Sättigung erreicht? Wenn die Begeisterung für Neuheiten deutlich schwindet.

  • In den letzten zwölf Monaten habe ich bei mir eine deutlich schwindende Begeisterung für Neuheiten / neue Crowfunding-Projekte festgestellt. Gerade im letzten halben Jahr habe ich wesentlich weniger Kickstarter unterstützt und auch kaum Neuheiten gekauft. Trotz anstehender Spielemesse hält sich mein Interesse in Grenzen und selbst hochgepriesene Neuerscheinungen lassen mich größtenteils kalt ... geht jemanden das ähnlich und wo liegen bei euch die möglichen Ursachen für diese Entwicklung? :/


    Ich habe mich das selbst gefragt und verschiedene Aspekte für mich persönlich ausgemacht ...


    - Bereits vorhandene Titel in der Sammlung sind gefühlt besser als die Neuheiten.

    - Viele Genres sind zudem ausreichend innerhalb des eigenen Pools abgedeckt.

    - Gerade für (weitere) Kampangnenspiele fehlt mir zudem schlicht die Zeit.

    - Der eigene Pile-Of-Shame (Pile-Of-Joy) ist noch ausreichend hoch genug.

    - Dollar-Kurs, Versandkosten und VAT machen Kickstarter und Co. vermehrt unattraktiv.

    - Die aufgerufenen Preise insgesamt lassen mich bei Neuheiten öfter verzichten.

    - Noch ausstehende Kickstarter sind aufgrund von diversen Verzögerungen zahlreich noch offen.

    - Publisher sehen Backer in KS-Projekten mittlerweile zunehmend als Kunden zweiter Klasse.


    Die obengenannten Faktoren plus das gesättigte Verhältnis "Eigene Sammlung" vs. "Verlangen nach Neuheiten" lassen mich vermehrt innehalten und bei vielen neuen Titeln passen.

  • Mir geht es da sehr ähnlich.

    Und vieles zog auch teils OVP aus da ich schlicht keine Zeit mehr habe für größere Monster.

    Dieses Jahr habe ich bisher 10 Projekte auf den Plattformen unterstützt worunter 1 für Inserts waren, 1 ein deutsches Projekt und 2 Erstlingswerke bzw. Wargame.

    Ich komme mittlerweile in den Bereich wie zu meiner Zockerzeit am Rechner (Alles schonmal da und nur alter Wein in neuen Schläuchen).

    Und dazu noch die Unsicherheit der heutigen Zeit.

    Aber es scheint sich ja trotzdem noch zu lohnen das Geschäft 🤷🏻‍♂️.

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Geht mir genau so.

    Fahre nächste Woche zur Messe, habe aber nichts, das ich plane zu kaufen. Wird mehr so ein Tag Urlaub in Hallen...

    ich warte auf (fett kommt bald): Astro Knights, Hoplomachus Victorum, Legends of Void, Holotype, Mercurial, Warp's Edge (via Wreckland Run KS), Colour MY Critters, TMB Unbreakable, Bullet Star/Heart/Orange (via crowdfinder.be und spiele-offensive.de), Dice Throne Adventures + Santa vs Krampus + Staffel 2 auf deutsch, Explorers of the Woodlands, Junk Drawer

  • Grundsätzlich ein ganz natürlicher Prozess. Ich springe auch nicht auf alles auf, was sich bewegt. Ich habe weder ein Arche Nova zu Hause, noch ein Just One - nicht jeden Hype muss man mitmachen.

    Trotzdem begeistern mich noch Spiele, ich spiele fast jeden Tag und nicht weil ich das müsste. Ich habe aber auch bemerkt, dass ich jetzt MEHR Geld ausgebe, aber für weniger Spiele. Ich habe viel verkauft, und besinne mich auf Dinge die mich wirklich begeistern und nicht alles, was da kreucht und fleucht. Und schon gar nicht „weil es grad billig zu haben war“.

    Und ich habe festgestellt, dass ich mit der selben Auswahl auch spannendere Spiele bei Frosted bringe. Gerne auch mal episches oder umfangreiches, oder etwas was wirklich ganz anders ist.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Viele neue Titel lassen mich einfach kalt weil sie für mich zuwenig neue Ideen enthalten. Ein Spiel das wieder nur Waren in Punkte umwandelt brauche ich mir nicht kaufen solange da nicht wirklich eine Innovation enthalten ist. Das letzte starke Jahr wo ich viel gekauft habe war 2019. Dann kam die Pandemie und es wurde viel weniger gespielt daher es hat sich einiges aufgestaut.
    Meine Gruppe die jetzt seit 10 Jahren regelmäßig zusammentrifft hat jetzt 15-20 Spiele die immer wieder auf den Tisch kommen, wir haben gar keinen Bedarf mehr für neues.
    Kickstarteraffin waren wir noch nie mich haben da eher immer die Luxus/Neuauflagen interessiert von bewährten Spielen so das mich die erhöhten Kosten nicht so treffen bei einem Spiel pro Jahr.
    Den Rest sehe ich mir auf öffentlichen Treffs an aber zum Kauf werde ich da nur seltenst verleitet.

  • Trotz anstehender Spielemesse hält sich mein Interesse in Grenzen und selbst hochgepriesene Neuerscheinungen lassen mich größtenteils kalt ... geht jemanden das ähnlich und wo liegen bei euch die möglichen Ursachen für diese Entwicklung? :/

    Das ist normal, allein der Platzbedarf schränkt die Auswahl schon ein. Je länger man dabei ist, umso mehr müssen sich Neuheiten am bewährten messen. Ich kaufe inzwischen sehr selektiv, von meinen ca. 12-15 Titel im Top Neugierde Thread, schaffen es vermutlich 3-5 letztendlich ins heimische Regal. Nichtsdestotrotz ist das Interesse hoch, nur sollte man sich vor dem Kauf wertfrei fragen - bringt mir das einen spielerischen Mehrwert?

    Und schon wird’s übersichtlich…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Danke für den Beitrag.


    Ehrlich gesagt, habe ich nie verstanden wieso Neuheiten so eine große Aufmerksamkeit bekommen. Bei Videospielen kann man teils von Fortschritt sprechen und vlt reizt einen sowas mehr.


    Bei Brettspielen, wie auch Büchern spricht mich eine Top 100 mehr an, als irgendwelche Neuheiten. Und bei älteren Spiele sind die Berichte vom emotionalen Hype nicht so verzerrt.


    Ich bin zur Erkenntnis gekommen, dass Neuheiten vlt ein sozialen Aspekt haben, der zu Befriedigung für manche führt. Man redet drüber und tauscht sich aus.


