Brettspiel-Raritäten im Versandhandel

  • Was haltet ihr den davon?

    Ein Anno 1503 für 110€ :/

    ... und mehr

    Raritäten
    Raritäten: Löwenherz - Asara - Anno 1503 - Star Wars: Battle of Hoth - Anno 1701: Das Kartenspiel - Wer war's?: Löst das Rätsel von Schräghausen! – Das 2.…
    www.meeplebox.de

  • War mir bereits auf der Berlin Con aufgefallen. Halte das für einen legitimen Versuch, da quasi sowas wie ein Brettspiel-Antiquariat aufzubauen. Ist (aufgrund von Rückgaberecht, neuwertiger Ware, seriösem Händler) eine bessere Alternative zu irgendwelchen eBay-Angeboten mit Phantasiepreisen, bei denen ich nichtmal weiß, ob der Verkäufer nicht einfach das Geld nimmt und untetaucht. Ich bezweifle allerdings, dass der Markt solche Preise hergibt.

    "There are only three forms of high art: the symphony, the illustrated children's book, and the board game."

    D. Oswald Heist

  • Bzgl Fantasiepreise: also zumindest spontan gibt es Anno und auch Löwenherz zu deutlich attraktiven Preisen in einem Kleinanzeigenportal, dass früher mal zu ebay gehörte....

  • Ich hab nie behauptet, dass mir die Preisvorstellungen nicht... kreativ vorkommen. Der Vorteil liegt hier nur darin, dass man guten Gewissens davon ausgehen kann, seine Ware auch wirklich zu bekommen. Aber ja, sind stolze Preise, die Willy da aufruft.


    Zumal das die schlechtere Löwenherz Ausgabe ist... Wer Löwenherz liebt, spielt Goldsieber... ;)

    Naja, ich fand die zweite besser. Aber da ich im Prinzip beide Ausgaben nicht mag, kann ich da auch nicht wirklich mitreden ;)

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    D. Oswald Heist

    Einmal editiert, zuletzt von PalioDeMonte ()

  • Die Qwirkle big box ist aber auch nicht rar und zum halben Preis woanders zu bekommen. Seltsames Angebot 🤷🏼

  • Was haltet ihr den davon?

    Ein Anno 1503 für 110€

    Nichts! Ein Artikel ist immer soviel wert, wie jemand bereit ist zu zahlen. Wenn so ein Preis trotzdem bezahlt wird, hat zumindest einer ein gutes Geschäft gemacht! Sehe ich auch hier im Marktplatz, Gebrauchtangebote nahe Neupreis - da kauft man doch lieber gleich neu.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Sehe ich auch hier im Marktplatz, Gebrauchtangebote nahe Neupreis - da kauft man doch lieber gleich neu.

    Sehe ich nicht unbedingt so. Je nach Gebrauchtzustand (z.B. 1x gespielt) natürlich. Aber ich habe kein Problem damit, für ein Spiel, das ausgepackt, 1x gespielt und dann als "nicht gefallend" befunden wurde, nur gering unter Neupreis zu zahlen. Warum sollte ich? Das Spiel kriegt ein neues Zuhause, der Verkäufer ist glücklich, ich hätte auch als Neukauf keinen groß unterschiedlichen Preis gezahlt, das Spielmaterial ist genau so, als wenn ich es gerade ausgepackt habe (davon geh ich aus).

    Natürlich freu ich mich über Käufe, bei denen ich weniger zahle. Aber wo liegt denn da groß der Unterschied?

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • In der Gewährleistung?


    Wenn ein Angebot eines regulär verfügbaren Spiels inkl. Versand im Marktplatz nicht mindestens 10% unter Bestpreis nach Brettspiel-Angebote.de liegt, interessiert es mich nicht.



  • Natürlich freu ich mich über Käufe, bei denen ich weniger zahle. Aber wo liegt denn da groß der Unterschied?

    Ganz einfach, wenn ein Spiel 5 Euro unter dem Straßenpreis liegt, spare ich 5 Euro, muss aber 5 Euro Porto bezahlen, spare also nix.


