Unconscious Mind [Fantasia Games] / Das Unbewusste [Frosted Games]

  • Na klar. Man wandert durch die Stadt, geht in die Oper oder ins Café und schaltet ab. Dadurch sammelt man sich, entspannt und kommt auf neue Ideen - so abwegig ist der Stadtspaziergang nicht.

    Aber wenn man danach geht findet man bei jedem thematischen Spiel Gründe, wieso es eben nicht so ist.

    Natürlich habt ihr auch nicht Unrecht und perfekt ist es nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Cleinlish (21. Oktober 2024 um 14:57)

  • Ich glaube, dass man nicht viel Fantasie haben muss, um die Thematik hier zu erkennen, wenn man nur will. Das hin und her Geschiebe der Ressourcen, oder besser genannt Erkenntnissen, stellt ja nichts anderes dar als durch meine neue gewonnenen Theorien die vorher vermeidlich richtigen Schlüsse zu korrigieren. Wenn wir uns also vorstellen, dass die Zeitgenossen Freuds jeden Mittwoch in seinem Wohnzimmer bei Kaffee und Kuchen zusammen gesessen haben, und dabei über ihre Analysen und Deutungen gesprochen und das Wissen miteinander ausgetauscht haben, sich Notizen gemacht haben (hier als Notizmarker benannt), dann kann ich mir vorstellen, wären meine Deutungen von vorgestern mit dem jetzigen wissen zu überdenken und ggf. neu zu formen. Dies wird meiner Meinung nach sehr gut thematisiert und hat dieses Gefühl auch beim allen Zuhörern auf der Con ausgelöst.

    Großartig kamen Gedankenblitze an, die mir an verschiedenen Stellen der Analytik behilflich sein können, oder die gemütliche Lounge an der die Gespräche mit den Klienten geführt wurden sowie auch die zufälligen Treffen in Wien bei denen Freud und seine Zeitgenossen durch das tägliche Spazierengehen, kurze Gespräche beim Aufeinandertreffen, und der Abwechslung der alltäglichen Dinge durch die Oper, das Theater, die Arbeit in der Universität oder auch nur einem Schnack im Café zum Teil auf neue Idee und Gedanken kamen oder ihre bisherigen Ideen umstrukturieren konnten.

    Man kann, denke ich, vieles schlecht reden oder finden, gerade in Spielen die versuchen eine solche Thematik einzufangen. Und dennoch ist eher subjektiv die Frage zu beantworten an welcher Stelle wir welche Mechaniken in dem Spiel wie deuten möchten. Bezeichne ich eine Mechanik nur als hin und her Geschubse oder sehe ich viel mehr das Überdenken durch die Protagonisten während der alltäglichen Arbeit an einer frühen Theorie?

    Ich kann und möchte an dieser Stelle niemanden davon überzeugen, dass dieses Spiel absolut und ohne jeden Zweifel thematisch ist. Ist es bestimmt nicht. Es ist an dieser Stelle nur meine bescheidene Meinung. Außerdem stelle ich hier meine Erlebnisse dar, wie die Zuhörer auf meine Vorstellung des Spiels während der BerlinCon reagiert haben.

    Wenn du dieses Spiel nicht magst, ist das voll und ganz anzuerkennen und rechtens. Vielleicht habe ich Dir aber auch helfen können das Spiel etwas thematischer zu betrachten? Es würde mich sehr freuen! Ich wünsche dir auf jeden Fall Spaß bei allen Spielen und sonstigen Tätigkeiten die Dir Freude bereiten.

  • Ich will das ja nicht mal bemängeln oder sagen dass das Spiel deswegen schlecht ist, ich mag viele Spiele auch ganz unthematische.

    Ich wundere mich doch nur sehr wie bei diesem Spiel solche Loborgien auf Thema gesungen werden wie die von mir zitierte weil für mich in dem Spiel wirklich wenig passt.


    Edit: Ja ok, Spaziergänge in der Stadt für Inspirationen ok, hin und her schieben als überdenken ok.

    Aber der Knackpunkt bleibt doch für mich dass das Hauptthema, die Patienten einfach null Prozent thematisch sind weil man genau von anfang an weiß was derjenige jetzt braucht um komplett geheilt zu werden und man die einfach wie am Fließband abarbeitet als würde man Stehlampen herstellen und nicht psychische Krankheiten behandeln und erforschen.