    Mir ist das Jahr des Spiels egal. Diese Haltung sehe ich bei Wargamern häufiger, wo viele alte Titel genannt werden und ich kaum was von Neuheiten mitbekomme, im Verhältnis zu den allgemeinen Foren.


    Ein weiterer Grund der mich von Neuheiten-Hunt abhält, neben den vielen Klassikern und meine aktuell zu große Sammlung, ist, dass der aktuelle Brettspieltrend zu meinen Geschmack divergiert.

    Optik statt Inhalt (Blingbling), Streamlining, indirekte Konfrontationen, kurze Spielzeiten (<2.5h), Catching-Up Mechanismen treten vermehrter auf. Bei App-Unterstützung bin ich eh weg. Sowas schreckt mich ab und da herrscht in vielen Fällen als erst mal Misstrauen und Skeptik, die abgebaut werden muss, um mein Interesse zu wecken. Aber man hat ja eh genug und das ist auch was schönes.

    Einmal editiert, zuletzt von Hiderk ()

  • Mein Hobby besteht bei Brettspielen auch aus Neugierde. Ich muss nicht immer das beste Brettspiel spielen, sondern mich interessiert, was ist Abklatsch, was ist wirklich innovativ, was könnte in der Sammlung bleiben. Dazu wachsen die Kinder. Auch dort kann immer mehr ausprobiert werden. Darum fand ich Kickstarter eigentlich interessant und die Masse an Titeln von Verlagen waren auch okay, alleine aus Neugierde.


    Bei Kickstarter sehe ich für mich nun aber große Probleme.


    • Preis. Alleine für den Blog, für die Neugierde an der Sache, für den eigenen Pfadfinder in einem kann man die meisten Preise nicht rechtfertigen. Da sind für mich Experimente vorbei. Ich bin da auch kein Typ der 650€ für irgendwelche All-Ins ausgeben kann. Alleine weil diese Summen in anderen Bereichen wesentlich besser angelegt sind. Aber selbst +150€ sind für irgendwelche Neugierde-Experimente nicht drin
    • Viel zu viele Titel. Das liegt auch an Corona, weil viele Titel so harte Verzögerung habe. Ich habe in den letzten Monaten Carnegie, Dead Reckoning, Marrakesh, Oltréé, Tainted Grail Wave 2, Merchants Cove, D.E.I, Burncycle, Everdell Erweiterung, Seeders Exodus und diverse kleinere Titel erhalten und fahre jetzt auf die SPIEL. Das ist eigentlich grotesk! Früher war dir Zeit vor der SPIEL zumindest bei mir geprägt von großem Durst auf neue Spiele, weil es eben so ne Art Sommerpause gab.
  • Ich bin aktuell bei einer Sammlungsgröße von ca. 700 Spielen und habe allerdings auch bereits ~200 Spiele wieder verkauft.


    Ein paar der von dir genannten Faktoren treffen auch bei mir zu (Kickstarter Preise, Pile of Shame, Dollar Kurs, Preise für neue Spiele).


    Allerdings gibt es bei mir ein paar weitere Faktoren, die über die letzten ca. 18 Monate das Bedürfnis nach "Neuheiten" gestillt haben:

    - Grundpreis der Spiele steigt. Marrakesh für 100 EUR... Deluxe für 180 EUR. Das ist schon sehr stolz, aber kein Einzelfall. Ein Spiel, dass ich wahrscheinlich 10 - 20x auf den Tisch bekomme, ist mir nicht 180 EUR wert. Und ich bin ein großer Stefan Feld Fan und würde gerne Marrakesh spielen :), aber das wird wohl irgendwann in einem Jahr gekauft (falls ich mich dann noch erinnere), wenn Queen es wieder für 20 EUR raushaut (Ironie aus).

    - Viele "Neuauflagen" von alten Spielen, die man auf Gedeih und Verderben aufwerten will (BuBu anyone?). Ich besitze meist schon die alte Version und habe kein Bedürfnis die neuen zu kaufen.

    - Der Trend zu immer größeren Verpackungen und "Sortierboxen", die einfach umständlich sind. Ich bin zB kein großer fan von GameTrayz inserts. In 0815 Säckchen aufgeteilt, ist fast jedes Spiel a) kleiner verpackbar und b) gleich schnell aufgebaut. GameTrayz werden so umständlich in die Schachteln geschlichtet, dass man quasi das ganze Spiel erstmal auskippen muss, um alle nötigen Trays zu finden. (Disclaimer: Es mag Spiele geben, wo die Trays wirklich toll sind. Mir sind sie bisher den Preis und zusätzlichen Platz nicht wert.)

    - Wenn die Sammlung eine gewisse (physikalische) Größe erreicht, wird man so oder so gezwungen sich gut zu überlegen, welche Spiele man wirklich gerne hätte. Ich habe von den "neueren" Spielen nur Ark Nova, Carnegie und Golem gekauft. Aktuell lachen mich noch Bitoku, Lacrimosa und Marrakesh an, aber keines würde ich mir "jetzt sofort" kaufen.

    - Es ist unglaublich mühsam Spiele zu verkaufen, wenn man sie nicht zu jedem Preis verschleudern will (zumindest in Österreich, weil Versand nach DE/EU Ausland eiskalt 14 - 20 EUR kostet).

    - Ich habe aktuell recht viel in meinem Job zu tun, und nach der Arbeit sind "leichte" Spiele (Keyflower, Wingspan, Concordia, ...) noch okay, aber langwierige Spiele (Pulsar 2849, Bonfire, Teotihuacan, ...) packe ich nicht mehr und sind exklusiv für die Wochenenden ;). Das bremst aber auch das Bedürfnis neue Spiele zu lernen, und damit die Sammelwut.


    Wie immer ist das aber auch nur eine Momentaufnahme. Es wird ja jetzt wieder früher dunkel und kälter, und da stehen Brettspiele bei uns normal höher im Kurs.

  • Viele "Neuauflagen" von alten Spielen, die man auf Gedeih und Verderben aufwerten will (BuBu anyone?). Ich besitze meist schon die alte Version und habe kein Bedürfnis die neuen zu kaufen.

    Es gibt ja einfach auch viele "Neu-Spieler", die eben nicht die alte Auflage im Schrank haben

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Mir geht’s da nicht anders. Ich habe jede Menge ausgezeichnete Spiele im Schrank, die ich in letzter Zeit leider viel zu selten spiele und noch dazu eine Menge ungespielter Spiele, die nicht nur Neuheiten der letzten 2 Jahre sind und mich nach wie vor sehr interessieren. Damit mich eine Neuheit zum Kauf bewegt, muss also einiges zusammen kommen, v.a. da potentielle Mitspieler meist auch noch genug Spiele haben, die sie spielen möchten.

