Beeinflussung der eigenen Spielweise durch den Gegner

  • Inspiriert durch:

    Eine für mich interessante Erkenntnis an dieser Stelle: ich hatte das Gefühl auf das lockerere und explorativere Spiel meines Bruders auch mit einer anderen Spielweise zu reagieren. Gegen den sehr ehrgeizigen AP-Freund (siehe letzte Woche) habe ich das Gefühl, auf Effizienz spielen zu müssen um mithalten zu können. Und natürlich erlauben die langen Denkzeiten von ihm auch mir, mich etwas auf dem Spielplan umzuschauen und ein paar Pläne zu hegen.

    …würde ich gerne mal wissen wie stark die Art der Spielweise eures Gegners euer eigenes Spiel beeinflusst. Oder spielt ihr immer euren Stiefel runter?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Das wirkt sich massiv aus gegen Wen ich spiele.

    Mit meiner Frau zb. spielen wir recht schnell und „Bauchlastig“ und schauen was dabei rum kommt.

    Auch auf öffentlichen Spieletreffs spiele ich eher locker flockig während ich mit „Kumpels“ weit kompetitiver agiere.

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • Ich passe mich auch dem Gegner an. Spiele ich z.B. nur mit meiner Freundin, so läuft es meist etwas seichter und nicht alles zu 100% durchdacht ab. Spielen wir hingegen mit einem befreundeten Pärchen (beide Mathematiker), so läuft das ganze viel taktischer und überlegter ab.

    Da ich nicht total gegen die beiden abstinken will, mache ich mir auch automatisch mehr Gedanken über meine Züge und plane auf Effektivität und maximale Punkteausbeute.

    Ich muss gestehen, mir gefällt ersteres jedoch wesentlich besser. Ich muss beim Spielen nicht alles perfekt durchplanen damit ich auch wirklich das letzte Pünktchen noch rausquetschen kann. Es atmet dann häufig in Arbeit aus. Ich habe trotzdem Spaß daran, aber brauche es auf jeden Fall nicht immer. Außerdem dauert es meist auch wesentlich länger, wodrauf ich halt nicht immer Lust habe. Ganz schlimm finde ich es, wenn das dann auch bei Spielen, die meiner Meinung nach nicht auf Gewinnen und Verlieren ausgelegt sind, so praktiziert wird. Beispiel in unserer Gruppe: The Kings Dilemma. Natürlich bekommt man Punkte, am Ende gibt es auch einen Sieger. Aber bei einem solchen Spiel geht es mir darum, eine coole Geschichte zu erleben und einfach eine schöne und lustige Zeit zu haben. Da mache ich auch mal einen Zug, der mir nix bringt, einfach weil es eine geile Story ist. Dort ist dann besagtes Pärchen jedoch auch wieder nur darauf aus, möglichst viele Punkte zu machen. In dem Falle kann ich das nicht so richtig verstehen.

    Ich kann aber absolut nachvollziehen, dass Leute auch genau daraus ihren Spaß ziehen. Wenn man halt solch ein analytisches Hirn hat, macht es wahrscheinlich einfach Spaß, noch das letzte Quentchen Perfektion herauszukitzeln und den optimalen Zug hinzulegen.

    Von daher, ja, ich passe mich meinen Gegnern/Mitspielern an.

    Was wird zur Zeit gespielt: Wonderlands War | The Kings Dilemma | Dominion | Boonlake | Dune Imperium | Kingdom Death: Monster | Arche Nova

  • Inspiriert durch:

    Eine für mich interessante Erkenntnis an dieser Stelle: ich hatte das Gefühl auf das lockerere und explorativere Spiel meines Bruders auch mit einer anderen Spielweise zu reagieren. Gegen den sehr ehrgeizigen AP-Freund (siehe letzte Woche) habe ich das Gefühl, auf Effizienz spielen zu müssen um mithalten zu können. Und natürlich erlauben die langen Denkzeiten von ihm auch mir, mich etwas auf dem Spielplan umzuschauen und ein paar Pläne zu hegen.

    …würde ich gerne mal wissen wie stark die Art der Spielweise eures Gegners euer eigenes Spiel beeinflusst. Oder spielt ihr immer euren Stiefel runter?