    Genau wie das von mir angesprochene am Tisch. Thematisch profitiere ich ja eben davon das ich mit anderen dort rede, in der Mechanik ste3hen mir die Gedanken der anderen aber nur im Weg rum und es wäre mir am liebsten wenn die anderen einfach nichts sagen am Tisch.

    Einmal editiert, zuletzt von IamSalvation (21. Oktober 2024 um 15:06)

  • Ist das denn so? also dass Lobeshymnen auf die thematische Verflechung gesungen werden? Hab ich nicht so empfunden. Es hat halt ein tolles und ungewöhnliches Thema, das durch die Illustrationen und das Material wirklich toll gestützt werden. Gleichsam ist es nicht besonders immersiv - ich erlebe das nicht, dass ich da Leuten helfe. Da hab ich eher ein Grand Austria Hotel-Feeling, nur eben Freiheit statt Strudel.

  • Ist das denn so? also dass Lobeshymnen auf die thematische Verflechung gesungen werden? Hab ich nicht so empfunden. Es hat halt ein tolles und ungewöhnliches Thema, das durch die Illustrationen und das Material wirklich toll gestützt werden. Gleichsam ist es nicht besonders immersiv - ich erlebe das nicht, dass ich da Leuten helfe. Da hab ich eher ein Grand Austria Hotel-Feeling, nur eben Freiheit statt Strudel.

    Siehe das Zitat von mir von Sambolero

  • Ich finde, dass das Lernen durch die anderen durch die Notizen (die genommenen Marker) und meine damit gelernte Engine dargestellt werden soll. Ob sich das nun so richtig anfühlt wie es sich für einen selbst anfühlen sollte ist ja genau die Frage. Die kann man aber nur für sich selbst beantworten, denke ich.

  • Also das Spiel wurde schon vor der Spiel letztes Jahr wegen seiner Thematik gehyped. Vermutlich weil das Thema einfach extrem cool ist.

    Bei dem nächsten T-Spiel von Tascini oder dem neuen Stefan Feld, hab ich keinerlei Erwartungshaltung. Ich weiß schon im Vorraus, dass ich ein sehr gutes Eurogame mit komplett aufgestülptem Thema spielen werde, bei dem ich Punkte mache und irgendwelche Leisten hochklettere.

    Ich hab das Spiel nicht unterstützt, aber wirklich in jedem Spiel 2023 Hotness Video, wurde die überragend geile Thematik von UM hervorgehoben.

    Und letztenendes ist UM ein sehr gutes Eurogame, dass sich thematisch genausowenig abhebt wie Teotiuacan.

  • Ich finde, dass das Lernen durch die anderen durch die Notizen (die genommenen Marker) und meine damit gelernte Engine dargestellt werden soll. Ob sich das nun so richtig anfühlt wie es sich für einen selbst anfühlen sollte ist ja genau die Frage. Die kann man aber nur für sich selbst beantworten, denke ich.

    Die Plättchen sind aber total unabhängig davon was andere Mitspieler "in der Gesprächsrunde" sagen. Es kann sogar sein das du wegen dem was sie sagen eben kein Plättchen mitnehmen kannst. Stimmst du nicht zu das es sehr viel thematischer wäre wie ich es Vorgeschlagen habe das die Aktionen besser werden wenn schon mehrere andere ihre Gedanken dazu eingebracht haben und diese dann auch mit Boni belohnt werden? Das würde für Interaktivität sorgen und würde thematisch Sinn ergeben weil dann die Gedanken der anderen nicht nur ein Hindernis sind sondern es eben belohnt wird sich an einer Diskussion zu beteiligen bzw. auch belohnt wird ein gutes "Thema" aufzubringen an dem sich dann viele andere Beteiligen und einbringen.

    Klar ist Thema auch immer Geschmackssache ob man das jetzt fühlt. Aber in einigen Punkten finde ich kann man es durchaus objektiv beurteilen.

    Wenn das Thema ist das man einen lebhaften Austausch mit Kollegen hat und dabei auf neue Gedanken kommt, seine Theorien hinterfragt und neue Impulse bekommt ist es für mich ganz objektiv unthematisch wenn die Gedanken der Kollegen für mich nur Hindernisse sind.

  • Leute, Leute, hier mitzulesen ist das schlimmste Wechselbad der Gefühle seit langem. Ich warte noch auf meine Frosted-Vorbestellung und hatte durchaus die Hoffnung, dass das hier das Spiel zu Freud, Psychoanalyse, Traumdeutung und Co. wird. Gerne auch mit der Kokserei seiner ersten Jahre und ähnlichen danebengegangenen Experimenten, oder auch nur mit dem paradigmatischen Wechsel von Ich-Es-Überich zu Eros/Thanatos beim späten Freud. Aber gut, wenn ich am Ende "nur" einen mechanisch guten Euro kriege, ist ja wenigstens nicht alles verloren.