    Kaufe ich das gleich Spiel beim Händler, muss ich noch einzweites dazu nehmen, um 5 Euro Porto zu sparen - ich spare also 5 Euro! Toll! 5 Euro gespart ist besser als nix gespart! So hat mir das Frau Milchmädchen vorgerechnet!

  • Ich tue mir nicht weh damit, nichts zu sparen, wenn ich ein Spiel kaufe, das schon geöffnet ist. Und ich gebe in der Woche mehr Geld für unnötigen Scheiß aus, als die fünf Euro, die ich da sparen würde.

    Zudem tue ich denjenigen, den ich das Spiel für fast Neuwert abkaufe, einen Gefallen (er hat weniger Verlust), und ich hab persönlich sogar weniger Müll, den ich entsorgen muss (Stanzrahmen, Shrinkplastik etc). Und, wie schon gesagt, es tut mir nicht weh.

    Gewährleistung? Zwar nutzen sich Spiele beim Benutzen ab, aber das fällt nicht unter Gewährleistung. In fact, wenn das Spiel selbst keine elektronischen oä Bestandteil hat, wo greift dann bitte die Gewährleistung? Was ein absurdes Argument...

    ... ach, ihr meint Beschädigung, die bereits vorhanden ist? Oder bereits durch den Vorbesitzer generierte Abnutzung? Wie ich bereits oben schrieb, gehe ich von einem Spiel aus, das maximal ein- bis zweimal gespielt wurde. Also quasi noch neu ist, sozusagen ohne Benutzungsspuren (eben so, wie wir im Allgemeinen Spiele behandeln - oder wollt ihr mir sagen, ihr behandelt neue Spiele von vornherein anders?).

    Und natürlich gehe ich davon aus, daß mein Gegenüber mir keine Mängel verschweigt (und jetzt mach ich mir wirklich Gedanken, ob ihr das bei euren Angeboten tut - von sich auf andere schließen, und so). Und DAS heißt im Unkehrschluss dann, dass nix fehlt, nix kaputt ist und alles top in Ordnung! Nicht nur geht damit der Nutzen einer Gewährleistung komplett flöten (ich brauche sie ab initio nicht, und später greift sie eh nicht mehr), sondern ich spare mir sogar den gesamten Aufwand, den es bedeuten würde, MÜSSTE ich auf sie zurückgreifen (Umtausch, Anfordern von Ersatz etc).


    Was geht mir bei einem Gebrauchtkauf "wie neu" im Vergleich zu einem Neukauf wirklich flöten? Der "Weihnachtsaspekt" - auspacken und auspöppeln! Sonst nix.

    Wenn das für jemanden einen deutlichen Geldwert hat - okay, das Argument lasse ich gelten. Dann ist eine deutlichere Reduktion des Preises ggf gerechtfertigt. Wobei ich der Meinung bin, dass dieser Geldwert, wenn er wirklich als Argument vorgebracht wird, von den meisten übertrieben werden wird...


    Und darüber hinaus bleibt nur ein Grund für das Bestehen auf einer deutlichen Preisreduktion:

    "Ich gebe lieber dem Laden dasselbe Geld, weil DU es schon in der Hand gehabt hast. Und da ich dir das nicht gönne, musst du MIR das quasi durch einen höheren Verlust bezahlen!"

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    :jester:

    Einmal editiert, zuletzt von Dumon ()

  • Dumon


    Ohne dir da jetzt irgendwas ausreden zu wollen, muss ja sowieso jeder selbst wissen, welchen Preis er wofür bereit zu zahlen ist aber:


    Beim Neukauf habe ich nicht nur das "Pöppel-Erlebnis" als Mehrwert.

    - Wenn das Spiel unvollständig sein sollte, kann ich mich völlig unkompliziert an den Händler wenden. Wenn ich ein ungespieltes Spiel von Privatpersonen kaufe, bin ich schon darauf angewiesen, mich an den Verlag zu wenden und auf Vervollständigung zu hoffen. Das geht bei Brettspielen meist sehr gut, wir kennen alle aber mindestens einen Verlag, bei dem das nicht der Fall ist. Und wie es bei ausländischen Verlagen aussieht, ist auch die Frage.

