Väter des Unknowns-Forums - wie steht es um Eure Bindung zum Kind? (genehmigter Post für meine Abschlussarbeit)

  • Liebe Väter, Unknowns-Nutzer, Brettspielfreunde und alle Weiteren - guten Tag zusammen!


    Mir wurde freundlicherweise gestattet, hier im Forum einen Eintrag zu erstellen. Ich heiße Christian, bin 27 und schreibe derzeit meine Abschlussarbeit in der Pädagogik der frühen Kindheit an der Universität Landau in der schönen Pfalz. Thema der Abschlussarbeit ist die Vater-Kind-Bindung. Ich nutze Unknowns verhältnismäßig noch nicht lange, aber immer wieder lese ich von Nutzern, die mit ihren Kindern (Spiele) spielen - deshalb dachte ich mir, hier im familiären Umfeld um Unterstützung zu fragen, ist ideal. Die Rahmenbedingungen meiner Studie sind nämlich mehr oder weniger undankbar: ich suche/brauche Väter, die ein Kind im Alter von 3 bis 15 Monate haben, Vollzeit arbeiten und in einer Beziehung mit einer Frau leben. Die Arbeit ist am besten noch ganz oder teilweise im Homeoffice (aber kein muss!). Ziel des Ganzen ist ein Vergleich der Bindung zwischen Vätern, die im Hause arbeiten, und denen, die es eben nicht tun - vielleicht habt ihr euch ja auch schon einmal gefragt, ob die Art eurer Erwerbstätigkeit für die Kindesbindung eine Rolle spielt?


    Für die Studie gibt es einen Fragebogen, der in etwa zehn Minuten ausgefüllt ist - auch bequem am Mobilgerät; es müssen nur ein paar Fragen mittels Kästchenauswahl ausgewählt werden (d.h. ihr müsst nichts schreiben o.ä.). Alles ist natürlich anonym. Ich werde die Ergebnisse, ungeachtet ob sich hier Teilnehmer finden lassen oder nicht, am Ende meiner Arbeit hier posten, auf dass sie jemand lesenswert und/oder hilfreich findet. Denn beim Fragebogen wird 1. erfasst, wie die der Vater die Bindung betrachtet; dieser Fragebogen wurde so noch nicht in Deutschland angewandt, d.h. ihr könnt ihr Teil eines Novums sein :$ ! Und zum anderen werden die 3 wesentlichen Faktoren erfasst, die einer aktiven/aktiveren Vaterschaft im Wege stehen, d.h. relevante Aspekte, die sich auf die Vater-Kind-Bindung auswirken können (positiv wie negativ). Dazu zählen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Beziehungs- bzw. Partnerqualität und das Gatekeeping der Mutter - darunter wird verstanden, wie sehr die Partnerin/Mutter aktiv den Vater hemmt, in dem sie ihm z.B. Verantwortung gegenüber dem Kind entzieht etc.. Das ist zum Teil natürlich sehr privat und vielleicht auch unangenehm - kann aber auch helfen, um ggfs. ein paar Stellschrauben zu erkennen, an denen sich drehen lässt - das ist ein weiterer Punkt; es wurden für die Studie nur Bereiche gewählt, an denen Väter bzw. Partnerschaften auch arbeiten können - hieraus lässt sich also auch Nutzen ziehen (neben etwaigem Erkenntnisgewinn!).


    So, ich denke, das reicht erstmal an Input - schreibt mir gerne hier im Forum oder unter meiner Unimailadresse: Gabr1860@uni-landau.de, falls ihr noch Fragen habt.


    Zum Link geht es hier: https://www.soscisurvey.de/Vat…ndung/?d=****************


    Schließlich würde ich euch noch bitten, den Link an in Frage kommende Väter (oder wo auch immer ihr es für sinnvoll erachtet) weiterzuleiten, wenn ihr jemanden kennt - ihr habt sicher herausgelesen, dass ich durchaus eingeschränkt bin. Ich bin für jedwede Art der Unterstützung sehr dankbar!