  • Ich finde, dass das Lernen durch die anderen durch die Notizen (die genommenen Marker) und meine damit gelernte Engine dargestellt werden soll. Ob sich das nun so richtig anfühlt wie es sich für einen selbst anfühlen sollte ist ja genau die Frage. Die kann man aber nur für sich selbst beantworten, denke ich.

    Die Plättchen sind aber total unabhängig davon was andere Mitspieler "in der Gesprächsrunde" sagen. Es kann sogar sein das du wegen dem was sie sagen eben kein Plättchen mitnehmen kannst. Stimmst du nicht zu das es sehr viel thematischer wäre wie ich es Vorgeschlagen habe das die Aktionen besser werden wenn schon mehrere andere ihre Gedanken dazu eingebracht haben und diese dann auch mit Boni belohnt werden? Das würde für Interaktivität sorgen und würde thematisch Sinn ergeben weil dann die Gedanken der anderen nicht nur ein Hindernis sind sondern es eben belohnt wird sich an einer Diskussion zu beteiligen bzw. auch belohnt wird ein gutes "Thema" aufzubringen an dem sich dann viele andere Beteiligen und einbringen.

    Klar ist Thema auch immer Geschmackssache ob man das jetzt fühlt. Aber in einigen Punkten finde ich kann man es durchaus objektiv beurteilen.

    Wenn das Thema ist das man einen lebhaften Austausch mit Kollegen hat und dabei auf neue Gedanken kommt, seine Theorien hinterfragt und neue Impulse bekommt ist es für mich ganz objektiv unthematisch wenn die Gedanken der Kollegen für mich nur Hindernisse sind.

    Guter Einwand! Ich habe ja auch gesagt, dass es bestimmt nicht perfekt ist, das geht ja auch gar nicht. Sicherlich kann man immer einiges besser machen, was dann aber wieder der Nächste nicht so toll fände. Aber Deine Idee an dieser Stelle klingt stimmig, wäre cool gewesen. Diese haben die Entwickler leider so nicht gehabt. Ich wollte nur dagegen wirken, dass etwas zermahlen wird (nicht von Dir) was bei genauerer Betrachtung vielleicht gar nicht so schlecht dargestellt ist.

  • Am Ende ist Thema ja auch immer ein bisschen das, was man selbst draus macht. Manche Leute spielen Arche Nova nur nach Icons, andere freuen sich über jedes Tier, das bei ihnen einziehen darf. Man kann sogar oder gerade auch mit Race for the Galaxy echte Space-Opern im Kopf konstruieren, wenn man sich ein Bindegewebe zwischen den ausgelegten Karten ausdenkt.

    Aber Archibot Tuttle: eine zeitliche Entwicklung kommt in dem Spiel nicht wirklich vor – weder bei Freud selbst noch bei seinen Theorien. Das ist abstrahiertes Patienten heilen um auf der Ansehensleiste nach oben zu wandern und gelegentlich mal ein Buch zu veröffentlichen. Letzteres finde ich da thematisch fast noch am handfestesten, weil man einzelne Publikationen in Volumes aggregiert und andere daraus zitieren können. Aber die theoretischen oder philosophischen Aspekte der Psychoanalyse kommen in dem Spiel nicht wirklich vor. Es gibt ja auch quasi keinen Flufftext. Bzw. ein Beispiel vielleicht, das mich aber sogar regelrecht gestört hat: die Patientenkarten sind allesamt real existierende Künstler aus der Zeit Freuds (und nicht dessen teils gut dokumentierten Patienten). Aber gut: man spielt ja auch nicht Freud selbst. Was weiß ich, ob Gustav Klimt oder Franz Kafka bei irgendwelchen Analytikern waren.

    Einmal editiert, zuletzt von verv (21. Oktober 2024 um 15:34)

  • Leute, Leute, hier mitzulesen ist das schlimmste Wechselbad der Gefühle seit langem. Ich warte noch auf meine Frosted-Vorbestellung und hatte durchaus die Hoffnung, dass das hier das Spiel zu Freud, Psychoanalyse, Traumdeutung und Co. wird. Gerne auch mit der Kokserei seiner ersten Jahre und ähnlichen danebengegangenen Experimenten, oder auch nur mit dem paradigmatischen Wechsel von Ich-Es-Überich zu Eros/Thanatos beim späten Freud. Aber gut, wenn ich am Ende "nur" einen mechanisch guten Euro kriege, ist ja wenigstens nicht alles verloren.