    Meist versuche ich, meinen Stiefel runterzuspielen.

    Neulich hatte ich eine zweier-Partie Dominant Species, und mein Gegner hat einfach keine einzige Dominanzwertung zugelassen, sondern sich immer zurückgezogen und ordentlich Punkte dadurch gemacht, dass er die ganze Tundra besiedelt hat. Mir blieb da kaum noch was übrig, sodass ich dann schließlich wirklich meine ganze Spielart umgeschmissen habe, weg von Dominanzwertungen hin zu Ausbreitung.


    So konnte ich einen 39-115 Rückstand immerhin noch aufholen und am Ende mit 149-141 gewinnen.


    War aber außergewöhnlich genug, dass es mir in Erinnerung bleibt. :)

  • Bei mir ist das, glaube ich, gar keine so bewusste Entscheidung. Das hat mehr was davon, wie die Mitspieler den Takt vorgeben – wenn ich bei besagtem Freund merke, dass er gerade Minuten darüber grübelt, ob jetzt Aktion A oder B ihm mehr Punkte geben und ich aber eigentlich da sitze und denke "Wieso macht der nicht A, das ist doch super für den?" fange ich halt irgendwann an auch mal nachzudenken, was für Vorteile B denn eigentlich für ihn hätte und manchmal findet sich dadurch tatsächlich eine Handlungsoption, die mir mein Bauchgefühl nicht vorgegeben hätte, die aber wirklich mehr Punkte verspricht. Und dann fange ich halt an mich zu hinterfragen und/oder mehr auf Effizienz zu spielen.


    Ob mir jetzt das eine oder andere mehr liegt – schwer zu sagen. Mein Instinkt geht definitiv in Richtung Bauchspieler. Klar, ich packe auch härtere Brocken an und da muss man ein wenig die Optionen im Kopf behalten und sowas wie eine Strategie haben. Aber wenn ich die Optionen im Kopf durchgehe, entscheide ich mich meistens für das "Gut genug" und exerziere nicht alle Möglichkeiten im Kopf durch. Insofern ist das eigentlich meine ideale Betriebstemperatur und ich muss feststellen, dass ich in Spielen die extrem taktisch sind gegen diesen Freund auch für gewöhnlich die Nase vorn habe. (Bei #Radlands hat es 6 oder 7 Partien gebraucht, bevor er da mal eine Chance gegen mich hatte, und ich glaube #Oceans hat er noch kein einziges Mal gegen mich gewonnen.) Andererseits schafft so ein Gegenüber auch eine Herausforderung, die mir eine intensivere Beschäftigung mit dem Spiel abverlangt. Schwitzige Hände bei #Brass hab ich halt auch nur in solchen Partien.

  • Is bei mir genauso. Spiele ich mit meiner Frau oder der Familie, dann ist alles etwas entspannter und es wird aus dem Bauch heraus entschieden oder einfach mal ein Weg eingeschlagen den man sonst nicht gegangen wäre um zu sehen was passiert.


    Mit den Spielerfreunden ist das was ganz anderes. Da kommen die Handschuhe weg und es bareknuckle-mäßig um den Sieg.



    Erwähnenswert ist z.B. auch eines: Wenn ich solo KD:M spiele, dann gehe ich da schon immer den bestmöglichen Weg. Mit meinem besten Kumpel allerdings blödeln wir auch gerne einfach nur rum. Wir sind richtig erfolgreich, aber es werden halt auch einfach mal schlechte Entscheidungen nur wegen der Story getroffen, oder im Kampf gegen den Nemesis wird mit dem finalen Todesstoß noch so lange gewartet bis der Träger des Excaliburs ins Gras gebissen hat. Andere warten auf die Weapon Proficiency Treffer oder den Death Blow, wir warten drauf, dass das Excalibur Blut trinken kann. :lachwein: :lachwein: :lachwein:

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • …würde ich gerne mal wissen wie stark die Art der Spielweise eures Gegners euer eigenes Spiel beeinflusst. Oder spielt ihr immer euren Stiefel runter?