    Allen eine gute, gesunde und möglichst unbeschwerte Zeit


    Christian


    *edit: Guter Punkt! Der Befragungszeitraum endet am 31.12.2022

    2 Mal editiert, zuletzt von Cowmander ()

  • Ich war schon durch und habe dann erst gesehen, das es um kinder bis 15 monaten ging. Ups.


    Aber interessant sowas als Kindheitspädagoge in ner kita mal selbst zu beantworten, haha.

  • Unser Junior ist vorletzte Woche zwei Jahre alt geworden – leider falle ich damit nicht mehr ins Raster. Schade, sonst hätte alles gepasst, allen voran das Arbeiten im Home Office. Ich leite das aber gerne weiter (als Vater kennt man viele Väter – eine altersbedingte Hermeneutik). Das Thema interessiert mich nämlich sehr – ich würde auch tatsächlich gerne das Abstract lesen, wenn es soweit ist.


    By the way, eine sehr sympathische Email-Adresse 🙂🦁💙

  • Finde das Projekt interessant, habe aber erst recht spät gesehen, daß es sich eigentlich nur an Väter von Klein(st)kindern richtet, womit ich mit meinem Siebenjährigen rausfalle und die Umfrage entsprechend abgebrochen habe. Vielleicht solltest Du das noch etwas deutlicher kennzeichnen.

  • Vielleicht solltest Du das noch etwas deutlicher kennzeichnen.

    Das steht doch auf der ersten Seite deutlich da ;)

    Zitat

    Zur Teilnahme eingeladen sind Sie, wenn Sie Vollzeit berufstätig sind, ein Kind im Alter von 3 bis 15 Monate haben und in einer Partnerschaft mit einer Frau leben.

  • Finde das Projekt interessant, habe aber erst recht spät gesehen, daß es sich eigentlich nur an Väter von Klein(st)kindern richtet, womit ich mit meinem Siebenjährigen rausfalle und die Umfrage entsprechend abgebrochen habe. Vielleicht solltest Du das noch etwas deutlicher kennzeichnen.

    This. Das schon aus Respekt den Teilnehmenden gegenüber. Intro-Texte werden für gewöhnlich nicht gelesen. Die Item-Batterien sind außerdem viel zu lang und die Skalen mangelhaft konstruktiert (nicht schließende Kategorien wie bei "nie/selten" vs. "selten").

  • Finde das Projekt interessant, habe aber erst recht spät gesehen, daß es sich eigentlich nur an Väter von Klein(st)kindern richtet, womit ich mit meinem Siebenjährigen rausfalle und die Umfrage entsprechend abgebrochen habe. Vielleicht solltest Du das noch etwas deutlicher kennzeichnen.

    This. Das schon aus Respekt den Teilnehmenden gegenüber. Intro-Texte werden für gewöhnlich nicht gelesen. Die Item-Batterien sind außerdem viel zu lang und die Skalen mangelhaft konstruktiert (nicht schließende Kategorien wie bei "nie/selten" vs. "selten").

    Du nimmst an Umfragen teil, wo Du im Vorfeld nicht genau weißt, worum es geht, weil Du den Einleitungstext nicht liest :/?

    Aus Respekt dem Ersteller der Umfrage gegenüber, sollte man das vielleicht tun :aufgeb:!

  • wie lange bleibt der survey online? ich bin grad zu 100% daheim in Elternzeit und arbeite erst wieder ab 12/2022

    Danke, das habe ich glatt vergessen: bis zum 31.12.2022. Habe es ergänzt.


    Also ich passe leider nicht auf deine Vorgaben. Meine Frau würde passen, aber das dürfte wohl nicht interessant sein für dich?

    Leider nicht - aus Mutter/Frauensicht wäre alles "einfacher" gewesen - allein das Finden der Skalen ...