    - Wenn der Händler das Spiel kacke verpackt und ich deshalb ne fette Delle oder einen halb zerrissenen Spielekarton bekomme, kann ich das reklamieren. Wenn Hermes das Spiel mit einer Abrissbirne bearbeitet, muss der Händler das mit Hermes klären. Wenn beim Versand im Privatkauf was schiefläuft, tja, da kann man dann nur hoffen, dass man sich irgendwie mit seinem Gegenüber einigt oder hat halt den Salat.

    - Theoretisch kann ich ein Spiel beim Händler nach einem Onlinekauf auch einfach wieder zurückschicken, weil ich es mir anders überlegt habe. Ich glaube nicht, dass das viele von uns tun, ist aber eine weitere Möglichkeit, die mir beim Privatkauf verwehrt ist.


    Es ist voll okay, wenn du all diesen Punkten für dich persönlich keinerlei Mehrwert zumisst. Aber bitte nicht die Mehrheit der Gebrauchtkäufer, die nicht bereit ist, für verfügbare gebrauchte Spiele den Neupreis zu zahlen, auf "Weihnachtsaspekte" oder dem anderen nichts Gönner reduzieren :)

  • Dumon

    Ich stimme Dir in vielen Punkten zu und finde Deine Einstellung wirklich prima.

    Zum Thema Gewährleistung: Mir ist schon 2x der Spielplan gerissen und es gibt auch andere Produktionsfehler, die nicht gleich auffallen. Ich spiele manche Neuanschaffungen auch erst Monate später. Auch habe ich schon ein ungespieltes bzw. unausgepöppeltes Spiel bei einem Flohmarkt gekauft und dann einen völlig verstanzten Stanzbogen darin gefunden. Gott sei Dank war es kein Schwerkraft-Spiel. ;)

  • Was geht mir bei einem Gebrauchtkauf "wie neu" im Vergleich zu einem Neukauf wirklich flöten?

    Nehmen wir als Beispiel einen Neuwagen mit dem du vom Hof fährst - zack, ca. 25% Wertverlust für 50 Meter.

    Auch hier hast praktisch keine Abnutzung oder sonstigen Wertverlust erzeugt - ist aber egal. Ich bin nun wahrlich kein Pfennigfuchser, aber aus 2. Hand ist nun mal keine Neuware.

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  • - Wenn das Spiel unvollständig sein sollte, kann ich mich völlig unkompliziert an den Händler wenden. Wenn ich ein ungespieltes Spiel von Privatpersonen kaufe, bin ich schon darauf angewiesen, mich an den Verlag zu wenden und auf Vervollständigung zu hoffen. Das geht bei Brettspielen meist sehr gut, wir kennen alle aber mindestens einen Verlag, bei dem das nicht der Fall ist. Und wie es bei ausländischen Verlagen aussieht, ist auch die Frage.

    - Wenn der Händler das Spiel kacke verpackt und ich deshalb ne fette Delle oder einen halb zerrissenen Spielekarton bekomme, kann ich das reklamieren. Wenn Hermes das Spiel mit einer Abrissbirne bearbeitet, muss der Händler das mit Hermes klären. Wenn beim Versand im Privatkauf was schiefläuft, tja, da kann man dann nur hoffen, dass man sich irgendwie mit seinem Gegenüber einigt oder hat halt den Salat.

    - Theoretisch kann ich ein Spiel beim Händler nach einem Onlinekauf auch einfach wieder zurückschicken, weil ich es mir anders überlegt habe. Ich glaube nicht, dass das viele von uns tun, ist aber eine weitere Möglichkeit, die mir beim Privatkauf verwehrt ist.

    1. Lasse ich so nicht stehen. Es sollte klar geworden sein, dass Unvollständigkeit bei einem gebraucht gekauften Spiel den Verkäufer anzulasten ist. Entweder muss er darüber vorher unterrichten (in dem Fall ist meine Argumentation hinfällig, weil es dann eben nicht unvollständig etc ist und größeren Nachlass im Preis von vornherein bedingt) oder hinterher Entschädigung leisten bzw Rücknahme auf eigene Kosten akzeptieren. Wie ich aber bereits anführte, ist das kein Argument, da ich es von vornherein ausschließe.


