Amygdala (Wolfgang Kramer/Michael Kiesling)

  • Bei mir gilt das Gleiche wie bei Smuntz und Frau_Meeple. Für ein abstraktes Spiel geb ich keine 30 Euro aus. Die ausgewiesen 65 Euro wären aber selbst bei einem thematischem Eurogame das Ende meiner Fahnenstange. Wenn es das mit Papplättchen für nen 30er gibt, würde ich es näher anschauen (aber immer noch nicht kaufen).


    Gruß Dee

  • Also es soll ja "Leute" geben, die bezahlen aktuell mehr als 80,- Euro für eine Saga 3 Erweiterung....(mich wahrscheinlich eingeschlossen :lachwein: ).

    Da kann man auch mal den fast gleichen Preis für ein ganzes Spiel investestieren...


    :moneyburn:

  • Im ersten - und einzigen, das hätte ich anders gemacht - Update schreibt Game Brewer recht offen über ihre letzten Projekte. Interessant und ziemlich ernüchternd, da bekomme ich schon etwas Mitleid. Mit Rulebenders haben sie Verluste eingefahren und ihnen fehlt ein größerer Hit. Gleichzeitig läuft Amygdala schleppend bis nicht.


    Das Artwork finde ich persönlich aus künstlerischer Sicht durchaus interessant, aber wie ich darauf spielen sollte, weiß ich auch nicht. Warum man ausgerechnet ein abstraktes Spiel visuell so überladen will, ist mir schleierhaft. Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, dass es in Person auf dem Tisch statt als kleines Foto auf dem Bildschirm nochmal ganz anders und eventuell besser wirkt, aber vielleicht sogar eher das Gegenteil. Und das auszuprobieren ist ziemlich teuer. Was ja allgemein der Tenor ist. Ein wenig tröstlich finde ich, dass der Fokus auf Bling (z.B. die Metallmünzen) sich doch nicht soo gut verkauft und es Stimmen gibt, die mehr vom Gameplay sehen wollen. Wer weiß, vielleicht ist das bei der steigenden Preisentwicklung einer der Kampagnen, auf die wir in ein paar Jahren zurückblicken und zeitlich einen Wendepunkt weg vom hochproduzierten Crowdfunding sehen? Auf der anderen Seite wollen die Backer durchaus mehr Luxus, aber eben die teureren Acryl-Token, die es jetzt im Relaunch nicht mehr gibt. Gar nicht so einfach für die Verlage, vor allem wenn sie sich etwas neues trauen wollen.

  • Hier ist, meiner Meinung nach, des Pudels Kern:

    Zitat

    Currently, we are with 7 staff members

    das ist einfach zu ambitioniert für die erreichten Umsätze

    Vielleicht das und der Umstand, dass gute Spiele eben nicht vom Himmel fallen. Ich bin dem Verlag und seinen Projekten sehr gewogen, aber es muss schon zünden. Z. B. Rulebenders war für mich ein Rohrkrepierer, das zeigte mir eine online-Probepartie. Bei Oak bin ich dabei, nur war hier der Preis schon grenzwertig. Na und zu Amygdala haben wir ja schon einiges gesagt...

  • Ich glaube sogar dass das Spiel an sich nicht schlecht ist. Aber schlecht oder zumibdest über d.h. zu teuer produziert.

  • Meiner Meinung nach ist das Problem von Game Brewer, dass zu viele der letzten Projekte ein Scheitern mit Ansage waren. Sachen, wo auch der geneigte Kunde schnell reagiert mit: "Äh, joah, ich finde euch ja eigentlich ganz sympathisch und Mut zu ungewöhnlicheren Sachen ist auch schön ... aber was bitte soll dieser Quatsch hier?!" Komplett am Markt vorbeientwickelte Sachen wie Rulebenders oder hier Amygdala schaut man sich an und sagt dann: Och nö, ohne mich...

    Wenn Rudy Seuntjens (Gründer/CEO) in dem lesenswerten Update die Qualität seiner Spiele lobt, dann bin ich da nicht ganz bei ihm. Eine BGG-7,0 oder 7,2 ist dann halt ganz schnell JASE-Standardware und nichts, wo man freudig auch den nächsten Kickstarter des gleiches Verlages wieder mitbackt. Gute Kickstarter landen bei 7,5 bis 8,0 , allein schon weil viele Backer ein Interesse daran haben, ihre (meist hohen) Geldausgaben vor sich selbst zu rechtfertigen.

    Für mich ist das Problem die Aussage im letzten Abschnitt, dass sie wegen ihrer Mitarbeiterzahl mehrere Kampagnen pro Jahr brauchen. Dafür ist die Qualität der Spiele nicht ausreichend. Massenware ist kein Erfolgrezept auf Kickstarter, erst recht, wenn man immer wieder an Gugong gemessen wird. Dafür können sie nicht viel, es ist aber trotzdem ihr Problem. Und spätestens wenn dann zwei oder drei Kampagnen hintereinander eher Rohrkrepierer waren, dann werden auch alle erfahreneren Backer vorsichtig, neue Produkte eines Verlages vorzufinanzieren.