmen, wenn sie da sind, die bringen in der Regel ja oft Vorteile mit sich und sind als passiver Spieler schwierig zu bekommen.


    Wie seht ihr das?

  • Es tut mir Leid, aber beide Spiele können extrem frustrierend sein für Kinder, wie ich finde.

    In #StoneAgeJunior kann es sein, dass man auf ein Feld zieht und leer ausgeht und es kann dir sogar der Hunde (Jokerressource) 'geklaut' werden.

    Schnappt dir dann jemand noch dein Häuschen weg, ist die Stimmung im Keller und die Frust groß.

    Den Frust kann ich bestätigen, unsere Kinder (5 und 8) holen das Spiel trotzdem von sich aus immer wieder hervor, um es zu zweit unter sich zu spielen. :pardon:


    Es ist als Eltern sicher manchmal schwer zu ertragen, das eigene Kind bei seiner Trauerbewältigung so urplötzlich zu erleben. Gerade Stone Age Junior ist mit seinem doch recht hohen taktischen Anspruch und nötigen planerischem Vorgehen nicht ganz ohne - die niedliche Grafik und die hübschen, kinderfreundlichen Holzressourcensteine täuschen ein bisschen über den waschechten Eurogame-Charakter hinweg.


    Ich denke mir nur: Wenn die Kinder es trotz der mit diesem Spiel verbundenen emotionalen Kurzkrisen unbedingt spielen wollen, muss es wohl seinen Reiz für sie haben. Nicht jeder Frust, den sie lernen auszuhalten, muss schlecht für sie sein.


    Lösung: Wir begleiten die Kleinen beim Frustaushalten dezent und ganz unaufdringlich im Hintergund, was natürlich vorausgesetzt, dass wir Erwachsene es selbst emotional abkönnen. Ist die Minikrise erst mal überwunden, kommt die Freude bei der nächsten erfolgreichen Partie mit doppeltem Schwung. :dance3: :peace:

  • Das machen die Kids bei uns auch, aber das hat eher den Hintergrund (glaube ich), dass die am Ende noch gewinnen.

    Aber auch nur, weil wir es zulassen.

    Wenn dir der Hund weggeklaut wird, dann ist erstmal Holland in Not, geschweige denn dass die ihn überhaupt hergeben.


    Ich weiß nicht, ob das Spiel noch gewünscht wird, wenn mal 2-3mal hintereinander verloren wird.

  • Aber auch nur, weil wir es zulassen.

    Falls ich dich richtig verstanden habe: Klingt helikoptermäßig, aber finde ich gar nicht schlimm, wenn ihr Eltern die Kinder ab und zu gewinnen lasst. Für mich gehört das zum Spieleverhalten mit Kindern dazu. Ich habe dann so gar keinen eigenen Anspruch, außer dass alle am Tisch Spaß haben. Mir macht es Spaß, wenn die Kinder lernen, Spielzüge zu durchdenken und sich dann auch über kleine und große Fortschritte zu freuen. Bei solch anspruchsvolleren Titeln, wie Stone Age Junior (auch wenn mit 5+ angegeben), mit gleich harten Bandagen zu kämpfen, wie ich es üblicherweise gegen erwachsene SpielerInnen tun würde, sehe ich als unangemessen an und es wäre auch nicht dem Wohlbefinden aller zuträglich. Bei Spielen wie z.B. Looping Louie, klar, stecken die Kleinen da Rückschläge einfacher weg - weil sie sich dort auch nicht unterlegen fühlen. Wir Erwachsene oder größere Kinder sind aber nun mal in der Lage, viel weitsichtiger zu denken und die Kleinen bei Stone Age Junior so zu übervorteilen.

    Wenn dir der Hund weggeklaut wird, dann ist erstmal Holland in Not, geschweige denn dass die ihn überhaupt hergeben.