    Finde das Projekt interessant, habe aber erst recht spät gesehen, daß es sich eigentlich nur an Väter von Klein(st)kindern richtet, womit ich mit meinem Siebenjährigen rausfalle und die Umfrage entsprechend abgebrochen habe. Vielleicht solltest Du das noch etwas deutlicher kennzeichnen.

    Ich werde es in meinem Post fett machen - bei der weiteren Suche nach Probanden (per Email bzw. direktem Anschreiben) steht das natürlich auch schon drin. Ich bin daher nicht sicher, wie ich es noch deutlicher machen kann; es sei natürlich denn, die Texte werden, bevor auf die Befragung geklickt wird, nicht gelesen, das wäre natürlich ungünstig ... aber dann kann ich ja erst recht nichts machen ^^

    Finde das Projekt interessant, habe aber erst recht spät gesehen, daß es sich eigentlich nur an Väter von Klein(st)kindern richtet, womit ich mit meinem Siebenjährigen rausfalle und die Umfrage entsprechend abgebrochen habe. Vielleicht solltest Du das noch etwas deutlicher kennzeichnen.

    This. Das schon aus Respekt den Teilnehmenden gegenüber. Intro-Texte werden für gewöhnlich nicht gelesen. Die Item-Batterien sind außerdem viel zu lang und die Skalen mangelhaft konstruktiert (nicht schließende Kategorien wie bei "nie/selten" vs. "selten").

    Danke für das Feedback. Beim nächsten Mal gerne für den Pretest melden =). Die Item Batterien und Skalen sind nicht von mir konstruiert worden - das wäre ja schön gewesen; nein, das sind alles Skalen, die bekannt sind bzw. sich bewährt haben - da ist wissenschaftlich alles in Ordnung, sonst hätte meine Professorin das nie abgesegnet. Das mit dem nie/selten vs. selten hat mich auch gestört - dennoch ist die Partnerschaftsqualität Skala, die seit Jahrzehnten genutzt wird ... aber so oder so ist das nun alles viel zu spät mit den Skalen ^^

    Inwiefern zu wenig Respekt für die Teilnehmer vorhanden ist, verstehe ich nicht (s.o.). In dem Fall von meinem Post hier, gehe ich schon davon aus, dass alles gelesen wird - im Fragebogen selbst dann eher weniger; was stört dich demnach hier am Post?

    This. Das schon aus Respekt den Teilnehmenden gegenüber. Intro-Texte werden für gewöhnlich nicht gelesen. Die Item-Batterien sind außerdem viel zu lang und die Skalen mangelhaft konstruktiert (nicht schließende Kategorien wie bei "nie/selten" vs. "selten").

    Du nimmst an Umfragen teil, wo Du im Vorfeld nicht genau weißt, worum es geht, weil Du den Einleitungstext nicht liest :/?

    Aus Respekt dem Ersteller der Umfrage gegenüber, sollte man das vielleicht tun :aufgeb:!

    Ja, das verwirrt mich - den Introtext nicht mehr lesen, wenn man nach meinem Post weiß, worum es geht: gut - aber gar nichts lesen und drauf klicken?

    Unser Junior ist vorletzte Woche zwei Jahre alt geworden – leider falle ich damit nicht mehr ins Raster. Schade, sonst hätte alles gepasst, allen voran das Arbeiten im Home Office. Ich leite das aber gerne weiter (als Vater kennt man viele Väter – eine altersbedingte Hermeneutik). Das Thema interessiert mich nämlich sehr – ich würde auch tatsächlich gerne das Abstract lesen, wenn es soweit ist.


    By the way, eine sehr sympathische Email-Adresse 🙂🦁💙

    Schade!

    Wegen der Adresse: vermutlich wegen 1860 - ich komme aber gerade nicht drauf ...

    Ich war schon durch und habe dann erst gesehen, das es um kinder bis 15 monaten ging. Ups.


    Aber interessant sowas als Kindheitspädagoge in ner kita mal selbst zu beantworten, haha.

