Eurogames ohne Ressourcenmanagement

  • Hallo ihr Lieben,


    mich würde mal interessieren was für gute thematische Eurogames euch einfallen, bei denen die Siegpunkte nicht primär durch Sammeln, Umwandeln und Tauschen verschiedenster Ressourcen generiert werden.


    Mit Ressourcen-Geschubse meine ich Spiele wie Arnak, Marco Polo, Parks, Agricola, Everdell, Gizmos usw.


    Als Beispiele, wo ich nicht das Gefühl habe lediglich mit einer Fülle von Ressourcen zu jonglieren, würden mir spontan #BurgenvonBurgund und und #Viticulture einfallen. Bei Letzerem hantiert man zwar auch mit Ressourcen (Trauben) und wandelt diese um (Wein), allerdings schön thematisch in die Spielmechanik eingebettet und nicht so offensichtlich im Sinne von "Geh auf Feld, nimm dir Ressource, gib Ressourcen ab um z.B Karte zu erfüllen".


    Was kommen euch für Spiele in den Sinn?


    Viele Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Dayton () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Spontan fallen mir hier Burgen von Burgund und Viticulture ein.

    Ich muss für Ideen und Vorschläge noch nachdenken, wieso zählst du denn aber Viticulture nicht mit rein?

    Ich SAMMLE Trauben. Ich WANDLE in Wein um. Ich TAUSCHE Wein gegen Siegpunkte. Mir fällt schwer, Viticulture nicht so zu sehen, daher verstehe ich glaube ich die Fragestellung nicht.

  • Spontan fallen mir hier Burgen von Burgund und Viticulture ein.

    Ich muss für Ideen und Vorschläge noch nachdenken, wieso zählst du denn aber Viticulture nicht mit rein?

    Ich SAMMLE Trauben. Ich WANDLE in Wein um. Ich TAUSCHE Wein gegen Siegpunkte. Mir fällt schwer, Viticulture nicht so zu sehen, daher verstehe ich glaube ich die Fragestellung nicht.

    Viticulture und BuBu zählt er doch rein?

    Wobei ich bei BuBu nicht sicher bin, wieso das nicht als Ressourcen-Geschubse zählt.

  • Wobei ich bei BuBu nicht sicher bin, wieso das nicht als Ressourcen-Geschubse zählt.

    Ich denke, eine vergleichsweise wahrscheinliche Erklärung wäre, dass es da keine klassischen Ressourcen im Sinne von "Gib 2 davon ab, generiere dies und kauf Dir dann davon das" gibt.

    Mein Vorschlag für Eurogame ohne (große) Ressourcentauscherei:
    Kingdom Builder

  • Viticulture und BuBu zählt er doch rein?

    Also ich versteh es so, dass Viticulture seiner Definition nach nicht als Ressourcenschubser zählt. Nennt Dayton ja als Gegenbeispiel. Und das versteh ich nicht, wenn vorher schon "sammeln, wandeln, tauschen" als Kennzeichen genannt werden.

    Ach so, ja. Ich habe Deine Formulierung mit dem reinzählen falsch verstanden, weil Du im nächsten Satz von der Fragestellung sprichst, die ja ein Spiel mit keinem Ressourcengeschubse ist.


    Die Frage stellt sich dann tatsächlich bei beiden Spielen. Oder wie man Ressourcenmanagement für sich persönlich definiert. Weil es ja letzen Endes in so gut wie jedem Spiel darum geht, die eigenen Ressourcen möglichst gut zu nutzen.


    Vielleicht kein klassisches Euro, aber immerhin mit Krämerleiste und deshalb m.E. hier passend:

    Champions of Midgard.

  • Orleans - es gibt zwar auch Waren, die werden aber nur gesammelt oder gegen Hunger abgegeben.