    2. Lasse ich so ebenfalls nicht stehen. Sollte ein Artikel aus zweiter Hand durch schlechte Verpackung Schaden erfahren, erwarte ich ebenfalls Entschädigung oder Rücknahme.

    Natürlich gibt es schwarze Schafe, aber es kommt eben auch drauf an, wo man kauft. Ich gehe eben von einem zuverlässigen Verkäufer aus. Ist das nicht der Fall, ist meine Argumentation natürlich hinfällig. Davon aber auszugehen, sagt mE mehr über den Käufer als den Verkäufer aus. Und über denjenigen, der so argumentiert.


    3. Ist durchaus ein valides Argument, das ich stehen lassen muss. Fraglich ist aber, wie es mit der Rücknahme nach Öffnung und Nutzung ist. Und ich würde auch vermuten, daß dies ein eher seltenes Phänomen ist.


    Dumon

    Ich stimme Dir in vielen Punkten zu und finde Deine Einstellung wirklich prima.

    Zum Thema Gewährleistung: Mir ist schon 2x der Spielplan gerissen und es gibt auch andere Produktionsfehler, die nicht gleich auffallen. Ich spiele manche Neuanschaffungen auch erst Monate später. Auch habe ich schon ein ungespieltes bzw. unausgepöppeltes Spiel bei einem Flohmarkt gekauft und dann einen völlig verstanzten Stanzbogen darin gefunden. Gott sei Dank war es kein Schwerkraft-Spiel. ;)

    Okay, das kann ich zwar nachvollziehen, würde aber meinen, das in den allermeisten Fällen ausschließen zu können, wenn ich (wie ich es immer tue) den Inhalt eines Spieles aus zweiter Hand einer deutlichen Prüfung (auf Fehler und fehlendes) unterziehe. Im mE wirklich seltenen Fall einer Materialschwäche, die dann wirklich erst so viel später festgestellt werden kann, würde ich dir Recht geben. Allerdings wäre dabei die Frage: Sind die Bretter beim ersten Mal Ausbreiten auf dem Tisch gerissen? Falls ja, wäre das bei einer Überprüfung festgestellt worden. Und wäre auch dem Vorbesitzer bei einer Partie oder einem Aufbau aufgefallen bzw es wäre dabei eingetreten. Ist also in meiner Situation eher ein Nonevent oder bedingt Entschädigung. Die Bretter hingegen nach mehrmaliger Nutzung gerissen, ist das natürlich super ärgerlich und nicht so, wie es sein sollte. Dann stellt sich aber die Frage der Materialermüdung, für die der Verlag ggf nichts kann. Aber selbst, wenn, ändert sich diese Situation auch bei einem Neukauf nicht. Die Materialermüdung ist auch ohne Kassenbon oÄ nachweisbar, und nicht davon abhängig, wo, wie oder von wem das Spiel gekauft wurde. Der Verlag wird in beiden Fällen in gleichem Maße Ersatz liefern - oder nicht.


    Nehmen wir als Beispiel einen Neuwagen mit dem du vom Hof fährst - zack, ca. 25% Wertverlust für 50 Meter.

    Auch hier hast praktisch keine Abnutzung oder sonstigen Wertverlust erzeugt - ist aber egal. Ich bin nun wahrlich kein Pfennigfuchser, aber aus 2. Hand ist nun mal keine Neuware.

    Auf den Vergleich mit einem Auto habe ich gewartet. Den das ist nicht nur Äpfel mit Birnen zu vergleichen, sondern Äpfel mit mechanischen Iltissen. Mit Kat

    Bei einem Automobil lassen sich Materialmängel nicht durch reine Draufsicht oder auch nur eine Inbetriebnahme unzweifelhaft ausschließen. Bei Tichu oder Puerto Rico oder On Mars hingegen schon(99,9%, abgesehen von Freak-Situationen wie denen von hedisch). Eine solche Überprüfung ist unverhältnismäßig, wenn nicht gar unmöglich. Zu viele mechanische und elektronische Teile greifen hier ineinander.


