Gut vs. beliebt

  • Wie so oft im Leben hat alles 2 Seiten.


    Es gibt Spiele, die man sehr gut findet, die aber keinerlei Akzeptanz im eigenen Spielekreis haben (bei mir z.B. Age of Steam). Und dann gibt es Spiele, die nur durchschnittlich sind, aber trotzdem immer gefordert werden (z.B. Agricola).


    Geht Euch das auch so. Gut heißt nicht unbedingt auch oft gespielt, bzw. beliebt im Spielekreis...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Und dann gibt es Spiele, die nur durchschnittlich sind, aber trotzdem immer gefordert werden (z.B. Agricola).


    Dein Beispiel empfinde ich... seltsam.


    Nun gut, jetzt weiß ich, wie du Agricola findest. Dennoch empfinde ich unabhängig von deiner Meinung das Beispiel für unglücklich - als sachliches Argument möchte ich das grauenvoll, mit diesen merkwürdigen Preisen verschandelte, Cover und eine relativ hohe Platzierung bei BGG anführen...



    Und nun zum eigentlichen Anliegen:
    Ist das nicht im Prinzip wiedermal dasselbe geekige Jammern:
    "Die breite Masse kennt nur die Mainstream-schlechten Spiele!" ?


    Das ist halt so, dagegen hilft nur sanfte Aufklärung dass es neben den Sachen im Supermarkt, die in der Tat meistens nur "Kinderkram" sind, auch noch andere Spiele gibt und sofern sie sich dafür interessieren: sanfte Missionarsarbeit. und die Zeit nehmen, sie in das Hobby einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tyrfing ()

  • Ich wußte das Agricola provozierend in diesem Kontext wirkt.


    Ich finde Agricola gut - aber anstrengend und kann mich an eine Situation erinnern, in der alle Agricola spielen wollten und ich das boykottiert habe.


    Also streiche Agricola als Beispiel und setze ein Spiel ein, daß aus Deiner Sicht passt.


    *peace*

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  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Ich finde Agricola gut - aber anstrengend und kann mich an eine Situation erinnern, in der alle Agricola spielen wollten und ich das boykottiert habe.


    Oh, und da hast du dich bei einer kurzweiligen Partie Age of Steam dann vom anstrengenden Agricola erholt? Das kann ich doch gut nachvollziehen! :)

  • Ja, warum?


    Aber jetzt wie gesagt mal weg von den subjektiven Beispielen und hin zum eigentlichen Thema...

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  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Ich finde Agricola gut - aber anstrengend und kann mich an eine Situation erinnern, in der alle Agricola spielen wollten und ich das boykottiert habe.


    Ich sehe Agricola mitlerweile auch so wie du, nur boykottiert habe ich es bisher nicht.


    Bei mir ist es Memoir'44, das ich selbst sehr mag, aber sonst niemand spielen will. Da ist das Weltkriegsthema wohl doch zu "abschreckend". Mit Battlelore hatte ich da keine Probleme, nur dass Battlelore in meinen Augen kein gutes Spiel ist.

  • Also wenn ich die Frage nun als "Ich spiel sie gerne, aber meine Mitspieler nicht" ansehe, dann kann ich eigentlich fast alles aufschreiben - wir spielen hauptsächlich Neuheiten. Ältere Spiele kommen seltener auf den Tisch.
    Erstaunliche Ausnahme: Im Wandel der Zeiten habe ich schon einige Male zu zweit gespielt. *freu*


    Ansonsten würde ich wohl Funkenschlag und Race for the Galaxy aufzählen. Beide kann ich eigentlich immer spielen und zwischen "immer" und wie oft ich sie tatsächlich spiele ist eine relativ hohe Diskrepanz. ;)

  • Auch wenn ich die anfängliche Themenverschiebung damit nochmals aufrolle:


    Agricola ist für mich nach wie vor eines der (wenigen) Spiele, das ich stets vorschlagen "könnte" - mal abgesehen vom subjektiven "Grafik-Geschmack" des Covers :)
    ... das aber leider aufgrund seiner Komplexität an unseren Spieleabenden kaum gewünscht wird.
    Es hat einfach das gewisse Etwas an originellem Thema und Inhalt das andere m.E. nicht bieten - siehe die unzähligen Spiele mit SciFi-, Eisenbahn- oder Burg -Thematik ...
    Selbst Le' Havre hat nicht "den" Reiz von Agricola - obwohl es spielerisch an einigen Ecken noch ausgefeilter als Agricola rüberkommt...


    Jetzt zum eigentlichen Thema:
    Spiele die in unseren Kreisen (Familien) m.E. zu oft gewünscht/gespielt werden:
    "Nette" Familienspiele (SdJ) und "seichtere Kost", wie z.B. Brett-Siedler, Alhambra, Thurn & Taxis, Kakerlakensalat, Über die Grenze und v.a. die Palette der "Partyspiele" ...