    Funkenschlag: Hier gibt es zwar Ressourcen, die werden aber in Kraftwerken verheizt (wofür man Geld bekommt)


    Cascadia


    Cryptid


    Living Forest


    Mystic Vale


    Dominion


    Flamme Rouge


    Cubitos


    Snow Tails


    Arche Nova


    Zooloretto


    Imhotep


    Jenseits vonTheben


    gibt doch einige...


    Green Deal


    Switch& Signal

  • El Grande

    Das lag mir auch auf der Zunge, aber es ist aus meiner Sicht kein Eurogame, weil es da permanent direkt auf die Mütze gibt. Aus dem Grund fällt für mich auch das genannte Bloodrage durch. Aber klar, wenn man den Begriff sehr weit dehnt, warum nicht.

  • Auch wenn es Ressourcen gibt geht es vordergründig nicht um das umwandeln und umtauschen etc. dieser, daher möchte ich #ChampionsOfMidgard vorschlagen. Sicherlich nichts für jedermann wir haben (inkl. beider Erweiterungen) jedoch immer viel Spaß mit dem Spiel :)

    Einmal editiert, zuletzt von Morhits ()

  • naja El Grande war sogar SdJ ;)

    Cryptid evtl. ja auch, bzw. KSdJ. Aber nur weil es von Designern ist die sonst viele Euro-Spiele designt haben, muss ja nicht jedes Spiel von denen dem entsprechen, was man heute unter Euro versteht. Ich finde ja schon Fokus, Villa Paletti und Scotland Yard sind keine Euro-Spiele, ganz zu schweigen von dem ganzen Partykram der letzten Jahre.


    Ich würde ansonsten noch Knizias Plättchenlegespiele und Auktionsspielen nennen, also Samurai, Ra etc.

  • Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Spontan fallen mir hier Burgen von Burgund und Viticulture ein.

    Ich muss für Ideen und Vorschläge noch nachdenken, wieso zählst du denn aber Viticulture nicht mit rein?

    Ich SAMMLE Trauben. Ich WANDLE in Wein um. Ich TAUSCHE Wein gegen Siegpunkte. Mir fällt schwer, Viticulture nicht so zu sehen, daher verstehe ich glaube ich die Fragestellung nicht.

    Genau meine Gedanken beim lesen des Texts. In Viticulture sammelt man die entsprechenden Trauben, wandelt sie in die richtigen Weine um, die man dann durch Auftragskarten in Siegpunkte umwandelt.


    Wie thematisch das ist, das bei Viticulture die Trauben über Jahre hinweg reifen und nicht vergammeln stell ich jetzt auch einfach mal in Frage :D

  • Great Western Trail


    Wasserkraft


    Maracaibo

    Also bei Wasserkraft geht es klar um die Ressource Energie, Wasser und "Baumaterialien". Bei Maracaibo gibt es Geld und das Militär. Great Western Trail hat es weniger, aber grundsätzlich liegt es einzig an der Definition, was für einen schon Ressourcentausch ist. Arche Nova wurde hier auch genannt, aber auch da gibt es mit Geld eine Ressource, die relativ viel Präsenz besitzt.


    Aus meiner Sicht bieten die meisten Eurogames eine Art Tausch, wenn auch manchmal versteckter.

  • Ist #7Wonders ein Eurospiel? Da tauscht man ja gar nichts, weil hat man die Ressource einmal, gibt man sie nie wieder ab. Hmm okay es gibt Geld, aber ich empfinde das Geld in dem Spiel nicht so wie du typische Euro-Resource, ist eher so eine Back-Up Lösung. Ja Strenggenommen hat es also Ressourcengetausche, aber ich würde mal so mit nem kleinen Sternchen #7Wonders und #7WondersDuel in den Raum werfen


    #FiveTribes ist ein interessanter Kandidat. Dort ist Geld=Siegpunkte, man tauscht also sogar Siegpunkte gegen Siegpunkte :D Aber die klassische Euro-Ressource gibt es auch da nicht finde ich. Kann man auch mit Sternchen nennen.