    Aber zum Thema Abnutzungs-Wertverlust. Meines Erachtens ist insbesondere bei Automobilen der Wertverlust von gut 25% beim Vom-Hof-Fahren absurd und genau derselben Ansicht geschuldet wie oben formuliert "Du haßzt eßz beweäägt,isch tßzahl nit de Neupreißz meah!"

    Und um wie viel absurder ist denn dann bitte der Abnutzungsgedanke bei einem Spiel? Ohne mechanische oder elektrische, ja ohne groß bewegliche Teile? Niemand kann mir erzählen, daß ein Spiel signifikante Abnutzung erfährt, wenn es der Verkäufer nur auf gemacht, ausgepöppelt und wieder verstaut hat? Und wie viel Abnutzung bei einer Partie mit respektvollem, vorsichtigen Umgang mit dem Spielmaterial (davon gehe ich aus, sonst ist es nicht vollständig und wie neu)?


    Ich bleibe dabei - wer in dieser Situation (vollständig, wie neu, respektvoller Umgang mit Material, vernünftig verpackt) mit Abnutzung argumentiert, der tut das nur, weil weniger Geld zahlen geil ist und man sich dazu noch auf diese Weise schön in die Tasche lügen kann.


    Unpopuläre Meinung? Ja klar. Aber so beurteile (und verurteile) ich euer Preissreduktionsverhalten bei geöffneten Spielen dieser "Qualitätsstufe" . Und vielleicht auch ein klitzekleines bisschen eure potentielle Einstellung zu Nachhaltigkeit im Allgemeinen!


    :micdrop:

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    :jester:

  • Was ich von der Preisvorstellung halte? Sollen die Leute ruhig ihre Wunschpreise aufrufen, Brettspiel sind Überflussprodukte, keiner ist darauf angewiesen, es gibt zig andere Angebote und tausende Alternativen, und am Ende regelt eh der Markt, wo der faire Preis liegt, also kein Grund zur Aufregung. :)


    Was ich als Außenstehender von der Geschäftsidee halte? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie funktionieren wird. Außer womöglich, man hat seine Geschäftspartner in der Branche Entrümpelung/Haushaltsauflösung und kommt so alle paar Tage zum Schleuderpreis an eine größere Brettspielsammlung, hat dazu sehr viel Lagerraum, sehr viel Zeit und ist nicht angewiesen auf die Einnahmen aus dem Geschäft. Dann vielleicht.


    Was ich als potentieller Käufer von einem Brettspielantiquariat halte? Finde ich grundsätzlich gut, aber man würde mich persönlich garantiert nicht als Kunden gewinnen können. Bin Spieler und kein Spielekäufer.


    Was ich als Verkäufer von einem Brettspielantiquariat halte? Sehr viel. Ich will seit bald zwei Jahren den Großteil meines Regalinhalts loswerden, aber habe echt keine Lust auf den verflixten Zirkus, der mit dem Verkauf einzelner Spiele verbunden ist, und auch die Zeit ist es mir gerade nicht wert. Da wäre ich schon froh über einen Abnehmer, dem ich den ganzen Kram auf einmal abgeben könnte.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Ich teile deinen Nachhaltigkeitssinn absolut.


    Die von dir erwähnte Theorie zur Bringschuld des Verkäufers im Sinne einer Entschädigung oder Rücknahme inkl. Kostenübernahme, wenn doch mal nicht alles paletti sein sollte, scheint mir in Anbetracht des parallel laufenden, hitzig geführten, eBay-Kleinanzeigen-Threads weit von der Realität abzuweichen. Die dort geschilderten Erfahrungen öffnen Einsichten in menschliche Abgründe, die keine Gebraucht(ver)käuferIn erleben möchte.