    Ich habe das nun fett gemacht mit den Kindern, aber alles halb so wild! Das andere kann ich gut nachvollziehen - war selbst eine Weile in einer Kita tätig; alles mal direkt zu sehen und zu vergleichen war wirklich interessant.

    Auch erledigt, hättest du die Umfrage 1 Jahr früher gestartet, sehe das bei mir sicher anders aus. Das Arbeitszimmer hat die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei mir erst wirklich ermöglicht. Home Office am Wohnzimmertisch über die Corona Phase mit Baby war... deutlich schwerer.

    Vielen Dank! Und uff - habe es bei der Schwägerin so ähnlich miterlebt, wie du beschreibst ...

    Erledigt.

    Vielen Dank!

  • Du nimmst an Umfragen teil, wo Du im Vorfeld nicht genau weißt, worum es geht, weil Du den Einleitungstext nicht liest :/ ?

    Aus Respekt dem Ersteller der Umfrage gegenüber, sollte man das vielleicht tun :aufgeb: !

    Leute nehmen an der Umfrage teil, um dem Ersteller der Umfrage, den sie vermutlich nicht mal kennen, einen Gefallen zu tun. Daher ist es die Pflicht des Erstellers , es den Teilnehmern so einfach wie möglich zu machen. Dies sollte er schon alleine deswegen tun, um valide Ergebnisse zu erhalten.


    Cowmander du hattest die Teilnahmebedingungen in einer langen Wall of Text versteckt, s.d. sie leicht überlesen werden. Man kann jetzt tränenreich beklagen, dass Leute nicht mehr Aufmerksam alles im Detail lesen. So wie du es jetzt gemacht hast, indem du den wichtigen Teil fett gemacht hast, ist da viel besser :danke:

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Cowmander Ja, natürlich wegen „1860“ 😃 (sorry für das off topic)

  • Wir haben auch 3 Kinder zu Hause - auch für unsere Altersvorsorge. Manchmal halten sie mich vom Arbeiten ab.


    Für unsere Bindung zu ihnen frage ich heute Abend gerne mal meine Frau.

  • This. Das schon aus Respekt den Teilnehmenden gegenüber. Intro-Texte werden für gewöhnlich nicht gelesen. Die Item-Batterien sind außerdem viel zu lang und die Skalen mangelhaft konstruktiert (nicht schließende Kategorien wie bei "nie/selten" vs. "selten").

    Du nimmst an Umfragen teil, wo Du im Vorfeld nicht genau weißt, worum es geht, weil Du den Einleitungstext nicht liest :/?

    Aus Respekt dem Ersteller der Umfrage gegenüber, sollte man das vielleicht tun :aufgeb:!

    Das war absichtlich verallgemeinert. Es gibt genügend Forschung dazu. Meine Kinder sind zu groß, ich kann nicht teilnehmen.

  • Darf ich fragen, warum das schwierige Bedinungen sind: ich suche/brauche Väter, die ein Kind im Alter von 3 bis 15 Monate haben, Vollzeit arbeiten und in einer Beziehung mit einer Frau leben.


    Das trifft doch auf die meisten Väter wohl zu, oder? Ich frage, weil ich das richtig verstehen möchte, bevor ich da etwas mache.

  • Darf ich fragen, warum das schwierige Bedinungen sind: ich suche/brauche Väter, die ein Kind im Alter von 3 bis 15 Monate haben, Vollzeit arbeiten und in einer Beziehung mit einer Frau leben.


    Das trifft doch auf die meisten Väter wohl zu, oder? Ich frage, weil ich das richtig verstehen möchte, bevor ich da etwas mache.

    Es wird ja ideeller Weise nach Leuten gesucht, die im HO arbeiten.

  • 3 bis 15 Monate ist auch recht einschränkend. Ich bin bei 2,5 Monaten und bei 3,5 Jahren ;)

    Jein. Väter die 3 bis 15 Monate alte Kinder haben, von denen es theoretisch deutschlandweit relativ viele geben sollte, werden in der Regel (leider) Vollzeit arbeiten und sollten vor allem eine Frau haben, weil gleichgeschlechtlich mit Kind und Alleinerziehend eher selten ist.