    Spiele, die es m.E. verdient hätten, öfters gespielt zu werden:
    El Grande, Tikal, Caylus, aber auch eine ganze Palette kleinerer Spiele mit interessantem Mechanismus z.B. Ohne Furcht und Adel, Drachengold, Intrige, Yspahan, OltreMare, Karten-Siedler...


    Übrigens auch ein interessantes Faktum:
    Die Schränke voller Erweiterungen und kaum eine wird genutzt! (Siedler, Alhambra, Carcassonne, Thurn & Taxis, Bohnanza....) - ist das bei Euch auch so?


    Grüße
    Tom

  • Ich kann Tom13 nur bestätigen. Aber es tut sich was bei uns, wir spielen im Spieletreff immer komplexere Spiele und auch die Erweiterungen sind nun ab und zu auf dem Tisch. nur Agricola braucht eigentlich keine Erweiterung (Moorbauern?!). Da ist doch schon alles drin, was es perfekt macht.

  • Also, in meinen Spielekreisen bin ich eigentlich immer derjenige, der die Spiele anbringt.
    Und da ich mich viel in Foren herumtreibe habe ich von vorneherein nur die aus meiner Sicht "guten" Spiele, und die Einschätzung wird dann in aller Regel auch geteilt.


    Manchmal kommen Spiele im Freundeskreis nicht so gut an, wie ich mir das für das Spiel gewünscht hätte. BOOTLEGGER z.B. finde ich selbst einfach nett wegen des vielen Plastiks, das ist aber durchgefallen. Das könnte ich genausogut verkaufen. Ich würde aber nicht so weit gehen, daß ich das Spiele als "unterschätzt" bezeichnen würde - rein objektiv gesehen ist es wirklich keine Perle! :)
    KONFUZIUS hatten wir mal gespielt, ich fand's phantastisch, die anderen eher ... nicht so gut. Was aber auch an der Uhrzeit gelegen haben könnte, und ich habe es nicht so gut erklärt, wie ich hätte sollen.


    Umgekehrt finde ich z.B. DOMINION lange nicht so gut, wie die breite Masse. Und überhaupt verstehe ich nicht, wie man eine vierstellige Zahl an Partien von einem einzigen Spiel spielen kann. Aber die Diskussion hatten wir ja schon an anderer Stelle, das ist hier wohl nicht gemeint.


    Ich glaube aber, daß ich zu selten Spiele, um tatsächlich das Problem zu erleben, wie es der Threaderöffner schildert.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • Zitat

    Original von Bundyman
    nur Agricola braucht eigentlich keine Erweiterung (Moorbauern?!). Da ist doch schon alles drin, was es perfekt macht.


    Das würde ich so fast unterschreiben. Aber die Erweiterung bringt eine wirklich schöne Variante, die sich a) etwas anders spielt und b) die die wenigen Kritikpunkte an dem Spiel behebt: Holz wird verfügbarer. Das Spiel geht gleich richtig los, weil man zusätzliche Aktionen hat, nicht nur die Personensteine. Ich würde es an deiner Stelle auf jeden Fall mal ansehen, besonders, wenn ihr das Spiel öfters spielt...

  • @ode: Danke für die Hilfe zu Agricola... genau das meinte ich im Ausgangsthread... das Spiel geht einfach zu langsam los!!!


    Sternenfahrer: Confucius ist ein gutes Beispiel. - ich finde es mindestens genauso gut wie Caylus... mein Spielekreis sieht das anders...

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  • Moin,


    ich hatte die Frage eigentlich etwas anders aufgefasst als die meisten hier: Welche Spiele mag ich (bzw. meine Runden) gerne, obwohl sie "objektiv" betrachtet höchstens mittelprächtig und wir allesamt gestandene Spieler sind? Und da muss ich eben feststellen, dass die Jury doch keinen so schlechten Job macht - einige SDJ sind dabei (Siedler natürlich, Zug um Zug, Zooloretto, Barbarossa, Scotland Yard), dazu Sachen wie Union Pacific, Wizard, Korsar, Mamma Mia, Hüpf Hüpf Hurra... Für alle habe ich eine Spielrunde, wo ich sie problemlos jederzeit auf den Tisch bringen kann.


    Ist halt das, was die Amerikaner so schön als "guilty pleasure" berzeichnen - etwas, was nicht großartig ist (niemand wird behaupten, das Wizard eine tolle schöpferische Leistung des "Autoren" darstellt, oder?), aber trotzdem "mir" einen Heidenspaß bereitet. Im Spielebereich, wo ich selber aktiv werden muss, ist das allerdings weitaus weniger ausgeprägt als etwa bei FIlmen, wo ich mich ja lediglich berieseln lassen und über die Inkompetenz der Beteiligten spotten kann. Mein Paradebeispiel hier wäre übrigens "Vertical Limit": schlechte Schauspieler in einer hanebüchenen Geschichte mit völlig sinnfreien und unlogischen Actionszenen... aber wird jedesmal geguckt, wenn er läuft! *)


    Gruß FBI

  • Also vielleicht bin ich auch heute schon um 16:20 zu muede aber soch richtig verstehe ich die Frage nicht. Gut vs. beliebt laeuft fuer mich wieder auf die Frage meines Geschmacks gegenueber dem Geschmack meiner Gruppe hinaus.