    Solche Momente habe ich den Kindern quasi "abtrainiert" (mir fällt kein besseres Wort ein, klingt so übel) durch eigene Zurschaustellung meiner persönlichen Frustverarbeitung. Mit mir selbstredend, leise vor mich hinbrabbelnd:


    Ich stelle mich als Ärgerzielscheibe zur Verfügung (Hah, jetzt hab' ich den Hund! Dann kann ich ja endlich... Na hoffentlich nimmt mir den jetzt keiner weg...)

    Zack. Ein Kind klaut mir mit schelmischem Grinsen den Hund. Ich rücke den Hund sofort raus. ([theatralisches] Oh neiiiin! / Mannnno! / Aber-aber-aber..! Hmpf. Und nu, sprach das Gnu?! Was mach ich denn jetzt? [schmollend aber mit lächelndem Zwinkern zum Hunderäuber] Na warte, du kleiner Dieb! Ich finde hier schon noch eine Lösung, Moment. Ah, na klar. Ich hab's. Dann mache ich jetzt einfach... Hah!)

    Ich spiele lösungsorientiert weiter, finde andere Wege, statt mich weiter zu ärgern.


    Was ich mit meinem albern und kindisch wirkenden Monolog erreichen möchte: Die Kinder sehen an mir, wie ich frustrierende Interaktion durch MitspielerInnen verkraften kann. Ich bilde mir ein, dass die Kleinen so peu à peu über sich selbst lernen, und sich besser in andere hineinversetzen können. Dass es eben nicht "gemein" oder "total bösartig" ist, sondern eben zu diesem Spiel gehört. Solche Wörter vermeide ich übrigens selbst auszusprechen, um interaktive eher destruktive Spielzüge nicht als Gemeinheit zu primen. Ich ärgere mich, ohne vorzuwerfen. Niemand muss sich am Brettspieltisch schuldig fühlen. Und selbstredend greife ich nicht im Streit ein mit Phrasen, wie "du hattest eben den Hund schon geklaut, dann überlasse ihm/ihr jetzt doch auch mal..." oder "Komm, lass ihm/ihr doch auch mal...".


    Ich kann da nur von uns derart berichten. Der Umgang der Kinder mit Frust ist natürlich stark alters- und charakterabhängig. Hier wird jedenfalls auch mit 5 Jahren der Hund zwar widerwillig und mit zerknirschtem Gesicht, aber ohne Tränen und Gebrüll rausgerückt. Ich habe auch beobachtet, dass das große Kind seine Spielweise situationsbedingt anpasst. Es lässt das kleine Kind an Vorteilen teilhaben, um so die Spiellaune oben zu halten, um dann zum Ende hin meistens knapp zu gewinnen. So blieb uns ernster Zoff bisher erspart. Wenn unsere Kinder zu zweit spielen, ist das Wegnehmpotenzial sehr gering. Die Rohstoffe sind ja dann gut vorrätig da, und man kann auch ohne Hund gut gewinnen.

  • Aber auch nur, weil wir es zulassen.

    Falls ich dich richtig verstanden habe: Klingt helikoptermäßig, aber finde ich gar nicht schlimm, wenn ihr Eltern die Kinder ab und zu gewinnen lasst.

    Ich finde es grundlegend.

    Zulassen bedeutet, dass es sich hier um ein kaum vom Zufall abhängiges Spiel handelt und da ist ein 4-Jähriger nunmal noch etwas auf Mama oder Papa angewiesen, die dann das Spiel hinauszögern und natürlich Aktionen tätigen die bewusst gerade nicht zum Erfolg führen.


    Was ich aber eig. ausdrücken wollte:

    'Klauen' oder 'wegnehmen' finde ich in einem Kinderspiel eher unnötig.

    Es gibt soviel andere Möglichkeiten um ein Spiel zu gestalten, da ist dieser Ärgerfaktor doch über.


    Und bei #auchschonclever ist der Passivbonus zwar super, bringt mir aber auch nichts, wenn ich zum x'ten mal trotzdem leer ausgehe.

    Also entweder funktioniert er und dann auch immer oder man lässt es weg (zumindest in einem Kinderspiel).

    Einmal editiert, zuletzt von Tesigma ()

  • Und bei #auchschonclever ist der Passivbonus zwar super, bringt mir aber auch nichts, wenn ich zum x'ten mal trotzdem leer ausgehe.