    Sankt Peter Darf ich dir bei inhaltlichen Fragen zur Seite stehen oder ist deine Interaktion mit mir anderer Natur? Gerne opfere ich dir diese Zeilen und die dafür aufgebrachte Zeit, die im harten Missverhältnis zu deiner aufgebrachten Zeit steht. Aber ich bin ein Gönner 😜😂

  • Schade, hätte mit 5 Kindern im Alter zw. 3,5 und 12,5 Jahren gerne teilgenommen.


    Wieso muss das Kind den "derzeit" zw. 3-15 Monate sein?

    In Kürze: die Hauptskala, mit der die Bindung gemessen wird, ist auf diesen Zeitraum "geschnitten"; nach spätestens 18 Monaten ändert sich das Bindungsverhalten der Kinder, da ein großer Teil des Bindungsprozesses abgeschlossen ist, weshalb da nach hinten heraus kein Spielraum ist - dann wäre es eine ganz andere Studie mit anderen Inhalten geworden :/


    Darf ich fragen, warum das schwierige Bedinungen sind: ich suche/brauche Väter, die ein Kind im Alter von 3 bis 15 Monate haben, Vollzeit arbeiten und in einer Beziehung mit einer Frau leben.


    Das trifft doch auf die meisten Väter wohl zu, oder? Ich frage, weil ich das richtig verstehen möchte, bevor ich da etwas mache.

    Das stimmt theoretisch schon - aber für Studentenumfrage Leute zu finden, ist schwierig; mit Einschränkungen natürlich nochmal schwieriger; dann privates Thema usw. Es hat also auch mit der allgemeinen Natur zu tun; es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Leute Fremden ihre Zeit schenken, quasi. Im Endeffekt: selbst wenn es viele gibt, müssen die erstmal erreicht werden und noch mitmachen wollen ^^

    Aber ich freue mich sehr: der Post hier hat sich gelohnt! Dickes Danke, liebe Väter!

  • Es braucht einfach mehr Studien die bestätigen wie toll Homeoffice für Familien ist, um mehr Druck aufzubauen es großflächiger einzuführen. Ich hatte das Glück, dass als unsere Kleine geboren wurde wir temporär 100% Homeoffice machen durften, sodass ich das erste Jahr praktisch komplett mitbekommen habe.

    Ich empfand es als ungeheuer wertvoll.

  • Guten Abend,


    ich würde mal den ersten und letzten "Push" machen - es sind jetzt noch 9 Tage bis zum Ende der Befragungsfrist. Vielleicht liest ja noch jemand Neues den Post und möchte mich und meine Sache gerne unterstützen.


    Allen ein frohes Fest!

  • Guten Tag,


    ich möchte mich noch einmal recht herzlich bei allen Teilnehmern bedanken. Insgesamt 97 Fälle wurden am Ende registriert! Ärgerlich war allerdings, dass manche alles bis auf eine (leider entscheidende) Frage ausfüllten und daher gestrichen werden mussten ...


    So oder so habe ich es nun hinter mir und poste, wie versprochen, das Abstract:


    Die Vater-Kind-Bindung ist im Verhältnis zur Mutter-Kind-Bindung nach wie vor dürftig untersucht. Für Väter, die im Homeoffice arbeiten, liegen dazu gar keine Studien vor, obwohl die Tendenz dieses Arbeitsmodells schon seit Jahren ansteigt. Aus vielfältigen Gründen haben Väter heutzutage zunehmend die Möglichkeit, vermehrt in den eigenen vier Wänden erwerbstätig zu sein. Durch die weltweite Corona-Pandemie hat die Beschäftigung im Homeoffice einen massiven, wenn auch erzwungenen Aufschwung erfahren und ist verbreiteter denn je. Ziel dieser Untersuchung war, eine von vielen möglichen Fragen zu beantworten: haben Väter, die Vollzeit im Homeoffice arbeiten, eine tiefere Bindung zu ihren Kindern als diejenigen, die es auswärts tun?


    Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde über einen Fragebogen eine quantitative Studie zur empfundenen Bindungsintensität von Vätern und ihren Kindern im Alter von drei bis fünfzehn Monaten durchgeführt. Dafür wurde erstmals in Deutschland ein entsprechendes Messinstrument verwendet. Teilnehmer beantworteten 18 geschlossene Fragen auf einer fünfteiligen Skala. Jede Frage wertete 1 bis 5 Punkte, die in der Summe die erfahrene Bindungsintensität eines Vaters ergab. Über die Erfragung der prozentualen Arbeitszeit, die wöchentlich im Homeoffice verbracht wird, wurden zudem zwei Vätergruppen gebildet, um den Vergleich zu vollziehen.


    Die Untersuchung der Ergebnisse der Fragebögen auf Unterschiede und Zusammenhänge brachte in keiner Hinsicht nennenswerte Verschiedenheiten – die Vätergruppen konnten als gleich betrachtet werden. Egal, wie häufig ein Vater im Homeoffice oder auswärts arbeitet, die empfundene Bindungsintensität zu seinem Kind fiel durchschnittlich hoch aus. Zusätzlich erreichten Väter auf der Bindungsskala höhere Werte, wenn sie ihre Beziehungsqualität, das empfundene Liebesglück, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie das Ausmaß, in dem die Partnerin die Vaterschaft fördert, als positiv einschätzten.


    Weiterführende Forschung der Vater-Kind-Bindung könnte auf die Gesamtarbeitszeit und weniger auf die prozentuale Arbeitszeit gerichtet sein, die in dieser Studie nur an die Vollzeit geknüpft war.


  • Ich habe mich hier sowieso gefragt, woher die Idee kommt, Home Office könne zu mehr Bindung zum Kind führen.

    Ich weiß natürlich nicht wie es bei anderen aussieht, aber ich habe im Home Office keine Zeit, mich mit familiären Dingen zu beschäftigen. Vielleicht Mal den Müll rausbringen beim Kaffe holen zwischendurch oder ein paar Takte mit meiner Frau wechseln zum Tagesablauf. Aber alles, was mehr Zeit und vor allem Aufmerksamkeit erfordert, kann ich während der Arbeitszeit nicht machen.

    Und ich kann mir auch wenig Berufe vorstellen, wo das anders ist, und eine intensivere Betreuung kleiner Kinder nicht als Arbeitszeitbetrug angesehen werden müsste.


    Als Vorteil des Home Office bliebe bei mir somit nur die Tatsache, dass ich dadurch ca. 45 Minuten Fahrzeit täglich spare, die ich somit als Quality Time für die Familie hätte.

    Das scheint mir aber zu wenig, um einen tatsächlichen positiven Effekt bewirken zu können (bei Vätern mit Fahrzeiten von einer Stunde+ mag das anders aussehen).

  • Ich weiß natürlich nicht wie es bei anderen aussieht, aber ich habe im Home Office keine Zeit, mich mit familiären Dingen zu beschäftigen.

    Ich habe keine HO, ist in meiner Position nur bedingt möglich. Aber gerade zu Corona haben sich viele Kollegen erstmals ins HO abgemeldet... und nicht wenige davon haben das scheinbar als Urlaub mit Option zum Arbeiten angesehen. Da sagen Kollegen, sie sitzen seit 08:00 am Rechner aber der erste VPN Zugriff auf die FW kam um 11:00 Uhr... :whistling:

  • Ich habe keine HO, ist in meiner Position nur bedingt möglich. Aber gerade zu Corona haben sich viele Kollegen erstmals ins HO abgemeldet... und nicht wenige davon haben das scheinbar als Urlaub mit Option zum Arbeiten angesehen. Da sagen Kollegen, sie sitzen seit 08:00 am Rechner aber der erste VPN Zugriff auf die FW kam um 11:00 Uhr... :whistling:

    Ich kann durchaus auch ohne VPN arbeiten. Kann bei dir natürlich anders sein. Zudem arbeite ich im Homeoffice wesentlich flexibler, da gehe ich auch ans Telefon oder beantworte Mails, wenn die Bürozeiten eigentlich um sind. In meinem Umkreis machen die Leute eher mehr als weniger im Homeoffice.