    #NahUndFern ist definitiv sehr Avantgarde für ein Euro (und ich glaube ich würde das Spiel mehr mögen wenn's weniger Euro wäre), hat streng genommen mit Geld und Diamanten aber Ressourcen, die man eintauscht für Abenteuer und Ausrüstung, die einem dann mehr Herzen geben, durch de man länger auf Abenteuer gehen kann.

  • Das ist schwierig.


    Eurogame ist ja glaube ich so definiert, dass es möglichst ohne Glückselemente auskommt und die Züge stark von den Spielern optimiert, wenn nicht sogar perfektioniert werden können. Das Thema ist dabei meist nur aufgesetzt und austauschbar.


    Für Dayton ist es wichtig, dass kein Ressourcenmanagement stattfindet, außer wenn es wie bei Viticulture thematisch überzeugend umgesetzt ist.


    Viele EUROs bedienen sich dabei diesem Ressourcentauschmechanismus.


    @Datyon: Suchen wir also ein glücksunabhängiges bzw. auf ein Glücksminimum reduziertes Spiel (unabhängig ob EURO oder nicht) ohne Ressourcengeschubse - außer, es wird durch das Thema gut umgesetzt?

    4 Mal editiert, zuletzt von Tesigma ()

  • Strenggenommen hat es also Ressourcengetausche, aber ich würde mal so mit nem kleinen Sternchen ... und #7WondersDuel

    Ressourcenmanagement heisst nicht automatisch Ressourcen tauschen. Es heisst "haushalten" - wofür gebe ich das wenige aus was ich besitze und wofür nicht? Und jetzt kann man sich trefflich streiten ob die Ressourcen Holz, Lehm, Stein, Glas und Papyrus nun als solche zählen, weil ich die jede Runde 1x neu von den Produktionsgebäuden gestellt bekomme.

    Womit ich aber ganz klar haushalten muss, ist mein Geld. Da ist Planung nötig, welche Karte ich wann für Geld abwerfe (und wann nicht) ob ich mir später eine andere, bestimmte Karte kaufen kann, die mir für den Gewinn wichtig ist, oder die ich wegschnappen muss, um nicht zu verlieren. Ein einziger Fehler bedeutet nicht selten den Verlust der kompletten Partie. In meinen Augen ist Ressourcenmanagement ein essentieller Bestandteil bei 7 Wonders Duel.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. :)


    Ich merke schon, dass ich die Anforderungen nicht präzise genug definiert habe ... muss aber ehrlich gestehen, dass mir das beim Verfassen des Beitrags auch recht schwer fiel. Einige User habe ich verwirrt zurückgelassen ... sorry dafür. Einige Andere haben versucht meine vagen Beschreibungen zu deuten und zu beschreiben. Die folgenden Zitate treffen meine Gedankengänge sehr gut:

    Für Dayton ist es wichtig, dass kein Ressourcenmanagement stattfindet, außer wenn es wie bei Viticulture thematisch überzeugend umgesetzt ist.

    Ich denke, eine vergleichsweise wahrscheinliche Erklärung wäre, dass es da keine klassischen Ressourcen im Sinne von "Gib 2 davon ab, generiere dies und kauf Dir dann davon das" gibt.

    Es ist ein bestimmtes Spielgefühl welches ich mit dem etwas negativen Begriff "Ressourcen-Schubserei" verbinde. Damit verknüpft ist meist der Umstand, dass es viele unterschiedliche Ressourcen zu managen gibt. Mir ist bewusst, dass in jedem Euro ein Stück weit mit Ressourcen (die alles mögliche sein können) gehaushaltet werden muss. Allerdings gibt es hier doch erhebliche Unterschiede, wie dieses "Ressourcenmanagement" sich anfühlt und wie dieses in die Spielmechanik eingewoben ist. Bestes Beispiel für mich Arnak: Ich mache in dem Spiel nichts anderes als eine Handvoll unterschiedliche Ressourcen zu sammeln und diese für das Besiegen von Monstern oder den Aufstieg auf der Tempelleiste wieder abzugeben. Gleiches gilt beispielsweise für Parks. Genau solch ein Spielgefühl "Gib 2 davon ab, generiere dies und kauf Dir dann davon das" (Zitat AndreasB78) suche ich genau nicht.