    Die Spielweise meines Gegenspielers beeinflußt immer mein eigenes Spiel.


    Ich habe immer einen Plan (bzw. Pläne).

    Findet mein Gegenspieler keine Gegenmittel, bleibe ich dabei, soweit möglich.

    Findet er Gegenmittel, muß ich natürlich versuchen, meine Pläne ändern.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Abseits davon, dass natürlich verschiedene Spiele verschiedene Arten der Interaktion überhaupt zulassen: Ja, das beeinflusst mich.


    Ich denke ich bin von meiner Grundveranlagung jemand, der auch mal in einen Tunnel abtauchen kann um über etwas nachzudenken.
    Aber ich finde das in der Regel unpassend in einer Spielrunde und mag es auch nicht so sehr, wenn das meine Mitspieler häufig tun.

    Also spiele ich mehr aus dem Bauch, außer an Schlüsselstellen, wo ich mir die Zeit dann dochmal nehmen will. Ob mir das gut gelingt, sollten eher meine Mitspieler beurteilen. ;)


    Wenn mein Gegenüber aber nun quasi ein Metaspiel anfängt und eine Blitzpartie hinlegt, dann bin ich geneigt einzusteigen und mitzuspielen und meine Züge entsprechend zu beschleunigen. Oder wenn er sehr destruktiv spielt, muss ich mir halt überlegen, wie ich darauf reagiere. Rache ist mir nicht völlig fremd :evil: Aber mitunter entscheide ich auch, dass das eine suboptimale Spielweise ist, die ich mit einem umso höheren Sieg meinerseits belohne und gehe dann bewusst nicht darauf ein. Aber dass ich unbewusst einfach weitermache, nachdem mir das aufgefallen ist: eher nicht.

  • Inspiriert durch:

    …würde ich gerne mal wissen wie stark die Art der Spielweise eures Gegners euer eigenes Spiel beeinflusst. Oder spielt ihr immer euren Stiefel runter?

    100% in der Interaktion.

    Fände es seltsam, würde ich grad im Spiel wie ein Bot tun - Es ist ein "miteinander Agieren", wie in allen Bereichen des Lebens.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Vielleicht kann man die Fragestellung auch mehr auf die emotionale Seite ziehen.


    Inwiefern „motiviert“ euch die Art des Spielens eures Gegners? Siehe auch die Beispiele im zitierten Text.


    Lasst ihr euch provozieren oder dominiert ihr einfach euren Gegner?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Inwiefern „motiviert“ euch die Art des Spielens eures Gegners. Siehe auch die Beispiele im zitierten Text.

    Mich sehr. Ich spiele sicherlich auch gerne mit jemand, der in einem Spiel nicht so gut ist, aber ich mag es, wenn mir Mitspieler Paroli bieten können. Ich bin dann noch begeisterter bei der Sache – wenn ich sehe, dass ich eine Chance habe. Wenn ich die nicht sehe, dann heule ich lieber rum – um dann am Ende doch zu gewinnen. :D


    Bei Automa ist das übrigens gleich: Ein Automa, der mich nicht herausfordert oder immer das Gleiche macht, wird auf Dauer langweilig und wirkt nicht motivierend auf mich.


    Gruß Dee

  • Lasst ihr euch provozieren oder dominiert ihr einfach euren Gegner?

    Partien mit Gegenspielern, die sich dominieren lassen, werden sehr bald langweilig und uninteressant.


    Ich hoffe und erwarte eigentlich immer, daß ich durch die Spielweise meiner Gegenspieler ständig herausgefordert werde, mir immer wieder was Neues einfallen zu lassen. Nur so kann ich besser werden. Mit „provozieren“ hat das aber nichts zu tun.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Spiele ich gegen Neulinge oder schwächere Spieler, spiele ich ehr aus den Bauch heraus oder probiere neue Strategie aus. Ausnahme: ich spiele gegen Personen die ich unsympathisch finde, dann zählt jeder Punkt.


    Spiele ich gegen Gleichstarke oder Stärkere, bin ich ehrgeiziger und Versuche das optimale aus meinen Zügen herauszuholen.