  • Trifft alles auch auf mich zu…


    Und dazu: Ist wie bei Zeichentrick Filmen - ich mag auch einfach den neuen, modernen Grafik-Stil zumeist nicht. :) Da muss ein Spiel (oder eine Serie) sich schon besonders anstrengen…


    Ich bin aber auch alt - Musik, Brettspiele, Videospiele, Serien und Filme - eigentlich braucht von mir aus nix Neues mehr raus kommen 😂

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Eigentlich habe ich mein Verhalten bezüglich der Unterstützung für KS-Projekte nicht groß geändert. Ich unterstütze weiterhin die Spiele, die ich nach längerem Betrachten noch interessant finde. Allerdings sind das von Beginn an auch nicht so viele und besonders auch nicht die riesen Kracher (außer "Tainted Grail").


    Ich habe einige KS-Spiele erst nach längerer Zeit über den 2nd-Hand Markt besorgt, wie z.B. auch auch "Sleeping Gods". Meist unterstütze ich solche Projekte wie "Tournament of the Mythic Kingdoms", "Winterhaven Woods" oder "The Ratcatcher". Die kommen neben den "Guten-Alten" Spielen auch eher auf den Tisch als die "Riesen".


    Aber auch bei mir ist der Blick auf die "Nebenkosten" bei KS-Projekten schärfer geworden als noch zu Anfang des Jahres. Das Spielen an sich ist halt noch mehr in den Vordergrund gerückt als die wahnsinns tolle Ausstattung, wenn es um die Frage der Unterstützung geht.

  • Hm.. Interessantes Thema. Ich sehe es weniger als schwindende Begeisterung für Neuheiten. Als Spielertyp bin ich einfach nicht der, der 1 Spiel 1-2 X spielt und dann schon das nächste sehen will. Da gibt es in den Spielen noch viel mehr zu entdecken, sie zu meistern, auf sehr hohem kompetitiven Level zu spielen.
    Von mir aus können wir zuerst ein Spiel 3-4 mal spielen bevor wir uns dem nächsten Spiel widmen und nicht 4 verschiedene. Man muss weniger aufbauen, erklären, aufräumen und hat mehr Zeit zum spielen.

    Dann gibt es Spiele, die einfach so gut sind, dass ich einfach mehr davon will. Sie machen Spaß!
    Ich muss auch keineswegs ein Spiel sofort entdecken, als erster spielen und gleich voll dabei sein. Bei manchen Spielen war ich wirklich spät dran und umso schöner ist für mich die Entdeckung dieser Spiele. Beispiele: Concordia, Burgen von Burgund.

    Bei manchen möglichen Investitionen muss ich allerdings klar festhalten: Zeitfaktor limitiert mich sehr stark und so auch die potenziellen Anschaffungen (-> Kampagnenspiele). Da schaue ich gerne auf das eine, oder andere Spiel, Interesse wäre da, aber die Zeit fehlt. Dazu kommt, dass ich viele von diesen Spielen für "überproduziert" halte. Es muss nicht immer eine passende Miniatur dabei sein, ein Pappständer reicht mir. Das würde den Platzbedarf und Kosten senken. Allerdings vermute ich, dass an dieser Stelle gutes Geld verdient werden kann.

    In der Summe bin ich einfach kein guter Kunde für die Verlage. Ich bin glücklich mit älteren Spielen, ich kaufe selten Neuheiten und beim Crowdunding bin ich sehr zurückhaltend, überlege mehrfach und mache mir noch mehr Gedanken ob ein Spiel überhaupt auf den Tisch kommen würde und ob es Konkurrenten gibt was die Spielzeit angeht.

    Ist der Markt gesättigt, oder der Spieler? Ich denke der Spieler stellt höhere Anforderungen, weil das Spiel in Konkurrenz um die Spielzeit zu anderen Titeln steht. Ist der Markt gesättigt? Ich denke nicht, meiner Meinung spechen dafür die Deluxe Ausgaben der populären Titeln, die sehr verbreitet sind und trotzdem in einer neuen, hübschen Aufmachung Abnehmer zum vielfachen Preis finden. Davon werden wir in der Zukunft sicher mehr sehen.

    Allerdings angesichts aktuellen weltweiten Problemen auf diversen Ebenen, Inflation, höheren Ausgaben in den Haushalten verzichtet man zuerst auf Luxusgüter und dazu zähle ich persönlich die Brettspiele.

    Wenn man dann alles zusammen nimmt, rechne ich mit sehr starken Umsatzrückgängen bei den Verlagen und durchaus stürmischen Zeiten, die auf die Brettspielbranche zukommen.

  • Vor einiger Zeit und die ist noch nicht sooo lange her, konnte ich für mich behaupten, alle relevanten und auf den Deutschen Markt erhältlichen Neuheiten eines Jahrgangs im Laufe des Jahres gespielt oder wenigstens angespielt zu haben. Da war meine Motivation, die ganz wenigen Perlen zu finden, die so richtig gekickt haben, die ein Whow-Gefühl erzeugt haben, wo man direkt eine weitere Partie spielen wollte und das auch gemacht hat. Das war damals zum Beispiel Agricola, das an einem Spielerwochenende als brandneue Neuheit dauerhaft aufgebaut war an einem Tisch und wirklich rund um die Uhr mit wechselnden Mitspielern bespielt wurde. Aber auch Marco Polo, das ich in Folge ungezählte Partien im hohen zweistelligen Bereich in diversen 4er-Runden gespielt habe und zu Höchstzeiten liefen mehrere Partien zeitgleich auf Spieletreffs, weil so viele es spielen wollten.


    Inzwischen habe ich für mich akzeptiert, dass ich nicht mehr jede Neuheit kennen oder gar selbst anspielen kann. Vergleichbar mit dem Buchmarkt. War eine schwierige Umgewöhnungszeit, dass ich trotzdem dabei nichts verpasse, sondern nur etwas anders spiele oder mache.


    Heute entdecke ich für mich Neuheiten, die seit mehreren Jahren auf den Markt sind, aber so völlig an mir vorbeigegangen. Und oftmals kann ich nach dem ersten Euphoriemoment des vermeintlichen Neuen mich dann doch zurückhalten, das Spiel dann direkt kaufen zu müssen. Aktuell "Mantis Falls". Eben weil ich ausreichend viele Spiele jedes Genres und jeder Spielzahl und Komplexität im Schrank habe und die Mehrheit davon nur wenige Partien gesehen hat und keineswegs wirklich durchdrungen ist - so wie Agricola oder Marco Polo damals.