    Hier wurden bereits viele Spiele genannt, die ich kenne und die auf meine Anforderungen sehr gut passen:

    • Orleans (hier sind die Arbeiter die Ressourcen, aber es fühlt sich nicht nach 1:1 Ressourcen-Geschubse an)
    • Great Western Trail
    • Plättchenlegespiele wie Cascadia
    • Rennspiele wie Wettlauf nach El Dorado

    Die anderen Titel werde ich mir bei Gelegenheit mal anschauen :)

  • Genau solch ein Spielgefühl "Gib 2 davon ab, generiere dies und kauf Dir dann davon das" (Zitat AndreasB78) suche ich genau nicht.

    Kann ich übrigens sehr gut nachvollziehen, ich habe auch gemerkt, dass ich diese Art von doch recht trockenen Euros nicht so arg mag. Würde ich schon mal mitspielen, werden aber nicht meine Lieblinge. Deinen Eindruck von Arnak und Parks kann ich so genau nachvollziehen, wobei Parks einfach thematisch sehr bei mir punktet (ich hab's aber auch nicht gekauft nach dem Mitspielen).


    Ich denke in dem Fall kann ich dir #FiveTribes sehr empfehlen, das ist ein tolles Eurospiel in dem es um optimale Züge und Siegpunkte geht, viel Spieleraktion bietet (hauptsächlich indirekte, aber auch etwas direkte) und sich mMn überhaupt nicht nach dem von dir beschriebenen Spielgefühl anfühlt. Das Spiel ist an sich auch einfach super und spielt sich am besten zu 2. (für mich ein Nachteil aber für viele ein Vorteil).


    #Scythe hat 4 Ressourcen und noch Geld, die gibt man natürlich auch ab, dennoch bietet es für mich auch nicht das negative Spielgefühl, das du beschreibst. Ist aber definitiv mehr Resourcenmanagement als zB #FiveTribes und beinhaltet durchaus auch Resourcenmanagement. Das Spielt ist aber auch sehr verbreitet, das kannst du mit Sicherheit mal irgendwo mitspielen.


    #7Wonders und #7WondersDuel bieten jenes Spielgefühl für mich auch nicht, ich wurde aber in diesem Thread schon aufgeklärt, dass diese Spiele, insbesondere #7WondersDuel definitiv Ressourcenmanagment als integralen Bestandteil haben, also vielleicht doch keine so gute Empfehlung :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Wuschel ()

  • 7Wonders und #7WondersDuel bieten jenes Spielgefühl für mich auch nicht,

    Genau, weil eben kein Tauschen der Ressourcen stattfindet. Ich hab noch mal drüber nachgedacht. Im Endeffekt gibt es bei 7 wonders duel nur eine einzige Ressource, nämlich eben Geld.Ich kann alles damit kaufen, wenn ich will. Alle Produktionsgebäude, die ich baue, sind nur zukünftige Vergünstigungen, die mir Geld sparen. Im günstigsten Fall so weit, dass ich es kostenlos bauen kann. Führt man dies weiter, gibt es sogar Wunder und Zeitalterkarten mit negativen Kosten, das heisst ich krieg' sogar noch Geld heraus, wenn ich es baue.

    Warum ist dieses Spiel jetzt so gut? Die Preise sind so ultradynamisch, dass sie sich von Halb-zug (ich) zu Halb-zug (Gegner) ändern können. Der Preis hängt nicht nur von den Vergünstigungen in meiner Auslage ab, sondern Produktionsgebäude in der Auslage meines Gegners, verteuern Ressourcen wenn ich diese mit Geld kaufen muss. - Genial.


    Danke für diese Anregung, ohne diesen Thread, hätte ich diese Überlegungen auf Meta-ebene sicher nicht angestellt. :) 8-))