    Magst Du Deine ironischen Beiträge wenigstens mit einem Smiley garnieren? Du weißt., Ironie wird hier nicht gut verstanden ;)

    Ach, das war gar nicht ironisch? :/ Ja dann... Du bekommst ein mechanisch gutes Euro, versprochen 8-))

  • Leute, Leute, hier mitzulesen ist das schlimmste Wechselbad der Gefühle seit langem. Ich warte noch auf meine Frosted-Vorbestellung und hatte durchaus die Hoffnung, dass das hier das Spiel zu Freud, Psychoanalyse, Traumdeutung und Co. wird. Gerne auch mit der Kokserei seiner ersten Jahre und ähnlichen danebengegangenen Experimenten, oder auch nur mit dem paradigmatischen Wechsel von Ich-Es-Überich zu Eros/Thanatos beim späten Freud. Aber gut, wenn ich am Ende "nur" einen mechanisch guten Euro kriege, ist ja wenigstens nicht alles verloren.

    Magst Du Deine ironischen Beiträge wenigstens mit einem Smiley garnieren? Du weißt., Ironie wird hier nicht gut verstanden ;)

    Ach, das war gar nicht ironisch? :/ Ja dann... Du bekommst ein mechanisch gutes Euro, versprochen 8-))

    Nee, das war nicht ironisch. Was hätte daran ironisch sein sollen? Dass ich zuviel Thema von einem Euro erwarte? Hach nun, gerade bei dem Thema wäre mir so ein Spiel in drei Akten durchaus recht gewesen, wie es z.B. bei Pessoa geklappt hat, was ich immer noch wunderbar thematisch finde.

    verv Ja der Zahn wurde mir bereits durch Eure Berichte gezogen. Ich gebe zu, dass ich mich wieder einmal nicht gut genug vorab informiert habe und das Spiel dann wahrscheinlich nicht gekauft hätte. Bei manchen Themen greife ich halt blind zu, das war so eines.

  • Ich besitze weder das Spiel, noch hab ich es vorbestellt. Ich kann also nichts aus eigener Erfahrung aus dem Spiel sagen. Mich interessiert nur die Diskussion ob ich es mir anschaffen sollte / gefallen könnte.

    Aber anscheinend ist nicht so ganz klar was das Thema ist, bzw. sind hier verschiedene Ansichten was sie für Themenerwartungen haben.
    So wie das Spiel umgesetzt ist, ist das Thema nicht die Behandlung von Patienten oder die Diskussion am Tisch, sondern (und das ist jetzt meine Meinung) einfach die Person Freud und dessen Arbeitsweise. Da würde die Analyse von den individuellen Personen zu sehr ausufern, und dient eher hier eher als Mechanik der Anwendung.

    streame Dune Imperium, Root und BGA auf twitch.tv/pFe1FF

  • Archibot Tuttle : nun, ich bin nicht vom Fach und für mich (!) fühlt sich das Geschehen durchaus thematisch an. Vielleicht darf man nicht zu viel erwarten. Wann immer man von etwas mehr oder gar richtig Ahnung hat, ist das, was andere dazu zu sagen oder schreiben haben (oder in Büchern, Filmen, Spielen... verwursten), eh oft nur oberflächlich bis falsch. Also locker bleiben und Spaß am Spiel haben :)

    "So viele Spiele... wann hast Du denn damit angefangen?" - "Wann hast Du damit aufgehört?"

    "pimp my game" - 150+ Bauanleitungen zu Inserts aus Schaumkern, KSR, Bemalungen, ... siehe Linkliste auf meiner Pinnwand

    2 Mal editiert, zuletzt von Smuntz (21. Oktober 2024 um 15:43)

  • Aber anscheinend ist nicht so ganz klar was das Thema ist, bzw. sind hier verschiedene Ansichten was sie für Themenerwartungen haben.
    So wie das Spiel umgesetzt ist, ist das Thema nicht die Behandlung von Patienten oder die Diskussion am Tisch, sondern (und das ist jetzt meine Meinung) einfach die Person Freud und dessen Arbeitsweise. Da würde die Analyse von den individuellen Personen zu sehr ausufern, und dient eher hier eher als Mechanik der Anwendung.