    Ein paar neue Spiele leiste ich mir trotzdem, unabhängig wie teuer die sind. Einfach weil ich Spiele mag. Und gut ausgestattete Spiele umso mehr. Aber auch, weil Neuheiten weiterhin den Reiz des Neuen haben. Dabei gehe ich allerdings erheblich selektiver vor und versuche nur das zu kaufen, was ich selbst anspielen konnte, um komplette Fehlkäufe zu minimieren. Klappt nicht immer, weil auch nicht alle Spiele in meinem Umkreis inklusive Spieleveranstaltungen verfügbar sind. Vieles davon muss ich auch nicht selbst besitzen, wenn ich es in entsprechender Runde auch einfach nur mitspielen kann und nicht zwingend anderer Runden damit begeistern möchte.


    Somit umfasst meine "SPIEL 2022" Liste eigentlich nur die Erweiterung zu "The Guild of Merchant Explorers", aber auch nur, weil man die nicht im Handel bekommt aktuell. Bei dem ganzen Rest der Neuheiten lasse ich mich überraschen und faszinieren. Wobei ich das 100. Eurogame mit Rohstofftausch und Aufträgen und verdichteter Aktionsanzahl sowieso nicht mehr brauche und will. Die Sättigung ist längst da. Der Appetit auf Exquisites bleibt und den gönne ich mir auch weiterhin.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • - Viele "Neuauflagen" von alten Spielen, die man auf Gedeih und Verderben aufwerten will (BuBu anyone?). Ich besitze meist schon die alte Version und habe kein Bedürfnis die neuen zu kaufen.

    Also "viele" sehe ich hier wirklich nicht. Ich halte den Prozentsatz der neuen Titel, auf die das zutrifft, für verschwindend klein.

  • Bei mir verhält es sich auch ähnlich. Ich bin gesättigt mit Spielen, die ich mag. Auf Grund der Menge kommen, diese aber entsprechend selten auf den Tisch und daher konzentriere mich auf meine Vorhandenen. Ich schaue bei Neuheiten nun mehr auf das Aussehen und bei störenden Kleinigkeiten verzichte ich. Jede Anschaffung wird nun geprüft, ob ich nicht eine gute Alternative im Schrank habe. Die Unterstützung von Kickstartern ist auch bei mir seit letzten Jahr rückläufig, wobei es vermutlich weniger die Versandkosten sind, sondern das Gebotene.

    Einmal editiert, zuletzt von Yuchdan ()

  • Kann ich genau so unterschreiben.


    Von der Gewichtung her bei mir:

    - Ich habe gefühlt alles abgedeckt. Wenn doch mal ein Ausreißerspiel nach oben kommt, kann man das einfach immer auch auf dem Sekundärmarkt zu einem guten Preis kaufen.

    - Zahlreiche Kickstarter sind noch offen, ohne Garantie, dass die auch jemals kommen.

    - Die Preise sind einfach nicht mehr für mich zu rechtfertigen, umso mehr, da ich meistens nur den Core haben will und nicht den ganzen Schnickschnack drumherum.

    - Publisher sehen Backer viel zu oft als die zu melkende Geldkuh, womit ich mir zusehends ver***t vorkomme. Vor allem, wenn ich die Spiele später im Retail deutlich billiger bekomme.


    Wenn ich jetzt nur noch mein FOMO bei Farben zum Miniatur-Bemalen in den Griff kriegen könnte ...

  • Sättigung? Ja, geht mir auch so, nur dass ich dafür doch immer noch relativ viel kaufe. Es ist auch noch genug Interesse bei mir da, was fehlt, ist eher Spielzeit und Gelegenheit. Nun ja, ich hab auch Übergewicht, mehr haben wollen als brauchen können gehört wohl zu meinen Wesenszügen. ^^ Solange es der Geldbeutel erlaubt, behält die Neugier oft die Überhand.

    Nun kaufe ich aber auch keine sündhaft teuren Klopper, da kann ich gut widerstehen, wenn der Preis mich schreckt (Marrakesh - außerdem hab ich schon dies und das 8-)) ). Auch so kommt übers Jahr genug zusammen.

    Und auch der Trend zu komplexen langen Euros ist zwar interessant, aber die bekommt man doch auch nicht alle gespielt. Die meisten dieser Spiele blocken einen kompletten Spielabend, da hat ein zweites Spiel zeitlich keine Chance mehr.

    Ich habe weder ein Arche Nova zu Hause, noch ein Just One

    Na Du traust Dich hier ja was ^^

    :jehova:

    Ehrlich gesagt, habe ich nie verstanden wieso Neuheiten so eine große Aufmerksamkeit bekommen. B

    Ist das nicht in allen Lebensbereichen so? Das Forum hier ist wie Nachrichten, da ist das Neue das, was die meisten interessiert. Das schließt Recherche ja nicht aus, wenn man erst später mit einem Spiel in Berührung kommt, die Suchfunktion ist nicht schlecht. Eine gepflegte Oldie-Ecke ist aber auch nicht zu verachten. Vielleicht sollten wir mal dafür ein Unterforum hier einrichten und schauen, (ob) was passiert.

    Es gibt ja einfach auch viele "Neu-Spieler", die eben nicht die alte Auflage im Schrank haben

    Die haben diesen Thread schon auf ignore - hier klagen nur die, die schon fast alles haben, also Leute wie Du und ich 8o

  • - Viele "Neuauflagen" von alten Spielen, die man auf Gedeih und Verderben aufwerten will (BuBu anyone?). Ich besitze meist schon die alte Version und habe kein Bedürfnis die neuen zu kaufen.

    Also "viele" sehe ich hier wirklich nicht. Ich halte den Prozentsatz der neuen Titel, auf die das zutrifft, für verschwindend klein.

    BuBu, KeyMarket, Keydom, Feld City Collection, Dune. Sind schon ein paar, würde ich sagen. Aber stimmt schon, bei paar tausend neuen Spielen im Jahr, sind die re-releases eine kleine Menge. Und nicht jeder - meiner - Punkte muss für dich/andere zutreffen ;).

    Viele "Neuauflagen" von alten Spielen, die man auf Gedeih und Verderben aufwerten will (BuBu anyone?). Ich besitze meist schon die alte Version und habe kein Bedürfnis die neuen zu kaufen.

