Varnish/Versiegelung von Miniaturen - Pro und Contra ?

  • Hallo zusammen,


    da ich gerade mit dem Malen erst angefangen habe und daher absoluter Anfänger bin, würde ich mich über eure Meinung freuen bzgl. der Versiegelung von Brettspiel-Minis. Mir geht es primär nicht darum, welcher Lack etc. zu empfehlen wäre, sondern grundsätzlich um die Vor- und Nachteile (ich meine, hier im Forum hätten auch Leute geschrieben, dass sie nicht versiegeln).


    Wenn ich es verkürzt gesagt richtig verstehe, ist der größte Vorteil, dass die Bemalung danach vor Feuchtigkeit, Staub, Kratzern etc. besser geschützt ist und der größte Nachteil, dass man danach aber nichts mehr korrigieren kann (das größte Argument meiner Frau, da ich meine Skills hoffentlich verbessere und die am Anfang "verhunzten" Minis dann evtl. nicht mehr den Ansprüchen genügen). Zudem ändert sich ggf. das Farbschema (habe letztens glänzend versiegelte Minis bei einem Freund gesehen, das war optisch eine deutliche Verschlechterung)

    Was habe ich übersehen? Warum versiegelt ihr oder noch interessanter...warum macht ihr es evtl. nicht?

  • Ich mach es nicht weil ich jetzt nach ca 10 Jahren Bemalung von Miniaturen erst bei 1-2 Figuren ablösende Stellen habe (Riesen bei Descent 1).


    Dafür sind aber auch fast alle Figuren in Schaumstoff gepackt.

  • Ich versiegele auch. Allerdings um einen einheitlichen Look zu gewährleisten, nicht um die Haltbarkeit zu erhöhen. Es gibt ein Video von Goobertown, wo er den Nutzen von Grundierung und Versiegelung testet (Grundierung ist wichtiger).


    Ich nutze viele unterschiedliche Marken (Citadel, Vallejo, Scale75, Monument Hobby,...) und jede hat einen anderen Glanz/Mattheit. Um das am Ende besser vereinheitlichen zu können nehme ich den Mattlack von AK Interactive. Der Ultra Matte ist mir zu krass, da müsste ich auch bessere Highlights setzen können.

  • Es kommt nicht zuletzt auch darauf an, wie die Miniaturen/Figuren genutzt werden und aus welchem Material sie bestehen.

    Wer aus dem Tabletop-Bereich kommt, hatte früher viel mit Metall zu tun - hier lohnt eine Versiegelung immer. Bei den teils hochdetailierten Minis und einem entsprechend guten Paintjob auch, egal welches Material.

    Bei den oft einfach gehaltenen und teils aus weichen Kunststoffen bestehenden Brettspiel-Minis ist es oft egal.

    (oft wird hier zudem "einfach" und "großzügig" Farbe aufgetragen, was auch eher versiegelnd wirkt)


    Werden die Figuren häufig transportiert und viel angefasst, dann sollte man es schon (präventiv) tun. Bei Spielen wie Blitz Bowl / Blood Bowl legt man die Minis auch oft auf die Seite - das beansprucht völlig anders, als wenn eine Figur nur sporadisch gezogen wird.

    Lagerung kann auch ausschlaggebend sein.


    Dass man Miniaturen nach dem Lackieren nicht mehr bearbeiten oder weiter bemalen kann, ist falsch.

    Manche Maler machen dies sogar zwischendurch - teils zum Schutz unterer Schichten, teils für Effekte - "Chipping" oder Verwitterung z.B. und es gibt es Maltechniken, die mit einer Zwischenlackierung arbeiten.

    Bei gewissen Farben (Army Painter Speedpaints z.B.) verhindert eine Lackierung die Reaktivierung (aufgrund erneutem Wasserkontakts) und wer mit Ölfarben arbeitet, z.B als Wash, muss ggf. vorhandene Acrylfarben vor dem Washen zwingend versiegeln - und man versiegelt abschließend nochmal mit Lack.


    Für Zwischenversiegelung eignet sich der Mattlack - darauf lässt sich gut weiter arbeiten. Der Auftrag aller Farben und Lacke in dünnen Schichten ist entscheidend, dann kann man auch "auf Lack" weiter malen.


    Last but not least: mit Matt-, Seidenmatt- und Glanz-Lack lassen sich Bemalungseffekte und Wirkungen erzielen, die man mit den eigentlichen Farben ggf. nicht hinbekommt - glänzende Rüstungen z.B.


    Es ist also eher situativ und abhängig davon, wie Mini genutzt und wie sie bemalt wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Carabor ()