    Ich denke, es ist einfach nur ... menschlich? Nicht enttäuscht werden zu wollen von einer unredlichen VerkäuferIn, die man vorher nach überzeugender, vermeintlich penibler Prüfung als seriös eingestuft hatte - und dann doch drauf reinfällt. Und dieses Enttäuschungsrisiko + erheblicher zeitlicher Mehraufwand im gesamten Bestellprozess mit etwaiger Reklamation quasi mit einer Preisminderung kompensieren zu wollen. Um später wenigstens sagen zu können: Gut, Lehrgeld gezahlt, aber wenigstens stehe ich nicht ganz so trottelig dar. Als absoluter "Gutmensch", der sich auch noch auf einen Gefälligkeitskauf per Neupreiszahlung einließ.


    Und dann gibt es BrettspielerInnen, die eben etwas pingeliger sind. Deine Abnutzungstoleranzschwelle kann eine ganz andere sein als bei anderen, die Abnutzungsspuren eben auch eingepreist haben möchten. Da können die Beschreibung und Fotos der Anzeige noch so detailliert und ehrlich gemacht worden sein. Wenn das Spiel erst mal ausgepackt vor einem liegt und hier und da doch Kratzer und Getränkeflecken an den Karten, Maptiles, etc. sind, würde ich mich ärgern, das Spiel nicht neu gekauft zu haben - zum gleichen Preis.

  • Auf den Vergleich mit einem Auto habe ich gewartet. Den das ist nicht nur Äpfel mit Birnen zu vergleichen, sondern Äpfel mit mechanischen Iltissen. Mit Kat

    Bei einem Automobil lassen sich Materialmängel nicht durch reine Draufsicht oder auch nur eine Inbetriebnahme unzweifelhaft ausschließen. Bei Tichu oder Puerto Rico oder On Mars hingegen schon(99,9%, abgesehen von Freak-Situationen wie denen von hedisch). Eine solche Überprüfung ist unverhältnismäßig, wenn nicht gar unmöglich. Zu viele mechanische und elektronische Teile greifen hier ineinander.

    Aber zum Thema Abnutzungs-Wertverlust. Meines Erachtens ist insbesondere bei Automobilen der Wertverlust von gut 25% beim Vom-Hof-Fahren absurd und genau derselben Ansicht geschuldet wie oben formuliert "Du haßzt eßz beweäägt,isch tßzahl nit de Neupreißz meah!"

    Und um wie viel absurder ist denn dann bitte der Abnutzungsgedanke bei einem Spiel? Ohne mechanische oder elektrische, ja ohne groß bewegliche Teile? Niemand kann mir erzählen, daß ein Spiel signifikante Abnutzung erfährt, wenn es der Verkäufer nur auf gemacht, ausgepöppelt und wieder verstaut hat?

    Dann ist es ja gut das ich ihn gebracht habe. Äpfel mit Birnen? Nein. Ein Produkt - hier Auto - wird um 50m bewegt und erfährt einen erheblichen Wertverlust? Genauso wenig nachvollziehbar wie ein aus- und wieder eingepacktes Spiel. Das Auto wurde quasi nicht benutzt und das Spiel ebenfalls nicht. Mechanische Abnutzung ist genauso absurd wie beim Spiel - ist aber nun mal so. Ich weiß nun nicht um deine eventuelle Erfahrung bei Flohmärkten, hast du dort schon mal versucht aus deiner Sicht neuwertige Dinge nahe Neupreis zu verkaufen? So brauchst du gar nicht erst dort hinfahren.

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  • Also wenn ich etwas gebraucht verkaufe, dann muss ich auch entsprechend im Preis runter, sonst kann ich mir das Verkaufen auch sparen. Außer es ist out of print.

    Aber by the way, wenn das tröstet: Ein Auto verliert sicherlich nach dieser extrem kurzen Nutzungsdauer von 50 Metern oder „ist vom Hof gefahren“ keine 25% an Wert, sondern erst nach deutlich längerer Zeit. So ist es auch bei Spielen. Wenn ich eine Neuerscheinung doch nicht mag und direkt verkaufe, dann gehe ich 20 Prozent unter aktuellem Neupreis und dann hat da jeder was von. Ich bin es los und der Verkäufer bekommt ein gutes Spiel zum guten Preis.

    Und Nachhaltigkeit, naja, jetzt mal ernsthaft: Ich schmeisse es nicht weg, sondern es wird weiter genutzt. Das ist nachhaltig.