    Es gibt ja einfach auch viele "Neu-Spieler", die eben nicht die alte Auflage im Schrank haben

    Natürlich. Und jeder Spieler, der mit einem Gamefound BuBu abgeholt wird und dem Thema Brettspiele näher gebracht wird, ist ein kleiner Erfolg für unser Hobby :). Aber hier ging es ja um persönliche / subjektive Gründe und ob es einem ähnlich geht mit der Übersättigung, und bei mir ist das schon so, dass ich - speziell in letzter Zeit - recht viele reboots sehe, an welchen ich einfach nicht interessiert bin :).

    Einmal editiert, zuletzt von chize ()

  • Das Interesse an Neuheiten ist bei mir auf jeden fall nach gerade mal 3 Jahren im Hobby schon weniger geworden. In der Zeit haben sich ca. 200 Spiele angesammelt und kann sagen das es zuviel ist und reduziere die Sammlung. Es sind noch 8 Crowdfundings offen, wovon das meiste 2023 erst kommt. Ich kaufe dass, was mich gerade anspricht egal ob es alt oder neu ist aber nicht mehr als 1 Spiel pro Monat, akutell sogar weniger. Was ist alt was ist neu ? Für mich ist ein 2 Jahre altes Spiel noch nicht alt, ein 10 Jahre altes schon :) Ich befasse mich fast gar nicht damit, ob es eine Neuheit ist oder nicht. Hab auch schon Spiele gekauft ohne zu wissen aus welchem Jahr die sind :lachwein:

    Einmal editiert, zuletzt von gelöscht_21032023 ()

  • Eigentlich hast Du, Yakosh-Dej , da praktisch alles aufgeführt, was bei mir auch zutrifft. Was nicht heißt, dass mich Neuheiten nicht mehr interessieren, aber ich brauche sie eben nicht sofort, hier stehen zum einen genug Spiele herum, die ich jederzeit gerne spielen würde, zum Anderen aber eben auch genügend ungespielte - die für mich immer noch sehr interessant klingen und die ich gerne spielen würde.

    Dazu - und das geht eindeutig in Richtung Kosten - kommt, dass ich letztens in einem Anfall von Statistik-Wahn, soweit das noch anhand von Rechnungen, mails oder was-weiß-ich-was nachvollziehbar war, die Preise nachgetragen habe, die ich irgendwann einmal für Spiel xy gezahlt habe (um dann anhand BG-Stats die Kosten je Partie/Spielerstunde usw. anzeigen lassen zu können. Da sind mir schon beim Eindaddeln der Preise die Tränen gekommen (und ich habe teilweise x-Mal nachgeschaut, ob es sich hier wirklich um das Grundspiel oder um die Erweiterung gehandelt hatte (z. B. Stone Age oder Tribun für je 22,95).

    Ja, ich gebe zu, häufig sieht man älteren Spielen ihr Alter auch irgendwie an (habe gerade Raja rausgekramt, da ich das mal gerne spielen würde und wir nächstes Wochenende zu fünft sind). Aber irgendwie macht mich das so optisch (vor allem das Spielbrett) gar nicht an, weswegen ich mich immer dabei ertappe, das geistig doch schon wieder wegzustellen... Ob ich mich deswegen von Bling-Bling blenden lasse? Ich denke/hoffe nicht - aber ich freue mich halt auch, wenn ein Spiel in meinen Augen "schön ist".

    Dazu kommt, dass ich in den letzten Jahren viele ältere, bis dato ungespielte Spiele auf den Tisch gebracht und dabei festgestellt habe, dass die mir auch heute noch sehr viel Spaß machen. Dennoch muss ich mir auch eingestehen, dass Spiele bei mir aufgrund des Settings schon für Interesse sorgen können ("Oh, Inkas... Da habe ich noch kein Spiel...").

    So etwa seit zwei/drei Jahren lese ich hier mit - das hat anfangs zu einem erschreckenden "Oh, das ist neu, das klingt toll, das brauche ich"-Effekt geführt. Inzwischen habe ich soviel gelernt, dass ich mir die Spiele erstmal notiere, durchaus hier darüber mitlese, aber eben abwarte. Und wenn man von einem Spiel dann auch noch in einem oder zwei Jahren zumindest halb-regelmäßig noch liest (in Wochenthreads beispielsweise), DANN ist der Moment gekommen, um mir ernsthaft über einen Kauf Gedanken zu machen. Dadurch kann ich hier zwar bei Arche Nova oder ähnlichem nicht mitreden, aber mitlesen macht ja auch Spaß... ;)

  • mittlerweile kaufe ich lieber ältere Spiele"klassiker" (zuletzt GWT und Mombasa). Bin zwar erst 4 Jahre im Hobby, aber schon jetzt habe ich festgestellt, dass viele Neuheiten einfach nur gehyped sind und 1, 2 Jahren kein Mensch mehr drüber spricht. Diese älteren Titel haben sich wenigstens bewährt.

    KS konnte ich noch nicht ganz entsagen aber die all in Preise sind halt jenseits von gut und böse, deshalb habe iches tatsächlich geschafft, mal einen KS NICHT all in mitzunehmen (BRW Rebirth). Werfe aber mittlerweile immer nur nen Euro rein und überlege sehr lange...Uprising schliesst bald der pm und ich konnte mich noch immer nicht entscheiden :D

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Schwierig. Allgemein würde ich sagen, freue ich mich auf neue Projekte und backe auch genauso viel wie vorher. Problematisch wird es bei mir eher, wenn mehrere Spiele in Folge durchfallen, wie ja in diesem Jahr KDM, Middara und auch ein Burncycle, die allesamt von der Einarbeitung schon Ressourcen fressen. Dann stellt sich auch eine Müdigkeit ein. Aber das hat dann trotzdem nichts mit neuen oder alten Spielen zu tun, sondern einfach nur an der Frequenz von Misserfolgen.

    Zum Beispiel ist meine Vorfreude auf ein Primal nach wie vor ungebremst. Skepsis steigt natürlich proportional mit mit jedem Knaller- und Durchfallspiel, was man in all den Jahren schon gesehen hat.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • BuBu, KeyMarket, Keydom, Feld City Collection, Dune. Sind schon ein paar, würde ich sagen.

    Ja, aber der Prozentsatz ist heute nicht anders als vor 5 oder 10 Jahren. Ein paar Relaunches im Jahr gab es schon immer.