  • Wenn ich den Eindruck habe, mit einer bestimmten Strategie/einem Charakter/einem Volk ziemlich sicher einen Sieg einfahren zu können, verzichte ich bei weiteren Partien möglichst darauf und versuche einen alternativen Weg zum Gewinn zu finden. Ansonsten würde das Spiel sehr schnell für alle zu langweilig werden. Wenn ich also mit vermeintlich schwächeren Gegnern am Tisch sitzen, ist das mein Weg, die Partie möglichst spannend zu halten.


    Mitunter werden mir aber auch schon im Vorfeld bestimmte Auswahlmöglichkeiten verboten, wie zum Beispiel bei #ImperialSettlers das Spielen mit den Barbaren oder den Atlantern.

  • Ich denke, auf der menschlichen Ebene ist das Eingehen auf die anderen Mitspielenden typisch menschliches Verhalten. Wer das nicht tut, erfüllt (im extrem) meine Definition von asozial, im Sinne eines pathologischen Befundes.

    Oder um die Eingangsfrage konkret zu beantworten; ja, natürlich, das macht doch jeder – ist halt individuell unterschiedlich stark ausgeprägt, z.B. je nach Befähigung oder Sympathie, denke ich.

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  • Auch, wenn ich im normalen Leben auch gerne plane, so bin ich doch auch ein Mensch, der je nach Lebensbereich oder Arbeitsaufwand eher improvisiert. Es gibt einfach so viele Bereiche, in denen ich keinen Sinn darin sehe, mir ganz genau zu überlegen, was ich wie sage oder mache, da ich keine Ahnung habe, wie die Situation genau sein wird, bzw. ob es überhaupt zu dieser Möglichkeit kommt. Darüber kann ich mir noch Gedanken machen,, wenn es soweit ist (was jetzt nicht bedeutet, dass ich mich mit der Möglichkeit nicht beschäftige, nein, aber eben nicht bis ins kleinste Detail). Alles andere ist für mich verschenkte/verbrauchte Lebenszeit, die ich anders und mit anderen Gedanken besser nutzen kann.

    So spiele ich im Allgemeinen auch - ich versuche zu planen, aber irgendwann ist dann auch mal gut (was weiß ich, wie es auf dem Spielbrett in 4 Zügen ausschaut - darüber kann ich mir drei Züge später auch noch Gedanken machen und dann ist's nur noch ein Zug im Voraus, das ist dann auch einfacher.

    Meine häufigste Mitspielerin, meine Frau, ist da ganz anders, wobei es sie selbst (auch) in den Wahnsinn treibt wenn sie sich das Hirn verzwirbelt, was sie x Runden später machen kann... Das kann dann schon einmal dauern... Und dauern... Meinen nächsten Zug habe ich in der Zeit, in der sie nachdenkt, x-Mal durchdacht (und leider häufig schon wieder vergessen, wenn ich dran bin...).

    Nervt mich das? Ja, tierisch! Beschwere ich mich? Möglichst nicht, da ich trotz allem heilfroh bin, dass sie inzwischen begeistert in dem Hobby ist und ich mit ihr auch die komplexeren Titel spielen kann. Beeinflusst es meine Spielweise? Ja, sicher, denn um nicht NOCH länger an einem Spiel zu sitzen, versuche ich eben meine Züge ganz schnell abzuhandeln. Das geht dann auch mal gründlich schief (häufig eben auch, weil ich wieder vergessen habe, was ich eigentlich machen wollte..).

    Das klingt jetzt vielleicht viel negativer als es (gemeint) ist. Aber es gibt dadurch manche Spiele, die ich nur ungern spiele, da ich da die meiste Zeit unbeteiligt am Tisch sitze (Grand Austria Hotel ist so ein Beispiel - daran haben wir zu zweit (mit Ballsälen) auch schon mal 2 1/2 Stunden gespielt... Und wie zuvor geschrieben: ich bin froh, dass sie das Hobby inzwischen mit Begeisterung mit mir teilt (irgendwo gab's hier auch mal einen "Die beste Ehefrau von allen"-Thread... - wenn ich den mal wieder herauskramen würde, müsste ich glaube ich, meinen damaligen Beitrag sehr stark anpassen...) und so nutze ich die Wartezeit halt zum Musikhören (dumm nur, wenn dann der Kampf um die Lautstärke losgeht... "Ich kann mich da nicht konzentrieren" - "ja, aber ich sitze hier nur rum, so kann ich wenigstens auch was machen..." - "Wir können gleich wieder lauter machen...")