    Das wundert mich etwas, da das "große" ursprüngliche Spiel diese Momente nicht hat. Sicher, dass hier nicht die gleiche Regel angewandt wird? Also: wenn du keine der übrigen nutzen kannst, darfst du dir einen der vom aktiven Spieler genutzten Würfel nehmen?!

  • Zulassen bedeutet, dass es sich hier um ein kaum vom Zufall abhängiges Spiel handelt und da ist ein 4-Jähriger nunmal noch etwas auf Mama oder Papa angewiesen, die dann das Spiel hinauszögern und natürlich Aktionen tätigen die bewusst gerade nicht zum Erfolg führen.


    Was ich aber eig. ausdrücken wollte:

    'Klauen' oder 'wegnehmen' finde ich in einem Kinderspiel eher unnötig.

    Es gibt soviel andere Möglichkeiten um ein Spiel zu gestalten, da ist dieser Ärgerfaktor doch über.

    Ist doch super, wenn ihr dem Kleinen durch eure Herauszögerungstaktik am Ende den Sieg ermöglicht, um zu zeigen: Ist doch noch alles gut ausgegangen. War ja gar kein Grund zur Aufregung um den Hund. Nur darf man das nicht immer machen, um das Kind vorzuprägen, es gewinne immer, egal für welchen Spielzug es sich entscheidet. Siegverwöhnte Kinder werden dann wohl schwer Niederlagen oder auch nur kurzfristige Misserfolge während des Spiels verdauen können. Daher streuen wir hier und da mal eine "fiese Aktion" ein, natürlich viel mehr bei uns Eltern selbst und zeigen dabei unseren eigenen Umgang mit destruktiver Interaktion (siehe oben in meinem Beitrag). Ganz besonders passen wir auf unser Wording auf (wie gemein, fies, bösartig, wegen DIR, nur weil XY mir den Hund geklaut hat... kann ich jetzt nicht mehr - keine Vorwürfe!). Kinder haben feine Antennen, spüren den Missmut in den Worten der Eltern (egal wie humorvoll und frohmütig die Miene augenscheinlich sein mag) und kopieren das.

    Man muss sich im Übrigen ja nicht auf den Hund so sehr festnageln, er ist quasi nur ein Ressourcenjoker. Viele Partien haben unsere Kinder auch ohne Hund gewonnen, obwohl er im Umlauf war. Sie haben einfach darauf verzichtet und sind zielgerade auf die benötigten Rohstofffelder gegangen. Sie haben da entsprechend ihres höheren Alters (5 und 8) einen Blick für Alternativstrategien.


    [Offtopic: Warum es kleinen Kindern so schwerfällt, destruktive Spielzüge nicht persönlich zu nehmen.]


    Ansonsten kann ich nur sagen, dass wir mit unseren Kindern Stone Age Junior sehr gern spielen, sie haben wahrhaft Freude daran - trotz kurzer Schmollattacken. Anscheinend gibt es ähnlich wie die Angstlust beim Schauen von Horrorfilmen hier eine Art Ärgerlust, die unsere Kinder immer wieder zum Rausholen dieses Spiels bringt. Ich würde es daher nicht dem Spiel anlasten, dass es manch anderen Kindern missfällt, sondern eher dem Charakter oder der emotionalen Entwicklungphase des Kindes. Was auch völlig ok ist! Ebenso spielen unsere Töchter sehr gern das Spiel Feuerdrachen, in dem gleichsam munter bei Mitspielern Rubinen geklaut werden können. Es wäre für unsere Kinder ein Verlust an Spielspaß, hätte HiG Stone Age Junior nicht produziert. ?(


    Vielleicht machst du erst mal einen Bogen um Spiele mit negativer Interaktion, bis ihr die nächste Entwicklungsstufe erreicht habt? Ganz toll fanden unsere Töchter, als sie noch 3-4 waren, das kooperative Spiel Verfuxt!.

    3 Mal editiert, zuletzt von Jyn Odan ()