  • Also ich glaube ja, in so einem Spielerleben ist viel Platz für Wellenbewegungen: Ich bin seit Studienbeginn 1999 spielbegeistert, spätestens die erste Messe 2002 hat das Feuer entfacht, aber als die Lebensumstände zwischenzeitlich sehr stressig wurden, wurde auch mal für einige Jahre lang deutlich weniger gespielt, einige Messen, viele Neuheiten und zahlreiche Spieleabende ausgelassen. Die Gewohnheit, stets die neuesten "Klopper" meist in Vollbesetzung auf den Tisch bringen zu wollen, wurde sogar zeitweise durch eine Ermüdung des Wunsches, sich kompetitiv zu messen abgelöst, so dass fast ausschließlich kooperative Spiele bevorzugt wurden.


    Bei mir gab es ehrlich gesagt eher einen gegenteiligen Effekt durch Corona: da wir zu zweit insgesamt einen überwiegend ähnlichen Spielgeschmack teilen, kommen bei uns nun wieder mit Begeisterung medium und heavy Euros auf den Tisch, abgewechselt durch Absacker und kooperative Schlachten. Die Vielseitigkeit des Geschmacks ist wieder da und so haben auch die vielen Neuheiten erneut eine Chance. Uns wurde klar: manche Spiele lieber in Minimalbesetzung, die Angaben zur optimalen Spielerzahl auf BGG zu berücksichtigen, ist auch sehr gut. Und plötzlich wird Grand Austria Hotel zu einem Favoriten, wenn es zu zweit gespielt wird. Für größere Runden gibt es genügend anderes.


    Zugleich kann ich die Sättigung auch gut nachvollziehen gerade bei Genres, die wir nicht so sehr bevorzugen. Ich brauche keine zwanzig Plättchenlegespiele, eine Handvoll tut es sicher auch und gerade die sehr langen Euro-Games und Kampagnenspiele sollten nicht zu viel Konkurrenz bekommen. Sonst nimmt man sich viel Reiz weg, wenn alles nur wenige Male auf dem Tisch landet bis zur nächsten Neuheit. Carnegie ist auch so ein Beispiel: da sehe ich noch viele spannende Partien und jede Menge Strategien zum weiterprobieren.


    Die steigenden Preise und die ausstehenden teils lange auf sich warten lassenden Bestellungen sei es Kickstarter oder auch Retail tuen ihr Übriges. Hier werden wir auch zurückhaltender. Da habe ich den Eindruck: nach den ersten ein-zwei Jahren Begeisterung, was es da alles zu crowdfunden gibt, tritt ein wenig Ernüchterung ein, weil vieles deutlich später eintrudelt.

  • Probiere auch deutlich zu reduzieren.


    Gefühlt hat der Foren-Beitritt hier vor einigen Jahren aber auch erst dazu geführt, dass ich viel mehr auf Spiele angesprungen bin und gekauft hab, die ich sonst wahrscheinlich nie gekannt hätte...und auch so meist nicht zum spielen gekommen bin.


    Was bei mir zuletzt öfter als Gedanke kam, wenn man hier ließ:

    Irgendwie haben alle anderen

    • Viel mehr Zeit
    • Viel mehr Geld
    • Viel mehr Platz
    • Viel mehr Mitspieler

    Liegt aber wohl gerade daran, dass man hier in einem Mikrokosmos unterwegs ist.


    Irgendwie ist wie bei allem gerade: Es gibt viel zu viel und jederzeit verfügbar...wer kann und will das noch alles konsumieren.

    Gefühlt sind wir bei uns bspw. auf einem starken "Reanalogisierungs-Trip" - weg von digitaler Dauerbeschallung.


    Ebenso bei analogen Spielen: Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es leider sehr an Zeit und Mitspielern fehlt (irgendwann ist der Platz auch schade für Spiele, die man wohl nie spielen wird).


    Bspw. würde mir fast ein Spiel wie Battletech ausreichen....alleine vom zeitl. ..da hab ich aber keinen, der das mit mir spielt. Andersrum sind die "seichten" Spiele in meiner Gruppe nicht was auf Dauer.


    Ich würde gerne DAS eine große Spiel haben, welches einen sehr lange begleitet (bspw. könnte das Magic, Battletech, ein anderes TT oder Rollenspiel sein)...gerade das sind aber Spiele, für welche man eine Gruppe bräuchte, wo sich jeder einbringt und nicht nur einer...hab ich leider nicht.


    Als Kompromis ist es daher Massive Darkness 2 geworden.


    Und jedesmal wenn mich ein neues Spiel anfixt denke ich "Nein, nein, nein, wirst eh nicht spielen".

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Bei mir ist das ähnlich, man könnte schon von einer Sättigung sprechen.

    Die Hauptgründe sind da nicht mal dass mich neue Spiele nicht interessiern würden, sondern das ich einfach einiges an Spielen habe (und wenn ich das hier manchmal lese bin ich ein kleines Licht mit meiner Mini Sammlung ^^ ). Ich habe auf Kickstarter einiges gekauft, sowohl "physische" Spiele als auch Print and Play, Roll and Write Sachen. Da hab ich auch noch bestimmt 10-15 kleine bis große Print and Plays die ich noch nicht gebaut habe.

    Und von all den Spielen hab ich vieles nur angespielt, oder wenige male auf den Tisch gebracht

    Da habe ich jetzt gerade auch eine Phase wo wir aus Zeitgründen nicht soviel gespielt haben und ich auch nicht in meinen Hobby Raum zum basteln oder Solo spielen gekommen bin.


    Ein weiterer Grund sind auch ganz klar die gestiegenen Kosten im Crowdfounding.

    Wenn da mal ein Spiel erscheint das mich arg reizt, dann ist der Minimum Pledge mit Versand und VAT oft gleich bei 120-150 $ oder noch mehr. Und alles was über 100 Euro raus geht muss ich mir schon überlegen ob es finanziel drin ist, ich hab ja keinen Geldscheisser. Da überlege ich genau, brauch ich das ? Spiele ich das ? Und oft stelle ich fest, nö kann ich verzichten oder hab ich schon ähnliches.

    Gibt es für das Spiel hingegen einen günstigen Print and Play Pledge unter 10 $ steig ich da oft gern mit ein, ist bei großen Spielen zwar ehr selten, aber bei kleinen bis mittleren werd ich da oft schwach. Gilt auch für Projekte in der Spieleschmiede, da hab ich zwischenzeitlich auch wieder mal zugeschlagen, aber auch da überlege ich immer und sage viel mehr nein als das ich zugreife.