    Und je nach Spiel beeinflusst natürlich auch die Spielweise meines Gegenübers mein Spiel - wenn mir bei Agricola oder Arler Erde ständig bestimmte Felder/Rohstoffe blockiert werden, muss ich mich nach Alternativen umschauen. Aber das ist gut so und führt häufig zu völlig neuen Erkenntnissen - denn auch, wenn ich mir doch immer mal wieder bei Spielen vornehme, "anders als sonst" zu spielen und etwas auszuprobieren: Wenn man nicht dazu gezwungen wird, wird daraus bei mir leider oft nix (Beispiel: die Entdeckerleiste bei Maracaibo. Damit werde ich einfach nicht warm... Quäle mich inzwischen meistens bis zur ersten Stufe, aber das war's dann auch... )

  • Auch, wenn ich im normalen Leben auch gerne plane, so bin ich doch auch ein Mensch, der je nach Lebensbereich oder Arbeitsaufwand eher improvisiert. Es gibt einfach so viele Bereiche, in denen ich keinen Sinn darin sehe, mir ganz genau zu überlegen, was ich wie sage oder mache, da ich keine Ahnung habe, wie die Situation genau sein wird, bzw. ob es überhaupt zu dieser Möglichkeit kommt. Darüber kann ich mir noch Gedanken machen,, wenn es soweit ist (was jetzt nicht bedeutet, dass ich mich mit der Möglichkeit nicht beschäftige, nein, aber eben nicht bis ins kleinste Detail). Alles andere ist für mich verschenkte/verbrauchte Lebenszeit, die ich anders und mit anderen Gedanken besser nutzen kann.

    So spiele ich im Allgemeinen auch - ich versuche zu planen, aber irgendwann ist dann auch mal gut (was weiß ich, wie es auf dem Spielbrett in 4 Zügen ausschaut - darüber kann ich mir drei Züge später auch noch Gedanken machen und dann ist's nur noch ein Zug im Voraus, das ist dann auch einfacher.

    Meine häufigste Mitspielerin, meine Frau, ist da ganz anders, wobei es sie selbst (auch) in den Wahnsinn treibt wenn sie sich das Hirn verzwirbelt, was sie x Runden später machen kann... Das kann dann schon einmal dauern... Und dauern... Meinen nächsten Zug habe ich in der Zeit, in der sie nachdenkt, x-Mal durchdacht (und leider häufig schon wieder vergessen, wenn ich dran bin...).

    Bis hierhin hätte ich das 1 zu 1 genauso schreiben können, interessant, dass es Anderen auch so ergeht!

  • Ich spiele auch anders, je nach Gegenspieler. Wenn ich weiß, dass ich wahrscheinlich eh gewinnen werden strenge ich mich weniger an als wenn ich weiß, dass ich verlieren werde. Gegen Spieler gegen die noch nicht oder selten gewonnen habe spiele ich immer mit einer Mischung aus Verbissenheit und Resignation 😂

    Gegen keine Partnerin spiele ich schneller um den Spielfluss am laufen zu halten. Im Verein überlege ich mehr, damit sich die Gegenspieler ihre Platzierungen auch verdienen müssen. Denen scheint es nämlich wichtig zu sein ob sie Zweiter oder Dritter sind. Dabei haben alle außer dem Gewinner ja verloren 🤷

  • Im Verein überlege ich mehr, damit sich die Gegenspieler ihre Platzierungen auch verdienen müssen. Denen scheint es nämlich wichtig zu sein ob sie Zweiter oder Dritter sind. Dabei haben alle außer dem Gewinner ja verloren 🤷

    Wenn ich Vierter bin, will ich zuerst mal Dritter werden, wenn ich Dritter bin, will ich Zweiter werden.