  • Ich kaufe gebrauchte Spiele auch wenn sie nur wenige Euro günstiger sind als der günstigste Neupreis.


    Ich verkaufe selber auch viele Spiele, fast alle in einem 1a Zustand. Ich benutze ausschließlich DHL. Der Versand kostet in den meisten Fällen 6.99 Euro.


    Da ich als Käuferin und Verkäuferin unterwegs bin, kann ich beide Seiten gut verstehen.


    Ich kaufe und verkaufe zu guten Preisen, aber weder verkaufe noch kaufe ich billigst oder mit langem Preisgeschacher.


    Ich mach auch keine ausufernden Preisdiskussionen mehr mit, wo dann versucht wird in 50 Cent Schritten zu handeln.

  • Noch eine OT Ergänzung zum Thema Preisvorstellungen im Gebrauchtmarkt:

    Ich kann in Punkto Nachhaltigkeit der Ausführung von AndreasB78 nur zustimmen. Ich kaufe schon seit bald einem Jahrzehnt alles mögliche gebraucht, vor allem (Kinder)kleidung und Schuhe; gehe zum Bioladen und Wochenmarkt. Bei EKA sind mir aber oft schon teils herablassende Passagen in den Anzeigetexten aufgefallen. So à la "Ich habe nichts zu verschenken, jegliche Preisverhandlung wird ignoriert. Die Schuhe [sichtlich abgetragen] habe ich für 90€ gekauft, ich möchte bitte noch 49€ dafür" und "die Sachen sind bis max. xx.xx.20xx verfügbar. Werden sie bis dahin nicht verkauft, kommen sie in die Tonne" oder "wer über Mängel meckert, soll bitte gleich im Laden neu kaufen". An dieser Stelle würde ich wiederum die Frage stellen, wer wem nichts gönnen möchte. Gegensätzlich zu Dumon s Gedanken, habe ich hier den Eindruck, dass viele Verkaufende, die ihre Artikel mit Preisen zu Ladenpreisniveau anbieten, nicht von ihrem hohen Ross absteigen wollen. Als Verkäuferin selbst sehe ich 2nd-Hand-Plattformen vordergründig als Markt, auf dem ich meine nicht mehr gebrauchten, gepflegten Sachen an Menschen mit schmalem Geldbeutel weitergeben kann und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tue. Win-Win-Win. Wozu also die Artikel / Brettspiele für Monate oder gar Jahre (sieht man ja am Artikel-Einstelldatum) bei sich bunkern und warten, bis die EINE InteressentIn kommt, die mir das Spiel endlich auch zu (fast) Neupreis abnehmen würde? Weil ich zu stolz bin, den Gebrauchtkaufenden den Rabatt zu gewähren und lieber Ressourcen im Keller horte, als sie dem Nutzungskreislauf wieder zuzuführen? Neben dem ökologischen möchte ich auch den sozialen Aspekt berücksichtigen: Brettspiele sind ein Luxusgut. Dennoch freue ich mich, wenn ich mit fairen Preisen auch der Studentin, dem Krankenpfleger, der Kassiererin oder dem Friseur Brettspiele finanziell zugänglich machen kann. Je mehr Menschen Brettspiele spielen können, weil sie es sich über Gebrauchtkauf auch leisten können, desto schöner.


    Jetzt aber wieder Ontopic ^^ : Nach Raritäten würde ich gern in einem dafür eigens aufgestellten Shop(bereich) stöbern. Klar wegen der Sicherheit, bei einer seriösen VerkäuferIn einen Deal abschließen zu können. Aber weil es eben Raritäten sind, halte ich die Ausbeute für die Interessenten und wiederum den Angebotsumfang der Anbietenden für gering.

  • Ein Auto verliert sicherlich nach dieser extrem kurzen Nutzungsdauer von 50 Metern oder „ist vom Hof gefahren“ keine 25% an Wert, sondern erst nach deutlich längerer Zeit.

    und ob. Ich sag nur Tageszulassung

    Als ob das Auto dadurch 25% an Wert verlieren würde,… Neuwagen können gelegentlich schon durch Überführung mehr als 50 km auf dem Tacho haben. Also ne, das ist total übertrieben.