    Genauso geht es mir aber auch mit "älteren" Spielen , neu oder im Gebrauchtwarenmarkt. Mich würde nach wie vor ein Gloomhaven, SW Outer Rim, Xia - A Drift System, Clank! oder Aeons End sehr reizen, sollen ja auch alles Top Spiele sein. Aber aus oben genannten Gründen konnte ich mich da auch nicht dazu durchringen sie mal zu kaufen.

  • Sättigung empfinde ich auch, immer wieder stehe ich vor meinem Spieleregal und denke wieviele Super Spiele ich doch habe, an sich würden die (ca 200) locker reichen für die nächsten Jahrzehnte. Dann sind Spiele dabei, die ich Top finde, aber seit Jahren nicht mehr gespielt habe. Wozu also neue kaufen?


    … und trotzdem bin ich irgendwie auf der Jagd, kaufe neue Spiele, bin nicht selten eher von ihnen enttäuscht, weil es zwar gute Spiele sind aber nicht der absolute Brenner. Etliche von denen fliegen dann auch wieder aus der Sammlung. Ein Teufelskreis irgendwie


    Hallo, mein Name ist Mixo und ich bin Boardgame(shopping)süchtig.

  • Witzig, ich habe mich in den letzten Monaten oft gefragt, ob es nur mit so geht, aber dein Beitrag könnte glatt von mir sein… :)


    Ich habe meine Lebensgefährtin tatsächlich zwei Wochen vor Corona kennengelernt und - ähnlich wie bei den Ausführungen bei kindofblue - haben wir die gemeinsame Zeit zum exzessiven 2p-Brettspielen genutzt. Dabei haben wir nicht nur festgestellt, dass uns die ItalEuros liegen, auch Spiele wie zB Euphoria, das lange Zeit vergessen in meinem Schrank stand, reaktiviert - retrospektiv betrachtet fand ich es richtig schön, eigene Spiele noch einmal neu zu entdecken, anstatt einfach nur weitere dazuzukaufen: Freue mich momentan auf Wiedererweckung meiner CitOW, Terra Mystica mit Händlern, Pixie Queen, Alchemisten und The Gallerist. :)


    Insofern geht es mir ein bisschen wie Khumbanigash : Ich werde die Messe wohl primär dazu nutzen, einfach die Atmosphäre zu genießen, ohne das Gefühl zu haben, irgendwas mitnehmen zu müssen (falls sich jemand am Donnerstag anschließen möchte, herzliche Einladung an dieser Stelle, da wäre ich bislang allein unterwegs). Und beim Schlendern kann man ja trotzdem offen bleiben gegenüber Spielen, die zufällig den eigenen Weg kreuzen…


    EDIT: Habe schon zwei nette Nachrichten erhalten, ist also nicht mehr aktuell - könnte für Torlok aber als Anregung dienen, den Forentreff eventuell auch mal früher anzubieten? - Dann könnte man von da aus u.U. zusammen weiterziehen? (Eventuell gab es aber so etwas ja vielleicht bereits und andere Gründe sprechen eher für die vorgeschlagene Uhrzeit. 😁)

    4 Mal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • Ich bin aber auch alt

    :hahaha:

    2017 ist nicht mein Geburtsdatum :P

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Ich denke auch schon länger, das meine Sammlung soweit für mich komplett ist und ich eigentlich weiter reduzieren könnte. Das letzte größere Spiel für die eigene Sammlung war ein kostengünstiges Fresko mit allen Erweiterungen wie in der ersten Bigbox. Alleine damit könnte man sicherlich etliche Partien spielen ohne etwas anderes zu vermissen.


    Vorbestellt ist derzeit wegen dem "günstigen" Preis Cthulhu Wars. Wenn es doch nicht kommen sollte, wäre ich auch nicht traurig. Ansonsten habe ich zwar noch ein paar Wunschspiele, die aber ebenfalls absolut kein Muss sind und wahrscheinlich nicht hier einziehen werden.


    Und selbst wenn ein Spiel besser sein sollte als ein vorhandenes, muss das alte trotzdem nicht durch das neue ersetzt werden und ich verzichte einfach auf das neue. Schließlich bedeutet dies ja auch, dass ich wieder Geld für das neue und Zeit zum Verkauf für das alte investieren muss.

  • In den letzten zwölf Monaten habe ich bei mir eine deutlich schwindende Begeisterung für Neuheiten / neue Crowfunding-Projekte festgestellt.

    [...]

    geht jemanden das ähnlich

    Ich fühle mich auch angesprochen. Mein Stapel ungespielter Spiele ist noch lange nicht abgebaut. Das sind vielfach Kickstarter, die vor Corona bestellt wurden, resultiert aber auch noch in normal-gewohntem Kaufverhalten im ersten Corona-Jahr, trotz deutlich reduzierter Spielzeit. Daher habe ich für mich beschlossen, im Normalfall keine Spiele mehr zu kaufen bzw. zu bestellen, die nicht mindestens ein Jahr alt sind und auch als Nicht-mehr-Neuheit immer noch positive Bewertungen bekommen. Neuheiten gehen mir aktuell komplett am Allerwertesten vorbei. Ich habe heute zum ersten Mal auf die BGG-Preview-Liste für Essen geschaut.

    In der modernen Social Media Welt wird allerlei Durchschnittsware bis zum Geht-Nicht-Mehr hochgejubelt, selbst wenn der Hochjubler vom Spiel kaum was außer der ach-so-tollen Materialqualität loben kann und oft schon mit der richtigen Interpretation der Regeln überfordert ist. Brauche ich nicht. Entscheidend ist, was aus eigener Kraft des Test der Zeit bestehen kann. Deshalb meine selbst gesetzte 1-Jahres-Regel. Willkommener Nebeneffekt ist, dass mittlerweile Erstauflagen auffällig oft Fehler haben, die dann später in Zweitauflagen korrigiert werden. (Beim einen Verlag öfter, beim anderen seltener.) Wer angesagte Neuheiten unbedingt als Erster haben muss und deshalb nach Essen fährt: Viel Spaß dabei! Ganz ehrlich gemeint. Aber ich bin da raus, und das sage ich als jemand, der früher in der Zeit vor Essen an jedem Wochenende ein Dutzend Spielregeln gelesen hat und dann während der Messe immer 10+ ausgewählte Neuheiten gekauft hat.