    Alles andere macht doch keinen Sinn.

    Die übliche Parole „alle gegen den Ersten“ ist m.E. nur dumm. Warum sollte ich als Vierter bevorzugt den Ersten bekämpfen? Nur, damit der Zweite dann in Führung gehen kann? Und danach bekämpfe ich dann den neuen Ersten?

    So werde ich maximal Königsmacher.

    Was für‘n Quatsch …


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

    Einmal editiert, zuletzt von Warbear ()

  • Die Spielgeschwindigkeit der Gegenspieler beeinflusst mich schon ein wenig. Spielt der schnell, ziehe ich eher spontan um einen schönen Spielfluss zu haben. Spielt er langsam habe ich bereits in seinem Zuge Zeit zum Nachdenken und spiele damit überlegter.

    Ansonsten spiele ich wahrscheinlich deutlich vorsichtiger wenn ich meine Gegenspieler als spielstärker einschätze.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Meine Meinung ist dass es ja bewusst auch so sein soll, dass man da beeinflusst wird und sich da taktisch/strategisch immer wieder anpasst. Wenn ich beispielsweise Maracaibo oder Great Western Trail spiele, macht mich das immer echt nervös, wenn der Mitspieler viele Schritte geht und damit eher kürzere Runden macht,während ich bei den Spielen am liebsten überall halten würde und jede Option nutze und lange Runden spiele, aber ich weiss das ich die Geschwindikeit dann aber anpassen muss, weil sonst das Spiel schneller rum ist, ehe ich alle Optionen gut nutzten konnte ^^

    Einmal editiert, zuletzt von gelöscht_21032023 ()

  • Nach einigen Partien #Dominion in den letzten Tagen, merke ich nun doch, wie sich bei mir tatsächlich etwas verändert. Meistens versuche, nicht allzu angriffslustig zu spielen. Sehe ich also einen Weg ohne Angriffskarten auszukommen, dann wähle ich zuerst diesen. Sind meine Gegner allerdings in genau dieser Partie aggressiv unterwegs, bleibt mir dann aber fast nichts übrig, als es ihnen nachzumachen, da ich sonst oft hilflos ihnen gegenüber in den jeweiligen Attacken bin.

  • Nach einigen Partien #Dominion in den letzten Tagen, merke ich nun doch, wie sich bei mir tatsächlich etwas verändert. Meistens versuche, nicht allzu angriffslustig zu spielen. Sehe ich also einen Weg ohne Angriffskarten auszukommen, dann wähle ich zuerst diesen.

    Interessant, ich bin da genau anders herum ^^ . Sehe ich einen Weg den anderen einen nennenswerten Nachteil durch einen Angriff zu verpassen (z.b. auf 3 Karten reduzieren, schnell das Deck mit Flüchen zu müllen wenn Entsorgen im Set fehlt) dann versuche ich dies schneller zu erreichen.

    Sind wesentliche work Arounds für Angriffe vorhanden (z.b. Taktiker, Bibliothek etc.) Bevorzugen ich meist diese und verzichte ebenfalls auf Angriffe. Schön ist es bei wenigspielern, wenn man einen Angriff kauft und durch die Furcht alleine die Mitspieler dazu treibt ihr Deck mit Abwehrkarten zu zu Müllen.


    Tatsächlich hängt mein Spielberhalten sehr stark vom Gegner ab. Meinem Trauzeugen gönne ich meist gar nix am Brettspieltisch, da er überdurchschnittlich oft zu gewinnen scheint und so picke ich ihn mir stets gerne als Nemesis heraus oder versuche bei Spielen zu 2. meist verbissen mit ihm mitzuhalten.

    Bei Auswegslosen Grundsituationen in denen er mir ein Spiel zum ersten Mal erklärt, setze ich mir oft ein kleines Ziel, dass ich dann erreichen möchte ungeachtet dessen ob es nun mit seiner Spielweise konkurrieren kann.

    Z.b. bei Res Arkana wollte ich damals eben meine 8 Karten alle ausgespielt bekommen, was viel zu wenig Gold einbrachte und damit auch nicht sonderlich viel Siegpunkte.