    Gut definiere ich komplett subjektiv und lasse mich nicht durch irgendwelche Preise oder sonstige Ratings leiten - beliebt ist fuer mich in der Spielerunde die Schnittmenge der subjektiven Meinungen von Gut. Je aehnlicher sich die Spieler in Ihrem Geschmack sind umso einigen wir uns auf Spiele die ich (alle) gut finden und damit werden aus meiner Sicht gute Spiele zu beliebten Spiele.


    Allerdings muss ich zugeben dass es auch Ausnahmen gibt. In unserer Runde gelten Days of Decision und Die Macher als gute (die besten) Spiele allerdings kommt die Macher nur mit 4+ Spielern an waehrend Days of Decision zu lange dauert. Abwohl wir hier einer Meinung zu gut sind sind die Spiele lt. Statistik nicht beliebt.

  • Hiho,


    Ich versteh imo die Frage. Ich finde Agricola jetzt nicht so ein gutes Beispiel - ist durchaus ein ganz gutes Spiel (imo alledings lannge nicht so gut wie AoS) - aber bei uns kommen beide so gut wie nicht in der regluären Runde auf den Tisch. Bei imo aus den gleichen Gründen: Zu anspruchsvoll.


    Atti

  • Also mich ärgert das immer wieder, wenn ein gutres Spiel in der eigenen Spielerunde floppt. Ich bin mal gespannt, wie das bei Automobile sein wird. Tinners Trail kam ganz gut an und trotzdem wenig auf den Tisch.


    Die Konsummentalität ist auch nicht gerade ein Freund bei der Umsetzung des Projektes ein Spiel auch mehrmals zu spielen. Es muß halt möglichst oft ein neues Spiel sein.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Also mich ärgert das immer wieder, wenn ein gutres Spiel in der eigenen Spielerunde floppt. Ich bin mal gespannt, wie das bei Automobile sein wird. Tinners Trail kam ganz gut an und trotzdem wenig auf den Tisch.


    Die Konsummentalität ist auch nicht gerade ein Freund bei der Umsetzung des Projektes ein Spiel auch mehrmals zu spielen. Es muß halt möglichst oft ein neues Spiel sein.


    Ich hab's glaube ich schon mal gesagt:
    Ich würde da nicht das Spiel in Frage stellen, sondern eher die Spielrunde ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Zitat

    Original von Warbear
    Ich hab's glaube ich schon mal gesagt:
    Ich würde da nicht das Spiel in Frage stellen, sondern eher die Spielrunde ...


    .


    Das stimmt natürlich auch - aber Spielegruppen stehen ja nicht an jeder Ecke rum :)

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  • Zitat

    Original von Sankt Peter


    Das stimmt natürlich auch - aber Spielegruppen stehen ja nicht an jeder Ecke rum :)


    Ich kenne Deine Spielgruppe nicht. Und ich weiß auch nicht, wie das alles bei Euch abläuft.


    Ich kann nur sagen: Wenn Du keine für Dich passende Spielgruppe finden kannst, dann such Dir ein paar Leute auf Deiner Wellenlänge und mach private Spieltermine.


    So mache ich das schon seit zig Jahren, und ich bin immer gut damit gefahren.


    "Spielgruppen", wo jeder beliebige teilnehmen kann, haben in meinem Spiele-Leben bisher noch nicht die geringste Rolle gespielt ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ich habe auch eine privat-organisierte Spielegruppe. Meist zu zweit - selten zu 3+.


    2 Mal im Jahr machen wir eine Spielereise zu 4-5.


    Die 2'er Spielrunden sind meist spontan. Die größeren meist mit mehreren Anläufen verbunden...
    Gespielt wird in 2+ Runden derzeit vielleicht alle 6 Wochen. Wir haben es mal versucht 1 Mal im Monat zu einem festen Termin hinzubekommen - aussichtslos!


    Ich muß aber auch dazu sagen, daß ich zumindest in der Woche kein Langfristplaner sein kann.


    Sonst bin ich ja mit meiner Spielegruppe zufrieden. Wir spielen meist was ich vorschlage/ mitbringe. Aber AoS ist z.B. eher schwierig unterzubringen (eigentlich alles, was auch nur entfernt an Eisenbahn erinnert - warum auch immer) - und dann möchte man ja auch nicht ewig diskutieren... da fehlt ja dann der Spaß.

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