    Essen werde ich dieses Jahr vermutlich nochmal mitnehmen. Bei 140km einfacher Strecke kann man das als Tagesausflug mal machen. Herumschlendern und anschauen, eventuell mit Familie. Aber Neuheiten kaufen? Wohl eher nicht. Immer noch zu viel Ungespieltes durch Corona, und das Spieleregal ist schlicht voll.


    wo liegen bei euch die möglichen Ursachen für diese Entwicklung? :/

    Alles, was du auch aufzählst, mit Ausnahme der Menge der ausstehenden Kickstarter. Da habe ich vor zwei Jahren schon angefangen, meine Bestellmenge deutlich zu reduzieren, d.h. wenn da mal die letzten Altlasten da sind und ich den einen tatsächlichen und den anderen möglichen Komplettausfall-Flop großzügig rausrechne (auch ein Grund für KS-Müdigkeit!), ist da nicht gar mehr viel ausstehend.

    Hinzu kommt allerdings ein anderer Grund: Ich kann mit Solo und dem allgemeinen Trend zur Interaktionsarmut in vielen modernen Spielen nicht allzu viel anfangen. Brettspiele leben für mich vom Miteinander-Spielen. Sorry, aber Alleine-Spielen oder Nebeneinander-Spielen ist für mich (!) nicht das Gleiche, da ist der Reiz weg. Dann kann ich auch gleich am Computer spielen.


    Betonen möchte ich allerdings, dass ich den Verlagen, Autoren oder anderen, die in der Spielebranche arbeiten, keinen Vorwurf mache. Wenn der Markt nach maßlos überproduzierter, solo-kompatibler 08/15-Ware verlangt, sich das mit Crowdfunding und bezahlter Youtuber-Hochjubelei gewinnbringend vermarkten lässt, und die Masse der Backer auch höhere dreistellige Preise noch als "angemessen" verteidigt, selbst wenn die Hälfte von dem ganzen überproduzierten Rotz niemals auf den Tisch kommen wird, dann ist's völlig klar, das das Angebot so ist, wie es halt ist.

  • Das Gesagte passt zum Großteil auch für mich.


    Hinzu kommt noch die persönliche Enttäuschung über die letzten von mir unterstützten Spiele im Bezug auf das Unterstützen selbst, gespielt sind die Spiele natürlich noch nicht...


    Feed the Kraken gab es praktisch direkt nach der Kampagne günstiger zum Vorbestellen. War zwar nicht viel an Unterschied, aber dennoch ärgerlich.


    Human Punishment bedarf wohl keiner Erklärung mehr, bei den ganzen Kritikpunkten habe ich da gerade gar keine Lust drauf, selbst wenn da vielleicht ein gutes Spiel drin stecken sollte.


    Deranged kam auch nicht so gut weg und gab es in irgendeiner Weihnachtsaktion der Spieleschmiede, hätte ich auf jeden Fall auch relativ kurz danach für weniger Geld (unter anderem hier) erstehen können.


    Wahrscheinlich habe ich mir da genau 3 "tolle" Beispiele zum Unterstützen ausgesucht, aber dennoch hat das meine Lust auf sowas erstmal praktisch auf 0 gedrückt. Meine mehr oder weniger sorgfältig ausgesuchten Projekte haben mir schon die Laune vermiest, ehe ich sie spielen konnte.


    Ansonsten sind vor allem die gestiegenen Preise, das eigene Kind und die mittlerweile fehlenden Mitspieler dafür verantwortlich, dass ich kaum noch was hole und selbst hier im Markt öfter passe.


    Sollte ich dann doch demnächst mal wieder eine Runde starten können, werde ich sicher auf etwas zurückgreifen, was sich bewährt hat und nicht Stunden noch in die Einarbeitung von Human Punishment verwenden wollen.


    Mittlerweile gebe ich wieder mehr für PC Spiele aus, die kann ich auch alleine spielen und sobald Frau und Kind im Bett sind kurz mal ne Stunde starten. Mit einem BSG oder TI geht das nicht so ohne weiteres.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Ist bei mir ähnlich. Ich interessiere mich zwar weiterhin für neue Spiele aber der "Drang" dringend was neues zu kaufen hat doch stark nachgelassen. Ich habe im Sommer auch nochmal etwas aussortiert - dafür gefallen mir jetzt alle Spiele in meiner Sammlung und ich würde wahrscheinlich jedes Spiel spielen wollen.


    In das Kickstarter Game bin ich Anfang letztes Jahr so richtig eingestiegen, hab viel investiert und bei einigen Titel bereue ich es jetzt schon. Mit der Zeit sind auch einige "Klassiker" nachgekommen, weshalb eine mögliche Neuanschaffung es erstmals schaffen muss das es gespielt wird. Aber, ich habe trotzdem wahnsinnige Lust auf die Spiel.

  • Würde ich differenzieren. Brettspiele sind wie Musik ein Hobby, genau so wie ich niemals neuer Musik überdrüssig werde gilt das für den Spielebereich . Mechaniken, ob ich die jetzt kenne oder nicht oder es der 100. Worker Placer in der Sammlung ist, sind mir wumpe. Ich mag einfach für mich schöne Spiele, gerne auch thematisch. Da wird es immer was geben.

    Von daher eher das Gegenteil- viele neue Brettspiele hätte es so vor ein paar Jahre nicht gegeben, die Auswahl wächst exponentiell. Finde ich prima!


    Ich denke die hier skizzierten Zyklen kennen wir alle. Neu Im Hobby- alles kaufen, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Dann nach und nach Ausprägung des persönlichen Geschmacks und damit Fokussierung.


    Kickstarter ist eine andere Sache. Die bekannten und genannten Umstände haben mein Engagement dort deutlich reduziert. Und die Erkenntnis, dass ich Kampagnenspiele im Umgang von mehreren 1000h vielleicht doch nicht alle runterspielen werde.


    Alfgard würde ich widersprechen wollen. 90% der hier Schreibenden haben genausowenig Zeit und Mitspieler. Das ist ein Selbstbetrug, dem wir alle (ich genauso) unterliegen.

    Daher möchte ich an die MetalPirate genannten sozialen Medien das Forum selbst ergänzen. Hier herrscht In den meisten Fällen eine "Must du haben!! All in oder nichts"-Mentalität (gerne ironisch konnotiert) die Gruppendynamiken auslöst und viele blindlings in den Kauf bringt. Guck dir alleine die Rate an KS im Marktplatz an, und wie viele dabei Teilnehmer sind, die für das Spiel getrommelt haben und/oder bei einer SB dabei waren.

    Auch die schiere Menge an SB spielt eine Rolle. "Für den Preis..."


    Klassisches Vorgehen, was FB und Co perfektioniert haben. Vermeintlichen Freunden/Peer groups vertraue ich deutlich mehr als den bösen Influencern auf YouTube.

    Einmal editiert, zuletzt von Tommesbx ()