    Zum Thema: Auch ich kann für mich keinen Vorteil fürs Kind oder unsere Beziehung sehen. Meine Teilzeit und die länger Elternzeit bringen den Vorteil, nicht das Homeoffice. Das ist eher ein Nachteil (s. Gründe oben). Dafür musste ich mich aber auch beruflich umorientieren. In meinem alten Job war das Teilzeitmodell nicht zu verwirklichen.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass sich beim HO mehr Möglichkeiten ergeben zwischendurch mal das Kind zu sehen und wenn es nur „Hallo sagen“ ist. Auch die gemeinsamen Mahlzeiten (Frühstück & Mittagessen) sind nicht zu unterschätzen.

    Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Bindung im HO zu dem Kind größer werden kann, als wenn man 8 Stunden plus Fahrzeit außer Haus ist.

    Wenn man HO so praktiziert, dass man sich in seinem „Büro“ einschließt und erst nach 8 Stunden wieder rauskommt, dann wird es keinen Effekt haben.

  • Kann bei dir natürlich anders sein.

    Ist es.

    Es gibt bestimmte Arbeiten, die gehen ohne VPN gar nicht. Wir reden hier natürlich nicht von so etwas Profanem wie ans Telefon gehen oder Mails schreiben.


    Ich habe allerdings schon von Mitarbeitern gehört, dass HO dem Familienleben durchaus zuträglich war. In welchem Maße ist als Außenstehender natürlich nicht zu beurteilen.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass sich beim HO mehr Möglichkeiten ergeben zwischendurch mal das Kind zu sehen und wenn es nur „Hallo sagen“ ist. Auch die gemeinsamen Mahlzeiten (Frühstück & Mittagessen) sind nicht zu unterschätzen.

    Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Bindung im HO zu dem Kind größer werden kann, als wenn man 8 Stunden plus Fahrzeit außer Haus ist.

    Wenn man HO so praktiziert, dass man sich in seinem „Büro“ einschließt und erst nach 8 Stunden wieder rauskommt, dann wird es keinen Effekt haben.

    Bei den Mahlzeiten hast Du Recht, da könnte ein Effekt entstehen. Allerdings müssen Kinder in diesem Alter gefüttert werden und ob man da im Home Office Zeit und Muse dazu hat bezweifle ich.

    Was das Hallo sagen betrifft - soweit ich weiß entsteht eine Eltern-Kind-Bindung vor allem auch durch engen, (Körper-)Kontakt. Das wird normalerweise kaum möglich sein, auch wenn man sich nicht im Zimmer einschließt.

  • Sehe die HO Möglichkeit doch sehr positiv bezüglich der Beziehung zu meinen Kindern. Eine Dauerbespaßung ist natürlich nicht möglich neben der Arbeit,

    und bei unseren beiden mit 11 und 13 Jahren auch sicherlich nicht mehr gefragt. 8o

    Aber aus meiner Sicht machen kleine Dinge schon sehr viel aus. Z.B. lege ich meistens eine kurze Kaffeepause ein wenn sie von der Schule kommen und helfe

    beim Essen richten/aufwärmen. Man kann dann schon mal eine bisschen plaudern wie der Tag so war, oder vielleicht auch mal gemeinsam Mittagessen.

    Und da sind noch mehr solcher Kleinigkeiten die für mich vor HO Zeiten nicht möglich waren da ich quasi den ganzen Tag außer Haus war.

    War vor Corona auch mehrmals pro Jahr beruflich 2-4 Wochen am Stück nicht zuhause. Da verpasst man dann doch so einiges.

    Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann. - Jacques-Yves Cousteau