    Exakt so! Das Spielende wird eingeläutet, wenn Freud genug Reputation erhalten hat – daran arbeiten die Spieler:innen als Zeitgenossen und Schüler Freuds mit. Siegpunkte bekommt man für alles, was dazu einen Beitrag leistet – da kommen die Patienten ins Spiel, aber man kann z.B. auch Schriften veröffentlichen. Patienten sind also quasi wie Auftragskarten.

  • Archibot Tuttle : nun, ich bin nicht vom Fach und für mich (!) fühlt sich das Geschehen durchaus thematisch an. Vielleicht darf man nicht zu viel erwarten. Wann immer man von etwas mehr oder gar richtig Ahnung hat, ist das, was andere dazu zu sagen oder schreiben haben (oder in Büchern, Filmen, Spielen... verwursten), eh oft nur oberflächlich bis falsch. Also locker bleiben und Spaß am Spiel haben :)

    Das kann ich auch goutieren, keine Sorge. Solange es kein solch seelenloses Monster ist wie "Eine wundervolle Welt" ist ist alles gut. Und Kafka schrieb ja immerhin einst in sein Tagebuch, nachdem er Das Urteil "in einem Zug" schrieb (ich weiß bis heute nicht, ob das "am Stück" heißt oder eine sehr lange Zugfahrt bezeichnet): "Gedanken an Freud natürlich". Passt also.

  • Leute, Leute, hier mitzulesen ist das schlimmste Wechselbad der Gefühle seit langem. Ich warte noch auf meine Frosted-Vorbestellung und hatte durchaus die Hoffnung, dass das hier das Spiel zu Freud, Psychoanalyse, Traumdeutung und Co. wird. Gerne auch mit der Kokserei seiner ersten Jahre und ähnlichen danebengegangenen Experimenten, oder auch nur mit dem paradigmatischen Wechsel von Ich-Es-Überich zu Eros/Thanatos beim späten Freud. Aber gut, wenn ich am Ende "nur" einen mechanisch guten Euro kriege, ist ja wenigstens nicht alles verloren.

    also mir geht es ähnlich: wollte mir das Spiel zulegen, aber bei dem ganzen hin und her hier denke ich mal ja, mal nein

  • Leute, Leute, hier mitzulesen ist das schlimmste Wechselbad der Gefühle seit langem. Ich warte noch auf meine Frosted-Vorbestellung und hatte durchaus die Hoffnung, dass das hier das Spiel zu Freud, Psychoanalyse, Traumdeutung und Co. wird. Gerne auch mit der Kokserei seiner ersten Jahre und ähnlichen danebengegangenen Experimenten, oder auch nur mit dem paradigmatischen Wechsel von Ich-Es-Überich zu Eros/Thanatos beim späten Freud. Aber gut, wenn ich am Ende "nur" einen mechanisch guten Euro kriege, ist ja wenigstens nicht alles verloren.

    also mir geht es ähnlich: wollte mir das Spiel zulegen, aber bei dem ganzen hin und her hier denke ich mal ja, mal nein

    Ich möchte hier nochmal erwähnen, dass es eine extrem gutes Eurogame ist. Das Thema Psychologie und Therapie gibts einfach sonst nicht.

    Wenn du Eurogames mit Kettenzügen magst, machst du UM auf keinen Fall was falsch. Ich hab einfach einen starken Bezug zu dem Thema und hatte eine "seriösere" Erwartungshaltung, wie das Thema umgesetzt wird, was aber rein subjektiv ist. Ich würds auch jeder Zeit mitspielen.

    In meiner Partie war es einfach der Fall, dass ich eine sehr gute "Herzbox" Engine aufbauen konnte. Mit dieser Ressourcen kannst du quasi Patienten heilen ohne ihre Träume zu deuten. Wir haben sie immer Pillenboxen genannt.

    Ich hatte davon zum Teil soviel, dass ich einen Patienten therapiert hab und dann direkt den 2ten hinterherwerfen konnte, weil ich dafür 3 Boxen abgegeben hab.

    Manch einer mag das thematisch finde, weil in der Realität auch nur igendwelche Medikamente verabreicht werden, ohne auf die Ursachen einzugehen.

    Ich für meinen Teil, hab mich eher wie bei einem Versanddienstleister am Fließband gefühlt, weil die Patienten bei mir ein und ausgegangen sind.

    Ich hätte mir hier eine Zeitmechanik wie bei Wasserkraft gewünscht, die symbolisiert, dass ich mich mit den Problemen des Patienten beschäftigte, um ihm zu helfen.