  • Als ob das Auto dadurch 25% an Wert verlieren würde,… Neuwagen können gelegentlich schon durch Überführung mehr als 50 km auf dem Tacho haben. Also ne, das ist total übertrieben.

    Mehr als 10km auf dem Tacho ist für einen Neuwagen nicht zulässig. Darüber wird er per Tageszulassung verkauft und der Käufer ist nicht mehr Erstbesitzer. 25% sind natürlich ein circa-Wert, die mir ein befreundeter Händler mal mitteilte. Allerdings dürfen Händler wohl 1x den Tacho zurücksetzen, das weiß ich aber nicht ganz genau…

    Das ist erstmal nur ein theoretischer Wert, wenn du bsw. mit deinem Neuwagen einmal auf die andere Strassenseite fährst, um dort deinen “Neuwagen” zu verkaufen. Dann wäre der Ankaufspreis um diesen Wert erstmal geringer.

    1000km und 1 Monat Zulassungsdauer ist der Richtwert für Versicherungen, wenn ein Neuwagenschaden reguliert werden soll. Dann bekommt man auch den Neupreis erstattet.

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  • Danke an Dumon und Jyn Odan - wenn man eure Facetten zusammen betrachtet, zeigt das, wie ein schönes Miteinander funktionieren kann, wenn keiner den anderen abzocken will.


    In dem Zusammenhang eine kleine Anekdote:

    Da ich in den letzten Jahren nie dazugekommen war, KD:M zu spielen, habe ich die meisten der Eod I verkauft - nachdem ich meine Ausgaben nach etwa 8 verkauften Expansions wieder drin hatte, entschloss ich mich schweren Herzens, auch noch den Gorm zu verkaufen, den ich bis dato zurückgehalten hatte: Damals wurde der so zwischen 120€ und 150€ verkauft, ich hatte über fb aber eine Interessentin, die mir nach längerem Kontakt den glaubhaften Eindruck vermittelt hat, nicht mehr als 90€ bezahlen zu können - habe ihn ihr letztlich für den Preis überlassen und hatte trotzdem ein gutes Gefühl dabei, zumal ich über den Daumen gepeilt etwa 70€ dafür gezahlt hatte.

    Insofern war das tatsächlich eine - wie weiter oben beschrieben - Win-Win-Win-Situation, die - meiner Empfindung nach - auf ehrlichem Umgang miteinander basierte.

    Leider sind auf den Märkten und in den Foren für gewöhnlich aber zu viele Scalper unterwegs, die verhindern, dass gut gemeinte Gesten auch dort ankommen, wo sie es sollten (siehe Beitrag von Jyn Odan oben), was letztlich dazu führt, dass sich alle zunehmend misstrauen.


    (Im Versandhandel finde ich Angebote wie im OP völlig in Ordnung, solange man sich als solcher Händler nicht auf Privatmärkten herumtreibt (obwohl legitim, finde ich das unmoralisch) und als Privatperson solche Preise nicht als das ansieht, was sie auch nicht sind - „offizielle“ Liebhaberpreise, auf die man sich im Verkauf mseiner Spiele dann meint, berufen zu können.)


    EDIT: Mit der neuen Erkennungs-/Vervollständigungssoftware ist es nach wie vor einfach unmöglich, einen fehlerfreien Post zu schreiben… 😕

    Einmal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • Nun ja, um Anno 1503 als Rarität anzubieten bedarf es schon einer sehr freien Definition, was eine Rarität ausmacht. Er könnte ja auch gleich Kombideals anbieten für die Ginfraktion und eine extra Sparte mit Wucherpreisen, die man dann bestellen kann, wenn man gerade angetrunken ist. Sorry, aber für so einen Quatsch habe ich echt kein Verständnis.

    "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear." - George Orwell

  • Bezüglich des Anno 1503 Preises vermute ich einfach, dass der Algorhythmus zur Preisermittlung einfach durch das Vorhandensein der wesentlich teureren Holzversion nicht korrekt funktionieren kann

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.