Gibt es selbstbestimmte Interaktion?

  • Vom Spielgefühl erinnerte mich Carnegie an Imperial Steam, wenn auch nicht ganz so knallhart in den Fehlentscheidungen. Age of Steam mit den Bietrunden und dem "fehlenden 1 Dollar" ist da ein weiteres. Gibt sicher noch mehr. Bin selbst nicht mehr so tief im Eurogame-Sektor drin.


    Die Form von fremdbestimmter Interaktion mit Mitspieler-Aktionsauswahl ist nur eine Spielart der Interaktion. Ich persönlich bin da mehr ein Freund von selbstbestimmter Interaktion anstatt mich für alle Aktionens-Eventualitäten bestens aufzustellen. Das habe ich eher als mühsam empfunden.

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  • Ich persönlich bin da mehr ein Freund von selbstbestimmter Interaktion

    Interaktion ist immer nur von einer Seite selbstbestimmt.

    Wenn dich in einem Spiel jemand angreift ist es auch auf einmal "fremdbestimmt" das du dich verteidigen musst. Nur für den der die Entscheidung getroffen hat den Angriff zu machen ist es selbstbestimmt.

  • Sankt Peter

    Hat das Label ausgelagert hinzugefügt.
  • IamSalvation : Sehe ich anders. Ist aber ok. Unterschiedliche Sichtweisen und Interpretationen von Begriffen.


    Ging mir eher um das Spielgefühl und das habe ich in der Aktionsauswahl für mich (!) als zu übermächtig mit Tendenz zum Negativen als "fremdbestimmt durch die Mitspieler" empfunden, wenn ich nicht selbst der aktive Spieler war. Ein Drittel der Aktionen und/oder Gebiete habe ich in meiner Dreierpartie selbst bestimmt. Bei zwei Drittel der Aktionen war ich von der Auswahl der Mitspieler abhängig und musste deshalb mein Spiel darauf abstimmen, dafür bereit zu sein - egal was die für Aktionen und/oder Gebiete auswählen. So war meine eigene Aktion meist diese Vorbereitung, um für alle Möglichkeiten besser aufgestellt zu sein. Wenn ich hingegen zwingend eine Aktion durchziehen wollte, die meiner Spielplanung entsprach, musste ich anschliessend damit zurecht kommen, bei den kommenden zwei Mitspieleraktionen eben nicht das volle Potential ausschöpfen zu können.


    Genau in diesen aufgespannten Entscheidungsebenen hat sich für mich meine Erstpartie bewegt. Durchaus interessant, aber für mich (!) teils zu verkopft, weil ich die potentiellen Mitspieler-Entscheidungen mit einbeziehen musste und dazu musste ich deren potentiellen Mitspieler-Pläne erkennen, während ich eigentlich mehr als genug mit mir selbst zu tun hatte, die Spielmechaniken in ihren Verknüpfungen zu verstehen.


    Andere mögen das anders sehen. Ich sehe da aber keine richtige oder falsche Sichtweise, sondern nur Erfahrungen. Was waren Eure fernab von Metadiskussionen um Begriffe?

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  • Ich merke hiermit an, dass mich die Begriffs-Definition nicht interessiert. Möchte deshalb auch nicht als Threadersteller genannt werden.


    Ich habe diesen Forenthread auch nicht eröffnet. Wäre besser als Zitat oder so aufgehoben werden, wenn das jemand diskutieren möchte. Es ging mir alleinig in direkten Zusammenhang meiner Erstpartie Carnegie um meinen persönlichen Spieleindruck, den ich als "fremdbestimmter Interaktion" zusammengefasst habe, ohne den unter wissenschaftlichen Maßstäben auf Stichhaltigkeit zu überprüfen. Was ich damit gemeint habe, wird im Ursprungsthread eventuell klarer.

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  • Aber genau dieser Kniff ist ja der Witz des Spiels und das gibt es aus meiner Sicht eben nicht so oft. Ich hatte es im Carnegie Thread schon geschrieben. Zu viert bestimmst du nur 5 von 20 deiner Aktionen selbst. Das ist schon sehr besonders. Es bietet aber dadurch eine hohe direkte (!) Interaktion. Immer schauen, was haben die anderen für Abteilungen, wo stehen die Worker, wo sind sie auf dem Brett und wie passt das mit dem Aktionstableau. Aus meiner Sicht kann man sehr gut erahnen, was andere wohl machen. Ob passt? Das ist die Spannung.


    Grundsätzlich, auch das steht in der Anleitung, ist es in Carnegie so, dass oft ein eigener suboptimaler Zug besser ist, als ein guter, wo andere etwas machen können. Ich habe durchaus schon hintereinander mehrmals nur Personal gemacht, weil alle anderen rein gar nichts machen konnten, ich aber schon. Großartiges Spiel.

  • Nur zur Info: ich habe das Thema aus einem Beitrag von ravn erstellt, weil es dort eine Diskussion gestartet hat, die ich zufällig früh genug mitbekommen habe und die mMn Potenzial hat. Technisch ist dann ravn der Threadstarter. Das heißt aber nicht unbedingt, dass er es weiter diskutieren möchte.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Ich fand es eigentlich nur sehr verwunderlich das einem sehr besonderen Spiel wie Carnegie vorgeworfen wurde nciht aus der "Masse ähnlicher Euros" hervorzustechen - grad wo sonst ja oft über Solitär Euros gejammert wird und Carnegie ja grade zu die Gegenthese dazu darstellt.

    Ansonsten hat Sankt Peter wahrscheinlich recht das auch die These der selbst- oder fremdbestimmten Interaktion durchaus interessant ist.

    Um nochmal auf den Vergleich mit Carnegie zurück zu kommen: Wenn jemand in einem 4x Spiel eine Armee neben deiner Grenze zusammen zieht - bestimmt er dann nciht noch viel mehr dein restliches Spiel als es in Carnegie durch die Auswahl der Aktionen der Fall ist? Auch wenn du eigentlich vorhattest total friedlich auf einen Technologie Sieg zu spielen musst du durch die eine Aktion dieses Spielers dein komplettes Spiel umstellen um nicht von seinem Angriff überrannt zu werden und den Rest das Spiel einfach keine Rolle mehr zu spielen. (Beispiel aus X-beliebigem 4x/Civ Spiel)