    Aber stattdessen hab ich ihm 3 Pillen hinterhergworfen und er war direkt wieder draußen.

    Einmal editiert, zuletzt von Niloc (21. Oktober 2024 um 16:20)

  • also mir geht es ähnlich: wollte mir das Spiel zulegen, aber bei dem ganzen hin und her hier denke ich mal ja, mal nein

    Ich möchte hier nochmal erwähnen, dass es eine extrem gutes Eurogame ist.

    Nur meine Meinung: Auch das nicht. Es ist weder thematisch noch mechanisch ein sehr gutes Spiel, geschweige denn extrem gut.


    Ich stelle eine steile These in den Raum: In 2 Jahren redet keine Sau mehr über dieses Spiel, würd ich ne SETI Promo Karte drauf wetten :lachwein:8-))


    Will aber trotzdem unterstreichen. Wir reden hier von Spielen, dass ist immer subjektiv und Geschmacksabhängig. Ich will nicht "Recht haben" oder sonst was :) Freu mich für jeden der Spaß damit hat. :*

  • gut, mal angenommen ich finde EW super, wie würde es dann mit UM aussehen?

  • Ich stelle eine steile These in den Raum: In 2 Jahren redet keine Sau mehr über dieses Spiel, würd ich ne SETI Promo Karte drauf wetten :lachwein: 8-))

    Ja gut, ist ne einfache Wette. Euros haben es so an sich, dass sie recht schnell durch ein anderes Spiel der gleichen Zunft erstetzt werden. Der Bedarf ist da ja recht groß ensprechend wird nachgebuttert. So viele Euros von 2022 gibt es nicht, die heute noch genau so "Hot" sind wie damals. Das heißt ja nicht, dass es schlechte Spiele sind, aber so angesagt wie in den ersten Monaten bleibt in dem Genre selten ein Spiel.

  • Ich behaupte jetzt mal, dass das gar nicht an den Euros liegt, sondern an der Bubble. Ich behaupte, die Mehrheit, die dafür sorgt, was angesagt ist, sind auch Menschen die lieber viel Neues spielen, als ein Spiel 100-mal, was mMn. viele Experten-Euros hergeben. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man nach 3-5 Partien ein wirklich fundiertes Urteil über derart Spiele fällen kann. Aber man will ja auch immer sofort ne Meinung hören, um ne eigene Kaufentscheidung fällen zu können. Ich glaube aber, dass Menschen, aufgrund von jahrelanger Spielerfahrung, in der Lage sind, dass schneller beurteilen zu können. Dat weiß ich bei euch und den ganzen Youtubern nur immer nicht.

    Auf jeden Fall ne gefährliche Metrik, ob über ein Spiel in 2 Jahren noch geredet wird, um zu beurteilen, ob ein Spiel gut ist. Aber gehe mit, dass ein Spiel irgendwie, an sich, wirklich gut sein muss, wenn in der Bubble, nach mehreren Jahren, immer noch drüber geredet wird.

    Dat is, wat dat is. Weer dat anners, weer dat nich so, wie dat is. Wenn man nix ännert, blifft dat ook so.

    6 Mal editiert, zuletzt von GonzoHeart (21. Oktober 2024 um 21:51)

  • Ich habe gerade meine zweite Partie hinter mir (wirklich zig mal erklärt und nur zweimal vollwertig gespielt... tja) und ich bin mit dem Spiel noch zufriedener als vorher. Über Thematik lässt sich streiten. In meinem Kopf finden genügend kleine Filmchen während des Spiels statt um mich in die Welt Freuds abzuholen. (Ich musste eben selbst nach meinem vielen positiven Gedudel hier ein wenig lächeln. Man könnte meinen, ich würde dafür bezahlt - werde ich aber nicht!)

    Das Spiel war wesentlich ausgeglichener als das Erste, da nun allen am Tisch klarer war, auf was es ankommt. Wir haben Klienten analysiert, Theorien an Freuds Tisch besprochen, waren viel und ausgiebig in Wien unterwegs um den rauchenden Kopf ein wenig frei zu bekommen und haben ohne Ende Literaturwerke geschrieben (sobald ein Spieler damit anfängt, geht das frohe zitieren los).

    Im ersten Spiel lag es an einer ähnlichen Verkettung zum erlagen gespeicherter Herzen wie von Nilocberichtet, dass es zu einem sehr unausgeglichenen Ergebnis von 174 zu 104 zu 74 kam. Im heutigen Spiel wusste jeder darauf zu achten nicht einen einzelnen Spieler alleine laufen zu lassen. Das Spiel fühlte sich damit nicht nur im Verlauf für alle belohnender an, sondern führte zudem zu einem sehr ausgeglichenen Endergebnis von 184 zu 179 zu 173.

    Alle hatten Spaß, alle fühlten sich in der aufgezeigten Welt und alle freuen sich auf die nächste Partie. So soll es sein. Ich hoffe, dass dieses Gefühl auch noch nach Partie 10, 20 oder 30 erhalten bleiben wird. Bis jetzt fühlt es sich danach an, wissen tut man es erst später. Als nächstes möchte ich jedenfalls "Schrecken in der Nacht" ausprobieren.

    Schade, dass ich mich mit dem Veröffentlichen des Erklärvideos selbst so unter Druck gesetzt habe. Nach der heutigen Partie hätte ich es um längen flüssiger erklären können. Aber vielleicht denke ich das auch nur und es wäre ziemlich identisch geworden.

    Was ihr auch tut oder spielt, tut es mit Freude. Ich finde immer, dass jedes Spiel seine Fanbase verdient und haben wird. Denen es gefällt sollen sich daran erfreuen, die anderen zur nächsten schönen Blüte fliegen ohne es den Liebhabern schlecht zu machen. Das gilt für alle Spiele. Natürlich hilft eine möglichst objektive Kritik immer weiter, aber kein Mensch wird es je schaffen wirklich 100% objektiv zu bleiben. Zu viele Dinge fließen in die eigene Beurteilung ein und wenn ich glaube objektiv gewesen zu sein, ist das bereits der erste subjektive Eindruck. Genau wie ich das Spiel zugegeben sehr subjektiv in den Himmel lobe, sind die Negativstimmen hier auch von Ihren eigenen Erwartungen, Vergleichen und Spielerlebnissen beeinflusst. Die Meinung zu nennen ist eine Sache, die der anderen zu akzeptieren die Königsklasse!

    Euch allen einen schönen Abend!

  • Echt, es gibt jemanden der Endless Winter mag? Das ist auch so ein bei Spiel über das nach zwei Jahren keiner mehr redet. 😜

  • gut, mal angenommen ich finde EW super, wie würde es dann mit UM aussehen?

    Echt, es gibt jemanden der Endless Winter mag? Das ist auch so ein bei Spiel über das nach zwei Jahren keiner mehr redet. 😜

    Das Spiel ist super! Keine Ahnung warum das soviel hate abbekommt. Kenne kaum spiele über die nach 2 Jahren alle noch sprechen… ist halt geschmackssache!

  • Echt, es gibt jemanden der Endless Winter mag? Das ist auch so ein bei Spiel über das nach zwei Jahren keiner mehr redet. 😜

    Das Spiel ist super! Keine Ahnung warum das soviel hate abbekommt. Kenne kaum spiele über die nach 2 Jahren alle noch sprechen… ist halt geschmackssache!

    Also wir spielen Endless Winter noch immer gern. Und um die Frage zu beantworten, finde ich das unbewusste und endless Winter tatsächlich sehr unterschiedlich.

  • Für mich war das Spiel eine 7/10 (2 Partien). Mich haben die ausufernden Kettenzüge gestört und es hat sich für uns ein wenig zu sehr wie ein mechanischer Frankenstein (mir ist bewusst, dass Frankenstein der Dr. ist und nicht das Monster aber man sagt das ja so 😊) angefühlt (da wäre bei uns übrigens eine Parallele zu Endless Winter). Das Zünglein an der Waage für den Auszug war dann noch, dass die Deluxe Version im Core Pledge über den Trays ungefähr so viel Luft hat wie ein Brass hoch ist (für die Erweiterungen). Um Platz für zwei Spiele im Regal zu belegen hat es dann einfach nicht gereicht.

  • Für mich war das Spiel eine 7/10 (2 Partien). Mich haben die ausufernden Kettenzüge gestört und es hat sich für uns ein wenig zu sehr wie ein mechanischer Frankenstein (mir ist bewusst, dass Frankenstein der Dr. ist und nicht das Monster aber man sagt das ja so 😊) angefühlt (da wäre bei uns übrigens eine Parallele zu Endless Winter). Das Zünglein an der Waage für den Auszug war dann noch, dass die Deluxe Version im Core Pledge über den Trays ungefähr so viel Luft hat wie ein Brass hoch ist (für die Erweiterungen). Um Platz für zwei Spiele im Regal zu belegen hat es dann einfach nicht gereicht.

    Wir haben es gestern zu zweit gespielten ja die Kettenzüge sind eine parallele. Das war’s dann jedoch finde ich.

    Mich irritiert jedoch (gefühlt) die häufigen Aussagen über Mangel Spiele, wie unbefriedigend sie sind. Und andererseits dann das Genörgel (kein Vorwurf!) wenn man belohnt wird und doch coole Kettenzüge machen kann. Ist jedoch ein anderes Thema…

    Wir fanden das Wettrennen auf Werkreihen und auch die Errungenschaften und auch Patienten gut. Und auch mehr oder weniger absehbar bei anderen Spielern. Hoch interaktiv ? Nein. Nur Solitär ? Fanden wir auch nicht. Ein Spiel für nach 22 Uhr und wenn man schon leicht müde ist ? Mit Sicherheit nicht. Denn dann wird man mit Sicherheit bei den Zügen der anderen Spielern abschalten.

    Ich fand Everdell deutlich solitärer. Und die Kettenzüge schlimmer. Jedoch auch nur ein Gefühl.

  • Für mich war das Spiel eine 7/10 (2 Partien). Mich haben die ausufernden Kettenzüge gestört und es hat sich für uns ein wenig zu sehr wie ein mechanischer Frankenstein (mir ist bewusst, dass Frankenstein der Dr. ist und nicht das Monster aber man sagt das ja so 😊) angefühlt (da wäre bei uns übrigens eine Parallele zu Endless Winter). Das Zünglein an der Waage für den Auszug war dann noch, dass die Deluxe Version im Core Pledge über den Trays ungefähr so viel Luft hat wie ein Brass hoch ist (für die Erweiterungen). Um Platz für zwei Spiele im Regal zu belegen hat es dann einfach nicht gereicht.

    Wir haben es gestern zu zweit gespielten ja die Kettenzüge sind eine parallele. Das war’s dann jedoch finde ich.

    Mich irritiert jedoch (gefühlt) die häufigen Aussagen über Mangel Spiele, wie unbefriedigend sie sind. Und andererseits dann das Genörgel (kein Vorwurf!) wenn man belohnt wird und doch coole Kettenzüge machen kann. Ist jedoch ein anderes Thema…

    Wir fanden das Wettrennen auf Werkreihen und auch die Errungenschaften und auch Patienten gut. Und auch mehr oder weniger absehbar bei anderen Spielern. Hoch interaktiv ? Nein. Nur Solitär ? Fanden wir auch nicht. Ein Spiel für nach 22 Uhr und wenn man schon leicht müde ist ? Mit Sicherheit nicht. Denn dann wird man mit Sicherheit bei den Zügen der anderen Spielern abschalten.

    Ich fand Everdell deutlich solitärer. Und die Kettenzüge schlimmer. Jedoch auch nur ein Gefühl.

    Möchte nochmal hervorheben, dass ich nicht gesagt habe, dass es ein schlechtes Spiel ist, orientiere mich da an BGG und eine 7 ist dort ein „good Game“. Ich mag es auch wenn Spiele belohnend sind, aber wenn Kettenzüge zu ausufernd werden fühlt sich das für mich nicht mehr belohnend an sondern lässt mich oft mit einem Gefühl zurück dass ich evtl. etwas von meinen Belohnungen vergessen haben könnte. Außerdem erlebe ich es als sehr zäh ausufernde Kettenzüge bei Mitspielern mit anzuschauen, dass ist für mich echte Downtime, vor allem wenn es wenig Relevanz für mich hat.
    Bspw. Praga Caput Regni hat da für mich einen sehr feinen Sweet Spot was Belohnungen angeht getroffen.

    Achja und mit der Parallele zu EW meinte ich eigentlich eher den Mechanikmix, aber stimmt das mit den Kettenzügen trifft auch zu.

  • Okay.

    *Bezahlt zwei mittlere gelbe, ein großes grünes und ein kleines rotes Dingens.

    Ich analysiere minimale, spielbezogen kritische Schwingungen - deute ich richtig? ;)

    Die Antwort war ja auch sachlich falsch - "gelb" ist keine Farbe der Erkenntnisse in diesem Spiel ;) Die sind rot (Leidenschaft), grün (Wachstum) und lila (Freiheit). 8-)) Und die "Dingens" heißen bei uns "Nupsi" :lachwein: